Was ist neu

Vampire der Großstadt

Mitglied
Beitritt
26.01.2011
Beiträge
32

Vampire der Großstadt

Der Tag ist mein Bruder, ein schlafender Bruder. Schützend hält er die Hand über mich und bewacht mich in der Zeit meiner Schwäche.
Meine Schwester hingegen, die lüsterne Hure, ist die Nacht: Voller Sünde, Ausschweifung und Skandal.
Sie ist es, die ich wieder und wieder ficke, ihre Essenz in mir aufsauge; deren Lebensflüssigkeit sich mir bis in die Ohren ergießt, wenn ich meine Reißzähne in das saftige Fleisch ihrer prallen Schenkel schlage…

***​

Ein erneutes Erwachen.
Wieder einmal bin ich erwacht, wider besseren Willens.
Habe ich doch in der letzten Nacht alles getan dieses Aufwachen zu verhindern.
In meinem Mund die bekannte, faulige Kloake. Tausend Jahre Grabesgruft strömen auf mich ein, wollen mich zerfetzen, zersetzen und entkörpern. Doch mein ewig altes Gebein widersteht wie so oft. Mein Geist stellt sich seinem Schicksal und kapituliert, mein Körper jedoch schreit: „Flüssigkeit! Trink! Sauge!“

Scheiße! Was für eine geile Party war denn DAS gestern?

Nur eines meiner Augen öffnet sich vollständig, das andere liefert nur verschwommene Schlieren. Über mir, in sechs Meter Entfernung, die mir bekannte Zimmerdecke: speckig, bröckelig, abgeplatzt. Mein linker Arm ist völlig taub, ich muss mich nach rechts abrollen, aber da liegt irgendwas. Ich wälze mich über das taube Fleisch meines linken Armes und treffe mit dem rechten Fuß den Fußboden neben meinem Bett. Mist! Auf dem Tisch neben dem Bett nur eine halbvolle Flasche Rum, aber kein Wasser. Rum? Auf keinen Fall!
Ich brauche etwas Klares, Reines. Herum ums Bett in Richtung Bad, ein weiter Weg. Endlich angekommen (mein linker Arm kribbelt wie Sau!), dreh ich das Wasser auf. Mich mit der rechten Hand festhaltend, saufe ich das eiskalte Nass direkt aus dem Kalkverkrusteten Hahn. Danach den schmerzenden, obersten Teil meines Körpers in den Strahl gehalten: beißende Wohltat. Hahn zudrehen, Richtung Klo, Deckel hoch, hinsetzen, entspannen, pissen. Mann! Was für eine Party war das denn? Kann mich noch nicht wirklich erinnern, aber egal, erstmal nicht so wichtig.
Der Weg zurück ins Bett geht schnell, Wärme ruft, durch die Ritzen der Jalousie erkenn ich schwaches Tageslicht, Morgen- oder Abend-Dämmerung? Hoffentlich Abend!
Bevor ich mich fallenlasse erkenne ich das Hindernis von vorhin: weiblich, brünett, unbekleidet, leise schnorchelnd. Später! Unter die Decke gekrochen und Tschüß! Bruder, schütze mich!
Bis Nachher…

Als ich wieder aufwache geht es mir besser. Der Druck im Schädel hat nachgelassen, der in der Blase auch. Dezentes Licht ist an, es erklingt leise Musik, irgendwas afrikanisches. Hinter den Jalousien ist es merklich dunkler, also war es vorhin eher Abenddämmerung, oder ich hab lange gepennt. Ich rekle mich, stöhne vor Wohlbehagen, mache mich breit in meinem Bett.
„Na, wieder unter den Lebenden?“ höre ich von rechts.
„mhhh, na ja, so halbwegs, lass mir noch zwei Minuten“, antworte ich.
„’N Kaffee?“
„Quatsch echt? Geil! Ja, gerne!“
Jetzt noch `nen heißen Kaffee ans Bett, und die Welt ist wieder mein Freund!
Ich wälze mich nach rechts in Richtung Stimme, sehe ihr zu, wie sie hinter der Küchenzeile hervortritt mit zwei Tassen in der Hand. Ein kurzer, brauner Wuschelkopp, süße Figur, angenehmer Hüftschwung, sehr ansehnliches Gesicht. Und meine Tasse frischen Kaffe in der Hand: eine gute Wahl!
Sie hat mein T-Shirt von gestern an, auf links. Bei jedem Schritt wippt der Saum kurz über ihrem blank rasierten Venushügel, sehr ansehnlich. Während sie näher kommt schaue ich ihr in den Schritt.
„Ziemlich coole Bude hast Du hier“ höre ich und bekomme eine Tasse gereicht. Der Kaffee ist schwarz mit Zucker und ziemlich kräftig. Normalerweise trinke ich Kaffee mit Milch und Zucker, Schneewittchen- oder Sachsen-Style halt, aber dieser hier wurde, wenn vielleicht auch nicht mit Liebe zu mir, so zumindest mit großer Zuneigung zum Medium selbst hergestellt. Sie setzt sich neben mich, schlürft an ihrer Tasse.
„Wie kommst Du zu so’ner Hütte?“, fragt sie, „bist Du reich, oder einfach nur ‚n Schnäppchen gemacht?“
Ich überlege. „Beides irgendwie. Und weder noch.“
„Aha“
„Vielen Dank für den Kaffee!“
„Klar“
Ich richte mich halb auf, lehne mich an sie.
„Bist Du noch hier wegen der geilen Wohnung und der Aussicht auf Reichtum, oder eher weil ich es Dir gestern noch besorgt habe wie noch kein Anderer vor mir?“
Sie grinst.
„Ey, keine Ahnung! Ich kann mich nicht wirklich erinnern. Aber egal, Du warst nett und die Wohnung ist der Hammer. Aber Du hättst’n Kondom benutzen können, Du Arsch! Alles hat geklebt, ich hasse das voll! Und überhaupt, das ist gefährlich!“
Sie zieht ne Schnute.
„Sorry, aber Du hättest ja drauf bestehen können, wahrscheinlich hatten wir beide kein Bock drauf“, erwidere ich.
„mh, ja, so oder ähnlich… was weiß ich“
Sie dreht den Kopf und schaut mich an.
„Aber wir können ja gleich eins benutzen, wenn wir den Kaffee ausgetrunken haben“, sagt sie und grinst.
„Ja, stimmt“, antworte ich, grinse zurück und schlürfe das heiße, schwarze Nass. Ich scheine gut gewählt zu haben.

***​

Es ist spät geworden, draußen ist finstere Nacht, drinnen schlagen die Bässe gegen die Backsteinmauern, cooler Groove, gleitende, machtvolle Musik. Ich fühle mich gut, wieder vollkommen frisch, ich bin erwacht. Schwester, hol mich ab, ich bin bereit!

Der süße Lockenkopf lümmelt auf dem Sofa vor der Videoleinwand und tippt auf seinem Handy rum. Eine gute Nummer, dreimal, wirklich süß die Kleine.
„Soll ich Dich nachher irgendwohin bringen?“, frage ich durch den Raum.
„Weiß nich“, sagt sie ohne mich anzugucken, „in welche Richtung fährste?“
„City“, antworte ich knapp.
„Ich klär gerade wo’s heute hingeht, hab ich noch zehn Minuten Zeit?“, fragt sie.
„Klar, ich geh grad duschen“, sage ich im Umdrehen, „spätestens halbe Stunde will ich los, nimm Dir Zeit.“
Auf dem Weg zur Dusche schnappe ich mir noch ein Stück von der kalten Ente, ich liebe Ente. Ich liebe jedes Geflügel.
Als ich aus der Dusche komme steht sie in der Küchenzeile, immer noch mit nix an als dem T-Shirt. Sie nascht ebenfalls vom Rest des Essens.
„Kann ich ins Bad?“, fragt sie.
„Klar, bin fertig“.
„Supi, ich beeil mich“.
Als sie an mir vorbei eilt streiche ich ihr über ihren süßen Po, sie verschwindet im Bad und ich geh mich anziehen.
Zehn Minuten später kommt sie aus dem Bad, während ich gerade meine neuen Sms checke, ich wurde wohl schon vermisst. Sie ist fertig angezogen, diesen Schulmädchendress fand ich gestern schon echt schau, die Frau hat’s drauf!
„Können wir los? Hast Du alles?“, frag ich.
„Klar, Alles außer meiner Unschuld“, erwidert sie schnippisch und lacht mich an, „kann losgehen“.

Ich öffne das Gitter zum Fahrstuhl, nach einem Druck auf den Knopf der Fernbedienung setzen wir uns in den Grand Tour.
Als der Lastenaufzug sich in Bewegung setzt starte ich den Wagen, acht Zylinder saugen kraftvoll Luft und Sprit. Ich lasse sie toben, lasse sie fressen, sie brüllen ihre Kraft hinaus dass sich uns die Armhaare kreuseln.
Als der Aufzug unten ankommt fährt das Tor geräuschvoll hoch während ich ungeduldig mit dem Gas spiele. Ich liebe diese Bude, der Aufzug ist einfach der Knaller. Als das Tor oben ist lasse ich die Kupplung springen und der Wagen jagt wie eine schwarze Katze hinaus in die endlose Nacht aus Asphalt und Beton, beißt sich fest, frisst sich mit einem Jaulen durch die Strasse.

In den Boxen dröhnen harte Drum’n’Base-Sounds als wir uns aufmachen die Nacht zu erobern und uns von ihr erobern zu lassen, der Mond schaut auf uns hinab und ich zwinkere ihm verschwörerisch zu. Heute ist die Nacht der Nächte, wie schon so oft zuvor, bis ans Ende aller Tage und zurück.
Wir checken ein paar Locations, cruisen vor uns hin, bis ich meinen Lockenkopf schließlich an die Ecke bringe wo sie ihre Freundin treffen will um mit ihr weiter zu ziehen.
„Hier kannst Du mich rauslassen“, sagt sie.
„Jep, kein Ding“, antworte ich.
Zum Abschied küssen wir uns hart, unsere Zähne stoßen aneinander. Ich hätte fast noch mal Lust.
„Vielen Dank für die schöne Nacht“, haucht sie mir schließlich ins Ohr.
„Ich habe zu danken“, antworte ich, „viel Spaß heute!“
„Ja, Dir auch, und tu nichts was ich nicht auch tun würde“, sie zwinkert mir schelmisch zu.
Ich nehme ihren Kopf in beide Hände und beuge mich zu ihr, küsse sie sanft auf die Stirn.
„Denk dran“, sage ich, „heute Nacht werden wir ewig leben!“
Sie grinst mich an, ein tiefer, letzter Blick: „Für heute und auf immerdar.“
„Für heute und für immer“, antworte ich. Sie weiß nicht wie Recht sie haben wird.
Ich schaue ihr nach als sie geht, und das tut sie wirklich hervorragend!

***​

Laute Musik massiert meine uralte Seele, der Bolide, dessen Kern und Geist ich bin, schnurrt untergeben und wartet willig auf meinen Befehl. Schließlich löse ich mich von meinen Gedanken, gebe das Kommando zum Start, die Nacht wartet auf mich, nimmt mich in sich auf, begrüßt und bejubelt mich, und ich jage los, suchend nach dem Kick. Und während mein Gefährt heult, jauchzt, schluchzt und brüllt, die Stadt an mir vorbeizieht in Glanz und Verderben, lächle ich wie schon tausende Male zuvor. Der Jäger hat seinen Hort verlassen, und er wird wieder unter euch wandeln.

Ich bin euer König, und meine Schwester ist die Nacht.
Schwesterherz, umfange mich, denn ich bin Dein auf ewig!

 

Hallo Levian,

also mich hast du mit dem Text auf keiner Ebene überzeugt. Nett finde ich ja am Anfang diese Vampirmetapher, auf der du rumreitest. Aber das bricht dann weg. Was allerdings auch besser ist, da sie sich überreizt.

Das Problem liegt für mich darin, dass hier mit allen Mitteln Dramatik posaunt werden will, aber die kommt kein Stück durch. Was hier durchkommt, ist unfreiwillige Komik. Für mich könnte diese Geschichte nur dadurch gewinnen, dass sich der Kerl, als auf einem Comic schlafender Teenager entpuppt, der gerne der wäre, den du beschreiben möchtest. Diese spätpubertären Fantasien aber als wahr verkaufen zu wollen, das scheitert kläglich.

Soviel zum Inhalt. AUf handwerlicher Ebene übernimmst du dich auch arg. Man liest hier zu sehr das Bemühen heraus, möglichst tolle Beschreibeungen zu finden. Damit überschlägst du dich und viele Bilder beißen sich, passen einfach cniht zusammen. Einmal davon abgesehen, dass weniger immer mehr ist ;)

Als Augenöffner nur ein paar Bsp, dein Text wimmelt davon:

Voller Sünde, Ausschweifung und Skandal.
gleich zu Beginn. Welche zusätzliche INformation enthält Skandal? Das schwächt die Vorgänger nur ab, zudem holpert dadurch der Lesefluss.

Tausend Jahre Grabesgruft strömen auf mich ein, wollen mich zerfetzen, zersetzen und entkörpern.
strömen und zerfetzen, stell dir das mal bildlich vor. Das passt nciht zusammen. UNd braucht es auch gar nicht. zersetzen und entkörpern reicht vollkommen. Wobei entkörpern raus könnte und sollte.

Nur eines meiner Augen öffnet sich vollständig, das andere liefert nur verschwommene Schlieren.
kurzer Abstecher in das Reich der Wortwiederholung. Damit geizt du auch nicht. Unterstützt den unfeinen Eindruck, du hättest den Text gleich mit der ersten Version hier eingestellt.

Ich wälze mich über das taube Fleisch meines linken Armes und treffe mit dem rechten Fuß den Fußboden neben meinem Bett
gleiches hier. das liest sich einfach nicht. Lies dir den Satz doch mal laut vor und entdecke selebt, was hier gebügelt werden müsste

„mhhh, na ja, so halbwegs, lass mir noch zwei Minuten“, antworte ich.
sehr ärgerlich sowas. Sätze fange wie an? Richtig mit einem Grußbuchstaben. HAst du mehrmals drin

„Aha“
„Vielen Dank für den Kaffee!“
„Klar“
um den Dialog noch prickelnder zu amchen fehlt da jetzt eingentlich nur noch:
Schmeckt dir der Kaffee?
Sehr lecker!
Wirklich?
Ja, wirklich!
Das freut mich
mich auch

Hier muss mehr Fahrt rein!

So wie in den ganzen Text. Der Konflikt ist nciht stark genug. Eigentlich ist alles in wunderbar in Ordnung. Eben eine Fantasie. Aber für eine Geschichte braucht es einen Konflikt, damit man bei der Stange bleibt.

„Für heute und für immer“, antworte ich. Sie weiß nicht wie Recht sie haben wird.
ich als Leser auch nicht :dozey:

Ich hoffe, du kannst mit meinen ANregungen etwas anfangen.

Zuletzt noch was zur Etikette:
Dieses Forum basiert auf dem Prinzip von Geben und Nehmen. Vor dem EInstellen der nächsten Geshcichte würde ich selbst erst mal aktiver als Kritiker werden. 1. lernt man dadurch definitiv für das eigene Schreiben. 2. erhöht das auch die Resonanz auf deine Geschichten!

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo weltenläufer!

Vielen Dank, dass Du Dich mit meiner Geschichte beschäftigt, und offenbar trotz Missfallen Zuende gelesen hast ;)

Eigentlich wollte ich mir nach Lesen Deiner Kritik einige Tage Zeit lassen mit der Antwort. Hatte auch das Gefühl, es wären mindestens schon 2 Tage vergangen... was nicht der Fall ist. Egal, Geduld ist nicht meine Stärke...

Zu Deiner Kritik.
Ich fange mal hinten an:

Zuletzt noch was zur Etikette:
Dieses Forum basiert auf dem Prinzip von Geben und Nehmen.
Verstehe natürlich was Du meinst, aber

1. Ich halte mich nicht unbedingt für einen tollen Kritiker. Und ich möchte auch nicht das Forum mit Spam zumüllen, womöglich auch noch nur um mehr Leute in meine KGs zu "locken". Wenn mir zu einer Geschichte nix einfällt werde ich auch Nichts dazu sagen. (und ich schaffe es auch nicht, hier jeden Tag zehn Geschichten zu lesen)

2. Ich möchte hier primär als Schreiber agieren und nicht als Rezensent.

Aber Du hast natürlich irgendwo Recht, insodern werde ich versuchen, etwas mehr in diesem Forum zu "arbeiten", auch wenn mir das Lesen von Kritiken eigentlich mehr spass macht als das Schreiben selbiger.

Kommen wir zu Deiner inhaltlichen Kritik.
Die ist schon etwas hart, aber völlig in Ordnung. Genau um sowas zu lesen habe ich angefangen hier KGs zu posten, denn ich will ja besser werden.

Gleich vorweg: Wortwiederholungen sind unumwunden schlechter Stil, völlig richtig! Leider überlese ich manche davon auch noch nach der zehnten Korrekturlesung, tut mir Leid. Und Nein, es ist also nicht die erste Version die hier reingestellt wurde.

Mein Text ist Dir zu aufgesetzt plakativ und zu "posaunig", und das Thema ist Dir eigentlich zu abgedroschen (Vampirmetapher).
Ich muss dazu sagen, dass der Text schon recht alt ist, seit Jahren krame ich ihn immer mal wieder aus der Schublade und versuche dran zu arbeiten. Die Idee mit den "Vampiren" hatte ich lange bevor Serien wie "Moonlight", "Twilight-Saga" oder dieser ganze Vampir-Gedöns populär geworden ist. Ich hätte dran denken sollen, dass sich Vampir-Geschichten langsam überholt haben und ich sie ja eigentlich auch selber gar nicht mag.
Das Bild des "Vampires" kommt daher, dass ich etwas monströses, hedonistisches gesucht habe. Eigentlich sollte der Text darauf hinaus, was ich in meinem Wohnort Berlin seit vielen Jahren beobachte: ausgiebiges Feiern bis zum Abwinken, rücksichtsloses Verhalten sich selbst und Anderen Gegenüber, Drogen- und Alkoholmissbrauch, kein sinnvoller Gedanke ausser dem eigenen Spass und dem nächsten "Kick".
keine Ahnung, mir fällt dazu nur der Vampir als Bild ein, obwohl er es nicht ganz trifft. Aber Zombies z.B. sind zu dumm und nicht aktiv genug. Ich brauche ein Bild von einem Getriebenen, von einem rücksichtslosen und egoistischen Wesen. Auch Tiere habe ich als Bild schon überlegt, aber der "Partylöwe" ist noch viel abgedroschener als Vampire...
Manchmal denke ich auch an einen Wolf, vor Allem ein einsames Wesen wie den Steppenwolf (Allerdings würde man dem eigentlich sehr schönen Wesen "Wolf" Unrecht tun). Aber das führt leider fast zwangsläufig irgendwie in Richtung Werwolf... und der ist mindestens genauso abgedroschen, oder?

Du hast schon Recht, vielleicht ist der Text einfach zu überzogen, zu bemüht. Ich muss auch sagen, dass ich den Text und das Thema zwar mag, ich aber trotzdem mit dieser Geschichte immer wieder Probleme hatte wenn ich daran gearbeitet habe. Irgendwie ist mir das richtige Fokussieren nie gelungen, also ist es auch nur konsequent, wenn dem Leser genau das auch auffällt... schade eigentlich.
Vielleicht solte ich so konsequent sein und die Geschichte einfach fallenlassen, oder aber komplett überarbeiten und neuschreiben. Aber das war auch ein Grund, warum ich die KG hier reingestellt habe, um mal andere Meinungen dazu zu hören. Insofern Dir vielen Dank!

Als Einziges Deine Kritik an Formulierungen wie "Voller Sünde, Ausschweifung und Skandal." oder "zerfetzen, zersetzen und entkörpern" kann ich für mich nicht nachvollziehen, ich mag solche Dreiklänge, ich finde sie irgendwie cooler als "Voller Sünde und Ausschweifung" oder "zerfetzen und zersetzen". Vielleicht habe ich aber auch einfach nur eine Neigung zu Aufzählungen ;) Ich denk drüber nach.

 

Hallo Levian noch mal

Egal, Geduld ist nicht meine Stärke...
ja, das ist manchmal schwierig, kenne ich auch. Aber es ist eine unabdingbare Tugend für einen Autor. :teach: ;)

Ich möchte hier primär als Schreiber agieren und nicht als Rezensent.
hierzu nur soviel: Stell dir mal vor, so würden hier alle denken. Dann könnte dieses Forum nicht existieren. Aber darüber muss nicht weiter diskutiert werden. Letztlich war es nur eine Empfehlung, jeder darf natürlich so hantieren, w ie er es für richtig hält. (Habe aber durchaus gesehen, dass du jetzt schon mal einige Texte kommetiert hast, wer behauptet denn, er kann das nicht? ;) )

Ich muss dazu sagen, dass der Text schon recht alt ist, seit Jahren ...
Mal tacheless: Nein, musst du nicht. Das ist völlig schnurz, wie lange der Text schon auf deinem Rechner staubt. Was zählt ist das, was du hier eingestellt hast. Das - und nur das- wird bewertet.

Das Bild des "Vampires" kommt daher, dass ich etwas monströses, hedonistisches gesucht habe.
und dann nimmst du also den Vampir, obwohl du selbst ihn nicht mal magst?
Meine Empfehlung, mach ein Brainstorming. Ruhig so, wie man es aus der Schule kennt. Machen die wenigsten, aber es hilft wirklich, da ploppen Ideen auf.
Und damit meine ich jetzt keine Archetypen, sondern auch Attribute. Ein Vampir zB hat wenig selbstzerstörerisches an sich.
Eigentlich sollte der Text darauf hinaus, was ich in meinem Wohnort Berlin seit vielen Jahren beobachte: ausgiebiges Feiern bis zum Abwinken, rücksichtsloses Verhalten sich selbst und Anderen Gegenüber, Drogen- und Alkoholmissbrauch, kein sinnvoller Gedanke ausser dem eigenen Spass und dem nächsten "Kick".
und? Was ist die Geschichte dahinter? Da fehlt der Konflikt. Wenn du an den Kick-Junkies wirklich Kritik üben willst, dann ist dein Text wahrlich nach hinten losgegangen, denn er glorifiziert diesen Rausch nach allen Regeln der Kunst.

ann ich für mich nicht nachvollziehen, ich mag solche Dreiklänge, ich finde sie irgendwie cooler als "Voller Sünde und Ausschweifung" oder "zerfetzen und zersetzen". Vielleicht habe ich aber auch einfach nur eine Neigung zu Aufzählungen
dann müssen die "Dreiklänge" aber auch inhaltlich passen. Das versuchte ich dir aufzuzeigen. Und im Wort aufzählen liegt eigentlich schon die Crux: EIn Autor sollte niemals aufzählen, sondern Bilder liefern. Etwas klar zu umreißen, darin liegt die Kunst.

Diese Kritik magst du jetzt wahrscheinlich auch wieder als zu hart empfinden, aber du hast ja schon selbst erkannt, dadurch lernt man am meisten. IN diesem Sinne wünsche ich dir ein prächtige Überarbeitung :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo weltenläufer,

danke für die weiteren Anregungen, ich werd mir mal ausgiebig nen Kopp machen

Diese Kritik magst du jetzt wahrscheinlich auch wieder als zu hart empfinden...
Nein, tu ich nicht ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Levian,

Habe ich doch in der letzten Nacht alles getan dieses Aufwachen zu verhindern.
getan, dieses

und treffe mit dem rechten Fuß den Fußboden neben meinem Bett. Mist! Auf dem Tisch neben dem Bett nur eine halbvolle Flasche Rum, aber kein Wasser. Rum? Auf keinen Fall!
Ich brauche etwas Klares, Reines. Herum ums Bett in Richtung Bad
Das geht geschickter

direkt aus dem Kalkverkrusteten Hahn.
kalkverkrusteten

Bevor ich mich fallenlasse erkenne ich das Hindernis von vorhin
fallenlasse, erkenne

Als ich wieder aufwache geht es mir besser.
aufwache, geht

leise Musik, irgendwas afrikanisches.
Afrikanisches

„mhhh, na ja, so halbwegs
Anfang groß

„’N Kaffee?“
Anfang klein, das Tüddelchen ist sozsuagen der erste Buchstabe

„Quatsch echt? Geil! Ja, gerne!“
Quatsch, echt

Ich wälze mich nach rechts in Richtung Stimme, sehe ihr zu, wie sie hinter der Küchenzeile hervortritt
Die Stimme tritt also hervor?

Ein kurzer, brauner Wuschelkopp, süße Figur,
Der Kopp ist kurz?

„Ziemlich coole Bude hast Du hier“ höre ich und
", höre

„Wie kommst Du zu so’ner Hütte?“,
Fehlt ne Lücke.

oder einfach nur ‚n Schnäppchen gemacht?“
Tüddel falsch

Aussicht auf Reichtum, oder eher weil ich es Dir gestern noch besorgt habe wie noch kein Anderer vor mir?“
eher, weil; habe, wie

Sie zieht ne Schnute.
Wann du ein Tüddelchen nimmst und wann nicht, hat sich mir nicht erschlossen, ist wohl willkürlich, solltest du dich festlegen

„Ich klär gerade wo’s heute hingeht,
gerade, wo

Als der Lastenaufzug sich in Bewegung setzt starte ich den Wagen
setzt, starte

sie brüllen ihre Kraft hinaus dass sich uns die Armhaare kreuseln.
hinaus, dass; kräuseln

Als der Aufzug unten ankommt fährt das Tor geräuschvoll hoch während ich ungeduldig
ankommt, fährt; hoch, während

Als das Tor oben ist lasse ich die Kupplung springen
ist, lasse

In den Boxen dröhnen harte Drum’n’Base-Sounds als wir uns aufmachen die Nacht zu erobern
Sounds, als; aufmachen, die

wo sie ihre Freundin treffen will um mit ihr weiter zu ziehen.
will, um

und tu nichts was ich nicht auch tun würde
nichts, was

Sie weiß nicht wie Recht sie haben wird.
nicht, wie

Ich schaue ihr nach als sie geht, und das
nach, als

So. Etwas unsauber geschrieben.
Mir gefällt die Story leider auch nicht, ich stimme weltenläufer mit seiner Kritik zu. Das liest sich wie ein Wunschtraum eines Pubertierenden.
Das Ganze ist ein einziges prolliges, machohaftes Angeben. Was ich sehr unsympathisch fand, war die Art, wie die beiden geredet haben. Boah, wenn ich sowas hören will, fahr ich U-Bahn. ;)
Warum du da jetzt noch Vampirismus reingebracht hast, erschließt sich mir nicht.
Vom Stil her hatte ich auch den Eindruck, dass du starke Bilder schaffen wolltest, so von einem zum anderen springst, die aber nicht recht zueinander passen. Manches wirkt dabei überladen, z.B.:

Laute Musik massiert meine uralte Seele, der Bolide, dessen Kern und Geist ich bin, schnurrt untergeben und wartet willig auf meinen Befehl. Schließlich löse ich mich von meinen Gedanken, gebe das Kommando zum Start, die Nacht wartet auf mich, nimmt mich in sich auf, begrüßt und bejubelt mich, und ich jage los, suchend nach dem Kick. Und während mein Gefährt heult, jauchzt, schluchzt und brüllt, die Stadt an mir vorbeizieht in Glanz und Verderben, lächle ich wie schon tausende Male zuvor.

Also war nicht so meins.

Viele Grüße,
Maeuser

P.S.: Und Gesellschaft?? Wie wär's mit Fantasy?

 

Schönen guten Tag Levian,

mein erster Beitrag hier in der KG.de Community und du kriegst den ab, an dieser Stelle Sorry! Oder für nicht junggebliebene:“Tut mir leid.“ ;)


Fangen wir an:
Im Gegenteil zu meinen Vorschreibern fang ich die Kursgeschichte recht gut. Das lag nicht unbedingt an der Story (Handlung) sonder eher an deinen Schreibstil.
Ich mag diese Kurzen Sätze, effektvoll, schnell zu Sache kommet. Erinnert mich ein wenig an Sin City.
Den Stil solltest du beibehalten.

Das zum Positiven teil, jetzt zum Negativen.
Ich versteh den Sinn dieser Geschichte nicht. Kling für mich wie der Auszug eines meiner Wochenenden. ;P
Jetzt mal ehrlich, dass hat weder was mit Gesellschaft noch was mit eines der hier genannten Bereichen zu tun.

Ok.. Ich könne jetzt GANZ weit ausholen und sagen du möchtest die Stumpfsinnigkeit (dank deiner Dialoge), die Gleichgültigkeit der Gesellschaft und der Zwischenmenschlichen Beziehung darstellen….Hmmm!

Irgendwie passt das auch nicht. Sorry, ich habe es zu mindestens versucht.

Mehr Kritisieren darf ich ja eigentlich nicht, ich hätte das nicht besser machen können.
Und über die Rechtschreibfehler werde ich auch kein Wort verlieren. Ich mache wahrscheinlich noch mehr, alleine in diesen Beitrag bestimmt zehn. ;)

Fazit:
Bleibe auf jeden Fall bei deinem Schreibstil, finde ich irgendwie cool.
Und freue mich auf weitere KG (die Abkürzung ist irgendwie komisch).

Meine letzten Wort sind *Have a nice day* und wir lesen uns.

Gruß
SpEEDY

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Levian,

ich muss mich leider meinen Vorgängern anschließen, zuviel Machogehabe, zuviel Gossensprache (wobei ich anmerken muss, dass ich Teenie-Slang in den Dialogen okay finde, nur nicht im reinen Text).
Was ich auch nicht verstanden habe, diese "tolle Hütte", in der er lebt. Nach den Details zu urteilen - z. Bsp. speckige, brökelige Decke, verkalkter Wasserhahn - hätte ich eher an ein Abbruchhaus gedacht!
Im großen und ganzen soll deine Geschichte eine Anspielung auf die Fun-Generation sein, die nur für die Nacht und das Vergnügen lebt. Die "Vampire" führen den Leser erst mal auf eine falsche Fährte und bringen das nicht herüber, was du eigentlich beim Schreiben beabsichtigt hast.
Jedoch die Grundidee, die oberflächliche, schnellebige Spassgeneration als Vampire der Partynacht darzustellen fand ich gut. Hat mir eine Anregung zu einer Zeichnung gegeben :).

Gruß
Leia4e

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom