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Vitam mortuus

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02.11.2007
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Vitam mortuus

Das Kaufhaus war stark verwüstet. Überall lagen zertrümmertes Geschirr, Besteck, Töpfe und Pfannen verteilt. Auf dem Gang, der die Kunden an all diese Waren entlangführen sollte, lag ein Mann. Sein Hals war grausam zerfetzt. An der rechten Seite klaffte ein riesiges Loch und das Blut quoll noch immer in schwachen Schüben aus der Wunde. Zwischen den Fleischfetzen waren Halswirbel zu erkennen.
Irgendwo weiter hinten lag ein kleiner Junge bewusstlos am Boden, vielleicht sechs oder sieben Jahre alt. Seine Arme und Beine hatten unnatürliche und verdrehte Haltungen eingenommen.
Eine junge Frau saß mit leerem Blick gegen ein Geländer gelehnt. Sie hielt sich den linken Oberarm fest, zwischen den Fingern sickerte warmes Blut hervor.
Am oberen Ende der Rolltreppe lag eine weitere junge Frau. Ihre Haare waren blutverschmiert und das Gesicht ... nichts weiter, als eine hässliche, rote Fratze. Nicht mehr menschlich.
„Du hast aber kalte Hände, Mama!“
Neben der Frau stand ein etwa fünfzigjähriger Polizist. Seine Figur war untersetzt und in seinen Händen hielt er eine Waffe, die er auf die Frau gerichtet hielt.
„Ja, ich weiß, Liebes.“ Anna schaute zu ihrer fünfjährigen Tochter hinunter, die ihre Hände ergriffen hatte. „Die habe ich schon seit heute morgen.“
Die Frau lachte böse und hob ihre Arme. Sie versuchte, den Mann zu packen, doch es gelang ihr nicht. Zwei Kugeln trafen ihren Oberkörper. Trotzdem versuchte sie es weiter. Ein drittes Projektil traf die Stirn. Doch selbst dieser Treffer wirkte nur für kurze Zeit...

Anna lebte mit ihrem Mann und Merle in einer ländlichen Gegend im Osten Niedersachsens. Sie waren erst vor Kurzem hierher gezogen und hatten sich ein kleines Häuschen gebaut. Heute wollte sie zum wenige Kilometer entfernten Braunschweig, um noch einige Dinge zu besorgen. Der Kindergarten von Merle hatte an diesem Tag geschlossen und so nahm sie ihre Tochter mit. Jetzt waren sie gerade auf dem Weg zum Auto.
„Warum bekommt man kalte Hände?“ wollte Merle wissen.
„Nun, im Körper fließt ja Blut, das ganz warm ist. Manchmal passiert es, das zum Beispiel die Hände nicht so gut durchblutet werden. Das heißt, dass zu wenig Blut in die Hände gelangt und dadurch werden sie kalt.“
Anna war sich gar nicht so sicher, ob ihre Erklärung überhaupt richtig war, doch es spielte keine Rolle. Ihre Tochter akzeptierte sie und antwortete mit einem schlichten „Ach so“. Als die beiden fast am Auto angelangt waren, blieb Anna abrupt stehen.
„Ist alles okay, Mama?“
„Ja, ist schon in Ordnung. Geh ruhig schon ins Auto, die Tür ist auf.“ Ihr war schwindelig geworden. Das Auto, die Straße, die Häuser – alles drehte sich wild um sie herum und fing an hoch und runter zu schwingen. Ihr wurde übel und es viel ihr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.
„Komm, Knut! Wir müssen jetzt einsteigen“, meinte Merle und nahm ihren Teddybär in den Arm. Die Stimme erklang wie aus weiter Ferne. Als das Mädchen die Tür zuschlug, kam es Anna so vor, als detoniere gerade eine Stange Dynamit direkt neben ihrem Ohr. Sie zuckte unwillkürlich zusammen. Aus dem Auto schaute Annas Tochter zu ihr und lächelte. Merles Oberlippe verwandelte sich in flüssiges Wachs und zerlief über ihrem Mund, bis der ganze Mundbereich nur noch aus einer ebenen, konturlosen Fläche bestand. Das Kind schaute noch immer zu seiner Mutter. Der Knall der Autotür dröhnte in den Ohren und änderte sich zu einem auf- und abschwellenden Brummen.
Dann war es endlich vorbei. Die Umgebung hörte auf, einen wilden Tanz um die junge Frau herum aufzuführen, Merle hatte wieder ihren Mund und Annas Gedanken konnten sich wieder ordnen. Erleichtert atmete sie auf. Etwas verwirrt ging sie die letzten Schritte zum Auto und setzte sich ans Steuer. Nun verschwand auch die Übelkeit wieder und nur noch ein leises Piepen war im Ohr zu hören. Entschlossen schaltete sie das Radio an. Es lief gerade „So what“ von Pink.
Der Motor erwachte zu sanft vibrierendem Leben und die beiden fuhren los.
„So, so what – I'm still a rockstar – I got my rockmoves – And I don't need you – And guess what ...“.
Annas Finger tippten im Rhythmus auf das Lenkrad, während sie sich allmählich dem Ortsausgang näherten. Im Vorgarten des letzten Hauses mähte dessen Besitzer seinen Rasen und wandte sich dem kommenden Auto zu. Anna winkte ihm zu und schließlich waren sie auf der von Bäumen gesäumten Landstraße. Sonnenstrahlen durchbrachen regelmäßig die Baumkronen und sorgten für einen stakkato-artigen Wechsel zwischen hell und dunkel. Sie blickte durch den Innenspiegel zu ihrer Tochter. Der Teddybär saß auf dem mittleren Sitzplatz der Rückbank und war ebenfalls angeschnallt.
„Hey! Was meinst Du: Wollen wir nachher noch ein leckeres Eis essen? Wir haben so schönes Wetter heute, da wäre es ja schrecklich, wenn wir das nicht ausnutzen, oder?“
„Au ja!“, freute sich Merle. „Ich nehme sechs Kugeln!“
Anna musste spontan lachen. „Du bist ja verrückt! Davon wird Dir doch ganz schlecht!“
„M-m. Bestimmt nicht!“ Überzeugt stemmte das Mädchen die Hände in die Hüften und schüttelte mit dem Kopf. Ihre lockigen, blonden Haare wirbelten umher.
„Nein, Merle. Du bekommst eine Kugel ... vielleicht auch zwei“, fügte Anna nach einem kurzen Moment verschwörerisch zwinkernd hinzu.
„Also gut. Dann eben zwei Kugeln.“ Merle war sichtlich enttäuscht.
Eine Weile fuhren sie schweigend weiter. Inzwischen führte die Straße durch ein Waldgebiet, sodass die Sonne noch seltener durch die Blätter scheinen konnte.
Etwas Unerwartetes, Merkwürdiges geschah.
Knut fing an, sich zu bewegen. Sein Maul wurde zu einem riesigen Schlund, das messerscharfe Zähne beherbergte und das Kuscheltier befreite sich aus dem Anschnallgurt. Es krabbelte auf Merle zu, um sich an ihr emporzuziehen. Das Mädchen indes schaute interessiert aus dem Fenster, beobachtete die Bäume und war ganz fasziniert davon, wie sie immer schneller zu werden schienen, je näher das Auto ihnen kam. Knut kletterte zum Gesicht hoch und eine widerliche, riesige Zunge bahnte sich ihren Weg aus dem Maul und leckte quer über Merles gesamte Wange bis zum Ohr hoch. Das Kind reagierte nicht darauf. Es war, als ob das alles gar nicht geschehen würde. Während Knut sich festklammerte, begann er damit, an Merles Ohr zu knabbern. Stück für Stück biss er davon ab, kaute und schmatzte. Schluckte.
Anna beobachtete diese völlig absurde, unwirkliche Szene. Seltsamerweise stiegen in ihr keine Gefühle hoch. Keine Angst oder Panik, kein Schrecken. Dabei hätte sie doch laut aufschreien müssen, überlegte sie. In Panik hätte sie auf die Bremse treten oder das Lenkrad wild herumreißen und die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren müssen. Tatsächlich spürte Anna etwas tief in sich. Etwas Brodelndes, Unheilvolles. War es Wut? Angesichts der Szene kam ihr der Gedanke noch verrückter vor. Allmählich kam etwas Angst in ihr hoch. Doch schließlich wurden ihre Gefühle von einem rein wissenschaftlichen Interesse übermannt, was Knut wohl als Nächstes mit ihrer Tochter anstellen würde. Was geschah hier nur? Was geschah mit Anna?
Der Teddy nahm sich jetzt genussvoll die Wangenpartie vor. Dann die Nase, den Mund, das Kinn. Blut floss und spritzte. Fleisch hing in Fetzen. Das Mädchen schaute weiter fasziniert aus dem Fenster. Den Schädel nahm Knut komplett in das unfassbar riesige Maul mit den dolchartigen Zähnen und mit einem kräftigen Biss zerbrach er ihn. Das Geräusch war schrecklich. Merles Gehirn wurde in großen, gierigen Happen verschlungen, genauso wie die Augen. Als das Kuscheltier endlich sein Mahl beendet hatte, kletterte es wieder herunter und setzte sich zufrieden an seinen Platz. Mit dem blutigen Maul grinste es in den Innenspiegel und schaute Anna direkt in die Augen.
Knut rülpste laut und zufrieden und wandte den Kopf schließlich ab. Mit seinen runden Knopfaugen schaute er genauso interessiert und fasziniert wie vorher Merle aus dem Fenster.
Anna konzentrierte sich wieder auf die Straße – als wenn nichts geschehen wäre. Sie fühlte sich ein wenig unwohl. Alles um sie herum kam ihr unwirklich vor. Die Bäume, die Sonne, die Straße, das Lenkrad, das sie fest umklammert hielt ... einfach alles. Es schien, als wäre sie in einem Traum gefangen. Der Motor hörte sich zu dumpf an, das Tageslicht war zu matt, die Farben zu blass. Im Mund hatte sie einen schalen Geschmack und die Luft hatte irgendwie an Materie gewonnen, fühlte sich wie Watte an, die sanft die Haut berührte.
In Braunschweig wurde der Straßenverkehr dichter. Je näher sie der Innenstadt kam, desto mehr füllten sich auch die Gehwege mit Menschen. Die meisten beachteten den Verkehr auf der Straße nicht weiter, doch hin und wieder schaute jemand zu ihrem Auto. Aber niemandem schien aufzufallen, dass auf der Rückbank ein totes, kopfloses Kind saß und direkt daneben ein Teddybär, der noch immer mit seinen Knopfaugen aus dem Fenster schaute und die Passanten beobachtete.
Im Parkhaus angekommen, verblassten die Farben, die mit der Zeit immer schwächer geworden waren, endgültig. Die ganze Welt bestand nur noch aus Grau in allen möglichen Abstufungen. Übelkeit breitete sich in Annas Magen aus. Ohne einen Parkplatz gefunden zu haben, hielt sie an. Hastig stieg sie aus und übergab sich. Ein heißes, brennendes Gefühl breitete sich in Hals und Mund aus, wie Säure.
Was war das nur für ein verfluchter Tag? Merle war tot, der Teddybär hatte sich in ein Monster verwandelt, die Welt hatte keine Farben mehr und nun musste sie auch noch kotzen! Wie sollte sie das alles bloß ihrem Mann erklären? Mit Sicherheit würde er sie für verrückt erklären, sie als Mörderin ihrer eigenen Tochter beschimpfen. Einen Arzt würde er auch holen. Anna fing hysterisch zu lachen an und spann den Gedanken weiter. Der Arzt würde sie untersuchen und zu dem Ergebnis kommen, dass Anna in die Psychiatrie müsste. Und dort würde sie dann nie wieder herauskommen. Welch fantastischer Gedanke!
Das Echo ihres Lachens breitete sich im ganzen Parkhaus aus, wurde hundertfach von den Wänden zurückgeworfen. Sie hatte das Gefühl, als stünden tausende Menschen um sie herum, um sie hämisch auszulachen.
„Ich habe Angst!“
Verwirrt blickte Anna auf. Das war doch Merles Stimme gewesen! In der Hoffnung, dass alles doch nur ein Traum gewesen sein möge, schaute sie ins Auto. Aber nur Knut war es, der sie spöttisch angrinste. Merle saß noch immer tot im Kindersitz. Enttäuscht drehte sich die junge Frau um und ging zum Aufzug.
„Mama!“
Sie ignorierte das Flehen.

Die Vielzahl wild durcheinander redender Menschen überwältigte Anna im Kaufhaus. Sie befand sich in der Haushaltsabteilung. Einige Kunden beachteten die Waren nicht und gingen schnell weiter, andere schlenderten und blieben stehen, nahmen Töpfe oder Teller in die Hände, nur um sie wieder zurückzulegen und zwei Schritte weiterzugehen. Es waren so viele Menschen, aber sie sahen alle gleich aus. Gleich grau. Auch Anna blieb einmal beim Besteck stehen. Ein Set hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. Es bestand aus achtundsechzig Teilen mit Messern, Gabeln, Ess- und Teelöffeln. Ohne großartig nachzudenken, öffnete sie die Verpackung. Das Besteck schwebte aus seinem Gefängnis und begann mit einem fröhlichen Tanz um Annas Gesicht. Die Teile hüpften auf und ab, drehten sich um ihre eigenen Achsen. Löffel und Gabeln entdeckten sich als Tanzpartner und umkreisten sich, während das Schauspiel um Annas Gesicht immer wilder und zügelloser wurde. Anna fühlte sich beim Anblick des Bestecks an Feen mit zarten Flügelchen und Elfen in bunten Sommerkleidern erinnert.
Entzückt schloss sie ihre Augen.
Sie sah eine herrlich grüne Wiese. Überall wuchsen bunte, wunderbar duftende Blumen und sie war Teil eines Kreises. Sie tanzte mit den Elfen wild herum, sie hielten sich an den Händen fest. Alle waren glücklich und lachten mit ihren glockenhellen Stimmen. Die Sonne schien warm auf sie herab und lachte mit. Der Himmel hatte ein herrliches Blau und keine einzige Wolke war zu sehen.
Anna öffnete ihre Augen.
Sie war wieder in diesem schrecklichen Kaufhaus, in dem alles grau und farblos war. Ganz sicher waren die Menschen um sie herum ihr bösartig gesonnen. Anna spürte ihre Blicke, die so verstohlen und misstrauisch waren. Das Besteck tanzte noch immer um ihr Gesicht. Sie dachte an dieses wunderbare Lied aus dem Film „Singin' in the rain“ mit Debbie Reynolds, als Donald O'Connor seinen legendären Tanz mit dem Regenschirm aufführte. Beschwingt und noch immer glücklich an Feen und Elfen denkend breitete Anna ihre Arme aus und drehte sich im Kreis. Sie lachte und in einem merkwürdigen, unmelodischen Singsang begann sie, dieses Lied zu singen. So tanzte sie leichtfüßig den Gang entlang, vorbei an Tellern und Besteck-Sets, Pfannen und Töpfen, Gläsern und Tassen, Kaffeemaschinen und Wasserkochern. Wie ein Engel, der seine prachtvollen, weißen Flügel ausgebreitet hatte. Bereit, in den Himmel empor zu steigen. Die Menschen schauten sie noch misstrauischer an, hielten sie vermutlich für verrückt. Für Anna spielte es keine Rolle. Sie tanzte und sie war glücklich. Doch mit der Zeit fingen die Bestecke an, nacheinander auf den Boden zu fallen. Zuerst waren es nur ein, zwei Stück, dann wurden es immer mehr bis schließlich kein Löffel mehr tanzte, kein Messer und auch keine Gabel. Betrübt blieb die junge Frau stehen und schaute traurig ...
... die Wut explodierte. Dieses Gefühl, dass Anna schon im Auto hatte, als Merle gefressen wurde. Endlich hatte es seine Ketten gesprengt, nahm Besitz von ihr, durchfloss ihre Adern.
Wenige Schritte vor Anna stand ein junger Mann, der scheinbar interessiert die Auslagen betrachtete. In Wirklichkeit war er sicher nur hier, um ihr Böses zu wollen. Davon war Anna felsenfest überzeugt. Schlimmer noch, dieser furchtbare Mann musste ein Virus sein, das sich in ihr Leben gedrängt hatte um es auszulöschen! Sie hatte genau gesehen, wie er sie aus den Augenwinkeln verstohlen beobachtet hatte. Ganz bestimmt wartete der Kunde nur darauf, dass sie einen Fehler machte, nur einen Moment unaufmerksam war. Dessen war sich Anna absolut sicher. Und all die anderen Menschen waren genauso ... sie alle waren Viren! Die Wut wurde unerträglich. Warum waren die Menschen nur so? Warum konnten sie Anna nicht einfach das sein lassen, was sie war? Eine Auserwählte die gekommen war, um das Grau der Welt zu vertreiben und die Farbe zurückzubringen. Das war ihre Aufgabe. So musste es einfach sein, warum sonst war sie hier in dieser tristen Welt?
Mit einem fürchterlichen Raubtierbrüllen stürzte sich die junge Frau auf diesen Mann, dieses Virus. Er blickte erschrocken zu ihr auf, Verwirrung war in den Augen zu lesen. Doch es war zu spät. Nicht mehr als eine Sekunde brauchte sie, um bei ihm zu sein und ihn mit gnadenloser Kraft zu umarmen. Ihre Hände krallten sich in seinen Haaren fest und sie vergrub ihre Zähne in seinen Hals. Der Mann gab einen gurgelnden Schrei von sich und versuchte panisch, seine Angreiferin von sich wegzustoßen. Vergebens. Anna war im Besitz von schier dämonischen Kräften und sie würde ihr Opfer nicht mehr loslassen, bis auch der letzte Tropfen Blut seinen hilflosen Körper verlassen hatte. Die Zähne gruben sich immer tiefer und mit einem Ruck riss sie ein Stück Fleisch aus dem Hals. Eine wahre Blutfontäne schoss aus der Wunde. Offenbar hatte sie die Halsschlagader erwischt. Der Mann zappelte in der tödlichen Umarmung, versuchte sich zu befreien. Doch schon nach kurzer Zeit verschwand die Kraft aus seinem Körper. Anna biss immer mehr Fleischbrocken aus der Wunde, nährte sich vom Blut. Immer tiefer in den Hals, immer tiefer! Das Opfer brach endgültig zusammen und sie hockte sich auf den nunmehr leblosen Körper, um weiter zu reißen und zu trinken. Genussvoll schloss sie ihre Augen und ein Gefühl von Geilheit überkam sie. Doch irgendwann versiegt jede Quelle und so war es auch mit dem Mann. Es kam kaum noch Blut aus der Wunde und so richtete sich Anna ein Stück auf um ihr Werk zu betrachten. Sie stellte fest, dass die Welt wieder eine Farbe kannte: rot. Alles um sie herum war so grau wie vorher auch, doch das Blut sah wieder so aus, wie es sich gehörte.
Einen letzten Moment hielt sie inne und der lodernde Zorn zog sich etwas zurück. Plötzlich wurde ihr klar, was sie angerichtet hatte. Sie hatte einen Menschen getötet. Sie hatte ihm den Hals zerfetzt und sie hatte es genossen. Sie dachte an ihre Tochter und daran, wie Knut zu Leben erwacht war, um sie zu fressen. Es kam ihr mehr denn je wie ein alter Traum vor, nicht weiter wichtig. Sie dachte noch weiter zurück. An ihren Mann, an den Hausbau, wie sie sich kennengelernt hatten. Ein früheres Leben, auch nicht wichtig.
Was war das? Stirnrunzelnd blickte Anna auf ihr Handgelenk. Ein schwarzer Fleck war entstanden und schien sich unter ihrem dünnen Pullover fortzusetzen. Um sicher zu gehen, schob sie ihren Ärmel zurück. Es war noch schlimmer, als sie erwartet hatte. Fast der gesamte Unterarm hatte sich in eine schwarze, schmierige Masse verwandelt. Aber sie war noch fest genug, das Fleisch hatte sich noch nicht vollständig zersetzt. Anna empfand den Anblick als abstoßend, Schmerz jedoch fühlt sie keinen. Allmählich fing sie an zu begreifen. Die kalten Hände, ihr durch und durch unlogisches Verhalten seit der Autofahrt. Sie war...
Ein Schluchzen ertönte und Wut und Gier übernahmen wieder die Kontrolle. Alles, was Anna eben noch gedacht hatte und zu begreifen begann geriet wieder in Vergessenheit.
„Ich bringe euch die Farben zurück!“ schrie sie. „Seht ihr denn nicht?! Es ist das Blut!“
Mit einem irren Kichern richtete sie sich endgültig auf und sah sich um. Kein Mensch war mehr zu sehen, aber erst jetzt nahm sie wieder die Schreie und Rufe wahr, die die panisch flüchtenden Kaufhauskunden von sich gaben. Als hätte die Welt vorher den Atem angehalten, damit Anna das Schluchzen hören konnte.
„Komm ruhig her, mein Junge“, rief sie verlockend. „Ich habe Dein Weinen gehört, kleines Kind. Doch Du musst keine Angst haben! Nein – Du brauchst keine Angst vor mir haben. Komm einfach her zu mir, damit ich Dich trösten kann...“
Da war er. Doch er war nicht alleine. Eine Frau war bei dem Jungen, offenbar die Mutter.
„Bitte“, wimmerte sie. „Bitte, ich flehe Sie an! Lassen Sie mein Kind in Frieden!“ Die Stimme hatte einen beschwörenden Unterton.
„Aber warum denn so angsterfüllt, meine Liebe?“ Langsam ging Anna auf ihre neuen Opfer zu. Schützend stellte sich die Mutter vor ihr Kind. In ihrem Blick war die nackte Angst zu sehen.
„Ich werde nicht zulassen, dass Sie meinem Jungen etwas antun. Bitte, gehen Sie fort!“ Es lag so ein herrliches Zittern in der Stimme.
Anna lachte höhnisch. „Ach wirklich? Aber ich werde euch doch nichts tun.“ Und mit diesen Worten packte sie die Mutter lächelnd an den Haaren und biss ihr in den Oberarm. Das Stück Fleisch spuckte sie aus und schubste die Frau achtlos fort. Der Junge fing an, rückwärts vor Anna fortzukriechen, doch sie kam ihm hinterher.
„Ich sagte doch, ich werde Dir nichts tun“, flüsterte sie. „Ich will Dich nur trösten.“ Die Augen des Jungen zuckten vor Angst und zwischen seinen Beinen machte sich ein dunkler Fleck bemerkbar. Der Geruch des Urins erfüllte schnell die Luft. Annas Gesicht verzog sich vor Wut und Ekel. „Du widerlicher, kleiner Bastard!“ schrie sie. Mit einem Mal riss sie den Jungen in die Höhe und schleuderte ihn durch die Luft. Sie tat es mit solcher Wucht und Gewalt, dass an der Wand, wo der Junge gegenprallte, zwei gezackte Risse entstanden.
Die Schreie und Rufe der Fliehenden hatten nicht abgenommen. Einige kamen von weiter hinten, andere schienen aus der ersten Etage zu kommen. Anna lauschte und überlegte. Oben war die Falle. Dort konnte ihr niemand entwischen. Mit einem unmenschlichen, tierischen Grunzen ging sie zu den Rolltreppen. Ihr Körper zitterte vor Erregung und Vorfreude auf das bevorstehende Massaker, das sie gleich anrichten würde.
Anna war fast im nächsten Stock angekommen, als ein peitschender Knall von hinten erscholl und sie von einer unsichtbaren Macht nach vorne geworfen wurde. Im letzten Moment konnte sie ihren Sturz noch abfangen und sich am Geländer festhalten.
Verwirrt drehte sie sich um und schaute hinunter. Ein Polizist kam mit schnellen Schritten und erhobener Waffe auf die Rolltreppe zu. Noch immer unsicher darüber, was eben geschehen war, blickte sie an sich herab und entdeckte an ihrer rechten Brusthälfte auf Schulterhöhe ein feines Loch. Der Mann hatte auf sie geschossen. Aber es kam kein Blut heraus.
Der Polizist war inzwischen auf der Treppe und näherte sich.
„Ich hatte Sie gewarnt!“ rief er mit zittriger Stimme. Ob er wohl gesehen hatte, was sie angerichtet hatte? „Es wäre besser gewesen, Sie wären stehen geblieben.“
Noch näher.
„Jetzt nehmen Sie die Hände hoch und bewegen sich keinen Millimeter mehr, verstanden?“
Immer näher.
Gehorsam hob Anna ihre Arme. Doch dann machte sie, anstatt stehenzubleiben, einen gewaltigen Satz auf den Polizisten zu und zwei weitere Schüsse warfen sie wie unsichtbare Fäuste zurück. Regungslos blieb sie liegen. Der Mann erschien über sie und hielt die Pistole immer noch auf sie gerichtet. Anna grinste böse, ihr Gesicht verzog sich zu einer dämonischen, grässlichen Fratze und gerade wollte sie ihren Arm heben um den Mann zu packen, da drückte er noch zweimal ab. Sie gab nicht auf.
„Du ... Du Monster!“
Ein dritter Schuss. Diesmal war es die Stirn.
Anna starb ...
... nicht. Eine Tote konnte man nicht töten. Wusste das dieser Idiot denn nicht?
Das Letzte, was diese arme Kreatur mit der lächerlichen Pistole sah, war, wie Anna ihn zu sich herunter riss um ihn zu einem weiteren lebenden Toten zu machen...
Danach nur noch Schwärze.
Und neues Leben.

 
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Moikka Friedesang,

Deine Ausgangslage ist zwar nicht neu, aber macht natürlich neugierig - schnell legt man sich einen Amokläufer, Zombies, Aliens zurecht. Dann verliert die story aber ihre Spannung und auch ihre innere Logik.

Die Spannung durch den Erzähltstil, der wie eine gleichmäßige Aufzählung und dann ... und dann ... und dann wirkt. Da entsteht keine Dynamik.

Die innere Logik: Das wildgewordene Stofftier ist putzig, knabber knabber da auf dem Rücksitz am Kind rum, aber natürlich entlarvt sich die Szene zu schnell als Halluzination - in dem Moment, in dem die Mutter beim 'Tod' des Kindes nichts empfindet. Diese Szene dehnt sich nun einfach weiter aus, in einer Art, die ich allerdings weder als surrealistisch noch als realitätsnah sehe. Also ein bißchen unbefriedigend.

Dann stellt sie sich als Engel heraus. Zombies im Kaufhaus ist ja toll, aber ein mörderischer Engel in der Haushaltsabteilung ergibt für mich ein schiefes Bild, selbst im Horrorgenre.
Kann ein Engel den Verstand verlieren? Eine ungewöhnliche, sehr interessante Idee, aber sicher würde das nicht einfach so geschehen, es wird ja kein Konflikt anfangs angedeutet. Jedenfalls keiner, von dem ich mir vage vorstellen könnte, daß er einen Engel so stark berühren könnte. Ich bin kein Freund davon, daß alles erklärt und hergeleitet wird, aber hier wird das Bild nicht rund: und dann frage ich mich, warum dieser Engel da eigentlich Amok läuft. Mit den Farben: Ist das Morden ein Gnadenakt, um den Menschen im "Himmel" (oder der "Hölle") eben diese Farben wieder zu geben? Weil sie sie auf der Erde verloren haben, nicht mehr sehen, in all der Hektik? Aber warum ist der Engel dann dabei so durchgedreht?

Beim letzten Satz will sich bei mir kein Grusel oder das Gefühl eines cliffhangers einstellen. Es klingt ähnlich wie " ... und dann kaufte sie weiter ein".

Vom Satzbau her stoppst Du Dich selbst manchmal aus:

Das Kaufhaus, in dem es sich abgespielt hatte, würde den Einsatzkräften, die in einigen Minuten eintreffen sollten, ein Bild des Schreckens bieten.
Das ist unnötig verschachtelt und nimmt Tempo raus, "Das Kaufhaus würde den Einsatzkräften in wenigen Minuten ein Bild des Schreckens bieten." würde für mich besser funktionieren - da man ohnehin nicht weiß, was "wo es sich abspielt hatte" (nämlich was?) sein soll, ist der Einschub überflüssig. Das "Bild des Schreckens" wäre schon Spannungsaufbau genug.

Gleiches bei der nächsten Szene:

Sein Hals war als solcher eigentlich nicht mehr zu erkennen. An der rechten Seite klaffte ein riesiges Loch. Das Blut quoll noch immer in schwachen Schüben aus der Wunde. Zwischen den Fleischfetzen waren die Halswirbel zu erkennen. So tief war dieses Loch.
Die Beschreibung ist schön blutig, ein paar Details, sieht man direkt vor sich. Der letzte Teil erklärt alles nochmal - ich habe schon gesehen, daß das Loch tief ist, wenn ich Halswirbel von vorne erkenne, da geht für mich wieder die Spannung verloren. Dies nur als zwei Beispiele von vielen.

Du hast ein paar schöne Genrebilder drin, ich könnte mir vorstellen, daß es leicht überarbeitet, und mit Spannungsbogen, einer inneren Logik ausgestattet, eine gute Geschichte wird.

Viele Grüße,
Katla

 
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Hallo Katla,

erst einmal möchte ich Dir natürlich herzlich für Deinen Kommentar danken, doch bevor ich mich damit genauer auseinandersetze, die wichtigste Frage überhaupt :D:

Moikka Friedesang,

Was bedeutet "Moikka"? Klingt für mich irgendwie nordisch, könnte mir sogar vorstellen, dass das eine Begrüßung der Inuit ist.

So, und nun aber zum wirklich wichtigen Teil Deines Kommentars :)

Die Spannung durch den Erzähltstil, der wie eine gleichmäßige Aufzählung und dann ... und dann ... und dann wirkt. Da entsteht keine Dynamik.

Okay, das Problem kenne ich bereits aus meinen früheren Geschichten. Ich habe mir schon viel Mühe gegeben, Wörter wie "dann", "schließlich" etc. sparsamst einzusetzen, aber anscheinend reicht das noch nicht.
Sollte ich derartige Wörter besser komplett weglassen? Oder kommt der "Erzählstil" durch die allgemeine Schreibweise zustande? Wenn letzteres zutrifft, wäre ich für ein paar konkrete Beispiele aus dem Text dankbar :)
aber natürlich entlarvt sich die Szene zu schnell als Halluzination - in dem Moment, in dem die Mutter beim 'Tod' des Kindes nichts empfindet.

Schade. Die Frage, ob es sich um eine Halluzination handelt oder nicht, wollte ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch offen lassen. Mit einer Entlarvung hätte ich erst später gerechnet - nämlich dann, wenn die Passanten in der Stadt zum Auto schauen und denen nichts auffällt.
Dass Anna nichts beim Tod ihrer Tochter empfindet, liegt einfach daran, dass Anna über die ganze Geschichte hinweg bereits tot ist. Nur, das kann ich natürlich nicht so platt hinschreiben. Durch den Titel der Story, Annas kalte Hände und ihrem Schwindelanfall nebst dazugehöriger Illusion habe ich versucht, den Leser darauf zu bringen, vielleicht ist mir das noch nicht deutlich genug gelungen.
Dann stellt sie sich als Engel heraus.

Eieiei, da ist mir wirklich ein Fauxpas passiert, denn Du hast Recht: Der Leser bekommt viel zu sehr den Anschein, um Anna würde es sich um einen Engel handeln. Nur: Dem ist nicht so. Tatsächlich ist Anna ein Zombie (ist es eigentlich erlaubt, Zombies sprechen zu lassen? Hm...) und damit klären sich auch Deine folgenden Fragen auf. Ich habe mir überlegt, wie so ein Zombie die Welt wahrnehmen könnte (Stichwort "Farben" ... aber auch andere Textteile) und dass ein Zombie "Amok" läuft, versteht sich ja fast schon von selbst.
Aber wie gesagt: Der Leser wird viel zu stark in Richtung "Engel" gelenkt und das werde ich auf jeden Fall noch korrigieren.
Das ist unnötig verschachtelt und nimmt Tempo raus,

Weißt Du was? Privat nennt man mich auch den König der verkomplizierten Sätze :D
Okay, das war natürlich nur ein Scherz. Es ist aber tatsächlich so, dass ich ernsthafte Probleme damit habe, einfach nur einfach Sätze zu schreiben :Pfeif:. Darüber stolpere ich immer wieder, wenn ich was schreibe...
ich habe schon gesehen, daß das Loch tief ist, wenn ich Halswirbel von vorne erkenne, da geht für mich wieder die Spannung verloren.

Das gleiche Problem habe ich leider in solchen Textabschnitten, dass ich einfach Dinge nochmal reinschreibe, die eigentlich schon klar sind und somit weggelassen werden könnten.

Ich möchte Dir nochmal für Dein Feedback danken!
Deine Anregungen und Anmerkungen werde ich bei der Überarbeitung berücksichtigen. Damit werde ich wohl am Wochenende anfangen.

Eine Sache, die mir noch durch den Kopf schwirrt möchte ich selbst noch anmerken: Es macht ja ganz den Anschein, als wenn der Polizist einfach so drauflos ballern würde. Dafür gibt es natürlich Gründe, die in der KG aber nicht wirklich ersichtlich werden. Um das zu erklären, müsste ich am Ende aus Sicht des Polizisten schreiben und das wollte ich nicht.
Nun überlege ich, ob die Polizisten-Szene zu sehr nach einem durchschnittlichen US-Actionfilm klingt, in dem die Cops praktisch immer einfach schießen. Sollte dem so sein, werde ich das Ende auch in der Hinsicht ändern.

Ich freue mich auf weitere Kommentare!
Liebe Grüße
Friedesang

 
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Moikka Friedesang,

ein denkender, fühlender Zombie? An mein Herz!

ist es eigentlich erlaubt, Zombies sprechen zu lassen?
Im Horror muß eine solche Perspektive nicht erlaubt werden - ich finde, diese Variante gibt es definitiv zu selten! Der "Engel" hat mich aber ziemlich auf den falschen Dampfer gebracht, weia. :schiel:

Sollte ich derartige Wörter besser komplett weglassen?
Ja!

Die Frage, ob es sich um eine Halluzination handelt oder nicht, wollte ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch offen lassen.
Dann irgendwie anders, als die unbeteiligte Mutter. Im schlimmsten Fall kommt es nur unglaubwürdig rüber. Mehr dazu später als PN.

Moikka: knapp richtiger Breitengrad - es ist schlicht und ergreifend eine finnische Regionalvariante von hei oder moi, in Schweden hej. Ich höre das selbst so gerne, daß das schon automatisch kommt.

Moi moi :D
Katla

 

Katla schrieb:
Die Spannung durch den Erzähltstil, der wie eine gleichmäßige Aufzählung und dann ... und dann ... und dann wirkt. Da entsteht keine Dynamik.
Friedesang schrieb:
Okay, das Problem kenne ich bereits aus meinen früheren Geschichten. Ich habe mir schon viel Mühe gegeben, Wörter wie "dann", "schließlich" etc. sparsamst einzusetzen, aber anscheinend reicht das noch nicht.
Sollte ich derartige Wörter besser komplett weglassen? Oder kommt der "Erzählstil" durch die allgemeine Schreibweise zustande? Wenn letzteres zutrifft, wäre ich für ein paar konkrete Beispiele aus dem Text dankbar
Hallo Friedesang,

ist nicht meine Rubrik, deshalb nur ein paar Hinweise, was mir zu Beginn aufgefallen ist.

Das Kaufhaus, in dem es sich abgespielt hatte, würde den Einsatzkräften, die in einigen Minuten eintreffen sollten, ein Bild des Schreckens bieten.
Das ist nicht nur verschachtelt, es ist im Tempus leider auch unsinnig. Du verwendest vollendete Vergangenheit in einer konjunktiven Vorankündigung. Warum können die Einsatzkräfte nicht ankommen und selbst sehen, was geschehen ist? So erzählt mir als Leser jemand, was andere sehen. Das "Bild des Schreckens" ist eine gebräuchliche Floskel, auf die ich verzichten würde, stattdessen wären ein oder zwei namentliche Einsatzkräfte, die sich über das Gesehene austauschen für mich zu erleben und würden dir ersparen, die Folgen des Geschehens aufzuzählen (In der Ecke sehen sie dies, im Gang sehen sie jenes, am Glasgeländer das)
Wenn du stattdessen bspw. beginnst: Frank schaffte es nicht, so durch das zertrümmerte Geschirr, das Besteck, die Töpfe und Pfannen, die überall auf dem Boden der Haushaltsabteilung lagen zu waten, dass er für die Spurensicherung nichts veränderte verbindest du aktuelles Geschehen mit den Folgen des Geschehens zuvor.

Manchmal kann man auf Wörter wie "dann" nicht verzichten, aber weitestgehend solltest du es schon. Mir fällt aber auf, dass es nicht hauptsächlich daran liegt, sondern auch an deinen Beschreibungen.

Wenige Schritte vor Anna stand ein junger Mann, der scheinbar interessiert die Auslagen betrachtete. In Wirklichkeit war er sicher nur hier, um ihr Böses zu wollen
An dieser Stelle setzt du mir zwei Dinge vor, die du selbst einschränkst (scheinbar, sicher), obwohl du sie ohne Bild behauptest. Es ist sicher die Gedankenwelt Annas, in der das stattfindet, aber woraus schließt sie, dass er ihr böses will, an welchen Außerlichkeiten, die ich als Leser nachvollziehen kann, macht sie es fest?
Mit einem fürchterlichen, nicht mehr menschlich klingenden Brüllen
was macht das Brüllen fürchterlich, nicht mehr menschlich klingend? Nach dieser Behauptung weiß ich leider gar nicht, wie es sich anhört.

Ich hoffe, das war einigermaßen hilfreich.

Lieben Gruß
sim

 

@Katla:

Hallo Katla,

Im Horror muß eine solche Perspektive nicht erlaubt werden - ich finde, diese Variante gibt es definitiv zu selten!

Da bin ich aber beruhigt! Ich fürchtete schon, ich hätte jetzt gegen eherne Zombie-Gesetze verstoßen oder ähnliches ;)
Der "Engel" hat mich aber ziemlich auf den falschen Dampfer gebracht, weia.

Sorry dafür! Ehrlich gesagt weiß ich selbst nicht mehr so genau, wie ich drauf gekommen bin. Irgendwann hatte ich einfach die Idee, Anna könnte sich selbst für einen Engel halten, obwohl sie keiner ist. Dass das für Verwirrung beim Leser sorgt, ist logisch.
Moikka: knapp richtiger Breitengrad - es ist schlicht und ergreifend eine finnische Regionalvariante von hei oder moi, in Schweden hej. Ich höre das selbst so gerne, daß das schon automatisch kommt.

Huch! Ich hätte kaum damit gerechnet, dass ich mit meiner Vermutung fast schon richtig lag. Juhu :rotfl:

@sim:

Hallo sim,

auch Dir möchte ich zunächst einmal für Deinen Kommentar danken. Wir sind uns hier glaube ich auch schonmal begegnet ... umso mehr freut es mich, dass Du nicht aufgibst, mich auf Unzulänglichkeiten aufmerksam zu machen :).

Warum können die Einsatzkräfte nicht ankommen und selbst sehen, was geschehen ist?

Weil ich die Eingangsszene als eine Art gedanklich/cineastische Kamerafahrt verstanden wissen wollte.
Du hast natürlich Recht, dass direkt anwesende Einsatzkräfte den Leser mehr ins Geschehen bringen würden. Ich finde beide Varianten durchaus reizvoll.
Zitat von sim:
Manchmal kann man auf Wörter wie "dann" nicht verzichten, aber weitestgehend solltest du es schon. Mir fällt aber auf, dass es nicht hauptsächlich daran liegt, sondern auch an deinen Beschreibungen.
Zitat von Friedesang:
Wenige Schritte vor Anna stand ein junger Mann, der scheinbar interessiert die Auslagen betrachtete. In Wirklichkeit war er sicher nur hier, um ihr Böses zu wollen
An dieser Stelle setzt du mir zwei Dinge vor, die du selbst einschränkst (scheinbar, sicher), obwohl du sie ohne Bild behauptest.

Mir ist jetzt nicht ganz klar, inwieweit die Textstelle von mir als Beispiel für die "dann"-Problematik gemeint ist, aber ich glaube ich weiß, worauf Du hinauswillst: Es fehlen hin und wieder die Einblicke in Annas Gedankenwelt.
Ich hoffe, das war einigermaßen hilfreich.

Selbstverständlich war es das!

Liebe Grüße an Euch beide
Friedesang

 

Hallo Friedesang,

Ich habe gerade damit angefangen, deinen Text zu lesen und werde ihn auch zu Ende lesen. Allerdings fällt mir das sehr schwer, weil du unheimlich umständlich schreibst. Bei dir vermischen sich Annahmen mit Tatsachen und unlogischem Verhalten. Im Zusammenhang mit dem, was Sim dir schon schrieb, dass du die Zeiten völlig unlogisch gebrauchst, kann ich mich schon am Anfang nicht in deinen Text hinein lesen.

Die einzelnen Fehler werde ich dir einmal auflisten:

1.Das Kaufhaus, in dem es sich abgespielt hatte, war stellenweise stark verwüstet.

In mir weckt dieser Satz eine Vermutung, die ich gerne erfahren möchte, ob sie wahr ist. Zumindest in dem Bereich, in dem wir uns befinden. Allerdings stört mich hier der eingeschobene Nebensatz.
„, in dem es sich abgespielt hatte, „, ohne diesen Zusatz würdest du direkter auf den Punkt kommen. Dass es sich in diesem Kaufhaus abgespielt haben muss, ist eigentlich von alleine erklärt.
„stellenweise“? Warum? Ich glaube, dass der Satz einfach nur: „Das Kaufhaus war stark verwüstet“, heißen müsste. Alles andere zieht den Satz nur unnötig in die Länge. Außerdem wird der Bereich, von dem du erzählst zu groß.

2.Zertrümmertes Geschirr, Besteck, Töpfe und Pfannen lagen überall auf dem Boden zwischen den Regalen und Tischen verteilt.

„ zwischen den Regalen und Tischen verteilt“, würde bedeuten, dass auf den Gängen nichts liegt. Halte ich aber für unlogisch, dass schon eine Reinigungskraft vorbei kam und alles auf Seite geschoben hat. Auf der anderen Seite wird der Platz in einem Kaufhaus nur begrenzt sein, so dass bei der starken Verwüstung auch Dinge auf den Gängen liegen müssen. Den restlichen Satz würde ich umstellen und mit „überall“ beginnen.

3.Auf dem Weg, der die Kunden an all diese Produkte vorbeiführen sollte, lag ein Mann.

„der die Kunden an all diese Produkte vorbeiführen sollte.“ Ich dachte eigentlich, dass wir uns in einem Kaufhaus befinden. Wie wäre es mit: „Ein übel zugerichteter Mann lag zusammengekauert auf dem Gang“, oder so etwas ähnliches?

4.Zwischen den Fleischfetzen waren die Halswirbel zu erkennen. So tief war dieses Loch.

Wenn ich mir vorstelle, dass die Halswirbel zu sehen sind, dann ist dieses Loch tief. Es extra zu erwähnen würde an dieser Stelle zu weit führen, weil du dich wiederholst.

5.Offenbar war er gegen eine Wand geschleudert worden. Auf den ersten Blick schien er nicht schwer verletzt, doch er regte sich nicht mehr.

„Offenbar“, warum? Das bedeutet, dass du es nicht besser weißt. Ich dachte, es wäre deine Geschichte. Ein kleiner Junge, der gegen eine Wand geschleudert wurde und sich nicht mehr regt sieht so aus, als wäre er nicht schwer verletzt. Hältst du das für Glaubwürdig?

6.Gegen ein Glasgeländer gelehnt, saß eine junge Frau, vermutlich die Mutter. Mit der rechten Hand hielt sie sich am linken Oberarm fest, zwischen den Fingern kam warmes Blut hervor. Ihr Blick war auf irgendeinen Punkt vor ihr gerichtet. Was mochte sie wohl sehen?

Sie steht unter Schock, das kann ich nachvollziehen. Allerdings ist ihr Blick nicht auf ein bestimmtes Ereignis gerichtet, denn das entbehrt jeder medizinischen Grundlage. Das betrachten eines einzigen Punktes setzt eine Kontrolle des Körpers voraus und dann würde sie nach ihrem Kind suchen.

7.Am oberen Ende der Rolltreppe, die die Kunden in die erste Etage zur Bekleidungsabteilung bringen sollte, lag eine weitere junge Frau.

Auch hier beschreibst du wieder zu viel. Warum der Nebensatz? In deinem weiteren Text, bevor du von vorne beginnst benötigst du die Bekleidungsabteilung nicht. Ich würde den Nebensatz streichen.

8.Ihre einstmals schönen, blonden Haare waren blutverschmiert und das Gesicht ... nichts weiter, als eine hässliche, rote Fratze. Nicht mehr menschlich.

Das kannst du unmöglich in diesem Zusammenhang wissen. Die Haare sind blutverschmiert, vielleicht sticht das blond an manchen Stellen hervor, aber dann solltest du es auch so schreiben.
„Nicht mehr menschlich.“ diesen Satz würde ich umformulieren und in den vorher gehenden Satz einfließen lassen.

9.„Du hast aber kalte Hände, Mama!“

Im Anschluss schaut die Mutter zu ihrer Tochter hinunter. Wie will sie das denn in diesem Moment festgestellt haben? Da fehlt mir ein wenig der Bezug.

10.Er war etwas untersetzt und schien um die fünfzig Jahre alt zu sein.

Das Wort „schien“ solltest du streichen, da es nur ausdrückt, dass du es nicht besser weißt. Als Autor solltest du das aber.

11.„Ja, ich weiß, Liebes.“ Anna schaute zu ihrer fünfjährigen Tochter hinunter. „Die habe ich schon seit heute morgen.“
Dass du die wörtliche Rede in Kursivschrift darstellst ist gut, aber deine Beschreibung dann auch in der Schrift beizubehalten, ist nicht mehr gut, da es den Leser verwirrt. Die Begründung, dass sie die schon seit heute Morgen hat, kannst du streichen, da sie nicht erforderlich ist.

12.Obwohl die Frau bereits tot sein musste, feuerte der Polizist noch zwei weitere Kugeln auf den Oberkörper ab. Ein drittes Projektil traf die Stirn.

Der Polizist ist sich also sicher, dass es sich um eine Untote handelt. Warum? Du hast das in deiner bisherigen Geschichte nicht so dargestellt, dass man das annehmen muss. Vielleicht solltest du das noch ein wenig mehr heraus arbeiten.

13.An diesem Punkt habe ich einmal nachgeschaut, wie lange der restliche Text noch geht. Und wenn ich dann eine Info erhalte wie deine: Grund: Erste Kurz-Korrektur. Der Rundumschlag folgt in ein paar Tagen!, dann weiß ich eigentlich nicht, warum ich mir deinen ganzen Text antun sollte.

Ich bin gerne bereit, dir eine Kritik zu schreiben, aber dazu bedarf es einer endgültigen Fassung.

Ich werde in den nächsten Tagen bei dir herein schauen und hoffe, dass ich die endgültige Fassung lesen darf.

Gruß
Kyrios

 

Hallo Friedesang!

Das Kaufhaus, in dem es sich abgespielt hatte, war stellenweise stark verwüstet.

Hm, hm, hm, wie sieht es denn aus, wenn es stellenweise stark verwüstet ist? Sind das punktuelle Verwüstungen? Also, ist das eine Regal verwüstet, aber das daneben nicht?

Verwüstet, das klingt so brachial, so flächendeckend. Wälder sind verwüstet, Landstriche, Häuser. Aber immer viel, und ohne Unterbrechung dazwischen.

Und das "es" da drin find ich nicht toll. Ja, das soll Spannung erzeugen, aber mir ist das zu hölzern.

"Das Kaufhaus war verwüstet." Das würds treffen. Und dann weiter mit dem Bild, das du dann später hast: "Überall umgestürzte Regale, die Waren lagen auf dem Boden."

Fürchterliche Kämpfe

Das ist auch so ... hölzern. Kämpfe sind immer fürchterlich. Tautologie oder so.

Auf dem Weg, der die Kunden an all diese Produkte vorbeiführen sollte, lag ein Mann.

Njaah. Wege im Kaufhaus, das ist mir zu weit hergeholt. Und was sollen die Produkte hier? "Zwischen all den Sachen auf dem Boden lag ein Mann."

Sein Hals war als solcher eigentlich nicht mehr zu erkennen.

Das "eigentlich" kann raus. Und: Wer bewertet das hier? Da wird mir etwas vorgekaut, nämlich, dass der Hals nicht mehr erkennbar ist. "Sein Hals sah aus, als hätte ein Raubtier ihn zerfetzt." Oder so. Oder: "Von seinem Hals war nicht mehr viel übrig." Oder: "Wo sein Hals sein sollte, waren nur noch Fleisch, Sehnen und Blut."

So tief war dieses Loch.

Streichen. Ich denk, wenn ich die Wirbel sehen, hab ich vor mir, dass es tief sein muss.

Offenbar war er gegen eine Wand geschleudert worden. Auf den ersten Blick schien er nicht schwer verletzt, doch er regte sich nicht mehr.

All das durch ein Komma ersetzen.

Gegen ein Glasgeländer gelehnt, saß eine junge Frau

Was ist ein Glasgeländer? "Am Geländer saß eine junge Frau", drückt alles aus, was nötig ist.

Mit der rechten Hand hielt sie sich am linken Oberarm fest, zwischen den Fingern kam warmes Blut hervor.

Ach hier, viel zu viel Details. Ist doch Wurst, ob es der linke Arm am rechten Oberarm ist ... oder so. "Sie hielt sich den Arm, Blut sickerte zwischen den Fingern hervor."

Was mochte sie wohl sehen?

Ganz unbedingt streichen.

Am oberen Ende der Rolltreppe, die die Kunden in die erste Etage zur Bekleidungsabteilung bringen sollte, lag eine weitere junge Frau.

Streichen.

Ihre einstmals schönen, blonden Haare waren blutverschmiert und das Gesicht ... nichts weiter, als eine hässliche, rote Fratze. Nicht mehr menschlich.

Naah, nicht Biografien da einbauen. Ist doch egal, dass sie mal schön waren, das ist doch klar, wenn sie jetzt voller Blut sind, dass sie das nicht gestern auch schon waren.

Was ist eine Fratze? Was ist nicht menschlich?

Er war etwas untersetzt

Streichen. Er ist es, oder er ist es nicht.

Es lief gerade „So what“ von Pink.

Haha, das hat mir gefallen. Leider passts nicht so recht zum Rest der Geschichte. :)

„So, so what – I'm still a rockstar – I got my rockmoves – And I don't need you – And guess what ...“.

Das wiederum nicht. Ich mag keine Liedzitate in Geschichten.

Ja, den Rest hab ich dann so quer gelesen. Fand ich nicht so prickelnd, ehrlich. Und zwar, weil:

Die Dialoge sind mir zu unwirklich. Ich hab nicht das Gefühl, dass da Leute sprechen, sondern das ist so konstruiert, als würden sie ihren Text üben.

Die Figuren sind zu flach. Wer sind die? Wenn ich für jemanden nichts empfinde, ists mir egal, ob er stirbt oder leidet oder sich freut.

Aber du wolltest ja nochmal rundumschlagen, hab ich gelesen, und dann sehen wir mal nochmal.

Schöne Grüße,

yours

 

Hallo Kyrios! Hallo yours truly!

Vielen Dank auch für eure Kommentare. Zwar habt ihr einige Punkte doppelt genannt, aber das meiste war durchaus sehr hilfreich.

von Kyrios0815:
Dass du die wörtliche Rede in Kursivschrift darstellst ist gut, aber deine Beschreibung dann auch in der Schrift beizubehalten, ist nicht mehr gut, da es den Leser verwirrt.

Du musst bedenken, dass es sich bei den kursiv geschriebenen Stellen in der Einleitung um Einschübe handelt, die im Grunde zum eigentlichen Anfang der Geschichte gehören.
Wie ich schon erwähnte, hat die Einleitung einen gedanklich/cineastischen Charakter, man könnte die Einschübe in etwa mit einer Stimme aus dem Off in einem Film vergleichen - wobei die ersten Zeilen meiner Geschichte natürlich kein Drehbuch darstellen sollen.
Der Begleittext zur wörtlichen Rede muss meiner Meinung nach kursiv geschrieben bleiben, denn er gehört eindeutig nicht zu der Szene im Kaufhaus.
von Kyrios0815:
An diesem Punkt habe ich einmal nachgeschaut, wie lange der restliche Text noch geht. Und wenn ich dann eine Info erhalte wie deine: Grund: Erste Kurz-Korrektur. Der Rundumschlag folgt in ein paar Tagen!, dann weiß ich eigentlich nicht, warum ich mir deinen ganzen Text antun sollte.

Nun, ich bin mir bewusst, dass ich zwar mitunter gute Ideen für meine Geschichten habe, aber beim schriftlichen Herausarbeiten hapert's eben noch häufig. Daher habe ich die Geschichte schon jetzt reingestellt gehabt, um entsprechende hilfreiche Bemerkungen zu bekommen.
Inzwischen habe ich den versprochenen "Rundumschlag" mit Hilfe der bisherigen Kommentare gemacht, den Text in Bezug auf die Fehler komplett überarbeitet und hoffe, ihn verbessert zu haben.
von yours truly:
Haha, das hat mir gefallen. Leider passts nicht so recht zum Rest der Geschichte.

Ich hätte natürlich auch "Zombie" von den Cranberries nehmen können. Aber das wäre ein zu platter Wink mit dem Zaunpfahl gewesen nach dem Motto: "Seht her, Anna ist in Wirklichkeit ein ganz übler Zombie". :)
von yours truly:
Die Dialoge sind mir zu unwirklich. Ich hab nicht das Gefühl, dass da Leute sprechen, sondern das ist so konstruiert, als würden sie ihren Text üben.

Oh je, ich fürchte, dann kann ich Dir auch mit der überarbeiteten Fassung keine Freude machen. Ich finde die Dialoge nämlich durchaus natürlich, auch noch nach mehrmaligem Drüberlesen. Ich wüsste nicht, wie sie "natürlicher" klingen könnten. Ich vermute mal, das ist einfach Deine subjektive Wahrnehmung.

An Euch beide nochmals ein Dankeschön für die Kommentare. Die Überarbeitung ist jetzt fertig, mal schauen, wie's jetzt gefällt.

Liebe Grüße an Euch zwei
Friedesang

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi!

Müde! Aber, ich möchte noch kurz was sagen. Zur Einleitung. Mehrere Möglichkeiten. Entweder, richtige Stimme aus dem Off als Ich-Erzähler, aber dann müsstest Du die gesamte Geschichte ändern, fürchte ich. Oder, Du machst eine Thomas Harris mässige Einleitung. Hin und wieder eröffnet er seine Kapitel mit kurzen Präsenserzählungen - das kommt auch ganz gut, und ist auch nahe dran am, ich sage es mal ganz doof, filmischen. Zumindest meiner Meinung nach.

Die Musik in der Geschichte. Pink, alternativ Cranbarries... Alles Mist, wenn Du mich fragst. Weicheiergedudel. Nimm doch mal Musik für Männer, auch wenn da eine Frau mit ihrem Kind Radio hört:D. Irgendwas mit Durchschlagskraft, oder wenigstens was mit Pep. Einen Kultsong eben. Dann wirkt das gleich ganz anders, denn es ist jemand mit Geschmack am Werk:lol:. Okay, dieser Punkt ist nicht (auf keinen Fall) ernst zu nehmen.

Dialog: Ich beziehe mich mal auf die längere Dialogstrecke, kurz nach Beginn. Das wäre die Chance, etwas über das wahre Verhältnis zwischen Mutter und Tochter zu erfahren. Stattdessen reden sie über Eiskugeln, mit dem Ergebniss, dass die Kleine, statt sechs, nur zwei Kugeln in die Hand bekommt, was Ernährungstechnisch auch völlig in Ordnung ist, aber das funktioniert nicht richtig, weil langweilig. Na gut, von mir aus reden sie über Eis, aber hol doch einfach mehr raus. Nur aus einem starren Bild einen Dialog abzuleiten, ist zu wenig. Reden die immer so miteinander? Okay, kurze Idee vom allerbilligsten: Starte nicht mit Harmonie, sondern mit Zoff. Zusammen mit dem Unbehagen, welches die Hauptfigur ja eh schon verspürt, haben wir eine nette Drucksituation. Lass es ordentlich krachen, gib der Mutter dann aber auch die Chance, zum Schlichten des Konflikts.

Gruß,
Satyricon

 
Zuletzt bearbeitet:

Moikka Friedesang,

*wiesel zum Aktenschrank* dann schauen wir mal ... *überflieg die "Gesetzessammlung Untote, Vampire und Wiedergänger, Unterkapitel Zombies"* ... also unter Berücksichtigung der erst kürzlich erfolgten Zombifizierung murmelmurmel plötzlich auftretende Zustände der gestörten Wahrnehmung, Halluzinationen jaja rhabarberrhabarber scheinbar unerklärliche Wut, Abkopplung von menschlichen Familienmitgliedern aha mhm Annahme des neuen Status nach kurzer Übergangsphase des Ekels ...
Also, ich kann hier keinerlei Probleme mehr erkennen. Moment *nehm Stempel, tauch in Blut* hmm lecker, huch, auf den Antrag gesabbert, sori, *tupf*.
Mit freundlichen Grüßen an den Antragsteller,
Die Verwaltungsbehörde für Angeblich unerklärliche Phänomene
Regionaldienststelle Nordosteuropa, Hellsinki
......

Ich finde, die Überarbeitung hat sich wirklich gelohnt. Annas Zustände und Wahrnehmungen wirken nicht mehr so aus dem Zusammenhang gerissen, und werden als solche angedeutet, ohne sofort die Lösung dafür zu servieren. Mit gefällt ihre Perspektive gut, auch ihre Zerrissenheit – dazu die schöne Idee mit der Welt der Farben, wo nur noch das Rot bestehen kann.
Mir hat der Dialog mit der Tochter ausgesprochen gut gefallen, weil er ein instensives, und dennoch unverkrampftes Verhältnis der beiden zeigt; das den Bruch kurz darauf unso härter erscheinen läßt. Dazu hat er noch für mich eine ähnliche Funktion wie Sarah Pollys türkiser Hausanzug im Dawn of the Dead-remake: Der Zusammenfall von Alltag und Chaos, der mir einen Eindruck von Realismus und Unmittelbarkeit gibt.

Gut gelöst die Szene im Parkhaus – sie entlarvt nicht nur endgültig die Halluzination, sondern bestätigt auch Annas Distanz zu ihrem vorherigen Leben. Und nach wie vor mag ich den schnellen Übergang von Sympathie auf Haß, als der Junge sich in die Hosen macht – ein Moment der Balance: Hätte sich der Junge nicht gewissermaßen durch seine Panik selbst zum Opfer gemacht, hätte er ja vielleicht sogar überlebt.

Als Zombiesympathisantin kann ich die Perspektive auf den Polizisten natürlich nur schätzen, höhö. :D Im Sinne von „Uups, wie erkläre ich das nur alles meinem Mann?“ oder "Huch, das war ja wohl die Schlagader!", kicher.

Danach nur noch Schwärze.
Und neues Leben.
Ein runder Abschluß, in der knappen Schlichtheit ein guter Hinweis, wie man auch eine Geschichte ähnlich dramatisch beginnen könnte.

Daß die gemixten Perspektiven Allwissender Erzähler/Anna nicht ganz zu trennen sein würden, ohne die Geschichte rundum neu zu schreiben, dachte ich mir schon, aber nun in dieser Ausgangslage verbleibend wird die story nachvollziehbar.

Und daß der Treffer in die Stirn nicht ‚wirkt’, würde ich fast streichen (nöl nöl), weil er die Spannung nimmt, und die Szene als Intro zu stark abschließt.

Übrigens: Zombiegeschichten kann es nie genug geben, aber für das andere Thema sollte man sich länger & intensiver in die Materie einlesen, sonst wird es wieder sowas Halbgares, Sensationsheischendes.

Sonnige Grüße, sehr gern geschehen (sori nochmals fürs Format!)
Katla

 

Hallo Satyricon!

Müde! Aber, ich möchte noch kurz was sagen.

Wow, trotz Müdigkeit noch was zu einer Geschichte zu schreiben, find ich klasse. Das nenn ich mal vollen mentalen Einsatz :).
Aus diesem Umstand schließe ich zwei Möglichkeiten: Entweder Du fandest die Story so sterbenslangweilig und ermüdend, dass Du unbedingt was schreiben musstest, um wach zu bleiben ODER sie hat Dich dermaßen gepackt und begeistert, dass Du Dir einen Kommentar ebenso wenig verkneifen konntest :D.
Entweder, richtige Stimme aus dem Off als Ich-Erzähler, aber dann müsstest Du die gesamte Geschichte ändern, fürchte ich. Oder, Du machst eine Thomas Harris mässige Einleitung. Hin und wieder eröffnet er seine Kapitel mit kurzen Präsenserzählungen - das kommt auch ganz gut, und ist auch nahe dran am, ich sage es mal ganz doof, filmischen. Zumindest meiner Meinung nach.

Hm, letztere Möglichkeit wäre tatsächlich eine Überlegung wert. Wobei ich mir inzwischen gar nicht mehr so sicher bin, ob ich die Einschübe überhaupt so stehen lasse, oder ob ich sie mit in den eigentlichen Handlungsbeginn übernehme.
Pink, alternativ Cranbarries... Alles Mist, wenn Du mich fragst. Weicheiergedudel. Nimm doch mal Musik für Männer,

Hm, wie wäre es mit "Artgerecht" von Roger Cicero? Ach nee, lieber nicht :D
Dann wirkt das gleich ganz anders, denn es ist jemand mit Geschmack am Werk.

Zweifelst Du etwa an meinem Musikgeschmack? Hör mal, ich bin ein Mann! :silly:
Okay, kurze Idee vom allerbilligsten: Starte nicht mit Harmonie, sondern mit Zoff. Zusammen mit dem Unbehagen, welches die Hauptfigur ja eh schon verspürt, haben wir eine nette Drucksituation. Lass es ordentlich krachen, gib der Mutter dann aber auch die Chance, zum Schlichten des Konflikts.

Der Dialog um die Eiskugeln ist sicherlich nicht der Aufregendste, andererseits werden aber Streitereien tatsächlich zu oft bemüht, um einen Dialog aufregender zu gestalten (ich nehme an, das meintest Du mit "Idee vom allerbilligsten"). Ich wüsste jetzt allerdings nicht, was einen Dialog ebenso interessant gestalten könnte.
Vielleicht baue ich das Ganze aber doch noch etwas aus, indem ich Merle etwas quengeln lasse und die Wirkung davon auf Annas Unwohlsein darstelle.

Vielen Dank für Deinen Kommentar, der zwar kurz ist, dafür aber einige interessante Hinweise enthält!


Hallo Katla!

:shy: Puh, da bin ich aber erleichtert, dass mein Antrag auf Anerkennung des Zombiestatusses von Anna genehmigt wurde. Hat mich ganz schön Nerven gekostet, das lange Warten!

Ich finde, die Überarbeitung hat sich wirklich gelohnt.

:bounce:
Annas Zustände und Wahrnehmungen wirken nicht mehr so aus dem Zusammenhang gerissen, und werden als solche angedeutet, ohne sofort die Lösung dafür zu servieren.

Na, das ist doch schon mal was.
Mir hat der Dialog mit der Tochter ausgesprochen gut gefallen, weil er ein instensives, und dennoch unverkrampftes Verhältnis der beiden zeigt; das den Bruch kurz darauf unso härter erscheinen läßt. [...] Der Zusammenfall von Alltag und Chaos, der mir einen Eindruck von Realismus und Unmittelbarkeit gibt.

Hm, ein interessanter Aspekt, den Du da siehst. Und gar nicht mal von der Hand zu weisen ... wobei ich gestehen muss, dass ich derartige Hintergedanken gar nicht hatte, als ich den Text geschrieben habe.
Umso mehr freut es mich, dass die Stelle auf diese Weise bei Dir gewirkt hat :).
Gut gelöst die Szene im Parkhaus – sie entlarvt nicht nur endgültig die Halluzination, sondern bestätigt auch Annas Distanz zu ihrem vorherigen Leben.

Das freut mich jetzt besonders, denn genauso wollte ich die Textstelle verstanden wissen!
Hätte sich der Junge nicht gewissermaßen durch seine Panik selbst zum Opfer gemacht, hätte er ja vielleicht sogar überlebt.

Zumindest hätten die Chancen nicht schlecht gestanden, nur ein Stück Fleisch zu verlieren, dafür aber das Leben zu behalten :naughty:
Daß die gemixten Perspektiven Allwissender Erzähler/Anna nicht ganz zu trennen sein würden, ohne die Geschichte rundum neu zu schreiben, dachte ich mir schon, aber nun in dieser Ausgangslage verbleibend wird die story nachvollziehbar.

Und wenn mir die Nachvollziehbarkeit gelungen ist, bin ich schon sehr zufrieden.
Sonnige Grüße

Haha, eben gerade hatten wir hier noch sintflutartige Regenfälle inklusive Donner, Blitz und Hagelkörner. Prima, aber jetzt kommt schon wieder die Sonne raus. In Finnland möcht' ich wohnen...

Auch Dir danke ich natürlich nochmal für den Kommentar und freue mich, dass meine Überarbeitung was gebracht hat

Liebe Grüße an Euch beide
Friedesang

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi!

Der Dialog um die Eiskugeln ist sicherlich nicht der Aufregendste, andererseits werden aber Streitereien tatsächlich zu oft bemüht, um einen Dialog aufregender zu gestalten (ich nehme an, das meintest Du mit "Idee vom allerbilligsten"). Ich wüsste jetzt allerdings nicht, was einen Dialog ebenso interessant gestalten könnte.
Vielleicht baue ich das Ganze aber doch noch etwas aus, indem ich Merle etwas quengeln lasse und die Wirkung davon auf Annas Unwohlsein darstelle.

Es ist nicht die oft bemühteste Methode, sondern sogar die einzigste. Klar kann man auch ein Gespräch konfliktfrei ablaufen lassen, aber dynamischer wirkt ein Dialog immer mit Konflikt. Manche Drehbuchschreiber (und auch Romanautoren) schwören aber auf die Konflikt in jeder Zeile Regel. Ich möchte jetzt aber auch nicht zu engstirnig rüberkommen, sondern nur eine Möglichkeit aufzeigen. Zum Beispiel:

"Mama, bekomme ich ein Eis?" (gewöhnliche Frage)
"Jetzt nicht Schatz, wir müssen pünktlich zurück sein." (Mutter fühlt sich nicht wohl/will schnell alles erledigen und wieder nach Hause)
"Du bist gemein!" (Tochter bekundet Ärger)
"Ich habe die ganze Nacht in der Notaufnahme gearbeitet. Bitte, Schatz. Vielleicht später." (Aha! Sie ist Krankenschwester, bittet die Tochter um Verständnis. Kommt der Zombievirus möglicherweise sogar aus dem Krankenhaus?)

Tochter grummelt vor sich hin. Die Eisdiele kommt in Sicht. Mutter fühlt sich jetzt dermassen unwohl, dass sie doch hält.

"Okay, ich muss mal eben auf die Toilette. Du kannst dir schon mal eine Kugel aussuchen." (Situation ist scheinbar bereinigt)
"Au ja! Du bist die beste Mami von der Welt!"

Tochter geht an den Tresen, Mutter verschwindet auf der Toilette. Wir werden Zeuge zunehmenden Unbehagens. (sieht ein Zombiegesicht im Spiegel, oder so)

Zurück am Tresen. Mutter hat sich Wasser ins Gesicht geklatscht, und ist wieder einigermassen beisammen.

"Also, Schatz. Was möchtest du?"(normale Frage)
"Zwei Kugeln! Vanille und Schokolade"(Tochter freut sich, Konflikt bereinigt)

Tochter läuft schon mal zurück zum Auto. Mutter kommt hinterher, mit einem Eisbecher, in dem sieben Kugeln drin sind. (Zustand von Mutter wird immer wirrer, auch Tochter wundert sich ect. Neuer Konflikt beginnt.)

Also, wirklich ausdefiniert ist diese Szene auch nicht. Die müsste auch noch ein bisschen aufpoliert werden. Auf die Schnelle, nur mal so als kleine Anregung. Die Möglichkeiten sind ja unendlich. Es wäre genausogut denkbar, dass Mutter einfach nicht möchte, dass zum Beispiel im Auto Eis gegessen wird, und so weiter und so fort. Solche Geschichten eben. So könnte man es interessanter machen. Das mit der Krankenschwester habe ich auf die schnelle mal erfunden. Sie kann auch Bäckereifachverkäuferin sein. Oder Arbeitslos. Oder...

Gruß,
Satyricon

P.S. Das gleiche gilt auch für harmonische Dialoge. Konflikt bedeutet nicht zwangläufig Dauerzoff:).

 

Hallo Satyricon!

Ich muss gestehen, Deine kleine Anregung gefällt mir ausgesprochen gut. Natürlich: Wie Du schon sagtest, müsste sie noch ordentlich aufbereitet werden und ich werde den Handlungsstrang wohl auch nicht so aufgreifen, wie Du es beschrieben hast, dennoch enthält sie einige Aspekte, die mich schon etwas inspirieren, z.B. mit dem Zombiegesicht im Spiegel.
Mal schauen, wie sich das alles in meinem Kopf noch entwickelt :).

Liebe Grüße
Friedesang

 

Hallo Satyricon!

Ich muss gestehen, Deine kleine Anregung gefällt mir ausgesprochen gut. Natürlich: Wie Du schon sagtest, müsste sie noch ordentlich aufbereitet werden und ich werde den Handlungsstrang wohl auch nicht so aufgreifen, wie Du es beschrieben hast, dennoch enthält sie einige Aspekte, die mich schon etwas inspirieren, z.B. mit dem Zombiegesicht im Spiegel.
Mal schauen, wie sich das alles in meinem Kopf noch entwickelt :).

Liebe Grüße
Friedesang


Hallo!

Gern geschehen. Da siehst man wohl doch ganz gut, dass ich mich in der Vergangenheit eher mit Drehbuchschreiben beschäftigt habe, oder:D? Dann mal noch viel Erfolg! Bis demnächst.

Gruß,
Satyr-o-copter

 

Hi Friedesang,

ich mag ja lateinische Titel nicht, weil ich sie nicht verstehe. ;)

Aber davon abgesehen, hat mich die Geschichte nicht überzeugt. Du verwendest zuviele blumige und unnötige Worte (siehe unten) und verfolgst keinen richtigen roten Faden in der Story. Z. B. sehe ich den Sinn in der Teddy-Geschichte nicht. Was hat das mit den späteren Geschehnissen zu tun?

Auf dem Gang, der die Kunden an all diese Waren entlangführen sollte, lag ein Mann.
Auf dem Gang liegt er sich nicht, in dem Gang wenn dann. ;)

Sein Hals war grausam zerfetzt.
grausam ist ein grausames Wort. Außerdem übermittelt zerfetzt schon ein starkes Bild, da musst nicht auch noch grausam hinzufügen. Kann man getrost einsparen.

An der rechten Seite klaffte ein riesiges Loch und das Blut quoll noch immer in schwachen Schüben aus der Wunde.
riesig würde ich auch streichen, eine kleine Wunde bezeichnet man schließlich selten als klaffend. ;)
Sie hielt sich den linken Oberarm fest, zwischen den Fingern sickerte warmes Blut hervor.
Dass das Blut nicht kalt ist, ist logisch.

Außerdem denke ich auch nicht, dass alle Menschen fluchtartig ein Kaufhaus verlassen würden (und auch dem angefallenen Mann nicht helfen würden), weil eine furchteinflößend aussehende Frau ausflippt und abgesehen von Fingernägeln und Zähnen keinerlei Waffen bei sich trägt. Niemand denkt doch: Oh nein, ein Monster, schnell weg. Die Shoppingkunden halten doch Anna immer noch für einen Menschen, den sie festnageln können.

Ach ja: Eine Austrittswunde ist zudem kein feines Loch, sondern, wie das Wort schon sagt, eine Wunde.

Wie gesagt, hat mich nicht überzeugt. Aber mit einiger Überarbeitung und dem Weben eines roten Fadens, könntest du vieles besser machen. ;)

Liebe Grüße
Tamira

 

Hallo Satyricon!

Da siehst man wohl doch ganz gut, dass ich mich in der Vergangenheit eher mit Drehbuchschreiben beschäftigt habe, oder?

Ja, das sieht man ziemlich deutlich sogar :D!

Hallo Tamira!

Vielen Dank für Deinen Kommentar!

ich mag ja lateinische Titel nicht, weil ich sie nicht verstehe.

Mhm, vielleicht wäre der deutsche Titel tatsächlich sinnvoller gewesen. Übersetzt heißt es "Leben nach dem Tode".
Du [...] verfolgst keinen richtigen roten Faden in der Story. Z. B. sehe ich den Sinn in der Teddy-Geschichte nicht. Was hat das mit den späteren Geschehnissen zu tun?

Mit den späteren Geschehnissen hat die Teddy-Szene natürlich nichts zu tun. Der rote Faden, den Du suchst, liegt in der Veränderung von Annas Zustand verborgen. Zunächst scheint ja alles recht normal zu sein, dann hat Anna aber eine erste Halluzination während ihres Schwindelanfalls. Diese Illusion verschwindet aber nach kurzer Zeit wieder und ihre Tochter sieht wieder normal aus. Bei der Teddy-Szene sieht es schon anders aus - diese Halluzination bleibt bestehen und hier finden auch schon erste Veränderungen in Annas Gefühlswelt statt. Erst im Parkhaus gibt es wieder einen schwachen Realitätsbezug, als Anna Merles Stimme hört. Usw. usf.
Außerdem denke ich auch nicht, dass alle Menschen fluchtartig ein Kaufhaus verlassen würden (und auch dem angefallenen Mann nicht helfen würden),

Oh. Da hast Du Recht. Die Stelle werde ich auf jeden Fall nochmal überarbeiten, das ist so natürlich nicht wirklich logisch.
Ach je, im eigenen Kopf sieht so eine Geschichte immer toll und wunderbar aus und dann passieren einem doch noch solch grobe Schnitzer :(.

Auch was die blumigen/unnötigen Wörter angeht, werde ich noch einen Blick über den Text werfen und deren Anzahl deutlich zurückschrauben. Einige werde ich aber vielleicht stehen lassen, um den jeweiligen Textstellen etwas mehr Nachdruck zu verleihen.

Liebe Grüße an Euch beide
Friedesang

 

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