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Von Dates und Buttermessern

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21.06.2005
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Von Dates und Buttermessern

Ich sitze am Frühstückstisch und starre auf meine Butter und das Messer, das darin feststeckt. Die Butter ist blassgelb und eiskalt. Wahrscheinlich ist sie noch nicht ganz aufgetaut. Das ist schlecht, denn gerade hat im Bad die Dusche aufgehört zu rauschen. Mein Date, das auf wundersame Weise heute Morgen immer noch da ist, wird also gleich frisch geduscht ins Wohnzimmer kommen. Und dann soll der Frühstückstisch perfekt sein. So perfekt wie sie, die gestern so unverhofft in mein Leben getreten ist wie eine frische Seebrise. Ich grinse und schüttle den Kopf. Dieser Gedanke ist selbst in meinem eigenen Kopf pathetisch.

Jetzt geht der Föhn an. Sie föhnt sich, in meinem Bad! Weil sie über Nacht hier war, bei mir, in meiner Wohnung! Ich grinse noch etwas breiter. Und mein Blick fällt wieder auf die verdammte Butter. Halbgefroren geht gar nicht, vor allem nicht auf den heißen, knusprig-luftigen Croissants, die ich aufgebacken habe. Das gibt ein krümeliges Croissant-Massaker! Vielleicht taut die Butter auf dem Fensterbrett in der Sonne? Das dauert zwar ein bisschen, aber ich könnte Evienne – Evienne, was für ein Name! – solange mit Kaffee ablenken? Irgendwo in meinem Hinterkopf räuspert sich mein Verstand und erklärt mir ungeduldig, dass ich zu viele Gedanken an Butter verschwende. Butter ist egal. Wichtig ist Evienne! Ich stelle die Butter trotzdem aufs Fensterbrett.

Als ich mich umdrehe, um den Kaffee einzuschenken, betritt sie den Raum gehüllt in ein Handtuch und eine Duftwolke Shower Gel for Men. Ich schaffe es gerade so, den Kaffee nicht zu verschütten. Sie strahlt mich an, und ich strahle sie an, und wir setzen uns verlegen an den Frühstückstisch. Das heißt, ich bin verlegen. Sie ist so selbstbewusst wie eine Katze, die gerade ihr Revier ausgeweitet hat, und streckt sich auch so. „Ich habe Frühstück gemacht, Evienne“, sage ich, und das ist nicht nur komplett überflüssig – das Frühstück steht gut sichtbar auf dem Tisch, und außer Evienne ist niemand im Raum – sondern klingt auch gestelzt, wie eine schlechte Übersetzung aus einer mexikanischen Daily Soap. Aber Evienne lächelt. Ihre Augen glitzern dabei, und nicht zum ersten Mal staune ich über die Farbe ihrer Augen. Blau. Nein, grün. Ach was, sturmgrau. Wellen und Spiegelungen und Wassergras.

Sie greift nach einem Croissant. Ich springe auf, hole die Butter aus der prallen Sonne und biete sie Evienne an. Sie zwinkert mir zu und betrachtet mit gehobener Augenbraue das Messer, das immer noch in der Butter steckt. „Ja, ich habe das Messer gleich benutzt“, sage ich verlegen. Ich habe gehofft, dass sie es merkt. Evienne und ich haben es gestern auf einem Flohmarkt gefunden. Sie hat darauf bestanden, dass ich es kaufe. Ich lege mir selbst ein Croissant auf den Teller und lange nach dem Messer. Der ganze Block Butter landet auf meinem Croissant, inklusive des neuen Buttermessers. Ich versuche, die Butter abzustreifen. Das Messer steckt. Eviennes beobachtender Blick brennt heiß auf meinen Händen. Ich räuspere mich verlegen und nehme ein anderes Messer, um eine Hebelwirkung zu erzeugen. Die Butter gibt nicht nach, das Messer steckt fest. „So was habe ich ja noch nicht gesehen“, sage ich mit brennenden Wangen. Evienne lacht und schüttelt den Kopf. „Nein, das hast du nicht“, sagt sie, und ihre Stimme klingt nach bronzenen Glocken und dem Widerhall in der Mitte eines Sees.

Verlegen versuche ich mein Glück auf‘s Neue. Das Messer steckt. Unfassbar! Ich muss ja vor Evienne aussehen wie ein Schwächling, oder ein Idiot, oder beides. „Entschuldige, ist es okay, wenn ich meine Hände benutze?“, frage ich. In Eviennes Augen blitzt das pure Vergnügen. Eindrücke aus der Nacht drängen sich mir auf. Mir wird heiß. Besser, ich konzentriere mich auf meine Aufgabe. Ich packe das Messer mit der einen und die Butter mit der anderen Hand und ziehe. Evienne schüttelt den Kopf und lächelt liebevoll. Das Messer bewegt sich nicht. Ich lasse die Hände sinken. Evienne nimmt sie in ihre eigenen und schaut mich mit ihren wundervollen Augen an. Augen wie Seen, Augen wie Nebel über den Hügeln.
„Wenn das Messer steckt, steckt es, und du wirst es auch nicht herausziehen können. Derjenige, der das kann, ist noch gar nicht geboren.“
„Ich … entschuldige, was?“ Ich suche in ihren Augen nach einem Augenzwinkern. Nach einem Witz, den ich nicht verstehe. Stattdessen starre ich in zwei kalte, klare Seen, glatt und freundlich an der Oberfläche und unergründlich in ihrer Tiefe. Ich blinzle und frage mich, wann ich so poetisch geworden bin. Was hat Evienne gesagt?

Endlich begreife ich, und lache unsicher. Ja, klar, Excalibur, nur der Auserwählte kann das Schwert aus dem Stein ziehen. Sie muss meine erschöpfende Sammlung an Sagen entdeckt haben. Nibelungen, die Edda, Arthus, Cu Chulaínn, ich liebe sie alle. „Dann suchen wir besser mal nach dem künftigen König von England, wenn wir unsere Croissants mit Butter essen wollen“, versuche ich an ihren Witz anzuknöpfen. Evienne schaut mich weiter lächelnd an, aber ich bilde mir ein, dass ihr Blick etwas mitleidig geworden ist. Sie schüttelt den Kopf.
„Wenn ich gewusst hätte, dass du das Messer in einen Block Butter steckst … In eine Butter! Das glauben meine Mädels mir niemals!“ Sie lacht lauthals, und ihre Haare wirbeln dabei um ihren Kopf, als ob ein Sturm durch den Raum fegt. „Das ist echt der Knaller, ich meine, Ninivehs Messer steckt in einem Eichenholztisch, aber Butter!“, fährt sie fort. Langsam frage ich mich, ob ich gestern zu viel getrunken habe oder ob mir diese doch völlig fremde Frau Drogen untergejubelt hat. Oder selbst völlig drauf ist. Ich habe aber noch von keinem Rauschmittel gehört, von dem einem die Haare in nichtexistenten Stürmen herumwirbeln. Ich ziehe noch einmal halbherzig an dem Messer. Nichts passiert.

„Wer ist Niniveh?“, frage ich. Es ist die einzige halbwegs rationale Frage, die mir einfällt. Evienne wischt sich die Lachtränen aus den Augen und setzt eine ernstere Mine auf.
„Ich hätte es dir früher sagen sollen, Marlon, aber ich war gestern Abend … abgelenkt.“ Diesmal werden wir beide ein wenig rot. Aber Evienne fängt sich schnell.
„Bist du bereit?“, fragt sie, und natürlich bin ich nicht bereit, ich wüsste ja nicht einmal, wofür. Ich nicke trotzdem, und diesmal rauscht ein Sturm durch mein Wohnzimmer, der nicht nur Eviennes Haare durchsondern Bilder von der Wand reißt, Zeitungen herumwirbelt und meine Sammlung von Kleinartefakten aus dem englischen Frühmittelalter auf dem Boden verteilt. Ich habe das Gefühl, meine ganze Wohnung gerät in Bewegung – mit Ausnahme des Buttermessers, das steckt weiter fest in der Butter und rührt sich nicht.

„Schau mich an!“, befiehlt Evienne, und ich schaue sie an. Ich bin völlig panisch und total fasziniert. Evienne ist nicht mehr mein Date in Handtuch und Männerduft. Sie ist eine Göttin aus Wasser und Nebel, sie riecht nach Sturm und Gras und Regen. „Mein Name ist Evienne, und er ist Niniveh, Viviane und Nimue. Ich bin die Dame vom See, und ich trage viele Namen.“

Ja, offensichtlich. Ich weiß nicht, ob ich nur verwirrt bin oder auch ein bisschen enttäuscht. Ich meine, es ist noch keine Viertelstunde her, dass sie sich die Haare geföhnt hat, mit meinem Föhn, und jetzt ist sie so eine Art Seegöttin und verwüstet mit einem selbstgemachten Sturm mein Wohnzimmer. Feines Date. Scheinbar ist meine Gemütslage gut auf meinem Gesicht zu erkennen, denn Evienne hält in ihrer großen Offenbarungsrede inne. Sogar ihre Haare beruhigen sich.

„Du weißt, was das heißt?“, fragt sie, ihre Stirn gerunzelt. Das ärgert mich ein bisschen. Woher soll ich das wissen? Ich habe einfach keine Erfahrung mit Göttinnen. Ihrem Gesicht nach sollte ich es aber wissen, und ich habe immer noch ein bisschen Angst vor ihr. Ich überlege also.

Die Namen, die sie herausposaunt hat, als ob man sie kennen müsste – sie kommen mir schon vage bekannt vor. Sie kommen in unterschiedlichen Versionen der Artussage vor.
Mir kommt ein Gedanke, der so absurd ist, dass ich ihn gleich wieder vergessen will. Aber er steckt fest in meinem Hirn, so fest wie das verflixte Messer in der Butter.

„Evienne, wenn du mir sagen willst, dass du DIE Dame vom See bist …" Die Hüterin von Avalon. Die dafür gesorgt hat, dass Arturs Schwert Excalibur in den Stein kam, und es nach seinem Tod im See versenkt hat. Evienne nickt ermutigend.
Das bringt mich auf die Palme.
„Ja, klar!“, rufe ich aufgebracht. Und aufgebracht bin ich, weil ich ganz offensichtlich den Verstand verloren habe. Aber auch, weil der Beweis in Form eines verwüsteten Wohnzimmers unbestreitbar vor meinen Augen liegt. Was wiederum bedeutet, dass das legendäre Schwert Excalibur jetzt ein Buttermesser ist. Ein Buttermesser, verdammt nochmal! Das ist einfach nicht richtig. Anklagend zeige ich auf das Messer. Die romantischste Sage der Welt, reduziert auf meinen Frühstückstisch.

Evienne seufzt. Sie ist jetzt wieder ganz Frau. Das Handtuch ist ein bisschen verrutscht, und ich kann nicht anders, als hinüber zu schielen. Sie nimmt wieder meine Hand.
„Es tut mir leid, Marlon, aber so ist es eben. Die Artussage ist noch nicht zu Ende, sie hat sozusagen ein ungeplantes Sequel. Da mussten wir improvisieren.“ Ich sehe wahrscheinlich so ratlos aus, wie ich mich fühle. Ratlos und desillusioniert. Ich seufze und schau auf meinen perfekt gedeckten Frühstückstisch. Die Croissants sind schon in sich zusammengefallen.

Evienne hebt zu einer Erklärung an. „Du weißt doch, das es heißt, das Artus wiederkommen wird, wenn England in Gefahr schwebt?“ Ich nicke. So steht es schließlich geschrieben, und ich mag auch diesen Film mit Keira Kneightly und diesem kantigen Kerl.

„Diese Rückkehr war eigentlich nie geplant“, sagt Evienne beschämt.
„Was meinst du, das war nie geplant?“ frage ich resigniert.
„Naja, das war nur so dahingesagt. Was man eben sagt. Happy End, happily ever after und so. Keiner hat damit gerechnet, dass Artus wirklich nochmal gebraucht wird.“ Sie verstummt, zuckt die Schultern und beißt endlich in ein Croissant. „Artus ist natürlich tot, der kommt nicht wieder. Aber du siehst ja, was los ist auf der Welt, und speziell in England.“ Evienne sagt England, wie andere Leute Sauron sagen würden, oder Gargamel. Ihr ganzes Gesicht sieht dabei aus, als hätte sie eine Zitrone im Mund. „Und es hat sich herausgestellt, dass, wenn ein magisches Wesen eine solche Aussage trifft, es dann wohl auch Wort halten muss. Keine Ausreden." Ich nicke weise. Klingt logisch. Ich meine, wenn man sich auf das Wort von sagenhaften Mythengestalten nicht mehr verlassen kann, worauf ist dann überhaupt noch Verlass? Ein hysterisches Kichern bahnt sich den Weg in meinen Hals, aber ich schlucke es herunter. Ich habe die Hoffnung auf ein fortgesetztes Date mit diesem wundervollen und schrecklichen Wesen noch nicht ganz aufgegeben.

Evienne fährt fort: „Wir müssen jedenfalls sehr schnell Ersatz für Artus finden. Aber eine Person alleine – es gibt heute einfach keine Männer mehr, wie Artus einer war!“ Eifersucht sticht mich. Aber bevor ich zu einer spitzen Bemerkung ausholen kann, erklärt Evienne: „Deshalb haben wir uns aufgeteilt. Von uns Damen gab es ja immer schon viele. Niniveh, Nimue, Vivienne, Evienne, das sind schon auch Namen, aber auch so eine Art …“

Ich unterbreche sie, um auch einmal etwas zu sagen, und ihr zu zeigen, dass ich ein guter Zuhörer bin: „... vielleicht so eine Art Berufsbezeichnung?“ Evienne sieht mich mit so etwas wie Stolz in den Augen an und streichelt mir über das Gesicht. Das gefällt mir. Vielleicht wird doch noch alles gut.

„Und Excalibur haben wir eingeschmolzen ...“, fährt sie fort.
„Eingeschmolzen!“, höre ich mich entsetzt brüllen. Das ist unhöflich von mir, aber ich kann nicht anders. Egal, wie seegrün Eviennes Augen sind. Ein Zauberschwert einschmelzen!
„… eingeschmolzen und aufgeteilt. In kleinere, weniger auffälligere Stücke“, fährt Evienne unbeeindruckt fort. Sie meint das Buttermesser. Ich balle meine Fäuste, aber Evienne spricht bereits weiter. „Wir haben euch Merlins ..."
"Ich heiße Marlon", werfe ich mit der ganzen angestauten Wut über diese absurde Situation ein. Evienne wirkt etwas irritiert, dass ich sie unterbrochen habe. Das ist jetzt wohl etwas, womit Göttinen wenig Erfahrung haben, denke ich voller kleinlicher Genugtuung. Evienne lernt jedenfalls schnell und sagt: "Entschuldige bitte, ich meine euch Nachfahren von Merlin. Wir nennen euch Merlins. Das ist liebevoll gemeint." Sie hält einen Moment inne um zu prüfen, ob ich damit zufrieden bin. Bin ich. Was bleibt mir auch übrig?
"Wir haben euch ausfindig gemacht, damit ihr jeweils einen Bruchteil des Schwertes so positioniert, dass nur die künftigen Artuse sie finden können, und dann werden wir wissen, wer, also welches Team aus Menschen, England retten kann. Sobald die Zeit reif ist. Wenn sie geboren werden.“ Ich überlege. Da lässt sich vielleicht doch noch etwas Pathos herauskitzeln. Auch wenn “Artuseauf keinen Fall ein legitimer Plural von Artus ist. Und trotz der Tatsache, dass ein Teil Excaliburs in meiner Frühstücksbutter steckt.
„Ein bisschen wie die Avengers?“, frage ich hoffnungsvoll. „Ja, naja. Vielleicht?“, sagt Evienne etwas zweifelnd. „So ähnlich. Weniger Aliens. Keine Robotermänner. Hoffentlich nichts wie Infinity War. Aber so Ähnlich.“

Wir sitzen etwas betreten am Frühstückstisch. „Tja“, sage ich und streiche mir Marmelade aufs Croissant. Der ganze Wirbel und das Aufdecken meines wahren Ichs haben mich wirklich sehr hungrig gemacht. Und eigentlich ist der Butteranteil in Croissants hoch genug. Ich beiße ab und sinniere darüber, wie seltsam meine Welt gerade geworden ist. Ich frage Evienne, ob ich als Nachfahre Merlins zaubern kann. Ein bisschen, sagt Evienne. Aber ich glaube, sie sagt das nur, damit ich nicht traurig bin. Ich glaube, sie mag mich. Ich schenke ihr Kaffee ein. Sie hat immer noch nur dieses ziemlich kurze Handtuch an. Und Göttin hin oder her, sie ist immerhin über Nacht bei mir geblieben. Ich lächle sie glücklich an.

„Marlon, wegen der Butter…“, sagt Evienne und lacht mit blitzenden Augen zurück. Ach ja, die Butter. Ich stehe auf und packe den Butterblock samt Messer in das Gefrierfach.
„Soll ja nicht ranzig werden, bis er kommt, der Retter Englands, oder?“ Evienne seufzt und grinst gleichzeitig.
Wenn sie hierbleibt, bis er kommt, dann soll er sich ruhig noch Zeit lassen.

 
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Hallo ardandwen

Eine Geschichte mit acht Abschnitten. Die ersten vier finde ich toll, es ist nicht einfach, mich mit einem Text zum Lachen zu bringen, aber die Sache mit dem Messer in der Butter fand ich sehr sehr witzig.

„Entschuldige, ist es okay, wenn ich meine Hände benutze?“

:lol:

Gute Erzählstimme, locker erzählt, im richtigen Tempo, neugierig machend, sprachlich überzeugend.

Die nächsten vier Abschnitte fand ich dann na ja. Das begann damit, dass du die Artus-Sage explizit erwähnst, was der Idee, wie ich finde, mindestens die Hälfte ihres Zaubers raubt. Und danach wird eine Erklärung, die ja keine ist, für das ganze Geschehen nachgereicht ...

Es hat mit dem Multiversum zu tun – einige Stränge sind kollabiert, und falsch zusammengesetzt worden. Administrativer Alptraum. Die ganze Arthussage wurde komplett auseinandergenommen

... Marlon ist (auch) Merlin, Evienne (auch) Niniveh, na schön, aber die gesamte Dynamik der Geschichte fällt in sich zusammen, die Idee der Zersplitterung der Sage wird nicht ausgeführt, durchgespielt, bloss festgehalten, und danach ist die Luft draussen, der Text zu Ende. Also, ich fand das schade.
Interessant ist ja, dass der erste Teil des Textes ganz sparsam daherkommt. Evienne, die Butter, die letzte Nacht, nochmal Butter, also da arbeitest du mit wenigen Motiven, gibst ihnen Raum, versetzt den Text mit viel Witz.
Der zweite Teil dann im Vergleich völlig überladen mit nicht auserzählten Elementen. Wirbelsturm im Wohnzimmer, Stränge, zersplitterte Universen, Merlin, Mervin, Marlon, nochmal Multiversen, Excalibur, Niniveh, Facette der Dames des Sees, die anderen Mädels, etc. Und das alles auf dem selben Raum wie der erste Teil.

Kann ja alles gewollt sein und grad gestern habe ich einen Kommentar darüber geschrieben, wie spannend es ist, wenn jemand mitten in der Geschichte den Erzählstil wechselt, so im Stil von From Dusk Till Dawn. Aber hier hat das zumindest für mich so gar nicht funktioniert.

Vermutungen darüber, wie eine Geschichte entstanden ist, sollte man unterlassen. Du wirst es mir hoffentlich nachsehen, wenn ich dennoch eine Hypothese formuliere, denn ich möchte damit bloss verdeutlichen, was mir durch den enttäuschten Kopf gegangen ist und wie der Text auf mich wirkt. Also, die Geschichte liest sich für mich so, als hätte der Autor eine wirklich gute Idee für den Anfang einer Geschichte gehabt, sich hingesetzt und die Idee klasse umgesetzt. Als dann aber das Messer einmal in der Butter steckte, kam der Moment, wo der Autor sich fragen musste, wie es weitergehen soll, und da begannen dann die Schwierigkeiten ...

So, jetzt lese ich noch mal den Anfang. :)

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo ardandwen,

und herzlich willkommen zurück!

So ein Titel gepaart mit Fantasy, na das klingt interessant.:)
Am Ende würde ich sagen, dass du die Tags „Märchen“ und „Seltsam“ streichen kannst.

Ich sitze am Frühstückstisch und starre auf meine Butter und das Buttermesser, das darin feststeckt. Die Butter ist blassgelb und eiskalt.
Das ist mir echt zu viel Butter am frühen Morgen.

Jetzt geht der Föhn an. Sie föhnt sich, in meinem Bad! Weil sie über Nacht hier war, bei mir, in meiner Wohnung! Ich grinse noch etwas breiter.
Find ich echt süß, wie er sich freut.

Irgendwo in meinem Hinterkopf räuspert sich mein Verstand und erklärt mir ungeduldig, dass ich zu viele Gedanken an Butter verschwende. Butter ist egal. Wichtig ist Evienne! Ich stelle die Butter trotzdem aufs Fensterbrett.
Also die Butter fängt mich auch an zu nerven. Schon wieder drei Mal!

betritt sie den Raum gehüllt in ein Handtuch und eine Duftwolke Adidas Shower Gel for Men.
Die Idee mit dem Männerduschgel find eich gut, der ausgeschriebene Produktname riecht etwas nach Werbung.

„Ich habe Frühstück gemacht, Evienne“, sage ich, und das ist nicht nur komplett überflüssig – das Frühstück steht gut sichtbar auf dem Tisch, und außer Evienne ist niemand im Raum – sondern klingt auch gestelzt, wie eine schlechte Übersetzung aus einer mexikanischen Daily Soap.
Hihi, sühüüüß.

Wellen und Spiegelungen und glänzende Fische und Wassergras.
Die Fische finde ich etwas übertrieben. Da denke ich an Augenparasiten.

Als sie spricht, sprechen viele, und als ich antworte, bin ich ein winziger Teil einer Persönlichkeit, die ich vergessen hatte.
Der Satz passt irgendwie gar nicht. Alles andere ist so handfest und das auf einmal so mystisch.

„So … also ... eine Facette der Dame des Sees, hm?“ sage ich schließlich.
What? Woher weiß er das jetzt? Ok, ich habe „Dame des Sees“ gegoogelt und auch wenn mir die Arthussage oberflächlich bekannt war, habe ich von dieser Dame noch nie gehört.

Und jetzt sind wir eben viele – die Dame des Sees, Merlin, selbst der künftige König von England. Und natürlich Excalibur. Niniveh ist ein anderer Teil der Dame des Sees, ihr Mervin ein anderer Teil Merlins als du, Marlon. Aber das Schicksal Englands hängt an uns allen. An jeder Dame, an jedem Merlin, an jedem Arthur, und an jedem dieser kleinen Excalibur-Messer.
Whaaat? Ich bin vollkommen verwirrt. Einmal schreibst du auch Mervin anstatt Merlin, oder Mervin ist noch einer den ich nicht kenne.
Für jemanden der mit der Arthussage nicht so vertraut ist, ist das ganz schön wirres Zeug.
Also Marlon ist einer der 12 Merline. Und das nimmt er einfach so hin? Und isst sein Croissant. Ok, das kann ich vielleicht noch aktzeptieren. Ist ja eh alles etwas abstrus.

Was mich aber echt stört. Die Butter würde doch einfach schmelzen, wenn man sie erhitzt und dann wäre das Messer wieder frei oder?

Ansonsten lässt sich die Geschichte ganz flüssig lesen, man muss sich etwas auf das Abstruse einlassen und ich finde es auch gut, wenn jemand so bekloppte Dinge schreibt. Zwischendurch war es süßromantisch , nicht zu kitschig und auch lustig.

Schön, dass du wieder da bist und liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hallo Peeperkorn,

danke erstmal für's Lesen und fürs ausführliche Feedback.
Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du meinst. Meine einzige Entschuldigung ist, dass ich bei dieser ersten Geschichte seit zu vielen Jahren zu ungeduldig war - du hast recht, der zweite Teil ist nicht wie er sein sollte. Und ganz wie du sagst, wußte ich nicht, wie ich es zuende bringen soll.

Aber schon beim Lesen deines Kommentares hat sich das geklärt - es muss einfach mehr im gleichen Stil weitergehen. Meinst du es hilft, wenn ich den Prot ungläubig lasse Evienne's gewichtigen AUssagen gegenüber?

Ich werde auf jeden Fall nochmal hart am Text arbeiten - ich würde mich freuen, wenn du ihn dann nochmal liest und hoffentlich auch am zweiten Teil Spaß hast!

hallo Nichtgeburtstagskind,

auch dir vielen lieben Dank! Ich hoffe, mit einer Überarbeitung einige deiner Fragen klären zu können und mehr Abstrusität und weniger Verwirrung zu stiften :)
Und danke fürs zurückwillkommen, es ist echt zu lange her!

LG euch beiden

Ardandwen

 

Hey Ardandwen

Ich bin erleichtert, dass ich nicht ganz daneben gelegen habe mit meinem Verdacht. Noch mehr aber freue ich mich über deinen Plan:

es muss einfach mehr im gleichen Stil weitergehen.

:bounce:

Ja, ich könnte mir vorstellen, dass du Elemente der Sage verbrätst. Auf einmal fällt Marlon ein, dass er seinen Nachbarn Tuhar um Hilfe beten könnte und der schafft es tatsächlich, das Messer aus der Butter zu ziehen, aber dann macht ihm Evienne schöne Augen und und und. Aber deine Idee der gesplitteten Merlins etc. ist ja auch recht abgefahren, ich denke, wenn du dir Zeit nimmst, das auszuarbeiten, wird das ein sehr schöner Text.

Werde ich auf alle Fälle lesen, schreib mir ne PN, falls ich nicht reagiere, wenn du die neue Version einstellst. Viel Spass beim Schreiben!

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hey, ardandwen

Wow, also ich fand die erste Hälfte Deines Textes wirklich zum Kugeln. Bin ein Fan von solch verrückten Ideen. Da ich mich in meiner Schulzeit stark mit der Artussage beschäftigt habe (ich habe eine Hausarbeit über die Rezeption der Artussage im Heavy Metal geschrieben – coolstes Hausarbeitsthema ever), bin ich in der zweiten Hälfte zwar mitgekommen und habe mir tatsächlich nicht all die Fragen gestellt, die ich bei meinen Vorrednern und -rednerinnen lese. Gut zu wissen also, hier mitzukommen, ist kein Problem, wenn man die Artussage kennt.

Die Idee finde ich eigentlich auch ziemlich schnieke. Nur ist alles, was davor passiert, ja dann eher die Einleitung, und die richtige Geschichte müsste sich ja danach erst zutragen. Das ist natürlich schade, und da fehlt natürlich auch vollkommen die Balance zwischen beiden Teilen. In diesem Sinne stimme ich den vorherigen Kommentaren also voll und ganz zu.

Jetzt bleibt mir noch eins: Die wörtliche Rede bemäkeln.

„So was habe ich ja noch nicht gesehen.“, sage ich mit brennenden Wangen.
„Das ist echt der Knaller, ich meine, Ninivehs Messer steckt in einem Eichenholztisch, aber Butter!“ fährt sie fort.
„Wer ist Niniveh?“ frage ich.
„Bist du bereit?“ fragt sie,
„Schau mich an!“ befiehlt Evienne

Ach, und das zieht sich bis zum Ende des Textes so durch. Also, in der wörtlichen Rede mit nachgestelltem Begleitsatz, da gehören keine Punkte rein wie im ersten Beispiel, und da gehört ein Komma nach dem Anführungszeichen oben – das kannst Du im gesamten restlichen Text korrigieren. Keine Ahnung, wieso, Du beginnst richtig, und plötzlich verzichtest Du auf die Kommata. Das geht nicht ohne.

Zu Marlons Reaktion auf die Eröffnung, da musste ich schmunzeln. Ich denke, es gibt in der Literatur zwei Wege, auf die Charaktere auf den plötzlichen Einbruch von Fantasy in ihren Alltag reagieren können: 1) sie flippen völlig aus und glauben nichts, 2) sie nehmen es völlig gelassen. Dass Du Dich für 2) entschieden hast, finde ich gut. Ich finde, es passt zum flapsigen Ton der Geschichte. Lediglich auf die Eröffnung, dass er zaubern kann, hätte er vielleicht doch etwas intensiver reagieren können, denn das betrifft ihn ja nun wirklich sehr persönlich. Alles andere ist ja eher witzig und hat wenig mit ihm selbst zu tun, deshalb finde ich seine Reaktion darauf praktisch angemessen.

Sehr, sehr gerne gelesen. Und jetzt: Bitte mach Kommata an die wörtliche Rede. Danke. Make it work!

Zauberhafte Grüße,
Maria

 

Hallo Maria,

vielen lieben Dank auch dir, Maria!
Ich freue mich, dass ich zumindest im ersten Teil wohl etwas richtig gemacht habe. Den zweiten habe ich jetzt auch überarbeitet, und hoffe, die Balance ist jetzt etwas ausgewogener.
Und natürlich habe ich die Kommafehler in der wörtlichen Rede behoben (glaube ich), vielen Dank für den Hinweis!

Peeperkorn und Nichtgeburtstagskind, auch eure Anmerkungen habe ich berücksichtigt - wenn ihr mir nochmal Feedback gebt, freue ich mich sehr!

Tatsächlich glaube ich, die ganze Story kann ich in einen solchen text nicht packen, sonst wird das zu ausufernd. Ich hoffe, dass sich das jetzt trotzdem nicht wie ein Kompromis liest.
LG
Ardandwen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey ardandwen

Gefällt mir besser. Zum einen, weil du die Erklärung dessen, was geschieht, etwas vereinfacht, zum anderen, weil du den zweiten Teil auch sonst etwas entschlackt hast. Liest sich deutlich besser.
Der Text fühlt sich für mich aber noch immer eher wie der Anfang einer Geschichte an. Du etablierst eine Situation. Langsam erkennt der Prot, was das für eine Situation ist. Aber damit bist du schon beinahe am Ende des Textes angelangt. Mich würde interessieren, was sich aus der Situation entwickelt, was geschieht, nachdem der Prot verstanden hat und zu handeln beginnt. Aber auf alle Fälle hat die Überarbeitung dem Text gut getan.

TeddyMaria:

bin ich in der zweiten Hälfte zwar mitgekommen und habe mir tatsächlich nicht all die Fragen gestellt, die ich bei meinen Vorrednern und -rednerinnen lese. Gut zu wissen also, hier mitzukommen, ist kein Problem, wenn man die Artussage kennt.

Es waren ja nur zwei Vorrredner, also muss ich ebenfalls gemeint sein. Nur finde ich kein einziges Fragezeichen in meinem Kommentar und auch kein Anzeichen dafür, dass ich nicht mitgekommen wäre. ;) Wir sind ja hier, um genau zu lesen. Das gilt meines Erachtens auch, wenn man Kommentare kommentiert.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo, ardandwen

Ich muss mich bei Dir bedanken. Erstens dafür, dass Du die Zeichensetzungsfehler an der wörtlichen Rede korrigiert hast. Zweitens dafür, dass ich dank Dir endlich mal nachgeschlagen (das ist ein fanciges Wort für „gegoogelt“) habe, was es mit dem Komma am „oder“ auf sich hat. Das ist mir nämlich in Deinem Text unangenehm ins Auge gesprungen, aber seit Jahren bin ich mir bezüglich der Regel unsicher. Jetzt habe ich was gelernt: Ich habe recht. :P

Ich muss ja vor Evienne aussehen wie ein Schwächling, oder ein Idiot, oder beides.
Evienne sagt das, wie andere Leute Sauron sagen würden, oder Gargamel.

An diese Stellen kommen keine Kommata vors „oder“. Die macht man einfach nicht, wenn das oder zwei gleichberechtigte Satzteile verbindet.

Und jetzt weiter mit Inhaltlichem, was ja wirklich interessant ist:

Gefällt mir besser. Es entfaltet sich jetzt eher, Du erklärst nicht alles auf einmal, bleibst nahe bei Deinem Prot und seinen Reaktionen.

„Arthur ist natürlich tot, der kommt nicht wieder. Aber du siehst ja, was los ist auf der Welt, und speziell in England.“ Evienne sagt das, wie andere Leute Sauron sagen würden, oder Gargamel.

Großartig! Ich musste so lachen. (Ich glaube aber, an das „und“ gehört auch kein Komma.) Sehr witziger Einfall, der diesen Witz vom Anfang bis Ende durch Deine Geschichte transportiert. Es ist zwar schade, dass nur England gerettet werden soll und nicht das gesamte Königreich, aber mehr gibt die Artussage diesbezüglich wohl nicht her. Du gibst Deiner Geschichte hier einen Twist zu Aktualität, und das ist natürlich super genial.

Die meisten Messer stecken tatsächlich in kleinen Steinen, dafür haben Evienne’s – Schwestern? Ich nenne sie Schwestern – gesorgt. Oft gab es sogar kleine Rituale, weise Worte. Niniveh’s Merlin ist der einzige andere Merlin, der nicht rechtzeitig Bescheid wusste. Er wollte Niniveh imponieren, indem er das Messer in einen Tisch gerammt hat. So ein Idiot. Ich schäme mich ein bisschen, denn er ist ja praktisch Familie.

Die Stelle wiederum gefällt mir gar nicht. (Übrigens, keine Apostrophe vor die „s“, das ist echt … kein guter Deutsch.) Woher weiß Marlon das plötzlich? Hat er das jetzt so … kombiniert aus dem, was vorher gesagt wurde? Ich habe vielmehr das Gefühl, dass Du hier halt schnell noch ein paar Infos reinwerfen wolltest, ohne Dir die Zeit zu nehmen, diese Stelle dialogisch zu entwickeln. Das hat mich total rausgeworfen. Sollte wohl witzig sein, ist aber nur so: "Hä? Woher weiß er das plötzlich?"

Ansonsten bleibt natürlich das Problem, dass das hier mehr ein Prolog ist. Schließlich folgt ja eine absolut epische Geschichte mit Leuten, die Brote aus der Butter ziehen. Das Fass, das Du hier aufmachst, ist wirklich gewaltig, und diese Geschichte beackert ja nur einen winzigen Teil davon. Aber gut, solange Du keinen Mehrteiler schreiben willst, sehe ich nicht, wie man das Problem lösen könnte. Lesen würde ich das aber, denn ich finde die Idee einfach hilarious.

So viel von mir.

Buttermesserscharfe Grüße,
Maria

Peeperkorn

Na ja, ungenau gelesen habe ich nicht, nur ungenau formuliert. Ich dachte, da kräht ja wohl kein Hahn nach. Offenbar doch. Tut mir sehr leid, ich habe nichts über Dich gedacht, was da nicht steht, und ich wollte Dir auch nichts in den Mund legen, was Du nicht geschrieben hast (obgleich ich es irgendwie getan habe, da hast Du recht). Deshalb kann ich nichts anderes tun als: Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Kommt nicht wieder vor.

 

Hallo ardandwen!

Ich finde die ersten fünf Absätze deiner Geschichte sehr gelungen. Diese unsichere Aufgeregtheit von Marlon hast du sehr greifbar beschrieben:
Hier zum Beispiel:

„Ich habe Frühstück gemacht, Evienne“, sage ich, und das ist nicht nur komplett überflüssig – das Frühstück steht gut sichtbar auf dem Tisch, und außer Evienne ist niemand im Raum – sondern klingt auch gestelzt, wie eine schlechte Übersetzung aus einer mexikanischen Daily Soap.

Ist ein bißchen so wie "Ich hab Melonen getragen!" (Dity Dancing:D)
Außerdem finde ich es faszinierend, wenn man es schafft, um scheinbare Banalitäten (hier Butter) eine mitnehmende Geschichte zu basteln. Das ist dir- finde ich- echt super gelungen.

Ab dem sechsten Abschnitt steige ich leider stückchenweise aus. Das liegt zum Teil sicher daran, dass ich mich mit Sagen nicht auskenne, zum anderen, weil ich enttäuscht bin, nicht mehr von Evienne und Marlon und dieser "der Morgen nach dem ersten Date- Situation" zu erfahren.

Sprachlich sind dir aber auch im zweiten Teil Passagen gelungen, über die ich echt schmunzeln musste, z.B:

Ich habe das Gefühl, meine ganze Wohnung gerät in Bewegung – mit Ausnahme des Buttermessers, das steckt weiter fest in der Butter und rührt sich nicht.

oder:
„Und es hat sich herausgestellt, dass wenn man als mythisches Wesen eine solche Aussage trifft, dann muss man auch Wort halten. Das ist wie ein Indianerehrenwort, da gibt es keine Ausreden." Ich nicke weise. Klingt logisch. Ich meine, wenn man sich auf das Wort von sagenhaften Mythengestalten nicht mehr verlassen kann, worauf ist dann überhaupt noch Verlass? Ein hysterisches Kichern bahnt sich den Weg in meinen Hals, aber ich schlucke es herunter.

Ein Anfänger-Feedback, aber ich wollte es dir trotzdem gern da lassen, weil ich den Anfang der Geschichte so gern mochte:)

Liebe Grüße vom Lotterlieschen

 

Hallo ardandwen,

du sach ma, warum ist dein Nickname denn so ein Zungenbrecher? :sealed: Ach halt, eigentlich wollte ich ja was zu deiner Geschichte schreiben ...

die Farbe ihrer Augen. Blau. Nein, grün. Ach was, sturmgrau. Wellen und Spiegelungen und Wassergras.

und ihre Stimme klingt nach bronzenen Glocken und dem Widerhall in der Mitte eines Sees.

Da schwingt zwischen den Zeilen so eine fein-ironische, subtile Romantik mit. Für mich triffst du genau die richtige Balance zwischen echten romantischen Gefühlen und dass es dann kippelt und ironisch wird. Gefällt mir bzw. da dürftest du gerne noch nachlegen. Willst du wahrscheinlich nicht, hast ja auch keinen Romantik-Tag gesetzt. Trotzdem. Mir gefällts! :thumbsup:

Marlon, der Held der Butter und seine Göttin Evienne - da wird die unstillbare Sehnsucht nach klassischen Rollenbildern und alten Motiven hübsch auf die Schippe genommen.

So steht es schließlich geschrieben, und ich mag auch diesen Film mit Keira Kneightly und diesem kantigen Kerl.

Herrlich! Das ist übrigens ganz typisch, dass Männer den Namen der Schauspielerin genau wissen, und das andere, na ja, das war halt der kantige Kerl. :Pfeif:

Handwerkliches:

Vielleicht taut die Butter auf dem Fensterbrett in der Sonne? Das dauert vielleicht ein bisschen

Sie zwinkert mir zu und betrachtet mit gehobener Augenbraue das Messer, das immer noch in der Butter steckt. Sie wirkt extrem amüsiert.

oder ob mir diese doch völlig fremde Frau Drogen untergejubelt hat. Oder selbst auf Drogen ist. Ich habe aber noch von keiner Droge gehört,

Da sind so Wortwiederholungen, die würde ich persönlich nicht immer als Stilmittel betrachten, sondern da geht noch mehr im Text, da würde ich überlegen, umzuformulieren, um die wegzukriegen. Es gibt sie natürlich auch, die Wortwiederholungen, die sinnvoll sind, die eine gewisse Wirkung erzielen, gerade in so einem Text. Du kannst ja nochmal in dich hineinhören ...

Ich hatte gehofft, dass sie es merkt.

Du erzählst im Präsens. Das Tempus für Vorzeitigkeit ist Perfekt, nicht Plusquamperfekt.

Verlegen versuche ich mein Glück auf ein Neues.

Ich hätte jetzt gedacht, das hieße „aufs Neue“.

Ich packe das Messer in der einen und die Butter mit der anderen Hand

Gefällt mir nicht, diese Asymmetrie.

Ich meine die aus der Arthussage.

Artus, ohne H.

Aber so Ähnlich.

ähnlich, also klein

To sum up, deine Geschichte gefällt mir, ardandwen, vielen Dank fürs Posten!

Beste Grüße
Anne

 
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Hallo Lotterlieschen,

vielen Dank für dein Feedback! Was heißt da Anfänger - eine Meinung ist schließlich auch keien Anfänger-Meinung :)

Es freut mich, dass du den ersten Tei mochtest, und auch dem zweiten etwas abgewinnen konntest.
Meine Frage an dich: Angenommen, es gäbe die Artussage gar nicht, und nur ich hätte mir die im Hinterkopf ausgesponnen - wäre die Geschichte dann verständlich? Weil wenn nicht, dann muss ich ganz dringend nacharbeiten - muss aber überlegen, wie, ohne dass ein Roman draus wird :)

Vielen lieben Dank dir nochmal!

Viele Grüße,
Ardandwen

Hallo liebe Anne,

und vielen Dank für deinen Kommentar und deine Adleraugen bei Wortwiederholungen!
Ich habe deine Anmerkungen berücksichtigt. Und ich freue mich sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat!

Ja, Arthur, Artus, Artur. Man wird ganz kirre! Habe mich jetzt für "Artus" entschieden. (Interessanterweise kenne ich jemanden, der heißt Arturs. Das verwirrt mich gleich nochmal.)


Übrigens, Ardandwen - ähm. Kennst du Der Wilde Wald? Da kommt ein Ardanwen vor, und ich habe diesen Nick eben schon sehr sehr lange - samt dem eingeschlichenen "d" :D

Ganz viele liebe Grüße,

Ardan"d"wen

 

Hallo Ardandwen,

Lang lang ist’s her.
Eine schräge Geschichte lieferst du hier ab.
Ich muss zugeben, dass mir der Anfang a besten gefallen hat. Als es dann zur Sache kommt, die Katze sich aus dem Sack kratzt, das ist mir zu slapstickartig.
Auch frage ich mich, warum du da bei Sprecherwechsel keine Absätze machst. Das würde der Leserlichkeit sehr dienen.
Das Unbeholfene des Prots hast du wunderbar eingefangen, insgesamt dieses Honigkuchenpferdartige. Herrlich. Und auch das Ende versöhnt mich wieder, denn da schlägst du einen Bogen zum Anfang, da kommt wieder das Honigkuchenpferd durch.
Gleich am Anfang hast du sprachlich den gröbsten Schnitzer:

„Und das bedeutet, dass mein Date, das auf wundersame Weise heute Morgen immer noch da ist, gleich ins Wohnzimmer kommen wird, und dann soll der Frühstückstisch perfekt sein.“
Ein furchtbares Ungetüm von Satz

„So perfekt wie sie, die gestern so unverhofft in mein Leben getreten ist wie eine frische Seebrise.“
In Verbindung mit diesem Hammer kantet das vll gleich ein paar Leser raus. Kann weg, die Glocken und das Frohlocken kommen auch so durch ;)

Insgesamt gern gelesen, Mittelteil ist mir etwas zu überfrachtet.

Grüßlichst
Weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer,

allerdings ist das lang her - das Leben nimmt einem so viel Zeit :)

Ich merke schon, ich bin ein bisserl eingerostet. Das versuche ich zu ändern.

Zu deinen Punkten:

  • Slapstick habe ich - hoffentlich - abgemildert. Im Versuch den Mittelteil mehr an den ersten Teil anzugleichen hab ich wohl übertrieben :)
  • Absätze bei Sprecherwechsel: check.
  • Unbeholfenes Satzungetüm am Anfang er- und zerlegt: check.

Vielen Dank für deine Kritik!

LG Ardandwen

 

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