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Wahre Freundschaft

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23.07.2001
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Wahre Freundschaft

Wahre Freundschaft
Seit gut einer Stunde lief er in seiner Wohnung auf und ab. Mittlerweile quoll der Aschenbecher über. Er wurde von Minute zu Minute nervöser. Was soll’s? Max war ein Idiot, und er mußte ihn jetzt anrufen. Die Hand, mit der er den Hörer hielt, war naß von Schweiß. Es dauerte unendliche Sekunden bis sich Max mit seiner merkwürdigen Fistelstimme meldete, doch Rick unterbrach ihn gleich. „Max, altes Haus. Ich hab dir doch von dem Wagen erzählt, auf den du dann so scharf warst.“ „Rick, mein Freund. Sag bloß, der ist zu verkaufen!“ Kam es sofort von der anderen Seite in seiner typischen, höflichen Art.
Wie sehr Rick diese nervende, quäkende Stimme haßte.
Er war nie sein Freund und würde es auch nie werden. Vor Monaten hatten sie sich zufällig in einer Kneipe kennengelernt, als Max den Verlust seiner Freundin ertränken wollte. Klar war das blöd, daß die kurz vor der Hochzeit in ein Auto gelaufen war aber wer weiß? Vielleicht hätte die Alte ihn ja zu Tode genervt. Oder er sie. Wer weiß, wem es jetzt besser ging? Aber im Grunde war es ihm scheißegal.
„Ja. Ich habe mich für dich ins Zeug gelegt, alter Kumpel und gehandelt wie der Teufel.“ „Super!“ Max war begeistert. „Wieviel will er für den Wagen haben?“ „Wie gesagt: Ich habe gehandelt wie der Teufel.“ „Sag schon.“ Rick konnte fast hören, wie Max einen Tanz aufführte. Dieser Affe. „Zehntausend.“ „Das ist nicht dein Ernst. Der Wagen ist doch bedeutend mehr wert.“ Schon, aber der Typ ist in Geldnot und braucht die Kohle sofort. Und das ist auch der Haken. Er braucht das Geld heute noch.“ Eine Sekunde war Schweigen und Rick fürchtete schon, daß die Sache den Bach runter gehen würde, als Max sich wieder meldete. „Geht in Ordnung. Die Banken haben ja noch geöffnet. Du glaubst ja gar nicht, welche Freude du mir damit machst“ Wie konnte ein erwachsener Mann nur so eine Stimme haben. Und dann diese schmierige Freundlichkeit. Rick würde ihm am liebsten den Dank wieder in die Fresse stopfen. „Keine Ursache, Freunden tue ich gern einen Gefallen.“ Sie verabredeten sich für denselben Abend. Rick versprach, dann mit Max zum Verkäufer zu gehen und er könnte den Wagen dann sogar gleich mitnehmen. „Aber: Nur Bares ist Wahres!“
Die Stunden bis zum Treffen schlichen in nervtötender Langsamkeit dahin. Rick hatte den Fernseher angestellt, und hätte ihn Jemand nach den Sendungen gefragt, er hätte nicht sagen können, welche gelaufen waren. Je näher das Treffen heranrückte, um so nervöser wurde er. Feuchte Hände hatte er sowieso. Immer wieder wischte er über seine Hose. Sein Hauptproblem aber war sein Magen. Von Streß bekam er Sodbrennen. So schob er sich eine Tablette nach der Anderen rein. Einen Moment überlegte er, ob er vorher noch etwas essen sollte, aber das war Unsinn. Er hätte sich womöglich übergeben.
Eine halbe Stunde vor der verabredeten Zeit verließ Rick die Wohnung und schlenderte zum Treffpunkt. Weil er viel zu früh da war und nicht auffallen wollte, betrachtete er die Schaufenster in den Seitenstraßen. Immer wieder schlenderte er an die Straßenecke um zu sehen, ob Max schon gekommen war. Max hatte sich gut zehn Minuten verspätet und Rick wäre fast gestorben vor Angst, er könnte es sich anders überlegt haben.
