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Vater unser.

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13.12.2016
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Vater unser.

Ich hatte vor drei Tagen ein Telefonat mit meiner Mutter. Sie meinte, sie finde es schön, alleine zu wohnen, vielleicht in einer eigenen Wohnung. Es gebe im Haus zehn Stockwerke höher eine kleine gemütliche Einraumwohnung zu kaufen. Nicht günstig, aber... da könnte sie halt ihre Ruhe haben. Und das sagte sie zu mir! Der überhaupt kein Geld hat. Sie sagte es nicht zu meinen älteren Schwestern, auch nicht zu meiner Zwillingsschwester, auch nicht zu meiner jüngsten Schwester, die alle hübsch verheiratet und schön versorgt waren, sondern zu mir, der überhaupt kein Geld besaß. Ich nahm an, sie setzte dabei allein auf mein Talent, andere Leute zu motivieren, das Geld auszugeben. Vielleicht für eine gut geschnittene Einraumwohnung irgendwo in einem Moskauer Vorort.

- Gut, sagte ich, aber Ignat (mein jüngerer Brüder), der kümmert sich doch um dich oder? Es ist doch schön, ihn dabei zu haben? Wie willst du ohne ihn leben? Und der Vater?

- Ja, sagte sie, das schon, aber, weißt du, Ignats Kinder sind die ganze Zeit krank. Zur Zeit sitzen sie – alle neun – daheim mit einer Grippe. Kaum auszuhalten!

Ich stellte mir meine Kindheit vor, wie wir sechs Kinder und die Eltern in dieser Vierzimmerwohnung lebten, und machte ihr direkt einen Vorschlag:

- Mutter, warte doch den nächsten Sonntag ab! Der Vater wird schwimmen gehen, der Bruder samt Familie wird sich sicherlich brav zum Gottesdienst schleichen. Tausche einfach das Wohnungsschloss aus, während niemand zu Hause ist!

Dann legte ich auf. Den guten Sinn für Humor muss man immer parat haben.

Am Sonntag wurde ich von meinem Telefon geweckt. Ich schaute auf die Uhr. 3 Uhr nachts. Die Mutter meiner sieben Nichten und Neffen, die Frau meines einzigen Bruders, die einzige Schwiegertochter meiner Mutter war am Apparat. Sie ging direkt zur Sache:

- Max, du musst mit der Großmutter reden, sie ist total durchgedreht!

- Was ist mit der Mutter los? – meinte ich, und rechnete im Kopf, welche Zeit es wohl in Moskau war. Man hatte dort definitiv keine Vorstellung von Zeitverschiebung, die die ganzen Kontinente trennen könnte.

Die Schwägerin meinte, die Großmutter habe das Wohnungsschloss austauschen lassen. Niemand könnte in die Wohnung.

- Wo ist das Problem? - fragte ich. - Es wird langsam Zeit, dass ihr das Familiennest endgültig verlasst. Die Alte spinnt nicht, sie hat Recht. Ihr müsst die Bude räumen! Ich habe gehört, es gibt gerade im Haus eine nette Einraumwohnung zu kaufen! - Den guten Sinn für Humor darf man selbst um drei Uhr nachts nicht vergessen.

- Ja, das schon, sagte die Schwägerin, aber wir machen uns die Sorgen nicht um uns, sondern um die Großmutter selbst. Der Großvater ist nämlich schwimmen gegangen und wird gleich zurückkommen. Wir haben draußen gerade -20 Grad, und er mag keine Verzögerungen auf dem Weg nach Hause. Wenn er nach dem Schwimmen im Eisloch daheim ankommt und feststellt, was die Sache ist, reißt er die Wohnungstür samt der Großmutter aus den Angeln.

Ich musste kurz an meinen Vater denken. Mein feiner Sinn für Humor verflüchtigte sich. Mein Vater? Er hatte schon 75 Jahre am Buckel, aber immer noch eine goldene Medaille im Stoßen von der Weltmeisterschaft 1965 im Schrank. Die würde er sich natürlich um jeden Preis holen wollen. Samt des Schrankes, der Tür und des Leichnams meiner Mutter. Ohne Schlüssel... Ich rief sie an und versprach ihr, diese wunderbare Idee über den Kauf der Wohnung zehn Stockwerke höher meinen Geschwistern etwas schmackhafter zu machen.

