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Vera(r)...meist

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18.02.2012
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Vera(r)...meist

Griechenland. Am Meer. Auf einer Bank. Vögel. Geruch nach Süden. Sonne. Ich esse eine Blätterteigtasche. Es könnte ruhiger und schöner nicht sein. Da kitzelt mich etwas am Bein. Es ist eine Ameise, die sich wohl verlaufen hat. Vielleicht ist sie auch für kurz absichtlich ausgestiegen aus dem Strom. Ihre Kollegen jedenfalls rennen wichtigtuerisch in eine gezielte Richtung und schleppen allen möglichen Kleinkram im Akkord.

Da entdecke ich unter ihnen eine Ameise, die sich erfolglos an einem riesigen Blätterteigstück versucht, das mir von meiner Teigtasche abgebröckelt ist. Ameisen können ja bekanntlich ein Vielfaches ihres Körpergewichts stemmen und davontragen, aber bei diesem Teigstück kommt sogar ein Ameisenrückgrat an seine Grenzen. Die anderen Ameisen scheinen das genauso zu sehen. Sofort legen einige ihre Arbeit nieder und eilen der zur Selbstüberschätzung neigenden Ameise zur Hilfe.

Um zu ihrem Bau oder Hügel zu kommen, oder was auch immer diese Kleinwesen für ein Mehrgenerationenobjekt bewohnen, müssen sie einen Bordstein erklimmen. Voll motiviertem Tatendrang steuern nun neun Ameisen samt dem großen Blätterteigstück den Aufstieg desselben an. Der Übergang von der Horizontalen in die Vertikale erweist sich als schwierig, denn so ein Blätterteigstück ist nicht biegsam und sie müssen sich gut absprechen, wie diese 90° zu nehmen sind. Wer, wo, wie, was heben, schrägstellen, stemmen muss. Sie schaffen es. Schon erkämpfen sie die ersten Höhenmillimeter.

Doch da, plötzlich, es geht so schnell, ich kann nicht sagen, was passiert ist. Ob es einer zu doof oder zu schwer geworden ist, oder ist eine gestolpert? Jedenfalls purzeln die Ameisen samt Blätterteigstück wieder rücklings in die Horizontale.

Ohne auch nur eine Schreck- oder Verwunderungssekunde auszuharren, rappeln sie sich hektisch wieder auf, packen das Teigstück an und versuchen es in ihrem unermüdlichen Eifer immer wieder. Ohne Erfolg. Einmal erreichen sie fast den Gipfel und ich fiebere mit und feuer sie an wie bei einem WM Endspiel. Doch in dem leichten Überhang kurz vor dem Ausstieg kommen sie ins Wackeln und landen, zum ich weiß nicht wievielten Mal, auf dem Rücken. Ich weiß nur, ich selbst hätte längst aufgegeben. Da lob ich meinen Verstand.

Es ist kaum auszuhalten, was für ein schreckliches Schauspiel. Weg ist meine harmonische, innere Ruhe. Ich bin völlig angespannt und überlege, ob ich in das Naturgeschehen eingreifen soll und ich den kleinen Wesen einfach mal zeige, wie poplig doch alles ist mit der richtigen Größe. Gott sei Dank fallen in diesem Moment Ameisen und Blätterteigstück ein weiteres Mal zu Boden. Dabei zerbricht das Teigstück, lädiert von der Prozedur, in fünf kleine, für Ameisen gut transportierbare Teile. Puh. Es ist geschafft. Ich bin erleichtert.

Die kleine Ameise erforscht noch immer in aufgeregtem Zickzack-Marsch mein Bein. Ich lasse sie auf meine Hand spazieren, die sie sofort neugierig zu umkreisen beginnt.
Mit einem kleinen Blätterteigstück setze ich sie auf dem Bordstein ab. Und was macht das dumme, kleine Ding? Nimmt das Teigstück auf, läuft damit in die verkehrte Richtung und stürzt ab. Was für dämliche Kleinwesen, denke ich überheblich.

------------------

"Hey, cool, kommt alle mal her, da kommen wieder welche."
"Ehrlich? Wow, ist ja spitze, denen zeigen wir`s."
"Gib dir das. Das ist die Alte von heute Mittag unten am Meer. Der haben wir ne fette Show abgezogen. Die hält uns voll für doof."
"Das war der Hit, echt, die war voll fertig."
"Ihr wart aber auch verdammt gut."
"Alles eine Frage der Übung."
"Ist das ehrlich die? Lass mal sehen."
"Mann, unglaublich, ist ja riesig."
"Ok, the show must go on, schlagt ein!"
"Yeah!"
"He, die loben grad voll die Romantik von dem Platz: "Oh, wie ist das hübsch, so kuschelig das Eck, ein echter Glücksgriff" und bla und dann verliebte Küsschen. So geil echt, unsere Falle."
"He, gebt euch die Blicke, die schweben vor Glückseligkeit. Wenn die wüssten, die Deppen."
"Wieso? Die haben hier doch einen echten Treffer gelandet, hahaha."
"Aber haltet euch noch zurück, lasst sie mal schön ihr Zelt und sonstiges Zeug aufbauen."
"Ja genau, bleiben wir vorerst noch versteckt. Heute Nacht überfallen wir sie dann."
"Oh Mann, kann ich nicht kurz die Brösel von ihrem Keks...?"
"Nein, schön hiergeblieben, dass das klar ist, sonst überlegen sie sich`s am Ende noch anders."

"Zwei Stunden bauen die jetzt schon auf. Das tut fast weh."
"Ja, das gibt ein böses Erwachen morgen."
"Arme Schweine."
"Ach Quatsch, komm bloß nicht mit der Mitleidsnummer."
"Eben, die halten sich doch für ganz Große."

"Hey, endlich pennen die, ging ja ätzend lang das dämliche Romantikgesäusel."
"Kein Wunder, wenn die Wein trinken, das kenn`n wir doch."
"Hoffentlich haben sie was drin gelassen."
"Ich schau mal nach."
"Warte, nicht so eilig, lass mir auch was übrig."
"He, schubs nicht, wird schon genug für alle da sein."
"Okay, auf geht`s, Jungs und Mädels. Klar zum Entern!"
"Juchuuuh!"

"Wie komm ich da rein?"
"Die Autotüren sind gar nicht so dicht, da kommst du locker durch, die Größeren unter euch gehen durch den Kühler vorne rein, ihr schlängelt euch dann bis zum Armaturenbrett durch."
"Wo ist das Problem? Stellt euch nicht an. Ihr findet hier überall ne Lücke, das is ne rollende Schrottkiste."
"Eben ey, da kommt ihr rundrum locker rein."
"Ich schau mal, was es im Zelt so gibt."
"Warte, ich komm mit."
"Ich auch."
"Hey, die haben ja Vorräte für mehrere Wochen mit. Verdammt geil, echt. Kommt her, schaut euch das an."
"Der Hammer."
"Boah, Paradies nichts dagegen."
"Alles klar, die Hungrigen unter euch erst mal schön vollfressen und dann Abtransport in den Bau, soviel eben geht."
"Alles klar, Chef, wird gemacht."
"Pisst sie noch nicht an, verstanden? Lasst sie schlafen. Erst wenn`s langsam hell wird, könnt ihr sie vollpissen."
"Mann, schade."
"Ja echt, mich reizt`s jetzt schon."
"Mist. Und mich kribbelts ziemlich, ich muss mal."
"Nee Jungs, ihr wartet, pisst woanders hin, ihr verderbt uns sonst die Show."
"Ok, ist ja gut."
"Ja. Geht klar."
"Ich halt hier die Stellung heute, Leute. Piss die voll an, sobald sie aufwachen, ich sags euch. Ich will ihre dämlichen Gesichter sehen und wenn ich dabei drauf gehe. Scheißegal, das ist es Wert."
"Saugeile Idee, bin dabei."
"Ich auch."
"Ich auch."
"Ich auch."

