Was ist neu

Vielleicht ich, vielleicht nicht.

Mitglied
Beitritt
16.03.2015
Beiträge
2
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Vielleicht ich, vielleicht nicht.

Vielleicht Ich, Vielleicht nicht

Na toll, dachte Hannah und blickte zu dem rot blinkendem Punkt vor ihr.
Als sie sich heute Morgen fröhlich mit einem Geschenk in der Hand auf den Weg gemacht hatte, wäre ihr nie in den Sinn gekommen in eine solche Situation zu geraten. Geburtstagskuchen, alberne Spiele die dennoch Tradition hatten und eventuell ein paar Interessante Begegnungen mit dem anderem Geschlecht, das waren die Dinge die sie mit der Geburtstagseinladung automatisch verknüpft hatte. Aber niemals hätte sie den Geburtstag ihrer besten Freundin mit solchen Qualen in Verbindung gebracht.
Schweiß perlte ihr von der Stirn und tropfte auf den Aluminiumboden ihres Gefängnisses.
Einatmen. Ausatmen. Das gehörte zum Test, das gehörte alles zu der Prüfung die sie ablegen musste. Verzweifelt und den Tränen nahe versuchte sie die Wände des Fahrstuhls etwas weiter auseinander zu drücken. Gleich würde er sich wieder in Bewegung setzten, die Tür würde aufgehen und sie würde ihrer Freundin für diesen bösen Scherz ein paar Minuten grollen ehe sie sich wieder vertrugen.
21, 22, 23
Nichts. Hannah wurde noch ein bisschen panischer und nestelte an ihrer Bluse um sie einen Knopf weiter zu öffnen. Langsam tastete sie in dem viel zu engen Raum nach dem Schalter auf dem ein Telefonhörer abgebildet war. Sie drückte ihn. Kurz darauf meldete sich eine männliche Stimme.
„Ja hallo? Hallo? Hören sie mich?“
„Ja hallo hier ist..ist...“ Ihre Stimme bebte so sehr, dass sie sich zusammenreißen musste ihren Namen richtig auszusprechen.
„hier ist Hannah Goldmann. Ich wollte nur mit dem Aufzug nach oben fahren und und ich fürchte meine Freundinnen haben sich einen Scherz daraus gemacht ihn anzuhalten, können Sie ihn vielleicht wieder in Gang bringen, bitte? Es ist wirklich schrecklich heiß hier drin.“
Die Stimme schwieg. Für ein paar Minuten dachte Hannah er hätte vielleicht aufgelegt angesichts eines solchen Mädchenstreiches. Doch als sie ein leises Tippen hörte beruhigte sie sich wieder.
„Können sie mir die Hausnummer sagen Hannah?“
„J..ja Enzianweg 33.“
Wieder tippen. Ein längeres Schweigen folgte. Der nächste Knopf öffnete sich.
Warum war es nur so schrecklich heiß hier drin....
Der Mann meldete sich wieder.
„Hannah deine Freundinnen haben sich keinen Scherz mit dir erlaubt. Es gibt in diesem Block schon lange ein kleines technisches Problem, ich schicke ihnen jemanden vorbei so in 30 Minuten dürfte sich das Problem behoben haben.“ Klicken.
Hatte er gerade 30 Minuten gesagt. 30 Minuten. In völligem Schockzustand sank Hannah zu Boden.
Sie saß hier fest....30 Minuten lang. Ihr Hals schnürte sich zu. Die Wände schienen noch ein bisschen näher zu kommen. 30 Minuten. Wenn du deine Angst besiegen willst musst du dich ihr stellen. Der Satz der sie überhaupt erst in dieses Dilemma gebracht hatte hallte immer wieder durch Ihre Gedanken. Eine Mutprobe ist nichts anderes als ein Weg deine Angst zu besiegen.
Das ist keine Mutprobe, dass ist die Hölle. Hannah sprang auf und versuchte irgendwie die Lucke über Ihr zu öffnen. Leider musste sie nur allzu schnell feststellen, dass sie zu klein war. Hilflos und panisch schaute sie sich um. Ich muss hier raus. Die Wände kamen immer näher, wenn sie es nicht schaffte hier heraus zu kommen würde sie den Verstand verlieren. Hannah durchwühle ihre Tasche auf der Suche nach irgendetwas, das auf magische Weise die Tür öffnen würde.
Doch sie fand nichts außer dem Lippenstift den sie ihrer Freundin schenken wollte, etwas Make-up, Taschentücher, ihr Haustürschlüssel, ein Apfel und ein Buch.
Verdammt, dachte sie bei sich. Da schleppt man so viel Zeug mit sich rum und wenn man mal wirklich in einer Notsituation ist bringt einem das gar nichts. Ruhelos ging sie in Ihrem Aluminiumgehäuse auf und ab. Einatmen. Ausatmen. Einatmen, Ausatmen.
Plötzlich viel sie über das Buch, das wie der Rest des Innenlebens ihrer Tasche auf dem Boden verstreut war.
„Vielleicht ich Vielleicht nicht.“
Ein schönes Buch. Hannah versuchte sich durch ihre Lieblingsgeschichte ablenken zu lassen und begann darüber zu philosophieren warum ihre geliebte Heldin es so einfach hatte ihre Ängste zu besiegen. Die kleine braunhaarige war gelernte Schauspielerin und sobald sie sich einer Angst gegenüber sah versuchte sie sich in eine ihrer Rollen zu versetzten. In eine die logischer weise keine Angst vor solchen Dingen hatte. Eine beneidenswerte Gabe...wenn Hannah doch nur auch.
Grübelnd beugte sie sich über das Buch und blickte die rot-angemalten Lippen des Charakters an.
Sorgfältig drehte sie das Buch um. Auf dem Klappentext war das Lieblingszitat von Denise in dicken großen Buchstaben abgedruckt. „Wenn du Angst hast und dich dafür hasst, dann sei jemand anderer. Tue etwas das nicht du bist und sei die Person die keine Angst hat sich zu stellen.“
Seufzend packte Hannah das Buch wieder in die Tasche, kurz darauf Griff sie nach dem Lippenstift um auch diesen wieder an seinen vorherigen Platz zu bringen. Kurz betrachtete sie die Farbe.
Ein helles Lila, wie lavendel schimmerte ihr entgegen. Hannah würde so etwas nie tragen, ihrer Freundin jedoch sah man sehr genau an welche ihre Lieblingsfarbe war.
„Wenn du Angst hast und dich dafür hasst, dann sei jemand anderer.“ Bevor Hannah wusste was sie tat öffnete sie die silberne Hülle des Lippenstiftes. Tue etwas das nicht du bist und sei die Person die keine Angst hat sich zu stellen. Ihre Freundin würde sich in so einer Situation nicht fürchten.
Sie würde das Beste aus der Situation machen und den anderen entgegen lächeln sobald die Türen sich wieder öffneten. In langsamen Zügen malte sie sich Ihre Herzförmigen Lippen nach.
Aus dem Spiegel über der Stange die eben noch kalt und bedrohlich nahe gewirkt hatte, blickte ihr nun eine lächelnde Version von ihr entgegen. Die violette Lippenfarbe sorgte für einen starken Kontrast so dass sie sich selbst fast nicht erkannt hätte. Ruhig betrachtete sie sich noch ein Weilchen ehe sie sich zu Boden setzte und ihr Buch zur Hand nahm.
Das rote Notfalllicht reichte gerade so um die schwarzen Buchstaben zu erkennen. Gelassen nahm sie das Lesezeichen in die Hand und begann sich nicht mehr um die engen Wände zu kümmern.
Als nach 30 Minuten die Fahrstuhlmelodie erklang und die Türen sich öffneten.
Fanden die Mädchen die gehetzt und besorgt vor dem Aufzug gewartet hatten, Hannah tief gebeugt über einen Roman. Zufrieden lächelnd mit einem violetten Ton auf ihren Lippen und einem abgeknabberten Apfelgehäuse zu ihren Füßen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Willkommen bei den Wortkriegern, Ariana

"Vielleicht Ich, Vielleicht nicht. "
Ich habe dir den Titel geändert in: Vielleicht ich, vielleicht nicht.

Mit dem Lift stecken zu bleiben, für viele Leute ein Albtraum. Sie gehen daher lieber zu Fuss, fühlen sich in Tiefgaragen unwohl, meiden geschlossene Räume.
Du thematisierst zwar in deiner Geschichte die Angstneurose Klaustrophobie und lässt deine Protagonistin mittels Lippenstift, Apfel und einem guten Buch in einem steckengebliebenen Lift dagegen ankämpfen. Wobei "kämpfen" bereits zu stark gewählt ist, nein, du lässt es sie aussitzen. Dieses Gefühl hatte ich beim Lesen, denn ich spürte Hannahs Phobie zu wenig. Warum ruft sie zum Beipiel in iher Angst nicht nach ihren Freundinnen? Die Selbstberuhigung ging mir etwas zu glatt über die Bühne, es kam keine richtige Spannung auf.
Besser wäre zum Beispiel das Umschalten von Normal- auf Notlicht zu zeigen, der Störungsdients gibt keine Antwort, der Lift ruckelt, die Liftseile schlagen gegeninander und die Kabine knirscht. Mach die Angst greifbar, lass mich mit Hannah leiden.

Gleich würde er sich wieder in Bewegung setzten, die Tür würde aufgehen und sie würde ihrer Freundin für diesen bösen Scherz ein paar Minuten grollen[KOMMA] ehe sie sich wieder vertrugen.
Das fette ist ein Spannungskiller, denn im Moment der Angst denkt kein Mensch rational, da könnte sie ihre Freundinnen nur noch umbringen.

Hannah wurde noch ein bisschen panischer und nestelte an ihrer Bluse um sie einen Knopf weiter zu öffnen.
Wieder tippen. Ein längeres Schweigen folgte. Der nächste Knopf öffnete sich.
Warum war es nur so schrecklich heiß hier drin....
Der Mann meldete sich wieder.
Das ist alles zu beschreibend, zeig mir Hannah, wie sie den Knopf förmlich abreisst, ihre Knie nachgeben, das Schweigen des Lautsprechers sie anschreit ... bis

"Hallo Hannah, bist du noch da?"
"Nein verdammt! Ich habe mich in Luft aufgelöst." ;)

Auch hemmten die zahlreichen Rechtschreibfehler meinen Lesefluss, da musst du iunbedingt etwas nachbessern.
Hier eine exemplarische Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

... wäre ihr nie in den Sinn gekommen[KOMMA] in eine solche Situation zu geraten.
Geburtstagskuchen, alberne Spiele[KOMMA] die dennoch Tradition hatten und eventuell ein paar Interessante Begegnungen mit dem anderem[anderen] Geschlecht, das waren die Dinge[KOMMA] die sie mit der Geburtstagseinladung automatisch verknüpft hatte.
Komma, Fallfehler und unschöne WW (hatten/hatte).

das gehörte alles zu der Prüfung[KOMMA] die sie ablegen musste
„Ja[KOMMA] hallo? Hallo? Hören sie mich?“
„Ja hallo hier ist..ist...“
Da hören sich beide Stimmen fast gleich an, besser:
"Technischer Dienst, wie kann ich ihnen helfen?"
"Äh ... hallo? Hier ist ... ich bin ..." Sie riss sich zusammen.
"Hier ist Hannah Goldmann, ich stecke in einem Lift fest!"

"Hannah deine Freundinnen haben sich keinen Scherz mit dir erlaubt. Es gibt in diesem Block schon lange ein kleines technisches Problem, ich schicke ihnen jemanden vorbei so in 30 Minuten dürfte sich das Problem behoben haben.“ Klicken.
Hier musst du dich entscheiden, du oder sie.
Aber ich finde das sowieso keine glaubwürdige Auskunft. Eine Techniker würde NIE ein schon lange bestehendes Problem zugeben.
Einfach nur: "Bleiben Sie ruhig, in 30 Minuten ist jemand bei Ihnen." Klicken.

Wenn du deine Angst besiegen willst[KOMMA] musst du dich ihr stellen.

„Vielleicht ich Vielleicht nicht.“
Wirklich?

„Wenn du Angst hast[KOMMA] und dich dafür hasst, dann sei jemand anderer. Tue etwas[KOMMA] das nicht du bist und sei die Person[KOMMA] die keine Angst hat[KOMMA] sich zu stellen.“
Bitte überprüfe auch den restlichen Text auf korrekte Zeichensetzung.
- "Tue etwas, dass nicht du bist" kling etwas gar umgangssprachlich.
- "sei die Person, die keine Angst hat, sich zu stellen" sich wem oder was zu stellen? Der Satz geht für mich nicht auf.

Aus dem Spiegel über der Stange die eben noch kalt und bedrohlich nahe gewirkt hatte, blickte ihr nun eine lächelnde Version von ihr entgegen.
Unglücklich formuliert, ihr/ihr (die Stange?)

In langsamen Zügen malte sie sich Ihre Herzförmigen Lippen nach.
ihre herzförmigen
Nachmalen? Entweder Lippen nachziehen, oder in lansamen Zügen anmalen.

Als nach 30 Minuten die Fahrstuhlmelodie erklang und die Türen sich öffneten.
Das ist kein Satz.

Fanden die Mädchen[KOMMA] die gehetzt und besorgt vor dem Aufzug gewartet hatten, Hannah tief gebeugt über einen Roman [gebeugt].
Aha, gehört mit einem Komma verbunden zum vorhergehenden Satz

Zufrieden lächelnd mit einem violetten Ton auf ihren Lippen und einem abgeknabberten Apfelgehäuse zu ihren Füßen.
Diese Schlusssätze holpern gewaltig, als wolltest du schnell fertig werden und dann ab in den Ausgang.

Das war jetzt vielleicht eine harte Kritik, aber das soll dich motivieren, dich zu verbessern, dazu sind wir ja alle da, um unsere Geschichten für Leser interessant und spannend zu machen. Und uns gegenseitig zu helfen.
Lese dich um, schaue bei anderen ab, wie sie einen Spannungsbogen bauen, wie sie Dialoge setzen.
Kommentiere Geschichten anderer Autoren, was hat dir gefallen, was weniger, das bringt dich in deinem eigenen Schreiben weiter.

Ich wünsche dir noch viel Spass hier,
Gruss dot

 

Als sie sich heute Morgen fröhlich mit einem Geschenk in der Hand auf den Weg gemacht hatte, wäre ihr nie in den Sinn gekommen in eine solche Situation zu geraten.

Natürlich. Nur die wenigsten Leute gehen frühs mit dem Gedanken aus dem Haus, dass ihnen heute etwas schreckliches wiederfahren wird, während sie grinsend mit Geschenken in der Hand die Straße hinunter spazieren.
»Mensch«, sagt Pascal und grinst. »Jetzt gehen wir mal so richtig in einem Fahrstuhl steckenbleiben, das wird der Bringer!«

Geburtstagskuchen, alberne Spiele die dennoch Tradition hatten und eventuell ein paar Interessante Begegnungen mit dem anderem Geschlecht, das waren die Dinge die sie mit der Geburtstagseinladung automatisch verknüpft hatte.

Das klingt nach einer 12jährigen.

Aber niemals hätte sie den Geburtstag ihrer besten Freundin mit solchen Qualen in Verbindung gebracht.

Wenn ich nicht bereits wüsste, dass es um einen Lift geht, würde ich mich als Leser an dieser Stelle fragen: "Was? Liegt sie auf einer Streckbank und sieht ein Axtblatt von der Decke hinab pendeln?"

Schweiß perlte ihr von der Stirn und tropfte auf den Aluminiumboden ihres Gefängnisses.

Hannah klingt verdächtig nach Hänsel und jetzt habe ich eine ähnliche Situation mit Geschlechtertausch im Kopf.

Hannah und Gregor verliefen sich im Wald und so.

Einatmen. Ausatmen. Das gehörte zum Test, das gehörte alles zu der Prüfung die sie ablegen musste.

Was? Atmen? Ja, das kann man durchaus als Prüfung durchgehen lassen und ein Fehlschlag bringt den begehrten Darwin-Award.
Will sagen: Dieser Teil ist schlecht strukturiert, da nicht gleich ersichtlich ist, was gemeint sein soll.

Verzweifelt und den Tränen nahe versuchte sie die Wände des Fahrstuhls etwas weiter auseinander zu drücken.

Verzichte auf das "Verzweifelt und den Tränen nahe" und bau diese Situation an sich etwas weiter aus, anstatt sie in einem Satz runter zu rattern, damit der Leser etwas davon mitbekommt.

21, 22, 23

Wat? Zählt sie, um sich zu beruhigen oder ist sie seit drei Jahren da drin?

Hannah wurde noch ein bisschen panischer und nestelte an ihrer Bluse um sie einen Knopf weiter zu öffnen.

Ich versuche gerade, mir vorzustellen, wie man "noch ein bisschen panischer" wird. Gibt es da einen Drehschalter, um die Panik zu regulieren?

Langsam tastete sie in dem viel zu engen Raum nach dem Schalter auf dem ein Telefonhörer abgebildet war.

Ich weiß ja nicht, wie du unter Panik reagieren würdest, aber "langsam danach tasten" ist wohl die unsinnigste Variante, die ein panischer Mensch in seiner Prioritätenliste ganz oben haben dürfte. Ein panischer MEnsch würde den Knopf malträtieren, als ob es jedesmal Tausend Euro gäbe, wenn er diesen Knopf betätigt, wenn ern icht direkt mit einem Dropkick gegen die Bedienfläche springt.

„Ja hallo hier ist..ist...“ Ihre Stimme bebte so sehr, dass sie sich zusammenreißen musste ihren Namen richtig auszusprechen.

Sie hat ja nun nicht wirklich einen Namen, den man groß verschändeln könnte. Ich würde eher sagen, dass sie Probleme damit hat, ihn überhaupt sortiert zu bekommen, da das Hirn andere Prioritäten hat, als irgendeinem Dödel zu sagen, wie man heißt. Ansonsten würde ich auf Stottern zurückgreifen.

Doch als sie ein leises Tippen hörte beruhigte sie sich wieder.

Das würde mich noch blöder machen. Ich stecke in einem Aufzug und der Typ surft auf Facebook, anstatt sich um meine Sorgen zu kümmern? Menschen unter Panik reagieren anders, als du beschreibst. Sie sitzt ja immer noch da drin und nur weil da einer bei Whats App schreibt, ändert sich die Lage nicht.

„Können sie mir die Hausnummer sagen Hannah?“

Bollocks. Er dürfte auf seinem Kontrollpanell sehen, von wo der Anruf einging. Lass ihn lieber fragen, ob sie sich tatsächlich da befindet, wo er es sieht. Das wirkt professioneller.

Wieder tippen. Ein längeres Schweigen folgte. Der nächste Knopf öffnete sich.

An der Bluse? Hat sie den aufgemacht? War dem Knopf danach? Ging da ein Fach an der Wand auf, aus dem gerade ein Schalter fährt?

„Hannah deine Freundinnen haben sich keinen Scherz mit dir erlaubt. Es gibt in diesem Block schon lange ein kleines technisches Problem, ich schicke ihnen jemanden vorbei so in 30 Minuten dürfte sich das Problem behoben haben.“ Klicken.

Sehr unprofessionell. Wenn es da schon lange ein technisches Problem gab, von dem die wussten, hätten sie den Lift gesperrt und nicht darauf gewartet, dass so etwas passiert. Außerdem wäre der Arbeiter in so einer Situation dran geblieben, um das Mädel zu beruhigen. Die werden doch für sowas ausgebildet.

Hatte er gerade 30 Minuten gesagt.

Ja.
Übrigens gehört da en Aufrufezeichen hin.

Wenn du deine Angst besiegen willst musst du dich ihr stellen.

Noch mehr? Will sie den Lift jetzt zu einer Party Kniffel herausfordern?

Hannah sprang auf und versuchte irgendwie die Lucke über Ihr zu öffnen.

Luke. "Ihr" klein. Außerdem sprang sie hoch und nicht auf - oder hat sie wie ein Sack am Boden herumgelegen und sich mal eben überlegt, aus dem Liegen fast an die Decke zu springen? Wenn ja, dann Respekt.

Hilflos und panisch schaute sie sich um.

Show, don't tell. Das kann man ausführlicher tun und damit Spannung erzeugen. So kriegen wir gesagt, was da los ist und nicken. Ist gut, so ist das also.

Ich muss hier raus. Die Wände kamen immer näher, wenn sie es nicht schaffte hier heraus zu kommen würde sie den Verstand verlieren.

Das ist nicht spannend. Wir wissen ja, dass jemand unterwegs ist und das die Wände nicht wirklich auf sie zukommen.

Hannah durchwühle ihre Tasche auf der Suche nach irgendetwas, das auf magische Weise die Tür öffnen würde.

Blöderweise war heute der Tag, an dem sie ihr magisches Multitool daheim lies. Ärgerlich aber auch!

Doch sie fand nichts außer dem Lippenstift den sie ihrer Freundin schenken wollte, etwas Make-up, Taschentücher, ihr Haustürschlüssel, ein Apfel und ein Buch.

"Doch sie fand nichts außer" ist in diesem Kontext schlecht, weil sie ja was gefunden hat.
"Doch sie fand kein magisches Multitool, nur ..."

Verdammt, dachte sie bei sich. Da schleppt man so viel Zeug mit sich rum und wenn man mal wirklich in einer Notsituation ist bringt einem das gar nichts.

Weiber ...

Plötzlich viel sie über das Buch, das wie der Rest des Innenlebens ihrer Tasche auf dem Boden verstreut war.

"fiel sie über das Buch"
Und war das buch wirklich über den Boden verstreut? Das wäre nicht schön. Das arme Buch. :(

Ein schönes Buch. Hannah versuchte sich durch ihre Lieblingsgeschichte ablenken zu lassen und begann darüber zu philosophieren warum ihre geliebte Heldin es so einfach hatte ihre Ängste zu besiegen.

Weil sie eine Heldin ist und der Plot ihr vordiktiert, wann sie Charakterentwicklung durchzumachen hat! Adventure, HOOOO!

Die kleine braunhaarige war gelernte Schauspielerin und sobald sie sich einer Angst gegenüber sah versuchte sie sich in eine ihrer Rollen zu versetzten.

Right! Hier lernt man fürs Leben: Wann immer man sich mit etwas unangenehmen konfrontiert sieht, tut man einfach so, als wäre man jemand anderes!

wenn Hannah doch nur auch.

Wenn Hannah doch nur auch was?

„Wenn du Angst hast und dich dafür hasst, dann sei jemand anderer. Tue etwas das nicht du bist und sei die Person die keine Angst hat sich zu stellen.“

Meine Therapeutin hat mir von sowas abgeraten, kein Scherz. Man kann von anderen lernen, aber soll nicht sie sein.

Von ihrem plötzlichen Wandel möchte ich jetzt nicht anfangen.

***

Fazit: Insgesamt ganz ordentlich, auch wenn sehr viele Tippfehler drin stecken und die Zeichensetzung zu wünschen übrig lässt. Allerdings ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Ein wichtiger Grundsatz beim Schreiben ist "Show, don't tell". Zeigen, nicht sagen.

Wenn sie Angst hat, stelle das dar und binde dem Leser nicht nur auf die Nase, dass sie Angst hat. Das klingt sonst zu sehr nach einer Regieanweisung, als einer Geschichte.

Ansonsten hast du aus meinen Nitpickingbemerkungen sicherlich bereits entnommen, dass ich ein Probleme mit ihren Reaktionen hatte, die an manchen Stellen einfach nicht glaubwürdig rüberkommen oder so komisch beschrieben sind, dass ich mir keinen Reim draus machen konnte. Ich versuche nicht, deinen Text boswillig zu zerreissen, sondern schreibe dir meine Gedankengänge auf, die mir während des Lesens durch den Kopf gegangen sind, also nimm's nicht persönlich. *g*

Diese Geschichte brauch viel Pflege - die Prämisse ist gut und hat viel Potenzial nach oben, also pack das Schreibkit aus und lass die Finger über die Tasten gleiten.

 
Zuletzt bearbeitet:

dorslash: Ich empfinde die Kritik nicht als hart :). Es wird mir tatsächlich helfen mich zu verbessern und das ist ja einer der Gründe warum ich mich hier angemeldet habe.
Die Komma-Setzung ist leider schon immer ein sehr leidiges Thema bei mir, darum danke ich dir für die Zeit, die du meiner Korrektur gewidmed hast :).

NWZed: Ähm, wow. Die Kritik war schon etwas saftiger....aber dennoch sehr hilfreich.
Vor allem da ich einmal Rechtschreibtechnisch und einmal Inhaltlich von eurer Meinung profitieren kann.
Ich werde kräftig darüber nachgrübeln und hoffe das man die Verbesserungen in der nächsten Geschichte schon sehen kann ;). Auch hier vielen Lieben Dank für die Zeit.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom