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Vergeltung

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07.05.2003
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Vergeltung

Vergeltung


Jay saß, den Blick auf seine Füße gerichtet, auf seinem harten, unbequemen Bett. Er konnte nicht schlafen, nein. Zuviel gab es, worüber er nachdenken konnte, zu viele Sorgen, Ängste und Probleme, die ihm schon seit Tagen Schlaflosigkeit bereiteten. Außerdem fror er furchtbar, wie immer, natürlich... Von wem hatte er das nur, das er ständig frieren musste?
Jay war ein 21 Jahre alter Mann, mit hellbraunem Haar und grünen Augen. Seit einem halben Jahr saß er nun schon im Gefängnis, und gestern Abend war der Prozess gegen ihn beendet worden. Das Urteil lautete: Todesstrafe.

Der Häftling schluckte schwer und schloss die Augen. Was würde nun aus Carin und Thea werden?
Arme Carin, sie hatte doch nun wirklich schon genug durchgemacht, und nun das... Als Alleinerziehende Mutter würde sie nicht klarkommen, soviel stand fest. Aber was würde ihr übrig bleiben? Thea in ein Heim bringen?
'Alles meine Schuld...' Dachte Jay und starrte auf den staubigen Boden unter seinen Füßen. Er dachte nicht, an sein eigenes Schicksal, nur daran, wie die Anderen nun darunter leiden müssten. 'Wieso tut man so etwas?' Fragte er sich und legte sich hin. 'Was soll es nützen einen Mörder ebenfalls umzubringen? Wird das Opfer dadurch wieder lebendig?' Er schüttelte pessimistisch den Kopf. Er würde sterben, einfach so. Und es würde keinem etwas nützen, einfach, ein Prinzip, das er nicht verstand.
Okay, er hatte einen Mord begangen, und er wusste, das dies falsch gewesen war. Doch, reichte denn keine Lebenslange Haft? Musste mal ihn gleich töten? Waren die Leute vom Staat, die diese Regeln eingeführt hatten, und diejenigen die dafür stimmten, nicht auch allesamt Mörder?
Eine Spritze, sollte er bekommen, dann einschlafen und niemals wieder erwachen. Was nützte einem Toten Vergeltung und Rache? Jay zitterte, und diesmal war es nicht die Kälte.
'Wie der Tod wohl ist?' Überlegte er. 'Was ist es wohl für ein Gefühl, zu sterben?' Ob es tatsächlich einen Gott gab? Ob man nach dem Ableben wirklich entweder ins Paradies oder in die Hölle kam? Oder war dann einfach Schluss, und gar nichts mehr?
'Naja...' Dachte er und lächelte, 'Ich werde es ja bald wissen...'

 

Hi Satansbraut!

Deine Geschichte hat mir aus einem Grund nicht gefallen. Du beschreibst einen Mörder so, als wäre er das Opfer. Man bekommt fast Mitleid mit ihm. Das finde ich nicht gut. Schliesslich ist und bleibt er ein Mörder. Und ob die Todesstrafe jetzt gerechtfertigt ist oder nicht, ist Ansichtssache. Mit einem Mörder sollte man auf jeden Fall kein Mitleid haben.

Vom Stil her ist es nicht schlecht und Fehler sind mir nicht viele aufgefallen.

'Naja...' Dachte er und lächelte
Da solltest du nach der direkten Rede klein weiterfahren. Diesen Fehler hast du überall gemacht.

LG!
Berian

 

Wie du schon sagtest, es ist Ansichtssache, ob die Todesstrafe gerechtfertigt ist oder nicht. Ich habe ja auch nicht einmal gesagt ich fände sie nicht ok.
Ich glaube bloß, das ein Mörder, der sie bekommen soll, sie nicht ok finden würde, oder?
Und immerhin soll das Ganze ja aus seiner Sicht geschildert werden.
Danke aber, für den Rechtschreibtipp. ich werde das ändern.:)

 

Hallo satansbraut,

die Geschichte ist eigentlich ordentlich aufgebaut, inhaltlich bietet sie die üblichen Bemerkungen zur Todesstrafe, ungewöhnlich ist die Darstellung des Selbstmitleids des Täters, er denkt nur an sich, ohne Reue (deshalb auch etwas unglaubhaft, dass er sich um seine Frau Sorgen macht). Das bedeutet eine Kontradiktion zur Intention der Geschichte.
„Mußte mal (man) ihn gleich töten“ - die Frage hat sich das Opfer sicher auch gestellt, warum es sterben mußte. „Was nützen einem Toten Vergeltung und Rache?“ - natürlich nichts, der Täter soll auch keinen Nutzen haben, die Opfer (oder deren Angehörige) sollen (wenigstens psychisch) Entlastung spüren. Ein greifenderes Argument gegen die Todesstrafe ist z.B. die Vollstreckung bei Unschuldigen.
Im ersten Absatz wiederholst Du „konnte“ unnötigerweise; „Alleinerziehende Mutter“ - allein-; „dachte Jay“ - „Er dachte“.
Diesen Satz mit der Mutter solltest Du ändern, z.B.: Als alleinerziehende Mutter würde sie nur mit Mühe... ... würde ihr anderes übrigbleiben. (Sonst würde es bedeuten, was würde ihr anderes übrigbleiben, als es nicht zu können). Lebenslange haft – lebenslang; Wiederholung von „einfach“ vor „Prinzip“.
Diesen Satz auch ändern, z.B.: Sein Tod würde keinem etwas nützen. Es handelte sich (einfach) um ein Prinzip, das er nicht ...


Tschüß... Woltochinon

 

Hm, ist ja schön dass du dich mit einem heiklen Thema wie der Todesstrafe beschäftigst, nur gehst du (mir) nicht weit genug. Du bleibst bei recht oberflächlichen Argumenten, wie man sie in jeder Schulklasse durchkaut, und das finde ich schade. Die Idee, diese Gedanken einem verurteilten Mörder "in den Kopf zu legen" finde ich wirklich gut, aber du hättest weitergehen können...
Warum hat Jay gemordet, wie steht er zu diesem Mord (= warum findet er es falsch zu töten) und wie beurteilt er die Entscheidung wenn er sich überlegt dass nicht nur er falsche Entscheidungen treffen kann?
Ich hätte es schön gefunden wenn du ein bisschen tiefer in die Materie gegangen wärst, ansonsten aber gut :)

Liebe Grüße
[Sandman]

 

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