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Verkaufstalent

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19.01.2007
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Verkaufstalent

Oder: Die Frau mit Größe 29

„Hallo, kann ich dir helfen?“
Sie sieht jung aus, Mitte 20, da duze ich die Leute meistens.
„Ja, ich suche so eine von diesen Röhrenjeans, die jetzt so modern sind… Eine von denen im Fenster… Obwohl, meine Freundin sagt, man sollte dafür ziemlich dünn sein… Was meinst du?“
Ich mustere ihren üppigen Hintern, und schätze, sie wird in ner Röhre aussehen wie ne Presswurst…
„Nein, das finde ich nicht… Die strecken doch optisch immer ganz gut…“
Ich habe heute noch kein einziges Teil verkauft, ich muss zu harten Mitteln greifen…
„Und außerdem kommt es noch auf die Figur an, du zum Beispiel bist doch echt gut proportioniert… Du hast bestimmt einen knackigen Hintern darin…“ sage ich, und bin froh, dass grad keiner außer uns im Laden ist, der sich meinen Riesenquatsch anhört…
„Welche Größe brauchst du denn?“ frage ich, als sie mit einem der Modelle liebäugelt…
„Äh, eine 29 glaube ich…?“ Ich bekomme einen Hustenanfall…
„Entschuldige, ich schleppe noch ne kleine Erkältung mit mir rum…“
Ich sehe ihre Schenkel und tippe auf 31, vielleicht sogar 32…
Das darf ich sie nicht wissen lassen.
„Also das ist ne italienische Marke, da muss man mindestens 3 Größen draufrechnen. Du weißt ja, diese winzigen Italienerinnen. Ich geb dir mal ne 31…“
Sie kauft es mir ab und verschwindet mit der Hose in der Umkleide…
„Und, hast du sie schon an? Komm doch mal raus!...“
„Ja, irgendwie gefällt sie mir ganz gut… Was meinst du?“ Tatsächlich sieht sie nicht ganz so schlimm aus, wie ich erwartet habe… Aber trotzdem hoffe ich für sie, dass sie in dem Outfit nicht versucht, einen Mann abzuschleppen… Oder sie sucht sich einen, der schon gut was getrunken hat…
„Hast du vielleicht noch das rote Top dort in meiner Größe?“ reißt sie mich aus meinen Gedanken…
„Klar, was hast du?“ „Ich glaub ne 38…“
„Also du siehst eher aus wie ne 36…“ Sie lächelt mich dankbar an… „…Darum geb ich dir mal die 42, ist auch ne italienische Größe…“ Ich hoffe inständig, dass sie nicht auf das Label schaut, das so wenig italienisch klingt…
„Oh ja, das steht dir wirklich gut… Das kannst du echt gut in der Disco tragen…“ was mein Code ist für - Bitte trag das nur an dunklen Orten! –
Sie verschwindet mit einem glücklichen Gesicht zurück in der Umkleide…
Ich verkaufe ihr eine superteure Jeans und ein viel zu teures T-Shirt…
„220 Euro, Bitte.“
Ich gebe ihr noch 10 Euro Rabatt, damit sie die Sachen nicht umtauschen kann, nachdem sie sie ihrer Freundin gezeigt hat, die sie darauf hinweisen wird, wie schrecklich das Zeug an ihr aussieht…
„Vielen Dank und viel Spaß mit den Sachen…“
„Danke auch…“ flötet sie mit einem glücklichen Lächeln und verschwindet mit der Einkaufstüte in den Eisladen gegenüber, um ihre optische Größe 36 zu feiern…

 
Zuletzt bearbeitet:

Zuerst mal paar Sachen.

… Was meinst du?“
ich weiß nicht so recht, dieses Duzen gibt mir den Eindruck, die beiden würden sich schon kennen. Dieses Gefühl begleitet einen durch den ganzen Text. Tut der Darstellung der eher distanzierten Verkaufssituation nicht gut.

„Und außerdem kommt es noch auf die Figur an, du zum Beispiel bist doch echt gut proportioniert… Du hast bestimmt einen knackigen Hintern darin…“
Die Übertreibung ist zwar satirisches Mittel, das hier wirkt zwar auf der einen Seite schon übertrieben, auf der anderen aber doch zu gewöhnlich, halt so, als ob da kein Verkäufer steht, sondern z.B. irgendein scherzhafter näherer Bekannter. Irgendwie karikiert das nicht die "gewöhnliche" Art von einem Verkäufer.

was mein Code ist für - Bitte trag das nur an dunklen Orten! –
lass die "-" weg und schreibs in einfachen Anführungszeichen, so siehts nicht gut aus.

Tja, die Geschichte lässt mich irgendwie kalt, ne richtige Geschichte is se ja nicht und ne Satire...auch nicht(hab die Lektion auch erst hart lernen müssen). Irgendwie fehlt die Höhe. Geht die ganze Zeit so durch. Ein Verkäufer, der einer leichtgläubigen Frau was andreht. Passiert ständig sowas, der Unterschied vom Alltag zu deiner Geschichte ist, dass man hier noch bisschen habgierige Gedanken lesen kann. Es mangelt an Biss, an Witz. Aus der Situation ließe sich eine Menge machen, aber du hast weder den Verkäufer noch die Käuferin näher dargestellt, noch irgendwelche interessanten, überspitzten Situationen reingebracht.

Die Geschichte ist nicht lang, ich schlag vor, du schreibst noch einiges dazu, weil in der Form isses langweilig, sorry.
Ach ja, wie ich mir kürzlich sagen ließ (war auch eine schmerzliche Erfahrung, vor allem, weil sich dies auf eine Geschichte von mir bezog), kann man ne Geschichte gleich in die Tonne treten, wenn sie nicht von Anfang an zum Lesen motiviert. Lass dir was einfallen, was die Geschichte einleiten könnte. Irgendwas witziges.

Bie dez

der benutzte Freund

 

Hallo benutzter Freund, Basti und Fallbeil,

Danke fürs lesen, und fürs kritisieren... auch wenn es nicht gefallen hat, bin ich dankbar, dass ihr Euch die Mühe macht... das hilft mir schließlich weiter...

Tja, im Hinblick auf Eure Kritik werd ich diese Geschichte, auch wenn sie keine ist, eher ruhen lassen... Scheint mir nicht verbesserungswürdig zu sein... Vielleicht fällt mir irgendwann ja mal ne gute Handlung ein, für die ich dann schon einen situativen Rahmen auf Lager habe ;-)

Noch zu der Duzerei... Ich sehe ein, dass ihr das zu persönlich findet, aber ich erlebe beim Einkaufen auch immer wieder, dass man sich duzt, ich bin auch Mitte 20, und in den meisten Junge-Mode-Geschäften sind die Verkäufer ja auch in dem Alter... Wahrscheinlich hat es einfach an Beschreibungen gemangelt, wodurch alles so unwirklich erscheint...

Vielen Dank nochmal...

Gruß an alle
Regenflocke

 

Hallo Regenflocke,

und eine herzliches Willkommen auf Kg.de

„Hallo, kann ich dir helfen?“
Sie sieht jung aus, Mitte 20, da duze ich die Leute meistens.
Ok, den Satz hast du wahrscheinlich wegen den Kommentaren eingeschoben, aber das ist einfach schlecht und liest total blöd. Dann lieber die ganze Geschichte in Sie-Form oder ohne Erklärung weiter.
„Nein, das finde ich nicht… Die strecken doch optisch immer ganz gut…
Leerzeichen vor den drei Pünktchen auch wenn sich mir die Benutzung dieser nicht erschließt. Das sind allesamt abgeschlossene Sätze und somit gehört dahinter ein Punkt

„Und außerdem kommt es noch auf die Figur an, du zum Beispiel bist doch echt gut proportioniert… Du hast bestimmt einen knackigen Hintern darin…“ sage ich, und bin froh, dass grad keiner außer uns im Laden ist, der sich meinen Riesenquatsch anhört…
darin", sage ich, und bin froh, dass gerade

Also bitte mach die schrecklichen Punkte raus. Ach ja. Zahlen bis 12 werden ausgeschrieben, aber ich finde es generell schöner, wenn man alle Zahlen ausschreibt. Liest sich besser.

Jetzt zur Geschichte, denn eine Satire ist es nicht. So schlecht wie meine Vorredner fand ich die Geschichte nicht. Sie war eben so lala. MMn liegt es einfach daran, dass die Situation viel zu ausgelutsch ist. Viel zu oft gesehen, gehört und gelesen. Ich würde sie nach Humor oder Alltag verschieben lassen.

Du übertreibst zwar ein wenig, aber das reicht noch nicht für eine Satire. Das was du beschreibst ist die Ausgangssituation, die dich zu einer Satire bringt.
Satirisch wäre zum Beispiel, wenn sich die Kundin bei der italienischen Firma beschweren würde, dass sie doch auch die tatsächlichen Größen drauf schreiben sollen (das weitergesponnen bis zum Prozess), oder wenn die Freundin und jeder andere ihr, dasselbe vorlügt. Das wäre Satire. So bleibt es nur ein Ansatz.

lg neukerchemer

 

Hallo regenflocke,

ich kann mich den anderen leider nur anschließen. Zwar hat mich das Geduze nicht gestört, sondern lediglich der eigenen Hinweis darauf, der es unnatürlich macht, aber der Text kommt zu kommentiert daher und verliert dadurch an Witz.
Wie beim Menschen, die ihre Witze schon vor der Pointe erklären, in der Hoffnung, es wird wenigstens dann gelacht.
Die Kundin outet sich schon im ersten Satz als völlig hinter dem Mond lebend. Wer in einer Boutique sagt, "die jetzt so modern sind" kommt mir vor, wie eine Oma, die für ihre Enkelin einkauft und Angst hat, etwas falsch zu machen.
Warum die Verkäuferin agiert, wie sie agiert, bleibt unklar. Hat sie eine vorgeschriebene Stückzahl oder einen Mindestumsatz, den sie erreichen muss?
Nicht einmal marktwirtschaftlich ist sie gut beraten, denn nur Kunden, die auch zu Hause noch zufrieden sind, werden auch wiederkommen. Kommen sie aber nur zum Umtauschen wieder und das wird ihnen auch noch verwehrt, wird es keine Geschäftsbeziehung von Dauer sein. Da Ladenbesitzer das wissen, werden sie ihr Personal in den meisten Fällen entsprechend anweisen.
Das muss bei deiner Verkäuferin natürlich nicht geschehen sein, aber es fehlt mir eben eine Erklärung jenseits der spürbaren Stutenbissigkeit.
Gesellschaftspolitisch gesehen ist die Geschichte ohnehin ein Grauen. sie entspricht in etwa dem Weltbild von Zeitschriften, die "In und Out Listen" veröffentlichen und davon ausgehen, jeder hielte sich daran. Sprich, es wird nicht die Arroganz des Schönheitsideals aufs Korn genommen, sondern auf denen herumgehackt, die der normierten Welt nicht entsprechen können, aber verzweifelt wollen, weil sie sich sonst ausgeschlossen fühlen.
Genau. Dicke sind einfach nur nicht selbstdiszipliniert genug, leiden an Realitätsverlust, ziehen sich selbstverständlich unvorteilhaft an.
Menschen, die Pickel haben, waschen sich zu selten oder onanieren zu viel.

Es freut mich doch immer wieder, wie erfolgreich die Bravo in ihrer Meinungsbildung ist.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo!

Leider muss ich dir mitteilen, dass ich die Kritiken meiner Vorredner teile. Satirisch ist der Text nicht, er plätschert so vor sich hin.

Und das mit dem Duzen finde ich alles andere als unrealistisch. Das kommt oft genug vor. (Auch wenn es mich nicht allzu oft in Modeläden zieht. Männer kaufen sich ja erst neue Klamotten, wenn sich die alten in ihre atomaren Bestandteile aufgelöst haben ;) )

Nicht mehr als eine Grundidee, die reichlich aufgefüllt werden muss.

Beste Grüße

Nothlia

 

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