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Von der Erkenntnis bis ins Nichts – in nur drei Sekunden

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31.05.2003
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Von der Erkenntnis bis ins Nichts – in nur drei Sekunden

Sie blickte sich um. Eine schwarze Höhle umgab sie. Eine Höhle, die in ihren Formen schon beinahe zu perfekt schien. Das Gewölbe war kreisrund und erstreckte sich bis zum Horizont hin, wo ein helles warmes Licht zu scheinen schien.
Merkwürdige Apparaturen umgaben sie. Kolben, Federn und ein aus seltsamen Verschlüssen bestehender Mechanismus, der auf den ersten Blick keinerlei Funktion erfüllte.
Ein Zittern ging durch ihren Körper. Gerade erst war sie erwacht - hatte die Erkenntniss einer Existenz genossen - so wie eine Erwachender, dem die Realität seiner Umgebung tröpfchenweise ins Gehirn drängte.
Funken von Entschlussfreudigkeit durchzuckten ihren kleinen Körper, beim Betrachten dieser seltsamen, fremdartigen Umgebung.
Nun, wie sollte man sich auch zurechtfinden, in einer Welt - in der man gerade erst zu denken begonnen hatte.
Ihr Blick richtete sich erneut gen Horizont. Dort wo dieses warme, helle Licht schien. Es war wundervoll.
Angestrengt blickte sie in ihr Inneres um zu erkennen, was ihre Bestimmung sei. Tiefer und tiefer ging ihr Blick - bis weit hinab in die Fragen, waum das Vorhandensein eine wirkliche Rolle spielte.
Nein- sie erlangte keinerlei Erkenntnis. Da war nichts- keine Erinnerungen - keine Vorstellungen dessen, was sie erwartete - nur diese Höhle.
Erneut blickte sie in Richtung des Horizontes. Am Ende des unendlich scheinenden Tunnels schien sich etwas zu bewegen. Nein- die Veränderung schien das Licht in seiner Allgemeinheit zu betreffen. Die Helligkeit nahm ab - von Sekunde zu Sekunde.
Ein gigantischer Schatten trübte den Blick auf dieses wundervolle Leuchten. Ein Schatten, der ihr so gar nicht gefallen mochte.
Vereinzelt drangen Geräusche in die Höhle. Sie konnte sie jedoch nicht deuten, da sie in einer ihr unverständlichen Sprache gesprochen wurden.
Sprache - sie erkannte erst jetzt, dass sie keinerlei Sprache mächtig war.
Seltsam, dachte sie.
Seltsam.
Ihr Blick richtete sich erneut auf den fremdartig anmutenden Mechanismus.
Mit Schrecken musste sie feststellen, dass dieser sich in Bewegung zu setzten schien.
Das kolbenartige Gebilde zog sich zurück, eine Platte - mattschwarz - senkte sich vor ihr Antlitz.
Ein Knirschen, das ihr durch Mark und Bein ging, erfüllte dieses seltsame Gewölbe.
Dann schoss aus der Dunkelheit etwas auf sie zu.
Die Gewalt des Aufpralls war unbeschreiblich. Sie fühlte sich in tausend Stücke zerrissen, obgleich ihr Körper unversehrt geblieben war.
Ein Tosen, wie es die Urgewalten bei der Geburt ganzer Sterne, nicht besser hätten zeugen können, brach über sie herein.
Es schien, als ob sämtliche Luft aus dem Stollen gesogen wurde, und der Sog riss sie mit sich.
Sie schoss mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit auf das verblassende Licht zu.
Keine Luft - kein Gedanke- nichts war mehr da...

Dann liess sie die Höhle hinter sich und tauchte ein in ein Reich, das erfüllt war mit Wärme.
Überall um sie herum war Wärme. Dunkelrot schien das Licht nun wieder. Es erfüllte den gesamten Raum, der sie umgab. Wärme, Wärme und Ruhe.
Sie beschloss hier zu bleiben.
Es war ihr gleichgültig wo sie war. Es war wunderschön.

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"Du verdammter Saukerl.", entfuhr es Martin. "Erst fickst du meine Alte, und dann ziehst du dir noch den Lohn von meinem beschissenen Job ein.
Weisst du eigentlich, wie lange ich diese gottverdammte Scheisse hier vorbereitet habe ?"
Karl blickte ihn aus hohlen Augen an. Sein Blick fiel auf den Lauf der handlichen 38er, die auf ihn gerichtet war.Es gab für ihn nicht den geringesten Zweifel daran, dass es seinem Gegenüber mehr als ernst war.
Sicher - er hatte nicht ganz Unrecht, seine Kleine war wirklich ein Bild von einer Frau und der Job... na was sollte mit dem Job schon sein - war halt sehr lukrativ für ihn gewesen.
"Du hinterhätiges Schwein.Vertraut hab ich dir. Vertraut ! Weisst du eigentlich wie lange wir uns kennen ? Man - das hätte ich niemals von dir erwartet. Von jedem anderen, aber nicht von dir. Ich hoffe, du weisst, dass ich keine andere Wahl mehr habe."
In der Tat - das wusste er.
Das letzte was er wahrnahm, war das metallische Klicken des Abzugs und ein harter Schlag gegen seine rechte Schläfe.
Dann überfiel ihn Dunkelheit.
Jemand sprach ihn an. Es war keine Stimme, die zu ihm sprach - mehr ein Gefühl.
Herrlich - herrlich, da gesellt sich noch jemand zu mir. Komm Fremder - komm und geniesse die Einsamkeit mit mir.

 

Menno, ich fand den ersten Titel gut, weil der erst einen Sinn ergab, wenn man die Geschichte verstanden hat. Außerdem ist die Geschichte eher hart und kalt und nicht sonderlich philosophisch, den Eindruck vermittelt sie nur beim ersten Lesen. Der neue Titel klingt meiner Meinung nach so... weiß nicht.. plump?

 

Eher überfrachtet, der neue Titel. Da fand ich den alten ja noch um Längen besser.

Such vielleicht doch besser nach einem Ein-Wort-Titel (evtl. auch zwei Worte) - das wäre irgendwie prägnanter und würde das Knappe, Pointierte der Geschichte unterstützen. Den aktuellen Titel find ich jedenfalls irgendwie... Scheiß... bitte entschuldige mein Klatschianisch... :D

(Ein spontaner Vorschlag wäre: "Lichtsekunde" - der ist sogar a weng Doppeldeutig, spätestens, wenn man zu Ende gelesen hat! ;) )

 

Nachtrag, weil jetzt erst gesehen: Yo, der neue Schluss ist doch schon etwas besser. Zumindest nicht mehr so ganz furchtbar stilbrüchig. Wenngleich ich natürlich nach wie vor meine Variante favorisieren würde, oller Ignorant! *schnief* :D

Und guck nochmal drüber - ich find immer noch Komma- und andere Fehler (z.B. Leerzeichen vor ? und !).

Gruß,
Horni

 

ah, ja genau, überladen trifft es besser, was ich sagen wollte, aber noch nicht ganz. :D

Und das neue Ende hab ich auch erst jetzt gelesen. Könntest du das "handliche" streichen? Das klingt so niedlich, so wie diese Mega-Waffe aus MIB, die so klein wie n Feuerzeug war und es klingt nach "da Horni, ich änder es für dich." Bei der Gelegenheit kann ich ja mal mein Bedenken verkünden, dass überhaupt eine Kugel aus nächster Nähe im Kopf bleibt, da müsste der Schütze schon ne ganze Ecke entfernt stehen oder mit einem Luftgewehr bewaffnet sein, oder? ;p Aber das sind so Dinge, bei denen ich mir eigentlich abgewöhnen wollte etwas zu sagen :D

 

Ach nö - nun is aber gut.

Ich weiss, der Titel ist immer noch net das Gelbe vom Ei - aber es will mir nichts einfallen (ich möchte auch nicht die Geduld der Moderatoren überstrapazieren).
Aber gut, schaun wir halt nochma.

Horni hat da schon Recht die 45er ist zu gewaltig, die 38er aber auch - aber ehrlich gesagt wird ja nicht genau erklärt, wie weit der Schütze entfernt steht (Vermutlich aber immer noch zu nah). Wenn ich jedoch jetzt zu realistisch würde, müsste ich meinen Prot streichen, denn der ist ja auch nicht wirklich von dieser Welt.

Na ja - wegen dem Titel ist sicherlich noch nicht das letzte Wort gesprochen.

 

Das Och-nö soll natürlich nicht heissen, dass ich Euch abwürgen will. Ich bin immer allen Kritiken offen.

 

Hallo KlatuVerataNectu!

Die Pointe ist gut. Anfangs fragte ich mich, was der erste Teil der Geschichte mit dem zweiten zu tun haben soll – am Ende war mir das klar. Insofern gefällt mir auch der neue Titel sehr gut – er passt einfach zum Text. Hab mich also gut unterhalten.

Zitat von dir: Ich weiss, der Titel ist immer noch net das Gelbe vom Ei - aber es will mir nichts einfallen (ich möchte auch nicht die Geduld der Moderatoren überstrapazieren).
Tust du nicht. Solltest du dich also trotzdem ein weiteres Mal umentscheiden, sag einfach Bescheid. :)

Ein paar Dinge im Detail:

Zu ihrem Entsetzten musste sie feststellen, dass dieser sich in Bewegung zu setzten schien.
Entsetzen / setzen
Ein Knirschen, dass ihr durch Mark und Bein ging, erfüllte dieses seltsame Gewölbe.
das
Dann liess sie die Höhle hinter sich und tauchte ein in ein Reich, dass erfüllt war mit Wärme.
das
Man - dass hätte ich niemals von dir erwartet
das

Viele Grüße,

Michael :)

 

Hallo Michael- Die Fehler sind soweit korrigiert worden. Danke für Deinen Kommentar. Die definitive- ultimative - legisla... Überschrift lasse ich Dir noch zukommen.

Vielen Dank an dieser Stelle,
Klatu

 

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