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Verzweifelt

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20.02.2004
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Verzweifelt

Aus Verzweiflung

„Leoni!“ Senkrecht saß Tabea im Bett. Die Tränen liefen in kleinen Rinnsalen über ihre zarten Wangen. Ihr Körper bebte unter ihrem Schluchzen. Tastend fuhr ihre Hand zur anderen Hälfte ihres ehemaligen Ehebettes. Die Erkenntnis, dass niemand neben ihr lag, traf sie Nacht für Nacht gleich stark.
Die vom Schweiß feuchten Haarstränen fielen ihr weit über den Rücken. Jede Nacht der gleiche Traum, dann das schreckliche Erwachen. Leoni, ihre kleine süße Tochter war nicht mehr da. Tabea zitterte am ganzen Leib. Seit Wochen träumte sie immer wieder den gleichen Traum.

Sie und Leoni spielen auf einer Blumenwiese Fangen. Die Sonne strahlt. Ein fröhliches Kinderlachen hallt über die Wiese.
Am Horizont taucht eine schwarze Gestalt auf. Sie nähert sich langsam. Tabea ahnt böses. Ein Angsterregendes Lachen schallt in ihren Ohren. Sie kann das Gesicht des Mannes nicht erkennen, dennoch weiß sie, wer die Person ist. Ihr Ex-Mann. Sie riecht ihn, spürt seinen schweren, Übelkeiterregenden Atem, doch sein Gesicht sieht sie nicht. Ein schwarzer Schatten liegt auf ihm. Schwarz wie seine Seele. Tabea versucht ihre Tochter zu schützen, doch der Mann ist stärker. Schlägt sie mit der Faust ins Gesicht. Sie taumelt. Fängt sich in der letzten Sekunde. Tabea schlägt mit wütenden Fäusten auf den Mann ein. Doch sie ist zu schwach.
Er hebt Leoni auf den Arm, dreht sich um, stößt Tabea zu Boden, und läuft fort. Nicht ein Wort kommt über seine Lippen. Eisiges Schweigen. Tabea ist verletzt. Beim Sturz ist ihre Hand gebrochen. Doch den Schmerz spürt sie nicht. Sie will nur ihre Tochter retten. Stolpernd versucht Tabea ihnen zu folgen. Immer wieder ruft nach ihrer Tochter. Verzweifelte Schreie, die keine Antwort bekommen. Das Herz von Tabea zerbricht in tausend Scherben. Leoni, ihr kleiner Goldschatz. Vor ein paar Tagen hatten sie den dritten Geburtstag ihrer Tochter gefeiert. Leoni sah wie eine kleine Prinzessin aus. Rosa Rüschenkleidchen, weiße Lackschühchen und die blonden, wilden Locken mit einem Haarreifen gebändigt.
Und jetzt ist sie Tabea brutal entrissen worden. Leonis Vater hat ihre Tochter einfach genommen.
Das Mädchen weint, strampelt, will ihrem Vater entkommen, doch es hat keine Chance. Die Arme des Mannes umschließen das Kind, wie ein Schraubstock Tabea rennt, doch der Mann, der ihr Kind entführt, ist viel schneller. Nur noch ein schwarzer Fleck, am Horizont, ist von den Beiden zu sehen.
Dann sind sie verschwunden. Ein leises, herzerweichendes: „Mami“ weht der Wind leise über die Blumenwiese. Dann ist es still. Als ob nichts geschehen wäre. Tabea bricht verzweifelt zusammen. Ihre Hände krallen sich im Gras fest. Tränen laufen ihr über das Gesicht.
„Gib mir mein Kind wieder, du hast kein Recht sie mir zu nehmen.“ Ruft sie in Stille hinaus. Doch niemand antwortet ihr. Selbst die Vögel haben mit ihrem Singen aufgehört.

An diesem Punkt ihres Traumes erwachte Tabea immer völlig verstört und in Tränen aufgelöst. Es dauerte meist einige Sekunden, bis ihr klar wurde, dass die kein schlimmer Traum war, sondern die harte Wahrheit. Leoni war fort und seit Wochen hatte sie kein Lebenszeichen von ihrem Kind bekommen. Die Ungewissheit, Hilflosigkeit und Verzweiflung nagte an ihren Nerven. Niemand schien zu wissen wo ihr Kind geblieben ist. Auch die Ermittlungen der Polizei waren fehlgeschlagen. Der Verdächtige sei unauffindbar. Es wäre wahrscheinlich, dass ihr Ex-Ehemann, mit dem Kind, in seiner Heimat Irak untergetaucht sei. Die Polizisten redeten um den heißen Brei herum, wagten Tabea nicht in die Augen zu schauen. Tabea wusste, was die Beamten ihr mitteilen wollten. Sie hatte keine Chance ihr Kind wieder zu bekommen. Im Irak herrschte Krieg. Ausnahmezustand. Niemand würde ihr dort helfen, ihr Kind wieder zu bekommen.
Tabeas Blick fiel auf ihren Nachtschrank. Dort stand ein Röhrchen, mit Schlaftabletten. Ihr Arzt hatte ihr die Tabletten, wenn auch mit Zögern, vor einigen Tagen verschrieben. Nervös starrte Tabea in die Dunkelheit. Wie zufällig fiel ihr Blick immer wieder auf das Röhrchen. Es schien zu flüstern. „ Nimm mich, dann ist die Qual vorbei!“ Zögernd nahm sie es in die Hand. Drehte es hin und her, noch nicht entschlossen zu handeln.

Sie dachte an Leoni, an die schöne Zeit mit ihr. An die Schläge und Vergewaltigungen, die sie so lange ertragen musste, aus Angst sich von ihrem Mann zu trennen. An ihre Eltern, die sich vor der Hochzeit mit Ali von ihr abgewandt hatten. Freunde, die nichts mehr mit ihr zu tun haben wollten, deren Warnungen sie in den Wind geschlagen hatte. In ihrem Leben war viel schief gegangen. Niemals hätte sie gedacht, dass ihr Leben so verlaufen würde. Wie war sie verliebt gewesen, als sie Ali kennen gelernt hatte. Seine braunen, sanften Augen, seine zärtlichen Hände… Doch das alles war nur Fassade. Kaum war Tabea in Alis Wohnung gezogen, zeigte er sein wahres Gesicht. Schläge standen auf der Tagesordnung. Ihre Ausbildung zur Industriekauffrau brach Tabea auf seinem Wusch hin ab. Er war rasend vor Eifersucht. Nicht einmal zum Einkaufen durfte Tabea mehr gehen. Die Hoffnung, seine Stimmungsschwankungen würden sich legen, wenn sein gewünschtes Kind auf der Welt wäre, erfüllten sich nicht. Selbst in der Schwangerschaft kam es zu Schlägen. Tabeas einziger Lichtblick in ihrem Leben war das strahlende Lächeln ihrer Tochter, und die wurde ihr nun brutal entrissen. Es war nur noch Trauer in ihr. Nach den letzten Wochen war sie nur ein Schatten ihrer selbst.

Ein entschlossener Ruck ging durch Tabea. Vorsichtig tastete sie nach ihrem Wasserglas. Schüttete sich die Schlaftabletten in die Hand, atmete noch einmal tief durch, dann schluckte sie die Tabletten. Wenige Minuten später begannen die Pillen zu wirken. Tabea sank in ihr Kissen zurück. In Gedanken bei ihrer kleinen Tochter.
„Leoni, ich liebe dich!“ Flüsterte sie noch einmal, dann fiel sie in den befreienden, endgültigen Schlaf. Nie mehr Schläge und Leid. Endlich frei.

Zur gleichen Zeit hält ein Polizeiwagen vor der Tür. Ein Polizist steigt aus, öffnet die hintere Tür und hebt einen blonden, etwa dreijährigen, schlafenden kleinen Engel aus dem Wagen.

 

Hallo,
mir hat deine doch sehr tragische Geschichte eigentlich gut gefallen. Der Inhalt klingt relativ plausibel, ich kenn mich auf dem Gebiet aber nicht weiter aus. Du versuchst ferner, schön zu formulieren, dir unterlaufen dabei jedoch eine ganze Menge Fehler. Alle, die mir aufgefallen sind, habe ich dir mal aufgelistet, und hoffe, dass du diese Mankos noch behebst.

Sie und Leoni spielen auf einer Blumenwiese Fangen.
Leoni und sie - oder ist sie ein Esel?
Angsterregendes
angsterregendes
Übelkeiterregenden
Übelkeit erregenden
Immer wieder ruft nach ihrer Tochter
ruft sie
das Kind, wie ein Schraubstock
Punkt dahinter
schwarzer Fleck, am Horizont
ohne Komma
Ruft sie in Stille hinaus
die Stille
dass die kein schlimmer Traum war
dass es
wo ihr Kind geblieben ist
Komma davor
ein Röhrchen, mit Schlaftabletten
ohne Komma
die sie so lange ertragen musste
die sie so lange hatte ertragen müssen
Freunde, die nichts mehr mit ihr zu tun haben wollten. Deren Warnungen sie in den Wind geschlagen hatte
zwischen den beiden Sätzen ein Komma, kein Punkt
einziger Lichtblick, in ihrem Leben, war das strahlende Lächeln ihrer Tochter
beide Kommata weg
Nach den letzten Wochen, war sie nur ein Schatten ihrer selbst.
auch ohne Komma


Gruß
Arthuriel

 

Danke für Deine Kritik, hast recht, habe viele Fehler gemacht, die nicht hätten sein müssen setze mich noch mal dran!

 

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