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Wachen/Erwachen

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19.01.2012
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Wachen/Erwachen

Fühle mich zu schwach. Spüre meinen Körper nicht. Zu schwach, die Augen zu öffnen. Falle zurück in den Schlaf. Darf nicht länger schlafen. Weis nicht wo ich bin. Muss die Augen öffnen. Irgendjemand ist im Raum. Höre das Geräusch eines Stiftes auf Papier. Irgendwo piept es. Hinter einer Tür Stimmen. Höre nicht was sie sagen. Versuche noch einmal die Augen zu öffnen. Grelles Licht. An der Decke eine helle Halogenlampe. Zu schwach den Kopf zu drehen. Augen zu. Schlaf.

Seit neun Tagen liegt sie schon nun so da. Ich komme ein bis zwei Mal am Tag herein um nach ihr zu schauen, doch die Schwestern sagen es gäbe keine Verbesserung in ihrem Zustand. Sie wird immer noch durch Schläuche ernährt, denn sie schwebt in einem ständigen Delirium. Ihr Körper ist noch zu schwach, auch wenn ihr Geist unbedingt wach werden will. Manchmal schafft sie es die Augen für einen Moment zu öffnen um dann direkt wieder in einen tiefen und allem Anschein nach traumlosen Schlaf zu fallen. Gerade liegt sie ruhig und blass da und wenn man nicht an den Apparaten ablesen könnte, dass sie lebt würde man denken sie wäre tot. Ich mache in paar Notizen und will gerade den Raum verlassen da höre ich ihr leises Stöhnen. Sie ist aufgewacht. Ich drehe mich um und sehe, dass sich ihre verquollenen Augen ein Stück geöffnet haben. Ich gehe zu ihr, doch ihre Augen haben sich bereits wieder geschlossen.

Darf nicht einschlafen. Versuche mich zu konzentrieren. Habe Schritte gehört. Der Klang des Schuhabsatzes hat mich zurück gerufen. Versuche noch einmal die Augen zu öffnen. Spüre eine warme Hand an meinem Gesicht. „Schlaf Anna. Du musst dich erholen. Ich passe auf dich auf während du schläfst“. Diese warme Stimme. Lasse meinen Kopf gegen die Hand sinken und falle zurück ins Nichts.
Doch was ist da? Ich sehe verschwommene Schemen die näher kommen. Etwas bewegt sich. Kann es nicht erkennen. Kommt es auf mich zu? Entfernt es sich?

Ich fühle ihre dünne Haut an meiner Hand. Die Wärme scheint sie zu beruhigen und als ich ein paar Worte des Trosts murmle lässt sie sich gegen meine Hand sinken und schläft ein. Ich beschließe etwas länger als üblich bei ihr zu bleiben und lasse mich auf einen Stuhl neben ihrem Bett nieder. Ich betrachte ihr kleines Gesicht. Gerade einmal sechzehn Jahre alt wirkt sie doch wie eine Puppe. Ihre weiße Haut wirkt fast schon transparent. Ihre Kieferknochen verleihen ihr ein leicht slawisches Aussehen. Unter anderen Umständen hätte ich gesagt sie sei schön. Aber von diesem zarten Wesen geht eine Härte, eine Traurigkeit und eine Melancholie aus, die ich selten bei einem Menschen gesehen hab und nie bei jemandem ihres Alters. Zwischen all dem Mitleid für sie, dass ich fühle, merkte ich ab und zu auch ein Verlangen danach ihre Geschichte zu hören. Nachfühlen zu können, was einen Menschen so machen kann. Ich verdränge diesen Gedanken wie jedes Mal und konzentriere mich wieder auf die Gegenwart. Anna bewegt sich mehr als sonst. Ihre Hände verkrampfen sich und ich spüre ihren kalten Schweiß an meiner Hand. Anna träumt. Wie gerne wäre ich dabei.

Die Formen werden langsam klarer und ich sehe verschiedene Dinge an mir vorbei rauschen. Häuser, Bäume, Menschen. Alle diese Menschen sehen mich traurig an und schütteln den Kopf. Dann wenden sie sich von mir ab. Da ich mich nicht bewegen kann und einfach vorbeifliege kann ich nicht anhalten um zu fragen warum. Wenn ich schreien will kommt kein Ton aus meinem Rachen und obwohl ich weine kommen keine Tränen. Ich blicke nach vorne und werde immer schneller, bis die Menschen, Bäume und Häuser wieder zu Schemen werden. Dann bleiben sie zurück und ich sehe vor mir nur vollkommene Schwärze.

Anna reißt die Augen auf und schreit.

 

Moin tookeenforscene,
herzlich Willkommen auf KG.
Da kommt (ich vermute mal ein Mann) ins Zimmer einer Intensivstation (vermute ich mal) der offensichtlich kein behandelnder Arzt ist (vermute ich mal) sich aber Notizen macht (warum?) und beobachtet eine junges Mädchen, das im Koma liegt und hin und wieder klitzekleine Aufwachmomente hat.
Hast du versehentlich ein Teil der Geschichte gelöscht oder schreibst du noch an ihr. Im Ernst: mir fehlt da eine die Substanz zu einer Geschichte. Ich erfahre nicht einmal (oder habe ich es überlesen), was der Patientin wiederfahren ist. Von meinen oben gesetzten Vermutungen einmal vollkommen abgesehen.

Sie wird immer noch durch Schläuche ernährt, denn sie schwebt in einem ständigen Delirium.
„immer noch“ – unschöne, überflüssig / Delirium – ich vermute, du meinst Koma = das ist was anderes

Ihr Körper ist noch zu schwach, auch wenn ihr Geist unbedingt wach werden will.
nicht nachempfindbare Behauptung

einen tiefen und allem Anschein nach traumlosen Schlaf zu fallen
Traumloser Schlaf - das sieht er?

Ich mache in paar Notizen und will gerade den Raum verlassen da höre ich ihr leises Stöhnen. Sie ist aufgewacht. Ich drehe mich um und sehe, dass sich ihre verquollenen Augen ein Stück geöffnet haben. Ich gehe zu ihr, doch ihre Augen haben sich bereits wieder geschlossen.
Da fehlt mir die Dramatik. Stöhnen, Auge offen, Auge zu, Ende.

Ich fühle ihre dünne Haut an meiner Hand. Die Wärme scheint sie zu beruhigen und als ich ein paar Worte des Trosts murmle lässt sie sich gegen meine Hand sinken und schläft ein.
Letztlich eine Wiederholung – das erfahre ich als Leser ja schon vorher

Aber von diesem zarten Wesen geht eine Härte, eine Traurigkeit und eine Melancholie aus, die ich selten bei einem Menschen gesehen hab und nie bei jemandem ihres Alters.
Kling schön geheimnisvoll – mehr aber auch nicht – am Schluss lässt du mich als Leser im Regen stehen.

Zwischen all dem Mitleid für sie, dass ich fühle, merkte ich ab und zu auch ein Verlangen danach ihre Geschichte zu hören. Nachfühlen zu können, was einen Menschen so machen kann.
Umständlich formuliert – warum hat er Mitleid – offensichtlich kennt er sie doch überhaupt nicht – Verlangen kommt eigentlich mehr in einem anderen Zusammenhang vor (genau das schoss mir durch den Kopf, bevor ich den Satz zu Ende gelesen hatte.

Das nur ein paar Hinweise. Hin und wieder fehlt noch ein Koma.

Das Schreien am Ende hat mich nicht überzeugt. Ich kann mir alles zusammenreimen – Koma – Überfall – Unfall – Selbstmordversuch – Krankheit - …
Ich komme da nicht auf einen grünen Zweig.

Herzlichst Heiner

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo tokeenforscene!

Viele Dinge hat Heiner schon genannt, die mir auch aufgefallen sind.

Die Thematik die du gewählt hast ist schwierig. Insbesondere wenn man so etwas noch nie am eigenen Leib erfahren hat. Für eine Kurzgeschichte zu komplex, wie ich finde.

Zu deiner Schreibe:

Fühle mich zu schwach. Spüre meinen Körper nicht. Zu schwach, die Augen zu öffnen. Falle zurück in den Schlaf. Darf nicht länger schlafen. Weis nicht wo ich bin. Muss die Augen öffnen. Irgendjemand ist im Raum. Höre das Geräusch eines Stiftes auf Papier. Irgendwo piept es. Hinter einer Tür Stimmen. Höre nicht was sie sagen. Versuche noch einmal die Augen zu öffnen. Grelles Licht. An der Decke eine helle Halogenlampe. Zu schwach den Kopf zu drehen. Augen zu. Schlaf.

Meiner Meinung nach lässt sich das nicht gut lesen. Klingt mir einfach viel zu distanziert, als das ich mich hineinversetzen könnte. Für den Anfang einer Kurzgeschichte nicht gut gewählt.

Kleine Fehler habe ich auch entdeckt.

Seit neun Tagen liegt sie schon nun so da.

Seit neun Tagen liegt sie schon da.

doch die Schwestern sagen es gäbe keine Verbesserung in ihrem Zustand.

doch die Schwestern sagen ihr Zuständ hätte sich nicht verbessert/ würde sich nicht verbessern

Manchmal schafft sie es die Augen für einen Moment zu öffnen um dann direkt wieder in einen tiefen und allem Anschein nach traumlosen Schlaf zu fallen.

Wenn du von einer komatösen Patientin schreibst, dann ist diese Beschreibung nicht ganz folgerichtig, denn:

Die schwerste Form der Bewusstlosigkeit ist das Koma. Dabei herrscht vollkommende Bewusstlosigkeit. Betroffene können nicht durch Ansprechen oder Rütteln erweckt werden. Eine Person im Koma zeigt keinerlei Reaktionen

Ich mache in paar Notizen

ein paar Notizen

Zwischen all dem Mitleid für sie, dass ich fühle, merkte ich ab und zu auch ein Verlangen danach ihre Geschichte zu hören.

Verbesserungsvorschlag:
Trotz des Mitleids, das ich für sie empfinde, verspüre ich auch ein Interesse daran ihre Geschichte zu hören.

Nachfühlen zu können, was einen Menschen so machen kann.

Verbesserungsvorschlag:
Nachfühlen zu können, wie ein Mensch so werden kann.

Anna reißt die Augen auf und schreit.

Diesen Satz verstehe ich absolut nicht.

Insgesamt muss ich sagen, dass mir deine Geschichte nicht zusagt. Es ist alles so vage formuliert. Ich weiß nicht worum es geht.
Was ist das für ein Mensch, der zu ihr in das Zimmer kommt? Ich kann das irgendwie nicht einordnen.
Das ist für mich alles nicht zusammenhängend. Und dieses hin und her springen empfinde ich als verwirrend.

Setz dich noch einmal dran und versuche zu fokussieren worum es in dieser Geschichte gehen soll. Zur Zeit tritt es noch nicht allzu deutlich hervor.

LG, Elfa

 

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