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Vom Fliegen und Fallen

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02.08.2016
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Vom Fliegen und Fallen

Es gibt nur einen Moment. Einen Moment im Leben, in dem du dich entscheiden musst. Einen Moment, der zählt. Es wäre so einfach, wenn du diesen realisieren würdest, während er geschieht. Doch meist gehört dieser Moment der Vergangenheit an und du bemerkst erst von welcher Bedeutung er war, wenn du die falsche Entscheidung getroffen hast. Du bereust es und willst mit jeder Faser deines Körpers die Vergangenheit ändern. Zurück zu dem Zeitpunkt kehren, der dich gerettet hätte, vor dem Unglück bewahrt hätte. Doch es ist zu spät. Du fällst.
Die Suppe war schon kalt und versalzen. Der Regen prasselte unregelmäßig gegen das gekippte Küchenfenster. Meine Mutter stand auf und schloss es, um mich vor den Regentropfen zu schützen. Sie legte ihre Küchenschürze an und widmete sich wieder ihren besorgniserregenden Kochkünsten. „Dass es im Frühling noch so abkühlt, hätte ich nicht erwartet“, murmelte sie, während ihre Hände gewaltsam das innere des toten Huhns mit einer Apfel Maroni Füllung stopften. Bei dem Anblick stieg in mir leichte Übelkeit auf und ich schob angewidert meinen Suppenteller von mir. Meine Mutter blickte mich verwirrt an: „Keinen Hunger heute?“ Ich zuckte mit den Schultern und verließ den Esstisch, um in mein Zimmer zu verschwinden. Mutter blickte mir nur kopfschüttelnd nach. Sie hatte meine Art, mit den Dingen umzugehen, noch nie wirklich verstanden. Dennoch akzeptierte sie es und ließ mir meist meinen Willen. Sie liebte mich, das war mir durchaus bewusst, auch wenn sie nicht besonders gut darin war, es zu zeigen. Ihre Liebesbotschaften verbargen sich in versalzenen Suppen und gelegentlichen, sorgenvollen Blicken.
Ich setzte mich auf meine Fensterläden und begann, den Regen zu beobachten. Es beruhigte mich, der Tag fühlte sich alltäglicher, erträglicher an. Dunkles Raunen, heißer Atem, das leise Quietschen der kaputten Sprungfedern. Ich versuchte, mich selbst wieder mit dem Hier und Jetzt zu konfrontieren. Aber meine Gedanken drifteten immer wieder ab. Der Regen schien kein Ende zu nehmen. Die Vogelmama, welche schon seit Anfang März ihr Nest in der hohen Birke aufgebaut hatte, versuchte, ihre Kinder und sich selbst vor dem Sturm zu schützen. Sie breitete ihre Flügel aus und zog den kleinen Schnabel in Richtung ihres bauschigen Körpers. Man sah ihr jedoch an, dass sie nicht kräftig genug war, um all ihre Jungen in diesem schmächtig gebauten Nest zu behalten. Es war vorhersehbar, dass ein Kind stürzen würde, aber das war in Ordnung. Vielleicht würde es ja so lernen zu fliegen.
„Schatz!“ Ich schreckte hoch und richtete meinen Blick auf die Zimmertür. „Schätzchen warum antwortest du denn nicht? Ich habe gefragt, ob du auch Kuchen möchtest. Peter kommt heute endlich wieder und zur Feier des Tages habe ich sein Leibgericht gebacken.“ Natürlich kommt er heute wieder. Er kommt jeden ersten Donnerstag im Monat. Ich schüttelte nur den Kopf und richtete meinen Blick wieder nach draußen. „Die Jugend müsste man mal verstehen“, murmelte meine Mutter, während die Tür hinter ihr leise ins Schloss fiel. Dieses Geräusch löste bei mir ein nervöses Zucken aus. Konzentration. Ab morgen ist alles anders. Ab morgen bin ich frei. Frei von klickenden Türschlössern, quietschenden Sprungfedern und dem stechend heißen Atem an meinem Ohr. Frei von all dem Kuchen und der vorgespielten Fürsorge. Ich werde wie Regen im Frühling sein, unregelmäßig und unerwartet. Frei.
