Was ist neu

Von bleichen Messern

Eli

Mitglied
Beitritt
22.03.2013
Beiträge
12
Zuletzt bearbeitet:

Von bleichen Messern

„Ich würde eher sterben, als dass ich rede!“
„Ach komm, kleiner Mann. Ich bin nicht in der Stimmung, jemanden zu foltern.“
Ich übte ein wenig mehr Druck auf die Kehle des Mannes aus, gerade so, dass er noch Luft zum Sprechen bekam. Mein Messer war außer Reichweite, ich spürte die Kälte an meinem Knöchel; dann eben die Hände.
„Was hält dich auf?“, fragte ich und blickte dem Kerl in seine geröteten, dunklen Augen. Das wirkte immer, denn keiner blickt gerne in meine roten.
„Loyalität…“, krächzte er. Ich verstand nicht. Loyalität zu wem? Vielleicht hatte ich ein wenig zu fest gedrückt.
„Hör zu, kleiner Mann.“ Meine Augen waren nur noch wenige Zentimeter von seinen entfernt. „Dein Leben hängt davon ab, dass du sprichst. Und auch das deiner Söhne!“
Ich sah es in den Augen des Mannes, ein Flackern von Erleichterung. Wie konnte man nur so unvorsichtig mit Informationen umgehen?
„Töchter sind es also“, sagte ich und setzte das hämischste Grinsen auf, das mir möglich war. „Das macht die Sache ein wenig interessanter!“
„Bitte Herr…“
„Herr?“ Ich hatte einen Geduldsfaden, aber Bettelei ging mir auf den Geist. „Sehe ich aus wie ein Herr? Sag mir wie ich aussehe, Mann!“
Der Mann schluckte, ich spürte es an meiner Handfläche. Seine Augen waren weiter geöffnet als vorher. Väter sind so schwach, wenn es um ihre Töchter geht. Erbärmlich.
„A… al…“
Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass mein Griff ein wenig zu fest war, aber es fühlte sich so warm an, irgendwie angenehm.
„Albino!“, brachte er heraus, sein Kopf gerötet. Ich lächelte und lockerte für einen Augenblick den Griff. Ich hatte ihn dort, wo ich ihn haben wollte.
„Was sagt man denn in eurem Land über Albinos, Mann?“
Er hatte Angst, man sah es ihm an und trotzdem wollte er nicht reden; seit über zehn Minuten. Ich war enttäuscht von mir.
„Sie fressen Kinder, ihre Mütter waren Hexen, die die Sonne aus ihren Herzen gesaugt haben. Es sind Kinder der Nacht!“
„Man weiß viel über uns in eurem Land, Mann!“ Nicht ein einziges Mal wandte ich den Blick von seinen Augen ab. Ihn sah ihn schwach werden. „Kinder aber habe ich noch nie gegessen. Ich bevorzuge ältere Exemplare!“
Natürlich war das gelogen, ich bevorzugte damals Kaninchen, mit das Beste, was man auf dem Markt mal eben in seine Jacken stopfen konnte.
„Bitte Herr!“
„Herr? Herr?! Mein Gott, kleiner Mann, einmal erbärmlich werden sehe ich gerade noch ein, aber beim zweiten Mal ist es wirklich nicht mehr witzig. Welche Fragen habe ich dir gestellt, als du mit deinem jämmerlichen Kopf gegen die Mauer geschlagen bist?“
„Wer ist der Mörder der Königin? Wo ist er hin? Wer weiß etwas?“
„Und welche Antwort bekomme ich nun?“
Der Mann schwieg, ich sah wie seine Pupillen sich weiteten, pure Angst. Mein Griff wurde wieder ein wenig fester, sein Kopf ein wenig roter, mein Knie flog in seine Männlichkeit.
Er keuchte, der Schmerz verwandelte sein Gesicht in eine Fratze. „Meine Töchter, bitte…“
„Wer?“, fragte ich, „Wo?“
„Gasthaus zum guten Hirten“, schluchzte der Mann und sackte ein wenig zusammen, er hatte einen dunklen Fleck vorne an seiner Stoffhose.
„Warum macht ihr euch das Leben nur immer so schwer?“, fragte ich und ließ ihn los; er sank zu Boden.
„Deine Tochter ist übrigens hübsch, das rote Kleid gestern stand ihr unheimlich gut", scherzte ich.
Als ich in die Dunkelheit der Gassen zurückkehrte, hörte ich immer noch sein Gewimmer.


Gasthäuser waren noch nie mein Ding. Zu laut, zu voll und dauernd mit einer Kapuze rumsitzen war auch nicht gerade angenehm. Doch manchmal lässt sich so etwas einfach nicht vermeiden.
Das Gasthaus war klein, fast unauffällig, doch hörte man schon von draußen Musik und Geschrei vieler Männer. Betrunkener Männer. Ich zog die Kapuze weiter in mein Gesicht.
Lasst die Spiele beginnen, dachte ich und gab der Eingangstür einen Stoß. Die Hitze schlug in mein Gesicht. Ich schob mich durch Menschentrauben zur Theke und bestellte einen Krug Bier und den Platz in der Ecke. Der war zwar besetzt, doch rote Augen wirkten bei Wirten überraschenderweise ähnlich wie bei kleinen Männern in Gassen.
Wenn man nicht genau hinsah, konnte man meinen ich wäre ein Reisender. Ein müder und unfreundlicher, der keinen Kontakt zu anderen haben wollte. Schade, dass das wohl nur für nüchterne Zeitgenossen galt.
„Heh, Kapuzenmann!“, schallte es herüber, gerade als ich es mir bequem gemacht hatte. Natürlich antwortete ich nicht:
„Hältst dich wohl für was Besseres, häh?“
„Ich halte mich für einen müden Reisenden, ich will keinen Ärger mit euch. Lasst mir meinen Frieden und ich lasse euch euren.“
„Lass ihn Gerald“, sagte ein zweiter Mann gedämpft. Er hatte eine platte Nase und schielte was das Zeug hielt.
Ich hätte dem Kerl nicht so viel Vernunft zugetraut, doch er wandte sich ab und vertiefte sich wieder in ein Gespräch. Ich stellte meine Ohren auf, es musste etwas zu hören geben.
„Habt ihr das gehört?“, sagte eine dritte Stimme, „Die Huren im Westviertel haben Neuzugang. Wenn man jetzt schnell ist, bekommt man vielleicht eine Jungfer!“
„Ach Quatsch! Du erzählst einen Dreck oder schon mal ne Jungfer in ‘nem Puff gesehen?“
„Ich erzähl dir gleich ‘nen Dreck!“
„Ja? Dann kannste ja grad weitermachen wo du aufgehört hast.“ Die dritte Stimme stand auf, die Faust geballt, doch Plattnase hielt ihn zurück. Er schien mehr zu denken als der Rest zusammen.
„Es gehen Gerüchte um, die Königin sei gestorben“, sagte er stattdessen.
„Gestorben?“, sagte der Mann mit dem Namen Gerald, „Ermordet wurde sie! Vor den Augen des Königs. Soll ein Assassine gewesen sein. Durch das Fenster gehüpft und hat sie erstochen. Und dann isser wieder abgehaun, auf dem gleichen Weg.“
„Ich sag dir, das war en Vampir!“, behauptete die dritte Stimme. Ich nannte ihn liebenswürdig Matschbirne.
„Erzähl keinen Müll, das war ein Assassine. Jeder hasst die Königin, war nur ne Frage der Zeit!“, gab Gerald zurück.
„Ich habe gehört“, eröffnete Plattnase seine Meinung, „dass es der König selbst arrangiert hat!“
„Quatsch! Sonst hätte er ja wohl keinen Mann auf den Mörder angesetzt.“ Aha. Viel zu spät kam ich in ihr Gespräch für meinen Geschmack. Ich war gespannt was sie über mich erzählten.
„Ein Söldner ist es!“, sagte Gerald und sah in die Runde, „Soll weiße Haare haben wie Schnee. Son Alter kann bestimmt wenig ausrichten.“ Ich war gekränkt, Alter hatte mich noch nie jemand genannt!
„Du dämlicher Bock!“, sagte Matschbirne, „Das is‘n Albino. Es gehen Geschichten um, er frisst den Mörder auf.“
Matschbirne war erstens, dümmer als er aussah und zweitens, klüger als er wusste. Teilweise war seine Geschichte ja richtig.
„Ein Albino!“, lachte Gerald, „Du bist ja noch dümmer als ich dachte!“ Wieder musste Plattnase einschreiten.
„Na ja, er muss schon ziemlich gut sein, um den Mörder zu fangen. Hab gehört der soll hier gewesen sein und ist letzte Nacht abgehauen, keiner weiß wohin!“
„Hatte wohl Angst vorm Albino!“, sagte Plattnase.
Abgehauen… Ich seufzte und trank den letzten Schluck meines Bieres.
„Man hat aber noch gesehen wie er in eine Sackgasse gerannt war. Dort ist er einfach verschwunden!“
Das war endlich eine brauchbare Information. Ich ließ ein paar Münzen auf den Tisch fallen und erhob mich. Als ich an den Männern vorbei ging, zog ich meine Kapuze zurück und zwinkerte ihnen zu. Diese Blicke retten einfach immer meinen Tag!


