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Von einem, der auszog das Retten zu lernen
Nachdem er den Comic zu Ende gelesen hatte, stand für den kleinen Karl eins fest: Er würde eines Tages der weltgrößte Superheld „Schrägstrich“ Erretter der Menschheit werden.
Und da weltgrößte Superhelden sicherlich schon sehr jung mit dem Retten begonnen haben, überlegte sich Karl, wem er als erstes behilflich sein könnte.
Wo sind nur all die entführten Jungfern, die Schurken, die die Weltherrschaft übernehmen wollen, die gemeingefährlichen Außerirdischen, die mitten unter uns leben, all die Großmütter, die über die Straße gebracht werden wollen und all die kleinen Kätzchen, die auf einem Baum festsitzen ?
„Schon fünf Minuten vergangen und noch niemand gerettet“, so langsam überkam den kleinen Karl die Ungeduld und so beschloss er sich erstmal in der Wohnung umzusehen, naja ihr wisst schon, nach Gefahren, die seiner Meinung nach unbedingt beseitigt werden müssen.
Karls Überlegungen wurden von einem heftigen Schrei unterbrochen, der aus der Waschküche und von seiner Mutter zu kommen schien.
Strahlend und euphorisch wie nie zuvor machte er sich auf den Weg zur Waschküche.
„Tatsächlich, Mama! Was ist hier passiert junge Frau ?“, fragte er fast mit der Professionalität eines waschechten Superhelden.
„Ach gar nichts Schätzchen, das “Sockenmonster“ in der Waschmaschine hat mal wieder 3 einzelne Socken verschluckt.“
„Sockenmonster ! Verstehe.“, bemerkte er klug.
Karl musste nun seinen ganzen Mut zusammen nehmen, sagte aber schießlich aus einem der Überzeugung, der beeindruckend war: „ Ich kümmere mich darum, machen Sie sich keine Sorgen, es ist aber besser, wenn sie das jetzt nicht mich ansehen !“
Karls Mama konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen und zog ihn gerade noch rechtzeitig weg, bevor er tatsächlich in die Waschmaschine gekrochen wäre, um tapfer , kleiner Junge gegen Monster, um die 3 verschluckten Socken zu kämpfen.
Um ihren Sohn nicht vor den Kopf zu stoßen, sagte sie : Wie mutig Sie doch waren „junger Mann“, aber wenn Sie wirklich etwas für die Menschheit tun wollen, räumen Sie Ihr Zimmer auf, schleunigst.“
Wie es nicht anders zu erwarten war, konnte sich der kleine Karl mit dieser Idee nicht ganz so sehr anfreunden, wie seine Mama.
Aber da die Mama die Schokoladenlieferantin war ( Anmerkung : Schokolade ist die einzig wahre Energiezufuhr für Superhelden ), musste er sich wohl oder übel seinem Schicksal fügen.
„Ich bin ein Superheld in Gefangenschaft“ dachte er sich und schmollte noch ein wenig vor sich hin.
In seinem Zimmer angekommen räumte er sein Zimmer auf, wie es jedes kleine Kind, pardon, jeder Superheld tut: Er schob das Zeug, das am Boden lag einfach unters Bett.
Nach „getaner“ Arbeit schnappte sich Klein-Karl, immer noch leicht beleidigt seinen Lieblingscomic und begann ein wenig darin zu schmökern.
In diesem Moment klopfte es und Karls Mama steckte ihren Kopf durch die Tür.
„Darf ich eintreten ?“, fragte sie sanft.
„Gerade so“, antwortete Karl ein wenig mürrisch.
Die Schokladenlieferantin setzte sich mit einer Portion „Superheldennahrung“ zu ihrem Sohn aufs Bett und strich ihrem Sohn durchs Haar.
„Wieso möchtest du eigentlich ein Superheld werden, Karli ?“, erkundigte sie sich interessiert.
„Weiß auch nicht, eine muss es ja machen, ich mein auf die anderen aufpassen.“
„Aber Karl, um auf andere aufzupassen brauchst du doch kein Superheld zu werden.“
„Wirklich nicht ?“, fragte er erstaunt. „ Da bin ich irgendwie beruhigt – das Superheldending ist nämlich anstrengnder, als ich gedacht habe.“
„Wirklich nicht ! Bleib einfach immer aufrichtig und ehrlich, das reicht meisten schon aus“, gab sie ihm geschickt zur Antwort.
„Großartig, Mama, dann werde ich eben Astronaut.