Was ist neu

Unter eurer Nase

Mitglied
Beitritt
15.01.2019
Beiträge
77
Zuletzt bearbeitet:

Unter eurer Nase

Es ist tragisch, dass ihr Menschen heute nur noch auf eure Handys schaut. Ihr verpasst dadurch so viel von der Welt. Ihr überseht die Vögel in den Bäumen, die Hasen in den Pärken, nicht mal andere Menschen beachtet ihr allzu oft – kein Wunder, dass ihr uns Zwerge hinter den U-Bahnfenstern nicht entdeckt. Gebt's doch zu! Ihr habt uns noch nicht bemerkt. Dabei sind wir direkt vor eurer Nase. Na ja – unter eurer Nase. Wir waren es immerhin, die das U-Bahnnetz überhaupt erst gebaut haben. Und heute habt ihr vergessen, dass es uns gibt. Zugegeben, es ist nicht leicht uns zu erblicken. Wir treiben uns selten in befahrenen Tunneln rum. Aber manchmal kommt es vor. Wie zum Beispiel bei Eddie.

Er war der Fürst unserer Gemeinschaft, unser Anführer, und er verbrachte den ganzen Tag in den Schächten. „Schneller, schneller! Die Tunnel bauen sich nicht von selber“, kommentierte er die Arbeit seiner Zwerge. Er war vielleicht nicht der freundlichste Fürst, aber er spornte die Gruppe zu herausragenden Leistungen an. Seid ihm gefälligst dankbar. Er ist der Grund, warum euch die Tunnel meist nicht auf den Kopf fallen, wenn ihr durch sie hindurch fahrt. Zufrieden war er allerdings selten.
„Wir haben einen strickten Zeitplan. Die Menschen regen sich schon über Verspätungen auf. Morgen fährt hier wieder die U6 durch und bis dahin müssen wir fertig sein.“ Eddie hatte zwar noch nie eine U-Bahn gesehen, aber er hatte riesige Angst vor ihnen und wollte ja nicht zu nah an sie ran kommen. Er stellte sie sich als monströse Metallschlangen vor, die den Tunnel bis auf den letzten Zentimeter ausfüllten und sich von langsamen Zwergen ernährten.
„Als ich noch jung war, da haben wir doppelt so schnell gegraben wie ihr jetzt“, rief er, was lustig war, denn er sah zwar nicht mehr jung aus mit seinem dunkelgrauen Haar, war aber gerade mal 214 Jahre alt. Ich war viel älter und hatte mehr von der Welt gesehen als er, aber Eddie war nunmal der Fürst. Er ging zu einem leicht verschlafenen Zwerg und nahm seine Spitzhacke „Ich hab schon Menschen gesehen, die besser graben können!“, brüllte er und ein paar Speicheltropfen landeten auf der ledrigen Haut seines armen Gegenübers. „Schau her, wenn ich dir was zeige! Und Hack, und Hack, und Hack ...“
„Ähm, Eddie!“, ertönte eine süßliche Stimme hinter ihm.
„Nicht jetzt. Ich erteile hier gerade eine Lektion im Buddeln. Das ist von größter Wichtigkeit“, schnaufte er, bemerkte aber, dass es plötzlich außer seinen Schlägen auf den Stein vollkommen ruhig geworden war. Mit einem „Was ist denn los?“ drehte er sich um. Als er sah, wer da vor ihm stand, zuckte er zusammen.
„B-B-Bella?“, fragte der sichtlich verunsicherte Fürst. Jeder im Tunnel blickte auf die Zwergin, die vor Eddie stand und eine ruhige Präsenz ausstrahlte – eine höchst ungewöhnliche Aura hier unten. Die Jüngsten starrten sie fragend, vielleicht sogar vorwurfsvoll an. Die wenigsten wagten es, Eddie bei einer seinen Lektionen zu unterbrechen. Wer war diese respeklose Fremde?
Wir, die aber schon ein bisschen älter waren, konnten nicht umhin zu schmunzeln, denn wir kannten Bella und ihren Effekt auf ihn bereits.
Es dauerte ein paar Sekunden, bis Eddie wieder seine Stimme fand. Dann krächzte er: „Was- Was machst du denn hier unten?“
„Wollte mal wieder vorbeischauen“, erwiderte sie fröhlich, „Ist ja schon ein paar Dekaden her seit das letzte Mal da war.“ Sie drehte sich zu einem schelmisch grinsenden Zwerg mit blauer Latzhose und feuerrotem Haaren auf dem ganzen Gesicht. „Hallo, Lars. Schön dich zu sehen“. Aber Lars‘ Lächeln wurde nur noch breiter, als er antwortete: „Lasst euch von mir nicht stören, ihr beiden Turteltäubchen.“
Nicht, dass er jemals Tauben gesehen hätte, aber seitdem er das Wort mal beiläufig bei acht neun Bier mitbekommen hatte, war es seine Lieblingsbezeichnung für Eddie und Bella. Besonders der Fürst reagierte allergisch auf das Wort. Es brachte ihn endgültig wieder zu Sinnen. „Jaja, super, schön dich zu sehen. Wann gehst du wieder? Wir richtigen Zwerge müssen jetzt weiter arbeiten.“
Bella ließ der abweisende Tonfall völlig unbeeindruckt. „Willst du mich nicht zu den Wohnhöhlen begleiten?“
„Das kann Lars machen. Ich habe hier meine zwergische Pflicht zu tun“, sagte er, während er sich bereits wieder den Felsen zuwandte. „Zurück an die Arbeit. Aber dalli!“
Lars ging auf Bella zu. „Komm, ich führ dich mal rum.“ Aber sie bewegte sich nicht. Als ihr klar wurde, dass Eddie sich nicht nochmal umdrehen würde zischte sie: „Du kalter Sturkopf!“ Sie wirbelte herum und rannte in die Finsternis. Lars schaute nochmal besorgt zu Eddie und lief ihr dann aber hinterher.

Wir arbeiteten noch, bis es Abend wurde. Eigentlich war es zwei Uhr nachmittags, aber das war unter der Erde schwierig auseinanderzuhalten. Wie es sich für uns gehört, tranken alle noch ein bisschen Bier vor dem Schlafengehen. Und mit Bier meine ich nicht das gelbe Wasser, das ihr in euch reinpumpt, sondern richtiges Bier – Zwergenbier.
Alle saßen zusammen und plauderten nett miteinander, aber Bella war der Mittelpunkt und jeder hatte Fragen an sie. „Wie ist es da oben so?“, „Haben die wirklich so schlechtes Bier?“, „Sind die Menschen wirklich so dumm, wie sie aussehen?“ Die Zwerge wollten alles wissen. Bella gefiel das. Sie erzählte von eurer wundersamen Welt, in der sie nun schon seit so langer Zeit lebte. „Es ist unfassbar hell. Man braucht Tage, um sich an das Licht zu gewöhnen. Aber die Menschen sind total zuvorkommend. Die haben extra solche dunklen Gläser, die man sich vor die Augen hängen kann. Aber von Bier haben sie wirklich keine Ahnung. Und sie nennen Zwerge Kleinwüchsige. Drolliger Name, nicht?“
Etwas abseits der Gruppe lehnte Eddie sich an eine Wand und schaute Bella wie verzaubert an. „Sehe ich da etwa ein Lächeln auf deinem Gesicht?“, schallte Lars neben ihm, woraufhin Eddie sofort wieder seine grimmige Miene aufsetzte. „Nein, das kann nicht sein“, witzelte Lars weiter. „Fürst Eddie lächelt doch nicht. Nur eine Person hat Fürst Eddie je zum Lachen gebracht und damals war Fürst Eddie noch gar kein Fürst.“ Beim letzten Satz blickte Lars rüber zu Bella.
„Pah!“, erwiderte er. „Für diesen Satz sollte ich dich gleich wieder in an die Arbeit schicken.“
„Und ich würde deinen Anweisungen genauso wenig gehorchen wie sonst.“
„Doch, würdest du.“ Aber er wusste, dass Lars recht hatte. Sein bester Freund aus Kindertagen war der einzige, der ihm nie gehorchte.
„Willst du nicht mal zu deiner Flamme gehen?“, fragte Lars.
„Sie ist nicht meine Flamme!“
„Nicht mehr!“
„Das reicht.“ Eddie stieß sich von der Steinwand ab. „Ich gehe“, sagte er und eilte zur Tür.
Bella entging das nicht. „Gehst du schon?“
„Ja, und du packst deine Sachen auch bald. Tauchst hier einfach auf und denkst, du könntest uns von der Arbeit abhalten.“
„Ich erzähle doch nur ein paar Geschichten von oben.“
„Ja, von da oben. Von deinen ach so tollen Menschen. Du denkst wohl, du bist was Besseres als wir Tunnelzwerge. Haust einfach ab und lässt deine Brüder und Schwestern im Stich. Du bist nichts Besseres! Du bist einfach nur zu faul, um eine Spitzhacke zu tragen.“
„Du kannst dir gar kein anderes Leben als das hier vorstellen mit deinem … Tunnelblick. Ich habe dich damals gefragt, ob du mitkommen willst, aber du warst zu pflichtversessen“, schrie sie ihn an und äffte dann in einer Stimme, die entfernt an Eddie erinnerte: „Ich habe hier eine Aufgabe. Eines Tages werde ich Fürst sein.“ Sie wechselte die Stimme wieder. „Und jetzt schau dich an. Ein alter, grauer, brummiger Fürst. Ich werde gehen. Morgen früh bin ich nicht mehr da. Und ich werde dich nicht nochmal belästigen.“ Sie hastete zur Tür und hinterließ eine totenstille Zwergenkneipe.
Nach einigen Sekunden brach Lars das Schweigen: „Eddie, meinst du nicht, du solltest vielleicht –“
„NEIN!“, herrschte er seinen Freund an. „Morgen früh ist der Spuk aus. Dann können wir wieder in Ruhe arbeiten.“ Er drehte sich zum Ausgang und verschwand in den dunklen Gängen.

Als ich am nächsten Morgen meine Spitzhacke holen wollte, sah ich Eddie aus seiner Wohnhöhle kommen. Er sah ziemlich niedergeschlagen aus, als Lars auf ihn zukam und anfing, auf ihn einzureden: „Na, das war ja was gestern! Der mürrische Fürst Eddie gibt sich seiner Hassliebe hin.“
„Hol deine Spitzhacke! Wir haben Arbeit zu tun“, sagte Eddie, aber seine Stimme war nicht so kraftvoll wie sonst, sondern voller Resignation. Mit trockener Kehle aber einem Funken Hoffnung fragte er: „Ist Bella noch da?“
„Sorry, Bruder. Die ist vor fünf Minuten in Richtung U6 losgezogen.“
Eddie hörte auf. „Was?“
„Ja, gerade eben war sie noch da.“
Er griff Lars bei den Schultern und schüttelte ihn. „Ganz sicher? Gerade eben Richtung U6.“
„Ja, habe ich doch gesagt.“
Eddie lief los.
„Ich mag Bella ja auch, aber nachdem, was du gestern gesagt hast … Ich weiß nicht, ob du sie zurückholen kannst. Damals konntest du das auch nicht.“
„Der U6-Tunnel war nur bis gestern gesperrt. Heute fahren da wieder U-Bahnen. Bella darf auf keinen Fall in den Schacht!“

Was nun passierte weiß ich nur aus zweiter Hand. Eddies Erzählungen waren ziemlich spartanisch, was nicht weiter verwunderte. Es war schließlich Eddie. Bella hingegen beschrieb immer wieder gerne, was eigentlich los war. Zusammen mit den Berichten einiger Zwerge, die bereits so früh schon in den Tunneln arbeiteten, ergibt sich doch ein recht klares Bild.
Eddie rannte, so schnell er konnte – und das will was heißen, denn wir Zwerge rannten gar nicht gerne. Aber in diesem Moment hätte ihn der schnellste Mensch nicht eingeholt. Er flitzte von einem Schacht in den anderen und rief dabei, so laut er nur konnte: „Bella! Beeellaaa!“.
Völlig außer Atem kam er am U6-Haupttunnel an. Er hatte in all den kleinen Gängen gesucht, sie aber nicht gefunden. Es blieb also nur der Hauptschacht.
Ihm wurde mulmig zumute, als er einen Fuß auf die Schienen setzte. „Bella? Bist du hier?“, rief er in die Dunkelheit. Er stand jetzt zwischen den Gleisen und blickte sich um, konnte aber niemanden sehen. „Verdammt“, murmelte er in seinen Bart und lief dann nach links.
Wir Zwerge können uns unter der Erde perfekt zurechtfinden. Wir sehen zwar nicht so gut, aber wir haben ein ausgezeichnetes Gehör. Leider war Eddie sehr aufgebracht und hörte die nahende U-Bahn erst ziemlich spät. Zu spät, um zum Nebentunnel zurückzulaufen. „Bella!“, rief er nochmal verzweifelt.
„Eddie, was machst du denn hier?“, kam eine Stimme aus der Dunkelheit. „Komm sofort runter von den Schienen!“
„Bella? Wir müssen sofort zurück, raus aus dem Tunnel!“, rief er ihr zu und rannte los. „Die U-Bahn kommt.“ In der Ferne konnten sie schon ein Licht ausmachen. Eddie wusste, dass sie es nicht bis zum Ausgang schaffen würden, als das Dröhnen immer lauter wurde. Da riss Bella ihn zur Seite.
Der Zug rauschte an ihnen vorbei.
Eddie schaute ihm hinterher. „Alles gut bei dir?“, fragte Bella.
„So klein sind die? Die nutzen ja gar nicht den ganzen Tunnel. Wofür machen wir uns denn die Arbeit, wenn die U-Bahnen dann so dünn sind?“ Sein Blick war absolut verständnislos.
„Schau! So wenig weißt du von der Welt! Deshalb wollte ich nicht unten bleiben.“
„Hm!“, sagte Eddie mit gesenktem Blick. „Wenn du mich jetzt nicht mehr brauchst, dann sollte ich wohl wieder zurück.“
„Warte! Willst du nicht doch mal einen Blick nach oben wagen?“
„Meine Zwerge brauchen mich. Ich kann nicht.“
Langsam drehte Bella sich um und ging. Er schaute ihr hinterher, und als sie fast verschwunden war, rief er ihr zu: „Vielleicht könntest du uns mal wieder besuchen? So ab und zu?“
Sie schaute zurück und hauchte so leise, dass Eddie sie ohne seine Zwergenohren nicht gehört hätte: „Sehr gerne.“

Wie ihr seht, ist es immer ein wenig dramatisch, wenn Zwerge die U-Bahntunnel betreten. Allerdings wurde Eddie durch sein Erlebnis ein bisschen weltoffener. Er will weiterhin nicht nach oben, aber wenn Bella gelegentlich zu Besuch kam, lauscht er ihren Geschichten bis tief in die Nacht hinein. Auch befahrene Tunnel scheinen ihn nicht mehr so zu ängstigen wie früher. Es kommt zwar nicht oft vor, dass er sie betritt, aber wenn ihr lange genug aus dem Fenster schaut, könnt ihr bestimmt mal einen Blick auf ihn erhaschen.


