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Viva te amat.

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26.08.2003
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Viva te amat.

„Ich hab mir den Musikgeschmack 2003 besorgt und jetzt hört mal alle her.“ Keine Frage: Keine Widerrede. Der Konversationskönig hat wieder zugeschlagen und es tropft aus allen Löchern. „Bleib da liegen.“ müsste er jetzt eigentlich sagen und in meinem Kopf hat er es längst gesagt. Zehn Mal. Hundert Mal.
Ich beobachte aufmerksam wie er erneut an seinem halbvollen Heinecken nippt und schließlich stellt er die Flasche mit einer entschiedenen Handbewegung wieder ab. Das höfische Frauenzimmer ist amüsiert und der gleichermaßen naive wie bedeutungslose Kommentar des Kurfürsten ist nichts weiter als ein masochistischer Hilfeschrei, der durch unsere Venen rauscht wie Heroin. Obligatorisch. „Lasst uns anstoßen plus noch ’ne Runde.“ MTV holt dich ab, denke ich und du sitzt da an der Haltestelle, wartest und merkst, dass der Bordstein aus Scheiße ist. Jeden Abend. „So musste es ja kommen“ schreien deine Augen, während die aufgebrachten Lippen des Gauklers das Dilemma komplettieren. Der Drink ist bezahlt und du machst einen letzten Schluck, wobei du den Stuhl an den reflektierenden Stahltisch rückst und mir nach Draußen folgst.
MTV holt dich ab und wenn du 2003 noch Gebote willst dann steig ein und halt ’s Maul. Mich überkommt das Bedürfnis zu lachen, als mir das Autoradio die Schallwellen von Madonnas Hollywood feierlich überreicht, doch ich lasse es dann doch sein. Von Hilflosigkeit okkupiert. Der Wagen hält an und beim Aussteigen höre ich mich noch zu dir sagen: „Hey, das ist doch alles Teil des Plans!?“

 

Hi,

deine Geschichte gefällt mir. Die Art, wie du das Thema durch scheinbar nicht zusammen gehörende Sätze verschleierst ist grandios und erinnert mich an Musikgruppen wie Tocotronic oder Kettcar, bzw. But Alive. Ich wünschte manchmal, ich könnte so verschwommen schreiben, wie du es tust.

Glückwunsch und Herzlich Willkommen

FrozenFire

 

Klingt gut :)
Auch wenn ich manchmal nicht auf den ersten Blick nicht immer ganz verstehe,was du meinst - aber genau das macht es interessant.

 

Die positive Reaktion freut mich sehr und ich spiele mit dem Gedanken demnächst eine zweite Kurzgeschichte zu schreiben.
Anm. zum letzten Satz:
Der Satz ist deshalb unverzichtbar, weil seine Funktion darin besteht, als positives Element im Gegensatz zum Rest des Textes zu stehen, da er zumindest in Aussicht stellt, die Ohnmacht, die im Inneren des kritisierten Systems besteht, von außen her zu betrachten und dies in einem gewissen "Sinn-Kontext" tun zu können, da ein System(durch das Wort "Plan" angedeutet) bis zu einem gewissen Grad auch Sicherheit verleiht. Natürlich wird das durch das Fragezeichen wieder relativiert.
Ferner ist der Rückgriff auf ...But Alive natürlich auch im Bezug zu der hier medial zu verstehenden Musik-Thematik zu verstehen. Daher ist nötig ...But Alive zu kennen, um den letzten Satz voll erfassen zu können. Um den Text im "Eigentlichen" zu erfassen, aber nicht.

MFG Cage

 

naja, gemessen an der relativ niedrigen Popularität von But Alive gibts du dem letzten Satz hier eine Funktion, der er nur sehr bedingt gerecht werden kann. Ich und Tagträumer (Anspielung auf die Band "Tagtraum"?) kennen Kettcar, kennen Tocotronic und kennen letztlich sogar But Alive. Aber ich befürchte - zumindest in Bezug auf But Alive und z.T. auch auf Kettcar - bilden wir hier Ausnahmen. Deine Geschichte ist somit sehr esoterisch, d.h. nur für einen sehr engen Kreis zugänglich.

 

Ich bin der Ansicht, dass deine Kritik etwas zu undifferenziert ist, was ich kurz erläutern möchte.
Der Verweis auf ...But Alive stellt lediglich eine Nebenfunktion des Satzes dar, da hier lediglich auf das Medium der Thematik eingegangen wird und nicht das "Eigentliche" des Textes, also der Thematik selbst. Die Hauptfunktion des letzten Satzes ist nämlich durchaus ohne Kenntnis der Band ...But Alive erfassbar.

...da er zumindest in Aussicht stellt, die Ohnmacht, die im Inneren des kritisierten Systems besteht, von außen her zu betrachten und dies in einem gewissen "Sinn-Kontext" tun zu können, da ein System(durch das Wort "Plan" angedeutet) bis zu einem gewissen Grad auch Sicherheit verleiht.
Diese Anmerkung soll im Übrigen das Erfassen des Satzes bzw. der Geschichte nicht übermäßig kanalisieren. Außerdem ist dieser Satz auch nicht als absoluter Schlüssel zum Text zu verstehen und (ohne diese Annahme unterstellen zu wollen) ist er auch nicht der Gewichtigste, der pars pro toto steht.
Daher halte ich die Aussage meine Geschichte sei esoterisch für wenig gerechtfertigt.
Dennoch bin ich dir/euch für die Aufmerksamkeit, die ihr meiner Geschichte zukommen lasst, sehr dankbar und freue mich auf weitere Kritik.

MFG Cage

 
Zuletzt bearbeitet:

sorry, aber ich habe deine Antwort auf die Rezension von Tagträumer dann wohl in gewisser Weise überinterpretiert. ( Aber etwas Gutes hatte die Sache dennoch. Ich habe mich mal wieder intensiver mit But Alive beschäftigt und Schätze wie "Sie war, sie ist, sie bleibt" entdeckt. Eine sehr gute Website findet sich hier: http://www.but-alive.de

Ich bin im Übrigen gespannt auf weitere Geschichte von Dir.

 

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