Als ich klein war, backte meine Mutter öfters ihren berühmten Rhabarberkuchen, das einzige, was sie beherrschte. Alle liebten ihn und ich konnte gar nicht genug davon bekommen. Ich fühlte mich mit jedem Stück mehr geliebt und sie mit jedem weiteren mehr akzeptiert. Es war unsere Art, miteinander ins Reine zu kommen. Dieses Konzept war unzerstörbar, jedenfalls dachte ich das. Kuchen kann mit der Zeit eine komplett andere Bedeutung gewinnen. Meine Mutter war nach einer Weile nicht mehr im Reinen. Weder mit sich selbst, noch mit allem anderen. So lange, bis Peter in ihr Leben kam. Derjenige, der ihr Leben wieder lebenswert machte. Die Liebe ihres Lebens. Da war es dann plötzlich aus mit der Kuchenverkostung. Es gab nur noch welchen, wenn er zu Besuch war. Und er nahm sich auch reichlich davon, denn er war ein Mann, der immer das bekam, was er wollte, auch wenn es nie genügte. Ich konnte gierige Menschen noch nie leiden.
Ich blickte auf die tickende Standuhr in meinem Zimmer. Sechs Uhr abends. Die Zeit verflog. Ich sprang von meinem Fensterbrett und begab mich in mein Bett. Auch wenn es unter meiner Decke heiß wie in einer Sauna war, zitterte ich am ganzen Leib. Es soll aufhören. Ich will, dass es aufhört. Dunkles Raunen, heißer Atem, quietschende, kaputte Springfedern. Das Klicken des Türschlosses. Gleich war es vorbei. Aber nein, es hatte noch nicht mal begonnen. Es war 18:10. Ich schloss meine Augen und dachte an einen warmen Sommertag. Die Vogelmama fliegt um ihr Nest herum, ihre Jungen zirpen ihr fröhlich entgegen. Die Sonne schien und alles wirkte, als wäre es in Ordnung. Das Gras schimmerte, die Blätter wehten im Wind, die Erde und ihre gesamte wundervolle Natur schienen im Einklang mit sich selbst. Der Regen war fort. Er wurde von dem strahlenden, gelben Ball am Himmel verdrängt. Das Leben war in Ordnung, es war sogar mehr als das. Es war schön.
Das Klicken des Türschlosses. 23:05. Pünktlich auf die Minute. Das dunkle Raunen, der stechend heiße Atem, die quietschenden, alten Sprungfedern. Ich fühlte nichts, weder ihn noch mich selbst. Das Klicken des Türschlosses. Die Stille. Sie war lang und qualvoll. 23:50. Es war soweit. Ich streifte mir mein Nachthemd über und schlüpfte in meine Hausschlapfen. Die Treppen zum Dachgeschoss wurden fast nie genutzt, weswegen sie ächzende Geräusche von sich gaben. Ich erreichte die schwere Tür des Dachbodens und stieß meinen Fuß dagegen. Sie war leichter zu öffnen als gedacht. Meine Beine führten mich zu dem großen Fenster am Ende des Raumes. Es war verschmutzt und dreckig, als ich es öffnete, fielen Staubwölkchen auf meinen Handrücken. Die Nacht war kühl und klar. Die Regenwolken hatten sich zurückgezogen. Auch der Mond war zu erkennen. Es war, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Ich zog meine Füße aus den Hausschuhen und spürte die Rückstände des Regens, der auf dem Fenstersims ruhte, auf meiner nackten Haut. Mein Körper richtete sich langsam auf, der Wind wehte Haarsträhnen aus meinem Gesicht. Hatte es wieder angefangen zu regnen? So salzig, die Tropfen. So feucht, mein Gesicht. So einfach, der Schritt. Wie die Vögel, wollte auch ich fliegen, nur einmal in meinem Leben. Der rechte Fuß in der Luft. So knapp vor dem Abgrund, jedoch so nah zur Freiheit. Ich sprang.

 
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Hallo Momo2,
ganz schön viele Kommafehler, leider.
ich müsste deine Geschichte eigentlich in unser Korrekturcenter verschieben, aber ich hab wenig Lust dazu. Was hältst du davon:
Hier unten steht dein Text, ich habe viele Kommas eingesetzt, während ich ihn las, was ich ja eh tun würde. Vielleicht werde ich einige vergessen, denn ich mach das nur während des Lesens, aber es wird auf jeden Fall schon mal besser sein als vorher. Tu dir, mir und deiner Geschichte einen Gefallen und vergleiche und stelle dann die verbesserte Fassung neu ein. Geht über den Bearbeiten-Button.
Ich mach das jetzt einfach mal, weil ich grad mal mag und weil die Lesbarkeit der Geschichte sonst echt ein wenig leidet. Es sind ja in der Hauptsache die Kommas. Ein, zwei Wörter habe ich ersetzt, die sind schwarz markiert.
Also halt dich ran, lad mich zum Dank auf einen virtuellen Kaffee ein, aber vor allem, halt dich ran und korrigiere.
Willkommen bei uns.

Es gibt nur einen Moment. Einen Moment im Leben, in dem du dich entscheiden musst. Einen Moment, der zählt. Es wäre so einfach, wenn du diesen realisieren würdest, während er geschieht. Doch meist gehört dieser Moment der Vergangenheit an und du bemerkst erst von welcher Bedeutung er war, wenn du die falsche Entscheidung getroffen hast. Du bereust es und willst mit jeder Faser deines Körpers die Vergangenheit ändern. Zurück zu dem Zeitpunkt kehren, der dich gerettet hätte, vor dem Unglück bewahrt hätte. Doch es ist zu spät. Du fällst.
Die Suppe war schon kalt und versalzen. Der Regen prasselte unregelmäßig gegen das gekippte Küchenfenster. Meine Mutter stand auf und schloss es, um mich vor den Regentropfen zu schützen. Sie legte ihre Küchenschürze an und widmete sich wieder ihren besorgniserregenden Kochkünsten. „Dass es im Frühling noch so abkühlt, hätte ich nicht erwartet“, murmelte sie, während ihre Hände gewaltsam das innere des toten Huhns mit einer Apfel Maroni Füllung stopften. Bei dem Anblick stieg in mir leichte Übelkeit auf und ich schob angewidert meinen Suppenteller von mir. Meine Mutter blickte mich verwirrt an: „Keinen Hunger heute?“ Ich zuckte mit den Schultern und verließ den Esstisch, um in mein Zimmer zu verschwinden. Mutter blickte mir nur kopfschüttelnd nach. Sie hatte meine Art, mit den Dingen umzugehen, noch nie wirklich verstanden. Dennoch akzeptierte sie es und ließ mir meist meinen Willen. Sie liebte mich, das war mir durchaus bewusst, auch wenn sie nicht besonders gut darin war, es zu zeigen. Ihre Liebesbotschaften verbargen sich in versalzenen Suppen und gelegentlichen, sorgenvollen Blicken.
Ich setzte mich auf meine Fensterläden und begann, den Regen zu beobachten. Es beruhigte mich, der Tag fühlte sich alltäglicher, erträglicher an. Dunkles Raunen, heißer Atem, das leise Quietschen der kaputten Sprungfedern. Ich versuchte, mich selbst wieder mit dem Hier und Jetzt zu konfrontieren. Aber meine Gedanken drifteten immer wieder ab. Der Regen schien kein Ende zu nehmen. Die Vogelmama, welche schon seit Anfang März ihr Nest in der hohen Birke aufgebaut hatte, versuchte, ihre Kinder und sich selbst vor dem Sturm zu schützen. Sie breitete ihre Flügel aus und zog den kleinen Schnabel in Richtung ihres bauschigen Körpers. Man sah ihr jedoch an, dass sie nicht kräftig genug war, um all ihre Jungen in diesem schmächtig gebauten Nest zu behalten. Es war vorhersehbar, dass ein Kind stürzen würde, aber das war in Ordnung. Vielleicht würde es ja so lernen zu fliegen.
„Schatz!“ Ich schreckte hoch und richtete meinen Blick auf die Zimmertür. „Schätzchen warum antwortest du denn nicht? Ich habe gefragt, ob du auch Kuchen möchtest. Peter kommt heute endlich wieder und zur Feier des Tages habe ich sein Leibgericht gebacken.“ Natürlich kommt er heute wieder. Er kommt jeden ersten Donnerstag im Monat. Ich schüttelte nur den Kopf und richtete meinen Blick wieder nach draußen. „Die Jugend müsste man mal verstehen“, murmelte meine Mutter, während die Tür hinter ihr leise ins Schloss fiel. Dieses Geräusch löste bei mir ein nervöses Zucken aus. Konzentration. Ab morgen ist alles anders. Ab morgen bin ich frei. Frei von klickenden Türschlössern, quietschenden Sprungfedern und dem stechend heißen Atem an meinem Ohr. Frei von all dem Kuchen und der vorgespielten Fürsorge. Ich werde wie Regen im Frühling sein, unregelmäßig und unerwartet. Frei.
Als ich klein war, backte meine Mutter öfters ihren berühmten Rhabarberkuchen, das einzige, was sie beherrschte. Alle liebten ihn und ich konnte gar nicht genug davon bekommen. Ich fühlte mich mit jedem Stück mehr geliebt und sie mit jedem weiteren mehr akzeptiert. Es war unsere Art, miteinander ins Reine zu kommen. Dieses Konzept war unzerstörbar, jedenfalls dachte ich das. Kuchen kann mit der Zeit eine komplett andere Bedeutung gewinnen. Meine Mutter war nach einer Weile nicht mehr im Reinen. Weder mit sich selbst, noch mit allem anderen. So lange, bis Peter in ihr Leben kam. Derjenige, der ihr Leben wieder lebenswert machte. Die Liebe ihres Lebens. Da war es dann plötzlich aus mit der Kuchenverkostung. Es gab nur noch welchen, wenn er zu Besuch war. Und er nahm sich auch reichlich davon, denn er war ein Mann, der immer das bekam, was er wollte, auch wenn es nie genügte. Ich konnte gierige Menschen noch nie leiden.
Ich blickte auf die tickende Standuhr in meinem Zimmer. Sechs Uhr abends. Die Zeit verflog. Ich sprang von meinem Fensterbrett und begab mich in mein Bett. Auch wenn es unter meiner Decke heiß wie in einer Sauna war, zitterte ich am ganzen Leib. Es soll aufhören. Ich will, dass es aufhört. Dunkles Raunen, heißer Atem, quietschende, kaputte Springfedern. Das Klicken des Türschlosses. Gleich war es vorbei. Aber nein, es hatte noch nicht mal begonnen. Es war 18:10. Ich schloss meine Augen und dachte an einen warmen Sommertag. Die Vogelmama fliegt um ihr Nest herum, ihre Jungen zirpen ihr fröhlich entgegen. Die Sonne schien und alles wirkte, als wäre es in Ordnung. Das Gras schimmerte, die Blätter wehten im Wind, die Erde und ihre gesamte wundervolle Natur schienen im Einklang mit sich selbst. Der Regen war fort. Er wurde von dem strahlenden, gelben Ball am Himmel verdrängt. Das Leben war in Ordnung, es war sogar mehr als das. Es war schön.
Das Klicken des Türschlosses. 23:05. Pünktlich auf die Minute. Das dunkle Raunen, der stechend heiße Atem, die quietschenden, alten Sprungfedern. Ich fühlte nichts, weder ihn noch mich selbst. Das Klicken des Türschlosses. Die Stille. Sie war lang und qualvoll. 23:50. Es war soweit. Ich streifte mir mein Nachthemd über und schlüpfte in meine Hausschlapfen. Die Treppen zum Dachgeschoss wurden fast nie genutzt, weswegen sie ächzende Geräusche von sich gaben. Ich erreichte die schwere Tür des Dachbodens und stieß meinen Fuß dagegen. Sie war leichter zu öffnen als gedacht. Meine Beine führten mich zu dem großen Fenster am Ende des Raumes. Es war verschmutzt und dreckig, als ich es öffnete, fielen Staubwölkchen auf meinen Handrücken. Die Nacht war kühl und klar. Die Regenwolken hatten sich zurückgezogen. Auch der Mond war zu erkennen. Es war, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Ich zog meine Füße aus den Hausschuhen und spürte die Rückstände des Regens, der auf dem Fenstersims ruhte, auf meiner nackten Haut. Mein Körper richtete sich langsam auf, der Wind wehte Haarsträhnen aus meinem Gesicht. Hatte es wieder angefangen zu regnen? So salzig, die Tropfen. So feucht, mein Gesicht. So einfach, der Schritt. Wie die Vögel, wollte auch ich fliegen, nur einmal in meinem Leben. Der rechte Fuß in der Luft. So knapp vor dem Abgrund, jedoch so nah zur Freiheit. Ich sprang.

Ach noch eins, ich wundere mich immer, dass viele Neuuser den gesamten Text so blockmäßig abliefern. Ein Blick in ein Buch würde doch reichen, um zu sehen, dass jede neue wörtliche Rede auch eine neue Zeile erhält. Das macht so verdammt viel an der Übersichtlichkeit aus!!!
Also mach mal.
Viel Spaß bei uns.
Novak

 
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Wie die Vögel, wollte auch ich fliegen, nur einmal in meinem Leben. Der rechte Fuß in der Luft. So knapp vor dem Abgrund, jedoch so nah zur Freiheit. Ich sprang …
… und flog eine Runde um den Häuserblock, umrundete auf dem Heimweg schlussendlich noch einmal die Birke, um nach einer eleganten Landung in meinem Zimmer mich an den Schreibtisch zu setzen und diese Geschichte niederzuschreiben.

Merkst du’s, momo? Da stimmt was nicht in deiner Geschichte.
Wenn ich’s recht verstehe, haut sich die Protagonistin am Schluss offenbar aus dem Dachbodenfenster, um dem Jammertal ihrer irdischen Existenz zu entfliehen, sie leert sozusagen den bitteren Becher bis zur Neige, suizidiert sich, terminiert sich, bringt sich um, ist demzufolge dann hin, um nicht zu sagen, ratzemausetot. Tja, und wer erzählt mir jetzt diese Geschichte? Hm.
Aber tröste dich, das ist ein typischer Anfängerfehler. Aus bisher nicht geklärten Ursachen geht’s in beinahe jedem fünften (Vierten? Dritten?) Debütantentext hier im Forum um Selbstentleibung. Als gäbe es keine erfreulicheren Themen.
Find ich gerade in deinem Fall schade, weil du durchaus originell schreibst (mal abgesehen von der desaströsen Ortografie, auf die dich eh schon Novak aufmerksam gemacht hat, und diversen Sprachungenauigkeiten, wie z.B. der, dass die Erzählerin auf dem Fensterladen sitzt, wo du vermutlich die Fensterbank meinst), also was ich sagen will, offenbar hast du was zu erzählen, du hast Figuren und Konflikte, deine Protagonistin hat eine eigenständige Weltwahrnehmung und eine dem adäquate Erzählsprache, also alles Dinge, aus denen man eine lesenswerte Geschichte zaubern könnte, tja, wenn … also wenn nicht dieser … verzeih, dieser zum Gähnen unoriginelle (und obendrein unlogische) Schluss wäre.
Mach was mit deinen Figuren, momo, lass sie kämpfen, lass sie leiden, lass sie am Leben verzweifeln und lass sie mir davon erzählen, aber lass sie sich um Himmels Willen nicht umbringen. Das ist einfach so schrecklich einfallslos und banal.

Willkommen hier.

offshore


(Weil‘s zum Thema passt und einfach schön ist.)

 

Hallo momo2

Es gibt nur einen Moment. Einen Moment im Leben in dem du dich entscheiden musst. Einen Moment der zählt. Es wäre so einfach, wenn du diesen realisieren würdest, während er geschieht. Doch meist gehört dieser Moment der Vergangenheit an und du bemerkst erst von welcher Bedeutung er war, wenn du die falsche Entscheidung getroffen hast. Du bereust es und willst mit jeder Faser deines Körpers die Vergangenheit ändern. Zurück zu dem Zeitpunkt kehren, der dich gerettet hätte, vor dem Unglück bewahrt hätte. Doch es ist zu spät. Du fällst.

Eine Verständnisfrage:
Der Text steuert auf einen Selbstmord zu, deshalb verstehe ich diesen Einstieg gerade nicht so ganz.
Ist es das vorweggenommene Bereuen der Suizid-Entscheidung?
Oder geht es bei dem erwähnten "Unglück" um das, was der Protagonistin geschieht, also um den Missbrauch? Wünscht sie, sie hätte rechtzeitig einen Hilferuf abgegeben, um dieses "Unglück" (den Missbrauch) abwenden zu können?

Wenn der 1. Punkt der Fall sein sollte, wirkt sich das auf die Geschichte meiner Meinung nach etwas "unrund" aus, denn: Sie steuert ja ohne große Gegenwehr auf den Selbstmord zu, das ist ihr Inhalt. Das würde dann von der Einleitung ad absurdum geführt werden.

Wenn der 2. Punkt zutreffen sollte, fände ich es stimmiger. Die Protagonistin konnte sich niemandem öffnen, sie ist allein mit ihrer Last, sie leidet unter der Unfähigkeit sich mitzuteilen - denn diese wird sie letztendlich umbringen.

Als allgemeingültige Betrachtung finde ich das Bild des "einen Momentes" nicht so schön, aber das ist nur mein persönliches Empfinden.
So einfach ist es meist nicht, leider - oder zum Glück?

Als ich klein war backte meine Mutter öfters ihren berühmten Rhabarber Kuchen, das einzige was sie beherrschte. Alle liebten ihn und ich konnte gar nicht genug davon bekommen. Ich fühlte mich mit jedem Stück mehr geliebt und sie mit jedem weiteren mehr akzeptiert. Es war unsere Art miteinander ins Reine zu kommen. Dieses Konzept war unzerstörbar, jedenfalls dachte ich das. Kuchen kann mit der Zeit eine komplett andere Bedeutung gewinnen. Meine Mutter war nach einer Weile nicht mehr im Reinen. Weder mit sich selbst, noch mit allem anderen.

Das Konzept "ich verdeutliche das schwierige Verhältnis zu meiner Mutter durch Kuchen" wirkt auf mich etwas befremdlich.
Da würde ich mir eine etwas stichhaltigere Ausführung wünschen, ein "tieferes" Bild. So überzeugt es mich nicht, ich hielt im Lesen inne und war irritiert.

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Du entwirfst das Bild eines Menschen, der sich aus einer akuten seelischen Notlage retten möchte, indem er den Tod wählt.
Vielleicht könntest du den Zwang dahinter noch etwas herausarbeiten, denn so liest es sich etwas stereotyp. So oder so ähnlich las man es schon oft.
Läuft ein unaushaltbarer Zustand auf einen Suizid hinaus, hat das ja eine mehr oder weniger komplexe (Leidens-) Vorgeschichte. Ich vermag nicht so recht mitzufühlen.
(Vielleicht bin ich da aber auch kein Maßstab, da ich einfach großer Fan der Darstellung von Gefühlswelten bin)

Ansonsten (Rechtschreibfehler/Kommasetzung und fehlende Absätze außen vor) fand ich schon, dass du es hinbekommst, eine Atmosphäre zu schaffen. Was genau der (vermutliche) Suizid-Grund ist, wird im Laufe des Textes deutlich....nur: Es packt mich nicht so richtig, aus den erwähnten Gründen.

 

Vielen dank für all eure Rückmeldungen! Das war eine meiner ersten Geschichten und mir war klar, dass sie einige fehler und Unreinheiten enthält. Bin euch sehr dankbar für die Kritik! :)

 

Hallöchen,

Ich möchte keine Fehler heraussuchen, das wurde ja sowieso schon gemacht. Aber ein Feedback ist auch ne gute Sache :D


Ich finde, du hast einen sehr schönen Stil zu schreiben, ich konnte mich in die Situation denken und hatte Gänsehaut, als der Grund für den Selbstmord herauskommt.
Allerdings, finde ich auch, dass du das genauer erläutern könntest. Wie oft es schon passiert ist, oder wie es das erste mal dazu gekommen ist, dass er genau um diese Uhrzeit in ihr Bett steigt.
Ansonsten finde ich, ist dir das sehr gut gelungen und ich bin jetzt schon ein kleiner Fan :)

Liebe Grüße,
Kugelfischglas

 

Hallo momo2,
leider hast du meine Bitte um Korrektur nicht so ganz ernst genommen. :)
Ich verschiebe deinen Text daher nun doch ins Korrekturcenter, dort hast du Zeit, deinen Text zu verbessern. Wenn du damit fertig bist, schickst du an Tserk, unseren Moderator dort, eine PM, der verschiebt den Text zurück.
Im Korrekturcenter findest du Regeln und Hilfsrubriken. Außerdem hast du ja die Korrektur deines gesamten Textes. Eigentlich sollte dich die Korrektur der Rechtschreib- und Kommafehler keine zehn Minuten kosten.

Solltest du die Geschichte im Korrekturcenter nicht verbessern, wird dein Text gelöscht.
Novak

 

Tut mir leid, muss ich wohl irgendwie überlesen haben. Habe den Text nun korrigiert!
LG

 

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