Resignation • Hassliebe • Fürst • Finsternis • U-Bahnnetz

 

Hallo @Sisorus ,
Vielen Dank, für deine Kritik. Einiges habe ich eingebaut. Auf ein paar Sachen gehe ich nochmal kurz ein.

Ein feiner Einstieg, persönlich, der Erzähler rückt uns auf die Pelle und offenbart ganz beiläufig die Existenz mythischer Wesen; seine Existenz! Allerdings würde ich hier neben der Ampel mehr mondäne Beispiele einbringen, um den Effekt zu verstärken :):: Ihr überseht den Himmel, die Sonne, Bäume und Vögel, ihr überseht die eigenen Füßen auf dem Bürgersteig, den Dreck in den ihr tretet, die Passanten, Autos, Räder und ihr überseht auch uns Zwerge! Ob hinter U-Bahnfenstern, in Regenrinnen oder unter den knorrigen Wurzeln eines alten Baums; ihr bemerkt uns nie! Etc etc
Ja damit war ich beim schreiben auch noch nicht ganz glücklich. Ich wollte allerdings keine trivialen Sachen nehmen und da ist mir nur die Ampel eingefallen. Habe jetzt die Aufzählung geändert und den Fokus mehr auf Tiere gelegt. Ich glaube so ist der Übergang zu den Zwergen weicher.
Eddie wirkt wie ein harter Knochen! Allein als Fehler scheint es mir, dass hier nicht mehr von „uns Zwergen“ sondern „seinen Zwergen“ die Rede ist. Auch dass er „die Gruppe“ anspornt und nicht „uns“ „unsere Gruppe“ „meine Kollegen und mich“. Warum der Wechsel?
Ursprünglich sollte der Erzähler ein außenstehender Zwerg mit viel Kenntnis über unsere Welt sein, damit ich das Geschehen auktorialer erzählen kann. Ich habe mich wegen deines Kommentars dazu entschieden, dennoch den Erzähler zur Gruppe hinzuzufügen - allerdings als älteren, erfahrenen Zwerg
Und ist er denn ein Fürst? Nicht eher ein Vorarbeiter, ein Chef? Ist das vielleicht bei den Zwergen dasselbe? Wenn ja, wäre es doch witzig das kurz zu erwähnen.
Hauptsächlich habe ich den Begriff wegen der Wörterbörse eingeführt. Die Erklärung habe ich aber nun auch eingebaut.
Dennoch: Danke für die Tunnel, Eddie :)
Ich werds ihm ausrichten.
Oha! Und warum? Was passiert mit diesen Wenigsten die es wagen? Pfeift er sie zusammen? Müssen sie mehr ackern? Mit beschwerten Hacken arbeiten? Blöde Mützen tragen (vielleicht kommt daher dieses Bild der Zwerge mit ulkigroten Zipfelmützen!?)?
Es ist eigentlich eine Frage des Respekts, was aus Lars den aufsässigen Zwerg macht. Ich habe das nochmal klarer gemacht.
Die Zwerge benutzen den Begriff der Turteltauben? Sind sie nicht fast immer unter Tage zwischen Dreck und in Dunkelheit? Würden sie nicht eher von Schmuseratten oder Schäkermäusen reden? Oder haben sie sich die Turteltaube von uns abgeguckt?
Von der Sprache her sind beide Zivilisationen sehr gleich, gerade weil es Zwerge wie Bella gibt, die zwischen den Welten reisen.
Hier bin ich mal sehr spitzfindig, um etwas zu illustrieren, worauf du bei deinem nächsten Text (oder der Überarbeitung dieses hier) achten könntest. In diesem Satz gibt es mMn überflüssige Worte. ZB das „miteinander“. Der Satz funktioniert genauso gut ohne. Schließlich sitzen sie doch schon alle zusammen. Und ist Plaudern nicht immer nett? :) Wie gesagt, spitzfindig, aber lieber zu viel, als zu wenig Kritik, oder nicht? :D
Das miteinander sollte den Kontrast zum Gespräch mit Bella bilden.
Erkennen wir nicht daran, dass sie die Frage stellt schon, dass es ihr nicht entgeht? Das könnte man weglassen, oder durch eine Beschreibung dessen ersetzen, wie sich dieses „Nicht-Entgehen“ gestaltet! :) unterbricht ihre Erzählung, dreht sich zu Eddie, schaut etwas traurig/überrascht usw.
Sie war ja gerade noch mit anderen Zwerge im Gespräch vertieft. Da fände ich persönlich verwirrend, wenn sie ohne diesen Satz gleich mit Eddie redet.
Was für ein dramatisches Ende! Der arme Eddie, die arme Bella. Den Zusatz hingegen finde ich, so wie er gerade ist, etwas antiklimatisch. Vielleicht könnte man eher betonen, dass die Zwerge sich seitdem öfter in die Tunnel trauen? Vielleicht steht der Erzähler gerade in einer Bahn und erzählt uns, den völlig verwirrten Fahrgästen, von Eddies unterirdischem Reich? Vielleicht sind die vorbeirauschenden U-Bahnen mittlerweile ein gern gesehenes Spektakel unter Zwergen und unsere Chancen stehen gut, dass, wenn wir in die dunklen, nahezu schwarzen Ecken der Tunnel schauen, den Atem anhalten und die Augen fest zusammenkneifen, wir ein paar Zwerge samt Bier, Bart und guter Laune entdecken :)
Habe da nun nochmal Eddies Entwicklung klarer gemacht und so die Moral "Schau dir die Welt um dich herum an" klarer gemacht

Eine wirklich sehr süße Geschichte und vor allem Prämisse!
Schön, dass es dir gefallen hat. Das ist immer das Wichtigste bei einer Geschichte.

Liebe Grüße,
Träumerle

 

Hallo Träumerle,

du hast mir eine große Freude gemacht, dass du dich von Worten aus der Wörterbörse hast inspirieren lassen - du bist die Erste seit Längerem :).

Bitte poste in diesem Thread hier wie beispielhaft in #7 deine Wörter, wo sie herkommen und fünf neue von dir.
Im Moment steht die Geschichte in der Wörterbörse, ich verschiebe sie nun für zwei Wochen in die normalen Kurzgeschichten, damit sie mehr Aufmerksamkeit bekommt.


@Sisorus
Aber natürlich wird diese Geschichte behandelt wie eine "normale" Kurzgeschichte, lediglich sollte man zusätzlich noch ein Augenmerk darauf haben, wie gut die Stichworte, die vorgegeben worden sind, vom Autor in den Text eingebunden worden sind. Fallen sie irgendwie aus der Reihe oder schmiegen sie sich selbstverständlich in die Geschichte ein?

Liebe Grüße
bernadette

 

Hi @Träumerle

Gegenbesuch! Finde es cool, dass Du Dich an der Wörterbörse versuchst. Da war ja, glaube ich, seit dem letzten Gathering nichts mehr los. Und das Setting Deiner Geschichte gefällt mir auch gut, das konnte ich schön in einem Rutsch lesen.

Ich sage noch was zum Inhalt, aber zuerst kippe ich Dir einen Riesenhaufen Kleinigkeiten vor die Füße. Gerade in der wörtlichen Rede geht da nämlich einiges durcheinander.

nicht mal andere Menschen beachtet ihr alzu oft

"allzu" statt "alzu". Tipp: Das sollte Dir eigentlich jede noch so simple Rechtschreibprüfung anzeigen. Also: Rechtschreibprüfung aktivieren und drauf hören.

Er war der Fürst unserer Gemeinschaft, unser Anführer, und er verbrachte wie immer den ganzen Tag in den Schächten.

"wie immer den ganzen Tag", das klingt nicht so schön, wenn Du mehrere Zeitangaben direkt aufeinanderstapelst. Ich würde das "wie immer" streichen. Ich denke, es wird im folgenden Abschnitt zur Genüge deutlich, dass die Zwerge halt jeden Tag zur Arbeit gehen wie alle anderen auch.

„Ich hab schon Menschen gesehen, die besser graben können!“, brüllte er und ein paar Speicheltropfen landeten auf der ledrigen Haut seines armen Gegenübers, „Schau her, wenn ich dir was zeige! Und Hack, und Hack, und Hack.....“

Also, hier kommt jetzt was, das ich immer wieder ansprechen werde. Du kannst einen Redebegleitsatz einschieben, dann wird das von der Zeichensetzung genauso gehandhabt, wie Du es hier machst. Der Einschub heißt aber, dass der Satz in der wörtlichen Rede danach fortgesetzt, also durch den Einschub kurz unterbrochen wird. Hier endet der Satz ja aber, dann kommt ein nachgestellter Redebegleitsatz, und dann beginnt ein neuer Satz in der wörtlichen Rede. Hast Du ja auch erkannt und den neuen Satz dementsprechend groß angefangen. Deshalb würde ich den Redebegleitsatz wirklich nachstellen und nicht einschieben, danach also einen Punkt machen und nicht den neuen Satz noch mit einem Komma hintendrankleben. Sieht nicht schön aus.

So: können!", brüllte er und ein paar Speicheltropfen landeten auf der ledrigen Haut seines armen Gegenübers. "Schau her, ..."

Außerdem benutzt Du natürlich immer bloß einen Punkt oder drei Punkte, niemals fünf (!) hintereinander. Wenn Du nicht das Wor... sondern den Satz abbrichst, dann kommt vor den drei Punkten ein Leerzeichen ...

Mit einem „Was ist denn los?“, drehte er sich um.

Hier ist die wörtliche Rede ja ein Teil der adverbialen Bestimmung und wird deshalb nicht durch ein Komma vom restlichen Satz abgetrennt. Wenn Du experimentell mit der wörtlichen Rede umgehst, solltest Du Dir solche Effekte auf jeden Fall klarmachen. Generell bin ich aber kein Fan von einem flapsigen Umgang mit wörtlicher Rede. Ich mache das selbst nicht, weil dann die eigentlich sehr strenge Zeichensetzung so durcheinandergeht. Aber Du hast Dich dafür entschieden und wusstest sicher, worauf Du Dich einlässt. Hab Dir noch viel mehr Zeichensetzungsfehler an der wörtlichen Rede mitgebracht.

„Ähm Eddie!“, ertönte eine süßliche Stimme hinter ihm.

Komma vor "Eddie".

„B- B- Bella?“, fragte der sichtlich verunsicherte Fürst.

Hier würde ich die Leerzeichen in "B-B-Bella" weglassen.

Jeder im Tunnel blickte auf die Zwergin, die in der Mitte stand und eine ruhige Präsenz ausstrahlte – eine höchst ungewöhnliche Aura hier unten.

In der Mitte von was? Mitten zwischen den Zwergen? Mitten im Tunnel? In Relation zur Länge oder zur Breite des Tunnels?

Die Wenigsten wagten es, Eddie bei einer seinen Lektionen zu unterbrechen.

"wenigsten" ist ein Wort wie "einigen" oder "anderen" und wird klein geschrieben, selbst wenn davor ein Artikel kommt. Ich weiß, verwirrend.

Wir, die aber schon ein bisschen älter waren, konnten nicht umhin, zu schmunzeln, denn wir kannten Bella und ihren Effekt auf ihn bereits.

Ich würde das Komma vor "zu" weglassen. Beziehungsweise, ich glaube, es muss sogar weggelassen werden. Wenn der Infinitivsatz lediglich aus zu+Infinitiv besteht, wird er nicht durch Kommata abgetrennt.

„Was- Was machst du denn hier unten?“.

Ein Fragezeichen genügt völlig, um einen Satz als abgeschlossen zu markieren. Der Punkt nach der wörtlichen Rede hat da nichts zu suchen.

„Wollte mal wieder hier unten vorbeischauen.“, erwiderte sie fröhlich, „Ist ja schon ein paar Dekaden her seit das letzte Mal da war“.

Hier kommt zwei Sätze nacheinander die Formulierung "hier unten" vor. Nicht so hübsch. Der Punkt in der wörtlichen Rede kommt weg, wenn danach (so wie hier) ein Redebegleitsatz kommt, und danach beginnt in der wörtlichen Rede ein neuer Satz, weshalb ich den Redebegleitsatz mit einem Punkt und nicht mit einem Komma abschließen würde. Der letzte Punkt in der wörtlichen Rede kommt vor dem Anführungszeichen und nicht dahinter.

„Hallo Lars. Schön dich zu sehen“.

Komma vor Lars. Der Punkt kommt vor das Anführungszeichen und nicht dahinter.

Lars ging auf Bella zu. „Komm, ich führ dich mal rum.“, aber sie bewegte sich nicht.

Ganz davon ab, dass der Punkt in der wörtlichen Rede wegkommt, wenn danach noch was folgt, gefällt mir die Struktur nicht. Du hast einen Satz, in dem Lars was tut, und dann einen Satz, in dem Lars was sagt, aber Bella was tut. Ich fände es besser, Du hättest einen Satz, in dem Lars was tut und sagt, und einen anderen Satz, in dem Bella was tut. Weißte?

Als ihr klar wurde, dass Eddie sich nicht nochmal umdrehen würde zischte sie, „Du kalter Sturkopf!“, wirbelte herum und rannte in die Finsternis.

Komma vor "zischte". Wenn der Redebegleitsatz vorangestellt wird, kommt danach ein Doppelpunkt und kein Komma also: zischte sie: "Du ..." Nach der wörtlichen Rede würde ich einfach einen neuen Satz anfangen. Sie wirbelte herum und rannte in die Finsternis, anstatt dass Du Dich da in eingeschobener wörtlicher Rede verhedderst.

Wir arbeiteten noch bis es Abend wurde.

Komma vor "bis".

Wie es sich für uns gehört tranken alle noch ein bisschen Bier vor dem Schlafengehen.

Komma vor "tranken".

Alle saßen zusammen und plauderten nett miteinander, aber Bella war der Mittelpunkt und jeder hatten Fragen an sie

"hatte" statt "hatten".

„Wie ist es da oben so?“, „Haben die wirklich so schlechtes Bier?“, „Sind die Menschen wirklich so dumm, wie sie aussehen?“.

Punkt weg nach dem Fragezeichen am Ende des Satzes.

woraufhin Eddie sofort wieder seine grimmige Miene aufsetzt., „Nein, das kann nicht sein. Fürst Eddie lächelt doch nicht. Nur eine Person hat Fürst Eddie je zum Lachen gebracht und damals war Fürst Eddie noch gar kein Fürst.“

"aufsetzte" statt "aufsetzt". Punkt reicht, das Komma würde ich nicht setzen. Und wer sagt das danach? Eddie? Wenn ja, okay, dann würde ich vielleicht so was machen: seine grimmige Miene aufsetzte und sagte: Wenn nicht, dann würde ich danach einen Zeilenumbruch machen, um den Wechsel zwischen dem, der handelt (Eddie), und dem, der spricht (Lars?) zu kennzeichnen.

„Pah!“, erwiderte er, „Für diesen Satz sollte ich dich gleich wieder in an die Arbeit schicken“

Wieder das mit dem Einschub. Ergibt nur dann Sinn, wenn der Satz danach in der wörtlichen Rede weitergeht. Also lieber Punkt statt Komma am Ende des Redebegleitsatzes setzen. Du hast den Punkt am Ende der wörtlichen Rede vergessen.

