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Vorhandensein

Seniors
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24.04.2003
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1.444

Vorhandensein

Nacht die mich umgibt. Dunkle Schatten umschließen meine Augen. Es ist früh. Zu früh. Weshalb bin ich schon wach? Ich kann mich an nichts erinnern. Ein Summen, von irgendwoher dringt es an mein Ohr. Monoton und gleichbleibend. Es stinkt nach erbrochenem und ich fühle mich furchtbar. Wo bin ich? Wer bin ich? Ich bin mir selbst ein fremder. Der Geruch ist ekelerregend, ich glaube ich muss kotzen. Ich denke an nichts anderes als an dieses Gefühl, ich habe Angst davor es zu verlieren. Es weicht von mir, Anhängsel eines seltsamen Traumes. Weshalb bin ich schon aufgewacht? Es ist zu früh um Depressionen zu erleiden. Ich bin ein trauriger Mensch. Alles was ich von mir weiss. Nicht lebenswert. Vielleicht habe ich Scheiße gebaut? Bin ich ein Scheusal? Ich habe keine Ahnung. Der Gestank ist unerträglich, das Summen ist unerträglich, ich fühle mich mir gegenüber selbst unerträglich. Ich bin nutzloser Dreck, das weiss ich, selbst wenn ich mich nicht kenne und ja, ich bin ein Scheusal. Die Erinnerung kehrt wieder. Ich habe jemanden umgebracht, an mehr erinnere ich mich nicht. Vielleicht habe ich mich ja selbst getötet und stelle nur eine Erinnerung dar? Ist dies der böse Ort? Ich weiss nicht warum ich soviel denke. Warum stehe ich nicht einfach auf? Woher weiss ich von dem bösen Ort? Ich spüre meine Beine nicht, meine Arme, ich kann sie nicht bewegen. Die Schatten werden kleiner, ein Lichtstrahl, er ist dunkel und doch kann ich ihn sehen. Es ist hell in dieser Finsternis. Ich habe das Licht zuerst nicht bemerkt weil ich es nicht sehen kann. Aber es leuchtet, nur prallt es ab von meinen Augen. Plötzlich weiss ich wer ich bin, es überkommt mich, der Gedanke daran. All die Vorstellungen ich wäre etwas besonderes. Nur mit einem lag ich richtig, ich bin ein Mörder. Ich habe mich schon vor langer Zeit getötet. Das Summen wird lauter. Dies ist meine Welt, jetzt bin ich mir ganz sicher. Ich bin meine eigene Depression. Es ist nicht zu ertragen, es wird immer heller und doch bin ich blind. Ich verliere meine Erinnerung. Da steht ein Apparat, er ist es der so summt. Es stehen Leute dort, sie schauen mich an und plötzlich begreife ich. Ich schreie, weil ich es nicht wahrhaben will, aber es ist zu spät. Mein Denken erlischt und ich sterbe in der traurigen Gewissheit, schon wieder als Mensch geboren zu werden, schon wieder in der Hölle zu sein!

 

Hi Cerberus!

Erst einmal ein herzliches Willkommen auf kg.de!

Handelt es sich bei deiner Geschichte wirklich um eine Horror-Geschichte? Horror definiere ich persönlich als etwas, wo mir ein Schauer über den Rücken läuft, was bei dieser Geschichte nicht der Fall ist, meiner Ansicht nach. Aber vielleicht gibt es noch andere Meinungen von Leuten dazu, die sich mit dem Genre mehr auseinandersetzen.

Ungeachtet dessen find ich deinen Text vom Inhalt her gar nicht mal so schlecht - man fängt ihn an zu lesen und irgendwie weiß man nicht genau, worauf die Geschichte hinläuft. Ist auf jeden Fall ein Pluspunkt! :)
Ich denke grad über das Ende nach. Das Thema ist in meinen Augen "Wiedergeburt" - aber irgendwie bin ich noch nicht ganz dahinter gestiegen, um ehrlich zu sein. Vielleicht fällt mir im Laufe der "Jahre" noch was ein. ;)

Allerdings gibt es da noch ein paar Sachen, die du besser machen könntest. Zum Beispiel würde es den Text, schon vom rein Äusserlichen, lesbarer machen, wenn du Absätze in deinem Text einbaust (es sei denn, du hast den Text mit Absicht so gestaltet).

Dann finde ich, dass in deinem Text zu viele Wortwiederholungen vorkommen, die den Textfluss hämmen.
Beispiele:

Der Gestank ist unerträglich, das Summen ist unerträglich, ich fühle mich mir gegenüber selbst unerträglich.
_____
Die Erinnerung kehrt wieder. Ich habe jemanden umgebracht, an mehr erinnere ich mich nicht. Vielleicht habe ich mich ja selbst getötet und stelle nur eine Erinnerung dar?
Vielleicht solltest du versuchen, die Sätze ein wenig umzubauen oder Synonyme zu benutzen.

Zudem habe ich noch ein paar Fehler im Text gefunden:

Nacht die mich umgibt.
Hinter Nacht ein Komma, da es sich bei "die mich umgibt" um einen Relativsatz handelt.


...nach erbrochenem...
_____
...ein fremder...
In beiden Fällen handelt es sich um ein Substantiv, also werden die Wörter großgeschrieben.


...ich glaube ich muss kotzen
Das Wort "kotzen" find ich zu umgangssprachlich für deinen Text, "mich übergeben" erfüllt an dieser Stelle meiner Ansicht nach den gleichen Sinn.


Alles was ich von mir weiss.
Ein Wiederholungsfehler von dir: trotz der neuen Rechtschreibreform ist das "ß" nicht ausgestorben. Die Regeln lauten in dem Fall, dass hinter "Doppelvokalen" (Sorry, kenn den Fachausdruck dafür nicht) und langen Vokalen weiterhin das "ß" bestehen bleibt.


Da steht ein Apparat, er ist es der so summt.
Zwischen "es" und "der" ein Komma


Greetinx
Alisha

 

Hallo Alisha,

den Text habe ich vor längerer Zeit geschrieben und auch nicht überarbeitet. Ich hatte gestern Nacht keine Lust mehr, noch was neues zu tippen und nur ausprobieren ob das mit der Freischaltung von meinem Account gefunzt hat.
Danke für deine Kritik und stimmt, ich hätte ihn besser bei "Seltsam", oder "Sonstige" reingestellt. Die Sätze habe ich absichtlich kurz und einfach gehalten, der Text sollte nicht zu ausgeschmückt erscheinen, sondern eher die direkten Gedanken des Menschen widerspiegeln, der darin vorkommt. Aus diesem Grund habe ich auch kaum Synonyme verwendet. Das mit der Zeichensetzung ist ein altes Problem bei mir, Kommastellung war noch nie mein Fall *g*

Grüße

Stefan

 

Hi Cerberus,
wenn Du den Text nachträglich noch nach Seltsam oder Sonstige verschieben möchtest ist das kein Problem. Für diesen Fall einfach eine PM an Bibliothekar oder mich oder es hier in den Thread schreiben, dann wird das sofort erledigt. :-)

Ginny

 

Hi Ginny, also mir ist das jetzt nicht so wichtig, weiss nur nicht ob sich jemand an dem Text in dieser Rubrik hier stört.

Grüße

Stefan

 

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