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Urrrgh

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02.12.2002
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Urrrgh

Feuer! – schallte es durch die graue Nacht. Gewehre knatterten und einzelne Pistolenschüsse verirrten sich in den Tiefen der Vegetation. Vereinzelt eine Explosion.
Und Schreie, Schreie waren da überall. Einige verstummten plötzlich – kamen nicht mehr wieder. Einfach so. Andere wurden von einem kurzen Atemzug unterbrochen, gingen dann weiter und überschlugen sich vor Heiserkeit.
Dann wieder unverständliche Befehle, Schreie, Schüsse und – da war noch etwas, kaum hörbar – dieses unheimliche Geräusch, dieses „Urrrgh“.
Es war schrill, angsteinflößend und nur manchmal zu hören. Aber es kam immer wieder. Und dann, hörte auf einmal alles auf. Stille.
Eine Frau saß, gegen einen großen Stein gelehnt, da und trank aus ihrer Wasserflasche. In ihrem Arm ein Bündel aus Tüchern und Decken – ein Kind.
Ich werde auf dich aufpassen! Dich kriegen die niemals! Nie.
Diese verdammten Viecher. Kommen her und schlagen uns einfach die Köpfe ein. Wie ich die hasse! Die kommen sowieso gleich wieder. Das machen die immer so. Angreifen - töten - zurückziehen - angreifen - töten... . Und bei jedem Mal werden wir weniger. Immer weniger. Einfach so. Und irgendwann wird keiner mehr von uns da sein. Einfach so.
Und dann immer dieses „Urrrgh“. „Urrrgh“ machen die immer. Immer wieder.
Das macht einen richtig verrückt. Dabei haben wir denen doch gar nichts getan. Wir sind hier doch nur gestrandet, weil unser Schiff kaputt war. Wir wollen nur noch nach Hause. Nach Hause – mehr wollen wir doch gar nicht.
Aber diese Dinger kapieren das ja nicht! Mit denen kann man nur vernünftig mit Impulsgewehren reden.
Was fällt denen eigentlich ein? Was haben die denn davon, wenn die uns einen nach dem anderen abschlachten?
„Urrrgh – Urrrgh“, hallte es durch die Stille. Schreie des Todes.
Emelie stand auf, in der einen Hand das Kind und in der anderen ihr Impulsgewehr. Vertraute Atmosphäre kam auf. Die Atmosphäre des Kampfes.
Und da waren sie. Dämonen, die aus ihren Verstecken kamen und nach Blut lechzten. Emelie betätigte den Abzug und schoß. Einige ihrer Kameraden wurden von ihren Gegnern in Stücke gerissen. Andere standen mit aufgeschlitzten Bäuchen da, deren Inhalt platschend zum Boden fiel.
Und dann immer wieder dieses „Urrrgh“, das Brüllen des Kindes, Schreie der Kameraden, Schüsse, Explosionen.
Emelie sah sich einen ihrer Gegner gegenüber, als sie plötzlich den Boden unter ihren Füßen verlor.
In einer kleinen Höhle war sie jetzt. Umgeben von dutzenden kleinen Wesen – einen Fuß groß. Sie schrien. Es waren fremdartige Laute – aber doch irgendwo vertraut – wie ein ungeübtes „Urrrgh“.
Und augenblicklich wurde ihr alles klar. Sie verstand alles.
Zitternd auf dem Boden liegend, ihr Kind beschützend im Arm, blickte sie in die Augen eines der kleinen Wesen. Sie verstrahlten Unschuld, genauso wie die Äugchen ihres Kindes. Und beinahe, dachte sie, sehen sie sogar menschlich aus.

Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen. Dann größere Augen. Ängstlichere. Ihr Kind mit beiden Armen umklammert, hielt sie unbewußt den Atem an. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Ein kurzer, stechender Schmerz. Dann Schwärze. Nichts mehr.

 

hi ihr!

dies ist mein erster beitrag hier, wie ihr gewiß schon gesehen habt .
mich würde brennend eure meinung zu dieser kg interessieren. ich habe sie schon vor mehreren jahren geschrieben und noch nie veröffentlicht.
also über eure meinungen und kritiken würde ich mich sehr freuen und bitte nehmt keine rücksicht auf mich, ich will ehrlich eingeschätzt werden .

noch zwei anmerkungen:

ich habe die anführungszeichen bei der wörtlichen rede bewußt weggelassen...ist das legitim?

und sorry für den einen recht brutalen satz! sollte er für kg.de zu derbe sein, so asche über mein haupt. aber bitte klärt mich auf, wenn ihr was dagegen habt.

 

Hallo Kylek!
Erst einmal Willkommeh hinter den Pforten der SF!
Dass dies den "ersten Versuch" einer Geschichte darstellt, sieht man sehr deutlich.
Ich spiele mal eben Columbo: Könnte es sein, dass du, als du die Story geschrieben hast, eine Art "Film" vor deinem geistigen Auge sahst? Ein Film über eine Gruppe Menschen, die auf einem fremden Planeten strandet und sich plötzlich diesen Monstren gegenüber sehen? Und diese Monstren sind blutrünstig und können nur mühsam in Schach gehalten werden? Und du dachtest dir: "Wow, das wird eine super Geschichte, wenn ich die zu Papier bringe!"
Nur leider, die Story ist dir ziemlich misslungen. Das ist keine Schande - den meisten ergeht es ähnlich. Man liest oft den Satz: "Ich habe so tolle Bilder vor Augen, eine echt tolle Geschichte - aber wenn ich sie schreibe, ist sie nicht mehr so toll." Genau dies macht wohl den Unterschied zwischen "echten" Autoren und uns Hobby-Autoren aus.
Nehmen wir deine Geschichte: Plotmäßig hat sie alles, was für eine rasante, spannende SF-Story nötig wäre. Fremder Planet, grausige Wesen, verzweifelte Menschen, die sich gegen diese Wesen erwehren müssen.
Aber die Umsetzung passt einfach nicht. Das liegt schon mal an der Kürze des Textes: Mit ein paar Zeilen baut man keine spannende Geschichte aus. Man kann Atmosphäre erzeugen und eine Pointe abringen, aber keine "ganze" Geschichte erzählen.
Dann wäre da der Erzählstil: Du wechselst zw. der Protagonistin und dem objektiven Erzählstil. Kein Einwand dagegen ... Wenn die Gedanken der Frau interessant oder aufschlussreich wären. Aber lies ihre Gedankenzüge noch mal, dann merkst du, wie unbeholfen und fade sie wirken:

Wir sind hier doch nur gestrandet, weil unser Schiff kaputt war. Wir wollen nur noch nach Hause. Nach Hause – mehr wollen wir doch gar nicht.
Aber diese Dinger kapieren das ja nicht! Mit denen kann man nur vernünftig mit Impulsgewehren reden.

Doppelt gemoppelt: Natürlich "strandet" man, wenn das Schiff kaputt ist. Interessanter wäre zu erfahren, was kaputt ist. Antrieb ausgefallen? Falsche Navigation?
Und haben die denn versucht, mit den Wesen zu reden? Der Satz impliziert dies.

Weiters: An keiner Stelle des Textes kommt Spannung auf. Da diese Menschen völlig blass bleiben, ist einem deren Schicksal egal. Dabei hast du gerade ein emotional berührendes Motiv verwendet: Die Sorge der Mutter um ihr Baby. Trotzdem bleiben sie mir als Leser vollkommen fremd.
Um mit Personen mitfiebern zu können, müssen sie charakterisiert werden. Nicht notwendigerweise sympathisch sein, aber als Menschen erkennbar. Menschen, zu denen ich einen Bezug finden kann. Davon ist in deinem Text nix zu finden.
Die "Bösewichte" bleiben mir ebenfalls fremd - einen Fuß hoch, "Urrgh" brüllend, offensichtlich Carnivoren, mehr weiß ich über sie nicht. Wie soll ich mich da vor ihnen ekeln oder gar schaudern?

Noch was formales: Bitte setze auch Gedanken unter Anführungszeichen. Das erleichtert das Lesen.
Einen "brutalen Satz" konnte ich nicht entdecken. So wie die Geschichte hier steht, ist sie okay. Was hier nicht gewünscht wird kannst du ja in den Regeln nachlesen.

So, trotz dieser vernichtenden Kritik hoffe ich, dass du uns erhalten bleibst und sie als Ansporn nimmst, bessere Geschichten zu schreiben. :)

 

danke dir rainer! so vernichtend empfinde ich deine kritik nicht. du hast mich auf dinge hingewiesen, die ich auf jeden fall versuchen werde zu verbessern.

meine idee bei der kg war, dass ich dem leser viele dinge nicht direkt erzähle, sondern nur andeute. der leser sollte sich so die story weiter ausmahlen und für sich interpretieren. zum beispiel habe ich bewußt nie erwähnt emelie sei die mutter des babys. vielleicht ist sie es oder vielleicht hat sie auch nur das beschützen des kindes übernommen, weil die wahre mutter schon tot ist...

die wahre situation der story ist einfach die, dass beide seiten ihre nachkommen beschützen wollen. die gestrandeten menschen befinden sich zufällig über den brutstätten der aliens, die ihre nachkommen in unterirdischen höhlen ausbrüten. so haben sie natürlich angst, die fremden (menschen) könnten ihren kindern etwas antun. und genauso hat auch emelie angst um "ihr" kind. die missliche lage der beiden seiten beruht einfach auf ein mißverständnis. und genau das wird emelie klar, als sie in eine der "bruthöhlen" stürtzt und eines der alienbabies erblickt. doch auch eine alienmutter ist dort ("größere augen, änglichere...") und attackiert sie.

ich weiß nicht wie deutlich dir das beim lesen klargeworden ist. ich denke, mir fehlt da noch eine gehörige portion Können, um solch eine story besser darzustellen.

mit dem film vor meinem geistigen auge hattest du recht! ich weiß genau wie dort alles aussieht. meinst du ich sollte die szenerie mehr beschreiben, also die sinne des lesers mehr ansprechen?
und wie genau empfiehlt es sich bei solch einer recht kurzen kg die protagonistin zu charakterisieren?

mit dem brutalen satz meinte ich eigentlich folgenden: "Einige ihrer Kameraden wurden von ihren Gegnern in Stücke gerissen. Andere standen mit aufgeschlitzten Bäuchen da, deren Inhalt platschend zum Boden fiel."

aber wenn er dir nicht aufgefallen ist, wird es schon ok sein ;).
wobei mir hier gerade einfällt, dass ich ja vielleicht sagen könnte, dass der z.b. junge, unerfahrene schiffskoch in stücke gerissen wird? wäre das besser?

naja, genug geschrieben für heute :).

danke nochmal für deine hinweise...ich werde sie mir zu herzen nehmen.

cya

 

Hallo Kylek!

meine idee bei der kg war, dass ich dem leser viele dinge nicht direkt erzähle, sondern nur andeute. der leser sollte sich so die story weiter ausmahlen und für sich interpretieren

Auch dagegen habe ich nichts einzuwenden. Man kann diese Methode anwenden. Allerdings muss man dem Leser genug Informationen geben, um ihm dieses Weiterspinnen der Story zu ermöglichen. Bei deiner war dies für mích nicht der Fall.
Weißt du, als Schreiber einer Story wird man oft "betriebsblind": Was einem selber völlig klar ist, kann einem anderen Leser total unklar erscheinen.


zum beispiel habe ich bewußt nie erwähnt emelie sei die mutter des babys.

Da irrst du dich:

Zitternd auf dem Boden liegend, ihr Kind beschützend im Arm

Sie verstrahlten Unschuld, genauso wie die Äugchen ihres Kindes

Kind mit beiden Armen umklammert

mit dem film vor meinem geistigen auge hattest du recht! ich weiß genau wie dort alles aussieht. meinst du ich sollte die szenerie mehr beschreiben, also die sinne des lesers mehr ansprechen?
und wie genau empfiehlt es sich bei solch einer recht kurzen kg die protagonistin zu charakterisieren?

Nun, wie gesagt: Bei einer so kurzen Geschichte ist dies wohl unmöglich. Deshalb empfehle ich auch, Geschichten ruhig ausschweifend zu erzählen. Das ist natürlich eine "Glaubensfrage" - ich denke halt, dass mehr Details, mehr Charakterisierung einer Geschichte eine ungeheure Tiefe verleihen können. Andererseits kann ein tödlich langweiliger Stil kombiniert mit miesen, klischeehaften Beschreibungen eine Story schier unlesbar machen. Die Gratwanderung ist nicht einfach, das gebe ich unumwunden zu!
Trotzdem glaube ich, dass es sich lohnt, Geschichten auszuschmücken. Mich als Leser sprechen solche Erzählungen mehr an als dieser stakkatoartige Stil à la Hemingway (Ja, ja, kein SF-Autor, ich weiß :D).
Versuche, diesen Film vor Augen auf den Leser zu übertragen. Sagt sich leichter, als es ist, aber anders funktionieren Geschichten meiner Meinung nach nicht.
Lies mal bei deinen Lieblingsautoren nach: Wie schaffen die es, dass du deren Geschichten von Anfang bis Ende in einem Zug durchliest? Wie erzeugen sie Spannung? Wie charakterisieren sie ihre Figuren?
Auch einige Storys hier (sieh mal unter "Empfehlungen" nach) könnten dir eine Hilfestellung leisten.
Nachdem ich selber Hobby-Autor bin weiß ich, wie schwierig es ist, dies alles umzusetzen. Aber glaube mir: Je mehr du schreibst und an dir arbeitest, desto besser wirst du! Es gibt einige Beispiele von Autoren hier, bei deren ersten Geschichten man niemals geglaubt hätte, dass sie mal gute Storys schreiben - der Wille ist das entscheidende Werkzeug dafür.
Mit anderen Worten: Bist du bereit dafür? ;)

PS1: Dieser "schlimme Satz" ist eher harmlos. Sei unbesorgt.
PS2: Bitte auch bei Antworten Großschreibung!!! Danke.

 
Zuletzt bearbeitet:

ich glaube ich werde mich jetzt ersteinmal hinsetzen und die story überarbeiten ;).

danke für deine hilfe.

kann ich die überarbeitete version hier wieder rein stellen, oder sollte ich lieber ein neues thema beginnen?

ps. bin ehrlich gesagt gegen großschreibung im internet. denn großbuchstaben symbolisieren ja lautes sprechen oder gar BRÜLLEN und außerdem lässt es sich so viel bequemer und schneller schreiben. normaler weise schreib ich nochnichma wörter richtig, sondern so wie ich sie ausspreche ;)! aba das halte ich hier in diesem forum für unangebracht ;)!

Darum frage ich euch: Nehmt ihr das hier echt so ernst mit der Großschreibung?

 

Nunja, in der Hilfe steht:
Bitte achten Sie dabei besonders auf Groß- und Kleinschreibung. Ein komplett in Kleinbuchstaben verfasster Text entspricht nicht den Rechtschreibregeln.

Und ich kann mal für mich antworten, ja, in den Geschichten nehme ich die korrekte Großschreibung sehr ernst. Klar werden diese im Internet veröffentlicht, wo die konsequente Kleinschreibung teilweise normal ist, aber es sind nach wie vor Geschichten.
In den Antworten kann man zwar mehr oder weniger schreiben wie man will, aber auch da nervt mich Kleinschreibung. Sieht einfach falsch aus für mich. Und GEBRÜLLE wird ja durch konsequente Großschreibung symbolisiert was hier aber auch keiner lesen mag. ;)

Und stell Dir mal vor, im Internet wären alle Seiten komplett in kleingeschriebener Schrift verfasst, also auch Newspages und so. Da bekomm ich nur vom Gedanken schon Tumore in den Augen. :sconf:

Sorry wegen off-topic. :shy:

 

Kylek: Wenn du die Story überarbeitet hast, kannst du diese Version hier editieren (Button "bearbeiten" drücken, dann kommst du wieder zur Text-Box) - bitte kein neues Thema beginnen!

Was Bib gesagt hat, bitte beherzigen! Du hast natürlich Recht damit, dass in vielen Foren und va Chats Kleinschreibung praktiziert wird. Dem kann ich dir entgegenhalten, dass (unabhängig vom Regelwerk hier) Groß/Kleinschreibung für die meisten Menschen von Bedeutung ist. Es gibt Untersuchungen, die das belegen. Wenn nun zB Hauptwörter kleingeschrieben werden, verwirrt man die Leute.
Mag schon sein, dass es für dich bequemer ist, alles klein zu schreiben, aber es ist ja wohl nicht wirklich zu viel verlangt, wenn du uns den Gefallen tust und "normale" Schreibweise verwendest, hm? Nur weil dies hier das Internet ist bedeutet das nicht, dass hier Regeln außer Kraft gesetzt werden. Stell dir vor, deine Tageszeitung würde zur Kleinschreibung übergehen. Wie lange würden deine Augen das durchhalten? :)
Im Übrigen muss auch für diese Seite eine gewisse Ernsthaftigkeit geltend gemacht werden, etwa, wie bei einer Literaturzeitschrift.
Ach ja: Du würdest schreiben "der gefangene floh". Woher soll ich wissen, was damit genau gemeint ist? ;)

Deshalb noch mal meine sanfte Aufforderung: Bitte Groß/Kleinschreibung ab sofort zu verwenden!

 

Hallo,
die geschichte fand ich nicht schlecht.Aber der name spricht mich nicht so richtig an.

 

Hallo kylek,

Du hast jetzt schon viele Hinweise zur Verbesserung bekommen, so habe ich höchstens noch einen allgemeinen Vorschlag: Manchmal ist es gut, den Schluß (die Pointe) vor dem Schreiben zu wissen, also nicht zu schreiben und zu hoffen, daß sich alles so von selbst ergibt.
Ja, den Titel solltest Du ändern.

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

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