Am Ende muss man einfach machen und ins kalte Wasser springen.
Danke dir, DAS wollte ich eigentlich sagen ...

Ja, genau, das kannst du nicht üben, auch nicht die Reaktion, die du dann hast.
Deshalb lohnt es sich wahrscheinlich vor allem, wenn Publikum einen nervös macht, sich richtig gut vorzubereiten.
Das stimmt schon alles. Ich glaube aber, dass du eben nie genau weißt, was passiert, wenn du dich diesem Druck nicht aussetzt. Das sind ja Erfahrungswerte. Du bereitest dich super vor, und es geht trotzdem in die Hose. Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass das alles etwas bringt, sich selbst aufnehmen etc, aber die ganze Sache dann ohne Netz und doppelten Boden zu machen, das ist noch mal etwas anderes. Ich plädiere ja genau dafür:
sich einfach trauen. Diese Bereitschaft muss einfach da sein, du musst das schon wollen. Ich finde offene Lesebühnen sind dafür super geeignet. In Köln gibt es eine, da las ich früher regelmässig, da waren echt total unterschiedliche Leute, und auch die Qualität schwankte erheblich, aber das war alles egal, es war in good fun, und ganz ehrlich, mir hat dieser Testballon total viel gebracht, auch weil man wusste, es geht nicht um Leben und Tod. Kann ich wirklich nur empfehlen, weil es ja oft Gleichgesinnte sind, die selber mal angefangen haben und auch Erfahrungen teilen können.
Zur Ursprungsfrage: Es gibt Profis, Schauspieler, Synchronsprecher etc, die einem Text nochmal eine andere Ebene verleihen. Helmut Krauss, Martin Kautz, als ich meine Texte das erste Mal von denen eingesprochen hörte, da dachte ich: DAS hast du wirklich geschrieben? Wie gesagt, das sind halt Profis, die holen da noch mal etwas ganz anderes raus.