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Es war eine große Firma, in der Pete gerade seine neue und untergeordnete, schlecht bezahlte Stellung angetreten hatte. Nun wollte er Kontakt zu anderen Mitarbeitern bekommen, am liebsten zu den leitenden Angestellten. Das ging am besten, in dem man sich informierte, was diese Personengruppe so in ihrer Freizeit veranstaltete.

In der Mittagspause setzte er sich einfach zu einigen Führungskräften an den Tisch und begann sie zu fragen, was denn so ihre Hobbies wären.
"Jeder, der was auf sich hält, muß Tennis spielen", war ihre einstimmige Antwort.
"Wenn Sie möchten, können Sie bald einmal mit uns ein Match austragen".

Pete freute sich sehr über dieses Angebot und noch am selben Tag nach Dienstschluß ging er in einen Laden für Sportgeräte und -ausstattung und kaufte sich von seinem niedrigen Gehalt eine komplette Tennisausrüstung.

Aber Pete hatte noch nie im Leben Tennis gespielt. Also musste er auch noch ein paar Übungsstunden bei einem Tennistrainer nehmen.

Pete hatte zwar durch die Anschaffung der Ausrüstung schon das meiste seines Gehaltes ausgegeben, aber er war der Meinung, daß man schon ein Opfer bringen musste, wenn man Umgang mit bedeutenden Persönlichkeiten haben wollte. Er würde das Geld eben an anderen Stellen wieder einsparen.

Schließlich hatte er genug Trainerstunden gehabt, um endlich einmal mit seinen erfahreneren neuen Freunden wenigstens annähernd mithalten zu können. Er wurde von allen haushoch besiegt. Aber er ging immer wieder mit ihnen auf den Tennisplatz.

Bis er seine Kündigung bekam und sich nach einem anderen Arbeitsplatz umsehen musste. Er fand auch eine genauso schlecht bezahlte und niedere Tätigkeit in einem anderen großen Unternehmen.

Weil er natürlich auch dort nicht alleine bleiben sollte, suchte er wieder Kontakt zu anderen höhergestellten Mitarbeitern. Er erzählte ihnen, daß er Tennis spielte.
"Tennis", sagten die anderen und lachten ihn aus. "Tennis ist ein viel zu harter Sport und außerdem überhaupt nicht mehr angesagt. Golf müssen Sie spielen, wenn Sie wirklich im Trend liegen wollen".

Pete befolgte diesen Rat und verstaute seine ganze Tennisausrüstung in der hintersten Ecke seines Kleiderschrankes. Er würde sie nie wieder brauchen.

Und machte sich auf den Weg, um sich eine komplette Golfausrüstung zu kaufen...

 

Hallo Kruemelchen,

herzlich Willkommen bei KG.de.

Da ich kein mod bin, ist das auch keine offizielle Begrüßung. Aber sei Dir gewiß es wurde noch niemand vergessen. ;)

Nun zu Deiner Geschichte.

Ich finde Deine Geschichte nicht wirklich gelungen.
Die Stimmung die sie bei mir erzeugt zieht mich eher nach unten, als dass sie mir ein Schmunzeln entlockt.

Jede Satire lebt von schamlosen Übertreibungen und einem gewissen Wortwitz. Beides kann ich bei ihr nicht erkennen.

Die Handlung plätschert, wie das Leben Deines Prot, vor sich hin. Es geschieht nichts außergewöhnliches, Pete sieht kein Licht im Tunnel, keinen Ausweg und ergibt sich in sein Schicksal. Er ist der geborene Verlierer.

Warum sucht er Kontakt zu den leitenden Angestellten? Will er Karriere machen?
Du hättest die alte Geschichte "vom Tellerwäscher zum Millionär" aufgreifen sollen, denn daran hat mich der erste Absatz erinnert.
Um Deine Geschichte etwas flotter zu machen solltest Du sie kürzen und um ein paar Überraschungen bereichern.

Beispiel

Es war eine große Firma, in der Pete gerade seine neue und untergeordnete, schlecht bezahlte Stellung angetreten hatte.

Pete war der neue Laufbursche im Unternehmen.

Nun wollte er Kontakt zu anderen Mitarbeitern bekommen, am liebsten zu den leitenden Angestellten. Das ging am besten, in dem man sich informierte, was diese Personengruppe so in ihrer Freizeit veranstaltete.

Er wußte das er nur mit Beziehungen nach oben kommen konnte und so suchte er Kontakt zu seinen Vorgesetzten.

Klar, hier verfälsche ich Deine Geschichte aber ich gebe ihr einen Sinn.

Die Geschichte endet wie ein Fortsetzungsroman.
Klingt etwas mißverständlich?

Pete hat neuen Job - Pete lernt Vorgesetzte kennen - er lernt Tennis zu spielen und wird zur Lachnummer - er hat neuen Job - lernt Golf spielen - ....

und jetzt startet seine Karriere? :confused:

Was ich Dir geschrieben habe ist natürlich nur meine Meinung und soll Dir nicht die Lust am Schreiben nehmen.
Die Kritiken zu meinen Geschichten fallen auch nicht nur positiv aus. :D

Lieben Gruß
Michael

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo und gegrüßt!


Es ist schon klar, was du sagen möchtest (und ist satirisch), aber ich finde, das kommt zu brav und vorhersehbar daher. Da wünsch ich dir mehr Mut zur Beschreibung.

Er wurde von allen haushoch besiegt.
Gut, aber das kann man witzig beschreiben. Kurz angerissen: Er läuft, bis ihm der Kopf platzt, sie machen die Punkte - und am Ende kotzt er wegen eines Sonnenstichs auf den Platz... (Mehr Mut!)

Noch was fand ich schlecht: Führungskräfte laden "untergeordnete, schlecht bezahlte" Arbeitnehmer nicht einfach so in ihren Tennisclub ein; hier fehlt ein Motiv. Vielleicht wollen sie ihn zum (unentgeltlichen) Platzwart machen?


So, ich hoffe, das alles hilft ein wenig,
bis bald,
Flic

 

Servus Kruemelchen,
tatsächlich: die Geschichte ist zu brav, zu wenig satirisch, zu wenig bissig. Wo ist die Übertreibung? Gewollte Übertreibung im richtigen Kontext ist witzig! Das Klischee vom kleinen Mann, der von den Großkopferten benutzt und fallen gelassen wird, bleibt in Deiner Geschichte leider ein Klischee und erhebt sich nicht zu einer - eben satirischen und berechtigten - Kritik an den Mißständen in unseren westlichen Leistungsgesellschaften, wo nur der zählt, der was hat, der meint, was zu können oder der eben einfach Glück gehabt hat. Wenn Du´s rauskotzen willst, dann beherrsch´ Dich nicht!!

Soviel zum Inhalt. Und zur Schreibe: die wird gut mit dem Inhalt!

Gruß Herr_Ehrlich

 

Und die Moral von der Geschicht: Setze dich zu Führungskräften nicht! :teach:

Hallo Kruemelchen,

herzlich willkommen auf KG! :)
Deine sehr seichtsatirische Geschichte ist leider nicht so sehr mein Geschmack, was an dreierlei Punkten liegt:
zum einen gefällt mir der Plot nicht. Diese gesellschaftliche Kritik an Menschen, die versuchen, anderen hinterher zu kriechen und das Scheitern dieser Menschen ist zwar gewiss ein Punkt, den man kritisieren könnte, jedoch ist mir das schon vom Ansatz her nicht wichtig genug, denn immerhin erleiden diese Menschen, so ja auch in deiner Geschichte beschrieben, letztendlich Misserfolge und sind damit gestraft genug.

Die Satire beinhaltet viel wuchtigere Möglichkeiten und erlaubt das Aufzeigen von viel schlimmeren Misständen im Leben.
Allerdings ist die Wahl des Plots auch zum großen Teil eine Geschmackssache und damit eine individuelle Angelegenheit, so dass man sagen könnte: du kannst es nun nicht jedem Recht machen mit dem Thema deiner Geschichte.

Dann finde ich deine Umsetzung zu seicht. Eine Satire vermag viel heftiger und wuchtiger an so ein Thema heranzugehen. Dein Protagonist könnte sich hoch verschulden, weil er sich schlicht mit seinem Streben nach Kontakten verausgabt und er muss unter Umständen extra eine zweite Arbeitsstelle suchen, damit er alles irgendwie wieder bezahlen kann und just auf dieser zweiten Arbeitsstelle läuft dasselbe Schema ab, so dass er nie wieder auf einen grünen Zweig kommt, sich weiter verschuldet, wieder eine dritte Arbeitsstelle suchen muss und so weiter. So könnte ein Verzerren innerhalb dieser Satire gelingen. Dies ist jetzt nur ein Beispiel. Ich meine natürlich nicht, dass du die Geschichte nun so schreiben sollst.

Der letzte Punkt ist ebenfalls ein stilistischer. Ich empfinde die Kürze der Geschichte hier in diesem Fall als negativ, weil sie allzusehr verkürzt ist. Der Plot, so wie du ihn angelegt hast, gibt scheinbar nichts weiter her, aber dann hätte ich ihn gar nicht erst verwendet. Insgesamt wirkt diese Geschichte daher dürftig, auch, wenn ich so nach dem ersten Lesen nichts gegen deinen Schreibstil ansich vorbringen könnte.

Lieben Gruß
lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kruemelchen,

das Thema der Geschichte finde ich gut. Der Kritikpunkt, den es an der Gesellschaft übt ebenso.
Sicherlich existieren größere Missstände, die man anprangern könnte, aber ich denke, dass man dennoch über diesen eine Geschichte schreiben kann.

Dein Werk erscheint mir insgesamt eher als Skizze für eine Geschichte (die durchaus gut werden könnte).

Was mir noch aufgefallen ist:

Schließlich hatte er genug Trainerstunden gehabt, um endlich einmal mit seinen erfahreneren neuen Freunden wenigstens annähernd mithalten zu können. Er wurde von allen haushoch besiegt.

Wenn er annähernd mithalten kann, wieso verliert er dann haushoch?
Das ist doch ein Widerspruch. Gerade in einen sehr kurzen Text fällt sowas sehr schnell auf.

Viele Grüße
Tom

 

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