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Serie Volkmar bekommt Großeltern

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04.11.2018
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Volkmar bekommt Großeltern

Einleitung

Enkelkinder sind etwas wunderbares! Das sagen alle Großeltern.
Christa und Knut sind seid mehr als dreißig Jahren miteinander verheiratet. Sie haben sich immer so sehr eigene Kinder gewünscht. Aber, das sollte einfach nicht sein.
Ihr größter Traum? Ein Enkelkind.
Doch leider, so sind sie sich sicher, wird das wohl ein Wunschtraum bleiben.
Ein großer Irrtum; wie zunächst Knut und dann auch Christa, bald feststellen werden.

Knut wird Opa

An einem Samstagabend im Dezember, kurz vor Weihnachten. Es ist kalt. Knut steht ganz eng an Christa geschmiegt auf dem Balkon. Er hat den Kopf leicht in den Nacken gelegt und atmet die kalte Winterluft durch die Nase tief ein.
„Es riecht nach Schnee. Ich glaube, wir bekommen weiße Weihnachten“. Christa erwidert zwar nichts, ist aber derselben Meinung, denn sie hat kalte Füße und wie sie aus Erfahrung weiß, ist das ein sicheres Anzeichen - nämlich für Schnee.
Weil beide recht müde sind, gehen sie an diesem Samstag Abend zeitig und gemeinsam zu Bett. Nach dem „Gute Nacht Kuss“ hat sich dann jeder unter seiner Bettdecke eingekuschelt und ist bald eingeschlafen.
Am nächsten Morgen wacht Knut ziemlich früh auf. Er hat kalte Füße und ist irgendwie unruhig. Er wälzt sich immer wieder von der einen auf die andere Seite und versucht noch einmal einzuschlafen. Klappt aber nicht.
Christa dagegen, liegt entspannt neben ihm und schnarcht gleichmäßig vor sich hin. Schließlich entscheidet er sich dafür, aufzustehen. Leise, um seine Frau nicht zu stören, erhebt er sich, schlüpft in seine Pantoffeln und schleicht auf leisen Sohlen aus dem Schlafzimmer.
Sein erster Gang führt ihn in die Küche. Dort schaltet er wie üblich die Kaffeemaschine, die er am Abend zuvor schon vorbereitet hatte an und begibt sich dann kurz auf die Toilette.
Danach, auf dem Weg ins Wohnzimmer, befällt ihn wieder diese ungewohnte, merkwürdige Unruhe, die er direkt nach dem Aufwachen schon empfunden hatte. Irgendetwas ist anders als gewöhnlich. Aber was?
Er öffnet die Wohnzimmertür, betätigt den Lichtschalter, schaut zum Esstisch rüber und erstarrt.
Am Esstisch sitzt ein Kängurukind.
Da schaut ihn das Känguru auch schon lächelnd an und sagt freundlich: „Guten Morgen Opa. Ich bin Volkmar, Euer Wunschenkel.“
„Guten Morgen Volkmar,“ erwidert Knut automatisch, ist ansonsten aber erst mal sprachlos.
Volkmar rutscht derweil von seinem Stuhl, geht zu Opa Knut hin und schaut lächelnd zu ihm auf. Dann umarmt er ihn und schmiegt sich ganz fest an den Großvater. Sein Kopf befindet sich dabei genau zwischen Bauchnabel und Brust des Umarmten. So stehen die zwei eine kleine Weile.
Als Volkmar schließlich die Umarmung löst, geht Opa Knut in die Hocke und blickt dem kleinen Känguru zärtlich in die Augen. Er sagt nichts. Ihm fehlen die Worte. Ein paar Tränen der Rührung rollen über seine Wangen.
Als Volkmar das sieht, umarmt er seinen Großvater erneut und flüstert ihm leise ins Ohr, „Opa, ich hab dich lieb.“
„Ich hab dich auch lieb, mein Kleiner“.
Es ist von beiden Seiten „Liebe auf den ersten Blick“. Beide fühlen sich auf Anhieb so vertraut miteinander, als würden sie sich schon immer kennen.
Ein winzig kleines Wesen hat die ganze Zeit hat von Draußen durch einen kleinen Spalt in der herabgelassenen Jalousie zugeschaut und zugehört. „Das könnte gar nicht besser laufen, genau wie geplant,“ murmelt es freudig und klatscht dabei vor Vergnügen aufgeregt in die klitzekleinen Hände.“Tja, mein lieber Knut, nun bist du ein Opa“!

Der Kaffee ist inzwischen durchgelaufen. Kaffeekanne, zwei Tassen und ein Glas mit Apfelsaft für das kleine Känguru, werden von Opa und Volkmar aus der Küche geholt und auf den Esstisch im Wohnzimmer gestellt.
Als Opa die Jalousie am Wohnzimmerfenster hochzieht, sieht er die Bescherung. Genauso wie von ihm am Vorabend vorhergesagt, hat es in der Nacht heftig geschneit. Obwohl noch im Dämmerlicht, ist gut zu erkennen, dass draußen Alles mit einer dicken, weißen Schicht überzogen ist. Frau Holle war in der vergangenen Nacht wohl besonders fleißig.
Volkmar ist neben Opa getreten und meint beim Blick aus dem Fenster erstaunt: „Wow, was ist das denn?“
„Das ist Schnee. Im Winter kommt das hier öfter vor“, meint Opa lapidar, legt eine Hand auf die Schulter des kleinen Kängurus und verspricht: „Wir machen später einen Spaziergang durch die Winterlandschaft. Dann wirst du den Schnee schon kennenlernen“.
Nach kurzem Überlegen entscheidet Opa dann: „ Ich werde jetzt Christa wecken und sie vorsichtig auf dich vorbereiten. Du wartest bitte hier im Wohnzimmer. Das wird eine freudige Überraschung für meine Liebste,“ frohlockt er.
Christa wir Oma

Nicht ganz so leise wie beim Verlassen, betritt er das Schlafzimmer und setzt sich auf die Bettkante zu seiner Frau.
Sanft streicht er über ihren Oberarm, der entspannt auf der Bettdecke ruht. Die Schläferin rührt sich ein wenig und murmelt mit geschlossenen Augen: „Was gibt es denn? Warum weckst du mich denn schon? Es ist doch noch dunkel“.
„Für uns ist heute schon Weihnachten, meine Liebe. Im Wohnzimmer wartet ein wundervolles Geschenk auf dich. Es lohnt sich aufzustehen“, flüstert er geheimnisvoll.
„Was denn für ein Geschenk? Und warum heute schon?“, brummt sie verschlafen.
„Du willst mich doch nur neugierig machen, damit ich schon aufstehe. Oder etwa nicht“?
Christa hat die Augen jetzt einen Spalt breit geöffnet und blinzelt ihren Mann, noch immer schläfrig, an.
Er lächelt und meint dann: „Finde es heraus. Mir hat diese wunderbare Überraschung, jedenfalls für einen Moment, die Sprache verschlagen. Und das will was heißen! Ich gehe jetzt und mache die Einfahrt frei. In der Nacht hat es nämlich tatsächlich heftig geschneit. Ich beeile mich und bin echt gespannt auf deine Reaktion, wenn du ins Wohnzimmer kommst“. Zärtlich streicht er ihr über die Wange, erhebt sich und sagt beim Hinausgehen: „Also dann, bis gleich“.
Bevor Knut sich nach Draußen begibt erklärt er Volkmar noch, dass er Christa Nichts verraten hat. Sie weiß nur: Im Wohnzimmer wartet eine große Überraschung. Volkmar kichert und freut sich schon auf Christas Gesicht, wenn sie ihn das erste Mal erblickt.
Normalerweise bleibt Christa nach dem Erwachen noch eine Weile im Bett liegen und döst noch etwas. Heute jedoch nicht. Knut hat tatsächlich ihre Neugier geweckt. Während sie aufsteht, grübelt sie woraus oder worin diese angeblich so große Überraschung bestehen könnte. Ihr fällt aber Nichts ein. Sie ist eigentlich wunschlos glücklich. Sie und Knut sind gesund und haben bisher einen harmonischen, wunderbaren Lebensabend.
Außer.., einen Wunsch gäbe es da. Aber..., nein, das kann ja nicht sein. Leider.
Christa steht nun vor der geschlossenen Wohnzimmertür. Sie atmet noch einmal tief durch, drückt dann die Türklinke herunter, öffnet vorsichtig die Tür und tritt ein. Sie lässt ihren Blick neugierig langsam von rechts nach links durch das Zimmer wandern.
Von seinem Platz am Esstisch aus, beobachtet Volkmar Christa die ganze Zeit aufmerksam und wartet ungeduldig darauf, endlich von ihr entdeckt zu werden.
Und dann ist es soweit. Sie hat ihn erblickt und traut ihren Augen kaum.
Am Esstisch sitzt ein Kängurukind.
Das Känguru schaut Christa lächelnd an und sagt freundlich: „Guten Morgen Oma. Ich bin Volkmar, Euer Wunschenkel“.
Wunschenkel?
Also doch, denkt die frisch gebackene Großmutter und ohne den kleinen Neuankömmling aus den Augen zu lassen, geht sie auf ihn zu und sagt:
„Hallo Volkmar. Herzlich Willkommen. Du bist also das wunderbare Geschenk von dem Knut gesprochen hat. Was für eine schöne Bescherung“.
Volkmar ist währenddessen vom Stuhl aus auf den Tisch geklettert. Nun sind Oma Christa und der Wunschenkel auf Augenhöhe. Sie schauen sich kurz an, dann umarmen sie sich ganz fest und Volkmar flüstert, genau wie wenige Minuten zuvor in Opas Ohr: „Oma, ich hab dich lieb“. Und genau wie Opa antwortet sie gerührt: „Ich hab dich auch lieb, mein Kleiner“. Und genau wie ihr Mann, verdrückt auch sie ein paar Tränen.
Wie wenige Minuten zuvor, ist es auch hier „Liebe auf den ersten Blick.“ Sie sind sofort vertraut miteinander, so als würden sie sich schon immer kennen.
Hi, Hi, Hi,“ lacht vor dem Wohnzimmerfenster eine kleine niedliche Gestalt. „Weiter so, Weiter so. Dann habe ich meine Aufgabe gut erfüllt. Tja, Christa, nun bist du eine Oma“.
Frühstück und eine Geschichte zum Dessert

Nachdem Opa die Einfahrt vom ersten Schnee des Winters befreit hat, kehrt er in die Wohnung zurück. Oma und Volkmar sitzen am Esstisch und warten auf ihn. Volkmar sitzt am Kopfende und Oma zu seiner Rechten. Opa nimmt gegenüber von Oma Platz. Oma hat dem kleinen Känguru ein bequemes Kissen unter seinen Po geschoben, damit er ein bisschen höher sitzt.
„So, mein Lieber, jetzt erzähl mal. Wie bist du hierher zu uns gekommen?“, sagt Opa und schaut Volkmar erwartungsvoll dabei an. Volkmar holt tief Luft und will gerade anfangen zu erzählen, da sagt Oma energisch:
„Halt, Halt. Nicht so schnell. Bevor der Junge uns seine Geschichte erzählt, wollen wir erst in Ruhe frühstücken. Ihr zwei habt doch sicher auch Hunger“?
„Ja, jetzt, wo du es sagst. Die frische Luft und das Schneeschippen haben mich wirklich hungrig gemacht“, stimmt Opa ihr zu und Volkmar meint:
„Das ist eine gute Idee. Ich hab nämlich einen Bärenhunger. Außerdem, ich laufe ja nicht weg. Ich bleibe doch für immer bei euch. Meine Geschichte kann ich auch nach dem Frühstück erzählen“.
„Also dann los. Hoch mit euch“, fordert Oma auf und fügt noch hinzu: „Ihr deckt den Tisch und ich bereite in der Küche Alles vor. Volkmar, magst du Räucherlachs“?
„Jaaaa, den mag ich sehr gern. Am liebsten mit frischen Zwiebeln und Meerrettich“, jubelt Volkmar.
„Dann ist heute wirklich schon Weihnachten für uns“, sagt Opa schmunzelnd. Und zu Volkmar gewandt:
“ Den Lachs gönnen wir uns nämlich nur zu besonderen Anlässen. Der war eigentlich für den 1. Weihnachtstag vorgesehen. Aber du, mein Kleiner hast mit deinem unerwarteten Erscheinen dafür gesorgt, den heutigen Tag zum besondersten besonderen Anlass zu machen, den ich mir überhaupt vorstellen kann“.
Und zu seiner Frau: „ Oder was meinst du“?
Oma nickt glücklich und streicht dem Wunschenkel zärtlich über den Kopf und tätschelt ihm sanft den Nacken.
Jetzt frühstücken die auch noch bevor Volkmar seine Geschichte erzählt. Grauselig. Es ist wirklich kein Vergnügen hier Draußen bei der Kälte auszuharren. Auch nicht für eine Fee aus der Abteilung für Wunschenkel“, seufzt Lorella ergeben. So heißt die kleine Fee nämlich.
„Nun aber.“, fordert Oma auf.“ Von allein kommt der Lachs nicht auf den Tisch“.
Gesagt getan. Oma bereitet in der Küche alles Notwendige vor. Eier werden gekocht, der Räucherlachs kommt auf eine Servierplatte, Brot wird getoastet, Kakao für Volkmar bereitet und so weiter.
Währenddessen legen Opa und Enkel eine saubere Tischdecke auf und decken den Frühstückstisch mit dem „guten“ Geschirr. Dann holen sie die von Oma bereiteten Köstlichkeiten und das Festtagsfrühstück beginnt. Alle drei genießen sie dieses erste gemeinsame Frühstück und langen kräftig zu. Während des Essens wird kaum ein Wort gesprochen. Wenn sich ihre Blicke zufällig treffen, strahlen sie sich an und sind einfach nur glücklich.
Als alle drei gesättigt sind und das Geschirr abgeräumt ist, kommt der Adventskranz auf den Tisch und alle vier Kerzen werden angezündet, denn heute ist der vierte Advent.
„So, Volkmar,“ sagt Opa dann endlich. „Ich platze fast vor Neugier auf deine Geschichte. Jetzt leg mal los. In aller Ruhe und von Anfang an“.
Volkmar atmet noch einmal ganz tief durch, setzt sich bequem zurecht und beginnt zu erzählen.
„Ich bin ein Waisenkind. Meine Eltern habe ich nie kennengelernt. Aufgewachsen bin ich in einem Heim für elternlose Kängurus. Dort hat man sich wirklich gut um uns gekümmert. Es fehlte eigentlich an Nichts.
Und doch habe ich nachts oft wach gelegen, war sehr traurig und fühlte mich einsam. Man hatte mir erzählt, dass meine Eltern gestorben waren und ich sonst niemanden hätte. In meinen Wunschträumen jedoch hatte ich Großeltern. Wir lebten zusammen in einem kleinen Häuschen und waren sehr glücklich miteinander.
Schließlich träumte ich jede Nacht davon und die Sehnsucht nach einem Familienleben bei den Großeltern wurde immer größer und größer. Ja und dann, im letzten Traum an den ich mich erinnere, erschien mir mit einem mal die Wunschenkelfee. Sie stand plötzlich am Kopfende neben meinem Bett und sprach:
Hallo Volkmar, ich bin die Wunschenkelfee Lorella. Hab keine Angst. Ich bin gekommen dir deinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen. Ab Morgen früh wirst du eine Familie haben. Du wirst bei deinen Großeltern leben und ihr werdet sehr glücklich sein. Wenn du erwachst, sitzt du am Esstisch im Heim der Großeltern. Ihr werdet euch sofort mögen und es wird euch vorkommen, als wäre es niemals anders gewesen.“
„Dann hat sie Feenstaub auf mich rieseln lassen und war wieder verschwunden. Ich weiß nicht, ob ich noch weiter geschlafen habe oder nicht. Jedenfalls, als ich erwachte, saß ich hier am Tisch und schon kurze Zeit später kam Opa in das Wohnzimmer. Ab dann kennt ihr die Geschichte“.
Volkmars besondere Gabe

Von Draußen klingt plötzlich Hundegebell herein. Zuerst ein kurzes Wau, wau, wau. Und dann quasi als Antwort, etwas heller und viel schneller, Wauwauwauwau wauwau wau.
Volkmar hat seinen Kopf leicht geneigt, genau hingehört und sagt dann: „Zuerst hat ein Hund namens Piko gebellt. Er hat den anderen Hund, der Emma heißt, gefragt, ob sie zum spielen raus darf. Und Emma hat geantwortet, dass sie gerade jetzt nicht vor die Tür darf, sich aber schon darauf freut bald mit Piko im Schnee herumzutollen“.
Oma und Opa sind zum zweiten mal sprachlos an diesem Morgen. Volkmar lächelt und erklärt dann: „Ich kann alle Tiersprachen verstehen. Warum? Keine Ahnung, das ist einfach so. Konnte ich schon immer“. Etwas altklug setzt er noch hinzu. “ Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir nicht verstehen“.
Opa und Oma stutzen einen Moment und fangen dann beide an herzlich zu lachen.
Nach dem die Großeltern sich wieder beruhigt haben, sagt Opa: „ Weißt du was Volkmar? Das WARUM ist mir völlig wurscht. Es ist eine besondere Gabe und ganz bestimmt hilfreich, dass du es kannst.Und nur das zählt“.
Im weiteren Gespräch zwischen den Dreien stellt sich heraus, dass die Wunschenkelfee weder Oma noch Opa bisher in ihren Träumen erschienen ist. Aber sie muss mal da gewesen sein, mutmaßen sie. Woher hätte sie sonst wissen können wie sehr Oma und Opa sich einen Enkel wünschen.
Volkmar will dann noch wissen, ob Oma und Opa sich gar nicht wundern, dass sie ein Känguru als Enkel haben. Im ersten Moment schon, meinen die beiden, aber nur ganz kurz.
„Es gibt wohl tatsächlich Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir nicht verstehen müssen. Sie sind einfach so“, meint Opa abschließend mit einem Augenzwinkern. „Und deshalb sage ich einfach aus ganzem Herzen: DANKE LORELLA“.
Gern geschehen“, flüstert Lorella, die noch immer vor dem Fenster auf Posten ist, in Opas Richtung und dann zu sich selbst. „Das ist doch meine Aufgabe. Opa und Oma, ich bin zwar nicht in Euren Träumen erschienen, aber ich war sehr oft bei Euch und auch bei Volkmar und daher weiß ich ganz sicher: Ihr passt perfekt zueinander. Ich wurde nur aus dem Feenreich geschickt, um für die Zusammenführung zu sorgen.
Und nun, da mein Auftrag zur vollsten Zufriedenheit erledigt ist, kehre ich dahin zurück.

*Anmerkung des Verfassers: Feen leben bevorzugt unter Haselsträuchern. Wenn man Glück hat und fest daran glaubt, kann man dort sogar hin und wieder eine sehen.

An diesem ersten Tag bei Oma und Opa wurde dann noch der versprochene Spaziergang durch die verschneite Winterlandschaft gemacht. Unterwegs zettelte Opa eine Schneeballschlacht an. Er bewarf Oma mit einem Schneeball und traf. Sie reagierte wie erwartet:
„Na warte Freundchen. Jetzt wirst du eingeseift“, kündigte sie Opa an. „Los Volkmar, dem zeigen wir es“.
Und schon flogen die Schneebälle hin und her. Opa hatte keine Chance gegen die Zwei. Als Oma ihm dann mit einem gezielten Wurf sogar die Mütze vom Kopf schoss, gab er lachend auf. Man klopfte sich gegenseitig den Schnee von der Kleidung und dann ging es heiter weiter.
Im Garten wurde dann noch ein Schneemann gebaut. Ein alter Kochtopf diente als Hut, eine lange, spitz zulaufende Möhre wurde die Nase. Für Augen und Mund holte Opa einige Walnüsse aus dem Keller.
Die Drei hatten viel Spaß miteinander und als es schließlich zu dämmern begann, begaben sie sich ins Haus.
Oma bereitete ein schmackhaftes Abendessen und alle drei langten kräftig zu.
Spaziergang, Schneeballschlacht und Schneemann bauen, hatten sie nämlich sehr hungrig gemacht.
Am Ende dieses ereignisreichen ersten gemeinsamen Tages wurde dann noch das Bett im Gästezimmer für Volkmar hergerichtet. Dieses Zimmer würde nach und nach in ein kleines Paradies für den Enkel verwandelt werden.
Ziemlich müde, aber sehr zufrieden und glücklich gingen die Drei bald darauf zu Bett.
Die Bettdecke bis zur Kinnspitze hochgezogen, dachte Volkmar an Lorella. Sie hatte ihn hier her gebracht. Zu Oma und Opa. Er war nun ein Enkelsohn.
„Danke Lorella,“ murmelte er leise und war auch schon eingeschlafen.
Oma und Opa hatten es sich ebenfalls in ihren Betten gemütlich gemacht. Auch sie dachten an Lorella. Was für ein wunderbares Geschenk sie ihnen gemacht hatte.
Ob Lorella ihnen jemals im Traum erscheinen würde?

Mal abwarten.

 

Hallo Auwi,

eine schöne, niedliche Geschichte hast du da geschrieben. Sie liest sich auch schön flüssig. Für meinen Geschmack war sie ein wenig zu lang. Spätestens nach dem Kapitel "die besondere Gabe" hätte die Geschichte schon enden können. Das Kapitel hätte sogar ausgelassen werden können, weil mit der besonderen Gabe nichts weiter passiert, außer, dass der Leser eben erfährt, dass Volkmer die Sprachen aller Lebewesen kann. Ich weiß jedoch nicht, ob du aus dieser Kurzgeschichte noch etwas längeres machen möchtest. In dem Falle könnte es dann so ausführlich bleiben. Am Ende wird das neue Familienglück wieder sehr idyllisch eingefangen.

Liebe Grüße
Hella

 

Hallo Hella,
schön, dass dir meine Geschichte gefallen hat. Es sollen noch weitere kleine Geschichten um Volkmar folgen.
Vielen lieben Dank und liebe Grüße
Auwi

 

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