 

Hallo ihr Lieben,

es ist fraglich, ob diese Geschichte wirklich lustig ist, oder ob sie eher zwar oberflächlich aber doch tiefgründig ist?
Manchmal sind die Grenzen fließend zwischen Tragik und Humor. Wo ich die Geschichte einordnen soll, ich weiß es nicht? Jetzt warte ich auf die Kritiken.
Dadurch werde ich schlauer.

Es grüßt
das Flatterhirn

 

Hallo Flatterhirn,

mit deinem Kommentar nimmst du mir eigentlich schon den Wind aus den Segeln. Ich las die Geschichte und dachte die ganze Zeit: "Humor? Wieso Humor?"

Ich weiß nicht so recht, wo ich deine Geschichte hinstecken würde, am ehesten vielleicht noch in Alltag, denn wirklich philosophisch ist das Ganze nicht, solche gedanken hat jeder, der auf einer Grillparty im Sommer drei Caipis zuviel gekippt hat.

Hat mich nicht begeistert.

Penny

 

Hallo Fh!

Ein launiger Blick auf das Treiben der Ameisen.
Die Geschichte gefällt mir, bis auf den Absatz, der mit: „Ich kann die kleine Ameise gut verstehen ...“ beginnt. Da geht es mir zu sehr um den Erzähler, der sich dort selbst analysiert. Das ist nicht lustig.

Die Protagonisten sind die Ameisen. Sie haben ein Problem damit, das Kuchenstück in ihren Bau zu transportieren und lösen es letztendlich. Das ist die Handlung dieser Geschichte.
So gesehen ist sogar der Auftritt der einzelnen Ameise in Frage zu stellen.
Der Hauptteil könnte noch etwas ausgebaut werden.

Zum Beispiel hier:

Einmal erreichen sie tatsächlich fast den Gipfel. Ich fiebere mit und feuer sie an, wie bei einem WM Endspiel. Aber rumms, padautz.
Was ist da passiert? Rumms, padauz ist ein bisschen wenig.


Gruß

Asterix

 

Hallo flatterhirn,

mir geht es ähnlich wie Asterix. Ich finde schon, dass diese Geschichte zu Humor gehören kann, es ist halt ein eher schmunzeliger Blick auf das Treiben der Ameisen. Keine kracherte Comedy, sondern launig und freundlich. Schmunzelnd eben. Die tiefgründigen Gedanken allerdings, also wenn die menschliche Beobachterin das Sinnieren darüber anfängt, dass sie eine ist, die eher etwas aussschert, wie die eine kleine Ameise, das würde ich persönlich eher streichen. Ich finde weder diese Gedanken besonders tiefgründig noch haben sie Komisches an sich. Jedenfalls so, wie es hier aufgezogen ist. Was anderes wäre es vielleicht, wenn man den Vergleich Ameise Mensch ins Absurde treiben würde. Dazu aber habe ich gerade keine Idee. Ich würde auch, wie Asterix das vorgeschlagen hat, die emsigen Bemühungen deiner Ameisen ausbauen. Irgendwas Drolliges reinbringen. Bitte frag mich jetzt nicht, was, bin gerade vom Job gekommen und supereinfallslos. Aber wichtig fände ich einen Ausbau schon, denn sonst bleiben die story und der Handlungsablauf zu flach.

Hier noch ein paar Kleinigkeiten Tippfehler und son Kram:

ein Bougatza.

Heißt das nicht vielleicht eine Boudingsbums?

Ein Blätterteigmantel, mit Pudding gefüllt. Es könnte ruhiger und schöner nicht sein. (...) Es ist eine Ameise. Die muss sich entweder verlaufen haben, oder ist für kurze Zeit absichtlich ausgestiegen aus dem Strom.

Statt Blätterteigmantel würde ich schreiben Blätterteigtasche
Es könnte nicht ruhiger und schöner sein.
... sich entweder verlaufen haben (KEIN KOMMA) oder ist für ...

dieses dagegen sein.
dieses Dagegensein

Sollen andere doch denken und tun was sie wollen
Sollen andere doch denken und tun, (KOMMA) was sie wollen

Du hast Recht kleine Ausreißer Ameise,

Du hast Recht, (KOMMA) kleine Ausreißerameise,

Bekanntlich können Ameisen ja ein Vielfaches ihres Körpergewichtes stemmen und davon tragen, aber das Teigstück hier, ist wirklich ein Vielfaches zu viel für eine einzige Ameise.
Vielleiht hast du die Wdh. hier als Stilmittel eingesetzt, find ich hier trotzdem nicht so glücklich.

Voll motiviertem Tatendrang, steuern nun neun Ameisen, samt dem großen Blätterteigstück den Aufstieg desselben an.

Voll motiviertem Tatendrang (KEIN KOMMA) steuern nun ...

Doch da, ganz plötzlich, es geht so schnell, ich kann nicht sagen,(KOMMA)was passiert ist. Ob es einer zu doof (Kein Komma) oder zu schwer geworden ist, oder ist vielleicht eine von ihnen gestolpert? Jedenfalls purzeln die Ameisen samt Blätterteigstück wieder rücklings in die Horizontale. In ihrem unermüdlichen Eifer (KEIN KOMMA)versuchen sie es erfolglos immer wieder. Einmal erreichen sie tatsächlich fast den Gipfel. Ich fiebere mit und feuer sie an, wie bei einem WM Endspiel. Aber rumms, padautz.

pardauz


Die Endfrage zum Schluss - mmmhh, ich muss mal gestehn, ich begreife gar nicht, was du da sagen willst. Ich hoffe, es ist nur der Job, der gerade meinen Kopf zukleistert. Aber guck zur Vorsicht mal, ob andere Leute des Gag kapieren.

Liebe Grüße von der Novak

 
Zuletzt bearbeitet:

Grüße euch
Penny-Lane, Asterix und Novak,

Danke euch vielmals für die Kritik!
Fühl mich manchmal festgeklemmt und dadurch ein Stück weiter geschubst. Tut gut!
Ich hatte schon ein ungutes Gefühl bei der Geschichte, jetzt wird mir klar, warum. Habe jetzt etwas ganz anderes daraus gemacht. Ob das so in Ordnung ist? So ein Two in One hält sich nicht unbedingt an die Kurzgeschichten Regeln? Aber ich versuche es mal so. Es ist vielleicht mehr Witz drin? Witz immer schwierig. Da bin ich selbst auch kritisch.
Wenn ihr euch nochmal dazu äußern würdet? Vielleicht bekomm ich die Geschichte auch noch anders zusammen gerückt? Morgen schau ich nochmal drüber.
Asterix, ich habe wieder ein Problem mit der Überschrift. Hilfe!


Jetzt Bett.
Gute Nacht

Danke und Gruß
FH

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo FH,

hab deine kleine Ameisengeschichte letzte Woche schon mal gelesen, hatte aber keine Zeit zu kommentieren. Überrascht, stelle ich jetzt fest, dass sich die Geschichter verlängert hat :confused:

Naja - also eigentlich finde ich jetzt zwei Geschichten vor. Die haben beide nicht unbedingt miteinander zu tun, außer dass es beide Male um Ameisen geht und die Geschichte(n) aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt werden. Das ist amüsant, wobei mir sogar die zweite Geschichte, nur aus direkter Rede bestehend, besser gefällt. Da sind durchaus ein paar coole Sprüche dabei und mir kommt dabei manchmal dieser Zeichentrickfilm mit den Ameisen und Heuschrecken in den Sinn - hab blöderweise den Titel vergessen.

Den ersten Teil find ich (immer noch) nicht so prickelnd. Manches ist durchaus zum Schmunzeln, aber Humor - ich weiß nicht. Humor ist eben auch total schwierig, vor allem weil jeder seinen eigenen Humor hat und man kanns da nur schwer jedem Recht machen. Ich finde im ersten Teil manche Szenen auch zu ausführlich, da will man vielleicht lachen, aber die langen, schwierigen Satzkonstruktionen machen das Ganze etwas zäh. Deswegen mag ich den zweiten Teil lieber - obwohl ich daraus eine eigene Geschichte gemacht hätte.

Noch ein paar Fehler hab ich entdeckt, auch wenn du schon fleissig vieles korrigiert hast

Ameisenrückrad

Du meinst sicher das Rückgrat der Ameise ;)

Blätterteigstück setzte ich sie

Blätterteigstück setze ich sie

Ansonsten - nette Gutenachtgeschichte - so kurz vor dem Schlafengehen :sleep:


Grüße

Resi26

Nachtrag - sehe grade, du hast die Zwischentitel nochmal geändert. Das macht es jetzt zwar etwas klarer für mich - mit "Groß und Klein" / "Klein und Groß" (oder so?) konnte ich nix anfangen. Trotzdem finde ich immer noch dass es zwei Geschichten sind. Vielleicht bin ich morgen - ausgeschlafen - anderer Meinung :Pfeif:

 

Hallo Resi,

ich danke dir für deine Kritik!
Hast mir an anderer Stelle schon viel gebracht. Ich bin immer so schnell fertig, häng dann fest, seh auch nichts mehr, völlige Betriebsblindheit eben. Ein großes Hä?

Bin ganz überrascht, was noch so werden kann, wenn man gute, klare, ehrliche Anstöße zu den Geschichten bekommt.
Habe versucht wieder kompakter zu werden und einige Sätze rausgeworfen. Die Trennung zwischen den Geschichten ist aufgehoben, indem ich sie in Zusammenhang gestellt habe.

Sind jetzt trotzdem noch zwei verschiedene Perspektiven in einer Geschichte, aber eben sinnvoller verknüpft, da sie nun was miteinander zu tun haben. Was meinst du? Ich denke der Dialog der Ameisen ist jetzt wirklich der interessantere Teil, aber sie sollen ja auch die Sieger der Geschichte sein!

Mit Überschriften habe ich so meine Probleme. Da übe ich mich noch dran.

Fürs korrigieren, so manch peinlichen Fehlers, bin ich dir sehr dankbar!

Sonnige Grüße
FH

 

Hallo, liebe FH,
ich bin total erstaunt, in welcher Geschwindigkeit du Geschichten abänderst, ich brauch immer einen Monat zum Überlegen und bei dir geht das im Minutentakt.:lol: Echt irre. Könntest du mir mal was von abgeben, von der Geschwindigkeit.
Da du so schnell bist, fass ich mal den Mut und reg noch mal eine kleine Überarbeitung an.
Aber zuerst mal zu der neuen Geschichte. Resi hatte ja schon angemahnt, dass die beiden Teile zu wenig miteinander zu tun hatten. Das hast du jetzt besser gelöst.
Beide Geschichten haben eine Verbindung. Dass es aus zwei Perspektiven geschrieben ist, das macht gar nichts.
Meine Vorschläge:
Den zweiten Teil ein bisschen kürzen. Die frechen Ameisen kommen schon beim Leser an. Aber manches wiederholt sich, das würde ich da noch rausstreichen.
Und was den ersten Teil betrifft, das wollte ich dir schon nach der ersten Neufassung schreiben, und es würde immer noch passen: Den Aspekt "kleine Große", den würde ich noch ein kleines bisschen verstärken. Ein paar Sprüche einbauen, die die Überheblichkeit des Menschen der Ameise gegenüber noch ein bisschen verdeutlichen.

Was übrigens die Fehler betrifft, du musst dir mal die Kommaregeln angucken, du haust leider ganz oft einfache harmlose Satzteile durch Komma ab.
Ich schick dir einfach die gesamte korrigierte Geschichte. Nur Rechtschreibfehler - als PM.
Ich hoffe, das ist für dich ok.

Liebe Grüße von Novak und viel Spaß beim Weiterschreiben

 

Liebe Novak,

ich bin dir wirklich total dankbar für deine Mühe. Auch für den Crashkurs Kommasetzung. Das ist lange her und ich hab es nie recht aufgefrischt. Immer einfach frei nach Gefühl ein Komma gesetzt. Und da stimmt wohl stellenweise mit meinem Gefühl etwas nicht.
Ich übe weiter, jetzt mit grammatikalischem Hintergrund. Sicher werde ich trotzdem hier und da noch Kommafehler machen, bis ich das richtig sitzen habe.
Ich habe hoffentlich nichts übersehen und alles korrigiert. Vielen, lieben Dank!

Mit dem Schnell-Schreiben hast du Recht. Das ist bei mir ganz komisch. Man kann mich ohne Stift und Papier in einen Raum sperren und mir die Aufgabe geben eine Geschichte zu überlegen und ich käme verzweifelt und ohne Idee nach Stunden wieder raus.

Ich schreibe erst mit Stift und Papier. Manchmal habe ich nur einen Namen, der mir plötzlich gekommen ist und sonst ist nichts da. Und dann schreibe ich den Namen und plötzlich passiert die ganze Geschichte von ganz alleine. Dann geht das so schnell, dass ich überhaupt nicht mehr hinterher komme mit dem Stift.

Ich schreibe nicht, ich werde geschrieben. So fühlt sich das an. Manchmal wunder ich mich selbst, was da so rauskommt. Denke danach dann, das kommt gar nicht von mir, so denk ich doch gar nicht, das passt nicht zu mir. Deshalb ist Schreiben für mich so spannend. Plötzlich bin ich eine Ameise unter vielen anderen oder sonst irgendwer oder -was und erlebe überraschende Dinge.

Es leidet aber tatsächlich die Qualität unter der Geschwindigkeit. Es gibt immer wieder Lücken, weil ich nicht schnell genug hinter der Geschichte her schreiben kann. Die finde ich dann aber nicht, weil ich die Geschichte erlebt habe und für mich alles klar ist und dafür brauche ich dann euch.

Für alles was ich von euch bekomme bin ich sehr dankbar!

Je mehr ich hier mitbekomme, desto leichter fällt es mir, mich zu anderen zu äußern. Habe aber noch eine ganze Menge Rüstzeug zu sammeln!

Morgen lese ich was von dir.
Bin neugierig und gespannt!
Jetzt Bett.
Besten Dank dir! Wirklich Super!
Gute Nacht
Gruß vom Flatterhirn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo nochmal ich ...
noch ein paar Kleinigkeiten:

Das hatte ich wohl ganz übersehen:
Die Ausreißerameise
Prüf es noch mal nach, aber nach meinem Gefühl gehörts zusammen, getrennt sieht komisch aus. Man schreibt ja auch Wanderheuschrecke.

Sofort legen einige ihre Arbeit nieder und eilen der zur Selbstüberschätzung neigenden Ameise zur Hilfe.

zu Hilfe

Voll motiviertem Tatendrang (KEIN KOMMA) steuern nun neun Ameisen (KEIN KOMMA) samt dem großen Blätterteigstück den Aufstieg desselben an.

Doch da, plötzlich, es geht so schnell, ich kann nicht sagen, (Komma) was passiert ist.

Klar (Kein Komma) zum Entern!"
(...)

"Warte, ich komm mit."


Klar zum Entern ist wohl ein fester Begriff.

Morgen lese ich was von dir.
Bin neugierig und gespannt!

Deshalb hab ichs ja nicht gemacht, war nur die Ideengeberin des "kleinen Krabbelns", Deswegen hatte ich mich gefreut, dass so früh eine Geschichte kam.
Liebe Grüße
Novak

 

Hi,

Na das sieht doch jetzt ganz gut aus. Der Übergang, finde ich, ist jetzt auch gelungen, das passt jetzt echt gut zusammen. Nach mehrmaligem Lesen gefällt mir jetzt auch der Ansatz viel besser, den ersten Teil aus der Erzählerperspektive zu erzählen, den zweiten durchgängig in direkter Rede aus Sicht der Ameisen.

Aus deinem letzten Kommentar hat mir besonders folgender Satz gefallen

Ich schreibe nicht, ich werde geschrieben.

Ich kenne das so gut, weil es mir oft ebenso geht. Wenn du nicht gerade eine totale Blockade hast, ist es oft genau das Gegenteil. Die Gedanken und Ideen schwirren nur so und man kommt kaum mit Schreiben nach. Ich schreibe doch überwiegend am PC, das wimmelt dann nur so vor Tippfehlern, weil ich ein eigenentwickeltes "7-Finger-Suchsystem" verwende. Wenn ich mit der Hand schreibe, ist es noch furchtbarer, weil ich dann oft anschliessend mein eigenes Gekrakel nicht mehr entziffern kann.

Aber umso wichtiger ist die anschliessende (mehrmalige) Überarbeitung. Beim "Ins-Reine-schreiben" werden schon wieder die ersten Phrasen umformuliert, Sätze rausgestrichen oder neue eingefügt. Das ist manchmal ein mühsamer Prozess, weil beim Überarbeiten oft der Ideenfluß nicht mehr so da ist. Das ist dann gewissermaßen eine kreative Ruhephase, wo es mehr auf das Handwerkliche ankommt. Da merkt mann dann, dass Schreiben wirklich Arbeit ist, habe ich früher auch nie gedacht ;)

Ich habe zudem oft das Probrelm, dass ich die besten Ideen und wirklich tolle Sätze beim Autofahren habe, da kann ich natürlich nichts aufschreiben. Das ärgert mich, weil ich das hinterher mit Sicherheit nicht mehr so hinkriege. Hast du ne Idee wie man das Probelm löst? Diktiergerät (altmodisch - gibts sowas heute überhaupt noch?) oder Handy mit Aufnahmefunktion? Müsste ich vielleicht mal probieren.

Ja, dann weiter so.

Viele Grüße

Resi26

 

Hallo Resi,

Au, das ist echt schwierig. Mit Ideenblitzen beim Autofahren. Mein Gehirn könnte sich das auch nicht merken. Das gute, alte Diktiergerät ist da sicher gar nicht so schlecht. Irgendwann habe ich mal von Lern-Methoden gehört, die einem das Einprägen schwieriger Dinge erleichtern. Die Schweizer sind da groß dabei. Bildhaft, als Bildergeschichte den Satz verpackt, zum Beispiel erleichtert das Merken. Und wirklich, das funktioniert auch ganz gut! Ist ja wirklich schade, wenn wertvolle Ideen verloren gehen.

Du hast Recht, es ist ein bisschen frech, dass ich fast mit Rohfassungen hier reinplatze. Irgendwann habe ich das Schreiben entdeckt und dann einen Schreibkurs besucht. Die Kursleiterin hat uns vermittelt, wie wichtig die Rohfassung ist und mit wieviel Feingespür das Überarbeiten angegangen werden muss, damit die Frische erhalten bleibt. Durch das Lesen eurer Kritiken, lerne ich jetzt erst so richtig Punkte kennen, die es zu berücksichtigen gibt. Wahnsinn, was ihr so alles findet in und an den Texten!

Ich bin ein Anfänger auf diesem Gebiet und hoffe, hier trotzdem meine Berechtigung zu finden. Das ist schon ein hohes Niveau, auf dem hier gearbeitet wird, da will ich auch mal hin, hab aber noch ein bisschen Weg.
Es macht Spaß dazu zu lernen. Und zu sehen wie durch klare Kicks in eine neue Richtung, die Texte dazu gewinnen können.

Du hast z.B. meinen gestreckten Anfang kritisiert, dass war super, das seh ich dann selbst nicht. Ich wollts besser machen und habs grad vermasselt. Hab also gleich wieder sämtliche Sätze rausgeworfen.
Da ist der Austausch einfach gewinnbringend.

Habe mir jetzt ein Büchlein mit Tipps besorgt.
Bin am Lernen.

DANKE!

Schön, der Frühling ist da.
Schnell raus.

Sonnige Grüße
Flatterhirn

 

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