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Verräter

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13.06.2002
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Verräter

"Du weißt, dass nur einer von uns beiden diese Dächer verlassen wird, oder?"
"Du könntest einfach nach Hause gehen."
"Würdest du an meiner Stelle einfach nach Hause gehen?"
"Vermutlich nicht."
"Dann wird nur einer von uns beiden diese Dächer verlassen."

Wie es dazu kam, dass Bernie und ich hier liegen?
Nun, das ist schnell erzählt.
Irgendwann hat der Boss einen seiner besten Scharfschützen in sein Büro bestellt. Das Ziel war ein Mann namens Paul, der Geld für Die Andere Seite in die Stadt schmuggelte. Der Scharfschütze nickte.
Und dann hat der Boss seinen anderen besten Scharfschützen in sein Büro bestellt. Das Ziel war ein Überläufer, der heimlich für Die Andere Seite arbeitete. Der zweite Scharfschütze nickte.

Und jetzt liegen Bernie und ich auf zwei gegenüberliegenden Dächern über den Straßen der Stadt und mein Hintern juckt. Ich kann ihn nicht kratzen, denn meine Hände klammern sich an das Gewehr und versuchen, es still zu halten. Als wäre es eine Konstante im Universum. Wenn die Welt sich weiter drehen will, soll sie sich verdammt nochmal um das Gewehr herum bewegen.
Ich presse mein rechtes Auge an das Zielfernrohr und fokussiere die andere Straßenseite, fokussiere meinen besten Freund, der in exakt der gleichen Haltung auf seinem Dach liegt, sein Auge vermutlich ähnlich stark an das Zielfernrohr seiner Waffe presst und es seinerseits auf seinen besten Freund richtet.
Neben mir liegt mein Handy, auf der anderen Seite der Verbindung Bernie.

Das ist alles, was es darüber zu wissen gibt.

"Dein Job ist eine Falle."
"Hat der Boss dir das gesagt?"
"Es gibt keinen Paul. Er wollte dich auf dieses Dach locken, damit ich ... naja."
"Damit du das Problem lösen kannst?"
"Ja."
"Das können wir am besten. Probleme lösen."
"Ja."
"So, wie ich das sehe, habe ich nur eine Chance, hier lebend rauszukommen."
"Du musst dein Problem lösen."
"Ja."

Und darum wird nur einer von uns beiden lebend diese Dächer verlassen.
Unten auf der Straße stolpert ein Mann in die Rahmenhandlung. Er hat die Stufe vor der Tür übersehen. Wenig später verlässt er das Geschäft mit einem kleinen Karton unter dem Arm.

"Was meinst du?", fragt Bernie. "30 mal 40?"
"Sieht nach 30 mal 50 aus, wenn du mich fragst."
"Du warst nie gut im Schätzen."
"Kommt jetzt wieder die Nummer mit dem Russen?"
"Was wäre, wenn jetzt die Nummer mit dem Russen kommt?"
"Notfalls schieße ich." Beinahe muss ich grinsen. "Du weißt, dass ich dich im Visier habe, oder?"

Der Russe war ein aus Polen stammender Tscheche gewesen, der zur Tarnung Rumänisch mit ukrainischem Akzent gesprochen hatte. Irgendwann hatte er zuviel gesprochen, so dass der Boss ihn auf die ungemütliche Seite eines Gewehrschusses platzierte. An der vergleichsweise gemütlicheren Seite hab ich gelegen. Mein erster Job.
Damals hatte ich die Entfernung falsch eingeschätzt und mit meiner Kugel nur die Mütze des Russen gestreift. Wäre Bernie nicht als Backup dabei gewesen und hätte im richtigen Moment gehandelt, hätte das Ganze übel enden können. Hält er mir bis heute vor.

"Damals hast du einfach Scheiße gebaut."
"Als wenn bei dir immer alles glatt gelaufen wäre."
"Jetzt fang nicht mit Herrn Krause an."
"Eigentlich wollte ich ... Aber, ja. Herr Krause zum Beispiel. Der könnte heute immer noch leben."
"Solche Dinge passieren. Berufsrisiko."
"Ja, vielleicht. Trotzdem ist das 30 mal 50."

Der Mann auf der Straße verstaut das Päckchen in einer Plastiktüte und begibt sich auf den Weg zur Bushaltestelle. Ich überlege, was für ein Bild wohl irgendwann in diesem Rahmen landen wird. Ein Hochzeitsfoto? Die Kinder beim Spielen mit dem Hund? Oder einfach nur ein Schnappschuss vom letzten Urlaub auf dieser Mittelmeerinsel, deren Namen er nicht aussprechen kann?
Wie es wohl wäre, ein normales Leben zu führen. Ohne diesen ganzen Scheiß. Ohne das ganze Blut. Ohne die Notwendigkeit, seinen besten Freund zu erschießen, bevor der auf die gleiche Idee kommt.
Der Mann tritt in eine Pfütze und flucht lautstark.

"So ein Trottel."
"Ist dir sowas noch nie passiert?"
"Ich passe auf, was ich tue."
"Bist du darum übergelaufen?"
"Wer sagt, dass ich übergelaufen bin?"
"Der Boss. Und der Boss hat Recht. Regel Nummer eins."
"Ja, ich weiß. Vielleicht ist das genau der Grund. Vielleicht habe ich keine Lust mehr, jemanden für mich denken zu lassen."
"Glaubst du, ich mache das?"
"Würdest du hier liegen, wenn der Boss es dir nicht gesagt hätte?"
"Würdest du hier liegen, wenn der Boss es dir nicht gesagt hätte?"
"Ich bin wegen Paul hier. Das ist was anderes. Es ist nur ein Job."
"Wer sagt, dass es für mich nicht auch ein Job ist?"
"Wie lange sind wir nun Freunde?"

Wenig später schließt der Verkäufer die Rahmenhandlung, denn es ist spät geworden.
Ich höre, wie die Tür ins Schloss fällt. Er tritt auf die Straße und wäre um ein Haar von einem Wagen erfasst worden, kann aber im letzten Moment beiseite springen. Ein Leben beendet, einfach so.
Stattdessen geht er über die Straße, setzt sich in sein Auto und fährt davon. In den Feierabend, heim zu Frau und Kindern.
Bernie und ich sind alleine.

"Weißt du, was ich mich immer gefragt habe?"
"Nein, weiß ich nicht", sage ich.
"Hast du damals beim Russen absichtlich daneben geschossen oder hast du dich wirklich vertan?"
"Du meinst, ob ich feige war, oder dumm?"
"Vermutlich, ja."
"Ich würde niemals absichtlich daneben schießen."
"Jetzt wäre ein gute Zeitpunkt, damit anzufangen."
"Ich schätze, wir werden es gleich herausfinden."

Die Sonne verschwindet zwischen den Häuserdächern. Es wird langsam schwer, Bernie in meinem Zielfernrohr zu erkennen.

"Das Licht wird knapp."
"Ja."
"Und mein Hintern juckt."
"Okay."
"Ich fürchte, wir müssen es langsam zu Ende bringen."
"Bringen wir es zu Ende."
"Auf Drei?"
"Sei nicht albern."

Zwei Menschen halten den Atem an. Zwei Augen fokussieren ihr Ziel. Zwei Finger bewegen sich beinahe zeitgleich über zwei Abzüge.
Ein Schuss hallt durch die Luft.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej gnoebel,

eine dialoglastige Geschichte ist jetzt genau das, was ich brauche. Naja ...
Und so habe ich mich flugs über sie hergemacht. Gesehen habe ich diese Szene schon ein paar Mal, ich glaube es waren Filme eines frühen Clint Eastwood oder andere ausm Wilden Westen, die ironisch aufgezogen wurden.


Unten auf der Straße stolpert ein Mann in die Rahmenhandlung.

Ws für eine geniale Idee! (in die Rahmenhandlung echot noch eine Weile in meinem Hirn:lol:)

Ein Hochzeitsfoto? Die Kinder beim Spielen mit dem Hund? Oder einfach nur ein Schnappschuss vom letzten Urlaub auf dieser Mittelmeerinsel?

An dieser Stelle hätte mir die dritte Variante sehr gut gefallen, wenn sie abstrakter oder ausgefallener wäre, abseits der handelsüblichen Erwartungen von gerahmten Fotos. gnoebel-witzig. Aber nach mir gehts meist nicht.

Zwei Menschen halten den Atem an. Zwei Augen fokussieren ihr Ziel. Zwei Finger bewegen sich beinahe zeitgleich über zwei Abzüge.

