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Wahre Freundschaft

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26.04.2013
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Wahre Freundschaft

Schwarze Haare, braune Augen, ein bezauberndes Lächeln. Sie ist perfekt. Ich lächle. Doch dann der schrille Ton meines Weckers, es ist halb sieben und ich werde aus meinem schönen Traum gerissen. Vor mir steht Jens und grinst mich an. „Kommst du? Heute gibt’s Rührei!“
Ich gebe nur einen kurzen Ton von mir und roll mich aus meinem Bett. Rührei. Normalerweise wäre ich jetzt schon am Essen, aber im Moment denke ich nur an meinen Traum. Dieses Mädchen hatte was besonderes. Ich bin nicht verliebt oder habe mich verknallt, nein, irgendetwas faszinierendes hatte sie. Aber es war ja nur ein Traum, also warum lange darüber nachdenken? Ich ziehe mich an, und humple die Treppe zum Speisesaal runter, mein Fuß tut weh, wie jeden Morgen, ohne Grund. Jens redet irgendwas über Fußball, aber ich bin einfach noch zu müde um zu reden, und mache ihm das mit einem genervten Blick klar. Das Rührei schmeckt mir heute nicht. Eigentlich schmeckt es mir nie, aber trotzdem esse ich es jeden Freitag, weil das der einzige Tag in der Woche ist, in dem es nicht nur Brot, Butter, und Streichkäse gibt. Ich gehe wieder hoch, Treppe für Treppe, und dass jeden Morgen. Jens hat einen Anderen gefunden den er mit Fußball Ergebnissen nerven kann. Zum Glück. Ich komme an diesem Schild vorbei, diesem grauen traurigen Schild, mit der Aufschrift: „Internatsschule Waldtrudering“. Internat, ich würde eher sagen riesige WG mit 30 pubertierenden Jugendlichen, die nichts besseres zu tun haben, als schon am Morgen Dubstep Lieder auf Stärke 100 zu hören. Ich komme in mein Zimmer und haue die Tür zu, aber immer noch höre ich die nervenden Bässe. Ich packe meine Tasche und gehe in die Schule. Warum sind alle nur so fröhlich am Morgen? Die Leute lachen, reden und albern rum. Ich bin kein Miesepeter, aber wenn ich um halb sieben mir ultralaute Musik anhören muss, kann ich einfach nicht gut gelaunt sein. Mein Banknachbar Tilo begrüßt mich mit einem Check. Langsam bessert sich meine Laune, dies ändert sich allerdings schlagartig, als unser Mathelehrer Herr Fuge reinkommt und seine Tasche auf den Tisch pfeffert. Ich spüre den Windstoß, da ich direkt gegenüber vom Pult sitze, dem wohl denkbar schlechtesten Platz im ganze Klassenzimmer. Und das nur, weil Jens meinte, mir am ersten Schultag noch unbedingt seine neuen Fußballschuhe zu zeigen, und als ich dann endlich kam, 10 Minuten zu spät, waren nun mal alle Plätze weg. Das sind die Probleme eines 15-Jährigen Schülers, aber wenn man ehrlich ist, sind das keine wirklichen Probleme.

