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Von Menschen, Drachen und Spuren

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11.05.2019
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Anmerkungen zum Text

1429 Wörter

Von Menschen, Drachen und Spuren

Irgendwann im Dickicht der Vergangenheit hatte es diese eine Spur gegeben und er war ihr gefolgt. Sie hatte ihn zu einem Wesen geführt, halb verborgen in hüfthohem Gras, nackt, blutend und mit Augen, die zu sagen schienen, ich weiß, wer du bist. Nachdem das Wesen einen letzten Atemzug getan hatte, wusste auch er es. Der Menschentod fügte seinem Äußerden diese dunklen Augen als Erinnerung hinzu, nahm die Seele an sich und verstaute sie behutsam im Inneren seines Umhangs. Dann machte er sich auf den Weg.

Er folgt den Spuren in Höhlen, Nischen, Kammern, Paläste. Manchmal ist den Menschen selbst im letzten Moment nicht bewusst, dass es geschehen wird, manchmal erwarten sie ihn. Manchmal rufen sie nach ihm, manchmal nach ihren Müttern.
Und dann gibt es Momente wie diesen, da steht ein Mensch vor einem Drachen und anstatt zu fliehen oder Schutz hinter seinem Schild zu suchen, vor den Krallen, Zähnen, dem verheerenden Feuer, streckt er seine Arme zur Seite und ruft über den brausenden Wind hinweg: „Legg me am Arsch!“
Der Drache schnellt hervor, sein Maul verfehlt den Menschen um Haaresbreite und gleichzeitig greift die gewaltige Hinterpranke mit einem Schnappen ins Leere. Die Worte, die sie brüllend und blechern wechseln, verschwinden im Wind, und der Menschentod hat schon zu viele von ihnen gehört, um noch neugierig zu sein. Sie haben nie etwas geändert und auch jetzt vergehen nur Momente, bis Drache und Mensch wieder aufeinander zu stürmen.

Er spürt sie, bevor er sie hört. „Oh, so knapp.“ Sie riecht nach Blut, Wind und Gold, so wie die Seelen, die sie einsammelt seit dem Tag, an dem der erste Drache fiel. „Hallo Boandlkramer“, sagt sie mit warmer und rauchiger Stimme.
Er wendet den Blick nicht vom Kampf ab und spürt sie wie Sonnenstrahlen im Rücken. Wie immer ein wenig zu nah.
Als er sie nach ihrem Namen gefragt hatte, war es ein unbeholfener Versuch, die Stille zwischen ihnen zu brechen. Er hatte nicht ahnen können, dass ein Name für Drachen und ihren Tod keinerlei Bedeutung hat, dass Namen gewiss für solch kurzlebige und umtriebige Wesen wie Menschen Sinn machen, denn, bei allem Respekt, sie sehen doch alle irgendwie gleich aus, aber Drachen, Drachen sind einzigartig und wenn einer von ihnen schlüpft, ist es nur, als wäre er an einem neuen Morgen aufgewacht, hinter und vor ihm liegen ungezählte Tage und wenn sie über den Himmel gleiten, dann weichen die Wolken vor ihnen zurück.
Insgeheim nennt er sie Katla, wie der Vulkan auf einer eisigen Insel im Norden und er hatte damals gehofft, sie ließe die Sache auf sich beruhen. Kurz danach aber grüßte sie ihn mit Hallo, Hein Klapperbein, dann mit Schnitter, Thanatos, Schlafesbruder, Charon, Shinigami und er ahnte, dass sie die Beharrlichkeit ihrer Drachen in sich trug.
Besonders Boandlkramer hat es ihr angetan. Keinen anderen Namen nutzt sie so oft und auch wenn er ihn nicht mag, behält er es für sich, denn in Katlas Stimme liegt jedes Mal ein unterdrücktes Kichern und er hofft, dass es einmal ausbricht.

Der Mensch reißt das Visier hoch und Katla flüstert: „Ja, so wird es leichter.“
„Es sind viele Glieder, auf die er achten muss“, erwidert Boandlkramer, denn er hält nichts von den Zweideutigkeiten, die sie so mühelos gebraucht.
„Und das Feuer. Sein Gesicht würde schmelzen wie Wachs.“ Die Begeisterung in ihrer Stimme ist so leise, so unauffällig wie die Nähe zu ihm. Es ist immer genug Platz für Zweifel.
„Er hat den Drachen vorhin an der Kehle verwundet. Da kommt kein Feuer mehr.“ Für einen Moment wollte Boandlkramer sich da zurückziehen. Doch wie der Mensch wusste auch er, dass man verletzte Drachen niemals unterschätzen darf.
„Ah, darum hat sich mir die Spur offenbart.“ Katla tritt neben ihn. „Seit wann bist du hier?“ und er antwortet: „Seit er vom Pferd gestiegen ist.“ Ihr Lachen zieht ihn an, lockert seine Zunge und schafft so viel Verbundenheit, dass er sie teilen will, die Geschichte dieses Menschen vor ihnen. „Ich war bereits da, als er geboren wurde. Beinah hätte ich seine Seele mitgenommen, aber eine kundige Hebamme brachte ihn in den nächsten Tag. Als Junge stürzte er von einem Baum und spießte sich das Bein auf einem Ast auf. Ich wartete drei Tage neben seiner betenden Mutter am Bett.“
Katla sagt: „Drei Tage? Die Ausdauer der Verzweifelten“, und er kann sich gut vorstellen, wie sie das Gesicht verzieht. Dabei wissen beide, dass jeder Drache abergläubischer ist, als diese Mutter auf den Knien vor ihrem ersten Kind. Es ist das unermüdliche Streben der Menschen nach Halt und Gewalt über ihr Schicksal, das Boandlkramer immer wieder fasziniert, wenn er eine Seele einsammelt, wenn die Spur verlöscht und er weiterziehen könnte und trotzdem verweilt, mit denen, die zurückbleiben und ihren Worten von Vorsehung, Heimkehr oder einem großen, allumfassenden Plan.
„Als Knappe geriet er in ein Scharmützel mit Dieben, doch am Ende nahm ich zwei von ihnen mit und er gelangte unbehelligt zum Gut seines Vogtes. Als er schließlich zum Ritter geschlagen wurde, stand ich in der letzten Reihe.“
Der Mensch weicht dem Maul des Drachen aus, rollt sich unter ihm hindurch und zerfetzt die linke Schwinge mit einer Drehung seines Schwertes.
Katla klingt unbeschwert. „Hattest du mir nicht erzählt, der Ritterschlag sei nur ein harmloses Ritual?“
„Mehrere der Menschen dort trugen den dunklen Atem in sich. Die Spuren waren noch dünn, aber du weißt ja, wie schnell es geht.“ Selbst die Drachen hatten sich zurückgezogen, als die Seuche ausbrach, als brennende Leichengruben den Himmel verdunkelten und Boandlkramer sich wieder und wieder aufspalten mussten, um den vielen Spuren zu folgen, bis er glaubte, kein Mensch bliebe mehr übrig.
„Ich habe es gesehen.“ Er weiß den Kummer in ihrer Stimme zu schätzen. „Kein Drachenfeuer hat je so unerbittlich unter den Menschen gewütet.“

Er kann sich nicht mehr daran erinnern, wo sie sich zum ersten Mal begegnet sind. Sie war damals schon uralt gewesen, er hatte es wie ein unsichtbares Gewicht gespürt oder wie den Druck in der Luft vor einem Unwetter. Erst hatte er es auf die schiere Menge ihrer Begegnungen geschoben, eine Gewohnheit.
Es hatte Äonen gedauert, bis ihm aufgefallen war, wie nah sie plötzlich beieinanderstanden und noch einmal so lange, bis er verstand, warum es bei niemandem sonst der Fall war. Wenn es ums Töten ging, waren die Menschen den Drachen ebenbürtig geworden. Daraus war Respekt entstanden und die gemeinsame Ratlosigkeit darüber, warum sie sich in dieser Hinsicht so von den Seelen unterschieden, die sie auflasen.
Sie warteten, schwiegen, dann taten sie es gemeinsam und es bekam Bedeutung.

Der Schild des Menschen bricht unter einem Hieb des Drachen, trifft ihn an der Schulter und die Wucht zwingt ihn in die Knie. Der Drache setzt nach, seine Pranken graben sich tief in den Boden, sein Maul ist weit geöffnet, voller glänzender Zähne und blutdurchzogenem Geifer. Boandlkramer sieht die Spur aufleuchten, spürt, wie es ihn auf die Klippe zieht, nur für einen Atemzug, dann treibt der Mensch ein keilförmiges Stück des Schildes in den Rachen seines Gegners und das Licht ebbt wieder ab. Boandlkramer kann nur die Spur des Menschen sehen, aber er stellt sich vor, wie sie mit der Drachenspur tanzt, ineinder verschlungen, an und abschwellend, bis eine von ihnen erlöscht.
Katla schweigt und er kann das Gefühl nicht abschütteln, dass sie seine Gedanken lesen kann. Es ist irrational, er weiß es. Sie beide gehören einer Art an. Trotzdem durchbricht er die Stille. „Ich habe seinen zweiten Sohn geholt, bevor er den ersten Sommer sah und seine Tochter nahm ich zusammen mit seiner Frau im langen Winter. In den Jahren, die sie Hungerkriege nennen, strich ich unzählige Male über die Schlachtfelder, aber auch da hat mich nie eine Spur zu ihm geführt.“
„Sie sind wie Drachen, die durch den Sturm fliegen, Windböen, Blitze um sie herum, doch sie fliegen weiter, als könnte ihnen nichts und niemand etwas anhaben.“
„Diese Sturheit macht sie nicht nur erfolgreich, sie treibt sie auch schneller in den Tod.“ Nicht, dass er die Menschen deswegen weniger liebte. Wie trostlos wäre all dies, wenn sie nur an ihrem Feuer sitzen und auf ihn warteten?
Katla sagt: „Nenn es nicht Sturheit. Es ist Mut. Drachenmut“, und vielleicht ist das der Grund, warum er sich ihr so nah fühlt. Die Ähnlichkeit der Wesen vor ihnen, ineinander verschlungen, Metall auf Schuppen auf Haut auf Fleisch.
„Bist du auf seiner Seite?“, fragt er und der Gedanke lässt ihn lächeln.
„Er stellt sich einem riesigen Wesen entgegen, das Feuer speien kann, dessen Klauen ihn einfach so zerreißen könnten, Rüstung hin oder her. Ich bin ... amüsiert. Und erstaunt darüber, wie oft die Menschen siegreich aus diesen Kämpfen hervorgehen.“
Der Drache schleudert den Menschen von sich, brüllend, blutend und versucht vergeblich wieder in die Luft zu kommen. Mit verzerrtem Gesicht kämpft sich der Mensch auf die Beine, sein Schwert zittert, aber er lässt es nicht sinken. Er läuft auf den Drachen zu und sein wütender Kampfschrei vermischt sich mit dem Fauchen seines Gegners.
Boandlkramer hört das Seufzen Katlas und so etwas wie Schwere in der Stimme, als sie sagt: „Tatsächlich sehe ich die Zeit der Drachen enden. Die Menschen, sie werden immer mehr und in ihrer Gier stehen sie den Drachen in nichts nach.“
Er hat es natürlich bemerkt. Jede ihrer zahllosen Begegnungen ist der Schauplatz blutiger Kämpfe. Menschen und Drachen streiten um Platz, Gold, um das bloße Gefühl des Sieges und keiner von ihnen scheint ruhen zu wollen, bis der andere ausgelöscht ist.
"Das heißt, irgendwann werde ich dich nicht mehr sehen.“ Selten klingt Boandlkramer so sehr wie die Essenz in seinem Innersten, selten sind seine Worte so weit weg von seiner Aufgabe und so nah bei ihm selbst.
„Ja, aber auch wenn ich das zwischen uns genieße, so wünsche ich mir, dass du nicht in der Nähe bist, wenn der letzte Drache geht. Ich dachte an eine Höhle, auf einem Berg hoch in den Wolken, unter seinem Leib tausende Münzen und er selbst so alt wie das Gold unter ihm. Sein letzter Atemzug hingehaucht in die kalte Nachtluft und sein schwindender Blick auf den Mond gerichtet.“
Boandlkramer erwidert: „Das klingt wunderschön“, und meint so viel mehr.
„Was wünschst du dir für ihn?“, fragt Katla sanft und er verfolgt die Hiebe und Schläge des Menschen, während der Drache wieder und wieder zurückweichen muss. Beinahe keimt die Hoffnung in ihm, dass er hier kein Menschenleben verlöschen sehen wird, denn auch wenn seine Aufgabe an den Schluss geknüpft ist, so liebt er ihre Wege dahin. „Ein warmes Bett, seinen jüngsten Sohn an der Seite und trotz allem ein Lächeln im Gesicht, wenn er an sein Leben zurückdenkt.“ Vielleicht wird Boandlkramer auch heute unverrichteter Dinge abziehen und seinen Erinnerungen an dieses unerschrockene, volle Leben eine weitere Facette hinzufügen.
Sie sagt: „Es tut mir leid.“
Er dreht den Kopf, sieht Katlas gelbe Drachenaugen und ihr Blick liegt fest auf ihm, so als wäre er für einen grandiosen Moment wichtiger als die Seelen dort auf der windumbrausten Klippe. „Was?“, fragt er. Als würde er es nicht schon ahnen.
„Dass es so nicht enden wird.“
„Hm?“ Als könne er den Lauf der Dinge abwenden.
Er hört ein leises Schnauben und stellt sich vor, dass es ein Lachen ist.
„Du bist ihnen so ähnlich.“ Es könnte ein Kompliment sein. Oder Spott. „Dort hinten in den dunklen Wolken. Sieh genau hin.“
Er folgt der Bewegung ihrer Augen und spürt, wie ein winziges Gewicht an seinen Schultern zieht. „Ich verstehe.“
Sie wendet sich schweigend ab. Für einen Augenblick berührt ihre Essenz ihn dabei und er weiß, dass es kein Zufall ist.
„Boandlkramer“, hört er sie hinter sich.
„Ja?“
„Wie heißt er?“
„Sein Vater hat ihn Lotrecht getauft, seine Frau nannte ihn Lot.“
Er blickt ihr nicht hinterher, spürt bereits, dass sie verschwunden ist, und macht sich auf den Weg. Die Bewegungen des Menschen lassen Müdigkeit erkennen, aber auch Zuversicht. Es ist das Selbstbewusstsein in der Art, wie er das Schwert immer wieder sinken lässt, wie er den Drachen mit klugen Hieben und Ausfallschritten in die Reichweite seiner Waffe lockt. Seine Rüstung reflektiert Blitze in der Ferne. Metall kracht auf steinharte Schuppen, als plötzlich ein unheilvolles Brüllen über ihnen erklingt. Es übertönt den Donner und lässt den Menschen innehalten. Sein Blick ruckt nach oben in den Himmel, zu den Wolkentürmen im Osten. In einem Wimpernschlag ist Boandlkramer bei ihm auf der Klippe, als fünf Drachen durch die Gewitterwolken brechen und das Zwielicht mit Feuerstrahlen zerreißen.

 

Hallo @AWM ,
danke, dass du dich mit meinem Text beschäftigt hast, besonders, da es offenbar mühsam war, sich durchzuwurschteln.

Ich habe deine Anmerkungen zu Rechtschreibfehlern umgesetzt („gelangte“ statt „gelang“... oh, nee und ich wollte mich doch nicht blamieren -.-) und die elenden Füllwörter gelöscht (die vermehren sich wie Unkraut, ich schwörs). Ebenso habe ich den Zeilenumbruch unten berichtigt.

Übrigens hast du mir bewusst gemacht, dass ich einen krassen Denkfehler habe, wenn ich Dinge schreibe wie „... zwei von diesen Brötchen“ Ich habe da immer das Bedürfniss, „zwei“ groß zu schreiben, weil es mir wie der Ersatz eines Substantives vorkommt, das mir fehlt. Da muss ich in Zukunft sehr aufpassen, da es mir so „natürlich“ vorkommt.“

Zu deinen Hinweisen/ Eindrücken im Einzelnen:

Zu. Wortwörtlich weglassen
Ich mag das „Wortwörtlich“ sehr, weil es einerseits die abgedroschene Metapher vom wartenden Tod entschärfen soll und andererseits die Erklärung/Einleitung ist für den leibhaftigen Herrn Tod, der zuschaut. Da muss ich nochmal in mich gehen.

Ich finde deinen Text sehr anstrengend zu lesen, weil niemand einen Namen hat. Es ist ganz oft so, dass ich mich wirklich bemühen muss, zu checken, um wen es jetzt gerade geht. Ich finde du könntest zumindest dem Drachen und dem Menschen konsequent Namen geben. Auch deine zwei anderen Protagonisten könnten welche vertragen, die dann trotzdem nicht zuviel verraten würden.

Zu Namen/ Unübersichtlichkeit: Mir war wichtig, dass Ritter/Mensch und Drache ungenannt bleiben, weil sie für den jeweiligen Tod ja auch nur winzige Bausteine sind. Ja, für den Tod ist dieser eine Mensch ein wenig aus der Anonymität getreten, aber auch dieses "Mitfühlen" mit ihm soll mehr die menschliche Seite des Todes zeigen, als Bedeutung auf den Menschen legen.
Im Folgenden nenne ich die "Tode" mal Frau Drachentod und Hernn Menschentod. Eventuell fällt mir noch ein Name für die Beiden ein. Frau und Herr Tod gibt dem ganzen einen schräg komödiantischen Anstrich, den ich nicht möchte.

In einer früheren Version hatte ich auch den Kampf kursiv gesetzt, um ihn besser vom Gespräch zu trennen. Vielleicht reicht es auch, die Sätze, in denen sich beide Schauplätze vermischen, auseinender zu bringen und Absätze zu machen?
Ist jedenfalls ein sehr wertvolles Feedback von dir, da ich in dieser Hinsicht schon zu betriebsblind bin. Danke dafür.

Zu: Es sind die Augen eines Menschen, denn es sind ihre Seelen, deren Spuren er folgt.

Ich verstehe den Satz aber auch insgesamt nicht.
Der Satz scheint als "Erstkontakt" mit dem Tod als Person, nicht zu funktionieren. Vielleicht enthält er zu viele Informationen, die man als Leser noch nicht einortnen kann?
Der Grundgedanke ist der, dass es für jede Spezies einen eigenen Tod gibt. Diese Tode besitzen die Augen ihrer Spezies, sind aber sonst eher uniforme Schnitter mit Kapuze und Umhang (wie man es so kennt). Jeder Tod hat Charakteristiken seiner Kreaturen und immer wenn es für ein Individuum lebensgefährlich wird, entsteht eine "Spur", der der Tod folgt, um die Seele im Ernstfall einsammeln zu können.

Da muss ich länger dran tüfteln.

Ich finde, dass du den Kampf Mensch gegen Drache allgemein rasanter und szenischer darstellen könntest als jetzt.
Ich verstehe, dass der Kampf an sich von mir eher "farblos" beschrieben wurde.
Der Kampf sollte mehr ein Hintergrundrauschen sein, wie ein Fußballländerspiel (mehr die Vorrunde, wo man noch nicht so am Bildschirm hängt), während sich zwei Leute unterhalten. Ich bin nun zwiegespalten, ob ich den Kampf durch eine detailiertere Ausarbeitung näher heran hole, dabei möchte ich den Fokus ja eher auf Herr und Frau Tod legen. Vermutlich ist mir Letzteres nicht gut genug gelungen, so dass ich dich als Leser da nicht abgeholt habe.

zu: Selbst die Begeisterung in ihrer Stimme ist so leise, so unauffällig wie die Nähe zu ihm.

Finde das "selbst" hier komisch, weil es keinen Bezug zu irgendetwas davor aufweist, was ein "selbst" rechtfertigen würde.
Es sollte den Bezug zu Nähe herstellen, die sie unauffällig zu ihm sucht, also dem Satzteil dahinter.

Ich habe gerade probiert, einen anderen Satz so zu formulieren, weil ich dachte Das klingt doch stimmig!, aber nein :sick: tut es nicht, du hast vollkommen Recht:
"Selbst mein Finger sind do dreckig wie meine Füße." *neeee* (hier würde ich statt selbst das Wort sogar nehmen, oder auch) Oder es ganz weglassen, weil es keine Funktion hat, so wie ich es jetzt im Text auch gemacht habe.

zu: Er konnte das Schmunzeln förmlich in ihrer Stimme hören.

Oh man... ja, reden wir nicht weiter drüber. :Pfeif:
Allerdings möchte ich gern die Stelle behalten, in der der Spott von Frau Drachentod bezüglich der betenden Mutter klar wird.
Spontan ist es ein "Er kann sich gut vorstellen, wie sie dabei das Gesicht verzieht, dabei wissen Beide ..." geworden.
Hier verstehe ich den Zusammenhang nicht. Deshalb schmunzelt sie? Wieso?
Für Frau Drachentod ist der Gottesglaube der Menschen ein amüsanter Spleen. Sie ist da ähnlich überheblich wie ihre Drachen.
Wieso sollte sie etwas anderes denken? Wo wird ersichtlich, dass es sich beim Ritterschlag um kein harmloses Ritual handelt? Meinst du, weil der Mensch so gut kämpfen kann?
Eher, weil sie im Rahmen ihrer Arbeit auch mit den Menschen zu tun und von Herrn Menschentod Geschichten gehört hat. Sie fragt auch nicht nach, was ein Knappe oder Vogt oder der dunkle Atem ist. Da sie weiß, dass der Ritterschlag ein Symbolakt ist, wundert sie sich, warum der Menschentod da war (Und ein kleiner Witz hat noch nie geschadet, wenn man Jahrhunderte lang rumflirtet ...).
Die Geschichte tritt ein bisschen auf der Stelle.
Dabei finde ich diese Stelle so gelungen, weil sie mehrere Funktionen erfüllt (erfüllen sollte). Frau Drachentod belächelt die Menschen, aber gesteht ihnen eine gewisse Bewunderung zu, weil sie so gute Drachentöter geworden sind. Sie leitet gleichzeitigt den Höhepunkt ein: "Bald bin ich weg, unsere Beziehung wird enden."

Aber, wie ich aus deiner Gesamtkritik entnehme, krankt die Geschichte ja global, daher ist es vermutlich nicht diese eine explizte Stelle, die alles einreißt?

würde tierischen streichen
Ach man, auch so ein Ding... Wenn Menschen knurren, ist es immer tierisch, wenn sie weinen herzzereißend, wenn sie wo gegenfallen, dann mit knochenbrechender Wucht. Danke fürs Aufzeigen. Da steckt ein Phrasenschwein in mir...

Noch mal, vielen Dank für deine Geduld mit dem Text, AWM. Bis auf die ganz globalen Sachen, habe ich den Text bereits verändert, für den Rest brauche ich noch ein bisschen Zeit und Denke.

man liest sich
huxley

 

Tach @Huxley,
schön, nach dem fleißigen Kommentieren, jetzt also deine erste eigene Geschichte hier bei den Wortkriegern. :)

Ich schreibe beim Lesen mit:

Anmerkungen zum Text
1429 Wörter
Warum muss ich das wissen? Oh, vielleicht ist es eine Jahreszahl? Ich habe gestern die Aufzeichnung einer arte-Dokureihe über Europa gesehen, in der Folge ging es um Jeanne d’Arc .:hmm:


Lotrecht schwebt der Drache über dem Klippenrand, ...
"Lotrecht" ist für mich kein gut gewähltes erstes Wort, vllt. weil es nicht besonders geläufig ist. Ich habe es erst nicht kapiert, dachte kurz - lach nicht - es wäre ein Name; eine Mischung aus Lothar und Albrecht. Klar, das löst sich (auch bei mir) gleich auf. Nimms als Hinweis zum Einstieg in deine Geschichte.

Sowas hier, müsste dir die Rechtschreibprüfung deines Schreibprograms eigentlich anzeigen:

wissen sie um die Gefährlicheit
Gefährlicheit
Der Tod wartet auf Einen von ihnen.
Einen
denn es sind ihre Seelen, derren Spuren er folgt.
deren

Wortwörtlich.
Finde ich unnötig.

Edit: ich überfliege gerade deine Antwort an @AWM, die Stelle ist ein Darling … Du weißt schon, kill your darlings! Unnötig, war höfliche Untertreibung. :Pfeif:

verborgen unter einer Haube aus Dunkelheit, gewoben im Strom der Ewigkeit.
Nen bisschen bedeutungsschwanger. „Haube“ klingt mir zu sehr nach Dauerwelle. Vllt. "Kuppel"? Einen Strom der Ewigkeit weben, ist auch kein stimmiges Bild für mich.


Es sind [nicht] die Augen eines Menschen, denn es sind ihre Seelen, derren Spuren er folgt.
Das ergibt keinen Sinn für mich. Fehlt da ein „nicht“? Denn menschliche Augen wären nicht unsterblich. Wer folgt den Spuren der Seelen? Wer ist „er“? Vllt. erklärt es sich im weiteren Verlauf…

Der Drache schnellt hervor, das Schwert verfehlt ihn um Haaresbreite und gleichzeitig greift die gewaltige Hinterpranke mit einem Schnappen ins Leere.
… Nee, es geht erst einmal zur Sache. Die schnappend(?) greifende Hinterpranke kommt zum Einsatz.

Der Wind trägt die Worte davon, die sie brüllend und blechern wechseln, und er hat schon zu viele von ihnen gehört, um noch neugierig zu sein.
Welche denn? Ich bin neugierig.


bis Drache und Mensch wieder aufeinander zu[ ]schnellen.
Das mag an mir liegen, aber ich komme bei deiner Erzählweise reichlich durcheinander. Du blendest in der Perspektive ruckartig von den Weiten der Unendlichkeit zu den beiden Rivalen, um mir dann Einzelheiten zu unterschlagen, weil den beiden alles bekannt sei.


Er spürt sie, bevor er sie hört
Okay. Vielleicht kann eine Frau Klarheit bringen. :D


Sie riecht nach Blut, Wind und Gold, so wie die Seelen, die sie einsammelt seit dem Tag, als der erste Drache fiel.
Nach Gold riechen? Sind das die Seelen der Drachen?


Er wendet den Blick nicht ab, sondern nimmt sie wahr wie die Wärme der Sonne, direkt hinter ihm und wie immer ein wenig zu nah. „Es sind viele Glieder, auf die er achten muss“, erwidert er ruhig.
„Er“ ist ein Beobachter der Kampfszene? „Sie“ sammelt die Seelen der Opfer des Drachens?

Mensch, Huxley. Während des Schreibens hat das natürlich für dich alles Sinn gemacht und folgt einer Logik. Ich steig leider kaum durch. Nicht, dass es mir bei meinen Geschichten anders gehen würde. :lol:

Für einen Moment wollte er sich da schon zurückziehen, aber, so wie der Mensch, hatte auch er gewusst, dass man verletzte Drachen niemals unterschätzen darf.
Ah, „er“ ist kein Mensch. Sondern der Besitzer der unsterblichen Augen.


„Ah, darum hat sich mir die Spur offenbart.“ Sie tritt neben ihn. „Seit wann bist du hier?“
„Seit er vom Pferd gestiegen ist.“
Ihr Lachen zieht ihn an, lockert seine Zunge und schafft so viel Verbundenheit, dass er sie teilen will, die Geschichte dieses Menschen vor ihnen.
„Ich war bereits da, als er geboren wurde.
Da stimmt was mit den Zeilenumbrüchen der Sprecher nicht. Aber ich finde mich ab hier besser in der Geschichte zurecht, … glaube ich.


„Als Knappe geriet er in ein Scharmützel mit Dieben, doch am Ende nahm ich Zwei von ihnen mit und er gelang unbehelligt zum Gut seines Vogtes.
Warum setzt du „ihnen“ kursiv?


„Mehrere der Menschen dort trugen den dunklen Atem in sich. Du weißt ja, wie schnell es geht.“ Selbst die Drachen hatten sich zurückgezogen, als die brennenden Leichengruben den Himmel verdunkelten und er sich wieder und wieder aufspalten mussten, um den Spuren zu folgen, bis er glaubte, keiner würde mehr übrig[] bleiben.
Wer ist denn jetzt „er“?
„Kein Drachenfeuer hat je so unerbittlich unter den Menschen gewütet.“
Der dunkle Atem ist eine Krankheit oder ein Fluch, dachte ich.


Er kann sich nicht mehr daran erinnern, wo sie sich zum ersten Mal begegnet sind. Sie war damals schon uralt gewesen, er hatte es wie ein unsichtbares Gewicht gespürt oder wie der Druck in der Luft vor einem Unwetter. Erst hatte er es auf die schiere Menge ihrer Begegnungen geschoben, eine Gewohnheit.
Hier wieder. Wer ist „er“? Wer ist „sie? Tut mir leid, ab jetzt überfliege ich den restlichen Text…

das Zwilicht mit Feuerstrahlen
Zwielicht

Hm. Falls es anderen Lesern ähnlich geht und du den Text überarbeitest, indem du die Figuren genauer unterscheidest und die Handlung strukturierter aufziehst, komm ich noch mal vorbei… wenn du magst. :shy:

Ich glaube aber, das wird schon noch was mit deiner Geschichte, so wie ich dich bisher einschätze.


Viele Grüße
wegen

 

Hallo lieber @Huxley

AWM hat es ja schon erwähnt, aber deiner Geschichte fehlte es an Gefühl. Besonders schon beim allerersten Paragraphen will ich leider einschlafen.

Lotrecht schwebt der Drache über dem Klippenrand, die Klauen erwartungsvoll gespreizt, das Maul geöffnet, bereit, zuzuschlagen, sobald sich ihm eine Schwachstelle offenbart. Der Mensch vor ihm, gepanzert und mit Schwert und Schild bewaffnet, wartet ebenfalls. Bei all dem Selbstbewusstsein, das beide innehaben, wissen sie um die Gefährlicheit des Anderen und die eigene Sterblichkeit. Der Tod wartet auf einen von ihnen.
Erstmal fühlt es sich eher an wie eine reine Beschreibung. Ich denke, dass hat damit zu tun, dass der Erzähler sehr distanziert redet. Zumal ist auch die Beschreibung des Kampfes selbst zu aufgeblasen. Normalerweise sollte man einen Kampf so kurz wie möglich beschreiben, finde ich. Zu lange und komplexe Sätze hindern den dynamischen Lesefluss, den ja so ein Kampf erwecken muss. Zum Beispiel, den Satz "Der Mensch vor ihm [...] wartet ebenfalls" könnte man auf "Vor ihm ein Mensch, [...]". Der dritte Satz ist mir zu reingepresst. Für mich gehört er nicht in diese Beschreibung eines Kampfes hinein.

Diese erzählerische Distanz wird auch dadurch aufrechterhalten, dass am Anfang des nächsten Paragraphen Leute über den Kampf reden. Vielleicht wolltest du ja auch so eine "distanzierte" Geschichte machen, aber dann würde ich eher damit anfangen, dass die zwei anderen Beobachter beschrieben werden und das von Anfang an ihr Gespräch im Fokus ist.

Hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. Hoffe auch, dass es dich nicht runtermacht. Bin gespannt auf die überarbeitete Version. Viele Grüße, Akht

 
Zuletzt bearbeitet:

wegen: schrieb:
Ich glaube aber, das wird schon noch was mit deiner Geschichte, so wie ich dich bisher einschätze.
Hola @Huxley,
so schätze ich Dich auch ein: Sehr sympathisch – Dein Flirt vor fünfzehn Jahren mit den WK, und jetzt Deine Kommentare. Und auf jeden Fall hätte ich Dir etwas geschrieben zu Deiner ersten Geschichte. Problem: Auf ‚Fantasy’ flieg ich nicht. Da ist alles möglich, und wer könnte das Gegenteil beweisen? Trotzdem verleiht der tag dem Autor ungeahnte Freiheiten, und für einen jüngeren Schreiber ist das wie eine Privatrakete.
Okay, ich lass mich auf die Reise ein, und ich will dem netten Huxley einen netten Komm schicken – aber bald musste ich die Segel streichen. Ich kann einfach nicht folgen; vielleicht ein Altersproblem, wer weiß?
Taktisch klug, lass ich anderen den Vortritt:cool:.
Gott sei Dank haben sich @AWM und @wegen sehr gründlich mit Deinem Text beschäftigt und ich kann meinen begonnen Leseeindruck schreddern.
Toll finde ich, wie engagiert Du reagierst. Da erkennt man den Willen, gute Arbeit abzuliefern. Und nur deswegen mach ich mir paar Gedanken.
Meine Vor-Kommentatoren hatten stellenweise Mühe, den Text zu verstehen; bei mir war es ebenso. Es gibt viele Punkte, die bei einer Überarbeitung besser würden, ohne Frage. Maßgeblich ist ja Dein Erkennen, dass es überwiegend am Text liegt, dass er nicht verstanden wird und nicht am Leser. Du als Autor, als Kreateur der Phanta-Welt, hast den Wissensvorsprung; der Leser kann nur wissen, was Du ihm zuteilst. Damit der seine eigenen Schlüsse zieht, braucht es eine ‚innere Logik’ – auch bei Fantasy.

Wenn Du die zitierten Stellen überarbeitest, entsteht ein neues Puzzle, das wiederum nicht befriedigend ist. Viel mehr sehe ich die Notwendigkeit, die gesamte Konstruktion neu aufzustellen.
Ich glaube, mit Verlaub, dass Du gern im Überschwang der Gefühle loslegst. Viel Schwärmerisches ist dabei, viel Emotionales. Vermutlich bleibt da einiges vom notwenigen Cool-Kalkül auf der Strecke – die ständige Überlegung, ob das der Leser schnallt und ob es reicht, ihn bei der Stange zu halten. Wie eine Weichenstellung: Schreibe ich zu meinem Privatvergnügen oder will ich veröffentlichen?
Und das wäre mein Kommentar: Den Text ruhen lassen, Abstand gewinnen, vielleicht etwas anderes tun/schreiben – und dann, wie bei einem Exposé, eine Aufstellung machen, wer mit oder gegen wen etc., einen klaren Plot sozusagen. Alles andere wäre wohl eher Flickzeug.
Um es noch mal mit wegen zu sagen:
Ich glaube aber, das wird schon noch was mit deiner Geschichte, so wie ich dich bisher einschätze.

Immer mit der Ruhe, uns treibt ja nichts*)
Und viele Grüße!
José

*) außer Ehrgeiz, Buhlen um Anerkennung, Streben nach Ruhm und Unsterblichkeit:rolleyes:.

 

Hallo @josefelipe ,
mir kribbelt es immer in den Zehen, wenn ich eine andere Geschichte kommentiere. Sag ichs diplomatisch? Zeige ich etwas falsch auf, trete ich grad in einen Fettnapf, den ich übersehen hab?
Als ich die Geschichte gepostet habe, war ich wie auf 2 Promille und jedes Mal wenn hier Jemand die Geschichte kommentiert, geht mir die Pumpe. Ich muss dankbar sein, dass mein kortikales System sich noch in der ersten Lebenshäfte befindet ^^

Worauf ich hinaus will: Ich habe bisher noch nie konstruktive Kritik bekommen, was meine Geschichten angeht und habe auf keinen Fall auch nur den Hauch von emotionalem Abstand zu dem Ganzen hier (woran ich arbeiten möchte).
Von daher finde ich deinen Kommentar sehr wertvoll. Ich wollte mit diesem Text etwas "Handliches" (darum übrigens auch die Wörterzahl in der Infobox @wegen ) darbieten als Erstkontakt, um zu zeigen, wer ich bin und um handwerklich besser zu werden. Da ist keine krasse Metaebene und es gibt keine poetischem Schätze. Und klar, Fantasy hat nen breiten Wohlfühlbereich.

Ich habe nach der bisherigen Kritik auch gehadert, wie ich das jetzt aufbereiten soll, ohne dass es Flickschusterei wird und gestern Abend im Bett angefangen, die großen Elemente zu verschieben, Namen zu finden, all die Sachen, um dem Plot besser an den Leser zu bringen. Ich finde die Grundidee immer noch sehr schön und würde die Geschichte nicht verschwinden lassen.

Ich melde mich noch einmal morgen, nehme dann auch noch einmal Bezug zu den anderen tapferen Seelen, die mir etwas geschrieben haben. Grad klopft der Alltag an meine Tür und bittet um ein Eis.

man liest sich
huxley

 

Hallo @Huxley,

und jedes Mal wenn hier Jemand die Geschichte kommentiert, geht mir die Pumpe. Ich muss dankbar sein, dass mein kortikales System sich noch in der ersten Lebenshälfte befindet
Bloß keine Panik! Das ist nur ein ganz kleiner Kommentar. ;)
Ich finde die Grundidee immer noch sehr schön und würde die Geschichte nicht verschwinden lassen.
Das sehe ich genau so. Nachdem ich mich durch deine Geschichte durchgeackert und sie ansatzweise verstanden habe, finde ich das tatsächlich eine schöne Idee, und bin mir sicher, du bringst das Ganze noch zum Strahlen.
In vielen Punkten geht es mir ähnlich wie den anderen. Fantasy ist auch nicht wirklich mein Bereich, da kann ich gar nicht viel dazu sagen, aber den Kern der Geschichte finde ich, wie gesagt, schön.
Nur habe ich es auch als sehr schwer zu lesen empfunden, und das wundert mich irgendwie, weil du so klare Kommentare hier schreibst. Du könntest deiner Geschichte zu mehr Lesbarkeit verhelfen, wenn du so schreibst wie hier:
Grad klopft der Alltag an meine Tür und bittet um ein Eis.
:lol: Das fand ich sehr witzig. Aber auch in deiner Geschichte sind solche schlichten Stellen drin, die ich klasse finde:

Er hört ein leises Schnauben und stellt sich vor, dass es ein Lachen ist.
„Du bist ihnen so ähnlich.“ Es könnte ein Kompliment sein. Oder Spott.
:thumbsup:
Dann, sorry, ging es mir absolut so wie @wegen: Lotrecht schwebt. Albrecht geht. Gernot fährt, usw., - kurz, ich hatte auch erst gedacht, Lotrecht - was für ein selten blöder Name! ;)

Womit du ganz schnell zur besseren Orientierung des Lesers zwischen deinen Protas beitragen kannst, sind viel mehr Redebegleitsätze. Oft habe ich nämlich wirklich gerätselt, welcher Tod gerade spricht.
Du hast ja überlegt, die beiden Frau Drachentod und Herrn Menschentod zu nennen, das fände ich etwas albern, aber vielleicht kannst du sie ja jeweils zu Beginn einmal vorstellen: Er, der Menschentod. Sie, der Drachentod. Und im weiteren Verlauf könntest du sie dann ja wieder schlicht er und sie nennen.
Also, das ist nur ein kurzer, nicht sonderlich konstruktiver Eindruck. Ich denke wirklich, wenn du deine Sätze entschwurbelst, mit dem Schwert in mehrere Teile zerhackst und die klare Sprache verwendest, die du auch zum Kommentieren nimmst, dann wird das gut.
Liebe Grüße von Raindog

 

Guten Abend,

gleich zu Beginn:
Lotrecht
In meinem Oberstübchen gab es nicht eine Synapse, die Richtung "Vorname" gefunkt hat, bis ihr mich drauf aufmerksam gemacht habt.
Aber ja, plötzlich macht es entsetzlich viel Sinn. (Bei der nächsten Geschichte gibt es einen Kerl namens Lotrecht, Hand drauf.)

Wortwörtlich
Ja, im schlimmsten Fall ist es nicht nur unnötig, sondern auch eine sehr platte Einmischung vom Autor. Habe ich weggemacht.

Die Haube des Todes und seine unsterblichen, aber trotzdem menschlichen Rätselaugen werden auch anders, sind es aber noch nicht, siehe die Anmerkung zu Flickschusterei.

Ich setze mich mit dem Text grad sehr intensiv auseinander, werde ihn aber nicht in zwei, drei Tagen umkrempeln können.
(Ja, keiner von Euch wird deshalb schlaflose Nächte haben ;) aber ich wollte es trotzdem anmerken, da meine Latenz nicht wie fehlender Respekt erscheinen soll.)

hallo @wegen
Zur Wortzahl in der Infobox:

Warum muss ich das wissen?
Ich fände es so toll, wenn ich vor jeder Geschichte schnell checken könnte, wie lang sie ist, damit ich weiß, worauf ich mich da einlasse (Ohne rumzuscrollen), darum wollte ich das bei mir als Serviceleistung einführen.
Die schnappend(?) greifende Hinterpranke kommt zum Einsatz.
Durch "mit einem Schnappen" am Ende wollte ich auf das Geräusch aufmerksam machen ... dieses, wenn man eine Schere richtig schnell zumacht *schhhhhhnapp!!!*
Okay. Vielleicht kann eine Frau Klarheit bringen. :D
Da musste ich kurz lachen und war gleich gelöster. ^^
Nach Gold riechen? Sind das die Seelen der Drachen?
Nein, Metall hat ja keinen Geruch, ich wollte das Gold unbedingt unterbringen, um Frau Drachentod mit den typischen Drachenattributen zu charakterisieren und da habe ich aus "riechen" offenbar faulerweise einen Universal-Sinneseindruck gemacht. Muss anders werden.

Mensch, Huxley. Während des Schreibens hat das natürlich für dich alles Sinn gemacht und folgt einer Logik. Ich steig leider kaum durch. Nicht, dass es mir bei meinen Geschichten anders gehen würde. :lol:
This! Ich war auch erst perplex, was für ein Monster ich da erschaffen hab und wie wunderhübsch es mir erschien.
Dieses Reinversetzen in die Sicht des Lesers ist so eine grundlegende Fähigkeit, die aber auch erstmal erlernt werden möchte.

Warum setzt du „ihnen“ kursiv?
Um seine Verwunderung zu zeigen, dass der Mensch (obwohl er in der Unterzahl war) die Diebe besiegen konnte, ohne dass der Tod "überraschenderweise" o.ä. sagt. Aber das Gelbe vom Ei ist es nicht, das stimmt. Da muss was Besseres her.
Der dunkle Atem ist eine Krankheit oder ein Fluch, dachte ich.
Ja und wenn ein Mensch in Lebensgefahr schwebt, setzt seine Seele einen Notruf ab, dem der Menschentod dann nachgeht. Da es verdammt viele Menschen gibt, kann der Menschentod sich in "Stücke" teilen, um den Job zu schaffen.
Hm. Falls es anderen Lesern ähnlich geht und du den Text überarbeitest, indem du die Figuren genauer unterscheidest und die Handlung strukturierter aufziehst, komm ich noch mal vorbei… wenn du magst.
Es wäre mir eine (hm, Ehre klingt so hochtrabend, Freude klingt auch nicht richtig)... Ja, cool eye (nailed it!). :shy:

Nabend @Akht

Erstmal fühlt es sich eher an wie eine reine Beschreibung. Ich denke, dass hat damit zu tun, dass der Erzähler sehr distanziert redet.

Diese erzählerische Distanz wird auch dadurch aufrechterhalten, dass am Anfang des nächsten Paragraphen Leute über den Kampf reden. Vielleicht wolltest du ja auch so eine "distanzierte" Geschichte machen, aber dann würde ich eher damit anfangen, dass die zwei anderen Beobachter beschrieben werden und das von Anfang an ihr Gespräch im Fokus ist.

Tatsächlich wollte ich, dass der Kampf eher distanziert erlebt wird, quasi mit dem emotionalen Abstand, den auch der Tod hat. Aber da hast du Recht, wenn ich das so aufziehe, ist es nicht der beste Einstieg. UND dann darf der andere Part (der für mich der Hauptaspekt der Geschichte sein soll) nicht auch noch so blutleer daherkommen.

Hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. Hoffe auch, dass es dich nicht runtermacht.

Klar, hast du mir geholfen.
(Ach, "runtermachen", weißt, ich spiele Badminton und wenn ich mal mit den richtig guten Spielern spiele, dann denk ich regelmäßig: Rutscht mir doch den Buckel runter mit euren kackprezisen Aufschlägen und euren shice Schmetterbällen! Aber ich lerne so viel dabei und ich spiele so gut, wie sonst nie. Es ist anstrengend und fantastisch.)

@Raindog

Nur habe ich es auch als sehr schwer zu lesen empfunden, und das wundert mich irgendwie, weil du so klare Kommentare hier schreibst.

Darüber habe ich mir einige Gedanken gemacht. Ich glaube auch, ich kann mir recht verständlich und durchaus unterhaltsam ausdrücken, aber das bin dann auch ich als Person (in guten, wie in schlechten Zeiten).
Als Autor habe ich noch keine richtige Stimme. Die Geschichte ist Fantasy und sollte "ätherisch" klingen und poetisch und "deep"... aber am Ende ist es wie ne 6 Jährige, die das Schubfach mit der Schminke entdeckt. Im Bestfall sieht man Bemühung und Absicht, im schlimmsten Fall steht da ein hüfthoher Clown vor dir und du bist ratlos.

Ich bin da am Ende genauso in den Text getorkelt, wie die Leute mit ihrer pseudo-gehobenen-Schreibe, die besonders mittelalterlich klingen soll. :hmm:

Zum Abschluss @josefelipe

Vermutlich bleibt da einiges vom notwenigen Cool-Kalkül auf der Strecke – die ständige Überlegung, ob das der Leser schnallt und ob es reicht, ihn bei der Stange zu halten. Wie eine Weichenstellung: Schreibe ich zu meinem Privatvergnügen oder will ich veröffentlichen?
Sehr, sehr schön auf den Punkt gebracht. Darum habe ich mich hier angemeldet. Klar, ich möchte, dass andere teilhaben an meinen Einfällen, und ich möchte den Leser emotional greifen und unterhalten.
Dazu braucht es Handwerk. Davon habe ich noch nicht genug. Aber der Gedanke daran, mal eine so "mächtige" Schreibe zu haben, wie Einige hier ... da kribbelt es mir schon in den Fingern.

Fazit dieses ellenlangen Posts: Danke fürs Rückmelden (man kann es nicht oft genug hervorheben) und ich gebe mir Mühe besser zu werden.

man liest sich
huxley

 

Guten Morgen @Huxley,

Ich setze mich mit dem Text grad sehr intensiv auseinander, werde ihn aber nicht in zwei, drei Tagen umkrempeln können.
(Ja, keiner von Euch wird deshalb schlaflose Nächte haben aber ich wollte es trotzdem anmerken, da meine Latenz nicht wie fehlender Respekt erscheinen soll.)

Durch die anderen Kommentare und deine Antworten verstehe ich nun die Grundidee der zwei konkurrierenden Tode und finde das wirklich gut. Und in den aufgedunsenen Fenchelsamen am Grund meiner Tasse konnte ich gerade lesen, dass es gut wird. Bin gespannt, was du daraus machst. Denn auch deine überarbeitete Version ist nicht in Stein gemeißelt und du wirst weitere Kommentare und Anregungen bekommen, die du nutzen kannst, deine Geschichte und deine Schreibfähigkeiten zu verbessern. Hau rein. Ich finds gut, dass du an Board bist, Huxley! :thumbsup:


Zur Wortzahl in der Infobox:
Ich fände es so toll, wenn ich vor jeder Geschichte schnell checken könnte, wie lang sie ist, damit ich weiß, worauf ich mich da einlasse (Ohne rumzuscrollen), darum wollte ich das bei mir als Serviceleistung einführen.

Dazu noch eine kurze Rückmeldung: Tatsächlich mache ich genau das, bevor ich hier einen Text beginne – kurz runterscrollen, um fürs Lesen ein Gefühl für den Umfang der Geschichte zu bekommen und dann währenddessen abzuschätzen … hm, ganz schön langes Vorgeplänkel … jetzt müsste doch langsam eine Wendung/Auflösung kommen.
Deine „Serviceleistung“ hatte ich schlicht nicht erkannt. Kurz runterscrollen, finde ich persönlich, auch zur Bewertung des Textbildes, nicht tragisch. Ich glaube, es gibt Texte, bei denen sich der Autor tatsächlich eine bestimmte Wortanzahl zum Ziel setzt. Wortwörtlich ;). Aber vielleicht hat das auch nur mich so beschäftigt und zu viel hineininterpretieren lassen.


Bis bald.
Viele Grüße
wegen

 

Hey @Huxley ,

auch von mir ein Herzliches Willkommen bei den Wortkriegern!

Den Kommentaren habe ich entnommen, dass du einen halben Herzinfakt bekommst, sobald du einen neuen Kommentar unter deinem Text entdeckst. Finde ich gut, genieß das :D.

Dann bekommst du von mir jetzt einfach ein paar Eindrücke. Ich habe die Kommentare der anderen nur überflogen, falls sich also was doppelt, einfach ignorieren.


bereit zuzuschlagen, sobald sich ihm eine Schwachstelle offenbart.

Was für eine Schwachstelle soll das sein? Das klingt eher nach eine Loch in einer Mauer, nicht nach einem Schild.

Es sind die Augen eines Menschen, denn es sind ihre Seelen, deren Spuren er folgt.

Den Satz habe ich gar nicht verstanden. Ich finde, du führst den Tod und ihre Begleitung schlecht ein. Namen wären vielleicht nicht schlecht, zumindest aber von vornerein irgenetwas, das mir hilft, die beiden einzuordnen. Schließlich sind die beiden deine Protagonisten, nicht Drache und Ritter, da kann man sich schon mehr mit ihnen beschäftigen.

Der Wind trägt die Worte davon, die sie brüllend und blechern wechseln, und er hat schon zu viele von ihnen gehört, um noch neugierig zu sein. Sie haben nie etwas geändert und auch jetzt vergehen nur Momente, bis Drache und Mensch wieder aufeinander zuschnellen.

Du hast echt eine besondere Wortwahl. AWM meinte glaube ich, er habe damit Probleme, und mir geht es ähnlich. Das liegt aber glaube ich weniger an den Worten, sondern am Satzbau. Erst sprichst du von dem Drachen und dem Ritter, dann personifizierst du den Wind und sprichst aus seiner Perspektive und wechselst noch im selben Moment zurück. Finde ich verwirrend. Versuche am besten, Perspektiven klar voneinander abzugrenzen, ohne den Wortlaut zu ändern. Dann könnte sich das vielleicht angenehmer lesen.

Sie riecht nach Blut, Wind und Gold,

Wie kann etwas nach Wind riechen? Blut und Gold okay, beides ein Eisen-orientierter Geruch, aber Wind?

einsammelt seit dem Tag, als der erste Drache fiel.

Ich glaube, an dem der erste Drache fiel passt eher.

„Ich war bereits da, als er geboren wurde. Beinah hätte ich ihn mitgenommen, aber eine kundige Hebamme hat ihn in den nächsten Tag gebracht. Als Junge ist er einmal von einem Baum gestürzt und hat sich das Bein auf einem Ast aufgespießt. Ich wartete drei Tage neben seiner betenden Mutter am Bett.“

Finde ich cool, die Einführung des Todes. Danach aber bleiben beide Figuren irgendwie unbeschrieben. Keine Ahnung, wer der Typ ist und was er da macht, außer dass er den Ritter beschützt hat, damit er eines Tages die Drachen töten kann. Ist mir alles etwas sehr dürftig.

Er hat Nichts als Respekt übrig, für das unermüdlichen Streben der Menschen nach Halt und Gewalt über ihr Schicksal.

Würde den Satz umstellen, dann umgehst du das Komma. Für (...) hatte er nichts als Respekt übrig. Liest sich angenehmer, zumindest für mich :D.

Er kann sich nicht mehr daran erinnern, wo sie sich zum ersten Mal begegnet sind.

Ich glaube, das erste Mal ist passender.

„Ich habe seinen zweiten Sohn geholt, bevor er den ersten Sommer sah und seine Tochter nahm ich zusammen mit seiner Frau im langen Winter. In den Jahren, die sie Hungerkriege nennen, strich ich unzählige Male über die Schlachtfelder, aber auch da bin ich ihm nicht begegnet.“

Mir wird der Grundkonflikt nicht klar. Diese Verschleierung hat etwas, aber hier hindert und stört sie mich, die Geschichte zu begreifen. Da kämpfen Drachen gegen Ritter und denken, sie täten es für sich, tun es aber eigentlich, weil sie dazu manipuliert werden (?). Ich würde dir vorschlagen, deine Figuren, insbesondere den Tod und die Begleitung, klarer zu zeichnen. Was machen die da, warum? Wieso sind sie an dem Kampf interessiert? Was ist ihre Rolle darin? Mach dasselbe auch mit dem Grundkonflikt, dann bekommt die Geschichte vielleicht ein Stückchen mehr Klarheit.

Liebe Grüße
Meuvind

 

Nabend @Meuvind ,

Den Kommentaren habe ich entnommen, dass du einen halben Herzinfakt bekommst, sobald du einen neuen Kommentar unter deinem Text entdeckst. Finde ich gut, genieß das :D.
Ach, ist schon besser geworden. Vielleicht aber auch, weil der Vogel schon abgestürzt ist und ich grad aus den Wrackteilen was Neues baue ^^

Zu: Sie werden beobachtet von unsterblichen Augen, ...

Den Satz habe ich gar nicht verstanden. Ich finde, du führst den Tod und ihre Begleitung schlecht ein. Namen wären vielleicht nicht schlecht, zumindest aber von vornerein irgenetwas, das mir hilft, die beiden einzuordnen. Schließlich sind die beiden deine Protagonisten, nicht Drache und Ritter, da kann man sich schon mehr mit ihnen beschäftigen.
Und dabei klingt der Satz in meinen Ohren so irre schön. Selbstverständlich sehe ich aber das Problem in seiner Funktion und werde ihm ans Leder.

Zu: Der Wind trägt die Worte davon, ...

Erst sprichst du von dem Drachen und dem Ritter, dann personifizierst du den Wind und sprichst aus seiner Perspektive und wechselst noch im selben Moment zurück. Finde ich verwirrend. Versuche am besten, Perspektiven klar voneinander abzugrenzen, ohne den Wortlaut zu ändern. Dann könnte sich das vielleicht angenehmer lesen.
Das war mir bis zu deiner Anmerkung nicht bewusst und jetzt ärgerts mich, dass es passiert ist. Es kommt auf meine Liste, von Dingen, wegen denen ich nie wieder angezählt werden möchte ...

Wie kann etwas nach Wind riechen? Blut und Gold okay, beides ein Eisen-orientierter Geruch, aber Wind?
Die meisten Leser hatten eher Probleme mit dem Gold und Blut, und jetzt "rettest" du mir die Beiden und grätscht dafür in den Wind. *Arghhh* :lol:
Ich habe aber schon eine Idee, wie ich die "Aura" um Frau Drachentod herum anders beschreibe, als mit dem Geruch nach Allem.

Ich glaube, an dem der erste Drache fiel passt eher.
Find ich auch, ist notiert.

Finde ich cool, die Einführung des Todes. Danach aber bleiben beide Figuren irgendwie unbeschrieben. Keine Ahnung, wer der Typ ist und was er da macht, außer dass er den Ritter beschützt hat, damit er eines Tages die Drachen töten kann. Ist mir alles etwas sehr dürftig.
Du bist nicht der Erste, der verwirrt ist. Herr Menschentod soll lediglich beobachten und im Ernstfall Menschenseelen einpacken. Quasi ein Seelenhausmeister.

Würde den Satz umstellen, dann umgehst du das Komma. Für (...) hatte er nichts als Respekt übrig. Liest sich angenehmer, zumindest für mich :D.
Ja, gefällt mir auch besser, weil dadurch der Fokus mehr auf die Leistung der Menschn gelegt wird, wegen der der Menschentod Respekt hat. Notiert.

Zu: Er kann sich nicht mehr daran erinnern, wo sie sich zum ersten Mal begegnet sind.

Ich glaube, das erste Mal ist passender.
Da hier der Fokus auf die vielen verschiedenen Orte des Planeten liegen soll, an denen sie sich treffen/getroffen haben, mag ich das "wo" mehr.

Mir wird der Grundkonflikt nicht klar. Diese Verschleierung hat etwas, aber hier hindert und stört sie mich, die Geschichte zu begreifen. Da kämpfen Drachen gegen Ritter und denken, sie täten es für sich, tun es aber eigentlich, weil sie dazu manipuliert werden (?). Ich würde dir vorschlagen, deine Figuren, insbesondere den Tod und die Begleitung, klarer zu zeichnen. Was machen die da, warum? Wieso sind sie an dem Kampf interessiert? Was ist ihre Rolle darin? Mach dasselbe auch mit dem Grundkonflikt, dann bekommt die Geschichte vielleicht ein Stückchen mehr Klarheit.

Du hast du mit eben genau dieser, mir fehlenden, Klarheit erkannt, woran die Geschichte krankt.

Im Wesentlichen soll die Geschichte aus drei Aspekten bestehen:
- Dem Kampf eines Menschen mit einem Drachen (soll ein distanziertes Hintergrundrauschen sein, vor dem sich die beiden Tode treffen und unterhalten) Darum auch ein schlechter Anfang für die Geschichte.
- Den beiden Toden, die darauf warten, die jeweilige Seele einzusammeln, für die sie "eingeteilt" wurden. Normalerweise tut das jeder Tod für sich allein, ohne sich groß um die anderen Tode zu kümmern (Das muss ich dem Leser glasklar zu verstehen geben. In der Geschichte soll es um die Beiden Tode der Menschen und Drachen gehen.)
- Die Beziehung und Gefühle der beiden Tode zueinander, mit dem Twist, dass Frau Drachentod bald nicht mehr da sein wird, weil die Menschen die Drachen ausrotten (das soll ein wenig vage bleiben, weil die Tode ursprünglich nicht dazu erschaffen wurden, um miteinander zu interagieren, oder sich gar zu mögen)

Also, vielen Dank für deinen Input Meuvind und verzeih, wenn ich deine Anmerkungen nicht sofort im Text oben einpflege. Jetzt wo die Feiertage vorbei sind, habe ich wieder mehr Ressourcen, um mich in den Kampf zu stürzen und da ich das grundlegende Gerüst der Geschichte umbaue, fummele ich gerade in meinem Textverarbeitungsprogramm herum. Dort sind deine Anmerkungen schon drin.

man liest sich
huxley

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Huxley

ich bin durch Kommentare von Dir auf Dich/Deine Geschichte gekommen. Insofern zeigt mein Kommentar, dass Kommentare Kommentare an eigenen Geschichten fördern :)

Ich spare mir mal eine genauere Analyse, weil Du schreibst, dass Du die Geschichten überarbeiten willst. Grundsätzlich aber: die Idee gefällt mir auch! insbesondere die Dialoge zwischen de beiden.

Ein Punkt, der mir die "Klarheit" versaut hat war:

Der Tod wartet auf einen von ihnen.

Sie werden beobachtet von unsterblichen Augen, verborgen unter einer Haube aus Dunkelheit, gewoben im Strom der Ewigkeit.

Mein Eindruck war: Im ersten Absatz vergegenständlichst Du den Tod (zumindest wird er "normal" dargestellt), im folgenden Satz willst Du ihn personalisieren. Dadurch kam ich kaum von selbst drauf, dass es der Tod selbst ist- ich dachte eher an einen Engel oder Dämon. Ich würde Dir empfeheln, den Tod von vornehrein zu personalisieren, dann ahnt man schneller, dass Dein protagonist der Tod ist, selbts, wenn du es im Text erst später "auflöst".
Vielleicht beginnst mit sowas wie "Er sah, wie der Drache...." (ja, ist vielleicht auch zu platt :))

gern gelesen!
pantoholli

Update PS:
Kennst Du Sandman von Nail Gaiman? :) Der personifiziert fast alles (Traum, Tod, Schicksal, ...) - ok, ist ein Comic.

 

Nabend @pantoholli ,
danke für die Rückmeldung bezüglich der Idee (es ist beruhigend, zu lesen, dass auch andere sie gut finden.) und der Einführung des Todes.
Die Überarbeitung fällt mir recht schwer und zieht sich, da das ganze Grundgerüst verändert wird, aber ein wichtiger Punkt ist, dass die Geschichte in meiner Arbeitsversion mit dem Menschentod (als "Person") beginnt und seine "Funktionsweise" erläutert wird, bis es dann zum Drachenkampf kommt.


Ja, ich mag die Kommunikationskultur hier gern und genieße das Kommentieren an sich. Das Geben und Nehmen am eigenen Text zu spüren, ist dann natürlich noch ein Seelenwärmer oben drauf, wenn die Überarbeitung auch arg auf sich warten lässt.
Immerhin nehme ich die Arbeit an diesem Text jetzt sehr gern als Anker zum Prokrastinieren und schreibe an anderen Dingen. :rolleyes:

Ich kenne Neil Gaiman und taste mich grad an sein Werk heran (Coraline, Graveyard Book, American Gods) Ist bei mir vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis ich mir auch seine Comics besorge :) .

man liest sich
huxley

 

Hi Huxley,

bin durch deine rege und gute Kommentar-Arbeit auf deine Geschichte aufmerksam geworden.

Habe die Kommentare nur überflogen, weiß, dass du den Text noch be-/überarbeiten möchtest und dass du Badminton spielst und dabei gegen starke Gegner in Höchstform kommst (Mir geht es da genau so. Nur, sind sie zu stark, überlege ich schonmal, Badminton sein zu lassen und anstatt dessen doch lieber Federball zu spielen. :sealed: )
So, genug Off-Topic ...

Er stellt sich einem riesigen Wesen entgegen, dass Feuer speien kann,
, das Feuer

Am Anfang dachte ich, die Hauptpersonen seien der Ritter und der Drache, wunderte mich, dass da auf einmal zwei andere Typen "reinquatschen" und das Heft übernehmen.
Mir persönlich hätte es besser gefallen, du hättest mit den beiden Vertretern des Todes begonnen, dann hätte der Kampf tatsächlich besser gepasst, wolltest du ihn ja nicht so spannend und vordergründig gestalten, wie du irgendwo geschrieben hast.

Ich kam ein wenig mit "er" und "sie" durcheinander, vor allem mit "er". Es gab ein, zwei Stellen, wo ich dachte, der Ritter handelt/spricht/denkt gerade, und nicht Gevatter Tod.

Die Idee an sich gefällt mir.
Was mir auch gefällt ist, dass es heißt, die Menschen gewinnen gegen die Drachen. Das erzeugt bei mir Kopfkino, dass ich einen Text lese, der vom Ende, vom baldigen Aussterben der Drachen erzählt. Vielleicht könntest du das ein wenig mehr aufgreifen?

Von Menschen, Drachen und Spuren
Als ich mir nochmal den Titel angeschaut habe, fragte ich mich, welche Spuren denn gemeint seien ... Habe beim Lesen keine Spuren im Kopf gehabt, dass ich sie im Titel gesetzt hätte.

Hat mir gefallen.

Schönen Sonntag noch und liebe Grüße,
GoMusic

 

„Tatsächlich sehe ich die Zeit der Drachen enden. Die Menschen ... sie werden immer mehr und ihre Gier steht der der Drachen in nichts nach.“

Da wird mancher staunen, dass ich Deine Drachengeschichte besuche,

Huxley,

denn Fantasy ist eigentlich nicht mein Ding. Aber ich kenne eine ganze Menge Sagen und Mythen - in alfabetischer Reihenfolge von Beowulf über Ortnit, Siegfried/Sigurd und Wolfdietrich nebst dem Drachenfels und in einem Dramolett lass ich sogar Dragonade (vorsicht, hochprozentig!) trinken. Und Frau Mahlzahn aus Kummeland ist doch eine wichtige Person ...

Du siehst, ich bin kein Laie auf dem Gebiet der Drakonologie und berate sogar gelegentlich einen Enkel in Sachen (H)Echsen und Piepmätzen.

Und damit – selbst wenn wir uns schon begegnet sind – erst einmal

herzlich willkommen hierorts (für einen Gruß kann es nie zu spät sein)!

Aber wo haben die andern ihre Augen, wenn schon am Anfang die Flle-Falle zuschnappt

Mit geöffnete[m] Maul schwebt der Drache über dem Klippenrand, …
und gegen Ende noch einmal
Es hatte Äonen gedauert, bis ihm aufgefallen war, wie nah sie plötzlich beieinanderstanden und noch einmal so lange, bis er verstand, warum es bei niemande[m] sonst der Fall war.
Eigentlich unglaublich, denn dieses Indefinitpronomen darf (historisch bedingt) bis auf eine Ausnahme (im Genitiv) ohne Endung, also „niemand“ auch in Dativ und Akkusatuv, aber „niemand(e)s“ im Genitiv niedergeschrieben werden.

Ich bleib erst einmal bei den Pronomen, denn hier

Er kann sich gut vorstellen, wie sie dabei das Gesicht verzieht, dabei wissen eide, dass jeder Drache abergläubiger ist, als diese Mutter auf den Knien vor ihrem ersten Kind.
beginnt das Pronomen (und nebenbei, wie schon zuvor der „Andere / andere“, ein Zahlwort) mit Minuskel (vllt. wird sich irgendwann wie beim „Anderen“ auch die Majuskel hier durchsetzen). Beide sind – wie das Paar – Überbleibsel des Duals, einem Fall, der einst zwischen Ein- und Mehrzahl auch in den Sprachen westgermanistischer Zunge verwendet wurde. Im Bairischen gibts noch Reste ...) "Ander" galt übigens bis zur Einführung der "zwo" durch Luther für die Zahl 2. Ein bisschen schimmert das noch im "anderthalb" durch, das allemal mehr als 1 und doch weniger als 2 ist.

Er hat [n]ichts als Respekt übrig,

und ein Letztes zu Groß- oder Kleinschreibung, wenn es heißt
…, dass du nicht in der Nähe bist, wenn der [l]etzte von ihnen geht.

Der Satz
Der Drache schnellt hervor, das Schwert verfehlt ihn um Haaresbreite und gleichzeitig greift die gewaltige Hinterpranke mit einem Schnappen ins Leere.
zeigt Deine Lust zur Substantivierung ... – warum „schnappt“ die gewaltige Hinterpranke nicht einfach „ins Leere“?

Hier

„Als Knappe geriet er in ein Scharmützel mit Dieben, doch am Ende nahm ich zwei von ihnen mit und er gelang[te] unbehelligt zum Gut seines Vogtes.
verwechselstu die Verben „gelingen“(gelang, gelungen) und „gelangen“ (gelangte, gelangend) miteinander.

Kommen wir zu den Untiefen des Konjunktivs

„Sie sind wie Drachen, die durch den Sturm fliegen, Windböen, Blitze um sie herum, doch sie fliegen weiter, als könne ihnen nichts und niemand etwas anhaben.“
Warum diese unwirkliche Passage des „als ob“ im Konj. I statt Konj. irrealis „könnte“?

Und ist nicht der einstellige Konjunktiv literarische schöner als alle würde-Konstruktion, also statt

Nicht, dass er die Menschen deswegen weniger lieben würde. Wie trostlos wäre all dies, wenn sie einfach nur an ihrem Feuer sitzen und auf ihn warten würden?
besser (und eleganter)"Nicht, dass er die Menschen deswegen weniger liebte. Wie trostlos wäre all dies, wenn sie einfach nur an ihrem Feuer säßen und auf ihn warteten?"

Ich freu mich auf jeden Fall auf weitere Begegnungen ...

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

@Huxley, bei Fantasy hast du mich an der Strippe!

Ich hab nur die Kommentare nur überflogen, nicht alles gelesen, also entschuldige bitte, wenn sich was doppelt.
Was ich gelesen habe ist Folgendes:

Als ich die Geschichte gepostet habe, war ich wie auf 2 Promille und jedes Mal wenn hier Jemand die Geschichte kommentiert, geht mir die Pumpe. Ich muss dankbar sein, dass mein kortikales System sich noch in der ersten Lebenshäfte befindet ^^
Worauf ich hinaus will: Ich habe bisher noch nie konstruktive Kritik bekommen, was meine Geschichten angeht und habe auf keinen Fall auch nur den Hauch von emotionalem Abstand zu dem Ganzen hier (woran ich arbeiten möchte).
Ich möchte dir Mut zusprechen, eine Nacht drüber schlafen, dann ist es schon nur noch halb so wild. Ich selbst habe Kurzgeschichten schon komplett neu geschrieben, weil mir Leute hier im Forum gezeigt haben, dass es Quark war, wie ich es gemacht hatte. Das mit dem Abstand, das ist nicht einfach, das gelingt mir auch heute noch nicht immer, gerade wenn mich jemand persönlich ankackt. Die meisten Leute im Forum wollen dir und deinem Text durch ihre Leseeindrücke helfen, dich weiterbringen und so solltest du meinen Kommentar bitte auch verstehen.

Mit geöffneten Maul schwebt der Drache über dem Klippenrand, die Klauen erwartungsvoll gespreizt, bereit zuzuschlagen, sobald sich ihm eine Schwachstelle offenbart.
schau mal, das Durchgestrichene könntest du weglassen, da du schon schreibst, dass er bereit ist zuzuschlagen.
Hm, bei Offenbaren bin ich bei der Offenbarung des Johannes, also bedeutungsschwanger, schreib doch das simple zeigt: sobald sich ihm eine Schwachstelle zeigt.

Bei all dem Selbstbewusstsein, das beide innehaben
Innehaben ist auch so ein Wort mit Konnotation: Titel, Posten innehaben.
Vllt: … das beiden innewohnt? Oder: Beide strotzen vor Selbstbewusstsein, wissen sie um die Gefährlichkeit des Anderen und die eigene Sterblichkeit.

Sie werden beobachtet von unsterblichen Augen, verborgen unter einer Haube aus Dunkelheit, gewoben im Strom der Ewigkeit. Es sind die Augen eines Menschen, denn es sind ihre Seelen, deren Spuren er folgt.
Oh interessant, also werden sie von einem unsterblichen Menschen beobachtet? Wie hat er das denn geschafft?

Er wendet den Blick nicht ab, sondern nimmt sie wahr wie die Wärme der Sonne, direkt hinter ihm und wie immer ein wenig zu nah.
Das Komma zwischen Sonne und direkt kann mMn weg. Bei dem Fetten fehlt mir ein Verb: und wie immer kommt sie ein wenig zu nah. Oder ohne die Konjunktion als eigener Satz.

„Er hat ihn vorhin an der Kehle verwundet. Da kommt kein Feuer mehr.“
Schnief!

Für einen Moment wollte er sich da schon zurückziehen, aber, so wie der Mensch, hatte auch er gewusst, dass man verletzte Drachen niemals unterschätzen darf.
Das liest sich verbastelt, würde ich verschlanken: Für einen Moment wollte er sich da schon zurückziehen. Doch wie der Mensch wusste er, dass man verletzte Drachen niemals unterschätzen darf.

„Die Ausdauer der Verzweifelten.“ Er kann sich gut vorstellen, wie sie dabei das Gesicht verzieht, dabei wissen Beide, dass jeder Drache abergläubiger ist, als diese Mutter auf den Knien vor ihrem ersten Kind.
beide immer klein:
https://www.duden.de/rechtschreibung/beideabergläubisch ist gängiger als abergläubig:
https://www.korrekturen.de/kurz_erklaert/aberglaeubig_oder_aberglaeubisch.shtml
Er hat Nichts als Respekt übrig, für das unermüdlichen Streben der Menschen nach Halt und Gewalt über ihr Schicksal.
nichts, oder ist das ein Stilmittel?

doch am Ende nahm ich zwei von ihnen mit und er gelang unbehelligt zum Gut seines Vogtes.
gelangte

„Mehrere der Menschen dort trugen den dunklen Atem in sich. Du weißt ja, wie schnell es geht.“
Sowas wie ein teuflisches power up? Spannend!

Selbst die Drachen hatten sich zurückgezogen, als die brennenden Leichengruben den Himmel verdunkelten und er sich wieder und wieder aufspalten mussten, um den Spuren zu folgen, bis er glaubte, keiner würde mehr übrig bleiben.
und er sich wieder und wieder aufspalten musste, ...
Da ist mir der Bezug unklar, wer kann sie aufspalten, der Drache?

Sie war damals schon uralt gewesen, er hatte es wie ein unsichtbares Gewicht gespürt oder wie der Druck in der Luft vor einem Unwetter.
den

Daraus war Respekt zwischen ihr und ihm entstanden und die gemeinsame Ratlosigkeit darüber, warum sie sich in dieser Hinsicht so von ihren Kreaturen unterschieden.
Schau mal, funktioniert ach ohne das Durchgestrichene, da du direkt danach "gemeinsam" schreibst.

Diese Sturheit macht sie nicht nur erfolgreich, es treibt sie auch schneller in den Tod.“
..., sie (die Sturheit) treibt sie auch schneller in den Tod.

Sie sagt: „Nenn es nicht Sturheit. Es ist Mut ... Drachenmut“(KOMMA) und vielleicht ist das der Grund, warum er sich ihr so nah fühlt.

Metall auf Haut auf Schuppen auf Fleisch.
würde aus den drei aufs eine Aufzählung machen: Metall auf Haut, Schuppen auf Fleisch. Liest sich besser.

Die Menschen …(KOMMA) sie werden immer mehr und ihre Gier steht der der Drachen in nichts nach.“
… in ihrer Gier stehen sie den Drachen in nichts nach. Damit hast du das unschöne "der der" vermieden.

Keiner von ihnen scheint ruhen zu wollen, bis der andere ausgelöscht ist.
Bei "keiner von ihnen" bin ich bei einem Zweikampf, aber nicht beim Krieg zweier Spezies. Wie wäre es mit sowas: Menschen und Drachen zerfleischten sich, wollten nicht eher ruhen, bis auch der letzte Feind ausgelöscht war.

„Ja, aber auch wenn ich das zwischen uns genieße, so wünsche ich mir, dass du nicht in der Nähe bist, wenn der Letzte von ihnen geht. Ich dachte an eine Höhle, auf einem Berg hoch in den Wolken, unter seinem Leib tausende Münzen und er selbst so alt wie das Gold unter ihm. Sein letzter Atemzug hingehaucht in die kalte Nachtluft und sein schwindender Blick auf den Mond gerichtet.“
Oh ja, schön hingehaucht. :thumbsup:

Mit einem Gedanken ist er bei ihm auf der Klippe, als fünf Drachen durch die Gewitterwolken brechen und das Zwielicht mit Feuerstrahlen zerreißen.
HEEE, sechs gegen einen, unfair. Ich fände es als Twist vllt. auch gut, wenn SIE in Form eines roten Drachen ihrem Schützling zur Hilfe eilt (oder ist das so ähnlich gemeint?). Im ollen Griechenland wird es ja auch immer spannend (und unfair), wenn sich die Götter einmischen.
Lese ich das: "Mit einem Gedanken ist er bei ihm auf der Klippe, …" in dem Zusammenhang so, dass ER seinem Schützling beisteht? Oder ist er nur in Gedanken bei ihm?
Spannender Plot, aus dem sich noch einiges rausholen lässt.

Da du schon länger hier mitliest, kennst du den Spruch wahrscheinlich: Nimm nur, was du brauchst!

Peace, linktofink

 

Hach, grad bin ich ganz motiviert, mich wieder an den Text zu setzen, nachdem ich zwischendrin ein wenig lust- und ratlos zwischen den Bruchstücken und neuen Zeilen saß. Danke dafür.

@GoMusic

Ich kam ein wenig mit "er" und "sie" durcheinander, vor allem mit "er". Es gab ein, zwei Stellen, wo ich dachte, der Ritter handelt/spricht/denkt gerade, und nicht Gevatter Tod.

Die Idee an sich gefällt mir.
Was mir auch gefällt ist, dass es heißt, die Menschen gewinnen gegen die Drachen. Das erzeugt bei mir Kopfkino, dass ich einen Text lese, der vom Ende, vom baldigen Aussterben der Drachen erzählt. Vielleicht könntest du das ein wenig mehr aufgreifen?


Ein ganz eklatantes Problem, welches viele Leser hatten. Menschentod und Drachentod brauchen Namen.
Das Aussterben der Drachen ist für die beiden Tode nur insofern relevant, als dass der Drachentod dann arbeitslos und vermutlich verschwinden wird. Was ihrer Beziehung ein absehbares Ende verleiht.

Als ich mir nochmal den Titel angeschaut habe, fragte ich mich, welche Spuren denn gemeint seien ...
Die Spuren sind SOS-Zeichen, die Lebewesen unbewusst aussenden, wenn es ihnen ans Leder geht. Damit kann der entsprechende Tod sie finden und dann die Seele nach dem Tod fachgerecht in den Umhang stecken und aufbewahren. In meiner Arbeitsversion wird den Spuren mehr Aufmerksamkeit gewidmet.

Danke fürs Lesen, Nachdenken und Helfen.

Ach, ach @Friedrichard

Da wird mancher staunen, dass ich Deine Drachengeschichte besuche,
Ich auch, da ich schon von deinen hohen Bögen gelesen habe, die du um Fantasy-Geschichten machst. Aber ich bin geehrt und fühle mich ein wenig wie der Junggeselle in einem NichtLustig Comic, der die Tür seiner Wohnung für eine Bekanntschaft öffnet und sagt: "Naja, es ist klein und es ist komplett aus Käse, aber es gehört mir."

Aber wo haben die andern ihre Augen, wenn schon am Anfang die Flle-Falle zuschnappt
Hier habe ich empört hochgescrollt (Also bitte, das habe ich doch ganz sicher nicht ... *seufz*) und es kommt in meine Liste, die ich erst abarbeiten möchte, wenn ich den neuen Text stehen habe und weiß, ob die Stelle überhaupt noch drin bleibt. Ich habe Angst, mich sonst zu verwurschtelt.
und ein Letztes zu Groß- oder Kleinschreibung
Ich bin einem eklatanten Denkfehler erlegen, der mich zu diesen vielen unnötigen Großbuchstaben verleitet hat, die du und die Leser vor dir, an einigen (viel zu vielen) Stellen entdeckt hast. Es ist eine überraschend große Baustelle in meinem Kopf, an der ich da arbeiten muss.

– warum „schnappt“ die gewaltige Hinterpranke nicht einfach „ins Leere“?
Mir war das Schnappen als Substantiv am Ende wichtig, um das Geräusch prägnanter herauszustellen. *schnappppp*

verwechselstu die Verben „gelingen“(gelang, gelungen) und „gelangen“ (gelangte, gelangend) miteinander.
Ja, definitiv und hoffentlich nie wieder.

besser (und eleganter)"Nicht, dass er die Menschen deswegen weniger liebte. Wie trostlos wäre all dies, wenn sie einfach nur an ihrem Feuer säßen und auf ihn warteten?"
Besser auf jeden Fall. Allerdings (ja, es spricht wieder der Bauch aus mir) erscheint mir das "liebte" vom Klang her sehr hölzern. Bei "warteten" im zweiten Satz ist das nicht so. Allgemein kommt mir dieser würde- Gerbrauch wie faules Schreiben meinerseits vor. Da muss ich drauf achten.

Ich freu mich auf jeden Fall auf weitere Begegnungen ...
Ich auch. Dieses Forum, aber vor allem deine Beiträge in ihm, haben in mir eine gewisse Leidenschaft für Grammatik entfacht und ich hätte vorher Stein und Bein geschworen, dass sich beide Begriffe ausschließen.

@linktofink

Die meisten Leute im Forum wollen dir und deinem Text durch ihre Leseeindrücke helfen, dich weiterbringen und so solltest du meinen Kommentar bitte auch verstehen.
Auf jeden Fall. Darum bin ich hier. Mittlerweile bin ich auch wider gut runtergekühlt.

Oh interessant, also werden sie von einem unsterblichen Menschen beobachtet? Wie hat er das denn geschafft?
Der Menschentod ist in diesem Text eine eigenständig "Art". Jedes Lebewesen hat seinen spezifischen Tod. Die Tode sehen an sich alle gleich aus, aber nehmen Eigenschaften und kleine äußere Merkmale ihrer Lebenwesen an (hier die Augen).
Das muss ich im Text klarer machen.

Das liest sich verbastelt, würde ich verschlanken: Für einen Moment wollte er sich da schon zurückziehen. Doch wie der Mensch wusste er, dass man verletzte Drachen niemals unterschätzen darf.
Ja, nehme ich.
nichts, oder ist das ein Stilmittel?
Nee, das ist meine Groß- Kleinschreibungsschwäche, von der ich vorher noch nicht wusste. :rolleyes:
Sowas wie ein teuflisches power up? Spannend!
Das sollte eine Umschreibung von der Pest oder der spanischen Grippe sein. Daher trifft es Power Up eher nicht.
würde aus den drei aufs eine Aufzählung machen: Metall auf Haut, Schuppen auf Fleisch. Liest sich besser.
Durch die Konstruktion mit dem "auf, auf, auf" soll das "ineinander verschlungen" aufgegriffen und dargestellt werden. Sie sind zu diesem Zeitpunkt ein unüberschaubares Knäuel aus eben Haut, Schuppen, Fleisch und Metall, was mir bei deinem Vorschlag fehlen würde.

Danke, dass du dich durchgeschlagen hast und ich hoffe, dich nochmal herlocken zu können, wenn ich die Rundumerneuerung geschafft habe.

man liest sich
huxley

 

Guten Abend,
ich habe jetzt so lange an dem Text gebastelt, dass er sich gut anfühlt und vermutlich Betriebsblindheit eingesetzt hat.
Ein großes Problem war ja das Verständnis (besonders was die Figuren anging), eine nachvollziehbare Handlung und Konflikt.
Ich habe versucht, den Tod verständlich einzuführen und als Hauptprotagonist zu verankern.
Beide Tode haben Namen bekommen und Sprechanteile wurden mit Inquitformeln versehen.
Mir ist es wohl nicht gelungen, den Konflikt größer werden zu lassen. Im Bestfall wirken die leisen Töne, das Passive vom Menschentod und die melancholische Stimmung.
Auch das Trennen vom Kampf und den beobachtenden Toden hätte ich gern noch klarer geschafft.
Daneben habe ich die Rechtschreibfehler korrigiert.

Ich werde an dem Text nichts Fundamentales mehr umbauen, bin aber natürlich immer dankbar für Hinweise und pflege Kleinigkeiten ein.
Und dann setze ich mich an was anderes. Was Bodenständiges, mit richtigen Menschen, Kartoffelklößen und dem normalem Wahnsinn.

@wegen, du hast dich ja angeboten, nochmal herzukommen, darum pinge ich dich mal an.
:deal:

man liest sich
huxley

 

Hey @Huxley

Ich habe es gern nochmal gelesen.
Das Verrücken des Fokus auf die beiden Tode tut aus meiner Sicht der Geschichte gut. Es ist klarer. Der Kampf bleibt Nebenschauplatz. Gefällt mir.
Das Wortspiel mit den Namen ist witzig. Mal etwas anderes, dass Du die Namen sooo runterspielst. Oft bei solchen Geschichten haben die Namen so eine große Bedeutung (oder wollen Bedeutung haben), Du gehst hier einen komplett anderen Ansatz.

Irgendwie wirkt der Drachentod jetzt etwas arrogant auf mich, und in der vorigen Version eher unnahbar, aber sympatisch. Erst dachte ich, es liegt daran, dass die Melancholie aufgrund des bevorstehenden Aussterbens der Drachen fehlt, aber Du hast die Thematik ja immernoch drin. Vielleicht liegt es nur daran, dass ich diesen Leseeindruck bei der vorigen Version hatte, und jetzt darauf gewartet habe, es mich aber nicht überrascht hat und mir beim Lesen daher die Melancholie abhanden kam. Nimm es Leseeindruck ;)

Fazit: Ich finde die Überarbeitung gut :)
Gruß
pantoholli

 

Hey @Huxley,

@wegen, du hast dich ja angeboten, nochmal herzukommen, darum pinge ich dich mal an.
Oh boy. Be careful what you wish for! :lol:


Ich habe versucht, den Tod verständlich einzuführen und als Hauptprotagonist zu verankern.
Beide Tode haben Namen bekommen und Sprechanteile wurden mit Inquitformeln versehen.

Und dann setze ich mich an was anderes. Was Bodenständiges, mit richtigen Menschen, Kartoffelklößen und dem normalem Wahnsinn.

Dass du dieses Projekt abschließen und dich neuen Ideen widmen willst, kann ich gut nachvollziehen. Irgendwann muss man eine Geschichte auch ad acta legen können. Deine Überarbeitung hat der Drachengeschichte gutgetan, finde ich. Handlungsaufbau und Personencharakterisierung sind verständlicher, die Bilder harmonischer. Ich zieh dir Textstellen raus, die ich mir beim Lesen notiert habe. Es gilt weiterhin, nimmt dir, was dir sinnvoll erscheint.


Irgendwann im Dickicht der Vergangenheit hatte es diese eine Spur gegeben und er war ihr gefolgt.
Hammeranfang! :herz:

und mit Augen, die zu sagen schienen, ich weiß, wer du bist.
Augen, die etwas sagen? Vielleicht: „und mit Augen, die ihn zu erkennen schienen.“/“und mit wissenden Augen.“?

Der Menschentod nahm die Seele an sich, verstaute sie behutsam im Inneren seines Umhangs, fügte seinem Äußeren diese dunklen Augen als Erinnerung hinzu und machte sich auf den Weg.
Fügte er die Augen auf der Mantelaußenseite zu?


Er folgt den Spuren. Folgt ihnen in Höhlen, Nischen, Kammern, Paläste und immer trifft er am Ende Menschen.
Das dritte Mal im Text folgen. Du könntest hier eins streichen. Den letzten Teil des Satzes braucht es für mich nicht. Denn die Erklärung, was es mit den Spuren auf sich hat, führst du gut im ersten Absatz auf.

Falls du es streichen solltest, dann besser das folgende ihnen in Menschen ändern:

Manchmal ist ihnen[/den Menschen] selbst im letzten Moment nicht bewusst …


und ruft über den brausenden Wind hinweg: „Legg me am Arsch!“
Echt jetzt? Hm. Ich hätte etwas ritterliches besser gefunden.


Der Drache schnellt hervor,
…(vier Zeilen weiter)
bis Drache und Mensch wieder aufeinander zu schnellen.


Er wendet den Blick nicht […]ab und spürt sie wie Sonnenstrahlen im Rücken.
Hier habe ich kurz hochgescrollt, ob er sie zuvor angesehen hat, weshalb ich dir vorschlagen würde, vom Kampf oder ähnliches zu ergänzen.


Als er sie nach ihrem Namen gefragt hatte, war es ein unbeholfener Versuch gewesen,

Insgeheim nennt er sie @Katla
Ach was. :shy:


Kurz danach aber grüßte sie ihn mit Hallo, Hein Klapperbein, dann mit Schnitter, Thanatos, Schlafesbruder, Charon, Shinigami und er ahnte, dass sie die Beharrlichkeit ihrer Drachen in sich trug.
Diese Namensspielerei bräuchte es für mich nicht.


Die Begeisterung in ihrer Stimme ist so leise, so unauffällig wie die Nähe zu ihm. Es ist immer genug Platz für Zweifel.
Schön.


Dabei wissen beide, dass jeder Drache abergläubischer ist, als diese Mutter auf den Knien vor ihrem ersten Kind.
Das hattest du schon drin, glaube ich, und da hatte es mich auch schon gewundert, wie ein Tier abergläubisch sein kann.


fasziniert, wenn er eine Seele einsammelt, wenn die Spur verlöscht und er weiterziehen könnte und trotzdem verweilt, mit denen, die zurückbleiben und ihren Worten von Vorsehung, Heimkehr oder einem großen, allumfassenden Plan.
Tolle Textstelle. „erlöschen“ fände ich besser.


Selbst die Drachen hatten sich zurückgezogen, als die Seuche ausbrach, als brennenden Leichengruben den Himmel verdunkelten
brennende

und Boandlkramer sich wieder und wieder aufspalten mussten,
Das Bild gefällt mir nicht. Hat was von Zellteilung.


Der Schild des Menschen bricht unter einem Hieb des Drachen, trifft ihn an der Schulter und zwingt ihn in die Knie.
Der Bezug ist nicht ganz sauber, meine ich.


Boandlkramer sieht die Spur aufleuchten, spürt, wie es ihn auf die Klippe zieht, nur für einen Atemzug, dann treibt der Mensch ein keilförmiges Stück des Schildes in den Rachen seines Gegners und das Licht ebbt wieder ab.
Tolles Bild! Überhaupt, das mit den Spuren hast du jetzt richtig gut und nachvollziehbar ausgearbeitet. :thumbsup:


„Sie sind wie [die] Drachen, die durch den Sturm fliegen, Windböen, Blitze um sie herum, doch sie fliegen weiter, als könnte ihnen nichts und niemand etwas anhaben.“
Ich kann dir das gar nicht genau erklären. Aber „wie die Drachen“ klingt besser für mich.
Den folgenden Dialog finde ich sehr gelungen, um die Verbundenheit der Tode mit ihren Seeleninhabern, aber auch die Beziehung der beiden untereinander zu zeigen. Die Gewichtung im Text diesbezüglich gefällt mir jetzt echt gut.


Selten klingt Boandlkramer so sehr wie die Essenz in seinem Innersten, selten sind seine Worte so weit weg von seiner Aufgabe und so nah bei ihm selbst. „Das heißt, irgendwann werde ich dich nicht mehr sehen.“
Ich würde das anders herum aufziehen; den Redebegleitsatz nach hinten stellen.


Beinahe keimt die Hoffnung in [ihm], dass er hier kein Menschenleben verlöschen sehen wird

und ein Lächeln auf dem Gesicht, wenn er an sein Leben zurückdenkt.“
Hm. Bei den ganzen familiären Verlusten? Das könntest du vllt. in eine generelle Zufriedenheit bzgl. der Gegenwart abwandeln.


Er dreht den Kopf und Katlas gelbe Drachenaugen liegen fest auf ihm
Die Augen liegen nicht auf Jemanden, oder? Der Blick? Oder Katlas gelbe Drachenaugen schauen fest in seine.


Sie sagt: „Es tut mir leid.“
Gute Einleitung für den Schlussakkord.

„Sein Vater hat ihn Lotrecht getauft, seine Frau nannte ihn Lot.“
Er blickt ihr nicht hinterher, spürt bereits, dass sie verschwunden ist, und macht sich auf den Weg. …
Gefällt mir, wie du mich schon ahnen lässt, dass der Drache diese Schlacht gewinnen wird.


Sehr gern nochmal gelesen. :)
Viele Grüße
wegen

 

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