Vor drei Tagen rief mich meine Mutter an. Sie sagte, sie fände es schön, nicht in einer Wohnung mit so vielen Menschen zusammenzuleben. Sie möchte gerne allein leben. Es stünde gerade eine Zweiraumwohnung im Haus zehn Stockwerke tiefer zum Verkauf. Sie sei zwar etwas teurer, als die Wohnung vor einem Monat, aber sehr nett geschnitten.

Ich fragte sie, ob sie nicht bis zum nächsten Sonntag warten kann. Da würde der Bruder samt Familie brav zur Kirche gehen. Der Vater würde schwimmen... Nein, nein und noch mal nein! Den Vater muss sie definitiv mit ins Boot holen!

 

Hey, Baba Schuster, mach mal langsam! Vier Geschichten in zehn Tagen ... na, immerhin sind sie alle kurz, und über die Feiertage ist hier kein allzu großes Gedränge. Aber fürs neue Jahr schlage ich vor, dass du die Schlagzahl etwas reduzierst.

Diese Geschichte hier ist ganz hübsch, aber ich zweifle, ob es wirklich als Satire durchgeht. Nach meinem Verständnis müsste sie dafür gesellschaftliche oder politische Zustände aufs Korn nehmen, das tut dein Text nur ganz am Rande. (Typische Familienstrukturen in Russland? Wohnsituation in Moskau?) Dementsprechend finde ich auch den Tag "Gesellschaft" etwas hoch gegriffen. Für mich ist das schlicht unter Humor anzusiedeln.

Gewöhnungsbedürftig finde ich den Gebrauch von Spiegelstrichen anstelle von Anführungszeichen, auch wenn es dafür literarische Vorbilder geben mag. Du bist da auch nicht konsequent, etwa in diesem Absatz:

- Wo ist das Problem? - fragte ich. - Es wird langsam Zeit, dass ihr das Familiennest endgültig verlässt. Die Alte spinnt nicht, sie hat Recht. Ihr müsst die Bude räumen! Ich habe gehört, es gibt gerade im Haus eine nette Einraumwohnung zu kaufen! - Den guten Sinn für Humor darf man selbst um 3 Uhr nachts nicht vergessen.
Da hättest du in Analogie zu einer früheren Stelle zumindest den letzten Satz in einen eigenen Absatz (ohne Spiegelstrich) setzen sollen. Dann ist mir noch ein Fehler ins Auge gesprungen:
Es wird langsam Zeit, dass ihr das Familiennest endgültig verlässt.
Es müsste "verlasst" heißen.

Grüße vom Holg ...

 
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Hallo Herr Schuster,

wie isset?

Den Humor sollte man übrigens nie ab- oder verlegen und ihn dann nicht widerfinden, ist keine lustige Sache. Der familiäre umzügliche Ringelreigen in einem Haus hat was und manchmal tun gutgemeinte Ratschläge auch ganz gut. Aber zur Satire gehört nicht nur Humor und Ironie (incl. Selbstironie, so kann man selbst besser einstecken), sondern auch kräftige Beißerchen – am besten das Gebiss eines Wolfes und seiner erkennbaren Derivate, nicht eines Pinschers, der sich nur am Hosenbein festbeißt, es sei denn eines Dobermanns, wenn denn ein Pinscher sein muss.

Kurz: Der letzte Biss fehlt. So bleibt‘s eine Humoreske oder ein Schwank, behaupt ich mal. Was ja auch nix Schlechtes ist.

Was nach dem einleitenden Satz mit den Konjunktiefen geschieht, bleibt mir ein kleines Geheimnis

Sie meinte, sie finde es schön, alleine zu wohnen, vielleicht in einer eigenen Wohnung. Es gäbe im Haus zehn Stockwerke höher eine kleine gemütliche Einraumwohnung zu kaufen. Nicht günstig, aber... da würde sie halt ihre Ruhe haben.
Die indirekte Rede erscheint zunächst korrekt, bis durch den Konjunktiv II Zweifel an der Aussage wachgestoßen werden, die im konsequent durchgehaltenen Kon I gar nicht erst aufkämen: es „gebe“ statt „gäbe“, zB. die denglisierte Schlussphase wäre auch einfacher zu formulieren, statt „würde haben“ schlicht „habe“.
Tatsächlich beginnt aber die Rede mit einer Meinung (sie findet es halt schön, allein zu wohnen), die man teilen kann, aber nicht muss. Da ist der Bruder halt näher dran als der Leser, das Publikum. Hätte der erzählende Bruder Zweifel (die durchs „vielleicht“ auch beim Leser ein wenig vorbeirauschen), böte sich – wie schon im „gäbe“ und der leidigen „würde-Konstruktion“ angedeutet, der Konjunktiv irrealis an („fände“, „gäbe“, „hätte“). Ich fände eigentlich eine Geschichte in allen Konjunktiefen der Sprache sehr schön ...

