Von Wintereifen, Wagen und Antichristen
Von Winterreifen, Wagen und Antichristen
Das Versprechen über eine exellente Haftung bei Schnee und Eis des Continental Winterreifen 165 R 13 C RT 750 im Hinterkopf kreisend wog auch ich mich in relativer Sicherheit und einem ruhigen Gewissen alles notwendige getan zu haben, um heile und beulenfrei durch den Winter zu kommen.
Der letzte Sonntag ließ mich stutzig werden und den Werbeslogan der Firma Continental in einem völlig neuen Licht erscheinen.
Ein Anruf riß mich aus meinem wohlverdienten Schlaf. Ein Blick auf die Uhr ließ auch nichts Gutes verlauten, denn der Zeiger stand eisern auf 13.30 Uhr. Meine übliche Frage, wer in Gottes Namen es wagen könnte mich um diese heilige Zeit aus den Federn zu holen, erübrigte sich. Freudig, nein , das war jetzt gelogen, nahm ich das Gespräch entgegen. Meine Ausreden halfen nichts, ich mußte los. Also fuhr ich durch das Rheinland Richtung Boppard. Eine umständliche Wegbeschreibung, schnell und dürftig notiert, führte mich in ein Gebiet, von dem ich vorher annahm, das würde es gar nicht existieren. Drei Häuser in einem Tal verteilt bilden aus der Ferne auf den ersten Blick eine Art Zweckgemeinschaft.
Die Straße hörte irgendwann auf, jedenfalls war nichts mehr von ihr zu erkennen. Sicher, fast wie auf Schienen, glitt ich meinem vermeintlichen Anrufer der Frühe entgegen. Einige, wenige Kurven noch - endlich - Rauch stieg aus einem unter mir liegenden Tal hinauf. "Eine Feuerstätte der Eingeborenen", fuhr es mir durch den Kopf. Nur hier, und sonst nirgends wirst Du auf Menschen treffen, die nichts anderes im Kopf haben, als Dich zu früher Stunde aus den Schlaf zu reißen. Das erste Haus, ganz oben links sollte es sein. Das erste was ich sah, als ich um eine enge Kurve fuhr, war das Dach eines Hauses in einem Tal. Fast zu spät sah ich gerade noch im Augenwinkel das in der dürftig notierten Wegbeschreibung erwähnte Haus gleich links oben. Also, Lenkrad rum und rein in die Einfahrt......dachte ich zumindestens. "Puh....gerade nochmal gutgegangen!" Die leicht abschüssige restliche Wegstrecke (ca. 50 Meter) zum Haus ersparte ich mir auf Grund der gerade gemachten Erfahrung. Also stapfte ich durch den Schnee und ging meiner Aufgabe nach.
Ein nicht reparabler Fehler war meine Diagnose, was ich jetzt auch nicht weiter ausführen möchte. Wieder durch den Schnee zum Auto stapfend überlegte ich lauthals: " Wie zum Geier kommst Du hier eigentlich wieder weg? "
Ich verließ mich auf meinen bis dahin untrüglichen Instinkt. Rückwärts raus, ganz ganz vorsichtig, ein paarmal vor und zurück, schon stehst Du richtig und ab nach Hause. Ein letzter Blick in das Tal und auf das Dach, was ich zu allererst sah, als ich um die enge Kurve fuhr, beunruhigte mich wenig.
Eingestiegen, den Rückwärtsgang eingelegt und vorsichtig angefahren , bewegte ich mich nun in Richtung des Weges, aus dem ich vor wenigen Augenblicken gerade noch das erste Haus links im letzen Augenblick erkannt hatte. Fast war ich nun an dem Weg angekommen. In Gedanken hatte ich bereits den Vorwärtsgang eingelegt für das erste Wendemanöver.
Das Heck des Fahrzeuges zog leicht nach rechts hinten . "Warum nach rechts? Du lenkst doch gar nicht", dachte ich. Irgendetwas gerät Dir jetzt aus den Fingern, fuhr mir durch den Kopf und ich versuchte keine Panik zu zeigen. Erst langsam, dann immer schneller werdend drehte sich das Fahrzeug, wie von Geisterhand, in genau die Richtung, in die ich auch zurückfahren wollte. "Klasse Einrichtung diese Reifen und so unkompliziert. Ganz wie in der Werbung versprochen." Irgendetwas schien auf einmal nicht zu stimmen. Ein recht muliges Gefühl überkam mich und ein Blick aus dem Fenster sollte mir Recht geben. Der Wagen setzte sich langsam in Bewegung, aber nicht vorwärts, also nicht nach Hause, sondern rückwarts, direkt ins Tal. Mit dem Gedanken konnte und wollte ich mich nicht anfreunden. Ein Tritt auf das Bremspedal ließ in Bruchteilen einer Sekunde alle meine Hoffnungen ins Bodenlose sinken. "Das geht nicht an, das kann nicht sein! Was soll das werden? Ein Kampf : Maschine gegen Mensch?" Mittlerweile hatte ich die ersten Meter meiner unfreiwilligen Fahrt
ins Tal absolviert. Immer schneller rutschte ich abwärts. Ein hektischer Blick durch das Heckfenster blieb mir durch hochgestapelte Kisten und Koffer versagt. Verschmutzte Außenspiegel, sollten sie meine letzte Hoffnung sein? Nein! Auch durch die Spiegel war nicht einmal eine Kontur einer Fahrbahn zu erkennen. Fenster runter und die Rübe in die eisige Kälte gestreckt sollte sich als die bessere Variante erweisen. Der Blick durch das heruntergekurbelte Fenster ließ mich direkt auf das Haus blicken, von dem ich oben nur das Dach erkennen konnte. "Oha, dreigeschössig ist es auch noch." Fast hatte ich es immerhin erreicht. Licht schien aus einem der Fenster. Ein Mann schaute durch das Fenster und mir schoß durch den Kopf: " Alles, nur das nicht! Bitte nicht die Telefonnummer auf dem Fahrzeug merken!" Er machte den Eindruck mich am nächsten Wochenende ebenfalls aus den Federn klingeln zu können. Also rutschte ich fröhlich weiter, an ihm vorbei. Er grüßte freundlich, wunk mir zu, so als sei es das Normalste der Welt an seinem Haus rückwärts, den Abhang hinunter ins Tal rutschen zu müssen. Bestimmt wartet unten Thommy Orner mit seiner versteckten Kamera auf mich. Nicht einmal die Zeit zum Richten meiner Haarpracht lassen sie mir. Was sollen die Leute nur von mir denken?
Endlich unten! Der Wagen steht. Einen Moment verharrte ich starr und ungläubig aus dem Fenster schauend. Eine Zigarette zündete ich mir an und fing langsam wieder an mich zu sammeln. "Wie kommst Du den Berg wieder rauf", fragte ich mich. Mit einem leichten, aber auch energischen Tritt auf das Gaspedal überzeugte ich mich von der Lauffähig - und Einsatzfreudigkeit des Antriebaggregates.Das darauffolgende Aufheulen des Motors ließ wieder Hoffnung aufkeimen. " Gebs mir! Ich schaff das!", glaubte ich herausgehört zu haben. Ein heftiger Tritt auf das Kupplungspedal, das lauthalse Geräusch vom Einlegen des Rückswärtsgang und der erneute Tritt auf das Gaspedal katapultierte mich weiter zurück, raus aus der Ortschaft und eine kleine Anhöhe hinauf. So sollte es klappen! Begleitet von knirschenden Geräuschen vom Einlegen des ersten Ganges, dem Fliegenlassen des Kupplungspedal und dem Durchtreten des Gaspedal setzte sich der Wagen in Bewegung. Die kleine Anhöhe runter, durch die erste Kurve hindurch schoß der Wagen an dem Fenster vorbei, durch das immer noch der alte Mann schaute - " Ha, dem zeig ich es!"- direkt auf den Berg zu, den es galt zu überwinden um endlich nach Hause fahren zu können. Die Hälfte war geschafft. Der Wagen wurde immer langsamer, obwohl sich die Räder mit immer noch der gleichen Geschwindigkeit zu drehen schienen. " Oh nein, verlaß mich jetzt nicht!", runzte ich vor mich hin und dann stand ich auf dem obersten Drittel des Berges. Nichts ging mehr. Das surrende Geräusch der sich noch immer drehenden Reifen auf der vereisten Fahrbahn war das Einzige, was die Stille hier zu unterbrechen schien. "Sinnlos", dachte ich und trat wieder auf die Bremse. Nicht einen Zentimeter bewegt bewegte sich diese verfluchte Kiste weiter. Nicht einem Zentimeter? "Oha, was nun?" Die gerade eingetretene Stille wurde unterbrochen von einem Geräusch, das ich doch gerade vor wenigen Minuten noch vernahm, als es plötzlich abwärts ging. So kam es auch. Der Wagen setzte sich wieder in Bewegung und ich brauchte nicht einmal etwas dafür zu tun. Es ging Richtung Tal. Den Weg kannte ich ja schon. Vorbei an dem Mann, der immer noch am Fenster saß und mir fleißig zu wunk, durch die Kurve hindurch und schon war ich wieder dort, wo ich zuvor so hoffnungsvoll gestartet hatte.
So stand ich wieder im Tal und schaute sicherlich noch blöder drein, als bei meinem ersten Besuch an exakt der gleichen Stelle. Am Kopf kratzte ich mich verlegen, so als würde ich mir eingestehen, daß der Berg gesiegt hatte. Vielleicht sollte ich ihm mehr Respekt zollen?
Entschlossen mich nicht dem Berg zu unterwerfen beschloß ich noch einen Versuch zu wagen. "Angard!", motzte ich lauthals aus dem Fenster, "Dir werd ich es zeigen!"
Diesmal entschloß ich mich den Berg durch Geschwindigkeit beizukommen. Den zweiten Gang riß ich in einem Akt der Verzweiflung gleich hinter der ersten Kurve rein. Vorbei an dem Fenster, hinter dem immer noch der alte Mann saß , hinauf und, und? "Los los, nur nicht schlapp machen!" Die Räder drehten wieder auf der Stelle. Ich zog die Handbremse und dachte:" Nicht wieder bei dem alten Mann vorbei. Alles, nur das nicht!" Ich ließ die Räder kreisen und trat das Gaspedal bis Anschlag durch. Reibung erzeugt Wärme und Wärme mag das Eis nicht. Überzeugt von der Richtigkeit meiner physikalischen Kenntnisse trat ich weiterhin das Gaspedal bis zum Bodenblech durch. Ein leichter Geruch von verbrannten Gummi machte sich breit. Ein Blick aus dem Fenster zeugte von einer unglaublichen Wolke aus einem Gemisch aus Dampf, wobei sich meine physikalischen Kenntnisse als recht erwiesen hatten, und dem natürlichen Abrieb der mittlerweile auf dem Asfalt kreisenden Reifen. Gerade wollte ich mich zurücklehnen und einfach abwarten, bis sich der Wagen so langsam aber sicher nach oben vorgearbeitet hat. Alles, nur nicht wieder zurück ins Tal. Ich erschrak, als sich plötzlich im Augenwinkel eine Gestalt von der rechten Fensterseite näherte. "Mein Gott", fuhr es mir durch alle Glieder, " wo haben sie den denn rausgelassen?" Es war der alte Mann, der gerade noch hinter der Fensterscheibe seines Hauses, an dem ich mehrfach vorbeischlitterte, bewegte sich rasch auf mich zu. Sichtlich erregt, mit hochrotem Kopf bollerte er gegen mein Seitenfenster. Er versuchte mir etwas mitzuteilen, was ich aber nicht verstand, da der Motor immer noch lauthals seine Runden drehte.
Ich gab auf, löste meinen Fuß von dem Gaspedal und trat auf die Bremse. Der alte Mann schrie schon fast um den Lärm des Motors übertönen zu können. "Was schreit der denn so?" , dachte ich und stellte derweil den Motor ab. " Ich bin nicht taub" ,fuhr ich ihn an und bemächtigte mich der gleichen Lautstärke, mit der er mir versucht hatte irgendetwas verständlich zu machen.
"Junger Mann, das hat keinen Sinn was Sie hier vorhaben." erklärte er mir in einm jetzt wesentlich ruhigeren und verständlichen Ton. "Warum nicht?" , fragte ich ihn ungläublig. " Man braucht hier Winterreifen um diesen Berg wieder raufzukommen" Als wenn ich das nicht selber wüßte.