Die Schule ist aus, und ich atme durch. Tilo und ich verabreden uns für den Nachmittag, wir wollen in die Stadt gehen. Er ist nicht auf dem Internat, was ich sehr Schade finde. Zum Mittag gibt es die Essensreste der letzten Tage, aber es schmeckt einigermaßen. Am Nachmittag gehe ich gerade los, da kommt Jens mir entgegen, und fragt wohin ich gehe. „Nur kurz auf die Toilette“ sage ich, weil ich nicht möchte dass er mitkommt. Ich mag ihn, aber nervt mich heute irgendwie. „ Wollen wir danach ins Kino gehen?“, fragt er mich. „Ne sorry, hab heut `nen Zahnarzttermin“ , lüge ich. Er scheint enttäuscht zu sein, aber er lässt es sich nicht anmerken, dafür hat er zu viel „Ehre“, würde er jetzt sagen. Mit einem schlechten Gewissen gehe ich zu Tilo, und wir laufen Richtung Stadt. „Du, Tilo, hast du einen Freund schon mal angelogen?“ „Jo, wo gehen wir hin?“ meint er. „Stadtmitte“, antworte ich, „aber sag mal, hast du schon mal?“ Er schaut mich an und lacht: „Was is’n mit dir Los, du Weichei?“. Ich habe das Gefühl er beachtet mich gar nicht richtig und macht sich nur über mich lustig. In der Stand angekommen, setzen wir uns in ein Eiscafee und bestellen uns einen großen Eisbecher. Tilo darf eigentlich kein Eis essen, er hat eine Laktoseintoleranz, aber das hat ihn noch nie so Richtig interessiert. Wir löffeln unser Eis und genießen die Sonne. Irgendwie ist die Situation leicht angespannt, wir reden nicht sonderlich viel, und Tilo schaut die ganze Zeit auf sein Handy.

Ich habe gerade bezahlt und wir wollen gehen, da kommt mir eine Gruppe gleichaltriger Jugendlichen entgegen. Erst als sie uns sehr Nahe kommen, sehe ich dass Jens dabei ist. Verunsichert schaue ich Tilo an, aber der beachtet mich gar nicht. Abhauen kann ich jetzt nicht, Jens hat mich schon gesehen. Als wir aneinander vorbei kommen bleiben wir beide stehen, und er schaut mich mit seinen Knopfaugen an. „Und? Wie war’s beim Zahnarzt?“ fragte er mich mit einem komischen Lächeln im Gesicht.
Ich weiß nicht was ich sagen soll, also lächle ich einfach nur blöd in die Menge, welche mich genauso blöd zurück anschaut. „Ey Jens, ist das nicht dein toller Freund der heute keine Zeit für dich hatte?“, raunte schließlich einer der Jugendlichen. Plötzlich mischte sich Tilo ein: „Hi, wie geil euch zu sehen Leute, was’n Zufall“. Es sind seine alten Mannschaftskollegen wie sich kurz danach rausstellt. Und plötzlich bin ich für Tilo nur noch Luft. 8 Jugendlich in einer Gruppe, und in einem gewaltigen Abstand ich alleine. Während sich Tilo mit den anderen unterhält, schaut mich Jens nur die ganze Zeit an. Ich weiß nicht was sein Blick aussagt, aber ich kann Wut, Enttäuschung und Entsetzen darin sehen. Plötzlich gehen die andere und Tilo, der mich gar nicht mehr beachtet. „Los komm Jens, lass uns gehen!“, ruft einer, und schaut zu ihm rüber. Tilo ist mitten drinnen in der Gruppe, und hat kein Wort mehr zu mir gesagt. Jens meint: „ Ich glaube ich bleibe bei Cedrik, Leute!“ Verwundert schauen sie ihn an: „Waas?! Bei dem Verräter, der dich einfach angelogen hat?“. Jens überlegt, und schüttelt unschlüssig den Kopf. Er schaut mich an und geht, weiter mit den anderen. Traurig schlendere ich zurück, vorbei an Goldbraunen Bäumen, voller Gedanken. Warum hat Tilo mich einfach im Stich gelassen? Warum war ich so dumm, und hab Jens angelogen?. Gerade wollte ich nach rechts abbiegen, da packt mich eine Hand an der Schulter, und eine keuchende Stimme sagt: „Hey Cedrik, warte ! Ich komme doch mit dir mit.“. Verwundert drehe ich mich um, und staune, als ich Jens sehe. „Jens? Warum?“ mehr bringe ich nicht raus aus lauter Verwunderung. „Als wir gegangen sind meinte Tilo, er sei so froh uns getroffen zu haben. Er hatte angeblich überhaupt keinen Bock mehr auf dich. Und das wir viel cooler sind, und so Sachen. Und da wurde ich richtig wütend, auch wenn du mich angelogen hast, so redet niemand über meinen besten Freund“ erklärt er mir in einem Atemzug.“ Tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf. Hat er gerade „bester Freund“ gesagt? Hat er dass nur für mich gemacht, obwohl ich ihn angelogen hatte? Abends in meinem Bett denke ich noch mal über alles nach, und weiß jetzt, was wahre Freundschaft ist.