Eine Sackgasse zu finden war nicht wirklich schwer, doch eine Sackgasse zu finden, in der man sich in Luft auflösen konnte war da schon schwieriger. Um das Gasthaus herum waren vier Sackgassen. Zwei fielen flach, da sie von Mauern umgeben waren, die kein Mann erklimmen konnte, da war ich mir sicher.
Die dritte war ebenfalls nicht die gesuchte, denn außer einem jungen Paar, das Pferd und Reiter spielte war nichts Besonderes zu sehen. Ich ließ es mir natürlich nicht nehmen, dem Jungen Mut zu zusprechen und ihm aufmunternd zuzuzwinkern. Man tut eben was man kann.
Die vierte Sackgasse war schon interessanter. Ich zählte drei Hauseingänge, alle drei ohne Schlüssel unüberwindbar und ich sah einen Kanaldeckel. Fluchtmöglichkeiten, die in den Armenvierteln und Vororten nicht dagewesen wären. Ich lächelte, das war genauso wie ich mir das vorgestellt hatte.
„Dreh dich um, Bastard!“
Wer auch immer in meinem Rücken stand sollte wissen, dass Bastard nicht mein favorisierter Titel war. Und Befehle nahm ich auch sehr ungern an. Meine Neugier war jedoch stärker als mein Stolz.
„Mit wem habe ich denn das Vergnügen?“, fragte ich und legte ein süffisantes Lächeln auf.
„Für wie viel hat der König dich gekauft Bastard?“
„Drei warme Mahlzeiten und den Schoß deiner Mutter!“, fauchte ich. Das saß.
Die Gestalt im Schatten zog seine Waffe und kam auf mich zu. Dumm und Fehler Nummer eins.
„Ich würde es nicht versuchen, mein Freund“, versuchte ich ihn zu warnen.
Er hob sein Schwert über den Kopf wie ein Zweihänder. Dümmer und Fehler Nummer zwei.
Ich ging in die Knie und griff in meinen Stiefel. Die Gestalt wurde nicht langsamer und fing an zu rennen. Am Dümmsten und Fehler Nummer drei.
Das kleine Messer sauste durch die Luft und bohrte sich über seiner Kniescheibe in sein Bein. Er fiel um wie ein Sack.
„Verdammt!“, schrie er und wand sich auf dem Rücken. Ich drückte ihm meine Hand auf den Mund.
„Kein Wort!“ Gleiche Taktik wie eh und je. Die roten Augen taten ihr Übriges.
„Ich gebe dir die Chance zu leben, mein Freund. Aber ich habe Bedingungen. Erstens: Wenn mein Handschuh deinen Mund verlässt, sagst du drei Dinge. Deinen Namen, warum du mich gesucht hast und wer dich beauftragt hat. Zweitens: Wenn du lügst, bist du tot. Drittens: Wenn du schreist, bist du tot. Viertens: Wenn du schweigst, bist du tot. Verstanden?“
Ein Nicken. Es war ein junger Mann, kaum zwanzig Sommer hatte er erlebt, seine Augen flehten um Gnade und Mitleid.
Ich hob meine Hand sanft von seinem Mund und nickte aufmuntern, ein väterliches Lächeln aufsetzend.
„Tom. Ich sollte dich töten. Der Mörder der Königin.“ Ich war beeindruckt, er war der erste der sich an alle Abmachungen hielt.
„Warum tötet er mich nicht selbst?“
„Ich weiß nicht.“
Ich lehnte mich nach vorne und zog das Messer aus dem Bein. „Stillhalten.“
Der Junge hielt durch, sein Kiefer war hart wie Stein, so biss er die Zähne zusammen. Ich war immer mehr beeindruckt.
„Kannst du dein Bein bewegen?“
„Ja.“
„Gut, dann steh auf!“
Gerade als er auf sein gesundes Bein kam, raste mein Messer durch die Luft. Ich schob den Kanaldeckel zur Seite und verschwand mitsamt dem Leichnam in die Dunkelheit.


Meine Augen gewöhnten sich nur langsam an die Schwärze. Alles was ich hörte war das Wasser um meine Füße und die Ratten. Ich war mir irgendwie sicher, dass ich hier fündig werden würde, die Wache draußen war zu auffällig.
Meine Hand streifte über die feuchte Wand zu meiner Rechten. Bis jetzt hatte ich keine Kreuzung verpasst. Zumindest auf dieser Seite.
Die Dunkelheit machte bald den Schemen und Schatten Platz, die meine Augen sahen als sie sich an den Untergrund gewöhnt hatten. Ich sah Licht dort, wo Löcher in den Deckeln der Kanäle waren und ich sah die Löcher in den Wänden, bei denen ich vorsichtig sein musste, denn eine Dusche war mir hier ein wenig unangenehm. Ich wusste, dass Abwasserkanäle wie ein Labyrinth waren und ich hatte auch wenig Hoffnung, dass mein Weg der richtige war, bis ich in einer Sackgasse stand.
Der Rückweg war schwierig, hatte ich doch kaum Orientierungspunkte, doch irgendetwas musste es geben, dass mich leiten konnte. Ich war entnervt, als ich unter dem Deckel stand aus dem ich gekommen war. Ich erkannte ihn an der Leiche, die darunter lag. Ich drehte mich im Kreis und sah nur graue Wände und gluckerndes Wasser. Es musste irgendetwas geben.
Ich durchsuchte den Jungen nach Karten, Plänen oder ähnlichem, wurde aber nicht fündig.
„Irgendwann muss ich vielleicht doch noch zu einem Gott beten!“, sagte ich zu mir und blickte demütig nach oben. Ich stutzte, es war zu dämlich!
Unter dem Kanaldeckel war ein Pfeil, mit roter Farbe gemalt, unsichtbar gewesen für mich, musste ich doch das Gewicht des Jungen hieven. Der Deckel war verdreht, er zeigte auf eine Wand. An dieser Stelle gab es nur zwei Wege. Dieses Mal nahm ich den Anderen.
Jeder Deckel unter dem ich vorbei kam hatte diesen Pfeil und immer gab es Wege zur Auswahl. Mir wurde klar, dass es bloß ein Zeichen war, keine Richtung. Sah ich das Zeichen, war ich auf dem richtigen Pfad.
Fünfzehn Deckel lief ich ab, Umwege ausgeschlossen, als ich Licht am Ende des Weges sah. Ich lief langsamer, bedacht darauf so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Das war mein Zielort, und an einem Zielort war auch meist die Zielperson.
Ich schielte um eine Ecke, aus der das Licht schien und sah eine Person an einem Tisch. Die schwarzen, welligen Haare fielen ihm in die Augen. Er hatte ein Bein über das andere gelegt, er wartete auf mich.
Ich richtete mich auf und trat um die Ecke. Seine Miene blieb starr wie Stein.
„Ich musste deinen Handlanger töten“, sagte ich.
„Erst traumatisierst du meinen Informanten und jetzt das! Warum tust du so etwas? Er war ein guter Junge!“
„Meine Klinge war vergiftet. Ich ersparte ihm Schlimmeres. Er ging auf mich los!“
Der Mörder stand auf, kam um den Tisch herum, er spielte mit einem Messer.
„Wer schickt einen Albino, um mich aus dem Leben zu nehmen?“, sagte er.
„Dein König!“
„Mein König?“, der Mörder lachte, „Was bezahlt denn mein König für meinen Tod?“
Ich blieb stehen und blickte ihn an. Er legte das Messer auf den Tisch und kam zu mir herüber, immer näher.
Als er direkt vor mir stand, blickte er mir ihn die Augen, sie waren grasgrün.
„Vierhundert Goldstücke“, sagte ich, „Zu viel, dafür, dass du dich so einfach hast finden lassen.“
Sein Blick war eisig. Ich blickte ihn an und er blickte zurück. Keiner bewegte sich, es war ein Lauern vor dem großen Sprung, vor dem Angriff.
Er lachte natürlich als Erster.
„Mein Gott, Vierhundert im Voraus? Was ist das, ein König oder ein Narr?“
„Ein Narr, würde ich sagen!“ Ich warf den Beutel grinsend zu ihm herüber, die Goldstücke klirrten, als er ihn fing.
„Ich war aber auch enttäuscht, Sylas. Zwei Nächte brauchst du, um dieses billige Versteck zu finden?“
Ich grinste. Er hatte es wieder geschafft, und er war am Leben. Ich kann nicht behaupten, dass ich nicht ein wenig stolz gewesen war.
„Na los, wir sind noch lange nicht fertig, Bruder. Jetzt bin ich an der Reihe“, sagte ich, als ich in die Dunkelheit zurück trat.

 

Hallo Eli,

„Ich würde eher sterben, als dass ich rede!“

Das ist ein übler Klischeesatz gleich zum Einstieg. Abschreckend.


Ich bin nicht in der Stimmung jemanden

Ich bin nicht in der Stimmung, jemanden


Das Messer war außer Reichweite, ich spürte die Kälte an meinem Knöchel. Doch eine falsche Bewegung konnte meine Dominanz in Luft auflösen

Verstehe ich nicht. Drückt er mit einem Messer gegen die Kehle? Wenn es um sein Messer geht, an seinem Fußknöchel, ist es wohl eher ein Manko, dass es außer Reichweite ist. Dann macht das „Doch“ aber keinen Sinn.


geröteten, dunklen Augen. Das wirkte immer, denn keiner blickt gerne in meine Roten

Meine waren rot. Niemand sah gern hinein. - Sonst überlegt man zu lang, wer die „Roten“ sind.


Wessen Loyalität?

Loyalität zu wem? Wessen ist klar.


Hör zu kleiner Mann

Hör zu, kleiner Mann – Zweiter und letzter Kommahinweis. Würde die Regeln nochmal nachschlagen.


Und auch das deiner Söhne!

Warum “!“? Wenn nicht gerade einer schreit, höre ich den Sprechenden da immer so unnatürlich die Stimme heben, wie ein schlechter Schauspieler.


ein Flackern von plötzlicher Überlegenheit

kurzes Flackern und „plötzlich“ raus, sonst bleibt er überlegen. Ich finde „überlegen“ auch ein bisschen hart. Eher „erleichtert“?


„Albino!“, brachte er heraus, sein Kopf gerötet.

„Albino“ klingt so medizinisch korrekt, nach diesseits des Buchumschlages. So gar nicht wie Fantasy. Kannst du dir nicht was anderes ausdenken?


Kinder aber, habe ich noch nie gegessen. Ich bevorzuge ältere Exemplare. Jungfrauen zum Beispiel!

Wenn kein Verbrechen passiert ist, sind Kinder Jungfrauen.



What the … ?


fragte ich energisch

„energisch“ ist ein furchtbares Wort, das klingt wie „Allmählich platzte mir aber mal so richtig der Kragen!“ Trotz vieler klischeebehafteter Zeilen finde ich den Dialog nicht schlecht geschrieben, ich habe Figuren vor Augen und Tonlage in den Ohren. Da musst du nicht zuschreiben, wie etwas gesagt wird.


Gasthäuser waren noch nie mein Ding.

Unsere Alltagssprache passt nicht in eine Fantasywelt.


Lasst die Spiele beginnen,

Ähnlicher Anachronismus. Antikes Rom? Woher soll er diesen Ausspruch kennen? Woher sollten zum Beispiel Jon Schnee oder Frodo den kennen?


Die Hitze schlug wie eine Wand in mein Gesicht

Als Teenie sind mir mal Sachen passiert, aber eine Wand hat mich noch nie geschlagen.


Füße und die Ratten, die ab und zu um meine Füße liefen


Jo, ohne es selbst gespielt zu haben, gehe ich mal davon aus, dass du von Assassin's Creed inspiriert bist. Wenn die Szenen nicht einfach daraus abgekupfert sind, finde ich es gar nicht schlecht. Spannend ist es allerdings überhaupt nicht. Dein Prot ist allen Gegnern so überlegen, das ist einfach langweilig, ihm dabei zuzulesen, wie er seine Coolness abfeiert. Abenteuer erleben heißt, Mut zeigen, und es gibt keinen Mut ohne Angst. Wenn mir keiner was kann, wo ist die Furcht, die es zu überwinden gilt?

Da würde ich erzählerisch ansetzen. Den Prot verletzlicher machen, die Bedrohung größer. Ach so: Und die Pointe etwas nachvollziehbarer, bitte. :)


Grüße
JC

 

Hallo Eli!

Es gibt Aspekte der Geschichte, die mir gefallen, aber insgesamt überzeugt sie mich nicht. Ich versuche mal, zu sortieren, woran das liegt.

Der Text liest sich recht gut, und der trockene Stil passt gut zu deinem Erzähler. Ich finde sprachlich noch nicht alles gelungen, aber dazu unten mehr - aber insgesamt habe ich in der Hinsicht nicht allzuviel zu meckern.

Bei einer Frage bin ich mir nicht ganz sicher, und die ist ziemlich zentral, nämlich, ob du beim Leser Sympathien für deinen Protagonisten wecken wolltest oder nicht. Er ist ein Außenseiter, der unfair diskriminiert wird (außer Albinos sind in deiner Welt wirklich die kannibalisch veranlagten Kinder von Hexen :)), und er nutzt die Vorurteile der Menschen für sich, um ans Ziel zu kommen. Das war eins der Dinge, die mir gefallen haben. Insgesamt überwiegt bei mir aber die Abneigung gegen den Ich-Erzähler. Wenn man so einen abgebrühten, amoralischen Charakter zur Hauptfigur macht, ist es immer eine Gradwanderung, ob ihn der Leser noch leiden kann - das ist sicher auch individuell verschieden, aber mir ist der Typ zu arrogant. Vielleicht wolltest du ja auch genau das erreichen, aber ich hatte eher ein Eindruck, du willst, dass er trotz allem gemocht wird. Dass das keiner von den Guten ist, ist schon klar, aber ich weiß halt nicht ob du beabsichtigt hast, dass er wie ein Arsch rüberkommt.

Die Handlung lässt bei mir noch einige Fragen offen.

Die Leser, die anfangen die Kommentare zu lesen, bevor sie mit der Geschichte fertig sind, weise ich hiermit offiziell darauf hin, dass die Geschichte eine Wendung hat, und dass hier gleich Spoiler passieren, ich will also hinterher keine Beschwerden hören, dass ich den Überraschungseffekt verdorben hätte. :)

Die Überraschung am Ende hat bei mir funktioniert. Dass er mit dem Mörder der Königin gemeinsame Sache macht, hätte ich nicht erwartet - in der Hinsicht ist dir der Schluss gelungen.
Allerdings finde ich im Nachhinein, dass du die Plausibilität der Handlung zugunsten dieses Plot-Twists geopfert hast. Wenn Mr. Albino und Mr. grüne Augen zusammenarbeiten - einer ermordet die Königin, einer lässt sich als Kopfgeldjäger anheuern und macht ein bisschen Wind in der Stadt, damit es so aussieht als ob er ermittelt, und am Ende teilen sie die Belohnung - dann geht das doch auch ohne die ganzen Spielchen. Da macht man sich einen Ort aus, an dem man sich trifft, wenn alles vorbei ist, und gut ist. Natürlich würde dann deine ganze Geschichte nicht mehr funktionieren. Es muss also dabei bleiben, dass die beiden da so eine Art Katz-und-Maus-Spiel spielen - aber mir fehlt da noch etwas am Schluss. Du endest mit der Enthüllung, dass sie Brüder sind, und ich bleibe mit der Frage zurück, warum der Plan so kompliziert sein musste - nur um mich als Leser hinters Licht zu führen? Wenn die beiden Freunde wären, die eine Art Wette am Laufen haben, oder vielleicht ein Paar - und sich mit solchen Spielchen amüsieren - das fände ich überzeugender.

Soviel zum Gesamteindruck, hier kommen Details und Textkram:

Von bleichen Messern
Ich weiß nicht. Das ist ein bisschen melodramatisch und hat nicht allzuviel mit der Geschichte zu tun. Ich habe spontan keinen besseren Vorschlag, aber ich finde den Titel jedenfalls suboptimal.

Doch eine falsche Bewegung konnte meine Dominanz in Luft auflösen; dann eben die Hände.
Das ist nicht ganz deutlich. Redet er da von seinem eigenen Messer, oder von dem Messer des Mannes, den er bedroht? Es wirkt so, als wäre er dem Mann körperlich deutlich überlegen, deshalb wundert es mich, dass seine Dominanz sich da so schnell in Luft auflösen soll.

Das wirkte immer, denn keiner blickt gerne in meine Roten.
roten muss klein geschrieben werden - es bezieht sich auf das Wort Augen und ist immer noch ein Adjektiv.

Ich sah es in den Augen des Mannes, ein Flackern von plötzlicher Überlegenheit. Wie konnte man nur so unvorsichtig mit Informationen umgehen?
Am Ende des Gesprächs macht der Erzähler deutlich, dass er längst weiß, dass der Mann eine Tochter hat, und dass er sie schon gesehen hat. Deshalb kann es eigentlich nicht sein, dass er hier von Söhnen ausgeht und dann die Wahrheit am Gesicht des Mannes abliest.

Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass mein Griff ein wenig zu fest war, aber es fühlte sich so warm an, irgendwie angenehm.
Das passt nicht, finde ich. Du lässt ihn hier aussehen als wäre er ein Anfänger, der hier zum ersten Mal die Freuden des Leute-an-der-Kehle-Packens entdeckt. Nach dem Rest der Geschichte zu urteilen, ist der Erzähler schon eine Weile im Geschäft, das ist jemand, der ganz genau weiß, wie sich sowas anfühlt und wie fest er zudrücken kann, bevor jemand erstickt. Oder nicht?

Kinder aber, habe ich noch nie gegessen.
Kein Komma

Wie gesagt, Geduldsfaden…
Würde ich streichen, das ist überflüssig und wirkt, als würde der Erzähler sich direkt an den Leser richten, was in der Regel nicht ratsam ist.

„Ouch“, sagte ich.
Ist das ein englisches "Autsch"? Wenn ja, sollte das nicht der Mann von sich geben, der grade ein Knie in die Weichteile bekommen hat, und nicht der Ich-Erzähler? Und wenn nein, was hat es dann zu bedeuten?

„Warum macht ihr euch das Leben immer nur so schwer?
Warum macht ihr euch das Leben nur immer so schwer?

Natürlich antwortete ich nicht:
Der Doppelpunkt muss weg, sonst denkt man, der nächste Satz käme vom Ich-Erzähler.

Ups. Vielleicht ein wenig zu grob für den Moment. Es war aber auch ein langer Tag.
Zwei Dinge: "Ups" passt gar nicht. Weder für eine Fantasy-Geschichte in so einem quasi-Mittelalter-Setting, noch für einen Mann wie deinen Protagonisten. Zweitens war das was er gesagt hat überhaupt nicht grob.

„Ich sag dir, das war en Vampir!“,
ein

„Erzähl keinen Müll, das war ein Assassine. Jeder hasst die Königin, war nur ne Frage der Zeit!“
Sowohl die Aussage, dass jeder die Königin hasst, als auch die Behauptung, der König hätte den Mord selbst in Auftrag gegeben, wären Majestätsbeleidigung und würden ziemlich unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen (ich gehe jetzt mal davon aus, dass du hier eine eher konventionelle Welt mit absoluter Monarchie hast und kein Fantasy-Großbritannien). Selbst bei einem besoffenen Vollidioten ist es unwahrscheinlich, dass er sich zu solchen Äußerungen hinreißen ließe. Das ist unlogisch und für deine Geschichte nicht unbedingt nötig, deshalb würde ich den Dialog abändern - dass der König einen Kopfgeldjäger angeheuert hat, kann auch ohne diese Anschuldigungen im Gespräch auftauchen.

Geduldsfaden… „Drei warme Mahlzeiten und den Schoß deiner Mutter!“, fauchte ich. Das saß.
Das Fette gehört gestrichen und das fauchte würde ich durch "sagte" ersetzen. "Das saß" - das denkt vielleicht ein kleiner Junge auf dem Spielplatz, wenn er sich eine besonders coole Beleidigung einfallen lässt. Bei deinem Protagonisten passt das nicht.

Ich drückte ihm meine blasse Hand auf den Mund.
So was stört mich - wenn sich ein Ich-Erzähler quasi von außen beschreibt. Er ist ein Albino, seine Hand ist blass - das ist doch schon sein Leben lang so, warum sollte er das hervorheben? Wenn das aus der Sicht von jemand anderen wäre, dem würde die Blässe des Protagonisten auffallen - aber für ihn selbst ist das doch nicht bemerkenswert. Außerdem sagst du kurz darauf, dass er Handschuhe trägt.

seine Augen flehten nach Gnade und Mitleid.
um

Gerade als er sein gesundes Bein kam, raste mein Messer durch die Luft.
Da fehlt ein "auf"

Alles was ich hörte war das Wasser um meine Füße und die Ratten, die ab und zu um meine Füße liefen.
Wenn er Wasser um seine Füße hört, dann klingt es für mich als wäre es hoch genug, um zu fließen - also mindestens bis zum Knöchel. Dann könnten allerdings die Ratten nur schwimmen. Das Wasser kann er doch neben sich hören - meistens gibt es doch noch so eine Art Bordstein in diesen Kanalisationen, wo die Ratten unterwegs sein könnten.

Ich war entnervt, als ich unter dem Deckel stand aus dem ich gekommen war. Wie ich das wusste? Es lag eine Leiche darunter, wer hätte es gedacht?
Der Erzähler muss echt endlich mal damit aufhören, mich als Leser direkt anzusprechen. Das bringt mich doch total raus aus der Geschichte. Und dieses selbstgefällige Getue ist es auch hauptsächlich, das mir den Protagonisten so unsympathisch macht. "Ich erkannte ihn an der Leiche, die darunter lag." hätte eher die Wirkung, auf die du abzielst, glaube ich.

Und eine logik-/handlungsbezogene Anmerkung noch: Warum lässt der eigentlich die Leiche in der Kanalisation liegen? Wäre es für seine Zwecke nicht besser, den Toten irgendwie übel zuzurichten, so dass man das Gesicht nicht mehr erkennen kann, und ihn dann dem König als den Mörder zu präsentieren?

Ich schielte um eine Ecke, aus der das Licht zu scheinen schien
Lies das mal laut, das klingt doch furchtbar!
schien reicht völlig aus.

Er hatte ein Bein über das Andere gelegt, er wartete auf mich.
andere klein

Keiner bewegte sich, es war ein lauern vor dem großen Sprung, vor dem Angriff.
Lauern groß

Ich kann nicht behaupten, dass ich nicht ein wenig Stolz gewesen war.
stolz klein

Ich hoffe du kannst mit der Kritik etwas anfangen!

Grüße von Perdita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo und danke für die Kritik.

Die Abneigung, Coolness war gewollt. Ich wollte den Eindruck erwecken, dass dem Prot alles egal ist, was ihm nicht passt. Den Effekt, dass er dem Leser unsympathisch und arrogant erscheint war also gewollt ;)

Das Ende sollte nur aussagen, dass die beiden zwar Brüder sind, aber völlig verschieden und zu ihrem eigenen Vorteil gemeinsame Sache machen. Der Profit ist dabei nur Nebensache, es geht mehr oder weniger um das Katz-und-Maus-Versteckspiel. Die beiden sind rücksichtslos in der Hinsicht.

Und nein, es ist keineswegs von Assassins Creed abgekupfert und hat kaum Parallelen dazu. Es ist nicht einmal daran angelehnt ;)

„Albino“ klingt so medizinisch korrekt, nach diesseits des Buchumschlages. So gar nicht wie Fantasy. Kannst du dir nicht was anderes ausdenken?

Unsere Alltagssprache passt nicht in eine Fantasywelt.


Diese Anmerkungen finde ich etwas zu weit gehend. Fantasywelt sagt ja auch aus, dass je nach Absicht des Autors Begriffe und Sprache variieren können. Wenn Albino eben der festgesetzte Begriff in diesem Universum ist, dann soll es so sein.

 
Zuletzt bearbeitet:

Also, bei dem "Albino" bin ich bereit zu streiten, aber nicht bei "Gasthäuser waren noch nie mein Ding". So 'ne Einhörner, sage ich dir, die haben echt richtig Speed drauf. Das geht nicht, es sei denn, die Fantasywelt ist schon wieder so speziell, dass es geht (Scheibenwelt/Satirisch angehaucht).

Und nein, es ist keineswegs von Assassins Creed abgekupfert und hat kaum Parallelen dazu. Es ist nicht einmal daran angelehnt

Ich habe "inspiriert" geschrieben.


Den Effekt, dass er dem Leser unsympathisch und arrogant erscheint war also gewollt

Naja, viele Leute hier haben ihre Geschichten dann im Nachhinein bewusst dröge, wirr, langweilig und was weiß ich geschrieben. Aber da du scheinbar noch nicht lange am Start bist, mag's stimmen.

Den Leser mit unsympathischen Prots bei der Stange halten, ist glaube ich echt Kunst. Gelingt höchstens, wenn alles drumherum so indiskutabel ist, dass er schon wieder cool scheint. Patrick Bateman meinetwegen.

Mir ging es aber auch weniger um die Sympathiepunkte, sondern um Coolness und Überlegenheit als Spannungskiller. Ich denke, wenn man mit so etwas unterhalten will, muss es schon so dick kommen, dass es knallt und zum Schenkelklopfen animiert. Schwarzenegger in Commando. So hat das einfach nur was von verklemmten Allmachtsfantasien.

roten muss klein geschrieben werden

Das auch ja ... hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Aber ich finde, so schnallt man immer noch nicht schnell genug, worum's geht.

 

Mir ging es auch eher um das "Abgekupfert" ;-)

Du hast Recht, ich schreibe erst seit ungefähr anderthalb Wochen und bin für die Kritik sehr dankbar.

 

Sehe ich jetzt erst, hatte ich schon wieder vergessen. Ist ja auch schon wieder fast zwei Stunden her. Das liegt am Internet, klickklickklick, bloß keine Information länger als fünf Sekunden auf sich wirken lassen, geschrieben und weg isses. Sorry. :D

 

Hallo Prrof,

Ein eiskalter, zynischer Protagonist und eine Geschichte mit einem twist am Ende: check :) Assassinengeschichten sind nicht meine liebsten, aber deine war recht gut.
EIn paar Anmerkungen:
Kommas. Besonders in der wörtlichen Rede sind eine Menge Kommafehler, zum Beispiel hier:

Für wieviel hat der König dich gekauft, Bastard?
Schau da noch mal drüber und sieh dir auch den Erzähltext nochmal dementsprechend durch.

Viel zu spät kam ich in ihr Gespräch für meinen Geschmack.
Dieser Satz kommt mir verdreht vor und reisst mich aus dem Lesefluss. Du hast noch ein paar solcher Sätze. Inversionen passen meiner Meinung nach ganz gut in Dialoge, in den Erzähltext eher nicht :)

Ich war gespannt was sie über mich erzählten.
... was sie über mich erzählen würden. Wenn sie es nämlich gerade jetzt erzählen, kann er nicht gespannt sein, weil er es ja schon hört. Statt dessen ist er ja gespannt, was er in den nächsten Sekunden hören wird :)

raste mein Messer durch die Luft
Hmm. Also das ist jetzt echt total subjektiv, aber für mich "rasen" nur Dinge die sich selbst fortbewegen, also Menschen, Tiere, Autos und so weiter. Da würde ich persönlich nach einem anderen, passiveren Wort suchen :)

Viele Grüße,

Ardandwen

 

Hallo ardandwen,

Da hast du was verwechselt. Proof hat zwar eine Kritik geschrieben, die ähnlich lang war, aber den Text oben hab ich verbrochen ;)
Genauso wie die Kommafehler. Nehme ich auf meine Kappe, da muss ich das nächste Mal gründlicher Korrektur lesen. Sorry!

Danke für deine Anmerkungen :)

Liebe Grüße,
Eli

 

Eli, SORRY! *rotwerd*, da muss ich das nächste Mal genauer gucken :)

Liebe Grüße,

Ardandwen

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom