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Verdammt guter Abend wird das!

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09.06.2007
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Verdammt guter Abend wird das!

Mole war schlecht drauf und stieß darum härter zu als gewöhnlich. Percys gesamter Körper war verkrampft, während er seine Hände in die Matratze krallte und sein Gesicht in das Kissen drückte, um einen Schrei zu unterdrücken. Einige sagen, sie denken sich weg, zu ihren Familien oder in schöne Erinnerungen, wenn es passiert. Percy Woznyk dachte nur daran, wie er Mole im Schlaf aufschlitzen würde. Draußen, in der echten Welt, würde dieser verdammte Nigger nur in irgendeinem Keller Kohle schaufeln und abends mit gesenktem Kopf zu seiner Niggerfrau und seinen Niggerkindern nach Hause gehen. Und er würde ihn, Percy, mit Sir ansprechen! Das Problem war: Hier gab es jede Menge Nigger, und wenn er Mole auch nur ein Haar krümmte, würden sie wie hungrige Wölfe über ihn herfallen. Lieber war er nur Moles Hure, als die des halben Blocks.
Moles Bewegungen wurden ruckartiger, und nach ein paar letzten, besonders starken Stößen sackte er schließlich auf Percys Rücken zusammen. Percy löste die Verkrampfung seines Körpers. Alles schmerzte und sein Arschloch war das Epizentrum.
„Das tat gut“, stöhnte Mole und zog seinen Schwanz heraus. Percy dachte an eine Wurst in einem zu engen Darm.
Darm, wie witzig.
„Es geht doch nichts über den Arsch eines Kindermörders“, sagte Mole mit unangenehm zärtlicher Stimme und streichelte Percy über die Wange.
Ich habe meinen Sohn nicht ermordet! Er hatte seinen Sohn geliebt. Über alles. Seine Frau dagegen hatte es verdient. Sie hatte ihn betrogen. Sie hatte mit ihren Freundinnen über ihn gelästert. Sie hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass sie ihn nur wegen seines guten Jobs geheiratet hatte. Percy drückte sich hoch und setzte sich auf die Bettkante.
„Mistkerl!“, murmelte er.
„Wie war das?“, fragte Mole mit übertriebener Lehrerstimme.
„Nichts, Sir“, antwortete Percy lauter.
Mole stand jetzt direkt vor ihm, in seiner ganzen schwabbeligen, verschwitzten Pracht, und hielt ihm seinen Elefantenpimmel direkt vor die Nase. Feucht. Stinkend.
„Saubermachen“, befahl Mole.
„Ja, Sir“, sagte Percy und machte sich an die Arbeit.


Für diese Woche war Percy in der Wäscherei eingeteilt - leider auch an dem Tag, an dem Johnny Cash seinen Auftritt hatte, aber Aufseher Wilson hatte versprochen, dass sie das Konzert über die Lautsprecher mithören dürften.
„Woznyk!“, schallte es plötzlich.
Scheiße, was jetzt? dachte Percy und ging zu Wilson, den er mit einem respektvollen „Sir?“ grüßte.
Wilson kontrollierte irgendeine Liste auf einem Klemmbrett, während er zu Percy sagte: „Wir brauchen noch vier Stühle für das Konzert. Du gehst mit Aufseher Thompson in den Keller und holst sie, kapiert?“
„Ja, Sir“, antwortete Percy unbewusst in militärischem Ton und folgte Thompson zum Keller. Nach einem Abstieg in die Katakomben von San Quentin mussten sie ein paar Minuten, Stunden für Percy, durch die engen Gänge gehen, bis sie den Lagerraum erreichten. Percy hasste es dort unten. Es war feucht, es war dunkel und überall lauerten Ratten und anderes Ungeziefer. Die Gänge schienen unendlich weiter zu gehen und das schwache Licht der nackten Glühbirnen, die von der Decke hingen, ließ die dunklen Winkel noch dunkler erscheinen, anstatt den Raum mit schützendem Licht zu erfüllen. All dies erinnerte ihn zu sehr an den Krieg.
„Stapel vier von den Stühlen und dann nichts wie raus hier“, sagte Thompson, dem es hier unten ebenfalls nicht zu gefallen schien. Percy hatte schon drei Stühle gestapelt und wollte grade nach einem vierten greifen, als etwas sein Ohr streichelte. Ein warmer Lufthauch. Feucht. Zärtlich. Die verheißungsvolle Zunge einer geübten Hure.
„Was zum ...“
Er ging auf die Wand zu und schob einigen Ramsch beiseite, um zu sehen, woher dieser Luftzug gekommen war. Er spürte ein Kribbeln in der Brust. Aufregung. Nervosität. Er musste jetzt ganz ruhig bleiben. Ein Loch! Ein Loch. Ein verdammtes Loch in der verdammten Wand, unter dem verdammten Tisch, und er spürte einen verdammten Luftzug. Das konnte nur eines bedeuten …
„Gibts ein Problem?“, durchschnitt Thompsons Stimme scharf die Luft.
„Nein, nichts, Sir. Nur eine richtig fette Ratte“, sagte Percy schnell und schnappte sich den erstbesten Stuhl, bevor der Aufseher nachschauen kam, was da war.
Als sie den Raum verließen, streifte ein letzter Hauch Percys Ohr. Er flüsterte zum Abschied.


Dieses Mal dachte er nicht daran, wie er Mole umbringen würde. Er dachte an das Loch. Wohin es führen würde. Der Lufthauch bedeutete, dass es irgendwo hinführen musste. Im schlimmsten Fall würde er irgendwo innerhalb von San Quentin rauskommen. Im besten Fall würde er irgendwo außerhalb von San Quentin rauskommen. Dann war da noch das Flüstern. Er hatte es gehört. Es hatte ihn eingeladen.
„Komm wieder!“, hatte es in sein Ohr gehaucht.
„Komm wieder!“
Er schreckte hoch und stieß mit dem Hinterkopf gegen etwas, das mit einem Knacken nachgab. Er hatte es gehört. Hier! In dieser Zelle!
„Du Arschloch!“, stöhnte Mole. „Dafür bist du dran!“
Mole rutschte von ihm herunter und stellte sich neben das Bett, so dass Percy ihn sehen konnte. Blut lief aus Moles Nase.
„Du kleiner weißer Wichser hast mir die Nase gebrochen!“
Percy schluckte. Er hörte die anderen Gefangenen rufen:
„Mach ihn fertig!“
„Schlag ihm die Fresse ein!“
„Prügel die Scheiße aus ihm heraus!“
Und genau das geschah. Als Mole schließlich seine riesigen Hände um Percys Hals legte und zudrückte, verlor er endlich das Bewusstsein.

Als er aufwachte schaute er in das Gesicht seiner toten Frau. Er atmete scharf ein, wollte schreien, doch er brachte nur ein Röcheln zustande.
"Sie sind also endlich wach?", sagte sie gelangweilt.
"Die Betäubung klingt in ein paar Stunden ab."
Dann bemerkte er die weiße Schürze. Eine Krankenschwester? Natürlich. Und schon auf den zweiten Blick sah sie seiner Frau nur noch ähnlich. Er hätte sie hübsch gefunden, wenn ihr Gesichtsausdruck nicht ihre totale Gleichgültigkeit offenbart hätte. Während sie an seinem Tropf herumfummelte, fasste Percy einen Entschluss: Er würde in das Loch gehen.
Wenn er darin verreckte: Was solls.
Wenn er auf der Flucht erschossen wurde: Gut.
Wenn er es nach draußen schaffte: Besser.
Auf keinen Fall würde er sich eine weitere Nacht von Mole ficken lassen. Was auch immer dort unten passierte, er würde es schaffen. Korea, eine beschissene Ehe, der Knast - nach alldem hatte er es verdient, als freier Mann zu sterben. Zufrieden mit sich und seiner Entscheidung lächelte er. Die Krankenschwester trat an den Rand seines Blickfeldes, und als sie ihm einen Moment später wieder vor die Augen trat, war sie seine Frau. Sie schaute ihn auf diese teils herablassende, teils wohlwollende Art an, die er immer gehasst hatte.
"Wusstest du, dass diese fünfundvierziger Patronen echt stark sind?", sagte sie mit dieser gespielten Freundlichkeit, mit der sie immer mit den Nachbarn auf Grillparties geschwatzt hatte, nur um später über sie zu lästern.
"Die gehen durch alles durch", fuhr sie fort. "Holz, Ziegel, Ehefrauen - und wenn dahinter noch ein Kind steht ..."
Sie seufzte wehleidig.
Lass mich einfach in Ruhe.
Er schloss die Augen und dachte an das Loch. Es flüsterte ihm Zärtlichkeiten ins Ohr, und er lauschte begierig.


Die Arbeit in der Wäscherei ging diesmal langsamer von statten, weil die Mannschaft Johnny Cash lauschte. Er spielte grade I Walk the Line, und die Gefangenen im Saal jubelten vor Begeisterung. In der Wäscherei pfiffen ein paar Gefangene mit, sangen leise vor sich hin oder wippten mit dem Kopf. Die Wachen ermahnten sie nur halbherzig, weil auch sie lieber bei dem Konzert gewesen wären.
„Jetzt oder nie“, murmelte Percy und ging auf Aufseher Thompson zu, auf dessen jungenhaftem Gesicht sich sofort Misstrauen und Wachsamkeit zeigten.
„Was ist los, Woznyk?“, fragte dieser argwöhnisch, die Hand an der Waffe.
„Ich glaube, ich habe im Keller das Foto von meiner Tochter verloren, Sir.“
„Und was soll ich da tun?“, fragte der Aufseher, dessen Ton verriet, dass er es bereits wusste.
„Ich hatte gehofft, Sie könnten mit mir noch einmal runtergehen, damit ich es suchen kann.“
„Sehe ich aus wie dein Nigger, Woznyk?“, fragte Thompson ärgerlich.
„Nein, Sir. Ich ...“
„Ich mach das schon“, sagte plötzlich einer der anderen Aufseher im Raum, ein kleiner Mann in den Sechzigern. Wie war doch gleich sein Name, BelFleur, LaFleur?
„Ein junger Kerl wie Sie versteht das noch nicht. Außerdem will ich weg von dieser Musik. Wenn es nach mir ginge, dann würden wir diesen Cash gleich hier behalten!“ Dann, zu Percy: „Gehen wir!“
„Danke, Sir“, sagte Percy mit einem dankbaren Lächeln im Gesicht und einem Gefühl der Erleichterung im Bauch. Er besaß kein Foto seiner Tochter. Sie war immer auf der Seite ihrer Mutter gewesen, hatte ihn nicht einmal besucht und war auf dem College eine von diesen Baumknutscherinnen geworden, die sich wahrscheinlich in diesem Augenblick von einem langhaarigen Muttersöhchen vögeln ließ, während sie einen Joint nach dem anderen rauchte.
Im Keller ging der Aufseher hinter Percy, um sich von ihm führen zu lassen. Percy vermutete, dass der Alte die ganze Zeit seine Hand auf der Waffe hatte.
„Hier ist es, Sir.“
„Okay, du hast zwei Minuten.“
Percy ging in den Abstellraum und tat als würde er suchen, blickte dabei aber immer wieder verstohlen zu der Stelle an der sich das Loch befand.
„Ja, hier bin ich“, flüsterte er zärtlich zurück.
Inzwischen verkündete Johnny Cash, dass er seine Gedanken zu San Quentin in einem Lied verarbeitet habe.
„Na, das wird bestimmt witzig“, sagte Percy.
„Was?“ fragte der Aufseher.
„Na das Lied. Johnny Cash. Klingt vielversprechend.“
„Du hast gute Ohren, Junge. Ich hör kein bisschen hier unten.“
Auch egal, dachte Percy.
Unter dem Tisch, vor dem Loch, stand ein rostiger Eimer, welcher mit Bauschutt gefüllt war. Oben auf lag ein abgebrochener Ziegelstein.
Noch kannst du zurück. Du musst nur sagen, dass du das Bild nicht gefunden hast.
„Nein, du willst hier her“, hauchte etwas in sein Ohr. Das Gefühl ließ ihn augenblicklich hart werden.
„Sir, das sollten sie sich ansehen!“, rief Percy zu BelFleur (oder LaFleur, oder was auch immer).
„Ok, tritt zurück, Junge!“, befahl der Aufseher, ging zu dem Tisch hinüber und ging in die Hocke.
„Aber hier ist doch gar ...“
Als der Ziegel den Hinterkopf des Aufsehers traf, ertönte ein Knacken als wäre jemand auf einen trockenen Zweig getreten, bevor er wie eine mit Sand gefüllte Puppe umfiel.
„So viel zum Umkehren“, sagte Percy grinsend und wandte sich zu dem Loch. Oben stimmte Johnny Cash sein Lied an. Hier unten nahm Percy die Taschenlampe aus der Hand des Aufsehers und leuchtete in das Loch. Das Ende des Tunnels konnte er nicht sehen. Der Querschnitt war ein perfekter Kreis, der Durchmesser grade groß genug zum Kriechen und die Wände waren gerillt, so als wäre jemand mit einem riesigen Bohrer zu Gange gewesen. Percy fragte sich, wer es gegraben hatte und warum, doch das süße Flüstern aus dem Loch verdrängte diese Fragen wieder. Er atmete noch einmal tief durch, dann kroch er hinein.
San Quentin, you've been livin' hell to me.
Jubel. Percy lächelte.
Genau, Johnny, so ist es.
Kriechen. Kein Ende in Sicht. Weiterkriechen.
I've seen 'em come and go and I've seen them die,
And long ago I stopped askin' why.

„Ich auch, man. Ich auch.“
San Quentin, I hate ev'ry inch of you.
Frenetischer Jubel von den Gefangenen.
Plötzlich spürte er wieder diesen feuchten (geilen) Hauch, doch diesmal schien er aus der anderen Richtung zu kommen.
Von hinten?
Und warum konnte er das Konzert noch immer hören als wäre er dort oben? Wieder der Hauch, doch diesmal war er anders. Auch wurde es immer wärmer. Dieser Geruch …
Er kroch schneller.
San Quentin, what good do you think you do?
Do you think that I'll be different when you're through?

Jubel dort oben, Nervosität hier unten. Angst hatte Percy noch nicht, aber er war kurz davor, welche zu bekommen. Er spürte es jetzt öfter, der Geruch wurde stärker, und es kam noch immer aus der falschen Richtung.
„Nein, nein, nein, das ist alles falsch!“, rief Percy ängstlich, als er versuchte, sich umzudrehen, er sich stattdessen aber nur den Kopf stieß und die Hände aufschürfte.
Die Enge. Die feuchten Wände. Warum war ihm das vorher nicht aufgefallen? Und dieser Geruch …
Der Strahl der Taschenlampe streifte seine Hand. Was er sah, ließ seinen Verstand eine Vollbremsung machen. Sie war alt und seine Fingernägel waren lang.
You bend my heart and mind and you warp my soul,
Your stone walls turn my blood a little cold.

„Was zum ...“ jammerte er, und nun fiel ihm auf, dass seine Stimme ebenfalls alt und brüchig klang. Er quetsche seinen Arm an seinem plötzlich sehr gebrechlich wirkenden Körper entlang, um seinen Kopf betasten zu können. Er spürte tiefe Falten in seinem Gesicht. Er spürte lange fettige Haare auf seinem Kopf. Er zog sich eine Strähne in sein Blickfeld, um festzustellen, dass sie von hellem Grau war.
„Nein, nein, nein!“
Percy Woznyk, may you rot and burn in hell.
Das Publikum war nicht mehr zu halten. Percy schmerzten die Ohren von lautem Jubel. Sein Herz blieb beinahe stehen vor Angst. Dann erstarrte er. Etwas hatte seinen Fuß berührt. Bevor er sich entschließen konnte weiter zu kriechen, wurde er nach unten gedrückt, während sich etwas an seinem Rücken entlang arbeitete. Etwas Fleischiges, Warmes und Feuchtes. Er schrie, als sich dieses Ding an seinem Kopf vorbei schlängelte und er die Spitze aus widerlich dunkelgrünem Fleisch sehen konnte. Er schrie wie er noch nie geschrien hatte, bis sich diese Spitze in seinen Mund schob. Innerlich schrie er weiter, als er etwas gegen seinen Hosenboden drücken spürte. Als er hörte, wie der Stoff seiner Hose riss. Als etwas in seinen Arsch eindrang und nicht aufhörte und immer dicker wurde, (Oh Gott, nein, bitte nicht!) und er schließlich den Geruch erkannte, den Geruch von Moles Schwanz. Dann bewegte es sich in ihm und er schmeckte den bekannten Geschmack und mit jedem Stoß bewegte er sich vorwärts, tiefer in das Loch, dessen Ende er jetzt sehen konnte, und nur schemenhaft das, was dort wartete und flüsterte (Kein Gott) und flüsterte (Saubermachen).
San Quentin, you are livin' hell to me.
Ohrenbetäubender Jubel. Johnny Cash bedankte sich.
Das Publikum war einfach spitze.

 

Hallo, liebe kg/Horror Gemeinde!

Nach laanger Abstinenz habe ich mich mal wieder an eine kleine Geschichte herangewagt.
Sie war ursprünglich für das letzte TdS gedacht, aber ich bin nicht ausm Knick gekommen.
Ich freue mich auf eure ehrlichen Kommentare und hoffe einfach mal das Beste.

MfG
Tim

 

Hallo Bad Rabbit

Spannend war mir die Geschichte schon zu lesen. Was ich vermisste, war der Gehalt an Gruseligem, Unheimlichem oder Gespenstischem. Ein Loch in der Kellerwand in dem der Prot. rapid altert hätte ich mir als Beginn des Kerns des Geschehens vorstellen können. So ist das einzig wirklich grässliche dieser Schwulenfick. Mit etwas gezielter Erweiterung könntest du die Tunnelszene leicht zu einem Höhepunkt und einem spannenden Ende führen. Natürlich nur, wenn es deiner Intention entspricht.

Zwei Schnitzer sind mir noch aufgefallen:

Auf keinen Fall würde er sich eine weitere Nacht von Mole ficken.

Der Satz ist nicht abgeschlossen: … ficken lassen.

„Was zum ...“ jammerte er, und nun viel ihm auf, dass seine Stimme ebenfalls alt und brüchig klang.

fiel

Auch wenn es meine Lesererwartungen unterlief, habe ich es von der inhaltlichen Darlegung her gern gelesen.

Schöne Grüsse

Anakreon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo, Anakreon!

Der Satz ist nicht abgeschlossen: … ficken lassen.

Stimmt.



Obwohl ich den Unterschied kenne passiert mir das dauernd. Eine Macke, auf die ich besser achten sollte.

Mit etwas gezielter Erweiterung könntest du die Tunnelszene leicht zu einem Höhepunkt und einem spannenden Ende führen. Natürlich nur, wenn es deiner Intention entspricht.

Früher sind meine Geschichten immer auf zig Seiten ausgeartet, und eigentlich belanglose Sachen wurden unnötig aufgeblasen, weil ich mich in den Details verlor. Ich wollte mich diesmal kurz fassen: Nicht zu viel, nicht zu wenig, mehr andeuten und der Fantasie überlassen, als alles vorzukauen. Schade, wenn es nicht funktioniert hat. Wenn mir was gutes dazu einfällt, dann schreibe ich es dazu, aber mal schnell auf Krampf werde ich das nicht machen. Ich denke mal, du verstehst das ;-)

Danke für deinen Kommentar!


MfG
Tim

 

Hallo Bad Rabbit,

Ich finde die Geschichte spannend und gut aufgebaut.

Es sind viele Rechtschreibfehler etc. drin, aber das ist nicht meine Baustelle, nur als Hinweis, dass du sie noch etwas überarbeiten musst.

Sehr gut finde ich solch ökonomischen Formulierungen wie hier, die zeigen, dass du über die story nachgedacht hast:

Wenn er darin verreckte: Was solls.
Wenn er auf der Flucht erschossen wurde: Gut.
Wenn er es nach draußen schaffte: Besser.

Die Figuren finde ich alle unsympathisch, aber das stört mich in keinster Weise, weil sie gut gezeichnet sind, auch Mole (übrigens toller Name), konnte ihn mir sehr dreidimensional vorstellen.

Ein Plus sind auch die Dialoge.

schöne Grüße Petdays

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Bad Rabbit

fragte Mole mit übertriebener Lehrerinnenstimme.
Die weibliche Form wirkt meiner Meinung nach hier komisch. Auch wenn er eine Lehrerin immitiert, Mole ist doch ein Mann.

„Du gehst mit Aufseher Thompson in den Keller und holst sie, kapiert?“
„Ja, Sir“, antwortete Percy unbewusst in militärischem Ton und folgte Thompson zum Keller.
Ich würde hier den "Aufseher", der ja nur als Personentypisierung für den Leser eingestreut wird, nach hinten verlegen:
Du gehst mit Thompson in den Keller und holst sie, kapiert?“
„Ja, Sir“, antwortete Percy unbewusst in militärischem Ton und folgte dem jungen Aufseher zum Keller."​

„Gibts ein Problem?“, durchschnitt Thompsons Stimme scharf die Luft.
„Nein, nichts, war nur in Gedanken, Sir!“, sagte Percy schnell und schnappte sich den erstbesten Stuhl, bevor der Aufseher nachschauen kam, was da war.
Das würde einen Aufseher nur neugierig machen. Besser wäre: "Nur Ratten, Sir!"

Auch die Fotosache mit dem muskigenervten Aufseher BelFleur ist mir zu konstruiert, besser wäre, während sich Percy das Hirn über einen Vorwand zermartert, erneut in den Keller steigen zu können, kommt die Lösung in Form eines "Thompson, wir brauchen noch mehr Stühle!". ;)

Auch leidet der Text wie petdays bereits anmerkte noch etwas unter Ortograffitis:

Nicht abschliessende Beispiele:

„Nein, du willst hier her“[KOMMA] hauchte etwas in sein Ohr.
hierher

"... sie sich ansehen!“[KOMMA] rief Percy zu BelFleur"

"groß genug zum kriechen "
Kriechen

"So viel zum umkehren"
Umkehren

Fazit:
Der Spannungsaufbau ist nicht schlecht, allerdings hatte ich - ähnlich wie Anakreon? - eine grössere Erwartungshaltung mit diesem freiheitversprechenden und verführerischen Loch verknüpft. Du setzt bereits einen starken Akzent mit der Vergewaltigungsszene am Anfang, so dass der Text am Ende eine Steigerung an Grusel/Ekel/Horror benötigt, um nicht in der Banalität zu versanden.
Kann es sein, dass ein fehlender Schluss dein Knackpunkt beim TdS Finish war? ;)

Aber jetzt hast du ja alle Zeit der Welt. Und es würde mich freuen, wenn du aus dem teuflischen Loch noch etwas mehr rausholen könntest. Den Rahmen mit dem begleitenden Konzerthöhepunkt hast du bereits gesetzt.

Lass das Loch das Loch der Löcher sein, mit süsser Verführung, Lust und Schmerz, das geheime Epizentrum des Horrors von San Quentin.
:baddevil:

Trotz dem gern gelesen,
Gruss dot

 

Hey,
war eine schöne Geschichte - schön im Sinne von atmosphärisch und stimmungsvoll. Das der Prot bestraft wird und es für ihn als rassistischen Familienmörder kein Zurück und keine Gnade gibt, gefällt mir. Dass sich in dem Loch zu schnell wieder der Vergewaltiger meldet, finde ich, wie die vorhergehenden Kommentatoren, nicht ausreichend, bzw. nicht verhältnismäßig.
Einen Hoffnungsschimmer, etwas, bei dem der Leser mit dem Prot mitfiebert, um nach dessen Ende wieder zu erkennen, was für ein schlechter Mensch er ist - das wäre meiner Meinung nach besser gewesen.
Dennoch auch so eine effektive und beklemmende Geschichte!
Tschü,
J

 

Hallo Leute,

danke fürs Lesen.

dotslash:

Auch leidet der Text wie petdays bereits anmerkte noch etwas unter Ortograffitis:

Das klingt als hätte ich in jedem Satz zwei Fehler und dann zählst du da zwei Kommas und zwei Groß/Kleinschreibung auf. Das ließ sich zum Glück schnell korrigieren. Die letzten zwei Tage habe ich viel dran gemacht und ich hab jetzt hoffentlich alles gefunden.
Eure pedantische Art ist da wirklich nützlich :-)

Petdays, bei deinem Kommentar war mir das Herz auch in die Hose gerutscht, worauf ich eine Stunde mit Korrektur verbrachte.

Jackass, ich freue mich, dass du gut unterhalten wurdest.


MfG
Tim

 

Bad Rabbit schrieb:
[...]
und dann zählst du da zwei Kommas und zwei Groß/Kleinschreibung auf.
dot schrieb:
[...]
Auch leidet der Text wie petdays bereits anmerkte noch etwas unter Ortograffitis:

Nicht abschliessende Beispiele:

„Nein, du willst hier her“[KOMMA] hauchte etwas in ...
[...]
Nicht abschliessende Beispiele heisst eben: Da hat's noch mehr.:p

Jackass, ich freue mich, dass du gut unterhalten wurdest.
Tja, schade, dass du dich mehr über die pedantische Ortung der Fehler auslässt, dir ein "atmosphärisch und stimmungsvoll" reicht.
Ich hätte mir gewünscht, dass du auch auf die - meiner Meinung nach interessanten - Vorschläge aller drei Kommentatoren zum Plot eingehst.
:hmm:
dot

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich weiß garnicht, warum du so angefressen bist. Ich habe mich nicht "ausgelassen", ich habe die Kommentare ernst genommen und fleißig korrigiert.
Die inhaltlichen Sachen werde ich überdenken aber nicht überstürzt ändern. Steht auch schon da. Was willst du denn jetzt? Ich bin kann mir halt nicht noch eben so zwei Seiten oder ein komplett neues Ende aus dem Ärmel schütteln, so genial bin ich nicht.
Kleinigkeiten wie "Da war ne Ratte" anstatt "War in Gedanken" sind ja schon geändert.

 

Ich weiß garnicht, warum du so angefressen bist.
Bin ich ja gar nicht.

ich habe die Kommentare ernst genommen und fleißig korrigiert
Deshalb erwähnte ich, dass da noch mehr Stellen sind, so wie hier:
„Was?“[KOMMA] fragte der Aufseher.
„Nein, nein, nein, das ist alles falsch!“[KOMMA] rief Percy ängstlich,
„Was zum ...“[KOMMA] jammerte er,

Die inhaltlichen Sachen werde ich überdenken aber nicht überstürzt ändern.
Wunderbar, das ist doch eine Ansage, mit der kann ich leben.

"Da war ne Ratte" anstatt "War in Gedanken" sind ja schon geändert.
Mea culpa, ich überflog den Text nach deiner Korrekturansage und sah die fehlenden Satzzeichen, was den zugegeben etwas polemischen Kommentar nach sich zog.

Gruss dot

 

Hallo Bad Rabbit

Eure pedantische Art ist da wirklich nützlich :-)

Dann machen wir doch gleich weiter mit der Pedanterie:

Sie hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass sie ihn nur wegen seinen guten Jobs geheiratet hatte.

Wenn es wirklich mehrere Jobs waren, dann ist der Satz richtig. Sonst: "... wegen seines guten Jobs ..." (fände ich hier besser, denn warum hatte er gleich viele gute Jobs?).

Nach einem abstieg in die Katakomben von San Quentin mussten sie ein paar Minuten

Abstieg

Als sie den Raum verließen streifte ein letzter Hauch Percys Ohr.

Ich glaube da gehört ein Komma hin nach "verließen".

Die Arbeit in der Wäscherei ging diesmal langsamer von statten

vonstatten

Er spielte grade I Walk the Line, und die Gefangen im Saal jubelten vor Begeisterung.

Gefangenen

„Jetzt oder nie“, murmelte Percy und ging auf Aufseher Thompson zu, auf dessen jungenhaften Gesicht sich sofort Misstrauen und Wachsamkeit zeigten.

jungenhaftem

Percy ging in den Abstellraum und tat als würde er suchen, blickte dabei aber immer wieder verstohlen zu der Stelle an der sich das Loch befand.

Komma nach "Stelle".

Oben auf lag ein abgebrochener Ziegelstein.

Obenauf

„Nein, du willst hier her“, hauchte etwas in sein Ohr.

Wie dot schon richtigerweise bemerkte: hierher

„Sir, das sollten sie sich ansehen!“

Sie

„Ich auch, man. Ich auch.“

Bleib beim Deutschen: Mann

Angst hatte Percy noch nicht, aber er war kurz davor welche zu haben.

Auch hier gehört für mein Empfinden ein Komma nach "davor".

Er spürte es jetzt öfter, der Geruch wurde stärker, und es kam noch immer aus der falschen Richtung.

Falscher Bezug hier: Was ist mit "es" gemeint. Es ist die Rede von einem Hauch und einem Geruch, bei beidem müsste es "ihn" bzw. "er" heissen.

Er quetsche seinen Arm an seinem plötzlich sehr gebrechlich wirkenden Körper entlang um seinen Kopf betasten zu können.

quetschte
Komma nach "entlang"

Er spürte lange fettige Haare auf seinem Kopf.

Komma nach "lange"

Er zog sich eine Strähne in sein Blickfeld um festzustellen, dass sie von hellem grau war.

Grau

Bevor er sich entschließen konnte weiter zu kriechen wurde er nach unten gedrückt,

weiterzukriechen

---

Ich habe auch das Original dieser Geschichte gelesen und fand die Fehlerdichte zu hoch, da hat das Lesen keinen Spass gemacht. In der Version hier ist es schon besser, finde es gut, dass du da dran arbeitest.

Die Story an sich ist kurzweilig, auch wenn mir die Figuren nicht besonders gut gefallen. Die sind mir durch die Bank weg zu eindimensional, zu sehr mit Klischees beladen. Warum machst du den Prot. so unsympathisch? petdays meinte, das sei nicht störend, und da stimme ich zu, aber ich glaube, die Geschichte könnte gewinnen, wenn der Prot. eine gescheiterte Existenz wäre, einer, der vielleicht wirklich bei einem Unfall den Tod seines Kindes verursacht hatte, nicht weil es in eine Schusslinie gerannt ist (die Vorstellung finde ich ziemlich absurd), sondern weil er ihn bspw. versehentlich mit dem Auto überrollt hat oder so, das liest man tragischerweise ja leider immer wieder dass sowas passiert.

Die Idee mit dem Altern im Tunnel finde ich gut, die Vergewaltigung durch was auch immer macht für mich keinen Sinn. Das würde ich auf jeden Fall rausnehmen.

Auch liesse sich die Spannung noch steigern, indem du bspw. in Nebenabschnitten das Schicksal von anderen Gefangenen einbinden könntest, die vielleicht da unten schon spurlos verschwunden sind. Es könnten ja Geschichten / Legenden zwischen den Gefangenen kursieren, das fände ich interessant. So ist es doch etwas zu geradlinig, da eigentlich schnell klar wird, dass der Prot. durch das Loch nicht in die Freiheit kommt, wenngleich mir, und das erwähne ich nochmal, die Idee mit dem Altern gut gefällt, das war die einzige Überraschung für mich in der Geschichte.

Also wenn du die restlichen Fehler noch korrigierst und die Figuren etwas interessanter gestalten könntest, fände ich das hier eine ganz nette Horrorgeschichte.

Viele Grüsse.

 
Zuletzt bearbeitet:

So viele Fehler sind mir früher glaube ich nicht passiert.

Das:

Wenn es wirklich mehrere Jobs waren, dann ist der Satz richtig. Sonst: "... wegen seines guten Jobs ..." (fände ich hier besser, denn warum hatte er gleich viele gute Jobs?).

oder das:

Zitat:
„Sir, das sollten sie sich ansehen!“
Sie

darf nicht passieren, das ist unangenehm und peinlich, und das korrigiere ich natürlich umgehend.

Die inhaltlichen Sachen dauern länger.


Die Idee mit dem Altern im Tunnel finde ich gut, die Vergewaltigung durch was auch immer macht für mich keinen Sinn. Das würde ich auf jeden Fall rausnehmen.

Das lasse ich drin weil, ich mir was bei gedacht habe: Mole hat ihn nicht auf die Krankenstation gebracht, sondern umgebracht. Was für Percy die Hölle im Leben war, wird sie nun für alle Ewigkeit sein.

Ich habe mich extra kurz gefasst und mich nur auf das notwendigste beschränkt, damit ich das Teil nicht wieder auch acht Seiten aufblase.

Danke für die Mühe!

MfG
Tim

 
Zuletzt bearbeitet:

He bAd Rabbit,

von mir ein dickes Lob für die Geschichte. Gleich von Anfang an spannend und atmosphärisch, du hast für mich den Fokus gut eingestellt. Nicht viel Firlefanz, recht stringent.
Mich als Johnny Cash-Fan hast du mit der Idee natürlich begeistert, hätte mir glatt gewünscht noch mehr von Cash mitzbekommen. Aber auch hier wieder gut eingestellt, das ist ja nicht die Geshcichte die du erzählen möchtest (vielleicht aber INspirationsquelle war? )
Joa und nach den drückend spannenden Szenen dann der Ausklang im Loch. Die Verheißung hast du gut aufgebaut, also das Flüstern und so. Auch ein netter Kniff, hier das Sexuelle wieder aufzunehmen.
Aber ich kann da Schwups nur beipflichten:

Die Idee mit dem Altern im Tunnel finde ich gut, die Vergewaltigung durch was auch immer macht für mich keinen Sinn. Das würde ich auf jeden Fall rausnehmen.
Ja, das wirkt irgendwie wie ein Verlegenheitsende auf mich. Altern okay, vll kraucht er mit letzter Kraft durch den Tunnel und kommt als Greis an dessen Ende an, Herz setzt aus als er Mondlicht sieht? Nur die erste Idee, zahllose andere Enden wären natürlich drin.
Wie gesagt, sehr gern gelesen, aber das Ende wird dem starken Aufbau in meinen Augen nicht gerecht.

grüßlichst
weltenläufer

edit: sehe jetzt erst deine Antwort auf Schwups Kommentar, den ich aufgegriffen habe. Ah, auf die Idee bin ich gar nciht gekommen. Entweder sind wir jetzt nicht die hellsten Leser, oder deine Idee ist noch nicht so umgesetzt, dass man da drauf kommt. Das unsinnig streiche also, Feile aber noch nicht weglegen ;)

 
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Hallo Bad Rabbit,
eine spannende Geschichte, die z. T. ganz schön beklemmend ist. Hat mir gut gefallen.
Ich hatte zwar beim ersten Lesen sofort (stimmt wirklich)den Eindruck, dass Mole Percy um die Ecke gebracht hat, es steht ja auch so da:

„Prügel die Scheiße aus ihm heraus!“
Und genau das geschah. Als Mole schließlich seine riesigen Hände um Percys Hals legte und zudrückte, verlor er endlich das Bewusstsein.

Bin danach aber gleich wieder davon abgekommen, weil die weitere Erzählung so realistisch wirkt. Und auch später in dem Loch, da wird weder für Percy noch für den Leser klar, dass er bereits tot und dass das seine persönliche Hölle ist.

Von daher, lieber weltenläufer:

Entweder sind wir jetzt nicht die hellsten Leser, oder deine Idee ist noch nicht so umgesetzt, dass man da drauf kommt.

würd ich sagen: beides. Es hätte uns eventuell als Unstimmigkeit auffallen können/müssen, aber du hasts uns auch nicht leicht gemacht, du böses Kaninchen.

Aber im Ernst wieder:
Also die Fährte, dass der arme Percy da jetzt für immer und ewig seine ganz individuelle Hölle erleben muss, die ist da auf jeden Fall gelegt. Auch in dem Erscheinen der toten Ehefrau erkennt man das. Aber sowas kann auch eine Hallu sein, nach einer harten OP oder nach dieser brutalen Behandlung durch Mole.
Ich meine also: Du gibst du dem Leser danach keine Chance, das, was du wolltest, auch zu entdecken. Wir haben uns alle auf das Altern in dem Loch gestürzt und gedacht, das wäre sein Schrecken, seine Strafe.
Deine Erklärung hat mir viele Sachen, die in mir anklangen, im Nachhinein verständlich gemacht, ich kann sie jetzt eher einordnen, diese kleinen Ideen und Anklänge, aber das muss ja auch aus der Geschichte selbst herauskommen.
Du hast das Altern in dem Loch wohl so gemeint, dass es endlos, ewig, bis ans Ende seiner Tage und darüber hinaus geschieht. Der Schrecken des Lochs nicht das Altern selbst ist, sondern die permanente Vergewaltigung. Das solltest du auf jeden Fall für den Leser klarer machen. Ich finde, dann ist das eine wüste, fiese, supergute Horrorgeschichte.
Du könntest einfach in dem Loch Percys Erkenntnis verdeutlichen oder überhaupt erst klar machen, dass er tot ist, dass er es jetzt merkt, dass das auf immer und ewig so weitegeht. Du machst das ganz angedeutet mit den Liedzitaten. Aber es kommt nicht deutlich genug raus, dass die Verheißung auf die Flucht eben nur ein stinkendes Loch ist, das ihn auf immer und ewig festhält.
Gefällt mir auch gut, wie du mit diesen vielen kleinen sexuellen Anspielungen arbeitst. Die Gerüche des Lochs, die flüsternde Stimme, dass er einen Steifen kriegt, als das Loch sich meldet.

„Nein, du willst hier her“, hauchte etwas in sein Ohr. Das Gefühl ließ ihn augenblicklich hart werden.

Percy selbst ist ja schwul. Und das Verheißende des Lochs, das kam/kommt mir als Anspielung darauf vor. Vielleicht bin ich da mal wieder zu versaut, aber mir kam es so vor, als ob die Vergewaltigung durch Mole durchaus etwas Anbivalentes hätte. Natürlich will er es nicht, er will selbst bestimmen, mit wem er es zu tun hat. Es ist pure Gewalt. Aber vielleicht ist es sein persönlicher Umgang mit der Situation im Knast. Sein Arrangement, das beiderlei ist: Missbrauch und Gewalt und gleichzeitig sein Sichabfinden damit, sein Versuch dort zu überleben und auch eine Ambivalenz, etwas ihn Anziehendes.
Wie sonst soll man solche Stellen verstehen:
Plötzlich spürte er wieder diesen feuchten (geilen) Hauch, doch diesmal schien er aus der anderen Richtung zu kommen.
Als er in dem Loch ist, das kommt mir vor wie ein riesiger Darm. Also irgendwie für ihn auch etwas Anziehendes Ambivalentes, Attrahierendes. Nicht nur Freiheit, um aus dem Gefängnis zu kommen, sondern vielleicht Geschmack an der Unterwerfung? Oder ein bösartiges Spiel der Vorsehung mit seinem Schwulsein? Irgendwie so, dass ihm seine ursprüngliche sexuelle Vorliebe und sein Arrangement/Unterwerfung um überleben zu können, nun zum Verhängnis wird. Er unerbittlich auf das schemenhafte schmutzge nie mehr endende Ende zugetrieben wird.
San Quentin, you've been livin' hell to me.
Du kannst dir ja sogar im Sinn deiner Idee überlegen, ob du den Satz ins Präsens setzt. Passt besser, finde ich.
Anfang und Ende deiner Geschichte haben so (durch deine Erklärung, die nur noch stärker in die Geschichte einfließen müsste mit einem, vielleicht zwei Sätzen) jedenfalls einen guten, passenden Bogen, die Geschichte wird schön rund.

Mir gefällt die ganze Idee sehr gut, wenn ich es auch echt ekelhaft finde, diese Vorstellung bis aufs Ende seiner Tage in diesem Loch zu stecken und von Mole missbraucht zu werden und was sonst noch mit damit an Dreckjob verbunden ist.

Total gut gefallen haben mir auch die Musikzitate, ich liebe sowas ganz generell und du hast es mMn auch sehr gut eingebaut.

Auch die Abwandlung gefällt mir und sie ist ja auch eine Anspielung:

Percy Woznyk, may you rot and burn in hell.

Auch der allerallerletzte Satz, der ist richtig gut.

Charakter:
Es stimmt, dass der Prot. ein echt unsympathischer Typ ist. Wie auch meinen Vorrednern macht es mir nix aus. Schwups hat allerdings Recht, ein bisschen mehr Gebrochenheit, irgendein kleines liebenswertes Detail an ihm würde das Grauen noch erhöhen. Er muss nicht gut oder auch nur vielschichtig werden. Irgendeine kleine Sache. Ich würd allerdings Schwups Vorschlag, seinen Sohn durch ein überrollendes Auto zu Tode kommen zu lassen, nicht wählen. Denn ich fasste die Stelle so auf, dass Percy seine Frau umgebracht hat und der Kleine, um die Mama zu schützen, in die Kugeln gelaufen ist. Und das rollende Auto müsste dann wieder neu in die Geschichte eingefügt werden.
Aber man könnte Schwups Ansatz so verstärken, dass du ein ganz kleines bisschen die Liebe zum Sohn noch betonst. Kannst ja mal überlegen.

Sehr gern gelesen
Bin schon gespannt auf weitere Horrorgeschichte von dir.
Grüße von Novak

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Leute.

weltenläufer:

Aber auch hier wieder gut eingestellt, das ist ja nicht die Geshcichte die du erzählen möchtest (vielleicht aber INspirationsquelle war? )

Ursprünglich wollte ich der Geschichte einfach einen historischen Kontext geben. Dadurch, dass sie im Jahr 1969 spielt, konnte der Prot ein rassistischer Arsch und trotzdem weiße Mittelschicht und in seinem Bekanntenkreis beliebt sein. Das Cash Konzert ist ein interessanter, ich sag mal, Anker um die Geschichte in dieser Zeit spielen zu lassen ohne irgendwo so einen Mist wie "San Quentin, 1969" hinschreiben zu müssen.

Ja, das wirkt irgendwie wie ein Verlegenheitsende auf mich. Altern okay, vll kraucht er mit letzter Kraft durch den Tunnel und kommt als Greis an dessen Ende an, Herz setzt aus als er Mondlicht sieht? Nur die erste Idee, zahllose andere Enden wären natürlich drin.
Wie gesagt, sehr gern gelesen, aber das Ende wird dem starken Aufbau in meinen Augen nicht gerecht.

Diese paar Zeilen haben mich auf die Idee gebracht, dass er stark gealtert in seiner Zelle rauskommen könnte, wo Mole bereits auf ihn wartet.


Ah, auf die Idee bin ich gar nciht gekommen. Entweder sind wir jetzt nicht die hellsten Leser, oder deine Idee ist noch nicht so umgesetzt, dass man da drauf kommt.

Ich halte sehr viel von den Lesern hier. Bestimmt habe ich die Gradwanderung zwischen andeuten und vorkauen nicht richtig hinbekommen. Das kann ich bestimmt verbessern.


Vielen Dank jedenfalls!

Novak:

Ich bin ehrlich gesagt erstaunt, wie du dich mit der Geschichte auseinandergesetzt hast.

Deine Erklärung hat mir viele Sachen, die in mir anklangen, im Nachhinein verständlich gemacht, ich kann sie jetzt eher einordnen, diese kleinen Ideen und Anklänge, aber das muss ja auch aus der Geschichte selbst herauskommen.

Wurde ja auch von Weltenläufer angesprochen. Eine Geschichte sollte auch ohne nachträgliche Erklärungen funktionieren, daher werde ich da nacharbeiten (müssen).

Edit:
Habe die Szene auf der Krankenstation verändert, vielleicht fällt mir was für das letzte Drittel ein. Es ist noch etwas roh, bin daher auf das Feedback gespannt.


Percy selbst ist ja schwul.

Ich hatte ihn mir als heimlichen Schwulen vorgestellt. Schön, dass das jemand auch so sieht.


Als er in dem Loch ist, das kommt mir vor wie ein riesiger Darm. Also irgendwie für ihn auch etwas Anziehendes Ambivalentes, Attrahierendes. Nicht nur Freiheit, um aus dem Gefängnis zu kommen, sondern vielleicht Geschmack an der Unterwerfung? Oder ein bösartiges Spiel der Vorsehung mit seinem Schwulsein? Irgendwie so, dass ihm seine ursprüngliche sexuelle Vorliebe und sein Arrangement/Unterwerfung um überleben zu können, nun zum Verhängnis wird. Er unerbittlich auf das schemenhafte schmutzge nie mehr endende Ende zugetrieben wird.

Das ist eine coole Interpretation. So genau hatte ich nicht darüber nachgedacht, so dass mich deine Ausführungen ehrlich verblüffen. Echt cool.

Du kannst dir ja sogar im Sinn deiner Idee überlegen, ob du den Satz ins Präsens setzt. Passt besser, finde ich.

Das ist eine wirklich gute Idee! Edit: Done.


Schwups hat allerdings Recht, ein bisschen mehr Gebrochenheit, irgendein kleines liebenswertes Detail an ihm würde das Grauen noch erhöhen. Er muss nicht gut oder auch nur vielschichtig werden. Irgendeine kleine Sache.

Aber was nur? Es dürfte keine Nebenhandlung beinhalten, welche die Geschichte unnötig aufbläht. Vielleicht rettet er eine Spinne vorm zertreten werden oder so?


Ich danke euch beiden für eure ausführlichen Kommentare - und ich freue mich, dass ihr es einigermaßen gut fandet. Lag wahrscheinlich mit an der inzwischen niedrigeren Fehlerdichte. Daher nochmal danke an die Vorposter.

Einige der Ideen sollte ich heute Abend schon umgesetzt haben.

MfG
Tim

 

Ich nochmal ...

Das ist eine coole Interpretation. So genau hatte ich nicht darüber nachgedacht, so dass mich deine Ausführungen ehrlich verblüffen. Echt cool.
Hihi, klingt, als hättest du nicht gewusst, wie dir geschieht. Gefällt mir.

Und Spinnen leben lassen ist immer gut. Wer weiß, was die dann in anderen Geschichten wieder für ein Unheil anrichten können.
Lg Novak

 

Mole war schlecht drauf und stieß darum härter zu als gewöhnlich. Percys gesamter Körper war verkrampft, während er seine Hände wie Klauen in die Matratze krallte und sein Gesicht in das Kissen drückte, um einen Schrei zu unterdrücken. Einige sagen, sie denken sich weg, zu ihren Familien oder in schöne Erinnerungen, wenn es passiert. Percy Woznyk dachte nur daran, wie er Mole im Schlaf aufschlitzen würde. Draußen, in der echten Welt, würde dieser verdammte Nigger nur in irgendeinem Keller Kohle schaufeln und abends mit gesenktem Kopf zu seiner Niggerfrau und seinen Niggerkindern nach Hause gehen. Und er würde ihn, Percy, mit Sir ansprechen! Das Problem war: Hier gab es jede Menge Nigger, und wenn er Mole auch nur ein Haar krümmte, würden sie wie hungrige Wölfe über ihn herfallen. Lieber war er nur Moles Hure, als die des halben Blocks.
Dieser ganze Absatz gefällt mir ziemlich gut. Du erzeugst sofort Spannung und bringst die Informationen geschickt an den Leser.

Ich habe meinen Sohn nicht ermordet! Er hatte seinen Sohn geliebt. Über alles. Seine Frau dagegen hatte es verdient. Sie hatte ihn betrogen. Sie hatte mit ihren Freundinnen über ihn gelästert. Sie hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass sie ihn nur wegen seines guten Jobs geheiratet hatte.
Die Stelle finde ich ein bisschen zu schwach. Die Beispiele sind zu abgenutzt bzw. zu unpersönlich. Die hast du schnell runtergeschrieben, weil du mit der Handlung vorankommen wolltest. Ist ja an sich nichts so Störendes hier, aber bisschen mehr Details wären schon gut. Was hat sie über ihn erzählt? Mit wem hat sie ihn betrogen? Da braucht es gar nicht viel mehr Buchstaben für, nur trifft es einen mehr, wenn es was Spezielles ist. Trifft mehr als so allgemeine Formulierungen. Immerhin sagt er, sie hätte den Tod dafür verdient, da wäre es gut, wenn der Leser sich ein Bild machen kann. Gelästert ist dann doch eher so Schulmädchenslang.

Mole stand jetzt direkt vor ihm, in seiner ganzen schwabbeligen, verschwitzten Pracht, und hielt ihm seinen Elefantenpimmel direkt vor die Nase. Feucht. Stinkend.
„Saubermachen“, befahl Mole.
„Ja, Sir“, sagte Percy und machte sich an die Arbeit.
Eklige Stelle, hast du gut getroffen, finde ich, mir kamen zumindest deutliche Bilder hoch.

"Die Betäubing klingt in ein paar Stunden ab."
Betäubing? Ist das Holländisch?
Wenn er darin verreckte: Was solls.
Wenn er auf der Flucht erschossen wurde: Gut.
Wenn er es nach draußen schaffte: Besser.
Die Gedanken gut komprimiert

"Wusstest du, dass diese fünfundvierziger Patronen echt stark sind?", sagte sie mit dieser gespielten Freundlichkeit, mit der sie immer mit den Nachbarn auf Grillparties geschwatzt hatte, nur um später über sie zu lästern.
"Die gehen durch alles durch", fuhr sie fort. "Holz, Ziegel, Ehefrauen - und wenn dahinter noch ein Kind steht ..."
find ich gut

Als der Ziegel den Hinterkopf des Aufsehers traf, ertönte ein Knacken als wäre jemand auf einen trockenen Zweig getreten, bevor er wie eine mit Sand gefüllte Puppe umfiel.
„So viel zum Umkehren“, sagte Percy grinsend und wandte sich zu dem Loch.
ist schon ordentlich durchdacht die Geschichte

Wirklich, ich fand sie echt gut, deine Geschichte hier. Das steckt viel drin, obwohl der Text recht kurz ist. Mühe steckt auf jeden Fall auch drin. Für mich ist da auch Horror drin. Dass er am Ende in der Hölle ist, also, dass er tot ist, nachdem Mole an ihm rumwürgt, dass hab ich schon so aus dem Text gelesen. Ich würde das so lassen und nichts mehr groß einbauen, damit es jedem klar ist.

Gutes Ding, finde ich


Lollek

 

Hallo, werter Herr!


Betäubing? Ist das Holländisch?

So ein Mist. Ich habe heute den ganzen Abschnitt umgeschrieben. Das muss mir dabei passiert sein. Danke fürs finden!!


Die Stelle finde ich ein bisschen zu schwach. Die Beispiele sind zu abgenutzt bzw. zu unpersönlich. Die hast du schnell runtergeschrieben, weil du mit der Handlung vorankommen wolltest. Ist ja an sich nichts so Störendes hier, aber bisschen mehr Details wären schon gut. Was hat sie über ihn erzählt? Mit wem hat sie ihn betrogen? Da braucht es gar nicht viel mehr Buchstaben für, nur trifft es einen mehr, wenn es was Spezielles ist. Trifft mehr als so allgemeine Formulierungen. Immerhin sagt er, sie hätte den Tod dafür verdient, da wäre es gut, wenn der Leser sich ein Bild machen kann. Gelästert ist dann doch eher so Schulmädchenslang.

Ich bin mit der Stelle auch nicht 100%ig zufrieden. Ist jetzt nach der Krankenstation die nächste größere Baustelle.

Aber auf jeden Fall freue ich mich, dass es dir soweit gefällt.

Vielen Dank für deinen Kommentar!


MfG
Tim

 

«Well, you ain’t never caught a rabbit»
Leiber/Stoller : Hound Dog​

Als der Ziegel den Hinterkopf des Aufsehers traf, ertönte ein Knacken als wäre jemand auf einen trockenen Zweig getreten, bevor er wie eine mit Sand gefüllte Puppe umfiel.

An sich kein Horrorfreund und noch weniger ein Freund von Fickinszenierungen haben mich,

lieber Tim -

die Anrede gefällt mir besser als Dein selbstgewählter nickname, der für mich weniger Leiber-Stollers Windhund als an den Bell Boy des Pete Townsend für Keith Moon in Quadrophonenia erinnern will. -

Tatsächlich haben mich zwo Dinge zu Deinem Text verführt: Der Kommentar von Novak und – The Who, über die Du gerade liest und die handwerklich und intellektuell allemal die scheinbaren Uropas des Rockzirkus überlegen sind. At San Quentin verhinderte dann einen vorzeitigen Abgang oder, um im Bild zu bleiben, bei der „Stange“. Here Eye am!, und wie’s halt so geht, schon meine ich, wieder einen Bezug zu scheinbar weit abseits Liegendem zu spüren:

Zunächst fällt mir der Name des Protagonisten -

Percy Woznyk
– auf und ich vermeine, den Woyzek mehr als anderthalb Jahrhunderte später darin zu entdecken, wenn auch in einer anderen historischen Situation und zugleich als Gegenentwurf zum American Way of Life und dem Land of Free - noch ohne Guantanamo. Dann, manchmal ist es ganz merkwürdig, aber wieder lande ich im frühen 19. Jh. will es mir wie der Versuch einer Umkehrung des Bergwerks zu Falun des E. T. A. Hoffmann erscheinen, wohl wissend, dass ich mich auch irren und ver-irren kann.

Doch vor die Entwirrung haben die Götter den Schweiß gesetzt und ich ruf dabei Pete Townsend als Schutzengel an, der als Lektor und kluger Kopf in Rechtschreibung und Zeichensetzung sich auskennen wird. Sehen wir mal von den ungezählten würde-Konstruktionen ab (hat sich da das would eingeschlichen, das an sich ja mehr als unser würde bedeutet?) ist noch erhebliches zu bewältigen – vor allem in der Zeichensetzung.

Zeichensetzung, ausschließlich Kommas​

Moles Bewegungen wurden ruckartiger, und nach ein paar letzten[,] besonders starken Stößen sackte er schließlich auf Percys Rücken zusammen.
Aufzählung

Als sie den Raum verließen[,] streifte ein letzter Hauch Percys Ohr.

Percy ging in den Abstellraum und tat[,] als würde er suchen, blickte dabei aber immer wieder verstohlen zu der Stelle[,] an der sich das Loch befand.

„Was?“[,] fragte der Aufseher.
„Nein, nein, nein, das ist alles falsch!“[,] rief Percy ängstlich, ...

Angst hatte Percy noch nicht, aber er war kurz davor[,] welche zu haben.
weitere Randbemerkung als Anregung: Statt „haben“ träf’s ein „bekommen“ sicherer …
Er quetsche seinen Arm an seinem plötzlich sehr gebrechlich wirkenden Körper entlang[,] um seinen Kopf betasten zu können.
Nicht alle Infinitvsätze sind vom Komma befreit!

Er zog sich eine Strähne in sein Blickfeld[,] um festzustellen, dass sie von hellem grau war.
Zudem „von hellem Grau“ …

Bevor er sich entschließen konnte weiter zu kriechen[,] wurde er nach unten gedrückt,
Er schrie[,] wie er noch nie geschrien hatte,
Als er hörte[,] wie der Stoff seiner Hose riss.

Bissken Rechtschreibung​

raus kommen
Kann, muss vielleicht sogar, zusammengeschrieben werden.

…, ein kleiner Mann in den sechzigern.
„… in den Sechzigern“

Besser OK / O. K. oder okay / okeh, aber auch okey mit der Variante „okey-dokey!“

Nervösität
Nervosität

Unaufgeregte Anregungen​

In diesen kurzen Sätzen nun weiß ich auf Anhieb nicht, ob zur reinen Ellipse der korrekte Fall gewählt wäre:
Er hatte seinen Sohn geliebt. Über alles.
Da behauptet die Dudenredaktion, dass „über“ den Dativ und Akkusativ regiere. Sei eine statische Lage (wo?) anzuzeigen, regiere der Dativ („über allem“), werde eine Richtung und somit Ortsveränderung angegeben, der Akkusativ (wohin? = über allen)

Die Gänge schienen unendlich weiter zu gehen und das schwache Licht der nackten Glühbirnen, die von der Decke hingen, ließ die dunklen Winkel noch dunkler erscheinen, anstatt den Raum mit schützendem Licht zu erfüllen.
Erinnert an Gehirngänge, die ja auch unendlich neu entstehen und vergehen und zugleich sich neu organisieren, aber dann doch nix weltbewegendes, aber der Teil
… ließ die dunklen Winkel noch dunkler erscheinen …
lässt mich fragen: „Als was?“

Was zum Teufel bedeutet

Er atmete scharf ein, …
Zerreißt/-schneidet es nicht die Lunge? Reichte nicht ein „tief“ einatmen!

…, ging zu dem Tisch hinüber und ging in die Hocke.
Lass den alternden Aufseher vor seinem Ende doch nicht mehr so viel gehen. Vielleicht wäre ein
…, ging zu dem Tisch hinüber und […] in die Hocke
möglich oder auch die Entsubstantivierung durch
„… und hockte sich nieder.“

Der Schluss führt mich dann irgendwie wieder zurück an den Anfang hierselbst, wenn Hans Rosenthal mit all seiner Akrobatik in die Luft spränge und riefe:

Das Publikum war einfach spitze[!]

Wie dem auch sei: im Leben muss einem auch nicht alles gefallen und doch bleibt man bei der Stange. Horkheimer hat einmal die Einzelzelle im Gefängnis als Vollendung der Leibniz'schen Monade angesehen. Wir sollten bescheidener sein und sie als Vollendung der Vereinzelung und dem Höhepunkt der Individualität in Gleichmacherei sehen.

Gruß

Friedel

 

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