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Unterschätzt!
Ich möchte jetzt nicht angeben, aber mir ist in der Tat etwas gelungen, woran die größten Köpfe der Wissenschaft verzweifelten und später resigniert aufgaben. Eigentlich bin ich nie ein Technikgenie gewesen, aber in einem Augenblick der Erleuchtung habe ich ganz deutlich vor mir gesehen was ich zu tun habe. Ein paar Bücher von Einstein gelesen, viel studiert und die Antwort war plötzlich so leicht… - Ihr würdet mir eh nicht glauben. Also, was ich erfun-den habe ist eine Zeitmaschine. OK, sie ist noch nicht ganz perfekt, aber immerhin ein Anfang und sie funktioniert einwandfrei. Ich habe noch nicht eine einzige Fehlfunktion beobachten können.
Ein Makel ist, dass ich nur in die Zukunft reisen kann. Das mit der Vergangenheit habe ich noch nicht ganz raus. Das ist doch etwas komplizierter. Da muss sich die nächste Generation mit beschäftigen. Aber immerhin! Die Zukunft! Einstein hat ja gesagt die Zeit sei nur eine Dimension. Sie ist relativ und keineswegs eine Konstante wie es uns einst Newton weismachen wollte. Die weitere bekannte Dimension ist der Raum! Nun, ich will jetzt hier keine Nachhilfe in Physik geben, aber ich denke schon, dass die Erfindung einer Zeitmaschine mit der dementsprechenden Würdigung auch von den Ahnungslosen der Physik richtig verstanden werden sollte. Bei aller Bescheidenheit. Um es also kurz zu machen. Neben Einstein und sei-ner Relativitätstheorie hielt fast zeitgleich ein neues Feld ins Wohnzimmer der Physik Einzug. Die Quantenphysik! Man kann stark vereinfacht sagen, dass sich Einstein und seine Kollegen mit der großen Physik beschäftigten und die Anhänger der Quantenphysik genau mit dem Gegenteil, dem Kleinsten des Kleinsten. Beide Felder sind Interessant, Aussagekräftig und führen auch durchaus zu gewissen Naturgesetzen. Aber eine Verbindung dieser beiden Felder ist bis vor ein paar Wochen noch niemanden gelungen. Ich habe aber dieses Rätsel der Physik, diesen Gordischen Knoten der Gedanken aller Physiker der Welt zerschlagen. Als die Lösung vor mir lag konnte ich es selbst kaum glauben. Nun, falls es sie interessiert. Gehen sie einfach von der Annahme aus, dass Energie nicht vergeht. Das ist wichtig! So kann man doch sagen, dass selbst die Energie des Urknalls noch immer irgendwo weilt. Logisch! Ich hoffe sie kommen noch mit. Auch Energie die seitdem entstand, ist nach wie vor noch in diesem Universum. Na, wo soll sie auch hin. Man beschimpft ja allgemein einige Geräte als Energiefresser. Das ist aber nicht richtig. Es sind höchstens starke Energieineineandereformunwandler, kurz EIAFUW. Pflücken sie die Energie auseinander, erhalten sie, jetzt mal ohne viel Erklärungen und Fachchinesisch, Quarks. Das geht auch noch kleiner, anschließend kommen nämlich die Strings und so weiter, aber ich höre mal bei den Quarks auf. Um es ihnen nicht allzu schwer zu machen verwende ich an dieser Stelle einfach den Begriff „Elementarteilchen“. Mehr brauche ich für das Reisen durch die Zeit nicht. Laplace, ein großer Wissenschaftler, ohne den, das gebe ich an der Stelle gerne zu, ich niemals auf die richtige Idee gekommen wäre, hat gesagt, dass, wenn er für einen einzigen Augenblick den Aufenthaltsort aller existierenden Elementarteilchen im Universum kennen würde, er quasi auch die Aufenthaltsorte in der Vergangenheit und in der Zukunft bestimmen könne. Kurz, er könnte dann durch die Zeit reisen. Aber ihm war es natürlich nicht möglich den Aufenthaltsort aller existierenden Elementarteilchen im Universum zu bestimmen. Hier kommt der Knackpunkt den ich gelöst habe. Meine Annahme war nun, wenn ich nur den Aufenthaltsort von einigen, wenigen, ja eigentlich eines einzigen Elementarteilchens kennen würde, müsste es durch den regen Austausch der Elementarteilchen möglich sein von dort aus den Aufenthaltsort aller bestimmen zu können. – Ich hoffe sie kommen noch mit. An dieser Stelle steigen Laien oft aus. – Ich habe also mit anderen Worten unterstellt, dass, sobald ich den Aufenthaltsort eines Elementarteilchen kenne, es ausreicht um den Aufenthaltsort aller existierenden Elementarteilchen bestimmen zu kön-nen, da, diese eine Elementarteilchen schon einmal mindestens ein anderes getroffen haben muss und so weiter. Ich sage mal so: Ich habe einfach den Stammbaum eines einzelnen zurückverfolgt und habe das mit allen anderen, denen ich begegnet bin, auch getan. An dieser Stelle höre ich mal lieber mit den Erklärungen auf. Ich habe es also einfach getan und meine Theorie ging auf. Laplace hatte Recht! Nur das mit der Vergangenheit, wie gesagt, das ist mir einfach zuviel rechnerei. Die Zukunft ist da bedeutend einfacher, da sie nicht alle kennen müssen. Die, die erst noch geschaffen werden, die können sie nicht mit einberechnen und damit komme ich zum zweiten und, logischerweise auch zur Quelle des ersten Problems; ich komme nicht mehr zurück. Aber ich habe es schon ausprobiert, und, wie gesagt, es funktioniert super. Obwohl ich also nie was mit Naturwissenschaften zu tun hatte ist mir diese schier unglaubliche Sensation gelungen! Jetzt muss ich nur noch etwas gegen das zweite Problem finden und dann, spätestens dann werden alle sehen, wie sehr sie mich alle in der Vergangenheit unterschätzt haben. Das zweite Problem ist nämlich die Reisegeschwindigkeit. Sie ist konstant! Und das ist nicht einmal das größte Problem. Sie ist zudem sehr langsam. Genauer gesagt reise ich mit 60 Sekunden pro Minute durch die Zeit. Klar, das ist nicht viel, aber immerhin, oder nicht? Wie gesagt, sobald ich was gegen das kleine Problem mit dem Tacho ge-funden habe werden sie ihren Fehler einsehen und mich hier rausholen und mir den Nobel-preis verleihen. Soviel ist sicher. Die Ärzte und alle Schwestern werden sich bei mir entschuldigen und natürlich auch die Pfleger für das rüde Anlegen dieser Westen. Wie gesagt, lange dauert es nicht mehr, dann werden sich schon alle bei entschuldigen!
Ende