Doch warum wird hier der Konjunktiv ignoriert?

Die Schwägerin meinte, die Großmutter hat das Wohnungsschloss austauschen lassen. Niemand kann in die Wohnung.

Oder hier beim Hörensagen
Ich habe gehört, es gibt gerade im Haus eine nette Einraumwohnung zu kaufen!

Hier wäre ein Komma nachzutragen
- Gut, sagte ich, aber Ignat (mein jüngerer Brüder), der kümmert sich doch um dich[,] oder?
Zahlen bis zwölf werden üblicherweise ausgeschrieben
3 Uhr nachts.

Auslassungspunkte werden i.d. R. Vom vorhergehenden Wort getrennt hiedergeschrieben, wenn sie nicht darauf hinweisen sollen/brauchen, dass an eben diesem Wort wenigstens ein Buchstabe fehle. Das aber schafft ein harmlosscheinendes Apostroph einfacher.

So viel oder so wenig für heute vom

Friedel,
der noch einen guten Rutsch wünscht!

 

Hi,

Ich habe eine Frage. Warum hast du das Werk Vater unser. genannt?

Gruß,
Christine

 

Hallo, Christina,

Du musst auf jeden Fall, sofort, auf der Stelle, deine Frage umändern! Das Wort "Werk" muss sofort entfernt werden. :-)

Jetzt ernst: ich glaube, jeder Leser findet auf diese Frage eine andere Antwort. Das will ich hier nicht beeinflussen. Was ich damit sagen wollte, ist eigentlich völlig egal. Wichtig ist, was der Leser darunter versteht.

Du darfst ruhig deine Meinung dazu äußern oder noch besser! Wie hättest Du die Geschichte lieber betitelt?

Ahoi!

 

Ich stimme Dir voll zu. Du hast völlig recht. Ich verstehe nun leider nicht, was Dich an der ganzen Situation stört?

Es gibt einen realen Autor, der nicht mit der fiktiven Erzählerstimme im Text verglichen werden darf. Diese fiktive Erzählerstimmer, die nicht mit dem Autor verglichen werden darf, wendet sich an eine fiktive Zuhörerschaft, die nicht mit dem realen Leser verglichen werden kann. Es gibt so gut wie keine Berührungspunkte zwischen dem Autor und der Leserschaft im Buch.

z.B. Tolstoj ist der Vater von "Anna Karenina". Meinst Du, dass es sich in diesem Roman um Anna handelt. Pustekuchen. Es handelt sich überwiegend um einen gewissen Lewin, dessen Prototyp Tolstoj selbst war. Das Leben von diesem Hauptperson im Roman ist quasi autobiografisch.

Und nun die Frage, was wollte Tolstoj mit seinem Titel sagen? Keine Ahnung! Tolstoj schrieb darauf, so in etwa: Ich muss noch drei solche Bücher schreiben, um dieses eine Buch zu erklären.

Es ist auf jeden FAll wichtig, einen Hinweis im Titel zu verstecken. Diesen Wink zu verstehen oder einfach zu ignorieren obliegt allein dem realen Leser.

 
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Hi Reinhard,


"wenn du uns nicht sagst worauf der Titel anspielen soll, nicht in der Lage sind einzuschätzen, ob er der Geschichte zuträglich ist oder nicht."

Ich sage vorsichtig, Du brauchst Dich und andere Leser nicht entmündigen. Jeder, der eine Geschichte gelesen hat, ist in der Lage diese Geschichte irgendwie einzuschätzen.

Und ich bin davon überzeugt, dass der Autor dem Leser mit diesem "leichten" Wink im Titel mehr Möglichkeiten bieten, die Geschichte jeder Mal anders zu interprätieren. Dahin liegt ja auch der Reiz beim Lesen, in der Richtung, die der Titel vorgiebt. Und nicht in der Abgeschlossenheit, dieser Richtung, wo der Leser nichts mehr zu interprätieren hätte: "Hier ist es, basta, du musst nicht mehr nachdenken!"

Können wir so machen: Du sagst einfach, wie Du diese Geschichte sonst genannt hättest? Da können wir besser "aufeinander" zugehen.

Gruß
Hr.Schuster

 

Hi,

Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir auch kein besserer Titel ein. Einraumwohnung hätte sie man sie vielleicht nennen können. Vater unser. hast du die Geschichte wahrscheinlich wegen dem Vater der Familie benannt. Er und seine Frau scheinen sich nicht sonderlich zu mögen. Denk ich mir jetzt einfach mal, wegen dem Leichnam der Mutter, den du erwähnt hast.

Gruß,
Christine

 

hallo Reinhardt,

Du kannst sehr gerne mit deinem Alten prügeln. Danach möchte ich einen ausführlichen Bericht haben, in Form einer KG.

"Vater unser" hat tatsächlich etwas mit dem Gott in der Geschichte zu tun oder, besser gesagt, mit der Kirche. In der KG gibt es eine kleine Erwähnung der Kirche. Es wird angedeutet, dass jemand regelmäßig zur Kirche geht. Das ist der einzige Brüder des Erzählers. Der Erzähler weiß ganz genau Bescheid über die christliche Vorliebe seines Bruder, obwohl er mehrere Tausende KM weit weg lebt. Dieser Jemand, Bruder, geht zur Kirche, zeugt ein halbes Dutzend Kinder nebenbei und lebt trotzdem sein Leben weiter, auf Kosten der eigenen Eltern, in der Wohnung der eigenen Eltern. Dies spricht die Mutter an, der dieses Leben inzwischen zu viel ist.

Die Zahl der Stockwerke in einem Haus könnte vielleicht auf einen Turm (z.B. aus Babylon) deuten.
Das Hintergrundwissen: Jemand, der heutzutage in Moskau zur Kirche geht, ist meistens ein religiöser Fanatiker. Hier ist eine kleine Anspielung auf die russisch-orthodoxe Kirche mit den vielen Mitgliedern, die in ihren Familien fünf bis fünfzehn Kinder haben, nach dem Prinzip "Mehret euch!" ohne Rücksicht auf Lebensumstände.

Auf der anderen Seite steht die ältere Generation aus den Zeiten der atheistischen Sowjet Union, die sich da anpassen bzw. weichen muss.

Der Witz/Rat des ERzählers wird von der Mutter ernst genommen und naiv umgesetzt. Die Rechnung geht aber nicht auf, da man den "gar nicht unbedingt gewalttätigen" Vater aus Fleisch und Blut nach dem Schwimmen im Eisloch nicht miteinberechnet.

Der Titel ermöglicht mir ein Spiel mit den Begriffen "göttlicher Vater" (imaginär, im Himmel, weit weg, gleichgültig, abwesend, mit seiner Parollen in der Kirche und der Wirkung dieser Parollen in den einzelnen Familien, wo die unzähligen Kinder die ganze Zeit krank sind) und "Familienvater", in Form von einem alten Mann, der auf seine GEsundheit achtet und anstatt zur Kirche zum Schwimmen im Eisloch geht (nüchtern, gesund, alt aber trotzdem kraftvoll, present, nicht abwesend). Den Rest kannst Du dir weiter überlegen.

Jetzt wird meine Erklärung größer als die Geschichte selbst.
Kann man das irgendwie in der Story herauslesen?

Sorry!

 
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Wie würdest Du reagieren, wenn Du nach Schwimmen im Eisloch bei Außentemperatur von -20 Grad plötzlich feststellen würdest, dass du nicht in deine Wohnung kannst und die Kraft hättest, ohne Schlüssel in die Wohnung zu gelangen.

Was meinst Du, ist die Aussage von der Schwiegertochter, die den ganzen Lebensraum seiner Schwiegermutter mit ihrer neuen kinderreichen Familie in Anspruch genommen hat, irgendwie glaubenswürdig? Meinst Du, sie macht sich da wirklich Sorgen um ihre Schwiegermutter? Die Schwiegermutter, die um jeden Preis weg möchte, aber nciht kann? Oder um den Schwiegervater? Die Mutter kann den Vater auch einfach hereinlassen! Dennoch hat die Schwiegertochter Angst, tatsächlich ausgesetzt zu werden. Und der Erzähler, der nachts angerufen wird, wegen der Zeitverschiebung, kann es einfach nicht durchblicker. Oder all das ist ihm auch einfach egal. Man sieht es an seiner humoristischen Ader gegenüber Problematiken seiner Mutter?

Mir ist in dieser Geschichte wirklich der himmlische Vater (Vater unser) sehr wichtig. Nach seinen Parollen lebt der jüngste Bruder des Erzählers "Mehret euch, egal, was ist". Das ist eine kleine Satire auf einen unterschwelligen Kampf zwischen dem himmlischen Vater, seinen Gefolgten und dem alten Familienvater, mit den obligatorischen Verlusten unter den Zivilisten, hier ist es die Mudder!

Jo!

 

Am Sonntag wurde ich von meinem Telefon geweckt. Ich schaute auf die Uhr. 3 Uhr nachts. Die Mutter meiner sieben Nichten und Neffen, die Frau meines einzigen Bruders, die einzige Schwiegertochter meiner Mutter war am Apparat. Sie ging direkt zur Sache:

- Max, du musst mit der Großmutter reden, sie ist total durchgedreht!

- Was ist mit der Mutter los? – meinte ich, und rechnete im Kopf, welche Zeit es wohl in Moskau war. Man hatte dort definitiv keine Vorstellung von Zeitverschiebung, die die ganzen Kontinente trennen könnte.


Nur mal kurz Herr Schuster
vielleicht solltest du besser recherchieren. In Moskau ist es zwei Stunden später. Jedenfalls derzeit. Ich skype manchmal mit Freunden aus Pieter und Moskau und kann das mit Bestimmtheit sagen. Also müsste es fünf Uhr morgens sein. Na ja, kann ja sein, dass die Mutter aus nem Traum aufgeschreckt ist, oder ans Eisschwimmen denken musste oder dass gerade die nackte Margarita auf ihrem Besen über Moskau fliegt.

Beste Grüße
Isegrims

 
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Hallo, Isegrims,

Dank für deinen Hinweis!

"vielleicht solltest du besser recherchieren. In Moskau ist es zwei Stunden später. Jedenfalls derzeit. Ich skype manchmal mit Freunden aus Pieter und Moskau und kann das mit Bestimmtheit sagen."

Ich weiß nicht, steht es im Text, dass der Erzähler in Europa lebt? (ich vermute jetzt stark, dass Du in Europa lebt!). Gibt es irgendwelche Hinweise dafür? Nein. Eher so was, wie:

"Man hatte dort definitiv keine Vorstellung von Zeitverschiebung, die die ganzen Kontinente trennen könnte".

Ich hätte einfach Neu York oder Las Vergas oder Mexico-City schreiben können. Ich entschied mich einfach für diesen Nebensatz und die Zeitangabe "drei Uhr nachts". Der Leser kann selber, nach Bedarf recherchieren und ausrechnen. Je nachdem aus welchem Gottesdienst die Familie gerade zurückgekehrt ist: Morgengottesdiesnt, Abendmesses etc. Plus Zeitverschiebung. Meine Rechnung geht gut auf, und der Max kann nur um 3 Uhr nachts geweckt werden.

Hier steckt eigentlich der nächste Hinweis auf den Verbleib von Max. Max, der dem Mütterchen Russland mit den Gängen zur Kirchen mit "Zwiebeltürmchen" und im "Eislochschwimmen" und den "babylonischen" Hochhäusern mit überfüllten Wohnungen den Rücken gekehrt hat und sein GLück nicht bei den Eltern auf dem SOfa versucht, sondern in einem "feindlichen" Land der Superlative (Vielleicht auch nciht! Vielleicht sitzt er nur in Guantanamo und in Venezuela). Egal.

Jo!

 
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Ich hätte da noch ne Interpretation des Titels,

liebe Gemeinde,
mein lieber Schuster,

- wo kein Aufzug, da auch kein Vater unser, jenes feine Gerät, aus dem Frau Nahles kürzlich noch per Dekret eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme draus machen wollte mit fachmännischem Bedienungspersonal (zur Halbzeit der Ausbildung gäbe es dann einen „Paternosterjungwerker“) und wer die dreieinhalbjährige Ausbildung überstände einen Facharbeiterbrief zum „Paternostersteuermann“, "...piloten" oder so ähnlich, wobei ich "...führer" aufs energischste ablehnen werde, hat doch Teutschland von und an Führern genug.

Leider hat Frau Nahles ihren Ordnungsfimmel (oder Profilierungssucht?) nach wenigem Maulen potentiell stillzulegender Paternosterbetreiber (hierorts das Rathaus z. B.) eingesehen und wenn es heute mal nicht so rund läuft, reicht ein Vater unser mitsamt einer umfassenden Vergebung aller Schuld(en).

Aber auch da findet er keine satura, der

Friedel

 

Hallo Friedel,

manche Wortkrieger, ob Anfänger oder Senioren, die hier ihre Kurzgeschichten hochladen, werden von den Anderen aufgefordert, sich den ihren Geschichten zu äußern, den Text zu erklären: "Wie war es doch noch gemeint?" oder so...
Wurdest Du, Fiedel, jemals von jemandem hier aufgefordert, deine eigene Kommentare zu erläutern, zu kommentieren? "Wie meinst Du es?" oder so...

Gerne dein Komm gelesen! Das ist bestimmt der Kommentar des Tages, wenn nicht der ganzen Woche! ;-)

Schönes Wetter am WE,
Jo!

 

Hallo!

Und täglich grüßt die Mutter, wenns nicht das Murmeltier tut … Ja, manchmal wünscht man sich so eine zweite Chance.
Du hättest den Faden von mir aus auch noch weiter führen können. Ich finde solche Geschichten immer interessant.

Gruß

Asterix

 
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Hallo Reinhard,

ich bin hier bei den Wortkriegen "eingestiegen" und dann hieß es nach der ersten KG: zu offensichtlich, schwer zu lesen, mehr untergründiger, nichts zum Interpretieren. Also, so entstand diese Anekdote!

Du hast Recht, das ist eine Anekdote, mehr nicht! Ich bin mit dieser Ettiketierung sehr zufrieden. Sie verbirgt dennoch geschickt eine Tragodie, die ich eigentlich ansprechen wollte. Wenn man die Geschichte wirklich liest und sich in die Lage dieser verzweifelten, kinderreichen Mutter versetzt, die in einem "Babylonischen Turm" in Moskau ihr ganzes Leben verbracht hat und nun ihren verdienten Lebensabend mit einem Sohn und den unzähligen Enkelkindern weiter verbringen muss, dann ist es wie in Guantanomo. Der christliche Spruch, der hier in der Praxis umgesetzt wird, "Mehret Euch", bringt der alten Dame keine Dividenden. Im Gegenteil, wird ihr zum Verhängnis! Man braucht die Alte nicht mehr, ihr Schicksal ist allen egal. Der Erzähler macht sich mehr Sorgen über sich selber und über die Mutter mit seinen Tipps lustig. Sie wird nicht ernst genommen. Lustig...
Spasibo!

 

Wurdest Du, Fiedel, jemals von jemandem hier aufgefordert, deine eigene Kommentare zu erläutern, zu kommentieren? "Wie meinst Du es?" oder so...

Weiß ich schon gar nicht mehr und will ich auch gar nicht wissen,könntestu ja mal ausprobieren,

lieber Jo ...

Nee, aber im Ernst, lass Dich nicht zu sehr auf Deine eigene Intention ein (und reduzier sie gar nicht erst auf eine Anekdote, zaubert unnötige Diskussionen bei Dogmatikern - die es unter Kurzgeschichtlern zu Hauf gibt, obwohl das einzig sichere an der Kurzgeschchte die Kürze ist, die dann doch über Witz und Anekdote hinausreichen soll). Aber zur Satire fehlt Deiner Geschichte eben der Biss. Je mehr unerwartete Deutungen drinstecken, umso besser die Geschichte,

meint der

Friedel,

der noch 359 glückliche Tage für dieses Jahr wünscht!

 

Hallo Asterix,

Und täglich grüßt Herr Schuster!

Ich kann leider nicht verstehen, was Du meinst, mit "weiter führen können". Du meinst mehr Details? Oder mehr Ereignisse? Vielleicht meinst Du eine Fortsetzung?

LG
Herr Schuster

PS. meine KG "(U)rodina" ist eine kleine Fortsetzung zu "Vater unser". Mit den Geschehnissen aus einer früheren Zeit!

 

Hallo Herr Schuster!

ch kann leider nicht verstehen, was Du meinst, mit "weiter führen können". Du meinst mehr Details? Oder mehr Ereignisse? Vielleicht meinst Du eine Fortsetzung?
Fortsetzung.
Aber muss nicht. Die Geschichte ist so bereits komplett.

Lieben Gruß

 

Hallo Asterix,

es gibt eine Fortsetzung "Wie Gott in Russland". Sie ist aber etwas zu lange geworden. Ich möchte die Geschichte soweit es geht kürzen. Kannst Du mir da helfen und die aus deiner Sicht unnötige Szene/Personen ankreiden?


Herr Schuster

PS. In der KG wird es bestimmt viele Fehler geben, bitte nicht in den Korrektur-Center schicken! Ich warte, dass jemand mir hilft mit Korrektur.

 

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