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Vor-Abi-Fete in einem ganz schön weit entfernten Dorf

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06.09.2002
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Vor-Abi-Fete in einem ganz schön weit entfernten Dorf

Gleich zwei Hände, zwei nette Menschen, die mir wieder auf die Beine helfen wollen. Ich hatte mich in volltrunkenem Zustand auf der Tanzfläche so gut amüsiert, dass ich mein Gleichgewicht verlor und mich sofort auf dem harten Holz-Fussboden wieder fand. Ich, ich bin Matze. Bin mit ein paar Kumpels zwanzig Kilometer von unserem Wohnort zur Vor-Abi Fete in ein relativ kleines Dorf gefahren. Mit dem Auto. Dem Auto eines Freundes, der sich allerdings schon um zwei Uhr Nachts wieder verabschiedete. Das war mir in dem Moment egal. Genauso wie Daniel und Eugen. Irgendwie würden wir schon nach Hause kommen.

Ungefähr zwei Stunden später wollten auch wir weg. Weg von besoffenen Menschen (obwohl wir selber welche waren), von dem Lärm und dem Gestank. Als wir uns endlich den Weg nach draußen gebahnt hatten, suchten wir nach netten Leuten, die uns eine Mitfahrgelegenheit bieten würden. Was wir fanden war ein besoffener Jugendlicher, der Streit suchte. Streit, weil wir ihn aus Versehen mit Charly bekleckert hatten. Das ich aussah, wie eine Mensch gewordene Charly-Mischung schien ihn dabei wenig zu stören. Nach einer kurzen, sinnlosen, weil im betrunkenen Zustand schwer zu führenden, Konversation gab er auf und ließ uns allein mit unserem Vorhaben, unserer Mission, einen schnellen Weg nach Hause zu finden. „Dann gehen wir doch zu Fuß zurück,“ sagte ich, „in ’ner Stunde sind wir da!“ mehr lallend als fließend, aber Daniel und Eugen willigten ein. Also gingen wir los.

Abgesehen von einer kurzen Pause mitten im Maisfeld, liefen wir ohne Unterbrechung. Die Pause war allerdings notwendig, da uns ein Taxifahrer, anstatt uns mitzunehmen lieber darauf aufmerksam machte, dass wir uns doch hüten sollten. Die Polizei wäre unterwegs. Warum sollten wir uns hüten? Nun ja, irgendwelche volltrunkenen Partysüchtigen, nichtsnutzigen Jugendlichen hatten wohl gewisse “100-Meter-Begrenzungs-Pfähle“ auf die Strasse gelegt. Quer auf die Strasse. Wir saßen also im Maisfeld, lallten, machten schlechte Witze, lachten und rauchten. Nach einer halben Stunde wollten wir weiter. Der Versuch zu trampen misslang. Also gingen wir.

Vom eigentlichen Weg in Richtung Bett, schlafen und klarer Kopf kamen wir ab. Warum? Daniels Idee: „Da vorne ist eine Schule, wir holen uns Fahrräder und fahren nach Hause!“ Selten dämliche Idee. Aber wir waren schnell überzeugt. Fahrräder fanden wir natürlich keine. Anstatt zurück zu gehen, zurück auf den sicheren Weg in unsere Stadt, liefen wir durch einen Park, dann auf eine Landstrasse. Das dies ein Umweg ist, haben wir erst am nächsten Tag realisiert. Doch dann war es ja schon zu spät. Viel zu spät. Sieben Uhr um genau zu sein. Und wir waren noch lange nicht am Ziel. Also gingen wir weiter.

Nach sieben Stunden, wir glauben jedenfalls, das es sieben Stunden waren, wir hatten ja keine Uhr. Zigaretten hatten wir auch keine, jedenfalls über den Großteil der Strecke nicht. Nach sieben Stunden also waren wir endlich da. Home sweet home. Schon fast wieder nüchtern erinnern wir uns an den Versuch meinerseits, auf einer Weide stehende Kühe zu melken - bei so einem langen Fußmarsch kriegt man schließlich Durst - an ungefähr zwanzig tote Nacktschnecken, daran, dass wir uns an relativ wenig erinnern und das dies’ eine der geilsten Partys dieses Jahres war.

 

Hej Tolosker!

Nicht lustig.

Ich sehe zwar ein, daß die Situation aus Sicht der Beteiligten urkomisch gewesen sein muß, aber leider schaffst Du es nicht, dem Leser diese Situation nahezubringen.

Ach ja: eine Stunde für 20km??? Das glaubt man doch nicht mal, wenn man betrunken ist, oder?

Gruß,

chaosqueen :queen:

 

Hallo!
Es stimmt wohl, der Humor in der Situation ist für Außenstehende schwer nachzuvollziehen. Selbst ich fand die Geschichte bei mehrmaligem Betrachten nicht mehr so lustig, wie ich sie in Erinnerung hatte. Daher hatte ich erst Zweifel sie in der Form zu veröffentlichen. Danke für eure Kritiken.
mfG Tolosker

P.S. @chaosqueen: 20 km in einer Stunde. Vielleicht nicht wirklich geglaubt, aber überzeugt davon es zu schaffen, irgendwie ... :D

 

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