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Unsere Freunde im Zoo
Mit ihren Schwänzen wedelnd rannten Quax und Flix los, sie hatten eine grandiose Idee, einen Ausflug in den Zoo. Quax war ein gutmütiger, hellbrauner Bluthund von einer Ähnlichkeit mit Pluto, der schon unendlich viele Kinderherzen erfreute. Flix war von der Rasse her weniger genau zu definieren, aber drollig mit seinem weissen Fell und den schwarzen Ohren. Die Beiden waren dicke Freunde und wohnten nur wenige Hundehütten voneinander entfernt.
Am Eingang zum Zoo hing ein grosses Warnschild: «Zutritt für Tiere, nur in Begleitung von Menschen erlaubt»
Der grosse dicke Mann, der die Eintrittskarten prüfte, passte sehr gut auf, dass niemand Unberechtigter hineinkam. Quax und Flix versuchten es, als eine Schulklasse daherkam. Sie mischten sich unter die Kinder, welche natürlich Freude an den beiden lustigen Hunden zeigten. Der grosse Dicke schaute misstrauisch drein, als er bemerkte, dass eine ganze Kinderschar mit zwei Hunden daherkam. Er fragte den Lehrer, doch dieser hatte nicht richtig zugehört, und sagte einfach «Ja». So gelang es Quax und Flix, an diesem Tag offiziell in den Zoo hineinzukommen. Eine Weile spielten sie noch mit den Kindern rum, dann rannten sie alleine los, die Kinder hatten nun noch viele andere Tiere anzusehen.
Am Ententeich machten sie erst mal Rast. Mit der Zunge schleckend, nahmen sie vom köstlichen Nass. Das Wasser war hier wirklich frisch. Sich im Schilf versteckend, gönnten sie sich ein Nickerchen. «Quak», ertönte es plötzlich in ihrem Schlaf. Wohl schlecht geträumt dachte sich da Quax und zuckte nur leicht mit dem Fell. Auch Flix hatte diesen Schrei gehört, er zuckte mit den Ohren und legte sie einfach über die Augen.
«Quaaak», noch lauter und anhaltender war dieser Schrei.
Entsetzt sprangen Quax und Flix schnell auf die Beine. Was war denn das, fragten sich die beiden, und schauten einander ratlos an. Da teilte sich ein Schilfbüschel und heraus trat ein Frosch.
«Ihr weilt hier in meinem Revier. Ich bin Quasimodo, der Herrscher über dieses Schilfgebiet hier.»
«Hier gibt es so viel anzusehen», meinten Quax und Flix, «da hatten wir uns mal ermattet niedergelegt.»
Quasimodo zeigte sich plötzlich ganz stolz, ja, im Zoo, wo er Zuhause war, da gab es viel zu sehen. Er erzählte ihnen von Steilzahn, seinem Freund, dies war ein Hai, der in einem Bassin seine Runden schwamm. «Kommt mit, ich mache Euch mit ihm bekannt».
Steilzahn war sehr erfreut, als Quasimodo zu ihm ins Wasser sprang. Zu Quax und Flix rief Quasimodo zu, «kommt näher, und begrüsst auch meinen Freund». Steilzahn fletschte zur Begrüssung grinsend seine spitzen Zähne, die wirklich äusserst gefährlich aussahen. Quax und Flix fürchteten sich im ersten Moment, doch dann sprangen sie am Ufer entlang mit ihren neuen Freunden im Wasser mal richtig herum. Es waren etliche Runden, die sie drehten, bis ihnen allmählich der Schnauf zunehmend fehlte.
Auf die Dauer war es ihnen aber auch zu nass, den Steilzahn spritzte sie vergnüglich an, so suchten sie im Trockenen einen schönen Platz. In einem Stall, da hatte es warmes Stroh. Dies war gut um sich zu trocknen, indem man sich darin rumrollte. Es war ein behagliches Spiel, das sie so trieben, als plötzlich eine grosse Gestalt den Kopf zur Tür hereinschob.
«Iiiiaaahhh», ertönte es, «was macht ihr denn da?»
Quax und Flix schauten erst mal verdattert drein. Doch waren sie beruhigt, als sie sahen, dass es nicht der Dicke vom Eingang war.
«Ich bin der Esel Stoppelhaar, und ihr rollt Euch einfach in meinem Strohbett.»
Wir waren nass, erzählten sie ihm, da wir zu Besuch bei Steilzahn, dem Hai, waren.
Stoppelhaar lachte und sprach, «wie kann man nur so dumm sein und freiwillig sich mit Wasser bespritzen lassen, mir reicht es schon, wenn es einmal regnet».
Sie rannten mit ihm ein paar Runden herum, als ein Trompeten ertönte, wie ein Solokonzert. Quax und Flix blieben stehen und hörten auf das Musikkonzert.
«Das Ist Brumbo» meinte Stoppelhaar, «kommt mit, ich stelle ihn Euch vor».
Brumbo, das war der Elefant, der trottete rum und war riesig gross. Mit dem Rüssel an den Ohren fassend, begrüsste er Flix und dann auch Quax. Er hatte noch zwei Karotten da liegen, «diese schenke ich euch», meinte er ganz friedlich. Was sollen wir mit Karotten, dachten sich Quax und Flix, wagten aber nicht dem Riesentier einfach nein zu sagen. Nachdem sie zusammen ihren Spass hatten, rannten sie weiter zu einem neuen Gehege.
Schlappohr hauste hier, ein niedlicher Hase. Mit den Karotten im Maul kamen sie angerannt. Schlappohr war erst erschreckt und schaute ganz gross.
«Du bist doch so ein Karottenbeisser», meinte Quax dreist, und legte Schlappohr seine hin. Auch Flix gab nun seine Karotte her, sagte aber nicht, dass ihm dies gar nicht schwerfiel.