 

Hey beokay,

und herzlich Willkommen bei KG.de.

In Deinem Profil steht zwar nichts über Dein Alter, aber für mich liest sich das nach einem sehr jungen Autor/Autorin. Ich mag die Geschichte über die zwei Jungs, und was wahre Freunde ausmacht. Doch mir hat sie gefallen. Sie ist szenisch aufgebaut, sie hat ein Thema, das ist schon mehr, als was viele Erstgeschichten hier bieten können. Stilistisch ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und das wächst ja auch mit der Schreibe.

Doch dann der schrille Ton meines Weckers, ...

Doch dann - die Wortverbindung ist nie gut. Die klingt nach viel und kann nix. Das sind so stilistische Dinge, die man sich erarbeitet. Am besten, indem man andere Geschichten liest, weil man da viel mehr Abstand zu hat und da erst merken kann, dass die nix kann ;).

Der schrille Ton meines Weckers reißt mich aus meinem schönen Traum. Es ist halb sieben.

Wäre eine Möglichkeit dieses "doch dann" zu vermeiden.

Das Rührei schmeckt mir heute nicht. Eigentlich schmeckt es mir nie, aber trotzdem esse ich es jeden Freitag, ...

Das mochte ich. Es zeigt ein Stück Persönlichkeit Deines Prots, so ganz nebenbei, gefällt mir, eben das nebenbei.

Ich gehe wieder hoch, Treppe für Treppe, und das(s) jeden Morgen.

Jens hat einen Anderen gefundenKOMMA den er mit Fußball Ergebnissen nerven kann.

Zum Glück. Ich komme an diesem Schild vorbei, diesem grauen traurigen Schild, mit der Aufschrift: „Internatsschule Waldtrudering“.

Wenn man so seine ersten Geschichten schreibt, dann glaubt man oft, Adjektive sind besonders gut für Emotionen und so. Sind sie nicht. Sie sind sehr abkömmlich. Man braucht wirklich wenige und sollte die auch nur sparsam verwenden. Graues, trauriges Schild ... naja ;)

Das sind die Probleme eines 15-Jährigen Schülers, aber wenn man ehrlich ist, sind das keine wirklichen Probleme.

:)

Da sind noch einige Fehler im Text, mal in Ruhe drüberschauen. Und lese Dir den Text mal selber laut vor, da hört man viel, wenn die Worte im Satz nicht so optimal gestellt sind, wenn sich das laut auf einmal komisch anhört. Da findest Du sicher auch noch das eine oder andere.

Das soll für den Anfang erst mal reichen. Weiß ja nicht, wie Ernst es Dir ist, an der Geschichte noch zu arbeiten.

Beste Grüße und viel Freude Dir hier, Fliege

PS: Kritiken kann es nur so viele geben, wie sie geschrieben werden. Also, hau auch da rein. Man lernt dabei unglaublich viel. Und falsche Kritiken gibt es nicht ;).

 

Hallo Fliege,
erstmal vielen Dank für deine Kritik!
Ich bin ein 15 jähriger Gymnasiast, und wollte mich mal an einer Kurzgeschichte versuchen, da mir Schreiben allgemein Spaß macht.
Ich werde deine Verbesserungsvorschläge auf jeden Fall für meine nächste Kurzgeschichte berücksichtigen, danke ! ;)

Gruß beokay

 

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