„Doch würdest du“, aber er wusste, dass Lars recht hatte.

Komma vor "würdest". Und auch hier gefällt mir nicht, dass Du den Satz danach so komisch dranhängst. Ich würde einfach neu anfangen. "Doch, würdest du." Aber er wusste, ...

„Das reicht“, Eddie stieß sich von der Steinwand ab, „Ich gehe“ und er eilte zur Tür.

Also, Eddie stieß sich von der Steinwand ab ist ein derartig vollwertiger Satz, warum umgibst Du ihn mit Kommata? So würde es doch vom Fluss der Sätze viel mehr Sinn ergeben: "Das reicht." Eddie stieß sich von der Steinwand ab. "Ich gehe", sagte er und eilte zur Tür.

Verstehst Du, was mein generelles Problem ist? Wie Du einfach überall Sätze mithilfe von Kommata irgendwie zusammenbastelst, ist einerseits "unkonventionell" (das ist die freundliche Formulierung für "Ich kriege davon Augenkrebs"), und andererseits auch nutzlos, zumindest für mein Gefühl, denn wie soll ich das lesen, sodass aus dem Kram da ein einziger Satz wird? Das sind eindeutig mindestens drei Sätze. Warum schiebst Du die alle so zusammen? Hast Du Angst vor Punkten?

Hab keine Angst vor Punkten. Das ist alles, was ich sagen kann. :D

„Du kannst dir gar kein anderes Leben als das hier vorstellen mit deinem… Tunnelblick.

Leerzeichen vor den drei Punkten.

Und ich werde dich nicht nochmal belästigen“.

Der Punkt kommt vor das Anführungszeichen und nicht dahinter.

„NEIN!“, herrschte er seinen Freund an, „Morgen früh ist der Spuk aus.

Wieder so ein "Ich darf keine neuen Sätze anfangen"-Satz. :( Würde den Redebegleitsatz mit einem Punkt statt einem Komma abschließen. Danach fängt ja eindeutig (sichtbar an der Großschreibung) ein neuer Satz an.

Na das war ja was gestern!

Komma vor "das".

aber in seiner Stimme war nicht kraftvoll wie sonst

"aber seine Stimme war nicht kraftvoll" statt "aber in seiner Stimme war nicht kraftvoll".

Mit trockener Kehle aber einem Funken Hoffnung fragt er:

"fragte" statt "fragt".

„Ja gerade eben war sie noch da.“

Komma vor "gerade".

Gerade eben Richtung U6“

Hier fehlt ein Punkt am Satzende.

„Ja habe ich doch gesagt.“

Komma vor "habe".

Ich mag Bella ja auch, aber nachdem, was du gestern gesagt hast…

Leerzeichen vor den drei Punkten.

„Der U6 Tunnel war nur bis gestern gesperrt.

Das Deutsche ist ja bekannt dafür, dass man alle möglichen Wörter zusammenziehen kann. Zum Beispiel "U6-Tunnel". Die Betonung liegt hier auf ZUSAMMEN. Bindestrich dazwischen. ;)

Eddie rannte so schnell er konnte

Komma vor "so".

Er flitzte von einem Schacht in den anderen und rief dabei so laut er nur konnte: „Bella! Beeellaaa!“.

Komma vor "so". Punkt weg nach der wörtlichen Rede.

Völlig außer Atem kam er am U6 Haupttunnel an.

"U6-Haupttunnel" statt "U6 Haupttunnel".

Wir sehen zwar nicht so gut aber wir haben ein ausgezeichnetes Gehör.

Komma vor "aber".

„Eddie, was machst du denn hier?“, kam eine Stimme aus der Dunkelheit, „Komm sofort runter von den Schienen!“

Punkt statt Komma nach dem Redebegleitsatz. Ein richtiger Einschub sähe übrigens so aus: "Eddie", kam eine Stimme aus der Dunkelheit, "was machst du denn hier?" Siehst Du den Unterschied? Die wörtliche Rede geht nach dem Einschub klein weiter, weil der Satz beim Redebegleitsatz eben noch nicht beendet war.

„Bella? Wir müssen sofort zurück, raus aus dem Tunnel!“, rief er ihr zu und rannte los, „Die U-Bahn kommt.“

Du kannst es sicher erraten. Punkt statt Komma zwischen den beiden Sätzen.

„Hm!“, sagte Eddie mit gesenktem Blick, „Wenn du mich jetzt nicht mehr brauchst, dann sollte ich wohl wieder zurück.“

Same here.

Er schaute ihr hinterher und als sie fast verschwunden war, rief er ihr hinterher:

Würde ein Komma vor dem "und" setzen (ist aber nicht obligatorisch). Außerdem unschöne Wortwiederholung von "hinterher", die Du vermeiden könntest, wenn Du "schaute ihr nach" schreibst. ;)

Auch befahrene Tunnel scheinen ihn nicht mehr so zu ängstigen wie früher.

Hier wechselst Du mitten im Absatz die Zeit. Ergibt ja Sinn, dass Du die Veränderungen in Eddie im Präsens beschreibst. Aber warum fängst Du erst mitten im Absatz damit an? Entweder konsistent Präsens oder konsistent Präteritum. Unkonsistente Sachen sind uncool.

Ich denke, da sind viele Flüchtigkeitsfehler dabei und möchte Dir grundsätzlich raten, Deine Texte sehr sorgfältig Korrektur zu lesen, sie also auch mal ein bisschen liegenzulassen, bevor Du sie hier postest. Einfach Tipp- und Zeitenfehler sollten Dir beim sorgfältigen und mehrmaligen Lesen eigentlich selbst auffallen. Bin zuversichtlich, dass Du das kannst.

Zum Inhalt:

Wie gesagt, die Fantasy-Welt, die Zwerge, das ganze Setting, das gefällt mir sehr gut. Ich mag auch, dass Du diesen Erzähler hast, der direkt mit mir spricht. Manche Leute finden das furchtbar, ich genieße das sehr.

Aber da liegt auch mein Problem. Der Erzähler ist ja selbst eine Figur in der Geschichte. Eine Randfigur, aber wir erfahren, er ist einer der älteren Zwerge. Das klappt gut über den größten Verlauf der Geschichte. Aber ich erfahre nicht, wie er die Szenen zwischen Eddie und Lars und Eddie und Bella (vor allem die Szene im Tunnel, als die U-Bahn kommt) so genau beschreiben kann.

Meiner Meinung nach muss sich eine Nebenfigur, die zugleich als Erzähler auftritt, immer rechtfertigen, woher sie weiß, was da passiert ist. So, wie es gerade ist, wirkt es so, als würdest Du unvermittelt den Erzähler wechseln. Erst erzählt dieser alte Zwerg die Geschichte, und plötzlich, bumm, passieren lauter Dinge, die er nicht im Detail wissen kann und wo er nicht dabei ist, aber ganz ohne dass der Erzählwechsel irgendwie kommuniziert werden würde, und am Ende erzählt wieder der alte Zwerg die Geschichte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Erzähler und Perspektive sind mir nicht klar, beziehungsweise, Du hast da einen ziemlich krassen Wechsel drin, und ich habe das Gefühl, das war Dir nicht bewusst. Es wirkt zumindest nicht gut auf mich. Ich ärgere mich, weil der Erzähler, der erst so tut, als wäre er mir voll nah, plötzlich und ohne es mir zu sagen, verschwindet. Und dann am Ende wiederkommt, ohne ein Wort über sein Verschwinden zu verlieren. Das passt nicht zur Art dieses Erzählers, wenn Du mir folgen kannst.

Ich denke aber, das lässt sich relativ leicht beheben. Beim Gespräch zwischen Eddie und Lars könntest Du einstreuen, dass der Erzähler sich näher ranschleicht, um zu lauschen. Und manchmal unschuldig guckt, wenn die beiden in seine Richtung sehen. Die Szene im Tunnel müsstest Du irgendwie so einleiten:

Was passierte, nachdem Eddie in den Schacht rannte, kann ich nicht genau sagen. Ich kann euch nur erzählen, was mir darüber berichtet wurde.

Oder so. Dann weiß ich, dass danach der Erzähler wild zusammenerzählt, was er denkt, was passiert ist, und ich frage mich nicht: Heeey, woher kann er das so genau wissen? Ist er überhaupt noch da, oder erzählt gerade jemand anderes die Geschichte? Hallo? Dann hat der Erzähler mich die ganze Geschichte über an die Hand genommen und mein Vertrauen niemals enttäuscht. Ich denke nämlich, das ist das Coole an dieser Art Erzähler, dass er für die Leser/innen eine Vertrauensperson wird. Da kannst Du mich nicht einfach zwischendurch im Regen stehenlassen. Zieh das durch!

Hoffe, ich konnte Dir damit weiterhelfen. Make it work!

Cheers,
Maria

 

Hallo @TeddyMaria ,
Ich hau dann mal gleich wieder ab in die Grundschule und lerne simple Zeichensetzung. Mir war nicht klar, dass das so ein großes Problem ist, aber das hast du ganz gut klar gemacht (Augenkrebs¹). Was du angesprochen hast habe ich behoben. Da gibt es keinen Diskussionsbedarf.

Tipp: Das sollte Dir eigentlich jede noch so simple Rechtschreibprüfung anzeigen. Also: Rechtschreibprüfung aktivieren und drauf hören.
Habe ich eigentlich gemacht. Das Programm hat mich offensichtlich enttäuscht.

Zu dem Erzähler: Der war unrsprünglich ganz anders geplant, nämlich als außenstehender, auktorialer Zwerg. Ein anderer Kommentator hat jedoch angemerkt, dass das zu großer Verwirrung geführt hätte. Ich habe also den Erzähler einfach in die Geschichte verfrachtet und dachte: Passt!
Es hat offensichtlich nicht gepasst. Hoffentlich ist das Problem nun endgültig behoben.

Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Der ist fast so lang, wie die eigentliche Geschichte. Ich habe einiges mitgenommen.

Bis bald,
Träumerle

¹Können Teddys eigentlich Augenkrebs bekommen?

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom