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Verzweifelte Liebe

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25.03.2016
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Verzweifelte Liebe

„Ich hätte es ihr sagen sollen.“, sagte ich. Man konnte die Verzweiflung in meiner Stimme hören.
„Und wieso ? Was hätte das geändert?“, antwortete Jack, der schon seit 8 Jahren mein bester Freund war. Wir hatten viel zusammen erlebt, hatten gute und schlechte Zeiten, aber immer, wenn es darauf ankam, konnten wir uns mit voller Sicherheit auf den Anderen verlassen. So wie jetzt. „Vielleicht hätte es sie umgestimmt. Sie aufgehalten. Sie...“ - „Mach maln Punkt, Maik.“ Jack unterbrach mich. „Sie hat sich das gut überlegt und nichts und niemand hätte sie umstimmen können. Glaub mir.“ „Aber wenn doch...Was, wenn ich ihre letzte Rettung gewesen wäre...Vielleicht hat sie nur darauf gewartet und..“ - „Wieso ist sie dann nicht einfach auf dich zugekommen ?“ „Vielleicht wusste sie nicht, dass ich in sie verliebt war.“ - „Doch Maik, das wusste sie, ganz sicher. So wie du immer mit ihr geredet hast. Du bist immer von ihr zurück gekommen, als hättest du gerade im Lotto gewonnen. Deine Freude war unübersehbar. Jeder wusste, dass du was von ihr wolltest. Und jetzt Schluss mit dem Thema. Lass uns lieber ein bisschen zocken.“ Mir war zwar überhaupt nicht nach Ablenkung, aber ich konnte das Thema einfach nicht weiter mit Jack bereden. Er war nicht der richtige dafür; er zeigte einfach zu wenig Verständnis für meine Lage. Aber außer ihm hatte ich nicht wirklich jemanden, mit dem ich darüber reden konnte. Nach einigen Stunden ging Jack nach Hause, ich bereitete mich auf die morgige Schule vor und ging zu Bett.

Am nächsten Morgen wachte ich todmüde auf. Ich hatte kaum geschlafen. Ich musste die ganze Nacht an sie denken. Ich machte mich fertig und schlappte nach unten zum Frühstück. Mein Vater erwartete mich schon. „Und Sohn, wie geht’s dir heute?“ - „Ja, ganz okay“, log ich. „Sie haben schon wieder über deine Schule berichtet. Über dieses Mädchen, Liz Barker.“ Mir blieb mein Essen im Hals stecken. Es war, als würde eine genähte Wunde erneut aufgerissen werden. „Und?“, fragte ich, den Tränen nahe, jedoch konnte ich vor meinem Vater nicht anfangen zu weinen. „Nichts neues. Sie sagen nur, dass ihre Beerdigung in drei Tagen stattfinden wird.“ Ihre Beerdigung. Ich hatte nur noch drei Tage, um mich wirklich von ihr zu verabschieden, ohne, dass uns dabei 2 Meter Erde und ein Sarg trennten. Aber war ich dazu bereit ? Schon allein der Gedanke daran, das zu tun, lies mich fast ohnmächtig werden. „Du musst übrigens noch deine Sachen packen, Maik“, sagte mein Vater. „Meine Sachen? Ich gehe doch erst am Wochenende wieder zu Mama.“, entgegnete ich.
„Nein du musst heute mal eher zu deiner Mutter, ich habe noch einige wichtige Termine wahrzunehmen“. „Achso, ja okay. “ Ich wusste, dass mein Vater mich nur mal wieder loswerden wollte, damit seine neue Flamme und er freie Bahn hatten. Meine Eltern haben sich schon vor vielen Jahren getrennt und ich bin bei meinem Vater geblieben. Meine Mutter lebte mit ihrer neuen Familie ein Dorf weiter.

In der Schule konnte ich mich kaum konzentrieren. Ich starrte nur gedankenverloren auf den leeren Platz in der zweiten Reihe. Dort, wo sie gesessen hatte. Liz. Sie war das mit Abstand hübscheste und schlauste Mädchen der ganzen Klasse. Sie hatte eine fröhliche Art, war jedem gegenüber tolerant und betrachtete die Welt mit viel Humor. Zumindest kam es mir immer so vor. Aber anscheinend hatte sie auch eine Seite, die sie verbarg. Nach außen spielte sie das perfekte Mädchen, doch innerlich war sie zerrissen. Zumindest lässt sich ihr Selbstmord nicht anders erklären. Alle waren geschockt, niemand hatte damit gerechnet, dass ein Mädchen wie Liz sich das Leben nehmen könnte. Als ich davon erfahren habe, ist in mir eine Welt zerbrochen. Ich war schon viele Jahre in Liz verliebt. Ich musste immer zusehen, wie sie sich Hals über Kopf in irgendwelche Jungs verliebt hat.
Nur leider nicht in mich. Sie hat mich erst richtig wahrgenommen, als ich im Musikunterricht einen Vortrag über ihre Lieblingsband gehalten habe. Nach dem Unterricht haben wir uns mehrere Stunden über die Band unterhalten und ich hatte erstmals wirklich Hoffnung, dass wir endlich zusammen kommen könnten. Wir hatten dann auch weiterhin ein gutes Verhältnis, trafen uns auf Partys, gingen nach der Schule zusammen Essen und hatten immer jede Menge Spaß. Umso schlimmer traf mich die überraschende Nachricht von ihrem Tod.

„Heute musst du aber hingehen. Es ist deine letzte Chance!“, sagte ich mir selber. Es war der letzte Tag, an dem man von Liz im Leichenhaus Abschied nehmen konnte. Die letzen Tage waren für mich die reinste Qual. Ich konnte nur an sie denken. An nichts anderes. Ich verstand mich zudem sehr schlecht mit der neuen Familie meiner Mutter, bei der ich die letzten Tage war. Ihr neuer Mann hatte zwei Kinder mit in die Beziehung gebracht und diese liesen keine Gelegenheit aus, mich fertig zu machen. Ich hasste es zu meiner Mutter zu gehen. Ich hätte gerne bei Jack geschlafen, aber seine Eltern waren weg und er war mit seiner neuen Freundin beschäftigt. Ich fühlte mich allein und leer. Einfach leer. Ich sagte meiner Mutter, ich müsste nochmal los, aber sie schien es nicht wirklich zu interessieren. „Jaja, bis später“, sagte sie. Ich schnappte mir mein Fahrrad und fuhr in der Dunkelheit zum Leichenhaus. Es war alles still und ruhig. Familien essen um diese Zeit normalerweise zusammen zu Abend. Ich hatte keine Familie. Ich hatte niemanden. Außer Jack und Liz. Doch Jack war beschäftigt und Liz lag tot in einem Leichenhaus. Ich erreichte das Haus, stellte mein Fahrrad ab und ging hinein.

Der Raum ist mit Blumen geschmückt. Anscheinend hatte Liz viele Freunde und Familienmitglieder, der ihr Tod wohl sehr nahe ging. Sie war beliebt und nahm sich das Leben und was hatte Ich ? Ich bin allein auf dieser Welt. Ich gehe zum einzigen Glaskasten in Raum und sehe sie, wie sie da liegt. Völlig ruhig. Es scheint fast, als wäre sie ein wenig erleichtert, nicht mehr auf dieser Welt leben zu müssen. Ich sehe ihre braunen Haare, die an ihrem Kopf entlang an ihrem Körper liegen. Selbst als totes Mädchen, hat sie das schönste Lächeln der Welt. „Liz, ich wollte dir schon immer sagen, dass du das einzige Mädchen für mich warst. Ich habe immer nur dich geliebt. Seitdem wir uns kennen. Ich habe jede Sekunde, die wir zusammen hatten, genossen. Aber jetzt bist du weg. Du lässt mich allein auf dieser Gott verlassenen Welt. Ohne Hoffnung auf Besserung. Mit deinem Tod hast du mir das wichtigste, was ich je hatte, genommen. Jetzt habe ich nichts mehr und so kann es nicht weiter gehen. Als Jessy von der Toilette kam und völlig aufgelöst erzählte, dass sie deine Leiche gefunden hat, hast du mich mit umgebracht.“ Ich stehe vor ihr und weine. Dann greife ich mir in die Hosentasche und hole eine grüne Pille heraus. „Eine Leben ohne dich hat für mich keinen Wert. Ich möchte mit dir zusammen lebendig oder tot sein.“ Ich stecke mir die Pille in den Mund und schlucke sie. Ich schaue auf Liz und lächle.

 
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Lieber @Fubi 19,

hier im Forum wird immer wieder die Frage gestellt, warum für junge Menschen das Thema ‚Selbstmord’ so wichtig ist, dass es in ihren ersten Geschichten immer wieder vorkommt. Eine Antwort auf diese Frage habe ich selten gehört. Vielleicht kennst du eine? Aber du siehst daran, dass du nicht allein bist. Sogar unser größter Dichter hat einen ziemlichen Wirbel mit seiner ersten Suizid-Geschichte ausgelöst.

Zu deiner Geschichte: Es geht ja eigentlich um Gefühle – um die Gefühle des Protagonisten, die so stark sind, dass er ebenfalls den Freitod wählt, nachdem das Mädchen, das er liebt, sich selber umgebracht hat. Warum sie das getan hat, erfährt der Leser nicht. Du beschreibst nur die Traurigkeit deines Protagonisten. Aber leider erreicht mich diese Traurigkeit nicht wirklich. Ich lese deinen Text fast wie einen Bericht. Das liegt möglicherweise daran, dass du einfach nur beschreibst, mich als Leser aber nicht in die Gefühlswelt des Ich-Erzählers mit hineinnimmst. Ich erfahre den Ablauf des Tages, die Familiensituation, aber nicht, wie sehr er leidet. Denn das muss er, sonst würde er nicht sein Leben beenden.

Ein Mittel, um den Leser mitzunehmen, ist das szenische Schreiben. Entwickle Szenen, in denen du zeigst, was für ein Mädchen Liz war, zeige ihren Humor, zeige, wie die beiden sich genähert haben, zeige schöne und schwierige Momente der beiden.

Wir hatten dann auch weiterhin ein gutes Verhältnis, trafen uns auf Partys, gingen nach der Schule zusammen Essen(essen) und hatten immer jede Menge Spaß.
Das ist für den Leser zu wenig, um nachempfinden zu können, wie tief die Gefühle des Jungen für Liz waren.
Er muss mitfühlen können, warum Liz Tod für den Jungen so entscheidend ist, dass er nicht mehr allein weiterleben möchte, alles für ihn unwichtig geworden ist. Das muss der Leser fühlen, nicht vom Autor gesagt bekommen.

Ich hätte gerne bei Jack geschlafen, aber seine Eltern waren weg und er war mit seiner neuen Freundin beschäftigt. Ich fühlte mich allein und leer. Einfach leer.

Warum zeigst du nicht, z.B. in einem Telefongespräch mit Jack, wie er verzweifelt versucht, jemanden zu finden, mit dem er über alles reden kann, dann aber erfahren muss, dass alle nur mit sich selbst beschäftigt sind. Dann wird die Situation für den Leser erfahrbar und er kann nachvollziehen, dass der Freitod für ihn der letzte Ausweg ist. So erklärst du es dem Leser zwar, aber er liest es, ohne dass es ihn berührt hat. Und darauf kommt es bei deinem Thema an: Es muss den Leser berühren, er muss traurig sein, wenn er darüber nachdenkt, dass dem Jungen nur dieser Weg zu bleiben scheint.

Sprachlich gibt es an deinem Text absolut nichts auszusetzen. Du formulierst wirklich gut.
Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die ich dir hier aufliste.

Zahlen schreibt man in Geschichten möglichst aus.

Du bist immer von ihr zurück gekommen,
zurückgekommen

„Nichts neues.
Nichts Neues

lies mich fast ohnmächtig werden.
Ließ (lassen) kommt später noch einmal vor.

„Nein du musst heute mal eher zu deiner Mutter, ich habe noch einige wichtige Termine wahrzunehmen“. „Achso, ja okay. “
Ach so,

Mir kommt deine wörtliche Rede hier ziemlich gestelzt vor. Reden so Vater und Sohn miteinander?
Vielleicht besser ohne ‚wahrzunehmen’.

Ihr neuer Mann hatte zwei Kinder mit in die Beziehung gebracht und diese liesen keine Gelegenheit aus, mich fertig zu machen (fertigzumachen). Ich hasste esK zu meiner Mutter zu gehen.
ich müsste noch mal los

Mit deinem Tod hast du mir das wichtigste(Wichtigste), was ich je hatte, genommen.

Du wechselst im Leichenschauhaus ins Präsens. Das finde ich gut, weil es die Szene nach vorne holt, gegenwärtig werden lässt.

Auf Phrasen wie ‚von Gott verlassene Welt’ und ‚so kann es nicht weitergehen’ solltest du verzichten. Sie sind zu oft gebraucht und deshalb abgegriffen.

Lieber Fubi19, die Idee deiner Geschichte, einen Jungen zu zeigen, der durch den Tod einer Freundin sein Alleinsein spürt und beschließt, auch selber zu sterben, ist nicht neu, aber du könntest sie so gestalten, dass sie für den Leser interessanter und erfahrbarer wird. Lass dir noch einmal durch den Kopf gehen, wie dies zu bewältigen sein könnte.

Ich begrüße dich bei den Wortkriegern und wünsche dir hier viel Spaß. Und noch etwas: Fast alle von uns haben so angefangen wie du. Man muss bereit sein, auch Kritisches zu überdenken und vielleicht den einen oder anderen Rat anzunehmen. Denn schreiben kannst du, das ist sicher.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Lieber barnhelm,
vorab erstmal ein Dankeschön für Ihre wirklich konstruktive Kritik, wegen der ich den Wortkriegern auch beigetreten bin. Von Freunden hört man immer nur: „Oh, wie traurig" oder „Das ist ja voll gut!". Ich wollte einfach mal eine unabhängige und unvoreingenommene Meinung zu meiner Kurzgeschichte, die ich ja zum Glück bekommen habe.

Das Thema Selbstmord ist so eine Sache für Jugendliche. Ich denke, es gibt eine Menge „Kinder", die sich schon mal überlegt haben, Suizid zu begehen, so traurig es auch klingt. Jeder hat zwar andere Gründe, über sowas nachzudenken, aber ich denke mit der Liebe, wie in der Geschichte, habe ich bereits ein großes Feld getroffen. Zusätzlich spielen Überforderung und Leistungsdruck durch Schule eine enorme Rolle. Ich möchte hier jetzt nicht wie jeder Kritiker vor mir auf das schon häufig angesprochene Thema "G8" zurückgreifen, jedoch kann ich mir gut vorstellen, dass Schule, so wie sie momentan ist, für manche die reinste Qual ist. Sei es die Angst vor Versagen bei Klausuren oder Abfragen oder einfach durch körperlich und geistig doch sehr anstrengende, lange Schultage. Am Ende bekommt man für seine Bemühungen ein schlechtes Zeugnis und ist dann natürlich frustriert und ohne Motivation für ein weiteres Schuljahr. Das ist natürlich nur meine Meinung, es gibt bestimmt Leute, die das anders sehen und das ist auch gut so !

Zur Geschichte:

Ich werde im Folgendem versuchen, meine Sichtweise darzulegen, was nicht heißt, dass ich Ihre Kritik ablehne. Eher im Gegenteil: Ich kann viele von Ihnen aufgeführte Punkte wirklich sehr gut nachvollziehen.

Diese Art von Geschichte muss natürlich so emotionsvoll wie möglich gestaltet werden. Der Leser soll den Selbstmord und die Verzweiflung vom Protagonisten Maik nachvollziehen können. Ich habe natürlich versucht, einige Emotionen einzubauen, jedoch fällt das einem gar nicht so einfach.
An Stellen wie: „Es war, als würde eine genähte Wunde erneut aufgerissen werden“, habe ich das zwar versucht, aber alles in allem habe ich zu wenig Emotionen eingebaut.

„Wir hatten dann auch weiterhin ein gutes Verhältnis, trafen uns auf Partys, gingen nach der Schule zusammen Essen(essen) und hatten immer jede Menge Spaß.“

Die Beziehung zu Liz hätte ich viel mehr ausgestalten können, das ist richtig. Als ich diese Passage geschrieben habe, viel mir ebenfalls auf, dass es sich hierbei um jedes Mädchen handeln könnte. Es musste nicht zwingend die große Liebe sein, es hätte auch einfach eine Nachbarin sein können, mit der man diese Dinge erlebt und das macht das ganze so Interessant. Für den Leser mögen das alltägliche Dinge sein, die keinen wirklichen besonderen Wert haben, aber für Maik ist das alles, was er hat. Und das ist doch absurd und unterstreicht meiner Meinung nach nur seine missliche Lage.

„Ich hätte gerne bei Jack geschlafen, aber seine Eltern waren weg und er war mit seiner neuen Freundin beschäftigt. Ich fühlte mich allein und leer. Einfach leer.“

Ohne zu Lügen muss ich sagen, dass ich überlegt habe, ein erneutes Gespräch zwischen Maik und Jack stattfinden zu lassen. Jedoch fand ich das ein wenig unnötig. Auch ohne Dialog zwischen den beiden weiß der Leser, wie vernachlässigt sich Maik fühlt. Die Geschichte hätte sich für mich nur in die Länge gezogen, so, als würde ich zwanghaft versuchen weiter zu schreiben.

Natürlich weiß ich, dass diese Idee schon häufig verwendet wurde. Als wohl bekanntestes Beispiel kann man hier Shakespeares Romeo & Julia aufführen. Es liegt einfach daran, dass sich viele mit einer solchen Situation identifizieren können und so dementsprechend viel darüber geschrieben werden kann.

Ich bedanke mich noch einmal herzlich für die Kritik und versuche, dass von ihnen Gesagte in meiner nächsten Geschichte mehr und besser umzusetzen

Ihnen nun noch einen schönen Tag & Frohe Ostern,
Fubi19

 

Lieber Fubi19,
zuerst danke ich dir für die freundlichen Ostergrüße und gebe sie auch gleich zurück. Im Forum ist es üblich, dass wir uns duzen, egal, wie alt wir sind. So schaffen wir auch eine Ebene der Gleichwertigkeit, egal, wer wem schreibt.
Weiterhin viel Spaß beim Schreiben und

liebe Grüße
barnhelm

 

Hola Fubi19,

auf das gewohnte `Willkommen` sattle ich bewusst das ‚Herzlich’, denn das ist schon toll, was und wie Du schreibst.
Unglaublich für Dein Alter, und hättest Du zwanzig Jahre dazugelogen, würde ich es auch glauben.
Für Deine Einstandsgeschichte jedes Fehlerchen zu beanstanden, wäre lächerlich. Du hast es drauf (bitte keinen Übermut!) und ich bin begeistert.
Ich habe Deine Geschichte mit Respekt gelesen, weiß der Kuckuck, woher Du diesen guten Stil hast. Zwei Punkte waren dabei, die mich tatsächlich berührten.
Nein, nicht dieser Selbstmordkram – der scheint in Deinem Alter unvermeidlich. G 8 hin oder her - überleg doch mal, wie beschissen es sehr vielen Erwachsenen geht!
Ums Schreiben geht es; und da, mein lieber Freund, hast Du alle Register gezogen. Ich fand’s klasse.

Zum Handwerk selbst pflücke ich einen Satz heraus:

... viele Freunde und Familienmitglieder, der ihr Tod wohl sehr nahe ging. Sie war beliebt und nahm sich das Leben K und was hatte Ich ?

..., denen ihr Tod ...
ich klein geschrieben
zwischen ich und Fragezeichen keine Leertaste
Komma, weil anschließend kompletter Satz

Wichtig, dass Du vor den Stiletti die Leisten beherrschst. Der Glamour kommt später. Die Dramatik Deines Textes, besonders im Finale, wäre für eine Schülerzeitung denkbar – für eine altersmäßig gemischte Leserschaft ist das leider nicht zu verkaufen.
Aber das hat mMn nichts zu bedeuten, denn Du bringst einen Text heraus, der wirklich bemerkenswert ist.

Ich hab ihn gern gelesen!
Und einen schönen Gruß dazu!
José

 
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Hallo Ronnie,

freut mich zu hören, dass dir meine Kurzgeschichte gefallen hat. Zu deiner Frage: Der Protagonist Maik ist Hals über Kopf in Liz verliebt, so viel steht fest. Des weiteren hat er viele andere Probleme: Sein bester Freund Jack hat ihn im Stich gelassen, sein Vater hat eine neue Freundin, seine Mutter interessiert sich nicht für ihn und er wird von ihrer neuen Familie gehasst. Liz und Jack waren die einzigen Personen, die ihm wirklich was bedeuteten. "Ich hatte niemanden. Außer Jack und Liz." Nun hat sich Jack mehr oder weniger auch von ihm abgewendet und Liz ist tot. Maik weiß sich nicht anders zu helfen und beendet sein Leben ebenfalls. Natürlich hast du Recht, es ist abwegig zu glauben, dass Maik sich nur aufgrund der einseitigen Liebe und Verbundenheit umbringt. Ich war während dem Schreiben mehr der Meinung, dass Maik allgemein von seiner Lage und seinem Leben überfordert ist und Liz nun letztendlich der Auslöser und der später von ihm genannte Grund für seinen Suizid war, auch wenn das in der Geschichte leider nicht ganz so gut rüberkommt. Ich hoffe, so kann man es ein wenig mehr nachvollziehen.
Ich wünsch dir jetzt noch ein frohes Osterfest
Gruß, Fabian :)

Hallo josefelipe,

es freut mich wirklich zu hören, dass dir meine Kurzgeschichte gefallen hat. Vor allem, dass du dich so gut mit meinem Schreibstil identifizieren kannst. Zum G 8: Als ich damit angefangen haben, wusste ich direkt, dass das jemand aufgreifen wird. Es ist ja auch ein wichtiges Thema. Ich möchte hier keinesfalls behaupten, dass es Erwachsene leichter haben als Schüler. Ich habe schon verschiedene Praktika in verschiedenen Firmen gehabt und absolviere ebenfalls das G 8. Ich kann sagen, dass sowohl in der Schule als auch in der Arbeitswelt einiges vom Menschen abverlangt wird und das teilweise sogar "unmenschlich" ist. Seien es die 3 Klausuren, die man in einer Woche schreibt, oder die Überstunden, da einfach zu viel Arbeit anliegt. Es kann beides sehr hart sein, dem einen fällt es leichter, dem anderen schwerer.

Mir ging es bei meiner Geschichte nicht darum, dass ich diese an eine "gemischte Leserschaft" verkaufen kann. Es war einer meiner ersten Geschichten, die ich geschrieben habe. Ich mache das nur so zum Spaß und das ist denke ich das, was zählt. Natürlich freut es mich dann zu hören, wenn jemandem diese Geschichten gefallen. Das ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl.
Ich wünsche dir nun noch frohe Ostern
Gruß
Fabian :)

 

Hallo Fubi19,

rahme dir bitte das Lob bzgl. des Schreibens von josefelipe ein. Bien hecho!

Dein Text greift bei mir leider nicht. Ich meine damit, dass ich in die Emotionalität des Protagonisten nicht eintauchen kann. Eigentlich nehme ich alles Schulterzuckend hin. Als würde ich beiläufig eine Reportage ansehen, welche mich irgendwie interessiert, aber dennoch nicht fesselt.

Ich glaube deiner Geschichte würde es helfen, wenn du die Beziehung zwischen der jungen Dame und dem jungen Herren belebst. Baue erinnerungen an besondere, oder alltägliche, treffen ein. Was macht sie so besonders? Was löst ihr Verhalten in ihm aus? Warum ist da so ein starkes Band zwischen denen entstanden? Ich glaube, wenn dir das gelingt, dann hast du uns an den Eiern! (Oder am Herzen?) =)

Beste Grüße, frohe Osterfeiertage und erfolgreiches Überarbeiten,

schwarze sonne

 

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