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Wahrheit im Suppentopf

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22.06.2003
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Wahrheit im Suppentopf

Meine Oma öffnet das Küchenfenster und ruft Richtung Werkstatt:
„Fritz kannst zum essen kommen“. Ihre Stimme hört sich anders an. So als rufe sie Fritz gerne zum essen. Bisher klang ihre Stimme immer danach „Warum kann der nicht ahnen das wir jetzt essen“.
Ich setze mich auf die Eckband an den Esstisch im Wohnzimmer.
„Oma Du hast schon wieder für Drei gedeckt“.
„Er kommt gleich ich habe ihm gerade gerufen“.
„Oma…..“
„Er wäscht sich doch nur noch schnell die Hände. Da hör, er kommt doch“.
Ihre Hände liegen neben dem silbernern Topf mit dampfender Nudelsuppe. Ihre verstörten, kalt gewordenen Augen schauen gleichgültig in die versunkenden Teigschnüre.
„Er ist tot, Oma, seit Zwei Tagen ist Opa tot. Er ist nicht mehr in der Werkstatt, wäscht sich nicht mehr die Hände, setzt sich nicht mehr an die Stirnseite des Esstisches. Du musst Dich nicht mehr aufregen, wenn er wieder etwas nicht beißen kann und dran rumkaut. Aber da wo er jetzt ist wird es ihm gut gehen“.
Ein Teller bleibt leer. Ein Teller mit dem Aufdruck eines Flusses und zwei angelnden Kindern an einer Brücke.

 

Hallo,
deine Geschichte hat mir vom Stil her nicht unbedingt gefallen. Z.B. der Satz

Bisher klang ihre Stimme immer danach „Warum kann der nicht ahnen das wir jetzt essen“.
hätte schöner formuliert werden können. Außerdem kommt nach einer Anrede ein Komma, z.B. "Fritz, kannst"
Des weiteren hättest du durchaus etwas mehr erzählen dürfen, man kann bei diesem Text keine Verbindung aufbauen und so kommt die doch recht kalt und herzlose Ausführung des Erzählers nicht so brutal rüber, wie sie es sonst vielleicht getan hätte.
Nichts für ungut, aber dieser Text ist nichts für mich.
Gruß
Arthuriel

 

hi
danke für die Korrektur:-)

Also das mit dem herzlosen habe ich bewusst so kalt und sparsam gehalten. es soll einfach nüchtern erzählt im raum stehen. dieses übliche trauerschmerz gerede findet sich überall.

aber verstehe ich durchaus dass die story dir nicht sympathisch ist wegen dieser kälte

 

Es ging mir darum, dass die Kälte der Äußerung des Erzählers eben nicht so kalt rüberkommt, wie sie eigentlich ist, da man noch keine Beziehung aufbauen konnte. Deshalb finde ich sie nicht so überzeugend.
Gruß
Arthuriel

 

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