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Untergebracht
Seine Eltern standen weinend vor dem Zimmer und versuchten mit der Tatsache, dass Andreas Drogen nahm, zurechtzukommen. Nach drei Tagen war er über den Berg und setzte sich an einem Nachmittag an den Tisch. Ein Mann kam in das Zimmer. Er trug einen dunkelbraunen Anzug und setzte sich zu ihm.
»Sie wissen, dass Sie untergebracht sind?«, sagte er. Andreas verzog sein Gesicht und begann beinahe zu weinen. Er war nicht in der Lage diese Situation zu realisieren. Andreas hielt für einen kurzen Moment inne, schloss seine Augen und atmete tief durch. »Was soll das heißen? Untergebracht?«, fragte er fassungslos. Er kannte die Antwort. Schließlich war er nicht zum ersten Mal in der Psychiatrie. Andreas wollte es einfach nicht auf sich sitzen lassen.
»Das heißt, Sie dürfen das Gebäude nicht mehr verlassen. Morgen ist Ihre Gerichtsverhandlung. Ich bin Ihr Anwalt, der Sie vor dem Richter verteidigen wird.« Mit großen Augen sah Andreas ihn an, als wäre er ein Alien. »Ich habe nichts zu besprechen. Egal was Sie glauben, ich wollte es nur probieren und nichts damit anstellen.« Dann verließ der Anwalt das Zimmer wieder, mit den Worten »Wir schaffen das schon.« Andreas senkte sein Haupt und schlug seine Arme über seinen Kopf. Als Tränen flossen stand er auf und wanderte im Zimmer umher. Er schrie und versuchte seiner Wut Luft zu machen.
Die Pfleger schienen seine Schreie gehört zu haben und kamen herein mit einem schwarz bekleideten Mann. Dieser trug weiße Handschuhe. Die Pfleger kamen zu Andreas und versuchten ihn zu beruhigen. Als alle Versuche schief gingen, nahm in der schwarz bekleidete Mann und schliff ihn ohne seinen Willen in ein anderes Zimmer. Dort beförderten sie ihn in ein Gitterbett und banden ihn an, sodass sichergestellt wird, dass sich Andreas nichts antun konnte. Spuckend und fluchend versuchte er auch hier seiner Wut freien Lauf zu lassen. Doch all das brachte nichts. Nach einiger Zeit schlief Andreas vor Erschöpfung ein.
Am nächsten Tag wurde er wieder von den Gurten befreit. Andreas fühlte sich wie neu geboren. Vor allem als der Anwalt in das Überwachungszimmer kam. »Sie haben nun die Chance, nach Hause zu gehen. Ein Zwangsentzug ist illegal. Wie entscheiden Sie sich?« Er dachte einen Moment lang nach. »Ich glaube ich mache das alles hier nicht mehr mit. Ich gehe nach Hause.«
Er packte seine Sachen in seine Reisetasche und verließ das Gebäude im Sonnenschein. Die Strahlen schienen ihm in sein Gesicht. Dieses Licht erwärmte sein Herz und er fühlte sich wieder wie ein Mensch, und nicht wie ein Objekt. Zumindest konnte er aus dieser Geschichte etwas lernen. Erlebte aber etwas, was er sicherlich nie wieder in seinem ganzen Leben vergessen wird.