Er erzählte mir von mindestens 5 Anläufen, die man hier im Schnitt brauchen würde diesen Berg hinaufzukommen. Nun, 2 hatte ich ja schon hinter mich gebracht. Mittlerweile entfachte sich eine recht lebhafte Diskussion. Ich legte den Gang ein, zog die Handbremse an, stieg aus und ging auf den alten Mann zu, um ihn besser verstehen zu können. Wir drehten uns dem noch zu bewältigenden Teilstück zu. Ich hoffte auf seine Erfahrung mit dem Berg, der sich mittlerweile zu meinem Erzfeind gearbeitet hatte. Fortan wollte ich ihn Erzfeind nennen.
Der alte Mann drehte sich um, dem Wagen zu und meinte etwas, was ich anfangs nicht so recht zu deuten wußte: " Ihr Wagen haut ab"
Nach einer kurzen Phase der Besinnung und des Verabeitens seiner gesagten Worte drehte auch ich mich um und sah, das der alte Mann nicht unrecht hatte. Mein Wagen war gerade in Begriff sich selbsttändig zu machen. " Ach Du große Scheiße" , schrie ich und rannte dem Wagen entgegen, oder besser hinterher. Es war auch kein richtiges rennen, eher ein Rutschen und somit erbrachte ich den Beweis: Es gibt noch Schlimmeres als Continental Winterreifen, nämlich das Profil meiner Schuhe. Mit den Armen in der Luft rudernd und einem Schrei, als wenn Jane gerade nach der Liane gegriffen hätte, gelang es mir den Wagen einzuholen. Dann tat ich das, was jeder machen würde, der seinen Wagen mindestens genauso liebt, wie seine eigene Frau. Ich drehte mich während des Rutschens und haute einen Fuß direkt unter den Reifen des linken Vorderrades. Was nun passierte übertraf meiner Vorstellungskraft um ein Vielfaches. Der Reifen stoppte, der Rest des Wagens nicht. Dieser hatte nichts anderes im Sinn, als sich fast um seine eigene Achse zu drehen und mit dem Heck letztendlich in einem Verhau aus gefrorenen Rosen zu landen. Nun stand ich da mit meinem Talent. Fragend schaute ich nach oben, als wollte ich jemanden fragen: "Was nu?" Mein schmerzverzerrter Blick fixierte den in der Kurve querstehenden Wagen. Fortan sollte er nicht mehr Wagen heißen, sondern Antichrist. Eine treffendere Bezeichnung konnte ich in der Kürze der Zeit nicht finden.
Es war nicht die Wut, die merklich in mir aufstieg, es war der eiserne Wille den Berg zu bezwingen und den Machenschaften des jetzt Antichristen Einhalt zu gebieten. Mein Wille, mein gesunder Geist, meine ungebändigte Kraft standen fortan gegen die Mächte des Bösen.
"Jetzt helfen nur noch die brachiale Gewalt und die Gesetze der Physik" murmelte ich vor mich hin und holte aus dem Wageninneren mein Wunderwerkzeug, eine 1,5 Meter lange Brechstange. Unter den mißtrauischen, fast schon wundersam wirkenden Blicken des alten Mannes setzte ich die Brechstange am hinteren Ende des Antichristen an. " Dir werd ichs zeigen!" waren meine Worte, als ich mit schmerzverzerrtem Gesicht das Gewicht des Antichristen zu spüren bekam. "Keine Schmerzen!" zischte ich aus meinem zusammengebissenen Zähnen hervor und er bewegte sich plötzlich. Ein Gefühl des Sieges keimte auf, der hintere Teil des Antichristen ließ sich wieder auf den Weg hebeln. Fast stand er wieder in der Fahrtrichtung, als ich soetwas wie Eigensinn des Antichristen vernehmen konnte. " Nicht schon wieder - nein - nicht ohne mich!", schrie ich fast , " du bleibst hier!"
Vom Winde verweht schienen meine fordernden Worte. Der alte Mann und ich schauten uns an, schauten dann auf den Antichristen, der sich so langsam wieder in Bewegung Richtung Tal setze, nur ohne mich. Blitzartig, wie von einer Tarantel gestochen und ohne zu überlegen krallten sich meine Finger in der Stoßstange des gerade an mir, ohne mich, vorbeirutschenden Antichristen. Deutlich glaubte ich das fiese Grinsen des pferdefüssigen Antichristen durch die Frontscheibe düster vernehmen zu können, während sich meine Fingernägel in das harte und eiskalte Plastik der Stoßstange krallten. Eines wurde mir bewußt in diesem Moment, Adidas und Conti müssen die gleichen Labore für ihre Forschungen der Mischungen und Profile nutzen. Der Antichrist rutschte weiter Richtung Tal, trotz angezogener Handbremse, trotz eingelegten Gang und mit mir, und mit meinen in der Stoßstange festgekrallten Fingernägeln. "Ich krieg Dich klein!" brüllte ich den Antichristen an, während der eisige Wind, der durch das Tal wehte, mir ins Gesicht bließ und meine Haut zu gerben schien.
Der Verlauf des Gefälles wurde flacher. "Endlich, hab ich Dich." bollerte ich heraus und schlug mit der Faust auf die Motorhaube. Der alte Mann begab sich derweil ins Haus und tauchte plötzlich wieder auf mit einer Kiste gefüllt mit Asche. Er begann sie auf dem Weg ins Tal zu verteilen.
Ich ignorierte sein Tun und machte mich jetzt auf den Weg den Berg hinauf. Oben angekommen überlegte ich mir eine neue Taktik. "Sand muß her, jede Menge Sand!"
Mein Blick fiel auf kleine schwarze, aus dem Schnee ragende Hügelchen. Jetzt wußte ich warum Maulwürfe unter Naturschutz stehen. Um Autofahrer retten zu können. Ich griff mit meinem fast schon steifgefrorenen Fingern in den Schnee, direkt unter dem Maulwurfshügel, wie eine Baggerschaufel und hatte das schwarze Gold in meinen Händen.
Die Finger konnte ich nach dem vierten Hügel nicht mehr spüren, biß aber auf die Zähne, um mein Werk vollenden zu können. Nach einer Stunde intensiven Grabens war das Werk vollendet. Die einst weiße Piste verlor ihre jungfräuliche Farbe und präsentierte sich in einem fast einheitlichen grau und schwarz. Stolz schauten der alte Mann und ich von dem höchsten Punkt des Berges auf unser gemeinsam geschaffenens Werk.
Einen Versuch, einen letzten Versuch wollte ich wagen. Mit gekreuzten Fingern ging ich abwärts, den Berg hinunter direkt auf den Antichristen zu. "Warum hab ich nur kein Knoblauch und Holzpflock dabei?" fuhr es mir durch den Sinn, während ich immer weiter auf den Antichristen zuschritt. Vor der Motorhaube stehend und eine Auigenblick verweilend kniete ich nieder. "Bist Du bereit, Satan? " und mein Blick hob sich immer noch fragend gen Windschutzscheibe, genau dorthin, wo ich kurz zuvor noch den pferdefüssigen Antichristen gesehen haben wollte.
Ohne auf eine Antwort abwarten zu wollen stieg ich ein, setzte zurück soweit es ging und gab Gas! Der Wagen schoß nach vorn, erreichte die erste Kurve, dann passierte er das Haus, vor dem der alte Mann wartend auf das Ergebnis in der Kälte stand und dann den Berg hinauf.
Wie ein Schweizer Uhrwerk sauste der , jetzt wieder Wagen, den Berg hinauf. Oben angekommen stieg ich nochmal aus und wunk dem alten Mann dankend zu, während mir der Gedanke durch den Kopf schoß ob es vielleicht nicht doch eine Art Freizeitbeschäftigung der Eingeborenen gewesen sein könnte, die Strecke nicht zu streuen und lieber 5 Anläufe in Kauf zu nehmen, um den Berg hinauf zu kommen?
Auf die Antwort werde ich wohl mindestens ein Jahr warten müssen.
© by Eierkopp
Seid nachsichtig, ich bin ein blutiger Anfänger.