Was ist neu

Vampyr

Mitglied
Beitritt
04.01.2011
Beiträge
1

Vampyr

„Das, was dem Leben Sinn verleiht, gibt auch dem Tod Sinn.“
-- Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller

Draussen ziehen die Lichter der schlafenden Stadt an ihm vorbei. Leuchtend weiße Streifen verblassen und sein Gesicht taucht langsam als Spiegelung in der Scheibe auf. Er wendet den Blick ab.
Vor ihm in der U-Bahn sitzen nur wenige Menschen.
Ein alter Mann mit einem braunen Hut und einem grauen Mantel, der anscheinend eingeschlafen ist. Sein Kopf pendelt von einer Seite zur anderen.
Ein junges Paar, dass sich laufend küsst und andauernd kichert und damit die eintönigen Geräusche der Bahn unterbricht.
Ein Junge von nicht mal 12 Jahren, aus dessen riesigen Kopfhörern laute Musik dringt. Sein Kopf bewegt sich hoch und runter. Man den Bass bis hier hinten zu seinem Sitzplatz fühlen.
Und schliesslich die Frau. Sie sitzt 2 Bänke vor ihm, liest in einem Buch, dass sie sofort nach dem Hinsetzen aus ihrer roten Handtasche geholt und seitdem nicht weggelegt hat. Sie hat glatte blonde Haare und helle Haut. Ihre Augen sind blau, das hat er bereits beim Einsteigen gesehen. Sie hat eine schwarze Wollmütze bis kurz über die Ohren heruntergezogen. Die schwarzen Wollhandschuhe liegen neben ihr auf der Sitzbank.
Er rutscht etwas weiter vom Fenster weg, damit er einen Blick auf ihr Profil werfen kann.
Der Bass der Musik prallt in Wellen gegen seine Brust, und der Puls der Frau schlägt genau im gleichen Takt. Er kann das Pulsieren der Schlagader an ihrem Hals sehen.

Plötzlich schlägt sie das Buch zu, streift ihre Handschuhe über und steht auf. Schnell wirft er einen Blick hinaus. Die U-Bahn ist in eine Haltestelle eingefahren. Wie lange hat er auf den Hals der Frau gestarrt? Erst als die Frau in Richtung des Ausgangs am Fenster an ihm vorbei geht, steht er auf und verlässt ebenfalls die Bahn.
Die Tür schliesst sich ächzend hinter ihm und quietschend fährt die Bahn weiter. Er steht einen Moment bewegungslos einen halben Schritt vom Bahnsteigrand entfernt, bevor er sich ebenfalls in Richtung des Ausgangs wendet.

Die Frau hört keine Musik, was mittlerweile selten geworden ist. So gut wie jeder Mensch geht scheinbar nur noch mit Kopfhörern in beiden Ohren nach draussen. Was ihm ganz gelegen kommt. Aber auch ohne laute Musik, die jedes Geräusch von draussen übertönt, wird sie ihn nicht hören.
Als er mit schnellen Schritten die Treppe hinauf geht, ist kein einziges Geräusch in er leeren Haltestelle zu hören.
Oben angekommen braucht er sich gar nicht nach der Frau umzusehen, denn er weiß genau, wo sie hingeht. Er wendet sich nach rechts und nach wenigen Schritten sieht er, wie die Frau in eine Seitenstrasse einbiegt und bereits in ihrer roten Handtasche kramt. Sie sucht den Wohnungsschlüssel.
Als sie vor einer Tür stehen bleibt, ist er nur wenige Schritte von ihr entfernt. Sie schaut sich um, doch die Schatten haben ihn verschluckt und obwohl sie genau in seine Richtung schaut, sieht sie nicht, wie er einen weiteren Schritt auf sie zu kommt.
Sie wendet sich wieder dem Türschloss zu, steckt den Schlüssel ein und dreht ihn herum. Plötzlich legt sich seine Hand über ihren Mund. Sie reisst die Augen auf. Sie sieht wie seine rechte Hand, kalkweiß, die Tür weiter aufdrückt und spürt, wie er sie mit seinem Körper weiter in den Hauseingang schiebt.

 

Hallo TatsuyaKuemon!

Da muss man ja Copy & Paste verwenden, damit man deinen Namen richtig schreibt.

Die Geschichte endet genau an der Stelle, an der es spannend werden würde. Warum? Hattest du keine Lust mehr?

Den Teil, der hier steht, fand ich nicht sehr gelungen. Die Figuren bleiben blass, da ist der typische Vampir mit Ypsilon (warum eigentlich nicht einfach Vampir? Wenns einer ist?), dann das typische unschuldige Lämmchen, das geschlachtet werden soll. Oder, was dann eben auch häufig passiert: Sie verlieben sich und so und Drama, Drama. Leider sagst du ja nicht, wie es ausgeht.

Schreib doch eine vollständige Geschichte. Mit Schluss. :)

Bis bald,

yours

 
Zuletzt bearbeitet:

Moikka

und herzlich willkommen im Forum. :)

„Das, was dem Leben Sinn verleiht, gibt auch dem Tod Sinn.“
-- Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
Die Quellenangabe ist notwendig und sehr lobenswert, dass Du dran gedacht hast - Lebensdaten und Erklärung gehören aber nicht auf die Ebene des Textes, sondern extern zu der des Autoren: Fettes besser streichen, wirkt zudem wie ein Schulaufsatz.

Mich hat der Text auch nicht ueberzeugt:
* klischeehaft bis zum Gehtnichtmehr (ja, trotz Alltag / Stadt)
* wenig Vampir, abgesehen vom Titel und Halsanstarren
* mittendrin abgebrochen als ob keine Lust mehr gehabt *wedel mit Hand ihr wisst schon, was dann passiert*. Ja, wissen wir, das macht die Sache nicht interessanter - wenn Du was Neues in die Thematik bringen willst, musst Du es schon erzählen. ;)

Der Anfang ist mir zu alltäglich - es ist nicht neu, einen Vampir als Normalo hinzustellen. Ausserdem: Wäre der Titel nicht, könne das ein piepnormaler Stalker sein. Das ist ein Szenario, das man schon bis zum Erbrechen gelesen und gesehen hat. Der Kick 'Typ ist Vampir' ist so wild nicht, als dass es interessiert.

Es ist auch langweilig, uns eine ganz normale Beschreibung einer U-Bahnfahrt runterzubeten. Interessanter fuer mich wäre, wenn ein Autor sich mal eine ganz neue Innensicht ausdenken wuerde: ab von den Klischees, aber auch ab vom Menschlichen. Eine huebsch-schräge Wahrnehmung, Sinneseindruecke. Wenn er im Voraus weiss, wo sie wohnt, wie nimmt er dann die Welt wahr? Sicher nicht wie wir 'einfachen Leute'.

Einzig gefallen hat mir, dass er von dem Mädel nur die Ader erwähneneswert findet - allerdings lese ich das nicht zum ersten, und auch nicht zum zehnten Mal. Daran könntest Du aber ansetzen und ausbauen.
Vllt hast Du aber auch nur den Text hier abgeladen und schaust nie wieder rein.

Herzlichst,
Katla

ach ja, @yours: Vampyr ist nicht falsch, sondern nur die altmodische, inzw überholte, Schreibweise. Wurde benutzt bis glaube so 1930 rum; und heute noch gern in Fiktion verwendet, wenn es schauerromantisch oder expressionistisch daherkommen soll. Ich sehe daher grad in dieser modernen Fassung keinen Grund dafür.

 

Hallo Tatsuya!

Willkommen bei kg.de.

Du bist ein Manga-Fan, richtig? Das schließe ich nicht nur aus deinem Nick, auch deine Art zu schreiben lässt diesen Schluss zu.
Ja, eine Kurzgeschichte im Manga-Stil, das wäre etwas sehr Interessantes. Was dazu noch fehlt, haben die anderen Kritiker bereits angedeutet, die Geschichte nämlich. Du beginnst mit ausufernder Beschreibung, machst Andeutungen (hauptsächlich durch den Titel) und dann ist der Text schon aus. Der Plot fehlt, bzw. ist nicht ausgearbeitet. Schade, denn wie schon gesagt, mit diesem Stil könntest du etwas Frisches schaffen. Ich hoffe, du arbeitest daran.

Grüße
Chris

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom