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Vom Abschied und Ankommen

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01.07.2017
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Vom Abschied und Ankommen

Georg legt seinen Wohnungsschlüssel auf den Küchentisch und schaut sich um.
Am Kühlschrank hängt noch eine Glückwunschkarte von Monikas vierzigstem Geburtstag. Die Nachbarin hatte sie zusammen mit einer Flasche Sekt vor die Tür gestellt. Anklingeln traut sich schon lange niemand mehr. So sind die Menschen eben, denkt Georg. Sie gehen dem Unangenehmen gerne aus dem Weg. Neben der Karte, halb verdeckt, hält der Magnet noch einen Eisgutschein fest. Von sechs Kugeln sind bereits drei durchgestrichen. Wie gerne war er mit Charlotte in der kleinen Eisdiele nebenan. Ein liebgewonnenes Ritual an heißen Nachmittagen. Vor Georgs innerem Auge sieht er seinen kleinen Schatz mit schokoladenverschmiertem Mund und einem glücklichen Lächeln. Ja, da war die Welt noch in Ordnung.
Auf dem Herd steht der Topf mit den restlichen in Thunfischsauce getränkten Nudeln, die sie gestern Abend gegessen haben. Er mag lieber Kartoffeln mit Spinat. Dieses Gericht aßen Charlotte und er immer sehr gerne, Monika ließ sich lieber Sushi kommen. Auf der Anrichte stehen drei leere Weinflaschen, kleine Obstfliegen kreisen um die Flaschenhälse. Die Küchenuhr tickt laut, Georg schaut zu ihr auf und stellt beruhigt fest, dass er noch ausgiebig Zeit hat. Monika kommt nie vor fünf von der Arbeit.

Seine Finger streichen über die Lehne seine Lieblingsstuhles, auf dem er sooft gesessen hat. Monika hat vier davon ausgewählt, den passenden Tisch gleich dazu. Georg erinnert sich, wie er nach Hause kam und vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Wie sooft. Den ovalen Esstisch seiner Oma hatte Monika mit den Worten: „Passt nicht!“ kurzerhand in den Keller verfrachtet. Als Charlotte geboren wurde, kam nach einem dreiviertel Jahr ein Hochstuhl dazu. Wie gern rückte er seinen Stuhl neben ihren, so dicht, dass die kleinen Füße seine Knie berührten. Wenn er sie fütterte, spielten sie, Charlottes Mund sei die Garage und der Löffel ein Auto. „Brumm, da kommt schon wieder ein Auto. Voll beladen mit Möhrenbrei. Garage auf!“ Seine Stimme ungewohnt hell im kindlichen Singsang. Charlotte quietschte vor Lachen. Diesen Schabernack konnten sie in Monikas Anwesenheit nicht aufführen. „Du versaust das Kind total. Sie soll lernen, dass man nicht mit Essen spielt“, mahnte sie, als sie ihn dabei erwischte, wie er wieder den Motor anließ.
Zum Glück war Monika die meiste Zeit unterwegs. Schon kurz nach der Geburt hielt sie es kaum zuhause aus. Sie wollte weiter an ihrer Karriere schrauben, sich nicht mit Windelwechseln, Dreimonatskoliken, Stillen und Spielen ihren Alltag verdrehen lassen. „Ich verdiene besser als du, nimm du doch die Elternzeit, reduziere danach deine Stunden und mach dich als Hausmann nützlich. Das kannst du doch ganz gut“, schlug sie Georg in einem forschen Ton vor und streckte ihm die vierwochenalte Charlotte entgegen. Georg hatte das damals als Lob aufgenommen, im Nachhinein wurde ihm klar, dass Monika wieder mal einzig und allein aus egoistischen Gründen handelte. Oft hatte er sich in den folgenden Jahren gefragt, warum sie unbedingt ein Kind von ihm haben wollte.
Haushalt und Erziehung fielen somit in Georgs Aufgabenbereich, während Monika für das Geldverdienen zuständig war. Seine neuen Rollen als Hausmann und alleinerziehender Vater genoss Georg in vollen Zügen. Sobald Monika morgens in aller Frühe die Wohnung verließ, tobten Charlotte und er in den Betten herum, kuschelten noch eine Runde, schauten Bilderbücher an oder spielten mit den kleinen Holztieren. Aber am liebsten malten sie. Besonders die Wasserfarben hatten es Charlotte angetan. „Papa, komm, wir spielen Werkstatt. Ich bin eine Künstlerin und du kaufst bei mir Bilder“, schlug sie vor und im Nu saß sie am Küchentisch und ließ den Pinsel auf dem Blatt hin und her tanzen. Georg war ganz verliebt in diese Kunstwerke. Leider schafften sie es nur an den Kühlschrank. Als er Monika eines abends vorschlug, man könnte die Gemälde einrahmen und im Flur aufhängen, tippte sie sich mit dem Zeigefinger an die Stirn und zeigte ihm den Vogel: „Du spinnst wohl. Soweit kommt es noch, dass unsere Tochter die Wohnung zu einem Kindergarten macht. Maximal eins von dem Gekritzel am Kühlschrank, mehr ertrage ich nicht.“ Es traf ihn tief im Herzen. Als hätte sie eines seiner Bilder so niedergemacht, vielleicht noch schlimmer. „Aber sie hat sich soviel Mühe gegeben“, er stand hilflos mit den Bildern in der Hand vor ihr. Charlotte schlief zum Glück schon.

Im Flur bleibt sein Blick an den Kunstdrucken hängen. Abstrakte Malerei, wie Monika sie liebt. Verschiedene „Kompositionen“ ihres Lieblingskünstlers hängen sich gegenüber. Auf ihn wirken sie trostlos. Am liebsten sind ihm die Werke seiner Tochter. Die aufkeimende Wut, das festsitzende Schuldgefühl und ein wenig Rachelust lassen ihn ruckartig aufstehen und ehe er weiter nachdenken kann, reißt er einen Bilderrahmen nach dem anderen von der Wand und lässt sie achtlos und mit lautem Knall auf den Holzboden fallen. „Da hast du deine abstrakte Scheiße“, presst er zwischen seinen Lippen hervor und stampft auf einen der Rahmen, so dass das Glas komplett zerspringt.
Erschöpfung, aber auch Genugtuung machen sich in ihm breit. Er lehnt an der Wand und lässt sich langsam an ihr hinuntergleiten. Auf dem Boden sitzend, stützt er den Kopf in seine Arme, und umschlingt die Knie. Die Augen brennen, Tränen strömen heraus und er schämt sich, nicht für Charlottes Kunst gekämpft zu haben. Wie lange er hier sitzt, weiß er nicht. Die Augen fühlen sich geschwollen und müde an und auf seinen Lippen schmeckt er den Rotz, der ihm aus der Nase läuft. Auf der Hose hat sich ein großer nasser Fleck gebildet.

