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Vater und Sohn

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14.12.2015
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Vater und Sohn

Ich hoffe dir ist bewusst, wie beschämend das gerade für mich war.
Sein Tonfall war scharf, als wollte er einen Eisblock mit seiner bloßen Stimme zerschneiden, sodass ich unwillkürlich den Kopf drehte.
Du hast mich zutiefst enttäuscht.
Jetzt blickten auch die übrigen Fahrgäste herüber. Es waren nur noch zwei weitere. Der Obdachlose auf dem Notsitz – jedenfalls kam er mir wie ein Obdachloser vor, dem Geruch und Aussehen wegen – verlor jedoch sofort sein Interesse und widmete sich lieber wieder seinen Nägeln, über denen er schon die gesamte Fahrt lang gekauert hatte. Die ältere Frau mir gegenüber schob die Brille, die ihr beim Lesen auf die Nasenspitze gerutscht war, hoch und suchte verwirrt nach dem Urheber der kalten Worte.
Mir war schon immer bewusst, was für ein verdorbener Nichtsnutz du bist, aber selbst ich hätte mir so etwas nie von dir erträumen lassen.
Obwohl ihm nun zweierlei fremde Aufmerksamkeit galt, schien sein eigentlicher Adressat ihn nicht zu bemerken. Stumm starrte der Junge aus dem Fenster, doch die Art, wie er seine Lippen zusammenkniff, deutete auf innere Anspannung. Er hörte sehr wohl mit, jedes einzelne Wort drang in ihn ein. Diese trotzige Nichtbeachtung versetzte den Vater nur noch mehr in Rage.
Sieh mich an wenn ich mit dir spreche!
Jetzt wurde er laut. Widerwillig wandte der Junge seinen Kopf, blickte furchtsam und zugleich beschämt darüber in das verzerrte Gesicht gegenüber. Armer Kleiner, er tat mir wirklich leid. Ich überlegte, ob es wohl ratsam wäre, sich einzumischen. Wahrscheinlich nicht. Auch die ältere Frau schien sich darüber Gedanken zu machen. Sie hatte ihr Buch zögerlich zusammengeklappt, mit einem Zeigefinger zwischen den Seiten. Unsere Blicke trafen sich, einvernehmlich in der gleichen Situation. Der Vater trank einen Schluck Kaffee aus seiner Tasse.
Das war das letzte Mal, hast du gehört, Junge? Das lasse ich mir nicht mehr von dir bieten! Dieser Unfug hat jetzt ein Ende! Ich werde dir ab jetzt das Leben zur Hölle machen, von nun an kannst du was erleben!
Jetzt stieß er die Worte hastig aus, zischte sie beinahe. Diese Wendung zur unterdrückten Wut war schlimmer als der kalte Zorn von vorhin. Ich beobachtete, wie die Hände des Kleinen unter dem Tisch sich zitternd zu Fäusten ballten. Der Junge schluckte krampfhaft und blickte wieder mit aller Kraft aus dem Fenster.
SIEH MICH AN, VERDAMMT NOCH MAL!
Der Ausbruch, ein Brüllen. Er spuckte dabei, die Speicheltröpfchen setzten sich auf dem reglosen Gesicht des Jungen ab. Selbst der Obdachlose fuhr erschrocken zusammen. Der Zug hielt mit einem Ruck an, aus der Tasse vor dem Vater schwappte Flüssigkeit auf den Tisch. Ich bemerkte, wie ich den Atem angehalten hatte, und stieß die Luft flach wieder aus. Die Miene der Frau wirkte erstarrt. Der Vater trank noch einen Schluck.
DU BASTARD VON EINEM SOHN, DU FEIGLING! ICH BIN DEIN VATER, VERFLUCHT NOCH MAL! Nicht einmal zuhören kannst du wie ein Mann, was? Kleine Memme, schau nur, was aus dir geworden ist.
Sein irres Grinsen triefte vor Verachtung; mir wurde schlecht. Erneut setzte er die Tasse an die Lippen, zufrieden mit sich selbst. Entschlossen öffnete ich den Mund, aber mein Protest blieb lautlos. Der Kleine schien den Tränen nahe.
Ich sollte dich aussetzten, ja, das sollte ich. Glaub nicht, dass Mami dich noch will, wenn ich ihr erst mal alles erzähle. NEIN, ERZIEHEN WERDE ICH DICH! MACH DICH AUF EINE LEKTION GEFASST, UND EINE ORDENTLICHE TRACHT PRÜGEL!
Mit einem Knall schlug die Frau ihr Buch zu. Über der plötzlichen Stille hing eine fast greifbare Bedrohung, nur im Hintergrund das Rauschen des Zuges. Ich sah die Muskeln im hochroten Nacken des Mannes anschwellen. Mit klammen Händen umfasste ich die Sitzlehnen. Im Gesicht der Frau saß die Furcht. Dann zerriss ein leises Klingeln die Spannung. Das Handy des Vaters vibrierte auf dem Tisch.
Arbeit, murmelte er. Das kennste gar nicht, was? Anstand nennt man so was.
Er packte das kleine Gerät und stand auf.
Bleib hier, verstanden?
– zu dem Jungen. Dann drängte er sich hastig durch den Gang ins Freie, nicht ohne vorher eine rüde Geste in Richtung der Frau gemacht zu haben. Als die Tür sich schloss, schluchzte der Junge unterdrückt. Rasch öffnete die Frau ihre Tasche und kramte darin, vielleicht nach einem tröstenden Taschentuch. Doch ein seltsam klirrendes und gleichzeitig schabendes Geräusch ließ sie verwirrt innehalten und aufsehen, mit einer Hand noch immer in den Tiefen tastend.
Langsam schob der Junge die Kaffeetasse über die Länge des Tisches zu sich heran. Seine Tränen waren getrocknet, einer konzentrierten Mimik gewichen. Mit einem entsetzlich lauten und widerwärtigem Ton zog er die Nase hoch. Einen Bruchteil später wusste ich, was nun folgen würde. Der Junge spuckte. In die Tasse. Ein kurzes Plopp, dann war es vorbei, wie ungeschehen. Schockiert riss die Frau die Augen auf, zog langsam ihre Hand aus der Tasche, leer. Verlegen wandte sie den Blick ab.
Der Kleine nahm genüsslich einen kleinen Löffel und rührte kräftig um. Dann schob er die Tasse zurück, auf dem Gesicht ein breites und selbstzufriedenes Lächeln.

 

Hallo,

das hier ist mein erster kleiner Schreibversuch, ich bin also sehr gespannt auf eure Kritik. Lasst euch ruhig aus, ich freue mich über alle ehrlichen Meinungen und Ratschläge.

Und vielen Dank schon mal fürs Lesen! :)

Anna

 

Hallo AnnaB,

Herzlich willkommen bei den Wortkriegern.

Rechtschreib- oder Kommafehler sind mir beim Lesen nicht aufgefallen. Das liegt zum Teil an der ungewöhnlichen Aufmachung Deiner Geschichte.

In der Korrektur-Check-Liste heißt es:

Üblicherweise verwendet man für die direkte Rede diese Anführungszeichen: „...“ oder diese: »...«

Du verwendest stattdessen Kursivschrift. Das ist sicher nicht verboten, aber es wird dadurch vor allem für Menschen, die nicht mehr sehr gut sehen können, schwierig, den Text ohne Stocken zu lesen.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob es gut ist, nach jedem Redebeitrag einen Absatz zu setzen, zumal der Vater ja alleine redet.

Zum Inhalt: Ich habe den Jungen bemitleidet und den Vater hätte ich am liebsten seinerseits ausgesetzt. Und dann diese Racheaktion des Jungen. Da bleibt mir die Spucke weg.

Sollen sich Dritte in unangemessene Erziehung einmischen? Diese Frage ist uralt und kaum eindeutig zu beantworten. Bei Dir bleibt sie letztlich auch offen im Raum stehen. Vor allem, weil die Reaktion des Jungen am Ende so gar nicht zu seinem vorherigen Verhalten zu passen scheint. Oder hat der Vater doch irgendwie recht?

Verwirrend.

Liebe Grüße

Jobär

 

Hi AnnaB,

mir gefällt deine Geschichte und auch das Thema. Ich konnte mich richtig reinfühlen, ist nicht so einfach solche Situationen von Außen zu beobachten und abzuwägen ob man eingreifen soll oder es lieber bleiben lässt. Das einzige das mir nicht so gefällt, sind die Absätze vor der direkten Rede - bringt mich persönlich zu sehr aus meinem Lesefluss, ist aber natürlich Geschmackssache. :)

Liebe Grüße

miri

 

Hey AnnaB,

entweder scheint der Vater ein ziemlicher Choleriker zu sein, oder der Junge hat schon wirklich einiges auf dem Kerbholz, anders kann ich mir diesen doch sehr deftigen Ausbruch des Vaters nicht erklären.
Definitiv ein gutes Thema, da wohl schon jeder einmal in der Situation war, Eltern mit fragwürdigen Erziehungsmethoden hautnah zu erleben und gleichzeitig nicht zu wissen, wie man darauf adäquat reagieren soll.
Verbessern würde ich neben den bereits angesprochenen Formalien die doch etwas zu wüsten Beleidigungen des Vaters ("Du Bastard", "Ich mache dir das Leben zur Hölle"). Dafür, dass das schließlich alles in der Öffentlichkeit geschieht, erscheint mir das doch ein wenig zuviel des Guten.

Viele Grüße

wassergeist

 

Guten Morgen AnnaB,

im Prinzip wurde schon alles zu deiner kleinen Geschichte gesagt.
Das Einzige, was mich jedoch stört (aber anscheinend niemand sonst :lol:) ist, dass Du in der Erzähl-Perspektive hin und her springst.
In der ersten beiden Absätzen hast Du die ich-Perspektive gewählt, danach betrachtest Du die Situation von außen, später wieder der Ich-Erzähler.
Ich denke, Du solltest Dich für eine Variante entscheiden.

Herzlichst, Joey

 

Liebe AnnaB,

mir gefällt am besten die Wendung in deiner Geschichte. Zum Schluss sieht der Leser den Jungen in einem ganz anderen Licht: Es ist nicht mehr nur der vom bösen Vater gescholtene Junge, auch er reagiert böse. Du verführst den Leser, ebenso wie die Frau in deiner Geschichte, dazu, Mitleid mit ihm zu haben. Und dann:

Schockiert riss die Frau die Augen auf, zog langsam ihre Hand aus der Tasche, leer. Verlegen wandte sie den Blick ab.
Super.

Und auch die Verwandlung des kleinen Jungen hast du sehr schön dargestellt:

Der Kleine nahm genüsslich einen kleinen Löffel und rührte kräftig um. Dann schob er die Tasse zurück, auf dem Gesicht ein breites und selbstzufriedenes Lächeln.

Nur passen vom Ende her betrachtet, alle deine Aussagen zu dem Bild, was du letztendlich von ihm zeichnest? Ich gehe mal durch:

Stumm starrte der Junge aus dem Fenster, doch die Art, wie er seine Lippen zusammenkniff, deutete auf innere Anspannung.
Ja.

Widerwillig wandte der Junge seinen Kopf, blickte furchtsam und zugleich beschämt
Furchtsam und beschämt. Erscheint mir nicht unbedingt nachvollziehbar.

Ich beobachtete, wie die Hände des Kleinen unter dem Tisch sich zitternd zu Fäusten ballten.
Fäuste, die sich ballen. Ja. Aber zitternd? Vielleicht.

Als die Tür sich schloss, schluchzte der Junge unterdrückt.
Nein

Seine Tränen waren getrocknet, einer konzentrierten Mimik gewichen.
Vielleicht.

Der Rest ist dann eindeutig. Das ist ein Junge, der den Vorhaltungen des Vaters entspricht oder der adäquat auf seinen Vater reagiert. Vielleicht hat der Vater ja recht mit all seinen Tiraden.

Der Leser erfährt nicht, was da eigentlich geschehen ist. Der Vater fühlt sich blamiert, und hält seinen Sohn für einen Feigling. Und auch für faul. Außerdem kommt dann noch ein weiterer Aspekt hinzu: Anstand. Also das ist mir nicht ganz durchdacht. Das, was passiert ist, müsste sich mMn auf einen Nenner bringen lassen. Du bietest dem Leser vier Erklärungen: Blamage, Feigheit, Faulheit, Anstand. Entweder war der Junge faul, und hat so den Vater blamiert oder er war feige. Beides halte ich für schwierig. Und mit ‚Anstand’ kann ich dann gar nichts mehr anfangen. Für mich ergibt sich kein nachvollziehbares Verhaltenmuster. Und das müsste es eigentlich, wenn ich davon ausgehe, dass da wirklich etwas geschehen ist und der Vater nicht nur wirres Zeug von sich gibt.

Einiges noch zum Text:

verlor jedoch sofort sein Interesse und widmete sich lieber wieder seinen Nägeln, über denen er schon die gesamte Fahrt lang gekauert hatte.
Über Nägeln kauern – Versteh ich nicht.

Obwohl ihm nun zweierlei fremde Aufmerksamkeit galt …
Eine sehr merkwürdige Formulierung. Du meinst doch die Aufmerksamkeit zweier Personen. Es handelt sich doch nur um eine Art der Aufmerksamkeit.

Widerwillig wandte der Junge seinen Kopf, blickte furchtsam und zugleich beschämt darüber in das verzerrte Gesicht gegenüber.

Darüber – gegenüber.
Worüber? Darüber, dass der Vater laut wird.

Der Ausbruch, ein Brüllen. Er hatte dabei gespuckt, die Speicheltröpfchen setzten sich auf dem reglosen Gesicht des Jungen ab. Selbst der Obdachlose ist erschrocken zusammengefahren.

Hier ist das mit der Vorzeitigkeit sehr unglücklich gelöst.
Das Brüllen und Spucken ist gleichzeitig, kann ebenso wie das mit den Speicheltröpfchen im Präteritum stehen. Würde ich ganz neu formulieren.
Ebenso die Reaktion des Obdachlosen. Könnte mE auch Präteritum sein.

Über der plötzlichen Stille, nur das Rauschen des Zuges im Hintergrund, hing eine fast greifbare Bedrohung.
Würde ich anhängen: …, nur im Hintergrund das Rauschen des Zuges.

Dann zerriss ein leises Klingel(n) die Spannung.

ließ sie verwirrt inne halten
innehalten

– zu dem Jungen.
Was ist hier passiert?

Bei den Äußerungen des Vaters würde ich nicht alles verwenden, was dir da an Floskeln durch den Kopf geht. Ich würde sie gezielter einsetzen. Dazu brauchst du (als Autor) allerdings eine konkrete Vorgeschichte in deinem Kopf. Was könnte passiert sein, über das der Vater sich so aufregt?

Liebe Anna, du schreibst bis auf ein paar zu konstruierte Sätze sehr flüssig. Das gefällt mir, ebenso wie die Idee deines Textes.

Ich wünsche dir hier im Forum viel Spaß´.

Liebe Grüße
barnhelm

Nb: Die Formatierung finde ich nicht ganz so gelungen.

 

Hallo an alle,

vielen lieben Dank fürs Lesen und die Rückmeldungen. Ich freue mich sehr darüber, ihr helf mir wirklich viel weiter!
Die Absätze wurden gleich behoben, hatte gedacht das strukturiert den Text vielleicht mehr, scheint jedoch das Gegenteil der Fall zu sein.

jobär: Die Formgestaltung der direkten Rede ist schon sehr bewusst gewählt. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber für mich sieht es im Zusammenhang einfach richtiger aus beim Lesen, als würde es die Worte noch einmal explizit betonen aber gleichzeitig Distanz schaffen. Klingt jetzt warscheinlich verwirrend.

wassergeist: Die Beleidigungen des Vaters werde ich noch einmal überarbeitet, da hast du schon Recht.

Joey: Das mit der Perspektive verstehe ich nicht ganz. Die Ich-Perspektive wird doch im ganzen Text über eingehalten, nur ist der Ich-Erzähler eben in einer betrachtenden Rolle, sodass das Pronomen "Ich" eben nicht immer auftauchen kann.

barnhelm: Erst einmal danke für deine so ausführliche Kritik. Ich schau mir die Einzelheiten auf jeden Fall noch einmal genauer an und überarbeite diese. Besonders die vier Erklärungen, die Du aus der Geschichte ziehst, sind tatsächlich noch unfertige Aspekte, die mir so noch gar nicht aufgefallen sind. Das Verhalten des Jungen hingegen war schon bewusst so formuliert, dass zwei Seiten durchscheinen. Er hat nämlich tatsächlich Angst vor seinem Vater, auf die dann das ganze schlechte Benehmen hinter seinem Rücken zurückzuführen ist.

Widerwillig wandte der Junge seinen Kopf, blickte furchtsam und zugleich beschämt darüber in das verzerrte Gesicht gegenüber.
Darüber – gegenüber.
Worüber? Darüber, dass der Vater laut wird.
Gerade dieser Satz sollte die zwei verschiedenen Persönlichkeiten des Jungen verdeutlichen. Ich glaube den hast du falsch verstanden. Er ist beschämt, darüber dass er furchtsam blickt. Aufgrund dieser Scham verwandelt er sich in der Abwesenheit des Vaters dann tatsächlich in den "bösen Jungen". Vermutlich sollte ich das noch einmal umformulieren.

Dann setz ich mich mal an die Bearbeitung. Nochmal Danke für die Kritik!

Liebe Grüße
Anna

 

Hallo Anna,

also im ersten Absatz schreibst Du

Sein Tonfall war scharf, als wollte er einen Eisblock mit seiner bloßen Stimme zerschneiden, sodass ich unwillkürlich den Kopf drehte.

Also Ich-Erzähler, Du bist der Junge, mit dem gesprochen wird.

Später schreibst Du

Widerwillig wandte der Junge seinen Kopf, blickte furchtsam und zugleich beschämt darüber in das verzerrte Gesicht gegenüber. Armer Kleiner, er tat mir wirklich leid.

Ach Du heilige sch:zensiert: bin ich ein Dummkopf :bonk:
Du bist einer der Fahrgäste, nicht das Kind :idee: Ich bin so ein Schussel! Das muss ich überlesen haben...
Hab nix gesagt, ich verkrieche mich mal in das nächste Loch...

Peinlich, Joey...

 

Klingt jetzt warscheinlich verwirrend.

Keineswegs. Ich wollte nur wissen, ob es Absicht ist. Dann ist es in Ordnung.

Liebe Grüße

Jobär

 

Liebe AnnaB,

Er ist beschämt, darüber dass er furchtsam blickt. Aufgrund dieser Scham verwandelt er sich in der Abwesenheit des Vaters dann tatsächlich in den "bösen Jungen".

Rein psychologisch bin ich mir nicht sicher, ob aus Scham Boshaftigkeit entstehen kann. Ich denke mir, dass ich mich eher in mich selbst zurückziehe, wenn ich mich schäme. Dass ich aber in die Offensive gehe, das kann ich mir nicht so ohne weiteres vorstellen. Wenn er sich vor den Augenzeugen schämt, dann vielleicht. Aber nicht, wenn er sich über seine eigene Furcht schämt. Auf jeden Fall scheint mir da ein Glied in der psychologischen Kette zu fehlen. Muss ich aber auch noch mal drüber nachdenken.

Dir einen schönen Abend und liebe Grüße
barnhelm

 

barnhelm
Wie wär's mit: Aus der Scham des Jungen wird Wut über sich selbst, daraus dann Wut auf den Vater, die er dann jedoch aufgrund der Furcht nicht rauslassen kann, sodass er sich in kleine Bosheiten hinter seinem Rücken flüchtet.
So weit habe ich mir beim Schreiben zwar keine Gedanken gemacht, aber wenn ich es erklären müsste, dann warscheinlich so. :)

Joey
Achso! Na dann liegt es zum Glück nicht an mir. :) Brauchst dich nicht verkriechen, kann doch mal passieren... ;)

Schönen Abend und liebe Grüße,
Anna

 

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