Wie ein kleines Kind kam Max strahlend, mit einer Aktentasche winkend, auf ihn zugelaufen. Dieser Idiot. Noch auffälliger ging es überhaupt nicht. Dreißig Jahre alt und so ein kindisches Benehmen.
„Hallo Max.“ Rick umarmte ihn kumpelhaft. „Hast du alles regeln können?“ „Natürlich.“ quäkte Max und klopfte auf die schwarze, lederne Mappe. „Zehntausend in kleinen Scheinen.“ Und als hätte er den Witz des Jahrhunderts gemacht, schüttete er sich aus vor Lachen und klopfte Rick dabei auf die Schulter. „Wo ist der gute Mann?“ „Wir müssen nur hier die Straße runter, dann rechts und in einer halben Stunde ist die Sache erledigt.“ „Auf geht’s alter Freund.“
Max legte Rick freundschaftlich eine Hand auf die Schulter und dieser mußte sich zusammenreißen, sie nicht abzuschütteln. Der -alte Freund- juckte ihn in den Fäusten. Der ist nicht nur naiv, seine Blödheit ist unerträglich, dachte er. Aber Rick lächelte und gemeinsam gingen sie die Straße hinunter. „Jetzt hier rechts.“ Rick deutete in eine dunkle Gasse, die so voll mit Mülltonnen stand, daß sicher kein Auto hindurchkommen konnte. „Wir müssen durch eine Hintertür.“ Max wirkte verwirrt und begleitete Rick in die Gasse hinein.
Unrat lag vor den überfüllten Mülltonnen. Zwei Katzen machten sich in einem umgekippten Karton zu schaffen und ließen sich von den beiden Männern nicht stören. Rick und Max mußten aufpassen, wohin sie traten. Eine Straßenbeleuchtung gab es hier nicht. In den zerbrochenen Glaskuppen an den kahlen Masten hatten schon lange keine Lampen mehr gebrannt. Das schwache Licht von der Hauptstraße drang nicht weit in die Gasse hinein. Die wenigen Fenster in den tristen, dunklen Fassaden waren blind.
„Wo soll das denn sein?“ Max quiekte nicht mehr. Seine Stimme hatte einen so sonderbaren Klang angenommen, wie Rick ihn noch nie gehört hatte. „Hier.“ Rick deutete auf eine Tür hinter einem Müllcontainer. Max griff nach der Klinke und zog die Hand angewidert zurück. Durch Spinnengewebe hindurch hatte er an nassen, schmierigen Rost gegriffen. Erstaunt sah er Rick an. „Hier kann das unmöglich sein.“ Dabei hob er die Stimme dermaßen, daß Rick sich der Magen zusammenkrampfte. Als wollte Max seine Feststellung untermauern, hielt er seine schmutzige Hand hoch.
Dann trieb ein gewaltiger Ruck seinen Körper fast ein kleines Stück in die Höhe und sein Gesicht zeigte urplötzlich ein Wechselspiel aller Gemütsregungen zu denen die winzigen Muskeln unter der Haut in der Lage waren. Ungläubig und stumm glotzte er Rick an, der ihn fest in den Armen hielt. „Warum?“ röchelte Max und sonderbarerweise hatte seine Stimme einen völlig normalen Klang, wohl das einzige und letzte Mal in seinem Leben. „Weil ich die Kohle brauche. Tut mir leid. Ehrlich.“ Mit einem mächtigen Ruck rammte Rick das Messer noch tiefer in den Körper. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Max seinen Freund an, als wolle er ihn in sich aufsaugen. Dann kippte urplötzlich sein Kopf zur Seite. Rick ließ den erschlafften Körper hinabgleiten auf den nassen Asphalt zwischen aufgeweichte Pappe und den anderen Dreck, der herumlag.
Seltsam verkrümmt lag Max da, die Augen geöffnet, als betrachte er das schmale Stückchen Himmel zwischen den Dächern. Rick sah sich um. Niemand war da und niemand hatte etwas gesehen. Hastig untersuchte er alle Taschen in Max Kleidung und nahm Brieftasche und noch einige Papiere ebenso an sich, wie die Armbanduhr. Einen Ring versuchte er, vom Finger zu ziehen, doch der saß zu fest. Einen Moment überlegte er, ob er das Messer aus dem Toten ziehen sollte aber das traute er sich nun doch nicht mehr. Fingerabdrücke waren nicht dran, da war er sicher. Zum Schluß hob er die Ledermappe auf, die neben Max halb in einer Pfütze lag, klemmte sie sich unter den Arm und versuchte, so ruhig wie möglich die Gasse zu verlassen.
Zwei Stunden später war er das Geld wieder los.
Der Typ saß in einer Bar, mit seinem Kumpel, so breit wie ein Schrank und lächelte Rick wohlwollend an, nachdem er das Geld gezählt hatte. „Solltest du mal wieder etwas knapp sein, wende dich ruhig an mich.“ Wir brechen dir auch gern die Knochen, ergänzte Rick in Gedanken und wie zur Bestätigung zog ein heftiger Schmerz durch seine Rippen als Erinnerung an das letzte Zusammentreffen am Tag zuvor.
Seine Hand glitt an der Jackentasche entlang, durch deren Stoff er das neue Messer spürte, das er sich besorgt hatte. Heute hätte er sich teurer verkauft.
Tausend Euro waren ihm geblieben und ein paar Scheine, die er in der Brieftasche gefunden hatte.
Während der nächsten Tage ging es ihm gut. Mit dem Geld hatte er gespielt und sogar reichlich gewonnen. Seine Laune war blendend.
Als er am dritten Abend die Kneipe betrat, in der er im Hinterzimmer seine Spiele machte, winkte der Wirt ihn zu sich heran. Sie gingen ans Ende des Tresens, wo sie ungestört waren. Der dicke Mann schob sich nah an Rick heran und raunte: „Es ist besser, wenn du heute nicht spielst.“ Seine kleinen Schweinsaugen zuckten nervös und er ließ seine Blicke durch den Raum wandern. Mit seinem Taschentuch wischte er über die schweißnasse Glatze und sah immer wieder zum Fenster hinaus. „Was soll der Scheiß? Ich hab dir nie Ärger gemacht und im Moment läuft es prima. Was hast du für ein Problem, Mann?“ „Vor ein paar Stunden waren zwei Typen hier und haben nach dir gefragt.“ „Wer waren die?“ „Bullen. Sie hatten ein Bild von dir und wollten wissen, ob du hier warst und wo jetzt deine Bleibe ist.“
Als Rick das Lokal verließ blieb er zunächst im Halbdunkel des Eingangs stehen, beobachtete die Straße, musterte alle verdächtigen Autos und die Schatten der Häuser.
Auf Umwegen kehrte er in seine Wohnung zurück.
Eilig stopfte er seine wenigen Habseligkeiten in Koffer und Taschen und wandte sich zum Gehen.
Das Klopfen an der Tür durchzog ihn wie ein elektrischer Schlag. Erstarrt blieb er stehen. Mit mächtigen Hieben trieb sein Herz Blut durch die Adern. Sein Atem setzte aus und er mußte sich zwingen, Luft in die Lungen zu saugen. Wieder das Klopfen, noch energischer. „Polizei, machen sie die Tür auf!“ Rick murmelte leise Flüche. Jetzt mußte er Ruhe bewahren und konzentriert handeln. Er versuchte, seine Stimme so harmlos wie möglich klingen zu lassen.„Ja, einen Moment bitte.“ Es war eher ein panisches Krächzen, das er hervorbrachte.
Mit zitternden Händen griff er die kleinste Tasche mit seinen wichtigsten Sachen. „Öffnen die jetzt, oder wir kommen so rein!“ Das war für Rick das Signal. Er riß die Tür auf und stürmte hinaus.
Sie waren zu zweit, in Zivil und standen nebeneinander. Aus dem Lauf heraus rammte Rick den ersten Polizisten an die gegenüberliegende Wand. Als der Zweite festgestellt hatte, daß sein Kollege nicht schwer verletzt war, hetzte er hinterher.
Auf der Treppe nahm Rick zwei Stufen auf einmal. Eine halbe Etage über sich hörte er die Schritte seines Verfolgers. Er stieß die Tür zum Erdgeschoß auf und sprang hindurch. Ein Schmerz, wie er ihn noch nie zuvor gespürt hatte, explodierte in seinem Bein. Ein Putzeimer aus Blech flog scheppernd durch den Flur. Rick schlitterte bäuchlings bis zur gegenüberliegenden Wand.
Als er sich aufzurichten versuchte, durchzog die Qual erneut sein Bein. Er belastete das Andere, richtete sich auf und wurde augenblicklich wieder niedergeworfen.
Das volle Gewicht des massigen Polizisten hatte Rick erneut zu Boden gerissen. Der Schmerz trieb ihm wieder Tränen in die Augen. Sein Gegner war viel stärker als er. Wie eiserne Ringe umschlangen kräftige Arme seinen Körper. Rick versuchte, sich zu entwinden. Mit einer Hand erreichte er seine Jackentasche und spürte gleich den kühlen Griff seines Messers. Er zog es unter Mühe hervor und ließ die Klinge aufspringen. Er brauchte nur noch ein wenig Raum, um zustoßen zu können. Mit einem Ruck gelang ihm eine Drehung und der eiserne Griff lockerte sich urplötzlich. Die Klinge blitzte auf und......
Und dann spürte er diesen Schlag. Merkwürdig dumpf, ohne Schmerz, doch er durchzog seinen Körper sofort mit einem Gefühl der Lähmung. Da war keine Panik, eher Erstaunen. Es war ihm, als käme der Knall Minuten später. Hätte er sich je dafür interessiert, hätte er jetzt eine Vorstellung davon gehabt, daß Zeit relativ ist. Sein Blick ging zur Seite. In der Tür sah er den zweiten Polizisten mit einer Pistole in der Hand. Es war ihm egal. Alles war weich und dumpf, die Geräusche und alle Konturen. Die Farben der Umgebung vermischten sich miteinander. Für einen Moment erschien das Gesicht eines der Polizisten vor ihm. Er sprach,.... seine Lippen bewegten sich merkwürdig langsam. Rick hörte nichts. Hinter dem Polizisten wurde es heller. Jemand mußte eine Tür geöffnet haben, aber die Helligkeit nahm zu. Stetig und stetig wurde das Licht intensiver. Gleißende Strahlen überdeckten das Gesicht, das sich eben noch über ihn gebeugt hatte, bis es nicht mehr zu erkennen war. Alles war hell, weiß, leicht. Alles war gut. Rick wußte, was das war.
Er hatte sich oft über den Tod Gedanken gemacht, er hatte nie Angst davor gehabt. Jetzt wußte er warum. Das Leben ist zuende aber nicht die Existenz. Alles war friedlich und gelöst.
Aber dann kam langsam und stetig dieser Schmerz, von dem er nicht wußte, wo er ihn peinigte. Sein Körper war nicht bei ihm aber diese Qual war um ihn. Er schwamm in einem Licht aus Liebe und Hoffnung, umgeben von einem Kokon aus Leid, das seine Seele krümmte und ihn mit ausweglosem Entsetzen füllte. Hätte er gewußt wie, hätte er geschrien. Hätte er Tränen gehabt, hätte er geweint.
„Hallo Rick, mein Freund.“
Der Klang einer Fistelstimme drang wie eine Flamme durch den Nebel aus Schmerz.
„Schön, daß du da bist.“