Drei ... drei Menschen halten den Atem an: me, too.:shy:

Ein Schuss hallt durch die Luft.

War ja klar. Schade eigentlich. Warum denn bloß das Übliche? Waaaarum???

Okay, aber es mir ein kurzweiliges Vergnügen. Vielen Dank dafür.

Freundlicher Gruß, Kanji

 
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Hallo gnoebel

Ich mag deine Geschichte, besonders die Dialoge und ganz besonders den letzten.

Das hier hätte es für mich nicht gebraucht:

Wie es dazu kam, dass Bernie und ich hier liegen?
Ich glaube, es begann mit Dem Konflikt.

Hier stolpere ich:

seinen besten Freund zu erschießen, damit der es mit einem selbst nicht zuerst tut.

Toll in diesem Zusammenhang:
Ein Leben beendet, einfach so.

Aber:
Ein Schuss hallt durch die Luft.
Ich kenn mich im Gegensatz zu allen anderen überhaupt nicht mit Gangstergeschichten aus. Wer ist denn jetzt tot? Ich möchte das zu Ende erzählt bekommen:)!

Liebe Grüße vom Lotterlieschen

 

Lässt du dich also mal wieder blicken.
ich hab immer damit gerechnet, dich mit zu bejubelnden Stories im Veröffentlichungsthread für Romane zu treffen.
Aber gut, hier eine Story mit dem Tag Spannung.
Zunächst der Einstieg:

"Du weisst, dass nur einer von uns beiden diese Dächer verlassen wird, oder?"
"Du könntest einfach nach Hause gehen."
"Würdest du an meiner Stelle einfach nach Hause gehen?"
"Vermutlich nicht."
"Dann wird nur einer von uns beiden diese Dächer verlassen."

Wie es dazu kam, dass Bernie und ich hier liegen?

wenn das mal nicht ein wahrhaftiger gnoebel-Einstieg ist. :D

Aber was ist das?:

Irgendwann hat jemand beschlossen, es wäre eine gute Idee, sich an die Spitze der lokalen Unterwelt zu arbeiten. Blut wurde vergossen, Allianzen wurden geschmiedet, Konkurrenten ausgeschaltet, Freunde gewonnen, alte Deals gebrochen und neue geschlossen. Und schließlich hat der Boss es geschafft, hat sich ein Netz aus Gangstern, Ganoven und Gesocks geschaffen und ist der Alleinherrscher über die Stadt geworden. Und eine zeitlang war alles gut.
Bis irgendwann jemand anderes beschlossen hat, sich an die Spitze der lokalen Unterwelt zu arbeiten. Das war der Beginn Des Konfliktes. Erneut wurde Blut vergossen, wurden Allianzen geschmiedet, Konkurrenten ausgeschaltet, Freunde gewonnen, alte Deals gebrochen und neue geschlossen.

Bernie und ich, wir waren die Leute, die der Boss rief, wenn es schmutzig wurde, wenn die Sorte Dinge erledigt werden musste, an deren Ende Wände und Böden rot getränkt waren und die niemand auf den Boss zurückverfolgen können sollte.
Und dann hat der Boss einen seiner besten Scharfschützen in sein Büro bestellt. Das Ziel war ein Mann namens Paul, der Geld für die andere Seite Des Konflikts in die Stadt schmuggelte. Der Scharfschütze nickte.
Und dann hat der Boss seinen anderen besten Scharfschützen in sein Büro bestellt. Das Ziel war ein Überläufer, der heimlich für die andere Seite arbeitete. Der zweite Scharfschütze nickte.

gäääähhhhn
die lasche Nacherzählung kannst du aber besser ;)

Neben mir liegt mein Handy, auf der anderen Seite der Verbindung Bernie.
ein genialer Satz

"Damals hast du einfach scheiße gebaut."
"Als wenn bei dir immer alles glatt gelaufen wäre."
"Jetzt fang nicht mit Herrn Krause an."
"Eigentlich wollte ich ... Aber, ja. Herr Krause zum Beispiel. Der könnte heute immer noch leben."
"Solche Dinge passieren. Berufsrisiko."
"Ja, vielleicht. Trotzdem ist das 30 mal 50."
ja, hier kommt es wieder durch ;)

Mja, ich will jetzt nicht schreiben, dass mir deine lustigen Sachen besser gefallen haben, tu es aber trotzdem :p
Das liest sich für mich eher nach einer Fingerübung, denn nach einem langen hin- und hergegrübelten Projekt. Drin ist alles, aber diese langen Tell-Parts, nee, das ist deiner nicht würdig, respektive dem Text.

Hat mich trotzdem gefreut, dich mal wieder zu lesen :)

gründlichst
weltenläufer

edit: der Foto-Link ist kaputt ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo gnoebel,
eine gradezu klassische Problematik, die du hier behandelst. Zwei Freunde, zwei Aufträge, ein Gewinner. Dass die Geschichte dennoch spannend und gut zu lesen ist, liegt vermutlich daran, dass du keinen Satz zuviel drin hast. Was passierte vorher? Wie geht es weiter? Das sind nicht die Fragen, um die es sich dreht. Eigentlich geht es nur um eins: Wer schießt zuerst? Und hier kommt der Mann auf der Straße ins Spiel. Ein Unbeteiligter, der ebenso gut Opfer werden könnte. Nichts ahnend unterbricht er den sturen Zweikampf der Freunde, schenkt uns einen zweiten Fokus. Und plötzlich wird an vergangene Zeiten gedacht. Ein Schwelgen in Erinnerungen kann Menschen wieder zusammenbringen. Oder auseinander. Was negatives fällt mir im Augenblick nicht zu der Geschichte ein, sorry.

Viele Grüße,
Jonathan

Oder doch: Ich mag den Titel nicht, Verräter ist mir zu platt. Das Bild, was ich hier vor mir habe, nimmt dagegen schon fast romantische Züge an, ist vielleicht auch einfach Geschmackssache.

 

Hallo gnoebel,

gut geschrieben und in einem Rutsch durchgelesen. Aber am Ende ist es doch etwas ... hhmm, ich würde sagen unbefriedigend. Denn eigentlich passiert nicht wirklich viel und dann bleibt auch noch das Ende offen.

Wie es dazu kam, dass Bernie und ich hier liegen?
:D Hier dachte ich noch die beiden liegen nebeneinander auf dem Dach und schauen sich den Himmel an.

Bis irgendwann jemand anderes beschlossen hat, sich an die Spitze der lokalen Unterwelt zu arbeiten. Das war der Beginn Des Konfliktes. Erneut wurde Blut vergossen, wurden Allianzen geschmiedet, Konkurrenten ausgeschaltet, Freunde gewonnen, alte Deals gebrochen und neue geschlossen.
Irgendwie ist mir die Wiederholung hier etwas zu lang geraten. Würde es nicht reichen einfach zu schreiben: Und irgendwann hatte jemand dieselbe gute Idee.
Oder so ähnlich.

Neben mir liegt mein Handy, auf der anderen Seite der Verbindung Bernie.
Ich frage mich ja zu welchem Zeitpunkt, die beiden sich angerufen haben? Wahrscheinlich erst als sie beide ihr Ziel sahen. Aber da konnten sie ihre Hände nicht mehr nutzen. Naja, vermutlich Sprachsteuerung.

Und darum wird nur einer von uns beiden lebend diese Dächer verlassen.
Irgendwie unnötig. Der Text ist nicht so lang, aber es wird ziemlich viel wiederholt.

"Damals hast du einfach scheiße gebaut."
Die Scheiße ist hier groß.

Wenig später schließt der Verkäufer die Rahmenhandlung,
Oh Gott, jetzt versteh ich erst, dass das tatsächlich ein Laden für Rahmen ist. Das ist echt herrlich bescheuert.

Ich höre es bimmeln, als er die Tür zu sich heranzieht und den Schlüssel im Schloss herumdreht
Ich dachte der Besitzer hätte den Laden schon geschlossen.

Bernie und ich sind alleine.
Gemeinsam einsam.

Ein Schuss hallt durch die Luft.
Hmm, joa. Irgendwie hätte ich mir was anderes gewünscht. Etwas handfestes. Etwas überraschendes?

Also sprachlich ist das wirklich toll. Es macht einfach Spaß zu lesen. Aber es wäre schön gewesen, wenn ein bisschen mehr Inhalt dabei gewesen wäre.

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hey, gnoebel

Das ist die zweite Geschichte, die ich von Dir lese. Und tatsächlich triffst Du genau meinen Humor. Obgleich ich auch am Ende etwas enttäuscht bin. Irgendwie hätte ich damit gerechnet, dass eine Taube ins Bild fliegt, einem Lastwagenfahrer auf die Windschutzscheibe kackt, der gegen einen Baukran fährt und dieser beide Männer erschlägt. Das wäre ein furioses Ende für einen furiosen Auftakt. So entspannt sich das doch gegen Ende sehr stark.

Kleinigkeiten:

"Du weisst, dass nur einer von uns beiden diese Dächer verlassen wird, oder?"

Du weißt ja. Schreibst Du später auch richtig.

"Damals hast du einfach scheiße gebaut."

„scheiße gebaut“ im Sinne von: „Dieser Turm ist aber wirklich scheiße gebaut.“ Oder „Scheiße gebaut“, im Sinne von: „Den ganzen Tag haben wir nichts anderes als Scheiße gebaut.“ Du kannst Dir vorstellen, dass ich für Letzteres stimme.

Ohne die Notwendigkeit, seinen besten Freund zu erschießen, damit der es mit einem selbst nicht zuerst tut.

Ich weiß nicht, „damit der es mit einem selbst nicht zuerst tut“, das ist doch arg umständlich. Was hältst Du davon: „bevor er es tut“? Das ist nicht ganz so konkret, aber die Situationen ist ja zu diesem Zeitpunkt klar.

"Glaubst du ich mache das?"

Komma vor „ich“.

Der Verkäufer tritt auf die Straße und wäre um ein Haar von einem Wagen erfasst worden, konnte aber im letzten Moment beiseite springen.

Präsens und Präteritum in einem Satz. Ergibt keinen Sinn.

"Du meinst, ob ich dumm war, oder feige?"

Komma weg vor „oder“.

"Jetzt wäre ein gute Zeitpunkt, damit anzufangen."

„ein guter Zeitpunkt“.

Die Sonne ist inzwischen dabei, über den Häuserdächern zu verschwinden.

Srsly? Was spricht gegen: „Die Sonne verschwindet inzwischen über den Hausdächern.“

Aber selbst wenn Du das Ende nicht so furios machen möchtest, wie Du es sicher machen könntest: kurzweilig zu lesen, genau mein Humor. Sehr gerne gelesen.

Furiose Grüße,
Maria

 

Moin allerseits,

danke euch allen erstmal fürs Lesen und Kommentieren. Freut mich, wenn es euch gefallen hat.
Ich geh mal der Reihe nach durch und hoffe, nichts und niemanden zu vergessen.
Kanji

An dieser Stelle hätte mir die dritte Variante sehr gut gefallen, wenn sie abstrakter oder ausgefallener wäre,
Mal sehen. Eigentlich wollte ich die Geschichte nicht zu sehr ins humorige kippen lassen. Aber andererseits ist das hier tatsächlich ein verschenkter Elfmeter...
War ja klar. Schade eigentlich. Warum denn bloß das Übliche? Waaaarum???
Weil es das einzig mögliche Ende ist.
Lotterlieschen
seinen besten Freund zu erschießen, damit der es mit einem selbst nicht zuerst tut.
Ja, den Satz schau ich mir nochmal genauer an.
Wer ist denn jetzt tot? Ich möchte das zu Ende erzählt bekommen!
Derjenige, der als zweiter geschossen hat. Genauer kann ich es leider nicht auflösen.
weltenläufer
ich hab immer damit gerechnet, dich mit zu bejubelnden Stories im Veröffentlichungsthread für Romane zu treffen.
Nee, leider nicht. Ich hab einfach ne Pause gemacht.
die lasche Nacherzählung kannst du aber besser
Ja, ich denke auch, dass ich den Part nochmal ausdünnen muss.
Das liest sich für mich eher nach einer Fingerübung, denn nach einem langen hin- und hergegrübelten Projekt.
Ja nein weiß nicht. Die eigentliche Idee schleppe ich eine Weile mit mir rum, aber die Umsetzung hat jetzt tatsächlich nicht allzu lange gedauert.
Hat mich trotzdem gefreut, dich mal wieder zu lesen
Das freut mich :)
Rappi
Was negatives fällt mir im Augenblick nicht zu der Geschichte ein, sorry.
Das macht nichts ;) Freut mich, dass es dir gefallen hat.
Ich denke aber, dass ich die Rückblende nochmal verkürzen muss, die lahmt schon etwas.
Nichtgeburtstagskind
Denn eigentlich passiert nicht wirklich viel und dann bleibt auch noch das Ende offen.
Ganz genau. Das war tatsächlich der Gedanke dahinter. Immerhin gibt es eine Rahmenhandlung ;)
Irgendwie ist mir die Wiederholung hier etwas zu lang geraten
Ja, das konkret ist eines der Dinge, die ich noch kürzen werde.
Irgendwie unnötig. Der Text ist nicht so lang, aber es wird ziemlich viel wiederholt.
Nee, diese Wiederholung muss drin bleiben. Dafür kürze ich andernorts.
Ich dachte der Besitzer hätte den Laden schon geschlossen.
Stimmt, das passt nicht so ganz.
TeddyMaria
Irgendwie hätte ich damit gerechnet, dass eine Taube ins Bild fliegt, einem Lastwagenfahrer auf die Windschutzscheibe kackt, der gegen einen Baukran fährt und dieser beide Männer erschlägt.
Hihi. Nee, ich glaube, so ein Ende hätte nach meinem Verständnis nicht zu dem Text gepasst. Es sollte genau so enden, wie es von Anfang an Enden muss.
Du kannst Dir vorstellen, dass ich für Letzteres stimme.
Oh, witzig, dass hier beides geht ;)
Aber ja, zweiteres ist natürlich gemeint.
Was hältst Du davon: „bevor er es tut“?
Das hatte ich anfangs tatsächlich genauso so stehen. Aber dann war ich unsicher. "ihn erschießen, bevor er es tut" klingt irgendwie suizidal...
Präsens und Präteritum in einem Satz. Ergibt keinen Sinn.
Es sei denn, er ist rückwärts durch die Zeit getreten.

 

Hi gnoebel,

Super cooler Text, hab ich gern gelesen und ich musste schmunzeln.

Von Anfang an hab ich an den Film "Lucky Number Slevin" denken müssen, da bestehen einige Parallelen. Der Humor des Filmes und des Textes, ein Typ, der "der Boss" genannt wird und einen großen Erzfeind in der Stadt hat. Falls du den Film nicht kennst, unbedingt anschauen! Wenn dein Humor so funktioniert, dann wirst du ih lieben.

Ich muss mich Kanji anschließen, was für eine geniale Idee mit der Rahmenhandlung! Sehr elegant, sehr lustig, einfach großartig.

Zwei Kritikpunkte:

1) Ich weiß nicht, warum hier alle so Bock auf Leerzeilen haben. Ich finde hier wieder einmal, dass man hier keine machen sollte. Naja, Geschmackssache vielleicht.

2) Ich finde das Ende passt nicht zur Geschichte. Irgendwie hab ich mir was anderes erhofft, wo du schon so unglaublich viel Kreativität bewiesen hast, und das Ende dann auf die alte Leier gestaltest. Sorry, das fand ich schade. Ich kann mir eigentlich auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass der eine seinen Kumpel erschießt. Deswegen passt für mich das offene Ende noch weniger. Vielleicht einfach Schuss, dummer Spruch übers Telefon, Ende. Das erfindet das Rad zwar auch nicht neu, würde besser zur Geschichte passen, finde ich. Naja, ich verstehe, wenn du dich nicht mehr von deinem jetzigen Schluss trennen willst, ich war aber etwas ernüchtert.

Trotzdem, großartig geschrieben, gern gelesen, Punkt-Schluss-Aus.

Viele Grüße,
dein Salomon

 

Hi Salomon,

danke für deine Kommentar. Freut mich, dass es dir gefallen hat.
Den Film habe ich sicherlich irgendwann mal gesehen, kann mich aber nicht mehr wirklich dran erinnern. Es ging um Hochhäuser und Rennpferde, glaub ich ;)

Ich weiß nicht, warum hier alle so Bock auf Leerzeilen haben. Ich finde hier wieder einmal, dass man hier keine machen sollte. Naja, Geschmackssache vielleicht.
Ja, da sind am Anfang tatsächlich ein paar zuviel drin. Kam vielleicht durch das Editieren. Da geh ich direkt nochmal bei, danke.
Später sind die aber wichtig. Sie sollen andeuten, dass hier zwischen den einzelnen Dialogpassagen Zeit vergeht. Das ist nicht ein durchgängiger Dialog, sondern viele kurze mit zum Teil langen Pausen.
Ich kann mir eigentlich auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass der eine seinen Kumpel erschießt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwie anders enden kann. Der Verräter muss schießen, weil der Andere sonst schießt. Der Andere muss schießen, weil der Verräter sonst entweder entkommt (was der Boss sicher nicht ohne eine ... nun, Rüge durchgehen lassen wird), oder zuerst schießt, weil der natürlich widerum weiß, dass er zuerst schießen muss, weil ... naja, und so weiter ;)

Das Ende selbst möchte ich lieber nicht ändern. Aber ich glaube, ich sollte den Weg dahin nochmal überdenken. Mich beschleicht das Gefühl, dass der Text eine andere Erwartungshaltung weckt, als ich eigentlich wollte. Und dadurch funktioniert das Ende offenbar nicht so, wie ich eigentlich wollte.

 

Prima, gnoebel is in the house, welcome back. Gut, nicht erst seit gestern, hab's verpennt, aber nun ist die Vorfreude auf humorvolle Dialogsszenen geweckt.:D

Leider ging es mir zu Beginn wie weltenläufer, der Erzählteil mit Infodumping will bei mir nicht so richtig zünden. Ist es vielleicht meine Erwartungshaltung? Oder das Gefühl, du möchtest neue Facetten ausprobieren, ohne dich vom Dialogwitz loszulösen, so quasi Fisch und Vogel? Schwierig. Jedenfalls die Dialoge haben überzeugt und mich zum Lachen gebracht, da gibts hier wenige, die dem gnoebel das Wasser reichen können.

"So, wie ich das sehe, habe ich nur [?] Chance, hier lebend rauszukommen."
genau eine hat er. :p

Und darum wird nur einer von uns beiden lebend diese Dächer verlassen.
Kann man mehrer Dächer verlassen? Nach meinen Emfinden:
"... nur einer von uns beiden lebend das Dach verlassen.

Unten auf der Straße stolpert ein Mann in die Rahmenhandlung.
Unbewusst gekalauert? Auf jedenfall gnoebelig.

Irgendwann hatte er zuviel gesprochen, so dass der Boss ihn auf die ungemütliche Seite eines Gewehrschusses platzierte.
Irgendwann war sein Rumänisch zu deutlich ausgefallen, ...


nur die Mütze des Russen gestriffen
echt gestriffen? Oder doch eher gestreift.

"Du meinst, ob ich dumm war, oder feige?"
umdrehen, erst feige, dann dumm, passt besser zur vorangehenden Behauptung.

und am Ende sprach's, es gibt kein Ende, nur eine Rahmenhandlung mit Überlebenden, zumindest unter den Dächern, und der Weg war das Ziel, und nochmal durchs Fernrohr geschaut: alte Männerfreundschaften sind schon was tolles ...

Gern gelesen,
Gruss dot

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi dotslash,

immer wieder schön, ein altbekanntes Gesicht zu lesen. Also… weißt schon ;)

Danke fürs Kommentieren.
Freut mich, dass die Geschichte dir gefallen hat. Auch ohne Ende.
Der Anfang ist tatsächlich ziemlich vergurkt. Ich kriegte das bisher einfach nicht schöner hin. Ich hatte schon überlegt, die ganze Rückblende einfach komplett wegzulassen. Aber ein wenig Hintergrund braucht es meiner Meinung nach schon. Aber ich hab nun raus, was ich rauswerfen kann und warf es raus...

Kann man mehrer Dächer verlassen? Nach meinen Emfinden:
"... nur einer von uns beiden lebend das Dach verlassen.
Das hatte ich zuerst auch so stehen. Aber wirkt das dann nicht, als würden sie beide auf dem selben Dach liegen? Sind ja schon insgesamt zwei. Jeder eins.
Unbewusst gekalauert? Auf jedenfall gnoebelig.
Nee, das ist tatsächlich Absicht. Ein Satz, den ich seit Monaten im Kopf hatte ;)
Irgendwann war sein Rumänisch zu deutlich ausgefallen, …
Meinst du die Wortwiederholung von “gesprochen”? Die find ich selbst eigentlich ganz knuffig an dieser Stelle und würd die gern behalten.
echt gestriffen? Oder doch eher gestreift.
Wo er Recht hat, hatter Recht. Und hier hatter Recht. Wird verbessert.
umdrehen, erst feige, dann dumm, passt besser zur vorangehenden Behauptung.
Wo er Recht hat…

 

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