Dann ein flüchtiger Blick in das Wohnzimmer. Auf dem Tisch die halbleere Flasche Veterano, daneben ein leeres Glas. Monika benötigt dringend Hilfe. Aber er kann sie ihr nicht mehr geben. Da muss ein Fachmann ran.
Die weiße Ledercouch nimmt zwei Drittel des Raumes ein. Georg mag es lieber bequem und kuschelig. Und weiße Möbelstücke sind für ihn anonym und kühl. Er hat sich nie gerne auf diese Couch gesetzt. Im Winter war sie ihm zu kalt, im Sommer klebte man auf ihr fest. Und für Charlotte war diese Couch ebenfalls ein absoluter Fehlkauf. Sie bekam immer eine Decke, auf die sie sich zu setzen hatte, aus Sorge, es könnten Kratzer auf das gute Leder kommen. Seit Charlotte nicht mehr da ist, hüllt Monika sich in diese Decke, oft stundenlang liegt sie dann apathisch auf der Couch und blickt ins Nirgendwo. Georg erträgt es nicht, wenn sie auf dem weißen Leder liegt, weiß als Farbe der Unschuld. Das passt hier nicht.

Gegenüber vom Wohnzimmer ist noch eine Tür. Seit dem Ereignis bleibt sie verschlossen. Monika erträgt es nicht, wenn sie geöffnet wird. Also hält Georg sich daran. Nun traut er sich. Seine Hand berührt vorsichtig die Klinke, verweilt auf ihr, als müsse sie sie erst um Erlaubnis fragen, sein Herz pocht rasend schnell, die Kehle schnürt sich zu. Dann endlich drückt er langsam den Griff herunter. Mit geschlossenen Augen betritt er das Zimmer, verharrt nach drei Schritten und versucht, seinen Herzschlag und seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Charlottes Geruch hängt in der Luft, als wäre sie eben noch hier gewesen. In seinem Kopf hört er ihr zartes Stimmchen, ihr helles Lachen. Ängstlich öffnet er die Augen, vielleicht ist ja alles nur ein schlimmer Traum und sie steht vor ihm.


Auf dem kleinen Holztisch liegt noch ein angefangenes Bild, der Wasserfarbkasten ist geöffnet und der Pinsel ruht in dem alten Joghurtbecher. Georg wagt es nicht, irgendetwas zu verändern. Er lässt sich auf Charlottes Bett fallen, am Fußende liegt ihr geliebter kleiner Stoffhund, den er nun fest in seine Hände schließt und an seine Nase drückt. Dann saugt er den vertrauten Geruch in sich hinein, um ihn für immer zu speichern. Die Tränen laufen ihm erneut die Wangen hinunter. Er dreht seinen Kopf und vergräbt ihn im Kissen. Als ihm die Luft ausbleibt, setzt er sich wieder auf die Bettkante. Aufsteigende Übelkeit lässt ihn das Zimmer verlassen, den Stoffhund in der Hand. Behutsam, lautlos, schließt er die Tür.

Im Schlafzimmer strömt ihm Monikas Parfüm vom Morgen entgegen. Es definiert sich über eine süße, blumige Duftnote. Georg weiß bis heute nicht, um welchen Hersteller es sich handelt. Ihr gegenüber hatte er einmal angemerkt, dass sie zu viel davon auftrage, ein bisschen weniger würde ihr sicher auch gut stehen. Den abwertenden Blick vergisst er nicht. „Halt den Mund. Du hast keine Ahnung von solchen Dingen“, hatte sie ihn angefahren und ihm die Badezimmertür vor der Nase zugeknallt.
Seit sie sich wieder in den Beruf stürzt, benutzt sie noch mehr Parfum.

„Du musst noch nicht wieder arbeiten. Gib dir Zeit. Eine Therapie wäre vielleicht sinnvoller“, hatte er ihr am Morgen vorsichtig zu vermitteln versucht.
„Die Arbeit ist meine Therapie. Versteh das doch. Ich werde dort gebraucht. Ich kann die nicht so lange allein lassen.“
Und warum hast du unsere Tochter dann allein gelassen? Schoss es ihm blitzartig durch den Kopf. Aber seine Lippen klebten wie Honig zusammen, seine Kehle brachte keinen Laut heraus.
Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und schaute ihn lange an:
„Du weißt, dass du der wichtigste Mensch in meinem Leben bist. Unterstütz mich. Gemeinsam schaffen wir das. Oder?“ Georg hörte Unsicherheit heraus.
Eine stille Umarmung folgte. Sie drückte ihm ihre Brüste entgegen, ließ die rechte Hand unter sein T-Shirt gleiten und presste ihre Körper noch enger aneinander. Das penetrante Parfum steckte unangenehm in seinem Hals fest, er versuchte, es zu ignorieren. Da war sie wieder, die andere Monika. Die Monika der letzten Wochen, die nicht wusste, wohin mit ihrer Schuld. Unterwürfig, auf seine Absolution hoffend, harmoniesüchtig, seine Nähe suchend, fast schon einengend.
Doch in der Art, wie sie sich aus der Umarmung löste, wusste Georg, dass die Monika der letzten Wochen grad wieder zur Tür herausspaziert war. Dieser Wechsel wie zwischen heiß und kalt oder weich und hart, er kannte ihn nur zu gut. War er doch ein täglicher Begleiter geworden seit Charlotte nicht mehr bei ihnen war.
„Dir würde ein bisschen mehr Arbeit auch wieder gut tun. Langsam wirst du hier echt zur Plage. Was sagen denn deine Kollegen, dass du nun schon so lange nicht mehr in der Redaktion warst? Dein Schreibtisch ist doch sicher schon total verstaubt.“ Vorwurfsvoller Tonfall.
Sie stocherte ihren zweiten Ohrring durchs Loch, den Kopf leicht zur Seite geneigt, dabei fiel ihr langes rotes Haar immer wieder ins Gesicht,. Erwartungsvoll, fast schon ungeduldig, schaute sie ihn an.
Georg zuckte die Schultern: „Ich hab gekündigt.“
In den erwartungsvollen Blick mischte sich Entsetzen.
„Du hast was?“ schrie sie hysterisch.
„Ich hab gekündigt“, wiederholte er teilnahmslos.
„Ich glaub, mein Schwein pfeift. Und das sagst du mir erst jetzt? Und nun denkst du, ich füttere dich hier durch? Das kannst du dir mal schön von der Backe putzen. Dieser Plan geht nicht auf!“
Monika bekam rote Flecken im Gesicht, die sich schnell Richtung Hals und Dekolleté ausweiteten.
„Nee, mein Freund, das funktioniert nicht.“ Der erhobene Zeigefinger wirbelte auf ihn zu.
„Dann pack deine sieben Sachen und geh. Ich brauch hier niemanden, den ich aushalten muss.“

Seine Tasche steht gepackt an der Wohnungstür, wartet auf ihn.
Er schnappt sie sich mit der linken, seine rechte Hand umklammert immer noch den Stoffhund und öffnet nun die Tür, er seufzt tief und macht einen Schritt ins Treppenhaus. Gedämpfte Kinderstimmen aus dem ersten Stock empfangen ihn und lassen ihn innehalten. Marie und Jonas, die Zwillinge, mit denen Charlotte im Kindergarten war. Es gab Zeiten, da klingelten sie jeden Tag. Die drei hatten Spaß daran, sich mehrmals am Tag gegenseitig zu besuchen, Treppen rauf und runter. Georg empfand es als sehr unterhaltsam, diese kleinen Leutchen dabei zu beobachten und ihnen den Freiraum zu geben. Manch anderer Nachbar beschwerte sich bei der Hausverwaltung über den Lärm. Nun war es still geworden im Treppenhaus.
Das laute Schließgeräusch der Tür reißt Georg aus seinen Gedanken. Er zuckt zusammen, jetzt gibt es kein Zurück mehr. Die Tür ist ins Schloss gefallen und der Schlüssel ruht auf dem Küchentisch. Georgs Herz rast, ein mulmiges Gefühl überkommt ihn und in seinem Kopf drehen sich die Gedanken wie in einem Karussell. Darf er jetzt einfach gehen? Monika in diesem Chaos zurück lassen? Er fühlt sich anders.

