Was ist neu

Vom Flüstern des Windes

Mitglied
Beitritt
22.07.2002
Beiträge
235
Zuletzt bearbeitet:

Vom Flüstern des Windes

Es dauerte lange, bis ich verstand, wo ich mich befand und was ich dort machte. Am Anfang meiner Reise sah ich nur die grauen Mauern, versuchte verzweifelt gegen sie anzurennen. Oftmals schmiss ich mich mit aller Kraft gegen sie und schlug dann so manches Mal überrascht der Länge nach hin. Ich bemühte mich so sehr sie zu durchbrechen, dass ich nicht bemerkte, dass es keine Wände waren die mich umgaben.

Als ich schon eine ganze Weile gegangen war, bekamen die Wände allmählich Farbe. Sie wurden blassgrün, wurden hellgrün und schließlich sattgrün. Es gab mir Hoffnung, dass der endlose Gang, den ich hinunter schritt, irgendwann ein Ende finden würde. Doch noch immer sah ich nicht, dass es keine Wände waren, die ihn begrenzten.

Ein paar Schritte später, die mir wie eine halbe Ewigkeit vorkamen, bemerkte ich, dass auch der Boden sich wandelte. Er wurde braun und weich. Nicht so weich, dass es das Gehen erschwerte, gerade so, dass es sich angenehm wandern ließ. Immer auf das Ende zu, das Ende des Ganges.

Eines Tages, wieder einmal angeödet von der Gradlinigkeit meines Weges, beschloss ich die Wand zu meiner Linken zu durchbrechen.
Nimm alle Kraft zusammen, dann schaffst du es, ermunterte ich mich.
Ich nahm sie zusammen und sprang. Ein kleiner Widerstand, ein schneidendes Gefühl im Arm, dann war ich durch. Wo war die Wand?
Ich fiel und schlug wie so viele Male zuvor auf den Boden. Doch diesmal landete ich weich. Ich lag auf dem Rücken und etwas hatte sich verändert.
Hat sich meine Umgebung verändert? Habe ich mich verändert?
Ich hatte Angst die Augen zu öffnen. Etwas brannte unbarmherzig in meinen Augen.
War ich ernsthaft verletzt, stach es deswegen so? War ich tot? Was war gerade passiert?
Irgendwann fand ich schließlich doch den Mut mich zu bewegen.
Der Boden fühlte sich weicher als sonst an, uneben und bröselig. Zaghaft zerrieb ich ihn zwischen meinen Fingern. Es war Erde? Ich musste lächeln. Woher ich wußte, dass es Erde war? Ich konnte es nicht sagen, ich wußte es einfach, ich fühlte sie auf meiner Haut und mir war klar, dass es Erde sein musste.
Zögerlich blinzelte ich mit den Augen. Es stach unangenehm. Ich öffnete sie weiter und fühlte mich plötzlich in ein Meer aus gleißendem Licht getaucht. Ich richtete mich auf und schaute in den Himmel.
Blau, tiefblau. Unglaublich hell leuchtete er zu mir herunter. Warum hatte ich all das noch nie gesehen, die Erde, den Himmel... plötzlich stockte ich.
In diesem Moment bemerkte ich, dass nirgendwo um mich herum Wände waren. Von allen Seiten streckten sich große grüne Blätter mir entgegen. Grinsten mich an.
Hellgrün reckten sich große Maiskolben der Sonne entgegen.
Lange Reihen von Maispflanzen waren es, die ich seit Anbeginn meiner Wanderung für Wände gehalten hatte.
Leise raschelten die Blätter im sanften Wind.
Ich lachte, lachte in den Himmel hinein, lachte mit den Pflanzen, schmiss mich auf die Erde und jauchzte vor Glück. Ich sprang vor und zurück, ließ mich zwischen den Maispflanzen hindurch fallen, stand wieder auf. Ein paar Schritte vorwärts ein paar Schritte zurück.
Warum habe ich das alles nicht vorher gesehen?
Ich tollte herum, bis ich nicht mehr konnte und nach Atem ringend verschnaufen musste.
Langsamer, gib nicht alles, was du hast schon am Anfang aus.

Und als ich ruhiger wurde fand ich gefallen an dem Weg auf dem ich mich befand, immer geradeaus. Ich lauschte, wie in weiter ferne Vögel sangen, hörte Hummeln brummen und spürte das leise Seufzen des Windes in meinen Ohren. Ich blickte nicht mehr allzu oft nach oben.
Mit jedem Schritte bemerkte ich neue Dinge, sah große Blätter und kleine Blätter. Ich beobachtete kleine Insekten wie sie auf den Blättern, Stengeln und Kolben der Maipflanzen wanderten und fühlte mich frei. Einen Schritt vor den anderen. Grün leuchtete es um mich herum.

Die Veränderung kam langsam.
Zuerst nahm ich sie überhaupt nicht wahr, zu fasziniert war ich von all den schönen Kleinigkeiten um mich herum. Irgendwann jedoch, als ich seit langem das erste Mal wieder den Weg zwischen den Maispflanzen entlang blickte, sah ich es.
Schon wieder eine Veränderung? War die Letzte nicht gerade erst vorbei? Musste ich mich schon wieder an die nächste Erfahrung gewöhnen? Ich starrte missmutig auf den Boden.
Keinen Blick richtete ich mehr in die Höhe, keinen Blick nach vorne. Warum verbreiterte sich der Weg vor mir plötzlich, warum standen die Pflanzen immer weiter auseinander? Ab jetzt würde ich nur noch nach unten schauen.

Doch auch ich musste nach einer Weile einsehen, dass nach unten sehen mich traurig machte. Ängstlich wie ein Kind überwand ich was mich zurück hielt und war überrascht wie befriedigend es war, sich selbst zu überwinden.
So schlimm war es überhaupt nicht. In der Zwischenzeit waren die Maispflanzen weit auseinander gerückt und hatten eine große Fläche freigegeben. Doch die Fläche war nicht öde und einsam. Im Gegenteil, sie war grün, gesprenkelt mit den wundervollsten Farben die man sich vorstellen konnte. Es war schöner als jemals zuvor, dachte ich.
Es wird immer besser. Es kommt ganz auf den Standpunkt an.

Ich strich mit der Hand durch das Gras, roch an den Blüten und blickte in den Himmel.
Was wollte ich mehr, was hatte ich jemals mehr gebraucht? Ich könnte doch einfach stehenbleiben und nie mehr weitergehen, würde hier bleiben bis in alle Ewigkeit.
Ich blieb stehen, für einen Moment spürte ich das, vom Tau feuchte Gras auf meiner Haut, genoss die Stille und die frische Feuchtigkeit der Luft, die in meine Lungen strömte. Es war ruhig, völlig still.
Dann, es waren wohl nur ein paar Sekunden, die ich stehengeblieben war, wußte ich das ich weitergehen mußte. Es war Zeit für mich. Und je mehr mir dies bewusst wurde, desto zufriedener wurde ich.
Der Boden unter meinen Füßen erschien mir weicher, das Grün der Pflanzen saftiger und die Luft belebender, doch dies alles gehörte nicht mir allein.
Ich sah das Ende des Maisfeldes, sah die letzte Pflanze.
Nun war es wohl soweit. Das, worauf ich immer zugestrebt war, genau vor mir.
Ich kam an den Rand und verweilte ein letztes Mal.
Sieh dich um, schaue zurück.
Ich zitterte am ganzen Körper. Ich könnte doch noch einmal zurück gehen. Einfach zurücklaufen.
Nein, es geht nur nach vorne.

Ein letztes Mal drehte ich mich um. Endlos erstreckte sich das Grün des Feldes. Die Blumen und das Gras leuchteten, die Blätter raschelten vernehmlich. Mein Leben, alles mein Leben. Wollte es, wollten sie sich verabschieden?
Eine einzelne Träne trat in meine Augen, rann meine Wange hinab. Sie fiel auf den Boden und es wurde still.
Ich lächelte und drehte mich um.
Es wurde Zeit für den letzten Schritt.
„Muss ich mich verabschieden,“ fragte ich in den Wind hinein.

Verabschiede dich vom Ende und begrüße den Anfang.

 

Hallo Prodi,

da wir keine andere Wahl haben, als auf der Linie der Zeit nach vorne zu gehen, ist es sicher weise, sich mit dieser Tatsache anzufreunden. Deine Geschichte ist, vom Stil her, prima geschrieben. Im Mittelteil finde ich sie zu lang, da gibt es nicht viel Neues. Mich hätte interessiert, warum Dein Protagonist plötzlich aus seiner Scheinwelt ausbrechen kann. Warum „beschloß (er) die Wand zu durchbrechen“ es war doch gerade die Rede davon, daß er die Grenze nicht als Wand erkennt. (Obwohl graue Mauern beschrieben werden).
Dann heißt es „Doch auch ich mußte nach einer Weile einsehen ...“ wer noch?

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

Lieber Woltochinon,
erstmal danke für deine Kritik.
Sorry, aber für mich ist kein Wort zuviel in dieser Geschichte. So ziemlich jeder Satz gibt einen ganz bestimmten Teilaspekt der Metapher wieder, die die Geschichte bestimmt. Ich würde ungerne sagen welche Metapher beabsichtigt war, da ich gerne wüsste, ob es mit darüber nachdenken klar wir, was das Thema der Geschichte ist. Nur eins, eine "Scheinwelt" ist es nicht, oder soll es nicht sein!
Wo hast du denn bitte gelesen, dass er die Grenze nicht als Wand erkennt, ich habe jetzt zigmal drübergelesen und versucht zu verstehen was du meinst, aber vor der Situation auf die du dich beziehst, hat er noch nicht erkannt, dass die Grenzen KEINE Wände sind! Vielleicht hast du dich da verlesen? Falls nicht, sei so nett und zeig mir bitte die Stelle, damit ich sie nachbessern kann.

Was deinen letzten Kritikpunkt angeht, sollte auch das sich klären sobald du hinter die Metapher gestiegen bist.
Hier aber noch ein kleiner Tipp aus dem Text

, doch dies alles gehörte nicht mir allein.
Vielleicht liest du ja einfach nochmal?!

Danke dir auf jeden Fall,
Gruß
Roman

 

Servus Prodi!

Ich mochte das Geschriebene gerne lesen. Ich hatte das Gefühl den Protagonisten auf seinem Weg zu begleiten, ihn dabei einfach mal machen zu lassen, zuzusehen wo es ihn hinführt. Habe mich gefragt ob ich auch so oder so agieren würde oder andere Wege einzuschlagen versuchen würde, welche Fragen sich mir bei der Wanderung aufdrängen würden.
Du schreibst, dass es eine Metapher auf etwas ist. Ich find mich gerne in einer zurecht, aber suchen gehen möchte ich sie nicht.
Was immer du ausdrücken mochtest, für mich ist es die Auferstehung nach dem "vermeintlichen" Sterben. Auch wenn du das nicht meinst - es ist meine Umsetzung und hat mir Spaß gemacht beim Lesen.

Lieben Gruß an dich - schnee.eule

 

Hallo Prodi,

ich habe deine Geschichte so aufgefasst, dass der Protagonist Probleme hat, sich in neuen Situationen zurechtzufinden. Wenn die Situation dann länger besteht, erkennt er, dass die Veränderung eigentlich gar nicht so schlimm ist und gewinnt ihr sogar etwas Positives ab.
So hätte ich es gedeutet, weiß aber nicht, ob ich damit richtig liege.

Einige kleine Fehler sind mir noch aufgefallen:

der endlose Gang, den ich hinunter Schritt
den ich hinunter schritt

Ich lang auf dem Rücken
lag

Ich musst lächeln
musste

spürte ich das, vom Tau feuchte Gras auf meine Haut
meiner

Zögerlich blinzelte ich mit den Augen
Der Zusatz „mit den Augen“ ist eigentlich überflüssig. Blinzeln kann man nur mit den Augen. ;)

Ich konnte mir die von dir beschriebenen Situationen gut bildlich vorstellen. Dagegen fiel es mir manchmal schwer, die Gefühle des Protagonisten nachzuvollziehen. Z.b. schreibst du zu Beginn von Verzweiflung. Ich stellte mir vor, dass er sich wie in Panik gegen die Wand wirft. Dann scheint er wieder eher gelangweilt, der Weg ödet ihn an. Vielleicht könntest du hier noch etwas mehr Klarheit schaffen.


Viele Grüße
Cat

 

Hallo,
erstmal danke an alle fürs Antworten. Besonders gefreut habe ich mich über die lobenden Worte den Schreibstil betreffend. Ich habe mich, bei dieser Geschichte, versucht ein wenig von meiner normalen Art zu Schreiben zu entfernen und schlecht ist es mir offenbar nicht geglückt :D!
Werde jetzt ersmal versuchen, alle Fragen zu beantworten, die Anmerkungen zum Text noch zu editieren und dann meine Sichtweise der Geschichte darzulegen und belegen.
Es hat mich sehr gefreut, dass ihr alle so mannigfaltige Interpretationen für euch selber gefunden habt. Doch vielleicht kann ich euch auch meine Absich noch näher bringen, da mir das im Text offenbar doch nicht so ganz gelungen ist.

Ich habe das Maisfeld als Schauplatz der Geschichte gewählt, da ich es als Metapher für das Leben eines Menschen rüberbringen wollte.
Der Mensch wandert sein ganzes Leben durch ein Maisfeld, bis er am Ende aus ihm hinaustritt. Niemals, wenn man noch mittendrin ist weiß man wie groß das Feld noch sein mag und wo man sich genau befindet.

Die Blumen und das Gras leuchteten, die Blätter raschelten vernehmlich. Mein Leben, alles mein Leben
Ich wollte hier nocheinmal alle Zweifel, bezüglich der Bedeutung der Metapher ausräumen. Naja, wohl etwas zu undeutlich :( .
Der Protagonist denkt am Anfang, dass er von den langen Reihen aus Maipflanzen, die er an dieser Stelle noch als Mauer sieht, eingeengt wird, er versucht sie mit aller Gewalt zu durchbrechen.
Als er es dann schafft, geht es plötzlich ganz leicht und er ist in einer anderen Reihe des Maisfeldes gelandet.
Plötzlich, wie durch ein einschneidendes Erlebnis, ein Hinfallen, erkennt er wo er ist, wie im Leben, der Mensch erkennt die Möglichkeiten die er hat.
. Ich sprang vor und zurück, ließ mich zwischen den Maispflanzen hindurch fallen, stand wieder auf. Ein paar Schritte vorwärts ein paar Schritte zurück.
Der Protagonist probiert alle verschiedenen Möglichgkeiten des Lebens aus, wobei jeder "Gang" für eine Möglichkeit, einen potentiellen Lebensweg, des Lebens stehen soll. Irgendwann jedoch findet er den Weg, der für ihn der Richtige ist
Und als ich ruhiger wurde fand ich gefallen an dem Weg auf dem ich mich befand, immer geradeaus.
Er wird ruhiger und erfreut sich der Kleinigkeiten des Lebens, ist glücklich und ruht in sich selbst, die Phase des Experimentierens hat er hinter sich gelassen.
Doch wie auch im wirklichen Leben, kommen Veränderungen schneller als erwartet.
Irgendwann jedoch, als ich seit langem das erste Mal wieder den Weg zwischen den Maispflanzen entlang blickte, sah ich es.
Er schaut in Richtung des Endes seines Lebens und bemerkt, dass die Dinge sich verändert haben. Er hat nun mehr Platz für sich selber und andere Dinge als das Leben selber, werden wichtig für ihn
Ich strich mit der Hand durch das Gras, roch an den Blüten und blickte in den Himmel.
Er versucht noch ein letztes Mal der Gewohnheit zu frönen, bis ihm bewusst wird, dass es im Leben immer nur vorwärts geht.
Am Ende erkennt er wo im Maisfeld, wo im Leben, er steht und wo er angekommen ist
Ich sah das Ende des Maisfeldes, sah die letzte Pflanze.
Er schaut auf sein Leben zurück und ist froh. Warum? Weil er alle Erfahrungen gemacht hat und bemerkt hat, dass der Weg das Ziel ist. Unterstützen wollte ich dies mit dem letzten Satz
Verabschiede dich vom Ende und begrüße den Anfang.
Sicher kann das auch als Auferstehung gesehen werden, doch vielmehr auch, dass das Leben hier nicht alles ist. Und, dass der Weg immer das Ziel sein wird, weil es kein Ziel gibt. Du kommst am scheinbaren Ziel an und beginnst wieder von neuem.
Alles was einem bleibt ist das Beste daraus zu machen.
Als ich schon eine ganze Weile gegangen war, bekamen die Wände allmählich Farbe. Sie wurden blassgrün, wurden hellgrün und schließlich sattgrün.
Auch den Aspekt des erkennens in der Jugend habe ich versucht mit einzubauen. Man weiß in jungen Jahren noch nicht wo man steht, sieht vieles schwarz und weis, bzw. grau. Irgendwann erkennt man viele Sachen und es gibt einem Hoffnung.
Eingebaut habe ich auch den Willen des Menschen, möglichst schnell ans Ziel zu kommen nicht wissend, dass das Ziel ein neuer Anfang ist, im allgemeinen Wortschatz auch der Tod genannt
Es gab mir Hoffnung, dass der endlose Gang, den ich hinunter Schritt, irgendwann ein Ende finden würde

Letztendlich sitzen wir aber alle im selben Boot, leben alle, nur gehe wir verschiedene Wege durch das Maisfeld. Manche gehen quer, andere gerade, manche gehen kreuz und quer, so wie man möchte. Ausgedrückt habe ich das hiermit
, doch dies alles gehörte nicht mir allein.
.

Ich hoffe es ist einigermaßen klar geworden was ich ausdrücken wollte. Bin wohl daran, es in der Geschichte zum Ausdruck zu bringen, ziemlich gescheitert :heul: ;)!
Vielleicht habe ich jetzt auch zu viel erläutert. Hoffe einfach, dass andere Leser zuerst die Geschichte lesen und sich Gedanken machen, bevor sie die Antworten lesen. Würde mich freuen noch weitere Meinungen zu hören.

Von meinen bisherigen Kritikern würde mich interessieren zu erfahren, ob ihr nun nachvollziehen könnt was ich ausdrücken wollte?

@schee.eule: Du hättest die Metapher nicht suchen müssen, du warst mittendrin ;)!

Vielen Dank nochmal euch allen.

Liebe Grüße
Roman

 

Hi Prodi,

deine Erklärungen zu der Geschichte finde ich gut nachvollziehbar bis auf eine Sache:

Der Protagonist denkt am Anfang, dass er von den langen Reihen aus Maipflanzen, die er an dieser Stelle noch als Mauer sieht, eingeengt wird, er versucht sie mit aller Gewalt zu durchbrechen. Als er es dann schafft, geht es plötzlich ganz leicht und er ist in einer anderen Reihe des Maisfeldes gelandet.
Warum schafft er es plötzlich, die Mauer zu durchbrechen? Das ist mir noch nicht ganz klar.
Er hat es doch vorher viele Male probiert und ist immer wieder gescheitert. Was ist der Grund dafür, dass er auf einmal nicht mehr abprallt?

Viele Grüße
Cat

 

Wer weiß...? Ich habe diesen Punkt zwar nicht bewußt offengelassen und sehe auch was du meinst. Was ich bezwecken wollte ich glaube ich, zu zeigen, dass irgendwann einfach der Durchbruch kommt, die Einsicht. Vielleicht ahnte er vorher schon, dass es doch keine Wände sind oder es war einfach Zeit, dass er es mal schaffte.
Kennst du nicht solche Situationen in denen du etwas ständig versuchst und es nie klappt. Du weißt nicht warum, aber es klappt nicht. Und wiederrum weißt du auch nicht, warum es irgendwann einfach klappt, obwohl du genau dasselbe gemacht hast wie sonst auch?!
Bin froh, das einigermaßen rübergekommen ist was ich ausdrücken wollte.
Liebe Grüße
Roman

 

Servus Prodi !

Das Ausweiten deiner Geschichte in Diskussionsform finde ich persönlich auch interessant, denn es ist, als ob man ein Mandala von einem Mittelpunkt aus malt und es dann gemeinsam wachsen lässt.
Deine lange Texausführung müsstest du dir mal genauer anschauen. Wenn man die Sätze herausnimmt, jene wie ... hab ich gedacht und gemeint ... etc. weglässt, ergibt es fast eine eigene Geschichte.
Alles klar soweit - viel Spaß weiter - Eva

 

Hey,
habe sie mir gerade nochmal angeschaut. Du hast recht. Muss ich mir anfangen Sorgen zu machen, wenn ich schon ungewollt anfange Geschichten zu schreiben :D ?

Das Leben hat ja nunmal soviele Abwandlungen wie es Menschen gibt und es gibt so viele Meinungen darüber, dass man sie nicht zählen kann.

Ich finde es vor allem interessant als was eine Metapher für das Leben und den Lebensweg eines Menschen noch verstanden werden kann und verstanden wird.
Danke nochmal
Lieben Gruß
Roman

 

Hey Prodi,

ich würde deine Geschichte treffend, durchdacht und sehr gut geschrieben einschätzen.

Allerdings könnte der Schluss noch um zwei oder drei Sätze verlängert werden, damit dem Leser abschließend noch "etwas mit nach Hause" gegeben bekommt.

ciao Carsten

 

Danke für dein Lob.
Was möchtest du denn mit nach Hause nehmen, nachdem du die Geschichte gelesen hast?
Wenn man bei einer Geschichte nur auf Grund des Schlusses etwas "mit nach Hause" nehmen würdest, fände ich das ziemlich traurig. Würde im übrigen auch dem Sinn der Geschichte zutiefst widersprechen!
Danke trotzdem.
Gruß
Roman

 

Hallo Prodi,

leider konnte ich Dir erst heute antworten. Also - die Sache mit den Wänden habe ich jetzt verstanden. Die Metapher habe ich wohl schon erkannt, ich habe sie halt „Linie der Zeit“ genannt, Dein Protagonist geht ja einen Lebensweg. Auf Scheinwelt bin ich gekommen, weil der P. seine Umwelt doch zumindest anfänglich Wände sieht, die keine sind, und erst allmählich Farben erkennt, also die Welt ihm erst einmal anders erscheint, als sie ist.
Beim nochmaligen Lesen ist mir auch eingefallen, daß es doch Mode ist, Labyrinthe in Maisfelder zu roden. Manchmal kann man das Leben schon wie einen Irrgarten empfinden, die Frage ist nur, ob man am Schluß auch eine Belohnung bekommt, wie die Ratte im Laborversuch...

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

Hey Woltochinon,
freue mich, dass du es so deutest wie du es tust. "Linie der Zeit" finde ich eine ziemlich gute und treffende Beschreibung der Metapher.

Auf Scheinwelt bin ich gekommen, weil der P. seine Umwelt doch zumindest anfänglich Wände sieht, die keine sind, und erst allmählich Farben erkennt, also die Welt ihm erst einmal anders erscheint, als sie ist.
Indofern hattest du mit Scheinwelt recht. Mit jedem Jahr mit jeder Sekunder deckt man irgendwie mehr von der Scheinwelt in der man lebt auf. Manche Ereignisse lassen einen in der Erkenntnis große Sprünge machen.
, Labyrinthe in Maisfelder zu roden. Manchmal kann man das Leben schon wie einen Irrgarten empfinden
Ist das Maisfeld an sich nicht scon ein Labyrinth? Du weißt, wenn du drin bist, nie wo du gerade bist. Die siehst nichts was ungefähr einen Meter von dir entfernt ist, du kannst unendlich viel Wege gehen.
ob man am Schluß auch eine Belohnung bekommt, wie die Ratte im Laborversuch...
Die Belohnung ist es, glaube ich, durch das Labyrinth geirrt haben zu dürfen. Empfinde ich zumindest so.
Danke für deine Antwort.
Lieben Gruß
Roman

 

Hallo prodi,

das Maisfeld ist ein schwieriges Labyrinth. Ein `gemachter´ Irrgarten gibt nämlich ziemlich bald Rückmeldung, wo eine Sackgasse ist, das Maisfeld zwingt zu viel flexibleren Verhalten. Und die Belohnung? Natürlich der Weg an sich und - wenn man lange genug sucht findet man auch die Maiskolben. (Gut, ich will die Sache nicht zu sehr strapazieren).

Liebe Grüße,

tschüß... Siegbert

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom