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Vom Dämonenjäger zum Engelsführer
"Du hast was?!?" die laute, ernste Stimme eines Mannes hallte durch den ganzen siebten Stock. Einige Leute, die sich in diesem Stock aufhielten hoben verwundert ihren Kopf, aber die meisten waren diese Ausbrüche gewöhnt. Wenn man nach dem Ursprung des Lärms suchte, so landete man in einem großen, Büro. Ein Mann mittleren Alters saß auf einem großen Lederstuhl hinter dem Schreibtisch, auf dem sich ein halbvoller Aschenbecher befand. Seine Augen funkelten ärgerlich, sein Blick war auf eine junge Frau gerichtet, die vor seinem Schreibtisch stand.
"Ich habe ihn getötet. Es ging nicht anders." sagte sie. Sie blickte ihn mit ihren dunkelblauen Augen direkt an. Ein gewisses Selbstbewußtsein lag in der Stimme der Frau.
"Sag mal, bist du denn des Wahnsinns? Er war der Sohn Luzifers, er war der einzige, der uns in die Hölle hätte führen können! Und du bringst ihn einfach ohne mit der Wimper zu zucken um? Weißt du eigentlich, wie wichtig dieser Auftrag für uns gewesen wäre?" wieder schrie der Mann. Er war außer sich. Dieses törichte Mistvieh hatte gerade einen Jagdauftrag, der mehrere Millionen wert gewesen wäre in den Sand gesetzt.
"Du meinst wohl, wie wichtig der Auftrag für dich gewesen wäre... Nein, ich weiß es nicht, weil du mir ja nie etwas sagst. Du sagtest: "Richte deine ganze Aufmerksamkeit auf ihn, lass ihn ja nicht aus den Augen. Schau, dass er auf keinen Fall abhaut." Du hast nicht gesagt, dass ich ihn nicht töten darf. Was wäre dir lieber gewesen? Sein Tod oder mein Tod? Überlege dir deine Antwort gut, Pesian." Die junge Frau sah ihn wieder direkt an, ohne auch nur zu blinzeln. Man sah einige Kampfspuren in ihrem Gesicht und an ihren Armen.
Obwohl Pesian sie kannte, wurde sie ihm in diesem Augenblick leicht unheimlich. Sie benahm sich wie eine abgehärtete Dämonenjägerin, dabei war sie doch erst 16, noch fast ein Kind. Doch so wie sie vor seinem Schreibtisch stand, konnte man das wirklich nicht erkennen. Ihr Gesicht verriet nicht die geringsten Gefühle und ihre Haltung wirkte fast bedrohlich.
"Du hättest ihn doch nicht gleich umbringen müssen! Normalerweise bist du für so etwas doch mit Betäubungsmittel ausgestattet." auf ihre Frage ging er gar nicht ein. Er ließ seinen Blick über den Körper des Mädchens wandern. Für ihr Alter kam sie ihm wirklich sehr erwachsen und reif vor. Das schwarze T-Shirt, das sie anhatte ging ihr gerade bis zum Bauchnabel, und man sah ihren Gürtel mit der Langschwertscheide. Außerdem hatte sie einen Halfter mit zwei Pistolen. Pesian musste sich eingestehen, dass das Mädchen sich nicht nur wie eine abgehärtete Dämonenjagerin benahm, nein sie war eine. Trotz ihres geringen Alters.
"Klar, wir sind mit Betäubungsmittel ausgestattet. Nur, wer denkt da bitte dran, wenn einem ein notgeiler Dämon an die Wäsche und an den Hals will? Von mir aus wäre er der Sohn Gottes gewesen, das lass ich mir nicht gefallen." sie ließ sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch fallen. Pesian zog eine Schublade auf und suchte ihre Akten heraus. Langsam schlug er sie auf und laß kurz darin.
"Also lass uns noch mal alles zusammen fassen, Tiara... Luzifers Sohn Luzius wollte dir an die Wäsche, nachdem er in deine Wohnung eingebrochen war." er hatte sich schon wieder etwas abgeregt, aber man konnte ihm ansehen, dass er sich Sorgen machte, wie er denn dem Vorstand erklären sollte, dass Luzius tot war.
"Sag mal, red ich irgendwie undeutlich? Ich kam in meine Wohnung und da war er. Er suchte irgendwas oder irgendwen. Als er mich dann gesehen hat, stürzte er sich auf mich, wollte mir mein Hemd runterreißen und hatte obendrein noch ein Messer in der Hand. Da hab ich nicht lange überlegt, ich hab ihn einfach erschossen." brauste Tiara noch mal auf.
"Bleib ruhig, ja! Es ist nicht das erste Mal, dass du von einem Dämonen angefallen wurdest, das entnehme ich hier zumindest deinen Akten. Sooft wie du, ist noch niemand angefallen worden. Das kann ich mir nicht erklären. Du solltest in nächster Zeit eine kleine Pause machen." er sah nicht auf, als er sprach. Es war das erste Mal, dass er Tiaras Akten laß, aber der Inhalt erschütterte ihn leicht. Dieses Mädchen hatte schon mehr Aufträge hinter sich, als er es für möglich gehalten hatte. Sie war auf Rang S, das hieß, sie war eine Elitejägerin. Aber er laß auch, dass sie ohne Eltern aufgewachsen war, und was ihn am meisten beunruhigte, dass sie in den letzten Monaten vermehrt von Dämonen angegriffen wurde.
"Ich bitte die Dämonen nicht darum, mich zu überfallen, ich könnte wirklich gut drauf verzichten. Und was deinen Vorschlag anbelangt, ich mache keine Pause!" Tia klang wirklich überzeugt von dem, was sie sagte. Pesian seufzte.
"Und im Namen des himmlischen Gerichtes wird hiermit beschlossen, dass der Seraph Meriotharte aufgrund einer Beleidigung gegen Gott aus dem Kreis der sieben hohen Engel ausgeschlossen wird. Er hat die Kosten des Verfahrens zu tragen und wird zudem noch auf die Erde verbannt. Ende der Verhandlung." Der Engel in der schwarzen Richterrobe verließ den großen Saal und zurück blieben Meriotharte und sein Anwalt.
"ich fürchte, da musst du durch Meriotharte. Das hohe Gericht hat entschieden." meinte der Anwalt, als er seine Sachen zusammen suchte und in eine Ledertasche steckte.
"Und ich dachte, ich hätte einen guten Anwalt." das waren die einzigen Worte des schwarzhaarigen, gutaussehenden Engels, der auf den Namen Meriotharte hörte. Er stand auf und verließ das Gebäude, ohne sich noch einmal umzudrehen. Vor dem großen Tor wartete bereits seine Führerin, die ihn auf die Erde bringen sollte. Sie hatte genau wie er schwarze, lange Haare und dunkelblaue Augen. Er wusste, dass sie ein Mensch sein musste, denn ihre Aura war nicht die eines Engels. Sie stand einfach nur da, hatte ihre Hände in den Taschen ihres schwarzen Parkas und sah ihn an. Der Engel verwettete seinen Heiligenschein dafür, dass dieses Mädchen, dass bestimmt nicht älter als 18 war diesen Job das erste Mal machte. Er hatte schon einige Führer gesehen, aber sie war anders. Täuschte er sich, oder hatte sie tatsächlich etwas leicht dämonisches an sich. Lag es an dem Schwert, das an ihrem Gürtel ging? Er konnte es nicht genau sagen. Vielleicht irrte er sich auf auch nur.
"Bist du Meriotharte, der Engel, den ich führen soll?" Meriotharte schien es, als hätten sich ihre Lippen kaum bewegt.
"Der bin ich. Und mit wem habe ich hier das Vergnügen?" erwiderte er, ohne sich die in ihm aufkommende Verwunderung anmerken zu lassen.
"Ich bin mir nicht sicher, ob man das als Vergnügen bezeichnen kann. Aber wenn dus schon wissen willst, mein Name lautet Tiara, Tiara Karuh. Dämonenjägerin im ... Ersatzdienst." antwortete sie mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen. Pesian hatte sie dazu überreden können, sich eine Weile von der Dämonenjagd fern zu halten. Dafür hatte er ihr diesen Job hier besorgt.
"Aha... naja, meinen Namen kennst du ja. Lass uns gehen." meinte er und ging auf Tiara zu.
"Willst du dich nicht noch von irgendwem verabschieden, oder so?" fragte sie ihn, als sie ihn musterte. Sie wusste, dass Engel kein Alter im Sinne von Jahren hatten, aber sie schätzte ihn auf mitte 20.
Meriotharte schüttelte kurz seinen Kopf.
"Nein. Hier gibt es niemanden, bei dem ich mich verabschieden möchte." er war nun bei ihr angekommen. Sie zuckte mit den Schultern und nahm seine Hand.
Der Weg zur Erde war für Engel eigentlich verschlossen. Niemand konnte ihn gehen, außer Adonai, also Gott selbst. Deshalb brauchten verbannte Engel einen Führer.
Die beiden gingen langsam los. Meriotharte war bei Tiaras Berührung erschrocken. Die Hand des Mädchens fühlte sich warm an, so voller Leben, ganz anders als die Hand eines Engels. Plötzlich merkte er, wie Nebel ihren Weg säumte. Ihm wurde auf einen Schlag fürchterlich kalt und elend, er wollte die Hand des Mädchens loslassen und umdrehen, doch sie ließ ihn nicht los. Ihr Griff war eisern und fest, sie ging Schritt für Schritt weiter. Da zeigte Meriotharte seine Flügel. Weiße, reine Flügel. Sie brannten fürchterlich. Der Schmerz wurde für Meriotharte bald unerträglich und er sank auf die Knie. Tiara blickte auf ihn herab.
"Steh auf, komm schon, wir müssen weiter." Sie sah, wie er litt, aber sie wusste auch, dass sie ihm nur helfen konnte, wenn sie jetzt weiter gehen würden. Je länger sie hier verweilen würden, desto größer würden seine Schmerzen werden. Tiara wusste nicht, woher sie dieses Wissen hatte, sie wusste es eben einfach. Sie zog ihn weiter, obwohl es nicht leicht war. Warum musste auch sie so einen sturen Engel erwischen?
"Halt an... ich, ich kann nicht mehr." keuchte der Engel erschöpft. Sein ganzer Körper hatte angefangen zu schmerzen, es war ihm, als würde ihm seine Kraft entzogen. Die Kraft die er zum Leben brauchte. Das einzige was ihn davon abhielt, einfach die Augen zu schließen und alles aufzugeben, war die warme Hand seiner Führerin.
Trotz seiner Bitte hielt Tiara nicht an, sie ging immer weiter. Sie zog Meriotharte mit, obwohl sie sich dabei wirklich schwer tat. Das war ihr egal. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie nur hier war, weil sie alles andere vermasselt hatte. Wenigstens das hier wollte sie richtig machen.
Es dauerte eine Weile, aber Meriotharte merkte, dass die Schmerzen langsam wieder nachließen. Er fühlte sich jetzt allerdings leer, etwas hatte sich geändert. Mit ängstlichen Blick sah er seine Führerin an. Sie lächelte, sagte aber nichts. Während der ganzen Qualen, die er mitgemacht hatte, hatte sie ihn nicht einmal losgelassen. Fast bildete er sich ein, sie habe sogar den Schmerz mit ihm geteilt, aber er traute sich irgendwie nicht, sie danach zu fragen.
"Warum bleibst du stehen?" hauchte er kraftlos.
"Hier kannst du dich ausruhen... wir sind jetzt zwischen dem Himmel und der Erde." meinte Tiara und ließ seine Hand langsam los. Meriotharte setzte sich auf den Boden und blickte zu dem Mädchen auf. Irgendwie fühlte er sich mit ihr verbunden, er konnte sich dieses Gefühl aber nicht erklären.
"Schlaf etwas, ich wecke dich dann, wenn wir weitergehen." sprach Tiara und machte es sich neben ihm auf dem Boden bequem. Es dauerte nicht lange, dann schlief er an ihre Schulter gelehnt ein.
Tiara beschloß Meriotharte einige Stunden schlafen zu lassen. Sie ließ es sogar zu, dass er sich an ihre Schulter lehnte. Es war komisch. Dieser Engel hätte ihr Bruder sein können, zumindest, wenn man nach dem Aussehen urteilte. Als sie ihn vorher am himmlischen Gerichtssaal abgeholt hatte, war er ihr ziemlich egal gewesen. Er war eigentlich nur ein "MIttel zum Zweck" wie man es so schön nannte. Sie brachte ihn runter und bekam dann ihren Job als Dämonenjägerin wieder. Tja, so hatte sie es sich zumindest vorgestellt, aber während sie ihn immer weiter gezogen hatte, kamen Zweifel in ihr auf, was diese Vorstellung betraf. Pesian hatte darauf bestanden, dass sie eine Auszeit nahm. Wovor hatte er Angst? Schon viele Dämonenjäger wurden getötet und nicht um einen wurde geweint. Pesian war komisch, manchmal schrie er sie an, dann war er wieder wie ein Vater zu ihr. Lag das daran, dass er wusste, dass sie nie einen Vater gehabt hatte? Oder war er wirklich besorgt? Tiara konnte sich diese Fragen nicht beantworten.
Tief in ihrem Herzen war sie immer noch ein kleines Kind, auch wenn sie sich nach Außen immer so hart gab. Und in den Tiefen ihres Herzens wusste sie, dass sie wohl die Dämonenjagd aufgeben musste, warum, das wusste sie allerdings nicht. Vielleicht wegen des Engels, der an ihrer Schulter lehnte, vielleicht wegen einem anderen Grund. Sie lächelte, obwohl sie weinen wollte. Weinen, weil sie nicht weiter wusste und niemanden fragen konnte. Sie erinnerte sich an ihre Kindheit. Sie hatte nie irgendwo dazu gehört, immer war sie nur geduldet worden. Heute war es im Grunde auch nicht anders.
Meriothartes Schlaf war nicht sehr tief und schon nach kurzer Zeit wachte er wieder auf. Er konnte hier und jetzt nicht schlafen, dafür war das Gefühl der Leere, die plötzlich in ihm herrschte zu ungewohnt und unheimlich. Er merkte, dass er gegen Tiaras Schulter gekippt war. Dieses Mädchen strahlte eine immense Wärme ab. Dort wo er sie berührte spürte er ein Kribbeln auf seiner Haut. Es war komisch, er hatte immer gedacht Menschen seien nur Engel ohne Flügel, aber das stimmte nicht. Menschen waren anders. Zumindest dieses Mädchen war anders.
Meriotharte richtete sich langsam auf und streckte sich.
"Na schon ausgeschlafen?" Sie sah ihn nicht an, aber er fand, dass ihre Stimme irgendwie verändert klang.
"Ich kann hier nicht schlafen..." meinte er und sah sie an. Das Lächeln auf ihren Lippen wirkte versteinert und erzwungen, nicht echt und nicht von Herzen.
"Hast du irgendwas?" fragte er vorsichtig, obwohl es ihn ja gar nichts anging. Tiara schüttelte zögernd den Kopf und stand auf.
"Wenn du ausgeschlafen hast, dann können wir ja weiter gehen. Das Schlimmste hast du eh schon hinter dir... glaube ich." Wieder sah sie auf ihn hinab.
"Wo sind eigentlich deine Flügel abgeblieben?" Tiara war es vorher gar nicht so aufgefallen, aber irgendwas fehlte dem Engel. Er blickte sie verständnislos an, drehte dann seinen Kopf um nach hinten zu sehen. Ein heiserer Schrei drang aus seiner Kehle. Jetzt wusste er, warum er sich so leer und elendig vorkam. Seine Flügel! Sie waren weg! Einfach nicht mehr da! Sie waren der ganze Stolz und die Kraftquelle eines Engels. Zuerst dachte er, er habe sie wegen der Qualen wieder verschwinden lassen, aber als er sie ausbreiten wollte, merkte er, dass seine Flügel wirklich weg waren. Tränen standen in Meriothartes blauen Augen, er brachte kein einziges Wort heraus. Was hätte er auch sagen sollen? Nach wenigen Sekunden stand er auf. Die Farbe war aus seinem Gesicht gewichen, er starrte nur noch vor sich hin. Tiara gefiel das ganz und gar nicht.
"Was ist? Was ist los?" Ihre Stimme klang fordernd und ernst. Als der Engel nicht antwortete, stellte sie sich vor ihn und sah ihn genau in die Augen.
"Antworte mir gefälligst, wenn ich dich etwas frage!" sie schrie fast. Warum kümmerte sie sich so um sein Wohlergehen? Sie konnte es sich nicht erklären.
"Gott... der Himmel... alle sind grausam." brachte Meriotharte mit Mühen heraus. Deshalb konnten die Engel, die zur Erde gingen nicht zurück. Sie waren keine Engel mehr.
Tiara holte aus und ohne auch nur zu überlegen gab sie Meriotharte eine Ohrfeige.
"Verdammt, erzähl mir nicht Sachen, die ich eh schon weiß! Ich weiß doch selbst, dass die ganze Welt gemein und grausam ist!" sprudelte plötzlich aus ihr raus. Sie konnte die Worte nicht zurück halten.
"Aber man darf sich auf keinen Fall unterkriegen lassen. Niemals, hörst du? Nie-, nie- niemals!" Sie sah ihn an, jetzt standen auch Tränen in ihren Augen. Sein Verhalten hatte irgendwas in ihr ausgelöst. Er hatte ihr gezeigt, dass er verletzlich ist und das rührte sie irgendwo. Sie ließ ihre harte Schale einfach fallen.
Der Engel sah sie mit großen Augen an. Hatte er sich eben getäuscht oder hatte sich ihre Aura kurzzeitig verändert. Trotz seines Kummers und seiner innerlichen Leere spürte er diese kurzzeitige Veränderung. Doch er sagte nichts und zog Tiara an sich heran. Sie wehrte sich nicht.
"Du hast Recht, meine kleine Führerin. Du hast vollkommen Recht. Wenn Adonai wirklich glaubt, mich so strafen zu können, dann hat er sich getäuscht." flüsterte er ihr zu. Tiara drückte sich an seine Brust. Noch nie hatte sie sich umarmen lassen, aber dieser Engel strahlte etwas aus, das sie beruhigte. Sie hatte ihm gegenüber Schwäche gezeigt, das hatte sie noch nie gegenüber eines Fremden gemacht. Die beiden standen eine Weile so da, als Tiara fragte:
"Warum bist du eigentlich aus dem Himmel verbannt worden?" Sie schniefte kurz, löste sich aus seinen Armen und sah ihn an. Diese Frage hatte er gefürchtet. Er wollte sie nicht anlügen, aber die ganze Sache war ihm peinlich.
"Ich habe Gott beleidigt..." murmelte er. Tiara legte ihren Kopf schief und sah ihn weiter an.
"Ach? Was hast du denn gesagt?" wollte sie umbedingt wissen. Meriotharte, der seinen Flügeln immer noch nachtrauerte, entschied sich schließlich doch dafür ihr die Wahrheit zu sagen, auch wenn es keine Glanzleistung von ihm gewesen ist.
"Ich habe "Schiebt doch die Bibel unserem schwulen Gott in den Ar... ähm Hintern!" gesagt. Um es einigermaßen freundlich auszudrücken." Tiara lächelte. Diesen Spruch musste sie sich umbedingt merken.
"Und deswegen fliegst du raus... das verstehe ich nicht ganz." Sie drehte sich um und ging langsam weiter.
"Naja... Ich hatte eben einen Wutausbruch. Und Gott ist in solchen Sachen sehr empfindlich. Leider..." nuschelte er und folgte seiner Führerin.