„Guten Tag, Herr Weber“, hört er auf den oberen Treppenstufen. Georg fährt herum.
„Guten Tag, Frau Heumann.“ Er versucht zu lächeln. Es ist anstrengend und fühlt sich wie eine Verzerrung der Gesichtsmuskeln an.
„Wollen Sie verreisen?“ Sie zieht die rechte Augenbraue hoch und verleiht ihrem Gesicht damit noch mehr Strenge.
„Eh, nee, zum Sport“, druckst es aus ihm heraus.
Die ältere Dame schaut auf den Stoffhund, den er immer noch fest in seiner Hand umklammert. Ihr Blick verändert sich. Georg kennt es schon. Er erträgt dieses Mitleid nicht mehr. Hastig stopft er den Hund in seine Jackentasche.
„Ich muss jetzt auch los. Schönen Tag noch!“ und schon rast er die Treppen hinunter.

Im U-Bahnschacht angekommen, ist Georg froh, sofort in die Bahn einsteigen zu können. Es soll schnell weitergehen. Er möchte keine Zeit haben, plötzlich Gefahr zu laufen, Manschetten zu bekommen.
Nach drei Stationen steigt er aus.
Die Treppen der U-Bahnstation heraufgehend, wird er vom Getümmel verschluckt. Er hat das Gefühl, in einem Meer zu schwimmen. Wie ein Fisch mitten im riesigen Schwarm. Er braucht nicht viel zu tun, muss sich einfach treiben lassen.
Gedankenverloren setzt er einen Fuß vor den anderen, während er zwischen Menschen, Straßen, Ampeln, Autos und Hauswänden untergeht. Eine Frau kommt ihm entgegen, sie hat lange rote Haare. Sein Herz hämmert und er zuckt kurz zusammen. In ihm erwacht die Erinnerung, wie er vor zwei Wochen nach Hause kam. Monika lag auf dem Boden im Flur, neben sich eine Tablettenpackung und eine leere Flasche Weißwein. Wie einen schweren, nassen Sack, hatte er sie zur Toilette getragen und ihr eine gefühlte Ewigkeit den Finger in den Hals gesteckt. Als alles draußen war, jammerte sie los: „Jetzt darfst du mich niemals verlassen. Wir haben nur noch uns. Du weißt, dass wir es ihr schuldig sind. Ich wollte zu ihr, für immer.“ Ihre Zunge war schon schwer und ihre Lippen dunkelrot verfärbt. Sie klammerte sich an ihn, danach brach sie zusammen und lag wie ein Embryo gekrümmt vor ihm auf dem Boden. Sie griff nach seinen Beinen, hielt sie fest, wimmerte und schluchzte. „Hörst du, bleib bei mir.“

In der Jackentasche spürt er den Schlüssel. Er drückt ihn solange fest in seine Handinnenfläche, bis es ihn schmerzt. Aber nun fühlt es sich endlich nach Realität an. Dieser Schlüssel öffnet ihm eine neue Welt. Seine Welt.

Vor der blauen Tür bleibt Georg stehen. Er steckt vorsichtig den Schlüssel in das Schloss, dreht ihn um und stößt die Tür sanft mit der linken Hand auf. Im kühlen Treppenhaus steigt er hastig die Stufen hoch, zwei auf einmal nehmend. In der dritten Etage bleibt er stehen und verschnauft kurz. Vor ihm zwei Türen, die einander zum Verwechseln ähneln. Mit leichtem Herzklopfen öffnet er die linke und betritt die Wohnung. Dann bleibt er im Flur stehen, lässt die Tasche sanft zu Boden gleiten, schließt die Augen und atmet tief durch. Er glaubt zu spüren, wie sich eine kleine Kinderhand in die seine schmiegt, sie fest drückt. Die Tür fällt mit einer Leichtigkeit ins Schloss. Vorsichtig blinzelt er und blickt noch etwas unsicher um sich. Dann holt er den kleinen Stoffhund aus seiner Jackentasche und küsst ihn sanft auf die Schnauze. Sein Herz macht einen Sprung. „Ja, wir machen uns das hier so richtig schön, mein Schatz!“ Langsam öffnet er den Reißverschluss seiner Tasche. Zwei Hosen, zwei Hemden, Unterwäsche, Socken, ein Handtuch und sein Kulturbeutel liegen oben drauf. Er räumt die Sachen aus. Auf dem Boden der Tasche stapeln sich Charlottes Werke. Behutsam holt er eins nach dem anderen heraus und beginnt, die Wände in der Wohnung damit zu schmücken.

 
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Hallo kafriema,

herzlich willkommen!

Eine Stelle deiner Geschichte gefällt mir, das Mitschwimmen im Menschenstrom ist gut geschildert.
Sonst allerdings ist da für meinen Geschmack zu viel innerer Monolog, und der außerdem noch nicht ganz nachvollziehbar.

Es war ein weicher Stuhl, mit einem blauen Sitzpolster. Die Lehne war aus dunklem Mahagoniholz, mit schöner Verzierung.
Ist das nun ein Stuhl oder ein Sessel?
Eine Holzlehne spricht eigentlich eindeutig für Stuhl.
Monika hatte ihn damals für sie beide ausgesucht. Wie sie alles für ihr beider Leben aussuchte und mit einer Selbstverständlichkeit bestimmte und vereinnahmte.
Wieso kommt ihm dieser Gedanke ausgerechnet bei dem Stuhl, den er doch sehr gerne hat und den er vermissen wird? Wo wurde er an d i e s e r Stelle vereinnahmt?
Er hatte seine Entscheidung getroffen und war bereit, sie zu tragen, in all ihrer Konsequenz.Und dazu gehörte, die materiellen Dinge loszulassen, auch wenn sie natürlich für ihn einen ideellen Wert hatten.
Das klingt für mich viel zu erklärend und geschraubt.
Georg stand in der U-Bahn. Er war froh, dass er nicht lange unten im Schacht warten musste.
Da stimmt die Zeit nicht. Wenn er schon in der U-Bahn steht, dann wäre ' ...
dass er nicht lange im Schacht hatte warten müssen.' richtig.
Ankommen – aber wo? Georg wusste es nicht mehr. Hatte er sein Ziel etwa aus den Augen verloren? Plötzlich spürte er, wie sich Unsicherheit in ihm ausbreitete. Aber er wollte nicht an seiner Entscheidung zweifeln, er wollte nach vorne schauen, sich dem Neuen stellen, mit all seiner Kraft, seiner Lebenserfahrung, seinem Herzenswunsch und –willen. Er wollte einfach endlich leben. Selbstbestimmt leben. Frei von Zwängen und fremden Erwartungen. Er wollte sich nicht verbiegen, für niemanden. Er wollte so leben, wie er es für richtig hielt, wie er es sich immer vorgestellt hatte.
Wieder eine ellenlange Erklärung ... für mich ermüdend.
Es wäre interessanter von konkreten Erinnerungen zu lesen, die zu all diesen seinen Empfindungen geführt hatten. Wie hatte sie so über ihn verfügt? Wieso hatte er sich selbst in dieser Beziehung verloren? Wie wird sie von seinem Auszug erfahren - oder weiß sie es schon? Was löst die Unsicherheit aus? Hat er doch Angst vor dem Alleinsein? Oder verlernt, sein Leben selbst zu organisieren?

Viele Grüße,

Eva

 

Hallo Eva,

danke, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Geschichte zu beleuchten. Ja ich war mir auch nicht so wirklich sicher, ob ich sie überhaupt hier reinstellen soll, weil ich nicht ganz so zufrieden war...

Du hast mir gute Stichpunkte und Anregungen geliefert, ich danke dir. Werde mal sehen, wie ich die Geschichte nochmal umschreibe.

Ist denn Georgs Zwiespalt irgendwie bei dir durchgekommen oder hab ich da deiner Meinung nach zu "geschraubt und lang" berichtet?

Liebe Grüße,

kafriema

 

Hey nochmal kafriema!

Der Zwiespalt wird zwar etwas spürbar, aber es ist nicht greifbar, was genau ihn unsicher macht. Der verlorene Stuhl allein wird es ja nicht sein :-). Vielleicht gab sie ihm Tipps für seinen Job? Vielleicht hat sie gut gekocht? Eine Weile konnte sie ihn ja halten, wodurch? Und was ist sein eigentliches Ziel jetzt? Die Wohnung allein, das Ohne-sie-Sein wird ja nicht reichen. Wie stellt er sich vor, das Leben willkommen zu heißen? Es bleibt für mein Gefühl alles sehr im Allgemeinen und ich zumindest kann mich bei ihm nicht einfühlen.

Viele Grüße,

Eva

 

Hallo kafriema,

ich denke, deine Geschichte hat durchaus Potential, noch ein paar Zeilen länger zu sein. Denn vieles lässt du völlig im Dunkeln. Das kannst du schon machen, allerdings würde ich dann Georgs Zustand eindringlicher beschreiben. Aber von Anfang an:

Ich würde generell überlegen, diese Geschichte im Präsenz zu schreiben. Du beschreibst da ja eigentlich nur eine bestimmte Situation, es handelt sich hier nicht um eine klassische Kurzgeschichte mit Spannungsbogen und einer richtigen Handlung. Das finde ich auch gar nicht schlimm, aber dann würde ich diese Szene, die du hier beschreibst, diese Gefühlslage, einfach intensiver gestalten. Da eignet sich das Präsenz, finde ich, immer ganz gut, weil es unmittelbarer klingt.

Den Einstieg über den Sessel finde ich gut.

Monika hatte ihn damals für sie beide ausgesucht. Wie sie alles für ihr beider Leben aussuchte und mit einer Selbstverständlichkeit bestimmte und vereinnahmte.
Hier deutest du etwas an, das du dann später nie wieder aufgreifst. Das finde ich schade. Denn diese beiden Sätze erklären für mich nicht die Verwirrung und Beklemmung, die er später empfindet. Ich erkläre mir das so: Ein Mann löst sich von einer einengenden Beziehung und startet ein neues Leben in einer neuen Bude.

Okay, denke ich, aber warum ist er so verwirrt? Er stellt sich Fragen über seine Vorstellung vom Leben, was ja dann fast schon philosophisch wird. Dann fühlt er sich hilflos. Das alles sprichst du aus, aber du zeigst es mir nicht. Wie äußert sich seine Verwirrung? Verläuft er sich vielleicht auf einem Weg, den er eigentlich kennen sollte. Steht auf einmal mitten in der Stadt und hat vergessen, wo er eigentlich hinwollte, weil er so viel grübelt. Wie empfindet er die Hilflosigkeit? Ist ihm vielleicht schlecht? Wird ihm schwindlig? Weißt du, was ich meine?

Mir gefällt die Ausgangssituation, lass ihn doch an zwei, drei Gegenständen in der alten Wohnung vorbeilaufen und verknüpfe die mit prägnanten Szenen der Beziehung, die die Enge und den Verlust seiner Selbstbestimmung eindrücklich veranschaulichen. Vielleicht erinnert er sich durch irgendetwas an eine Situation, in der sie ihn vor Freunden mal wieder lächerlich gemacht, nicht ernst genommen, ihm über den Mund gefahren ist. Irgendwie sowas. So, wie deine Geschichte im Moment ist, kommt mir das irgendwie noch nicht nah.

Willkommen, liebes Leben. Willkommen!
Das würde ich streichen.

So, das sind nur meine bescheidenen Gedanken zu dem Text, vielleicht kannst du damit ja was anfangen.

Liebe Grüße
RinaWu

 

Hallo RinaWu,

vielen Dank für deine "bescheidenen Gedanken":) zu meinem Text. Es ist jetzt schon ne Weile her, tut mir leid, dass ich mich jetzt erst dazu äußere. War lange nicht mehr aktiv hier. Aber jetzt!
Habe den Text nun komplett überarbeitet, umgekrempelt und deine Ideen und Gedanken dazu haben mir wirklich verdammt viel geholfen!!!!
Vielleicht hast du ja irgendwann Zeit und Lust, nochmal drüber zu schauen....;)

Willkommen, liebes Leben. Willkommen!
Das würde ich streichen.

hab ich gemacht - was ein Kitsch! Hilfe!!!!

Den Einstieg über den Sessel finde ich gut.
vielen Dank. Hab nun den Nudeltopf genommen....mal gucken.

Mir gefällt die Ausgangssituation, lass ihn doch an zwei, drei Gegenständen in der alten Wohnung vorbeilaufen und verknüpfe die mit prägnanten Szenen der Beziehung, die die Enge und den Verlust seiner Selbstbestimmung eindrücklich veranschaulichen. Vielleicht erinnert er sich durch irgendetwas an eine Situation, in der sie ihn vor Freunden mal wieder lächerlich gemacht, nicht ernst genommen, ihm über den Mund gefahren ist. Irgendwie sowas.
hab ich versucht, umzusetzen mit den Erinnerungen bei den Gegenständen. Gute Idee. Danke.

Liebe Grüße,
Kafriema

 

Hallo kafriema,

Nur kurz eine Sache, weil mir das sofort ins Auge gesprungen ist:
Du hast 13 Absätze, von denen 6 gleich anfangen:

Georg legt seinen Wohnungsschlüssel
Georg verlässt die Küche
Georg steht in der U-Bahn.
Georg geht die Treppen
Georg steckt seine linke Hand
Georg bleibt vor der blauen Tür stehen
Den einen oder anderen Satzanfang könntest du variieren – und damit meine ich nicht „Georg“ einfach durch „Er“ zu ersetzen. ;)

Beispiele (teilweise auch Vorschläge, um Belast/Überflüssiges abzuschmeißen):

Georg steht in der U-Bahn. Er ist froh, dass er nicht lange unten im Schacht hatte warten müssen.
In der U-Bahn angekommen, ist Georg froh, dass …

Georg geht die Treppen der U-Bahnstation herauf und das Getümmel der Menschenmasse verschluckt ihn sofort
Das Getümmel („der Menschenmasse“ kann raus, welches Getümmel sollte es sonst sein?) auf den Treppen der U-Bahnstation verschluckt ihn („sofort“ könnt raus).