 

Ich kann nur sagen:Eine sehr gute Geschichte. Hat mir echt gefallen. Gute Ausdrucksformen. Spannung mit Inhalt und Moral.
Eine gelungene Geschichte auch wenn der Schluß anspruchsvoll ist.
Der Titel geht in die richtige Richtung. :) :thumbsup:

 

Hallo Autor
Hallo Max Weigl,
schön, daß Euch meine Geschichte gefallen hat. Ich war nicht sicher ob sie wirklich soviel Spannung hat um hier gepostet zu werden.
Die Titel sind immer mein Problem. Wenn ich hier andere Geschichten lese, dann sind die Titel immer so passend, ich schaffe das wohl nie.
Ursprünglich hieß sie „Rick“ da kann man nichts falsch machen und liegt auch im Trend zu meinen anderen Geschichten. Ist aber blöd. Für zehn Minuten hieß sie sogar “Der Griff in die Scheiße“. Hätte sicher Leser angelockt. :D :bounce:
Max: Ich hab Dich nicht verstanden.
Hast Du mal jemanden ermordet, der kein Geld hatte oder wurdest Du ermordet, obwohl Du kein Geld hattest?
Egal. Laß` es sein. Beides!
Gruß Manfred

 

Hallo Dreimeier,
hat mir auch gut gefallen Deine Geschichte..hat mich an Tatort erinnert ;-)
War sehr flüssig geschrieben und du hast auch Spannung aufgebaut. Der Schluß mit dem Überraschungseffekt ist Dir auch gelungen.

Tja...der Titel....hmmm...ist schwierig...also wahre Freundschaft passt wirklich nicht....also wenn ich mir nen Titel ausdenke, schreibe ich mir alle Adjektive, Verben, Nomen auf, die für die Geschichte sprechen. Meist kann man dann bei diesem Brainstorming verschiedene Begriffe miteinander verbinden. Vielleicht hilft es Dir ja auch :-)

Also mich hat es irgendwie an einen Boomerang erinnert. So wie Du ihn wirfst, kommt er wieder zurück.

Soviel von mir
Gruß von hier nach da, AZAD

 

Hallo AZAD,
danke, daß Du die Geschichte gelesen hast und schön, daß sie dir gefallen hat. Freu, freu.
Deinen Tip zur Titelfindung werde ich mal aufgreifen. Könnte ja DIE Lösung sein.
Auch dazu, danke im voraus.
Gruß Manfred
:thumbsup:

 

Hallo Dreimeier,

die Story hat mir durchweg sehr gut gefallen. Ein angenehm zu lesener Erzählstil und wunderschön stimmige Bilder.

Sprache: Weder Rechtschreib- noch Grammatikfehler stören das Lesevergnügen. Dir gelingt es, dank deines visuellen Erzählstils, den Leser zu fesseln und in den Bann zu ziehen.

Bsp 1: Dann hob ein gewaltiger Ruck seinen Körper fast ein kleines Stück in die Höhe und sein Gesicht zeigte urplötzlich ein Wechselspiel aller Gemütsregungen zu denen die winzigen Muskeln unter der Haut in der Lage waren.

Sehr gut gefällt mir auch folgende Stelle:

Bsp2:Mit einem Ruck gelang ihm eine Drehung und der eiserne Griff lockerte sich urplötzlich. Die Klinge blitzte auf und......Und dann spürte er diesen Schlag. Merkwürdig dumpf, ohne Schmerz, doch er durchzog seinen Körper sofort mit einem Gefühl der Lähmung.

Story: Wer anderen eine Grube gräbt...Aus der ungewöhnlichen Perspektive des Schurken rechnet deine Story mit dem Verrat an einen Freund ab.

 

Hallo Andre,
das macht mich schon mächtig stolz, wenn ich solche Kritiken lese!
Offensichtlich habe ich genau das geschafft was ich wollte:
Einfach unterhalten.

Danke für Deinen Beitrag.
Ich freu mich sehr.
Viele Grüße Manfred

:prost:

 

Moin Dreimeier,

ich habe diese Geschichte auf der Lesung in Gö gehört und fand sie sehr gelungen. Deine atmosphärischen Beschreibungen ziehen den Leser wirklich sehr in den Bann, er sehnt dem Treffen zwischen Max und Rick entgegen, fühlt die Überraschung des armen Max, fiebert mit Rick am Ende - dein Spannungsbogen ist einfach gelungen und das Ende erzeugt richtig Gänsehaut und wirkt verdammt gut.

Was ich dir hier noch raten würde, währen ein paar zusätzliche Absätze. Deine Geschichte, so gelungen sie auch ist, wirkt auf den ersten Blick wie ein Teppich aus Buchstaben auf mich. Ich beginne zB bei jeder wörtlichen Rede eine neue Zeile. Das lockert den Text graphisch auf und erleichtert dem Leser auch das Verfolgen des Dialogs.

"Einen Moment überlegte er, ob er das Messer aus dem Toten ziehen sollte aber das traute er sich nun doch nicht mehr. Fingerabdrücke waren nicht dran, da war er sicher. Also ließ er es."

und

"Rick versuchte, sich zu entwinden, erreichte mit einer Hand seine Jackentasche und spürte gleich den kühlen Griff seines Messers. Er zog es unter Mühe hervor und ließ die Klinge hervorspringen. Er brauchte nur noch ein wenig Raum, um zustoßen zu können. "

Das hat mich bei der Lesung ein wenig verwirrt. Erst läßt er das Messer in Max stecken und später hat er es wieder in der Tasche... man kann es sich aber so erklären, daß er sich zwischendurch ein neues Messer besorgt hat - aber vielleicht kannst du in der Geschichte für Leute wie mich, denen man alles vorkauen muß :D, da noch einen dezenten Hinweis streuen.

Insgesamt eine tolle Geschichte, die ich sehr gerne gehört und nun auch endlich gelesen habe.
Als Titel würde ich (wenn die Frage noch aktuell ist) vielleicht etwas in der Richtung von "man trifft sich immer zweimal" vorschlagen.

 

Tach Dreimeier,

es hat mir Spass gemacht deine Geschichte zu lesen !
Die Story finde ich okay und den Schluß originell, durch deinen Schreibstil hast Du es geschafft recht kurzweilig zu unterhalten.

Weiterhin viel Spass beim Schreiben.

cu,... rab5 :cool:

 

Hallo gnoebel,
hast schon recht: Selber lesen ist besser, als sich ein Gestammel anzuhören.:D
Ich hab Deine Vorschläge aufgegriffen und Absätze eingebaut. Ist wirklich besser so.
Die Sache mit dem Messer hielt ich eigentlich für normal, denn ein Messer kann sich jeder schnell wieder besorgen und ein Gangster erst recht. Ich verstehe aber auch Deinen Einwand und habe einen Hinweis in die Geldübergabe eingebaut. Vielleicht paßt es so besser.
Den Titel möchte ich eigentlich behalten. Ok, er ist nicht originell, aber bisher ist mir nichts besseres eingefallen.
Deinen Vorschlag möchte ich nicht aufgreifen, weil ich denke, daß er einen zu starken Hinweis auf den Schluß gibt.
Danke für Dein Interesse und das Lob.

Hallo rabeck5,
auch Dir danke fürs Lesen und Deine Zustimmung.

Gruß Manfred

 

Hallo Manfred,

wieder einmal hat mir eine deiner Geschichten sehr gut gefallen. Spannend fand ich sie, vor allem an der Stelle, als Rick mit Max in die dunkle Seitengasse gegangen ist. Die Charaktere und ihr Verhalten wirkten dabei überzeugend auf mich; das gerechte Ende passt.

Sprachlich ist die Geschichte – wie von dir gewohnt – einwandfrei geschrieben.

Zum Titel: "Wahre Freundschaft" gefällt mir recht gut, ist irgendwie ironisch.
"Man trifft sich immer zwei Mal" hört sich zwar auch nicht schlecht an, verrät aber bereits wirklich zu viel vom Ende.

Absätze: Du schreibst, du hast bereits welche eingefügt, an den Stellen, an denen ein Wechsel der wörtlichen Rede erfolgt, würde ich aber noch weitere einfügen. Hier die betreffenden Stellen als Zitat:

„Max, altes Haus. Ich hab dir doch von dem Wagen erzählt, auf den du dann so scharf warst.“ „Rick, mein Freund. Sag bloß, der ist zu verkaufen!“
Ja. Ich habe mich für dich ins Zeug gelegt, alter Kumpel und gehandelt wie der Teufel.“ „Super!“ Max war begeistert. „Wieviel will er für den Wagen haben?“ „Wie gesagt: Ich habe gehandelt wie der Teufel.“ „Sag schon.“ Rick konnte fast hören, wie Max einen Tanz aufführte. Dieser Affe. „Zehntausend.“ „Das ist nicht dein Ernst. Der Wagen ist doch bedeutend mehr wert.“
Insgesamt also wieder eine gelungene Kurzgeschichte! :thumbsup:

Viele Grüße,

Michael :)

 

Hallo Michael,
Lob tut gut. Danke.
Wie Du sicher weißt, hab ich diese ältere Geschichte in einer Lesung vorgetragen. Ist aber irgendwie in die Hose gegangen. Lob im nachhinein baut da etwas auf.:(

Tja, die Sache mit den Absätzen:
Ist ja auch vorgeschlagen worden, die wörtliche Rede als Anhalt zu nehmen.
Wenn jemand einen längeren Monolog hält, meine ich auch, daß da Absätze hingehören. Wenn nach einer wörtlichen Rede eine Handlung folgt oder auch Beschreibungen, dann auch.
Hier weiß ich aber nicht so recht, weil die Sätze sehr kurz sind und von zwei Personen direkt aufeinander folgen.
Ich werde mir das mal in einer Kopie anschauen.

Was macht Dein Film, gib es da was neues?

Viele Grüße
:D :D

 

Als Titel fiele mir noch "ewige Freundschaft" "auf ewig, mein Freund" oder "unverwüstliche Freundschaft" ein.

Das Ende deiner recht gelungenen Geschichte, die mich gut unterhalten hat, erinnert mich an die Schriften von Frau Kübler-Ross, die ja eine Menge Leute interviewt hat, die bereits klinisch tot waren und wieder zurückgekommen sind. Allesamt beschreiben sie diese Lichterfahrungen und die Ruhe im sog. Jenseits.

Insoweit mußte ich ein wenig schmunzeln und mich durchzogen die Gedanken wie: "dem Dreimeier ist auch nichts heilig." :D
Auf der anderen Seite finde ich, du hast vollkommen Recht, wieso sollte man esoterische Erlebnisswelten nicht auch in einer superspannenden Geschichte am Ende als Pointe unterbringen. Die Mischung macht es halt und von daher fand ich die Geschichte sogar gelungen, weil du mich auf die falsche Fährte gesetzt hast und ich bis zum Schluß darauf wartete, dass einer der Polizisten nun etwas sagen würde, was auf ein komplett harmloses Delikt hinweisen würde. Max also völlig zu Unrecht türmt.
Ich erwartete einen völlig anderen Schluß.
Überraschungen mag ich! Das Ende deiner Geschichte war eine Überraschung. ;)

Lieben Gruß
elvira

 

mich durchzogen die Gedanken wie: "dem Dreimeier ist auch nichts heilig."
Frechheit! :mad:
Mir ist durchaus einiges heilig, und zwar....Ich meine.....Was war das noch mal?

Jedenfalls trifft dieser Einwand hier nicht zu, weil ich schon an ein Leben nach dem Tod glaube. Das dann aber jemand kommt, und mich begrüßt glaube ich jedoch nicht. Jedenfalls hoffe ich das. Eben, weil...siehe ersten Absatz.:cool:
Freut mich, daß ich Dich unterhalten konnte.:D :D

Gruß
Manfred

 

hi Dreimeier!
sehr unterhaltsame Geschichte mit der nötigen Spannung und ein wenig Witz.

ich hab zu Deinem Text ein paar Anmerkungen:

Dann trieb ein gewaltiger Ruck seinen Körper fast ein kleines Stück in die Höhe
ein sehr schöner Ausdruck!

Kritik muß ich aber an diesem Absatz üben:

Eine Straßenbeleuchtung gab es hier nicht. In den zerbrochenen Glaskuppen an den kahlen Masten hatten schon lange keine Lampen mehr gebrannt. Das schwache Licht von der Hauptstraße drang nicht weit in die Gasse hinein. Die wenigen Fenster waren blind und nicht erleuchtet.
der ist zu abgehackt. Und trotz der jeweils stimmigen Sätze... irgendwann hat es jeder kapiert, daß es da dunkel ist. Ich denke aber, Du mußt nur mehr Verknüpfungen einbauen.
„Warum?“ röchelte Max und sonderbarerweise hatte seine Stimme einen völlig normalen Klang, wohl das einzige und letzte Mal in seinem Leben.
wie kann man mit der normalen Stimme röcheln?!

ich mag aber die Aktion, daß man das eigentliche Zustechen nicht mitbekommt, sondern nur den "Nachstich".

auch schön humorvoll, daß er eigentlich überall Feinde hat. Nicht mal sterben kann der Mann in Ruhe! ;)

Schöne Geschichte!

Frauke

PS. mein Titelvoschlag könnte etwa "weit entfernt von ewiger Ruhe" lauten :D
oder: "Perspektivlosigkeit von Leben und Sterben", falls Du es eher hochgestochen magst.
oder: "Der Welten Lohn" :D
aber Dein Titel ist doch auch ok. Ich würd den einfach so lassen.

 

Hallo Frauke,
danke, daß Du Dich meiner Geschichte angenommen hast und schön, daß sie Dir auch gefallen hat. Die angemerkten Punkte werde ich mir ansehen und evtl. korrigieren. Aber erst in zwei Wochen...Warum wohl?
Jetzt bin ich zu müde vom Kofferpacken.
Eine schöne Zeit und liebe Grüße
Manfred

 

na dann! schönen Urlaub! hoffe, Du bist nicht im Stau ertrunken... aber das wirst jetzt wohl nicht mehr lesen, mh?

F

 

Hallo Dreimeier.
Auch ich verfiel deinem, wie du es faelschlicherweise nennst, "Gestammel" in Goettingen. hey, war das nicht bei der Geschichte, wo das Mikro falsch hing, du wie wild daran rumschraubtest und minutenlang nichts mehr sagtest? Das war grosses Kino. Ich dachte fast, du wuerdest jeden Moment das Podium umkicken und Zuhoerer schlagen.
Aber nein. Du erzaehltest diese Geschichte gottseidank zu Ende. Gefallen hat mir deine ruhige Art. Nicht auszurasten wegen des Mirkos, als auch dir soviel Zeit zum Erzaehlen zu nehmen.
Den Messereinwand teile ich mit Gnoebel. Ebenso war ich bei der Lesung durcheinandergekommen mit deinen beiden Charakteren, wer gut und wer boese war. Aber das wird am Dosenbier gelegen haben.
Viele Gruesse aus Texas, auch an diverse andere Meiers. Moechtest du deine Tochter nicht zur naechsten Lesung mitnehmen? Ich werd nicht mehr ueber Genitalien lesen, sondern verlege mich wohl auf Drogenmissbrauch und Tierquaelerei.
:deal:
...para
:D

 

So, den Urlaub habe ich hinter mir. Danke für die lieben Wünsche.
Stau war nix aber Hitze.

Die Sache mit den kurzen, abgehackten Sätzen habe ich etwas geändert. Vielleicht kommt es so besser rüber.

Max kann deshalb mit normaler Stimme röcheln, weil er sonst keine normale Stimme hat. Seine Stimme verändert sich durch das Röcheln, nur dass sie dadurch und in diesem Moment normal wirkt.

Die Sache mit dem Messer hatte ich nach Gnoebels Einwand eigentlich schon geändert. Bei der Begleichung seiner Schulden hat er schon ein neues Messer in der Tasche.

Para;
Kann es sein, daß Du Dich für Ingolstadt gemeldet hast?
Ich erwäge dort auch zu lesen und hatte mich mit Maria heute beim Frühstück darüber unterhalten.
Unabhängig davon, welche Geschichten gelesen werden frage ich mich, welche Gefahr allgemein von Dir ausgeht. Du piekst ja gerne in diverse Organe, wie Gnoebel bestätigen kann.
Es geht also nicht nur um die geistige, sondern auch um die körperliche Unversehrtheit meiner Tochter.
Unsere Tochter ist erst zwölf, hat aber bereits den zweiten blauen Gürtel im Karate und wir wägen zur Zeit ab, auf welcher Seite nun die Gefahr liegen könnte.

Lieber Gruß an Euch
Manfred

 

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