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Von Plochingen - nach Düsseldorf

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22.05.2016
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Von Plochingen - nach Düsseldorf

Plochingen eine Kleinstadt in Baden-Württemberg am Neckar, umgeben der Alb. Die Attraktion dieses schwäbischen Städtchens ist das Hundertwasser Haus, das viele Besucher der Region anlockt.
Hier wohne ich.
Im Januar vor drei Jahren wollte ich mit dem Zug von Plochingen nach Düsseldorf fahren, zum Geburtstag meines Bruders.
So war alles geplant, Fahrtzeiten, und Ticket waren gekauft, der Sitzplatz reserviert, nun konnte ja nichts mehr schief laufen, dachte ich. Der Koffer und die Reisetasche waren gepackt, denn ich hatte vor ein paar Tage in Düsseldorf zu bleiben.
Die Vorfreude war groß, denn außer meinem Bruder und seiner Frau, würde ich auch meine Nichte, ihren Mann und die Kinder wiedersehen können.
Am Tag der Abreise brachte mein Enkel mich pünktlich zum Bahnhof in Plochingen. An der Tafel auf dem Bahnsteig, machten wir uns schlau, um das Abteil, das ich ja gebucht hatte zu erkunden.
Wagen fünf so stand es auf meiner Fahrkarte und dieser sollte laut Anzeigetafel fast am Ende des Bahnsteigs halten.
Wir nahmen die ausgewiesene Position ein, um dann gleich in das richtige Abteil einsteigen zu können.
Der Zug fuhr in den Bahnhof ein, während er an uns langsam vorbeifuhr, lasen wir die Nummern der Wagons.
Hallo, wo ist Wagen fünf?
Mein Enkel schnappte sich den Koffer, und rannte los, ich hinterher. Er schob den Koffer in den letzten Wagen und mich hinterher! Türe zu, der Zug fuhr los.
Ich, geschafft. So hatte ich gedacht.
Jetzt ging das Elend erst richtig los!
Einmal durchschnaufen, dann lesen in welchem Wagen bin ich eigentlich! Ich brauche Wagen fünf aber ich war in Wagen zehn warum, dachte ich.

Also, dann mal los durch den fahrenden Zug, mit Koffer und Umhängetasche, das richtige Abteil und meinen Platz suchen.
Mühsam und hin und her geschüttelt, den Koffer vor mir hergetragen, kam ich in den nächsten Wagen mit der Nummer neun.
Na ja dachte ich, kann ja nicht so schlimm sein, zu Wagen fünf zu kommen. Wagen acht und sieben geschafft, durch die schmalen Gänge, denn überall standen Koffer auf dem Boden, neben den Sitzplätzen. Aber gut, gleich habe ich es geschafft.
Auf dem Weg bis Wagen sechs hatte ich schon langsam Arme die fast bis auf den Fußboden reichten, denn der Koffer war schwer
und ich musste ihn in schräger Position tragen, weil ich sonst nicht durch die Gänge, mit den seitlich stehenden Koffern, gekommen wäre. Langsam ließ meine Kraft nach und durch das hin und her schaukeln des Zuges, habe ich mich des Öfteren entschuldigen müssen, weil ich manchmal auf dem Schoß der glücklich sitzenden Reisenden, gelandet wäre.
Auf der Plattform vor Wagen sechs habe ich erstmal eine Pause gemacht.
Jetzt kommt Wagen fünf und mein reservierter Sitzplatz. Ich habe mich gefreut, aber nicht lange.
Los, dachte ich, Endspurt.
Koffer hoch, Türe auf und los. Fast hatte ich die Türe zu Wagen fünf erreicht, da stimmt etwas nicht. Ich schiebe die Türe auf und stand direkt auf der Plattform hinter der Lokomotive.
In dem Moment habe ich die Welt nicht verstanden. Ich zweifelte an meinem Verstand, Wagen fünf gab es nicht.
Ich zurück ins Abteil, die letzte Sitzreihe war nicht besetzt, aber jetzt, denn von mir.
Dann kam der Schaffner, ich zeigte ihm meine Fahrkarte, und fragte ihn, wo denn Wagen fünf wäre. Seine Antwort war: „Wagen fünf gibt es nicht, aber im Bordrestaurant bekommen sie einen Kaffee gratis.”
Natürlich wollte ich keinen. Ich blieb auf dem Platz sitzen, denn er war nicht vergeben.
Plötzlich wurde es laut im Abteil, einige Mitreisende, kamen aus dem Bordrestaurant und erzählten, das die Leute die Wagen fünf gebucht hatten, dort stehen würden und es war Empörung pur.
War mir egal, ich hatte einen Platz. Als der Zug im Bahnhof Düsseldorf einlief, war ich sehr froh, dass die Fahrt zu Ende war und ich meine Verwandten wiedersehen konnte.

 
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Hallo Marie13,

willkommen bei den Wortkriegern.

Ich habe deine Geschichte gelesen und eine Menge Kritikpunkte. Nimm das alles bitte nicht persönlich, wir alle mussten da einmal durch :lol:

Kommen wir zuerst zu den generellen Themen. Die Geschichte, die du erzählst, ist eigentlich keine richtige Geschichte, sondern eher ein Erlebnisbericht. Das an sich ist ja nicht schlimm, aber von einer Geschichte erwartet man ein bisschen mehr. Z.B. eine interessante Figur, einen Konflikt und eine Lösung. Den Konflikt hast du eigentlich drin und ich muss ehrlich zugeben, dass ich kurz laut lachen musste, als deine Protagonisten vor der Loktür stand. Das war echt witzig und schön beschrieben. Aber es fehlt eine gute Auflösung des Konflikts. Irgendwie sitzt die Heldin der "Geschichte" nur auf dem zufällig gefundenen Platz und das war's. Sie muss nichts dafür tun, den Konflikt zu lösen und das macht es zu dem erwähnten Erlebnisbericht. Hätte sie sich z.B. mit List und Raffinesse den Platz von einem echten Widerling erschlichen, dann wär das etwas anderes.

Aber irgendwie war dein Text schon unterhaltsam, ich musste einige Male schmunzeln und konnte die Situation nachvollziehen. Wenn du daran arbeitest, deine Hauptfigur etwas mehr ausarbeitest und der Geschichte ein besseres Ende gibst, dann könnte es etwas werden.


Dann gibt es einer Reihe formaler Fehler, die sich aber leicht ausbügeln lassen.


Dies ist meine erste Kurzgeschichte, sagt bitte eure ehrlichen Meinungen dazu! Vielen Dank.
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Da wird sich gleich ein Moderator drauf stürzen, denn Kommentare zum eigenen Text sollen hier im Forum immer in einen eigenen Beitrag gesteckt werden, damit man erkennt, was Text ist und was Kommentar.

Plochingen eine Kleinstadt in Baden-Württemberg am Neckar, umgeben der Alb. Die Attraktion dieses schwäbischen Städtchens ist das Hundertwasser Haus, das viele Besucher der Region,[KOMMA WEG] anlockt.
Da ist ein Komma zu viel.

Die Vorfreude war groß, denn außer meinem Bruder und seiner Frau, konnte ich auch meine Nichte ihren Mann und die Kinder wiedersehen.
Sie hat Nichte, Mann und Kinder ja noch nicht gesehen, deshalb muss es heißen: "Die Vorfreude war groß, denn außer meinem Bruder und seiner Frau, würde ich auch meine Nichte ihren Mann und die Kinder wiedersehen können. "

Am Tag der Abreise brachte mein Enkel mich pünktlich zum Bahnhof in Plochingen. An der Tafel auf dem Bahnsteig, machten wir uns schlau, um das Abteil, das ich ja gebucht hatte zu erkunden.
Wagen 5 so stand es auf meiner Fahrkarte und dieser sollte laut Anzeigetafel fast am Ende des Bahnsteigs halten.
Zahlen solltest du ausschreiben: 5 ==> fünf

Mein Enkel schnappte sich den Koffer, und rennt los, ich hinterher. Er schiebt den Koffer in den letzten Wagen und mich hinterher! Türe zu, der Zug fährt los. Ups!
Ich, geschafft. So habe ich gedacht. Jetzt ging das Elend erst richtig los!
Du wechselst hier die Zeiten (ich glaube auch an anderen Stellen). Das ist verwirrend. Du solltest durchgehend in einer Zeit erzählen: Präsens oder Präteritum.

Na ja dachte ich, kann ja nicht so schlimm sein, zu Wagen 5 zu kommen. Wagen 8und sieben geschafft, durch die schmalen Gänge, denn überall standen Koffer auf dem Boden, neben den Sitzplätzen.
Leerzeichen fehlt. Außerdem schreibst du die Ziffern einmal aus und einmal nicht.

 

Marie13 schrieb über ihre Geschichte:

Dies ist meine erste Kurzgeschichte, sagt bitte eure ehrlichen Meinungen dazu! Vielen Dank.
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Solche Anmerkungen bitte immer in einem Extra-Post schreiben, das erste Post in jedem Thread ist allein der Geschichte vorbehalten.

Wie von Henrik vorhergesagt, habe ich mich darauf gestürzt. :)

Herzlich willkommen im Forum, Marie.

 

Liebe Marie13,

erst einmal herzlich willkommen hier! Die erste Kurzgeschichte ist immer aufregend und es ist auch mutig, sie gleich in ein kritisches Forum einzustellen. Ich hoffe, Du nimmst die Kritik zum Anlass, an Dich zu arbeiten. Leider verschwinden auch immer wieder Neumitglieder.

Mich hat der Titel der Geschichte angesprochen, nachdem ich sowohl Plochingen als auch Düsseldorf kenne und (Rheinländer bitte hier aufhören zu lesen) jeder Zeit Plochingen Düsseldorf vorziehen würde; sich für mich also eher der umgekehrte Weg aufgedrängt hätte. Also wollte ich wissen, wen es vom idyllischen Plochingen in die Altbiermetropole an die längste Theke der Welt verschlagen hat.

Deine Geschichte beschreibt dann eher typische Fallstricke einer Zugfahrt. Das hat durchaus seinen Reiz, da wir alle schon den einen oder anderen blauen Flecken im Zug abbekommen haben, weil wir schwankend mit Gepäck durch die Gänge wackelten. Am sprachlichen solltest Du aber noch arbeiten. Hier ein paar Beispiele, die mir beim Lesen ins Auge gefallen sind:

So war alles geplant, Fahrtzeiten, und Ticket waren gekauft, der Sitzplatz reserviert, nun konnte ja nichts mehr schief laufen, dachte ich.

Da stimmt der Satzbau nicht. das Komma ist genauso falsch wie das "und". Die Fahrtzeiten wurden sicherlich nicht gekauft (die würde ich bei der Bahn sofort umtauschen ;-) . Ich würde z.B. schreiben: "So war alles geplant, die Fahrtzeiten vermerkt, das Ticket gekauft und der Sitzplatz reserviert. Nun konnte ..."

. Der Koffer und die Reisetasche waren gepackt, denn ich hatte vor ein paar Tage in Düsseldorf zu bleiben.
Die Vorfreude war groß, denn außer meinem Bruder und seiner Frau, würde ich auch meine Nichte, ihren Mann und die Kinder wiedersehen können.

Zweimal "denn" ist nicht so schön. Du könntest versuchen, einen Satz so umzustellen, dass ein "weil" reinpasst. Ferner fiel mir spätestens hier auf, dass Deine Ich-Erzählerin eher eine "Oma" ist. Das kommt bei ihrem Gang durch den Zug, dann aber nicht mehr so rüber. Für eine ältere Dame könnte ja Koffertragen, Gleichgewichthalten, lange Strecken gehen schwerer sein, vielleicht sogar mühsam.

Wagen fünf so stand es auf meiner Fahrkarte und dieser sollte laut Anzeigetafel fast am Ende des Bahnsteigs halten.

Hier würde ich hinter fünf ein Komma setzen und Wagen fünf vielleicht in Anführungsstrichen setzen oder auch kursiv darstellen.

Hallo, wo ist Wagen fünf?

Das fällt für mich stilistisch aus der Reihe. Insbesondere einer älteren Dame würde ich einen Satz so nicht in den Mund legen.

Mein Enkel schnappte sich den Koffer, und rannte los, ich hinterher. Er schob den Koffer in den letzten Wagen und mich hinterher!

Hinter Koffer kommt kein Komma. Zweimal "hinterher" ist auch hier nicht schön.

Koffer hoch, Türe auf und los. Fast hatte ich die Türe zu Wagen fünf erreicht, da stimmt etwas nicht. Ich schiebe die Türe auf und stand direkt auf der Plattform hinter der Lokomotive.

Hier gehen die Zeiten etwas durcheinander. Das "und los" finde ich auch hier etwas flapsig.

Plötzlich wurde es laut im Abteil, einige Mitreisende, kamen aus dem Bordrestaurant und erzählten, das die Leute die Wagen fünf gebucht hatten, dort stehen würden und es war Empörung pur.

Hinter Abteil würde ich einen Punkt setzen und dann einen neuen Satz beginnen. Hinter "Mitreisende" ist ein Komma zu viel und das "das" muss hier "dass" heißen. "Und es war Empörung pur" ist stilistisch ebenfalls nicht sehr schön. Der Satz klingt dadurch irgendwie unfertig.

Ich hoffe, Du kannst mit den Anmerkungen etwas anfangen, liebe Marie. Die Idee ist ausbaufähig. Im Grunde könnte man sogar eine schöne Alltagssatire daraus schreiben, wenn noch etwas "Witz" hinzukommt oder eben, wenn man es ernster will, das Alter der Protagonistin mehr herausstellen (Stichwort: Konflikt).

Liebe Grüße und einen erholsamen Feiertag.
Die Maedy

 

Viele Dank an euch für die Kritik sie hat mir sehr geholfen. Werde demnächst weiterschreiben und mir die Kritik zu Herzen nehmen.

LG Marie13

 

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