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Unsere Sekunde für mittendrin

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27.11.2001
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Unsere Sekunde für mittendrin

Ich hatte meine große Liebe gefunden und nicht nur das, er liebte mich auch. Wir waren glücklich. Ich wollte ihn nie wieder verlieren. Er war meine Welt und ich war Seine. Er war mein Held. Wir respektierten uns gegenseitig und vertrauten einander. Ich konnte ihm alles erzählen. Er sah über meine Macken hinweg. Er stand zu mir. Er half mir bei meinen Problemen als ob es seine wären. Zusammen waren wir stark. Ich vermisste ihn selbst, wenn er nur kurze Zeit nicht da war. Ich machte mir Sorgen, wenn er sich auch nur für ein paar Stunden nicht meldete. Manchmal hatte ich Angst davor ihm so sehr zu vertrauen und so abhängig von ihm zu sein. Doch er nahm mir die Angst immer wieder. Ich fühlte mich geborgen, wenn er da war. Ich konnte mir mein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Ich plante meine Zukunft mit ihm. Er hatte mein Herz gefangen, doch das war gut so. Ich hatte Seines ja auch. Ich dachte nur noch an ihn. Kein Anderer interessierte mich je wieder. Ich glaubte an uns. Ich spürte, dass wir zusammen unschlagbar waren. Wenn ich an ihn dachte wusste ich in jeder Sekunde, dass er der einzig Richtige war. Und immer wieder machte ich mir bewusst, was ich doch für ein Glück mit ihm hatte.
Er war immer gut zu mir, wollte mir nie was böses. Er verletzte mich nie mit Absicht. Er wusste genau, was er sagen musste um mich zu trösten. Ich war auch nach langer Zeit noch verliebt. Er hätte alles für mich getan. Und ich für ihn. Ich wurde verwundbar, indem ich ihm alles anvertraute. Er gab mir Hoffnung, wenn ich verzweifelt war. Ich träumte von ihm und wachte mit einem Lächeln auf. Ich hatte Zweifel gut genug für ihn zu sein. Doch er lachte nur darüber. Mit jedem Tag brauchte ich ihn mehr. Mit jeder Stunde wurde er mehr Teil von meinem Leben. Mit jeder Minute vertraute ich ihm mehr. Mit jeder Sekunde liebte ich ihn mehr.


Aber irgendwann veränderte ich mich. Ich zeigte ihm nur noch selten was er für mich bedeutete. Ich sah nicht mehr, wenn er für mich da war. Ich sah nur noch, dass er manchmal keine Zeit für mich hatte. Die Gründe dafür interessierten mich nicht. Ich schaffte es ihm sogar mit kurzsilbigen SMS weh zu tun.
Ich war mir zu sicher. Ich blockte ab, wenn er fragte, was mit mir los sei. Ich weigerte mich ihm zu erzählen was in mir vorging. Er konnte nicht in mich reinsehen. Ich konnte ihn nur verletzen, weil er mir so nahe stand. Er war voller Erwartungen. Ich enttäuschte ihn nur. Ich wies ihn immer wieder ab. Ich glaube, wenn man genau hingehört hätte, hätte man hören können, wie sein Herz mit jedem Mal wieder einen Knacks mehr bekommen hat. Doch ich hörte nicht hin. Er vergab mir immer wieder. Verzieh mir, dass ich ihn vernachlässigte. Für mich wurde das eine Selbstverständlichkeit. Ich war mir sicher, dass er mir immer wieder vergeben würde. Wir waren doch füreinander bestimmt, er konnte also gar nicht anders, so dachte ich. Ich hörte nicht auf seine Warnungen. Ich vergaß immer öfter ihm zu sagen und vor allem zu zeigen, dass ich ihn liebte. Ich machte genau das, was ich ihm am Anfang so oft vorgeworfen hatte. Für mich hatte er sich geändert. Und irgendwann sagte und zeigte ich es ihm gar nicht mehr...

Ich wünschte unsere Sekunde für mittendrin hätte länger gedauert.

[Beitrag editiert von: Eve-Style am 27.11.2001 um 11:38]

 

Etwas merkwürdige "Liebes Tagebuch"-Geschichte. Liest sich wie ein innerer Monolog, aber komischerweise wird nicht gesagt, warum die Ich-Erzählerin ihre Einstellung und sich selbst änderte.

"Aber irgendwann veränderte ich mich." ist das einzige, was der Leser verraten bekommt.

"Ich weigerte mich ihm zu erzählen was in mir vorging." Und sie weigert sich auch, den Leser einzuweihen, daher wirkt die Geschichte leer, oberflächlich und unbefriedigend.

Liebe Eve-Style, man hat hier nicht einmal einen Spielraum für Spekulationen, weil die Ich-Erzählerin nur die "Vorteile" von "ihm" aufführt, aber ansonsten nichts nennt, was einem irgendeinen Aufschluß gibt.

Meiner Ansicht nach ist diese Geschichte hier nicht gut durchdacht.

 

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