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Von dunklen Wesen und Sternenlicht

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24.10.2018
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Anmerkungen zum Text

Diese Geschichte habe ich ursprünglich für meinen Freund geschrieben, welcher mit Angststörungen und Depression zu kämpfen hat. Mit dem Geschriebenen wollte ich ihm zeigen das er nicht alleine ist ,sowie ihm Trost spenden.

Von dunklen Wesen und Sternenlicht

Vor vielen Jahren gab es mitten in unserer Welt einen magischen Wald. Verborgen lebten dort die unterschiedlichsten Wesen in Harmonie und Sicherheit. Unter ihnen gab es einen kleinen Bären namens Ernest, welcher tief im Wald in einer kleinen Hütte wohnte. Ernest war ein freundlicher und besonders liebevoller Bär und er hatte viele Freunde. Die fleißigen Bienen brachten ihm jeden Morgen frischen Honig, seine Nachbarn -die Biberfamilie- versorgten ihn mit allerlei Holz für ein Feuer im Winter oder neue Möbel und jeden Abend leuchteten die Glühwürmchen ihm den Weg nach Hause. Ernest' Leben im Wald schien perfekt zu sein, doch der kleine Bär hatte ein Geheimnis.

Trotz seiner vielen Freunde fühlte Ernest sich einsam. Am schlimmsten waren jedoch die dunklen Wesen, die jede Nacht kamen, wenn die Glühwürmchen verschwunden waren. Es gab keine Zeit, in der sie nicht dagewesen waren und es gab keinen Weg sie aus seinem Haus und aus seinen Gedanken zu vertreiben. Es waren hässliche Wesen, wie schwarze Schatten in grotesken Formen mit aufgerissenen Mäulern und spitzen langen Zähnen. Pure Schwärze triefte aus ihren Poren und waberte leise über den hellen Fußboden. In manchen Nächten kamen sie in Scharen zu ihm, in anderen war es nur eines der Wesen. Doch sie kamen immer. Vieles hatte Ernest schon ausprobiert um die Wesen zu vertreiben, denn sie quälten ihn und machten ihm große Angst. Nichts half. Es schien ihnen zu gefallen den kleinen Bären zu ärgern. Viele Nächte verbrachten sie damit ihm Alpträume zu schicken, ihn zu ärgern und ihn in den Wahnsinn zu treiben. Nach außen hin war Ernest ein fröhlicher Bär, doch in seinem Inneren war er zerfressen von den Wesen der Nacht.

Eines Tages war Ernest beim Fischen am großen Teich als er bemerkte, wie etwas im Wasser sich bewegte, das kein Fisch zu sein schien. Schnell eilte der kleine Bär zu der Stelle und fand was er vermutet hatte. Eine kleine Fee hatte sich in einem Fischernetz verfangen und drohte zu ertrinken. Behutsam befreite Ernest die Fee, welche ihn voller Freude umarmte. Sie bedankte sich bei ihm und stellte sich ihm vor. Sie hieß Jessica und gehörte zu den Obstfeen aus dem Erdbeertal. Die Fee war ein liebliches Wesen mit weißer Haut, dunklen glänzenden Haaren und zarten Flügeln. Ernest und Jessica merkten bei ihrem Gespräch am Teich das sie viel gemeinsam hatten und beide waren voneinander mehr als entzückt. Sie verbrachten den ganzen Tag am Teich und erzählten sich viele Geschichten. Ernest merkte gar nicht wie die Zeit verging, doch als es dämmerte schreckte Jessica auf und machte Anstalten sich zu verabschieden. Ernest, der sich noch nie so wohl gefühlt hatte, fragte Jessica ob sie nicht bleiben wolle. Bald würden die schwarzen Wesen kommen und es graute ihm davor wieder allein zu sein. Jessica hingegen konnte nicht bleiben. Man würde sie bestimmt schon vermissen und sich Sorgen machen. Sie musste nach Hause fliegen um allen zu zeigen das es ihr gut ging. So verabschiedete sich die Fee mit einem kleinen Kuss auf Ernest Nase und der kleine Bär hoffte sie bald wieder zu sehen.

Es dauerte vier Monate bis er Jessica erneut traf. Die Fee hatte nie beabsichtigt den kleinen Bären so lange warten zu lassen, aber sie hatte Angst gehabt vor ihren eigenen Gefühlen. Ernest, welcher nicht nur liebenswürdig, sondern auch sehr verständnisvoll war, verurteilte sie nicht. Er war sehr froh die Fee wiederzusehen. Nachdem sie erneut viel Zeit am großen Teich verbracht hatten, lud Ernest seine neue Freundin zu sich nach Hause ein. Dieses Mal versprach die Fee über Nacht zu bleiben was den kleinen Bären nur noch mehr freute. Als es Nacht geworden war, saßen die beiden in Ernest‘ Wohnzimmer und lachten. Ihre Freude wurde jedoch ruckartig unterbrochen als plötzlich alle Lichter erloschen. Ernest versicherte Jessica das nichts Schlimmes geschehen sei und das er sich um das Licht kümmern würde, doch sein Herz stolperte vor Angst. Er wusste das die Wesen zurück waren und er fürchtete das sie Jessica verjagen würden. Als er neues Licht entzündet hatte, wurden seine schlimmsten Befürchtungen wahr. Ein besonders großes und hässliches Monster waberte über der Fee und wetzte die Zähne. Zu seinem Erstaunen und vor allem zu seiner Bewunderung schien das Monster Jessica jedoch keine Angst zu machen. Vorsichtig trat der kleine Bär näher an seine neue Freundin und fragte sie nach dem Grund für ihre seltsame Reaktion. Jessica schenkte ihm daraufhin ein sanftes, aber auch trauriges Lächeln. Sie erklärte ihm, dass sie diese Wesen bereits kannte und das sie in der Vergangenheit auch öfters bei ihr zu Besuch gewesen wären. Sie berichtete das die Wesen sich von Dunkelheit ernährten, weswegen sie nur nachts kamen. Was ihnen jedoch noch viel mehr schmeckte war Angst und davon hatte Ernest so einige. Als Jessica dies sah versprach sie ihm an seiner Seite zu bleiben bis die Wesen verschwunden waren und Ernest war froh sein Geheimnis endlich mit jemanden teilen zu können.

Fortan kam Jessica jeden Tag zu Besuch und blieb bis zum nächsten Morgen. Die beiden kamen sich immer näher und schon bald wurden sie ein Paar. Ihre Liebe machte beide sehr glücklich.

Eines Tages hatte Ernest Geburtstag und Jessica machte ihm ein ganz besonderes Geschenk. Als es schon spät geworden war, überreichte sie ihm einen Stern. Sterne fielen nur selten vom Himmel, ihr Wert war unschätzbar. Ernest war erstaunt das Jessica etwas so Kostbares besaß und es ihm schenken wollte. Er zögerte lange und wollte sich weigern es entgegen zu nehmen, aber Jessica erklärte ihm das der Stern eine besondere Aufgabe hatte. Das Licht des Sterns war so hell und rein, dass es anders als herkömmliches Licht, die bösen Wesen vertreiben konnte. Zum ersten Mal fiel Ernest auf das sie vollkommen allein waren und obwohl draußen Nacht herrschte blieben ihm alle dunklen Wesen fern. Voller Freude begann Ernest zu weinen, dann zu tanzen. So lange hatte er die Dunkelheit gefürchtet, so lange war er einsam gewesen. Doch nun konnte er endlich in Frieden leben.

Viele Jahre vergingen in denen Ernest ein schönes Leben führte. Er blieb mit Jessica zusammen und die beiden sponnen ihre eigenen Geschichten. Doch eines Tages erlosch das Licht des Sterns und Ernest war in großer Angst. So viele Jahre hatte er in Frieden gelebt, so viele Jahre war er glücklich gewesen. Niemals wollte er die dunklen Wesen wiedersehen. Als er kurz vor der Verzweiflung stand, trat Jessica zu ihm. Sie umarmte ihn lange bevor sie ihm schließlich die vollständige Bedeutung des Sterns erklärte.

„Dieser Stern kommt zu denjenigen die ihn am meisten brauchen. Sein Licht soll Mut bringen und Trost spenden. Seine Kraft hält jedoch nicht ewig. Hat der Beschenkte einmal gelernt ohne Angst zu leben so ist seine Aufgabe erfüllt und er erlischt.“
Der Stern sollte ihn leiten, er war niemals dazu gedacht die Wesen zu vertreiben. Vielmehr war es seine Aufgabe gewesen Ernest zu zeigen wie stark er wirklich ist. Er sollte ihm helfen sein eigenes Licht zu finden.

Jessica erklärte ihm weiterhin das sie nie Angst vor den Wesen gehabt hatte, weil sie immer wusste das Ernest sie beschützen würde. Lange vor ihm hatte sie gesehen was für ein außergewöhnlicher Bär Ernest war. Seine Liebe, seine Gutherzigkeit, seine Wärme, sein Charme, sein Witz, seine Intelligenz. Alles Eigenschaften die ihn hell erleuchten ließen. Heller als jeder Stern war Ernest ihr von Anfang an erschienen und hatte nicht nur seine, sondern auch ihre Alpträume vertrieben. Der Stern war lediglich ein Wegweiser gewesen um Ernest wahre Stärken zu beleuchten.

Als er dies hörte verschwand Ernest Angst und er küsste Jessica behutsam.
Solange er an seine eigenen Stärken glaubte und sich selbst treu blieb, würde die Dunkelheit niemals zurückkehren. Ein warmes Gefühl durchströmte Ernest bei diesem Gedanken und fortan führte er ein vollkommen glückliches Leben.

 

Hallo @LivEvenstar93

Obwohl ich eher ein Fan von düsteren Geschichten bin - z.B. 1984 von Orwell oder dem Witcheruniversum - hat mir deine Geschichte sehr gefallen.:)
Ich mag deinen Schreibstil und dein Erzähltempo. Man kann dem Geschehen sehr gut folgen. Und auch die Absätze passen perfekt hinein.:thumbsup:

Ich würde mir allerdings wünschen, wenn du deine Figuren viel bildhafter beschreiben würdest:
Welche Fellfarbe hat Ernest? Hat er langes oder kurzes Fell? Hat er vlt eine bestimmte Frisur?
Haben die dunkles Wesen Arme und Hände? Haben sie große scharfe Klauen an den Händen? Haben sie Beine oder schweben sie wie Gespenster umher? Wie sehen die Augen aus? Welche Farbe haben die Augen und leuchten sie?
Was trägt Jessica? Welche Farbe hat ihre Kleidung? Wie genau sehen ihre Flügel aus? Glitzern ihre Flügel? Wie groß ist Jessica im Vergleich zu Ernest? So klischeehaft winzig klein, dass sie problemlos auf seiner Hand stehen kann oder größer?

Und noch etwas: wie genau kam Jessica eigentlich ins Fischernetz? Das habe ich mich die ganze Zeit beim Lesen gefragt:lol:

Ansonsten ist mir folgendes aufgefallen:
Mal hast du eine Leerstelle vor und hinter dem Komma, dann mal nur vor oder mal nur hinter dem Komma. Entscheide dich am besten für eine Art der Kommasetzung - ohne Ausnahmen.

Häufiger schreibst du "das", anstatt "dass", obwohl letzteres richtig wäre.
Die Kommaregel - "dass" hinter einem Komma zu setzen - ist leider nicht vollkommen richtig.
Eine meiner Deutschlehrerinnen hat mir das mal so erklärt:
"Das" schreibst du, wenn du die Wörter dies(es), jenes oder welches dafür einsetzen kannst, ohne dass der Satz schief klingt. "Dass" schreibst du, wenn dies(es), jenes, welches nicht einsetzen kannst, weil der Satz dann schief klingen würde.
Das hat mir bisher immer gut geholfen:)

An folgender Stelle würde ich Gedankenstriche vor und hinter "die Biberfamilie" setzen.

seine Nachbarn die Biberfamilie versorgten
Ich weis leider auch nicht ob man da Gedankenstriche / Kommata oder so setzen muss, aber es würde zumindest sprachlich passen.

doch sie kamen immer.
Aus diesem Nebensatz würde ich einen eigenen Hauptsatz machen.

Sie verbrachte den ganzen Tag am Teich
da fehlt ein n bei verbrachten

Zu seinem Erstaunen und vor allem zu seiner Bewunderung jedoch , schien das Monster Jessica keine Angst zu machen.
Hier würde ich das "jedoch" hinter "Jessica" setzen und auf das Komma verzichten.

ein besonderes Geschenk.
Ich fände es passend, dass besondere Geschenk nochmal zu steigern: "ein ganz besonderes Geschenk".
Würde das passend finden, weil ein Stern schon wirklich ein sehr besonderes Geschenk ist.

endlich konnte er in Frieden leben.
Aus diesem Nebensatz würde ich auch einen Hauptsatz machen - diesen aber noch ein wenig steigern: "Doch nun konnte er endlich in Frieden leben."

, all das hatte ihn hell erleuchten lassen .
Auch aus diesem Nebensatz würde ich wieder einen eigenen Hauptsatz machen - klingt als Hauptsatz irgendwie ein wenig besser, finde ich.

seine eigene Stärken
n bei eigenen vergessen

Ich hoffe dass dir mein Kommentar eine nützliche Rückmeldung liefert und dass du mit der Zeit noch weitere Geschichten veröffentlichst; werde bestimmt noch die ein oder andere Geschichte lesen.:)
Weiterhin gutes Gelingen und viel Erfolg beim Schreiben.

Mit freundlichen Grüßen,
Invictus013

 

Hallo @Invictus013
Vielen lieben Dank für deine nette und hilfreiche Rückmeldung!!
Es freut mich das dir meine Geschichte gefällt und mein Schreibstil ansprechend ist. Es hilft mir sehr zu wissen wie die Leute meinen Schreibstil finden , so kann ich darauf schon einmal aufbauen ;)
Sowohl deine inhaltliche als auch deine formale Kritik nehme ich mir zu Herzen! Zeichensetzung und vor allem 'das' mit zwei 's' verfolgen mich schon seit Jahren und ich hab keine Ahnung warum ich immer noch dieselben Fehler mache. Gerade deshalb bin ich dir sehr dankbar für deine Korrekturen und Ideenansätze.
Ich werde mich sofort um die formalen Fehler kümmern, die inhaltlichen Anregungen werde ich ebenfalls versuchen umzusetzen wobei ich mir hierfür mehr Zeit nehmen möchte :)
Verständlicherweise möchte ich dich aber nicht all zu lange warten lassen was den Umstand
bezüglich Jessicas misslicher Lage in dem Fischernetz angeht ^^
Jessica ist nicht nur eine sehr neugierige Fee ( was dazu führte das sie das Fischernetz überhaupt bemerkte) sondern auch besonders tierlieb. Als sie das Fischernetz entdeckte, entfiel ihr nicht das sich ein Fisch in dem Netz verfangen hatte. Auch wenn ihr bewusst war das dieser Umstand zu einem natürlichen Lebenszyklus dazugehört, konnte sie nicht anders als den Fisch zu retten. Sie schaffte es den Fisch frei zulassen wobei sie sich jedoch selbst verfing.
Hoffe die Erklärung hilft ;)
Vielen Dank nochmal! Ich werde nun erstmal meine Geschichte bearbeiten und dann bei dir vorbeischauen ;)
Liebe Grüße ,
LivEvenstar93

 

Hi @LivEvenstar93,

und herzlich Willkommen bei den Wortkriegern! Ich gehe mal stark davon aus, dass du das Ganze als Kindergeschichte behandelst. Irgendwie hat deine Geschichte für mich einen Winnie-Flair, was einfach am Bär und seinen Depressionen liegt (Ich deute das jetzt mal so. Komme ich nachher wieder drauf.)

Vor vielen Jahren gab es mitten in unserer Welt einen magischen Wald.

Finde ich cool, dass du in die Vergangenheit greifst. Aber "Mitte der Welt?" Was für ne Mitte? Hage undeutlich.

Die fleißigen Bienen brachten ihm jeden Morgen frischen Honig, seine Nachbarn -die Biberfamilie- versorgten ihn mit allerlei Holz für ein Feuer im Winter oder neue Möbel und jeden Abend leuchteten die Glühwürmchen ihm den Weg nach Hause.

Okay. Das die Bienen ihm Honig bringen, das schlucke ich jetzt einfach mal. Schließlich ist das hier ein Märchen.
Aber Ernest zündet ein Feuer an, mitten im Wald? Und die Biber, die zimmern das Holz auch noch? Okay, cool. Solche will ich auch haben.
Der ganze Text ist voll von solchen naiv-verniedlichten Beschreibungen. MMn passt das, weil das Ganze sehr wie eine Fabel wirkt. Andere Leser wird es aber vielleicht stören.

Trotz seiner vielen Freunde fühlte Ernest sich einsam. Am schlimmsten waren jedoch die dunklen Wesen, die jede Nacht kamen, wenn die Glühwürmchen verschwunden waren. Es gab keine Zeit, in der sie nicht dagewesen waren und es gab keinen Weg sie aus seinem Haus und aus seinen Gedanken zu vertreiben. Es waren hässliche Wesen, wie schwarze Schatten in grotesken Formen mit aufgerissenen Mäulern und spitzen langen Zähnen. Pure Schwärze triefte aus ihren Poren und waberte leise über den hellen Fußboden. In manchen Nächten kamen sie in Scharen zu ihm, in anderen war es nur eines der Wesen. Doch sie kamen immer. Vieles hatte Ernest schon ausprobiert um die Wesen zu vertreiben, denn sie quälten ihn und machten ihm große Angst. Nichts half. Es schien ihnen zu gefallen den kleinen Bären zu ärgern. Viele Nächte verbrachten sie damit ihm Alpträume zu schicken, ihn zu ärgern und ihn in den Wahnsinn zu treiben. Nach außen hin war Ernest ein fröhlicher Bär, doch in seinem Inneren war er zerfressen von den Wesen der Nacht.

Das ich für mich die süßeste Beschreibung von Depression, die ich je gelesen habe. Keine Ahnung, ob du das beabsichtigt hast, aber jetzt erinnert mich das Ganze noch mehr an Winnie und seine labilen Freunde.
Das wie kannst du mMn rausnehmen. Außerdem hast du da in einer kurzen Zeit ne Menge Adjektive, vielleicht willst du ein paar davon rausnehmen. Too much ist einfach too much.

Schnell eilte der kleine Bär zu der Stelle und fand, was er vermutet hatte.

Woher hat er das denn vermutet? Außerdem Komma.

Behutsam befreite Ernest die Fee, welche ihn voller Freude umarmte.

Was will sie den umarmen? Seine Nase? Den kleinen Finger? Ich habe gerade das Bild von Tinkerbell im Kopf. Oder ist dein Bär einfach auch klein?

Obstfeen aus dem Erdbeertal.

Kneif mich, aber als Allergiker bin ich mir recht sicher, dass Erdbeeren zu den Nussfrüchten gehören. Das Rote selbst ist nicht die Frucht, nur der Boden.

Ernest und Jessica merkten bei ihrem Gespräch am Teich das sie viel gemeinsam hatten und beide waren voneinander mehr als entzückt.

Warum kein Dialog? Sowas ist immer super, um dem Leser die Eigenarten und Persönlichkeiten seiner Figuren zu zeigen.

Ernest merkte gar nicht wie die Zeit verging, doch als es dämmerte, schreckte Jessica auf und machte Anstalte, sich zu verabschieden

Kommata. Außerdem klingt das Ende seltsam, besser ändern.

Es dauerte vier Monate bis er Jessica erneut traf. Die Fee hatte nie beabsichtigt den kleinen Bären so lange warten zu lassen, aber sie hatte Angst gehabt vor ihren eigenen Gefühlen.

Oh Gott. Kitsch. Vier Monate und sie haben sich nur einmal getroffen, aber Angst vor den eigenen Gefühlen? Sry, ne. Ne. Davon abgesehen, hätte ich als Ernest Jessica nach vier Monaten sicher nie wieder die Tür geöffnet.

Als es Nacht geworden war, saßen die beiden in Ernest‘ Wohnzimmer und lachten.

Wie muss ich mir das vorstellen? Sie sitzen nebeneinander und wiehern ununterbrochen wie Pferde, so ganz ohne Grund?

doch dein Herz stolperte vor Angst.

Hast dich sicher verschrieben.

Also, als Märchen würde ich das vielleicht meinem kleinen Bruder vorlesen, solange er nicht einpennt oder sich beschwert, dass er viel lieber Lego Ninjago lesen würde. Außerdem finde ich es cool, wie süß du mit so einem ernsten Thema umgehst. Aber die Umsetzung, da kannst du noch was machen.

Viele Grüße
Michel

 

Hallo @Meuvind
Danke fürs willkommen heißen :)
Es ist als Kindergeschichte, Kindermärchen gedacht weswegen auch an Naivität nicht gespart wurde ;) Wie ich in der Info versucht habe zu erklären habe ich die Geschichte für meinen Freund geschrieben. Dieser ist zwar kein kleines Kind mehr aber ich finde manchmal braucht man einfach diese Geschichten fern von jeglicher Realität.
Was natürlich nicht bedeutet das deshalb Logiklücken gerechtfertigt sind. Aus irgendeinem Grund stört es mich trotzdem nicht das Ernest im Wald ein Feuer entfacht weil ich dachte das es keinen Waldbrand gibt wenn er dieses in seiner Hütte , in einer vorgesehenen Feuerstelle entfacht. Ich habe mir da eine ziemliche Freiheit gelassen das gebe ich zu und ich sehe was dich so stutzen lässt.
Ich werde versuchen an meinem Maß an naiv-verniedlichten Beschreibungen zu arbeiten und ich finde es gut das du dies ansprichst , trotzdem denke ich das es vielleicht auch eine Geschmackssache ist.
Weitere kleinere Logikfehler versuche ich ebenfalls in Zukunft zu vermeiden.
Botanisch gehören Erdbeeren zu den Nussfrüchten, kulinarisch zum Obst hab ich mir sagen lassen aber wusste nicht das solche Kleinigkeiten von Belang sind ( trotzdem danke!) .
Zu den vier Monaten: Hier gebe ich zu das es für einen Außenstehenden sehr kitschig und wie aus der Luft gegriffen scheint. Was man als Leser nicht wissen kann ist das diese Stelle als persönliche Anspielung gemeint war. Bevor ich mit meinem Freund zusammengekommen bin gab es ein viermonatiges auf und ab - was jedoch nicht aus meiner Geschichte hervorgeht und ich deshalb verstehe warum du so darauf reagiert hast. Danke für die Anmerkung.
Ja hab mich da verschrieben , danke !!
Hoffe meine Geschichte macht nicht einen zu harmlosen Eindruck da es nicht meine Absicht war eine Depression runterzuspielen sondern eine Person die mir nahe steht aufzumuntern.
Vielen Dank für deine Kritik :)
Liebe Grüße,
LivEvenstar

 

Hallo @LivEvenstar93

Das mit der Info ist mir vorher auch gar nicht aufgefallen, erst nachdem du es erwähnt hast. Hab den kleinen Infobutton komplett übersehen XD

Und deine Intention hinter der Geschichte gefällt mir sehr; finde sehr gut das du deinem Freund zuliebe die Geschichte geschrieben hast, um ihm Trost zu spenden:thumbsup:
Hoffe du konntest ihm damit auch viel Trost spenden.

Verständlicherweise möchte ich dich aber nicht all zu lange warten lassen was den Umstand
bezüglich Jessicas misslicher Lage in dem Fischernetz angeht ^^
Jessica ist nicht nur eine sehr neugierige Fee ( was dazu führte das sie das Fischernetz überhaupt bemerkte) sondern auch besonders tierlieb. Als sie das Fischernetz entdeckte, entfiel ihr nicht das sich ein Fisch in dem Netz verfangen hatte. Auch wenn ihr bewusst war das dieser Umstand zu einem natürlichen Lebenszyklus dazugehört, konnte sie nicht anders als den Fisch zu retten. Sie schaffte es den Fisch frei zulassen wobei sie sich jedoch selbst verfing.
Hoffe die Erklärung hilft ;)
Die Erklärung ist echt super, finde die passt perfekt:thumbsup:

Mit freundlichen Grüßen,
Invictus013

 

@Invictus013
Ehrlich gesagt ist mir das mit dem Infobutton auch erst viel später aufgefallen xD Also kein Problem ^^
Dankeschön. Mein Freund war gerührt und hat sich über die Geschichte gefreut. Nett das du fragst :)
Schön das dir die Erklärung gefällt.
Liebe Grüße
Liv Evenstar

 

Hi, @LivEvenstar93

Ich finde Deine Idee supersüß und Deinen Plan, Deinem Freund zu helfen, noch viel süßer. :herz: Und damit erstmal willkommen bei den Wortkriegern!

Ich muss leider sagen, dass die Umsetzung mich nicht so ganz überzeugt. Vorweg schicke ich, dass für mich Wortkrieger eine Textwerkstatt ist, in der ich Texte poste, um sie zu besprechen, um meine Schwächen zu sehen, die ich selbst nicht sehen kann, und diese auszubessern. Bei anderen Leuten nehme ich das auch erstmal an, und auf dieser Grundlage kommentiere ich nun Deinen Text.

Das fühlt sich vielleicht komisch an, wenn Du den Text eigentlich nur für Dich und eine Dir nahestehende Person geschrieben hast. Ich werde trotzdem ein wenig auf die Publikumswirkung eingehen, darauf, wie Du Deinen Text so schreiben kannst, dass er auch Leser/inne/n zugänglicher wird, die nicht wissen, worum es in eurer Beziehung geht. Wenn es Dir bei diesem Text nicht hilft, dann vielleicht beim nächsten.

Mir fällt auf, dass Du von sehr vielen Ereignissen nur berichtest, anstatt sie zu zeigen, also vor dem inneren Auge der Leserschaft gesehen zu lassen. Ein paar Beispiele aus dem Text (es gibt noch viel mehr davon zu finden):

Vieles hatte Ernest schon ausprobiert[KOMMA] um die Wesen zu vertreiben, denn sie quälten ihn und machten ihm große Angst.
Sie verbrachten den ganzen Tag am Teich und erzählten sich viele Geschichten.

Das ist ein bisschen so, als würdest Du als Autorin mich als Leserin besuchen und sagen: Du, der Ernst, der hat mir erzählt, dass er jetzt eine neue Freundin hat. Und ich würde sagen: Ach, wie schön. Das ist aber keine fesselnde Geschichte.

Eine fesselnde Geschichte wäre, wenn Du zu mir zu Besuch kommst und sagst: Hey, der Ernst ist heute in den Wald gegangen. Die Bienen summten, die Sonne schien. Da hörte er einen Schrei. Sein Herz blieb fast stehen, so schrill schnitt das Geräusch in sein Trommelfell. ... Und so weiter und so fort.

Achtung, jetzt kommt eine leicht unintuitive Überzeugung von mir: Ich bin davon überzeugt, dass es die ureigene Aufgabe von Autor/inn/en ist, Bilder entstehen zu lassen. Journalist/inn/en berichten von Ereignissen. Richtig gute Journalist/inn/en zeichnen auch Bilder. Aber Autor/inn/en zeichnen immer Bilder.

Eine gute Geschichte lässt ununterbrochen Bilder im Kopf der Leserschaft. Wie erreicht sie das? Nicht durch Zusammenfassungen wie ...

Viele Jahre vergingen[KOMMA] in denen Ernest ein schönes Leben führte.

... sondern durch Szenen wie:

Ein Jahr später klingelte Jessica wie jeden Tag an Ernests Tür. Er riss die Tür auf und schloss die Fee in die Arme.
"Komm rein!", rief er. "Ich habe Kuchen gebacken."
"Du hast doch gestern schon Kuchen gepacken", sagte sie, lachte jedoch dabei.

Auf diese Weise sehe ich als Leserin, dass Ernest mit Jessica ein schönes Leben führt. Das ist übrigens die Verdeutlichung des oft bemühten Spruches Show, don't tell! Behaupte die Dinge nicht einfach (z.B. "Ernest führte ein schönes Leben"), sondern zeige mir, wie dieses schöne Leben aussieht, lass mich selbst schlussfolgern, nachdem ich die Szene bezeugt habe: Ach, der Ernest hat aber ein schönes Leben. Solche Urteile überlässt Du lieber der Leserschaft und legst selbst die "Beweise" dafür dar, indem Du die Leser/innen beobachten lässt, was vor sich geht.

Das heißt, was die Geschichte in meinen Augen dringend braucht, sind weniger Zusammenfassungen von Ereignissen, sondern mehr Szenen. Sodass ich selbst als Leserin SEHEN kann, was passiert, und nicht bloß Deine Zusammenfassung der Ereignisse, auf die Du mir den Blick verstellst, lesen muss. Denn ich würde das wirklich gerne sehen. Bitte? :)

Du solltest außerdem (darauf wurde ja schon hingewiesen) dringend nochmal Deine Zeichensetzung prüfen. Ich lege die Lupe drauf:

Unter ihnen gab es einen kleinen Bären namens Ernest, welcher tief im Wald in einer kleinen Hütte wohnte.

Ich sehe wirklich keinerlei Gewinn daran, "welche/r/s" statt einfach "der/die/das" zu schreiben. Es gibt meiner Meinung nach einen Grund, aus dem niemand so spricht, und meistens nur Klugscheißer/innen so schreiben: Es klingt nicht schön, nur umständlich.

Die fleißigen Bienen brachten ihm jeden Morgen frischen Honig, seine Nachbarn -die Biberfamilie- versorgten ihn mit allerlei Holz für ein Feuer im Winter oder neue Möbel und jeden Abend leuchteten die Glühwürmchen ihm den Weg nach Hause.

Schöner wäre in richtigen Gedankenstrichen: – die Biberfamilie –
Bei der Aufzählung, nach der dann ein neuer Hauptsatz folgt ("versorgten ihn mit allerlei Holz für ein Feuer im Winter oder neue Möbel und jeden Abend"), stolpere ich. Ich würde deshalb ein Komma vor "und jeden Abend" empfehlen. Oder einen Punkt setzen und zwei Sätze daraus machen.

Es schien ihnen zu gefallen den kleinen Bären zu ärgern. Viele Nächte verbrachten sie damit ihm Alpträume zu schicken, ihn zu ärgern und ihn in den Wahnsinn zu treiben.

Komma vor "den kleinen Bären". Komma vor "ihm Alpträume", das letzte "ihn" würde ich streichen. Das wird sonst zu penetrant.

Eines Tages war Ernest beim Fischen am großen Teich als er bemerkte, wie etwas im Wasser sich bewegte, das kein Fisch zu sein schien.

Komma vor "als". Das Gerundium "war beim Fischen" ist nicht so hübsch und lässt sich leicht durch das Verb "fischen" vermeiden. Außerdem ist die Art und Weise, wie sich das Etwas im Wasser bewegt, völlig unerheblich, es geht vielmehr darum, dass es sich im Wasser bewegt. Auch kannst Du hier den langen Satz insgesamt etwas aufdröseln und Tempo in die Sprache bringen. Vorschlag:

Eines Tages fischte Ernst im großen Teich, als er bemerkte, dass etwas sich im Wasser bewegte. Allem Anschein nach kein Fisch!

Schnell eilte der kleine Bär zu der Stelle und fand was er vermutet hatte.

Komma vor "was".

Behutsam befreite Ernest die Fee, welche ihn voller Freude umarmte.

Ich würde Dir dringend ans Herz legen, "die" statt "welche" zu schreiben. ;)

Sie bedankte sich bei ihm und stellte sich ihm vor.

Beide "ihm"s können weg. Ist ja völlig klar, dass sie sich nicht bei der nächsten Blume bedankt und vorstellt.

Ernest und Jessica merkten bei ihrem Gespräch am Teich das sie viel gemeinsam hatten und beide waren voneinander mehr als entzückt.

"dass" statt "das", davor ein Komma. Auch das hier ist so eine Zusammenfassung, wo Du eine ganze Szene daraus machen könntest.

Problematisch ist natürlich, dass Du bei all den Zusammenfassungen, die Du im Text hast, sehr viele Szenen schreiben müsstest und die Geschichte sehr lang werden würde. Erstmal würde ich aber sagen: Hab keine Angst vor langen Wegen. Wenn sie besser sind als die Abkürzungen, dann lohnt es sich, sie zu gehen. ;) Und danach kann man immer noch schauen, welche Wege man weglassen oder abkürzen kann.

Ernest merkte gar nicht wie die Zeit verging, doch als es dämmerte schreckte Jessica auf und machte Anstalten sich zu verabschieden.

Komma vor "wie" (woraus man eigentlich auch ein "dass" machen könnte) und Komma vor "sich".

Ernest, der sich noch nie so wohl gefühlt hatte, fragte Jessica ob sie nicht bleiben wolle.

Komma vor "ob".

Bald würden die schwarzen Wesen kommen und es graute ihm davor wieder allein zu sein.

Komma vor "wieder".

Sie musste nach Hause fliegen um allen zu zeigen das es ihr gut ging.

Komma vor "um", "dass" statt "das" und davor ein Komma.

So verabschiedete sich die Fee mit einem kleinen Kuss auf Ernest Nase und der kleine Bär hoffte sie bald wieder zu sehen.

Du benutzt sonst "Ernest'", wenn danach irgendein "Besitz" kommt. Also das Apostroph nicht vergessen. Komma vor "bald".

So, das reicht erstmal, denke ich. Man kann zeichensetzungsmäßig so weiter durch den Text gehen, da würde ich einfach nochmal sorgfältig gucken. Und den Text, wenn Du sehr starke Zweifel hast, in die vertrauensvollen Hände einer RGZ-bewanderten Person legen, bevor Du ihn hier einstellst. Über Variation von Satzlängen und weniger Verschachtelungen könntest Du Dir auch Gedanken machen, aber das kommt vielleicht auch von selbst, wenn Du aufhörst, nur zu berichten, und anfängst, Szenen abzuspielen. Make it work!

Und viel Spaß hier im Forum.

Szenische Grüße,
Maria

 

Guten Abend @TeddyMaria
Danke für dein Feedback und fürs willkommen heißen :)
Ich hoffe es ist okay falls ich nicht wirklich detailreich auf dein Feedback eingehe, nicht weil ich deine Kritik nicht zu schätzen weiß, sondern weil ich ehrlich gesagt etwas überwältigt bin von der Länge des Feedbacks. Ich hätte nicht damit gerechnet so eine ausführliche Rückmeldung zu bekommen und das muss ich erstmal verarbeiten ^^ Das gilt für alle Rückmeldungen die ich bisher erhalten habe .
Um es kurz zu fassen: Ich freue mich das meine Idee dir gefällt! Schade das meine Umsetzung nicht überzeugen konnte. Ich freue mich jedoch wiederum so gute Vorschläge für Verbesserungen bekommen zu haben!!
Ich werde versuchen dies bei zukünftigen Geschichten umzusetzen und mich mehr mit dem Vorsatz: "Show, don't tell" auseinander zusetzen ;)
Ich möchte diesen Text zunächst so lassen wie er ist , eben weil er diese eine bestimmte Aufgabe hatte aber ich werde ihn mit Sicherheit irgendwann in der Zukunft überarbeiten.
Ich finde es trotzdem gut diese Kritik erhalten zu haben um es zukünftig besser zu machen.
Vielen Dank und Grüße zurück
Liv Evenstar

 

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