Georg steckt seine linke Hand in die Jackentasche und spürt den Schlüssel.
In der Jackentasche spürt er den Schlüssel.
(„linke Hand“ ist unwichtig. Dass er die Hand erst hineinsteckt, ist überflüssig.)

Georg bleibt vor der blauen Tür stehen.
Vor der blauen Tür bleibt Georg stehen.

Alles nur Vorschläge, die es aber m.E. etwas verbessern.

Viel Spaß hier.

Beste Grüße,
GoMusic

 

Hallo GoMusic,

super. Vielen Dank für deine konstruktiven Vorschläge. Hab ich direkt geändert und noch ein paar andere Kleinigkeiten (wenn man schon mal dabei ist;))

Lieben Gruß zurück!
kafriema

 
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„Halt den Mund. Du hast keine Ahnung von solchen Dingen“, hatte sie ihn angefahren und ihm die Badezimmertür vor der Nase zugeknallt.

Ein schönes (sofern man das zu dem Geschehen der Geschichte überhaupt mit diesem Adjektiv sagen darf) Beispiel lieferstu uns,

kafriema,

dass im Privaten und hinter den Wänden dem öffentlichen Blick entzogen, Gewalt nicht nur von Männern ausgeht und Emanzipation keineswegs nur eine Angelegenheit von Frauensleuten ist. Da bringstu uns ein kurzes Beispiel zwischen Georg (= Bauer [neudeutsch: Landwirt]) und Monika (wenigstens hier soll Gleichberechtigung gelten, darum von der griech. Bedeutung - wie beim Georg - her "die Einzige", also Domina/Dame/Frau [vom ahd. frouwe als weibliche Form des fron, dem Herrn, der noch im Frondienst weiterlebt und Fronleichnam gefeiert wird] = Herrin). Sie dominiert die Beziehung, was Du sehr schön darstellst - bis hin, dass er sie nicht mehr riechen kann. Da muss man sich ja in der Schwarmintelligenz der Masse - und sei's in der U-Bahnstation - wohlfühlen.

Seltsam genug, dass am Ende eine andere Art von Flucht angerissen wird ... die eben kein Akt der Befreiung ist.

Kurz, eine kurze Geschichte übers einander fremd werden bis hin zur Selbstentfremdung, die in Wahnsinn oder Tod endet.

Triviales aus dem Nähkästchen

... einmal angemerkt, dass sie zu viel davon auftrage, er diese Schwere nur schwer ertrage.
Zwomal "tragen", wenn auch mit unterschiedlichen Vorsilben, wobei Synonyme fürs "auftragen" im gemeinten Sinne schwieriger zu finden sind, als fürs "ertragen" vom aushalten übers erleiden oder hinnehmen, vom schlucken bis zum verkraften, das dann auch zum beigefügten Adjektiv m. E. am besten passt.

... dröhnt Monikas Stimme in seinen Kopf: „Wag es ja nicht, dich aus dem Staub zu machen. Hast du mich verstanden? Wenn du es trotzdem tust, wirst du es bitter bereuen!“* das war vor zwei Wochen, ...
(* Entweder ein Komma zwischen dem Ende der wörtl. Rede oder statt des übergeordneten Satzes ein neuer mit großem Buchstaben ("Das war ...) am Anfang ...)

Seinen geliebten ovalen Esstisch, ein Erbstück seiner Oma, welches ihn durch seine komplette Studentenzeit begleitet hatte, hatte Monika mit den Worten: ...
Hier - an dem eher zufälligen Zusammentreffen des Hilfsverbs - fällt mir estmals auf, wie Du an der Schulgrammatik klebst. Die ist ja nicht falsch, nur werden da die zwostelligen Zeitformen bevorzugt werden - von denen es im Deutschen nur zwo gibt, selbst das einfache Futur ist zwostellig. Aber es kann durchaus als Beispiel herhalten, wenn ich statt des korrekten, schulgrammatischen "Morgen werd ich kommen" einfach sag "Morgen komm ich". So ließe sich der erste Satz verkürzen auf " ... durch seine komplette Studentenzeit begleitete, hatte Monika ...", ohne einen Schaden in der Zeitenfolge anzurichten.

Ähnliches gilt für den übergeordneten Satz zur wörtl. Rede, (übrigens der einzige "echte" Schnitzer, der mir aufgefallen ist), der mit

..., wirst ... bereuen ... gestritten hatten ... getraut hatte, ...
und fortfährt im
... hatte ... geschmissen, ... eingesperrt ..., hatte erhört und ... aufgeschlossen.
Da lässt sich sicherlich das eine oder andere Hilfsverb einsparen. Guck einfach noch einmal durch.

Gruß und schönes Wochenende vom

Friedel

Nachtrag:

Mir ist gerade erst aufgefallen, dass wir uns das erste Mal begegnen. Wahrscheinlich kam mir der Titel in dem Gegensatz Abschied/Ankunft, Abschied/Ankommen dermaßen bekannt vor, dass ich den Gruß jetzt nachhol:

Herzlich willkommen hierorts, kafriema!

 

Guten Abend Friedrichard und wie schön, dass du dir Zeit für meinen Text und die Kritik genommen hast. Ich fühle mich geehrt....

Und ja: unsere erste Begegnung. "Hallo!"

Habe schon viele Bemerkungen deinerseits gelesen und dachte mir: "Sehr interessant, wie der Friedel sich mitteilt und an die Texte herangeht."
Und nun bekomme ich auch so einen Kommentar. DANKESCHÖN!

Ich werde deine Punkte berücksichtigen und nochmal über den Text gehen.

... einmal angemerkt, dass sie zu viel davon auftrage, er diese Schwere nur schwer ertrage.
Zwomal "tragen", wenn auch mit unterschiedlichen Vorsilben, wobei Synonyme fürs "auftragen" im gemeinten Sinne schwieriger zu finden sind, als fürs "ertragen" vom aushalten übers erleiden oder hinnehmen, vom schlucken bis zum verkraften, das dann auch zum beigefügten Adjektiv m. E. am besten passt.

habe sogar ein Synonyme Buch hier herumliegen und werde es nachher mal wälzen!
... dröhnt Monikas Stimme in seinen Kopf: „Wag es ja nicht, dich aus dem Staub zu machen. Hast du mich verstanden? Wenn du es trotzdem tust, wirst du es bitter bereuen!“* das war vor zwei Wochen, ...
(* Entweder ein Komma zwischen dem Ende der wörtl. Rede oder statt des übergeordneten Satzes ein neuer mit großem Buchstaben ("Das war ...) am Anfang ...)
hast recht, wird verändert.

Seinen geliebten ovalen Esstisch, ein Erbstück seiner Oma, welches ihn durch seine komplette Studentenzeit begleitet hatte, hatte Monika mit den Worten: ...
Hier - an dem eher zufälligen Zusammentreffen des Hilfsverbs - fällt mir estmals auf, wie Du an der Schulgrammatik klebst. Die ist ja nicht falsch, nur werden da die zwostelligen Zeitformen bevorzugt werden - von denen es im Deutschen nur zwo gibt, selbst das einfache Futur ist zwostellig. Aber es kann durchaus als Beispiel herhalten, wenn ich statt des korrekten, schulgrammatischen "Morgen werd ich kommen" einfach sag "Morgen komm ich". So ließe sich der erste Satz verkürzen auf " ... durch seine komplette Studentenzeit begleitete, hatte Monika ...", ohne einen Schaden in der Zeitenfolge anzurichten.
denke ich mal drüber nach...

Ähnliches gilt für den übergeordneten Satz zur wörtl. Rede, (übrigens der einzige "echte" Schnitzer, der mir aufgefallen ist), der mit
..., wirst ... bereuen ... gestritten hatten ... getraut hatte, ...
und fortfährt im
... hatte ... geschmissen, ... eingesperrt ..., hatte erhört und ... aufgeschlossen.
Da lässt sich sicherlich das eine oder andere Hilfsverb einsparen. Guck einfach noch einmal durch.
mach ich auf jeden Fall!


Gruß und schönes Wochenende vom

Dankeschön. Wünsche ich dir auch!

Auf bald

kafriema

 

Mir hat der (vor-)letzte Abschnitt gefallen. Das Treppensteigen schilderst du ziemlich spannend :D Das wollte ich eigentlich nur sagen. Für den Rest bin ich selber noch zu grün, um dir da helfen zu können.

 

Hallo kafriema,


ich gehe gleich mal in den Text.


Es ist alles so vertraut, was er sieht, riecht und fühlt.
Du machst das ja später, mit den Nudeln, dem Sessel und so, ich fände es dennoch besser, wenn du bereits hier kurz was zeigen würdest, anstatt das nur so hinzuschreiben. Was sieht, riecht er? Und was fühlt er? Wenn du es richtig zeigst - mit einer Erinnerung verknüpfst z.B. - hättest du gleich was Emotionales mit drin und könntest den ersten Satzteil streichen - das Vertraute wäre damit schon abgehakt.

Auf dem Herd steht noch der Topf mit den restlichen Nudeln, die sie gestern Abend gegessen haben. Nudeln mit Thunfischsauce. Er mag keine Nudeln. Sie hängen ihm zum Hals heraus.
Solltest du vereinfachen - Doppler vermeiden.
Könnte nur dann so stehen bleiben - bringt nämlich einen interessanten Rhythmus mit rein - wenn du eine bewusste Entscheidung getroffen hättest. Das Stilmittel sollte nämlich als solches später im Text erkennbar bleiben.
Noch darf aber auf jeden Fall weg - hast du oben schon, ist hier auch redundant.

Seine Finger streichen über die Stuhllehne jenes Stuhles, auf dem er sooft gesessen hat. Er weiß genau, wie es sich anfühlt, dort zu sitzen. Es ist ein weicher Stuhl, mit einem blauen Sitzpolster. Die Lehne ist aus dunklem Mahagoniholz, mit schöner Verzierung.
Jenes und welches klingt recht antiquiert, hier - im Kontext - gekünstelt.
Mir ist das zu kompliziert alles. Wie wäre es in etwa derart: Seine Finger streichen über die mit Schnitzereien verzierte Lehne des Mahagonistuhls, auf dem er sooft gesessen hat.
Alles andere könnte weg, finde ich.

Monika hat ihn damals für sie beide ausgesucht, zusammen mit drei weiteren Stühlen und dem passenden eckigen Mahagonitisch. Georg erinnert sich, wie er damals nach Hause gekommen war und vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Wie sooft.
Kompliziert + Wortwiederholungen.
Vorschlag: Monika hat vier davon ausgewählt. Der passende Tisch wurde natürlich gleich mitgeliefert. Georg erinnert sich, wie er nach Hause gekommen war und vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Wie sooft.

Seinen geliebten ovalen Esstisch, ein Erbstück seiner Oma, welches ihn durch seine komplette Studentenzeit begleitet hatte, hatte Monika mit den Worten: „Zu wuchtig!“ und „Passt nicht!“ kurzerhand in den Keller verfrachtet.
Vorschlag: Den Esstisch seiner Oma hatte Monika mit den Worten: „Passt nicht!“ kurzerhand in den Keller verfrachtet.

Georg verlässt die Küche.
Kann weg.

Im Flur bleibt sein Blick an den Bildern hängen. Abstrakte Malerei, wie Monika sie liebt. Auf ihn wirken sie trostlos. Er mag lieber Werke aus der Romantik. Landschaften, mit feinem Pinselstrich.
Zeig das doch. Beschreibe kurz einen Pollock, Kandinsky, Götz - würde deshalb Kunstdrucke, keine Bilder im Flur aufhängen.

Die Tür zum Wohnzimmer steht offen. Die weiße Ledercouch nimmt zwei Drittel des Raumes ein. „Weiß soll sie sein. Und aus Leder, das ist unempfindlich“, so waren Monikas Worte damals. Gesagt, gekauft. Georg mag kein Leder. Und weiße Möbelstücke sind für ihn anonym und kühl. Er hat sich nie gerne auf diese Couch gesetzt. Im Winter war sie ihm zu kalt, im Sommer klebte man auf ihr fest. Georg schließt die Tür, ohne sich weiter vom Wohnzimmer zu verabschieden. Hier hat er wenig Zeit verbracht.
Ach, ich weiß nicht, kafriema, das ist mir alles zu sperrig, mich ziehst du so einfach nicht in die Geschichte. so waren Monikas Worte damals zum Beispiel. Ich empfehle dir eine klare Inquit-Formel (sie sagt, sagte). Auch dass er sich vom Wohnzimmer verabschiedet. Hm. Gefällt mir einfach nicht.


Ich breche hier mal ab, obwohl ich schon zu Ende gelesen habe.
Stilistisch ist mir das zu sperrig, der Inhalt zu sehr schwarz und weiß. Ich vermisse Grautöne.
Meine Güte, weshalb hat er es denn überhaupt mit der Alten so lange ausgehalten? Wenn du aufzeigen wolltest, dass sich Liebe und Zuneigung verändert haben, müsstest du mir das näher bringen. Da muss doch mal was gewesen sein. Liebe, Sex, whatever, irgendwas, was mal an der Frau interessant für ihn gewesen ist und umgekehrt. So zucke ich nur mit den Schultern. Verstehe deine Figuren nicht und es berührt mich auch null, dass er geht. Ist doch einfach nur logisch. Das Einzige, was ich mich frage, ist, warum dieser Vollpfosten nicht schon viel früher das Weite gesucht hat. Dass dann die Alte aus dem Fenster springt, lässt mich auch kalt. Ich verstehe den Suizid nicht. Auf Grundlage deiner Geschichte kann sie doch ebenso froh darüber sein, dass der Typ abgehauen ist. Da ist doch nichts, was mich glauben lassen könnte, der Mann habe ihr was bedeutet, oder sie sei von mir aus abhängig gewesen von ihm (wegen der Kohle oder so). Nichts.


Sorry, kafriema, mich konnte deine Geschichte einfach nicht erreichen. Ist natürlich immer auch Geschmackssache, und ich gebe nur eine subjektive Lesermeinung ab, klar.
Vielleicht werde ich mit zukünftigen Texten von dir warm.


Danke fürs Hochladen


hell

 

Ich fühle mich geehrt....

...

Habe schon viele Bemerkungen deinerseits gelesen und dachte mir: "Sehr interessant, wie der Friedel sich mitteilt und an die Texte herangeht."
Und nun bekomme ich auch so einen Kommentar. DANKESCHÖN!


Nix zu danken,

lieber kafriema

aber lautet das dreizehnte Gebot nicht, Du sollst einen vridel nicht in Verlegenheit bringen?

Tschüss

Freatle

 

Hallo hell,

nun hatte ich dir ganz viel zurück geschrieben - und schwups war es plötzlich weg.

Also, noch mal im Kurzformat!

Es ist alles so vertraut, was er sieht, riecht und fühlt.
Du machst das ja später, mit den Nudeln, dem Sessel und so, ich fände es dennoch besser, wenn du bereits hier kurz was zeigen würdest, anstatt das nur so hinzuschreiben. Was sieht, riecht er? Und was fühlt er? Wenn du es richtig zeigst - mit einer Erinnerung verknüpfst z.B. - hättest du gleich was Emotionales mit drin und könntest den ersten Satzteil streichen - das Vertraute wäre damit schon abgehakt.

gute Idee. Werde ich ausprobieren!

Auf dem Herd steht noch der Topf mit den restlichen Nudeln, die sie gestern Abend gegessen haben. Nudeln mit Thunfischsauce. Er mag keine Nudeln. Sie hängen ihm zum Hals heraus.
Solltest du vereinfachen - Doppler vermeiden.
Könnte nur dann so stehen bleiben - bringt nämlich einen interessanten Rhythmus mit rein - wenn du eine bewusste Entscheidung getroffen hättest. Das Stilmittel sollte nämlich als solches später im Text erkennbar bleiben.
Noch darf aber auf jeden Fall weg - hast du oben schon, ist hier auch redundant.

Stimmt, so aus dem Kontext gerissen, wirken diese Doppler total doof.


Seine Finger streichen über die Stuhllehne jenes Stuhles, auf dem er sooft gesessen hat. Er weiß genau, wie es sich anfühlt, dort zu sitzen. Es ist ein weicher Stuhl, mit einem blauen Sitzpolster. Die Lehne ist aus dunklem Mahagoniholz, mit schöner Verzierung.
Jenes und welches klingt recht antiquiert, hier - im Kontext - gekünstelt.
Mir ist das zu kompliziert alles. Wie wäre es in etwa derart: Seine Finger streichen über die mit Schnitzereien verzierte Lehne des Mahagonistuhls, auf dem er sooft gesessen hat.
Alles andere könnte weg, finde ich.

Monika hat ihn damals für sie beide ausgesucht, zusammen mit drei weiteren Stühlen und dem passenden eckigen Mahagonitisch. Georg erinnert sich, wie er damals nach Hause gekommen war und vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Wie sooft.
Kompliziert + Wortwiederholungen.
Vorschlag: Monika hat vier davon ausgewählt. Der passende Tisch wurde natürlich gleich mitgeliefert. Georg erinnert sich, wie er nach Hause gekommen war und vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Wie sooft.

Seinen geliebten ovalen Esstisch, ein Erbstück seiner Oma, welches ihn durch seine komplette Studentenzeit begleitet hatte, hatte Monika mit den Worten: „Zu wuchtig!“ und „Passt nicht!“ kurzerhand in den Keller verfrachtet.
Vorschlag: Den Esstisch seiner Oma hatte Monika mit den Worten: „Passt nicht!“ kurzerhand in den Keller verfrachtet.

Georg verlässt die Küche.
Kann weg.


werde mal schauen, was ich daraus mache. Danke

Im Flur bleibt sein Blick an den Bildern hängen. Abstrakte Malerei, wie Monika sie liebt. Auf ihn wirken sie trostlos. Er mag lieber Werke aus der Romantik. Landschaften, mit feinem Pinselstrich.
Zeig das doch. Beschreibe kurz einen Pollock, Kandinsky, Götz - würde deshalb Kunstdrucke, keine Bilder im Flur aufhängen.
auch das ist eine feine Idee. Werde sie bei der Überarbeitung berücksichtigen.


Stilistisch ist mir das zu sperrig, der Inhalt zu sehr schwarz und weiß. Ich vermisse Grautöne.
Meine Güte, weshalb hat er es denn überhaupt mit der Alten so lange ausgehalten? Wenn du aufzeigen wolltest, dass sich Liebe und Zuneigung verändert haben, müsstest du mir das näher bringen. Da muss doch mal was gewesen sein. Liebe, Sex, whatever, irgendwas, was mal an der Frau interessant für ihn gewesen ist und umgekehrt. So zucke ich nur mit den Schultern. Verstehe deine Figuren nicht und es berührt mich auch null, dass er geht. Ist doch einfach nur logisch. Das Einzige, was ich mich frage, ist, warum dieser Vollpfosten nicht schon viel früher das Weite gesucht hat. Dass dann die Alte aus dem Fenster springt, lässt mich auch kalt. Ich verstehe den Suizid nicht. Auf Grundlage deiner Geschichte kann sie doch ebenso froh darüber sein, dass der Typ abgehauen ist. Da ist doch nichts, was mich glauben lassen könnte, der Mann habe ihr was bedeutet, oder sie sei von mir aus abhängig gewesen von ihm (wegen der Kohle oder so). Nichts.


Sorry, kafriema, mich konnte deine Geschichte einfach nicht erreichen. Ist natürlich immer auch Geschmackssache, und ich gebe nur eine subjektive Lesermeinung ab, klar.
Vielleicht werde ich mit zukünftigen Texten von dir warm.


Ich habe deine Botschaft verstanden. Vielen, vielen Dank für dein ehrliches Urteil. Ich merke, die Geschichte ist noch lange nicht am Ende. Ein hartes Stück Arbeit liegt vor mir.
Dein Feedback hat mir auf jeden Fall unheimlich geholfen!!!!
DANKE!!!!

Wenn du Zeit und Lust hast, würde ich mich über ein erneutes Feedback freuen - wenn die Geschichte dann endlich mal zu Ende ist. Vielleicht krieg ich dich ja doch noch....;)

P.S.: Herzlichen Glückwunsch auch noch von mir zu deiner Empfehlung für "Riskante Träume". Hat mir sehr gut gefallen!!!

Einen schönen Tag,

kafriema

 

Hallo Karfriema,

anbei meine Gedanken zu der Geschichte.

Georg kommt mir vor wie ein kleiner Junge und Monika wie seine Mutter, die den ungezogenen Jungen erzieht. Gleichzeitig kommt sie sehr kalt, gleichgültig und böse rüber. Mir ist sie unsympathisch. Doch auch für Georg verspüre ich keinen Hauch von Sympathie oder gar Mitleid. Er kommt wie ein Schwächling, bzw. Feigling daher, der sich einmal ein Herz gefasst hat und eine neue Wohnung besorgt. Angesichts der Tatsache, dass ich nichts über die Beziehung der Beiden weiß, besteht die Frage, warum er diesen Schritt nicht schon längst getan hat.
Und am Ende springt sie aus dem Fenster, Hääähh??? Wie kann eine so starke, gleichgültige und kalte Frau aus dem Fenster springen? Das passt doch überhaupt nicht zur Handlung? Der Frauentypus neigt doch nicht zum Suizid.
Alles in allem sollte der Leser für die Figuren doch einen Hauch Sympathie verspüren, bzw. deren handeln nachvollziehbar sein. Ich würde daher die ausschweifenden Beschreibungen der Wohnung kürzen und etwas mehr zu den Personen schreiben.

Viele Grüße
Yvonne

 
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Hallo meryem,

oder darf ich "Fleischerin" sagen??? ;) als solche hattest du dich bei einem anderen Text selbst bezeichnet....musste herzlich lachen.

Meiner Meinung nach sollte die Handlung einer Geschichte mit den Beschreibungen vermischen und so eine eigene Melodie erzeugen, doch deine Geschichte liest sich bis jetzt irgendwie mechanisch, die Handlung unterteilt in Erinnerungen und mit jedem Schritt von Georg kommt eine Erinnerung mit und das kommt mir so protokolliert vor und das liegt auch vielleicht daran, dass die Handlung kurzgehackt ist im Gegensatz zu den Erinnerungen, die Georg macht. Sprich: Er setzt einen Schritt und fünf Erinnerungen kommen mit.
Ja, verstehe ich. Ist in Arbeit!

er diese Schwere nur schwer ertrage.
Das ist eine Wortwiederholung und klingt sehr unschön.
grad dieses Wortspiel fand ich irgendwie schön.
Aber mein Rotstift ist gezückt. Mal sehen, vielleicht wird es geopfert.

Er dreht sich um, seine Tasche steht gepackt an der Wohnungstür, wartet auf ihn.
Das gefällt mir, dass ist ein schöner Satz, doch dann kommt wieder dieses Mechanische:
DANKE!!!

Der Abschied fällt ihm nicht leicht, das schreibst du ja genug hier, baust es aus, machst daraus eine Vorarbeit, um alles mit einem Satz zu Nichte zu machen. Nein, zeig uns doch, wie sehr Georg in dem Moment mit sich kämpft, wie er die Tür öffnet und nichts macht, nur in den Gang starrt und so verharrt, ohne etwas zu denken, ohne sich zu erinnern, sondern wie er nur fühlt, all das hier fühlt und jedes Gefühl sich gegen seine Brust drückt, ihn von der Tür zu schieben versucht. Wie er dann den ersten Schritt macht und hören kann, wie sein Herz hart gegen seine Brust schlägt, protestiert, das hier ist falsch, du weißt es nicht! Und doch macht Georg den nächsten Schritt, zieht seinen schweren Arm hinter sich, die Tür knarrt zum ersten Mal, warnt ihn vor dem nächsten Schritt und als er in den hellerleuchteten Gang tritt, umschließt ihn eine Kälte, drückt sich auf seine Haut, während er fühlen kann, wie die Wärme sich durch den kleinen Spalt der Tür zurückzieht. Als das Schloss klickt, wird das Leben wieder lauter.
Gut, ich habe es übertrieben, aber so würde doch die Vorarbeit sich besser entfalten, als nur zu behaupten, dass sein Herz klopft und seine Hände schweißnass sind.
... gefällt mir!

weil wir Monika nicht kennen und nicht wissen, zu was sie im Stande ist. Sie ist ein Kontrollfreak, bedroht ihn, sperrt ihn im Schlafzimmer ein und da erwarte ich eher, dass sie nicht gleich aus dem Fenster springt, sondern Georg nachjagt, ihn wie verrückt anruft, durch die Straßen läuft, hier und da nachsieht, die Freunde nach ihn fragt, Georg bei der Arbeit überrascht und dann eine fette Szene macht. Aber nicht, dass sie einfach den Verlust nicht erträgt und aus dem Fenster springt.

Monika bekommt ein Gesicht! Hab da schon eine Idee für die Überarbeitung!

Du darfst dann gerne noch einmal vorbeischauen und weiter "zerfleischen".

Danke für deine Zeit und deine Ehrlichkeit!
Ich lerne noch.

LG kafriema

Super. Genau so was brauchte ich.


Hallo liebe Yvonne,

vielen Dank für deine Gedanken.
Ja, ich merke, diese Geschichte braucht noch ganz viel Arbeit und Zeit meinerseits.
Ich gebe mein Bestes, den Personen mehr Leben einzuflößen.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast.

LG
kafriema

 

Wenn du Zeit und Lust hast, würde ich mich über ein erneutes Feedback freuen - wenn die Geschichte dann endlich mal zu Ende ist. Vielleicht krieg ich dich ja doch noch....
Finde ich prima, dass du dich weiter ans Werk machen willst. Hau in die Tasten! Und ja, ich schaue gerne noch mal rein, kafriema.

Gruß

hell

PS: Lieben Dank für den Glückwunsch - hat mich sehr gefreut.

 

Hab jetzt mal den kompletten Text überarbeitet und es hat total viel Spaß gemacht, sich noch einmal mit dem ganzen Stoff auseinander zu setzen und einzufühlen, neue Gedankenstränge zu verfolgen usw.

Bin sehr gespannt auf eure kritischen Worte...die mich immer wieder pushen!

kafriema

 

"Gott hat Euch einander anvertraut. Wollt Ihr als Eheleute einander lieben und ehren und die Ehe nach Gottes Gebot und Verheißung führen, in guten und in bösen Tagen, bis der Tod Euch scheidet, so antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe.“


Hallo kafriema,

und da sind sie nun, die bösen Tage. Und wer sich schon in guten Tagen nicht liebte und ehrte (den Rest lassen wir jetzt mal beiseite), der wird es in bösen Tagen erst recht nicht tun.

Im Jahre 1976 hat das Zerrüttungsprinzip das Schuldprinzip abgelöst. Der Gesetzgeber spricht vom Scheitern der Ehegemeinschaft.

Das hier ist Georgs Fassung und ich weiß nicht, was deine Intention ist. Ich hab den Text zweimal gelesen und empfinde wenig bis gar kein Mitgefühl mit Georg. Um ein vollstängiges Bild dieser Zerrüttung zu bekommen, müsste ich einmal Monikas Fassung lesen.

Anscheinend hat Georg keine Erinnerung mehr an die schönen Zeiten mit Monika. Da ist es nur konsequent, dass er geht.

Stilistisch ist noch Luft nach oben. Nur ein Beispiel:

Seine Finger streichen über die Stuhllehne seine Lieblingsstuhles

Hier würd ich nur von der Lehne schreiben. Da ja der Lieblingsstuhl im selben Satz folgt, ist es klar, dass es die Stuhllehne ist.

LG, Anne

 

Hallo Anne,

vielen Dank für deine ehrlichen Worte.

und empfinde wenig bis gar kein Mitgefühl mit Georg
weil er dir unsympathisch rüber kommt oder woran liegt es deiner Meinung nach?

Um ein vollstängiges Bild dieser Zerrüttung zu bekommen, müsste ich einmal Monikas Fassung lesen.
ja das wäre eine Überlegung. Vielleicht gebe ich Monika ein bisschen mehr Raum...mal schauen, wie ich es anstelle.

Anscheinend hat Georg keine Erinnerung mehr an die schönen Zeiten mit Monika. Da ist es nur konsequent, dass er geht.
er ist halt ein pflichtbewusster Typ, ist davor nur wegen Charlotte geblieben. Nach ihrem Tod, ist es die Erinnerung an sie und Monikas Psyche, die ihn noch bleiben lässt, bis es nicht mehr geht.

Zitat Zitat von kafriema Beitrag anzeigen
Seine Finger streichen über die Stuhllehne seine Lieblingsstuhles
hab ich geändert.

Vielen Dank fürs zweimal lesen, liebe Anne.
Ich arbeite weiter....

LG, kafriema

 

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