Der Hase freute sich riesig über das Geschenk und meinte: «Das ist aber ganz lieb von Euch». Er legte seine Hasenzähne vor und raffelte die Karotten schnellstens klein. «Das gibt Karottensalat, das ist fein», meinte er.
Eine Hütte weiter wohnte Rüsselchen, das Schwein. Es suhlte eben in einer Pfütze und grunzte dabei. Als Quax und Flix zu ihm hintraten, fragte er gutmütig: «Möchtet ihr auch mal in meine Pfütze rein?»
«Nein danke», meinten die beiden, «das ist ja eine Schweinerei».
«Davon gibt es eben den guten Schinken, gleichmässig gerollt und schön durchfeuchtet», erklärte das Schwein nun schmunzelnd.
Quax und Flix lief bei diesem Gedanken direkt das Wasser im Maul zusammen. Die Versuchung, in Rüsselchens Schinken hinein zu beissen, war sehr gross. Doch da brach ihre Gutmütigkeit durch, und sie sagten, «Du hast Schwein Rüsselchen, dass wir Dich so gut mögen», und sie tollten sich weiter, um Neues zu entdecken.
Poing, Quax bekam einen Schlag auf den Kopf. Er schüttelte ihn. Wer hatte die Frechheit ihm dies anzutun? Es war niemand zu sehen. Poing, auch Flix wurde getroffen, an der Flanke, er machte direkt einen Satz. Beissend stürzte er sich auf das Ding, es war eine Kastanie, völlig leblos, wahrscheinlich runter gefallen. Sie wollten eben weiterziehen, da kam schon wieder ein solches Ding geflogen, knapp an beiden vorbei. Sie schauten nach oben, nur blauer Himmel, über ihnen war kein Baum. Misstrauisch geworden schauten sie sich um. Da drüben türmte sich ein grosser Kastanienbaum auf. Ganz oben war eine Bewegung zu sehen, beide machten einen Satz auf die Seite, und eine Kastanie prallte neben ihnen auf den Boden. Nun rannten sie bellend auf den Baum zu, «Wauwauwau», «Wuhwuhwuh», hallte es in das Laub.
Von oben ertönte nun ein Gezeter. Ein Affe schwang sich von Ast zu Ast, kreischend lachend. «Hab ich Euch erwischt?», schrie er frech fragend.
«Was bist Du nur für ein Untier», schimpften Quax und Flix, «bis jetzt waren alle Tiere hier im Zoo so nett».
«Ihr seid ja auf den Hund gekommen», kreischte der Affe, «versteht Ihr denn keinen Spass?» Nun thronte er auf dem untersten Ast. Mordio, stellte sich der Affe vor.
«Was hast Du denn für einen eigenartigen Namen», fragte Flix.
Mordio lachte: «Wenn ich laut werde, tönt es wie Zeter und Mordio», und machte es mit schriller Stimme vor.
Quax und Flix hielten sich die Pfoten über die Ohren, so fürchterlich tönte es.
Mordio war nun runter gesprungen und meinte: «Ich möchte auf eurem Rücken reiten».
«Wir sind doch keine Lastentiere», meinten die beiden, liessen ihn dann aber doch gewähren.
Zu dritt rannten sie nun durch den Zoo, Mordio hin und her turnend, zwischen dem Rücken von Quax und Flix. Wenn sie bei einem ihrer neuen Freunde vorbeikamen, tönte es in deren Sprache, Hallo.
So rief der kleine Quasimodo, «Quaaak, Quaaak, Quaaak».
Bei Stoppelhaar ertönte es, «I-Ahhh, I-Ahhh, I-Ahhh».
Steilzahn kam aus dem Wasser gesprungen und liess sich mit weitum spritzenden «Klaaatsch» niederfallen.
Schlappohr zeigte seine grossen Zähne und liess die Ohren sausen, dass es in der Luft ertönte wie ein Propeller, «Sssshhh, Sssshhh, Sssshhh».
Bei Rüsselchen machte es laut «Grunz, Grunz, Grunz», und es liess sich wieder in seine Pfütze fallen.
Da war auch Brumbo, der sie kommen sah, hoch hob er den Rüssel und trompetete, «Puuuh, Puuuh, Puuuh».
Die Zeit verging so ganz, ganz schnell und langsam mussten auch Quax und Flix wieder ans Heimgehen denken.
«Kommt bald mal wieder» klang es überall her, und im Konzert ertönte es, «Adieu, Adieu, Adieu».
Am Eingang stand der Dicke mit finsterem Gesicht, das Gelände im Auge behaltend. Die Kinderschar war bereits gegangen, doch wie er merkte, fehlten die beiden Hunde, und der Lehrer wusste angeblich von nichts.
Quax und Flix nichts Gutes ahnend, schlichen sich durch Büsche verdeckt heran. Noch ein paar Meter, und sie könnten am Dicken vorbei nach Hause entwischen. Auf drei rannten sie los. Doch der Dicke bemerkte sie und versperrte ihnen den Weg, zugleich gegen das Schild hauend, das Tieren den Zutritt nur in Begleitung von Menschen erlaubte. Die Schimpftirade, zu welcher er dabei ansetzte, ging über in einen «Oooh, Oooh, Oooh», da das Warnschild sich durch den Schlag gelöst, auf den Boden gefallen war.
Mitleidsvoll schauten Quax und Flix zu ihm zurück, sie hatten seine Aufregung über das runtergefallene Schild genutzt und waren an ihm vorbei geflitzt. «Auch Ihnen tschüss, bis zum nächsten Mal» riefen sie ihm noch freundlich zu und trotteten mit den Ruten wedelnd davon.