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Unser Baumhaus

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05.01.2015
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Unser Baumhaus

Mutters Schrei kam aus der Küche, es war nicht ganz klar ob aus Freude, jedenfalls hatte der Briefträger etwas vorbeigebracht. Ich saß im Wohnzimmer und las für die Schule den Artikel über Guerickes Halbkugelversuch. Es war eine perfekte Nacht. Die Maulwürfe hatten aufgehört Erde auszuwerfen, sie hatten sich tief in den Boden verzogen, deswegen war der Schnee noch ganz weiß. Draußen leuchtete der Weihnachtsbaum. Die Lichter spiegelten sich an der großen Glasfront im Wohnzimmer, die meine Mutter letzten Sommer hatte machen lassen. Jeden Monat kam die Reinigungsfirma und putzte die Fenster, damit Mutter sich darin spiegeln konnte. So hatte sie ihn kennengelernt. Jamie meinte immer, Mutters neuer Freund wäre daran schuld gewesen, dass ich den Brief meines Vaters nie gelesen hatte.
Ich ging raus, seit ein paar Monaten das erste Mal, zu unserem Baumhaus, dass ich seit Jahren nicht mehr betreten hatte. Die Erinnerung an Jamie war noch zu stark, dass ich es vorher vermutlich nicht verkraftet hätte, einen Fuß in das Baumhaus zu setzen. Das Licht brannte. Ich stieg die Stufen hinauf, immer zwei auf einmal nehmend. Jamie und ich hatten die Stufen dazwischen angesägt, wir dachten, dass unsere Eltern dann nicht heraufkommen könnten. Als ich oben ankam, wunderte es mich nicht, dass Jamie da saß. Es wunderte mich auch nicht, dass er den Brief in der Hand hatte. Er saß im Schneidersitz, das tat er immer, wenn er von etwas überzeugt war. Ich fragte ihn was er hier machen würde. Er meinte er wolle mich mitnehmen, meine Meinung würde sich ändern. Inzwischen war der Brief aus weißem Pergament schon ziemlich zerknittert, Jamie nahm den Brief immer überall hin mit, das Siegel aufgerissen. Mein Vater hatte immer seine Briefe auf diesem Papier geschrieben, und sie ganz altmodisch mit einem Siegel zugeklebt. Jamie meinte er würde nicht wollen, dass ich bei ihnen bleibe, nicht nachdem er den Brief gelesen habe. Ich wusste, dass Jamie nicht so schnell abhauen würde. Dazu war er auch nicht in der Lage.
Ich ging zurück ins Haus. Meine nackten Füße taten vom Schnee weh, aber das hatte ich schon ausgeblendet. Ich ging zu Mutter in die Küche, die stieß gerade mit ihrem Freund mit einem Glas Ihres Lieblings-Proseccos an, die Scheidungspapiere waren gekommen. „Jamie ist da“, war das einzige was ich sagte. Einige Minuten später war der Wagen da, mit dem Jamie mal wieder abgeholt wurde. Solche „Ausflüge“ wie heute, machte er oft. Die Oberschwester war schon ganz erschöpft, nur von Ihm.
Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, holte ich die Kerze, die Jamie mir zum 15. Geburtstag geschenkt hatte. Sie war ganz hinten in meinem Kleiderschrank versteckt, zwischen Röcken und Kleidern, die Mutter mir kaufen wollte, die ich aber nie trug. Ich stellte sie oben auf das Dach des Baumhauses und verschüttete den teuren Nagellackentferner meiner Mutter. Nach einer Weile stand das Baumhaus in Flammen. Ich bereute nicht einmal den Brief, den ich nie gelesen hatte. Der Nagellackentferner war das einzige worum ich mir sorgen machte. Mutter würde sauer werden.

 

Hallo neliacbg

Willkommen hier im Forum. :)

Deine Erste ist sehr kurz, so kurz, dass mir Fragen offen bleiben. Die solltest Du nun aber nicht in einem Kommentar ergänzend beantworten, sondern sie müssen sich im erzählten Text darstellen. So wie es dasteht, liest es sich mehr wie eine Aneinanderreihung kurzer Sequenzen. Eine Kurzgeschichte will aber mehr, nämlich sich in knapper kompakter Form in einer Handlung runden und nahtlos unterhalten. Um das zu erreichen, solltest Du Dich Fragen, wie das Erzählte für die Leser aufscheint. Diese haben nur die geschriebenen Worte, sind auf deren Aussagekraft angewiesen. Als Hinweis dazu können Dir beispielsweise die folgenden Fragezeichen dienen, die sich mir beim Lesen ergaben:

Mutters Schrei kam aus der Küche, es war nicht ganz klar ob aus Freude.

Der Einstiegssatz war mir vielversprechend, doch da sich nicht wirklich klärte, weshalb die Mutter aufschrie, bleibt er bedeutungslos. Was hat sie den zum Schrei veranlasst, eine Maus oder hat sie sich in den Finger geschnitten? Oder ist Deine Intention dahinter eine ganz andere? Die Scheidungspapiere, welche später beiläufig auftreten?

Es war eine perfekte Nacht. Die Maulwürfe hatten aufgehört, sie hatten sich tief in den Boden verzogen, deswegen war der Schnee noch ganz weiß.

Mit was hatten die Maulwürfe aufgehört? In der Nase bohren wohl kaum, also eher bei ihrem Tunnelbau Erde auszuwerfen. Sind sie denn überhaupt winteraktiv? Entschuldige bitte, als Stadtmensch bin ich da nicht ganz so auf dem Laufenden und kann mich nicht erinnern in ländlichen Gebieten im Winter schon Erdhaufen von Maulwürfen gesehen zu haben. Als Leser stutzte ich aber vorab über den unfertigen Satz.
Auch die Aussage des ersten Satzes konnte ich erst aufgrund des nachfolgenden erahnen, dass die Nacht perfekt ist, da das Weiss des Schnees sie erhellt. Ich nehme mal an, damit richtig zu liegen.

Jeden Monat kam die Reinigungsfirma und putzte die Fenster, damit sie sich darin spiegeln konnte.

Erst fragte ich mich, ob nun die Reinigungsfirma oder die Mutter sich im Glas spiegeln möchte, wie einst Narziss bei seinem Ebenbild auf der ruhigen Wasserfläche. Aber nein, es war eine Flüchtigkeit von mir, der Weihnachtsbaum ist es mit seinen Lichtern. Nur kann da der Satz nicht ganz stimmig sein, da die Reinigungsfirma jeden Monat die Scheiben poliert, der Weihnachtsbaum aber wohl nur ein paar Wochen leuchtet, oder verhält es sich anders?

So hatte Sie Ihn kennen gelernt.

Es klärt sich zwar später, die Scheidungspapiere geben den vagen Hinweis, dass Mutter sich in einen der Fensterputzer verknallte. Doch an der Stelle, wie der Satz auftritt, steht er erst mal ganz der üppigen Fantasie der Leser überlassen.

Ich ging raus, seit ein paar Monaten das erste Mal.

Eine enorme Aussage, die mich mit geballter Kraft traf. Was fehlte dem Jungen, dass er so lange Zeit das Haus nicht mehr verlassen konnte? Er machte zwar Schularbeiten, setzte sich mit einem horror vacui, einem Experiment das den „gesunden Menschenverstand“ im 17. Jahrhundert überstieg, auseinander, aber war festgebunden? Oder, sinniere ich, könnte es sein, dass er nur nicht in den Garten ging, dies über Monate? Warum?

Meine nackten Füße taten vom Schnee weh, aber das bemerkte ich schon lange nicht mehr.

Dass ihm der Schnee an den nackten Füssen weh macht, konnte er doch nicht bemerken, wenn er lange Zeit nicht ausser Haus war? Und warum geht er hier barfuss? Hat er eine Krankheit, die sein Schmerzempfinden herabsetzt?

Einige Minuten später war der Wagen da, mit dem Jamie abgeholt wurde.

Warum wird Jamie abgeholt? Ich entnahm dem Bisherigen, dass er sein Bruder sein musste. Gibt ihn die Mutter weg?

Wenn ich rekapituliere, kann ich dem Erzählten durchaus Sinn entnehmen, mit dem Jungen mitfühlen. Auf gewisse Weise war es mir gar spannend, doch wirkte es mir als Kurzgeschichte nicht befriedigend, da ich eine solche nicht in Rätseln lesen möchte. Nun es ist Dein erster Gehversuch hier und das Forum dient dazu, Dir Schützenhilfe zu geben. Versuche Dich also erneut an dem Text, ergänze und runde, was sich als zu grosse Lücken erweist. Es ist Dir insofern ein gutes Übungsstück, um zu erkennen, wie Geschichten sich aufbauen. Natürlich könnte man noch dieses und jenes daran besprechen, doch versuche Mal es als sich zur Geschichte rundende Handlung zu ergänzen. Dazu schreibst Du am besten in Deinem Manuskript die Ergänzungen und Änderungen und kopierst es nachher über den vorhandenen Text im Geschichtsfeld. Der „Bearbeiten“-Button unter der Geschichte ermöglicht dies.

Es kommen sicher auch noch von andern Lesern Kommentare, die Dir von Nutzen sein können.

Und wenn Du schon am Bearbeiten bist, es waren mir noch ein paar Fehler im Text aufgefallen:

Ich saß im Wohnzimmer,[kein Komma] und las für die Schule den Artikel über Guerickes Halbkugelversuch.

So hatte Sie [sie] Ihn [ihn] kennen gelernt [kennengelernt, in einem Wort].

Jamie und ich hatten die Stufen dazwischen angesägt, so dass [sodass, in einem Wort] unsere Eltern nicht heraufkommen konnten.

Er saß im Schneidersitz, das tat er immer[KOMMA] wenn er von etwas überzeugt war.

Ich ging zu Mutter in die Küche, die stoß [stieß] gerade mit ihrem Freund an, die Scheidungspapiere waren angekommen.

Dieser Satz klingt mir auch etwas unfertig, da es wohl kaum die Körper sind die aneinanderstossen sondern wohl ein Glas Sekt oder dergleichen.

Ich stellte sie oben auf das Dach des Baumhauses,[kein Komma] und verschüttete den teuren Nagellackentferner meiner Mutter.

Ich bin gespannt, wie Du die Geschichte nahezu zur Vollendung führst. Nur, lass Dich nicht entmutigen, jeder Anfang hat nun mal seine Klippen.

Noch viel Spass hier im Forum beim Lesen, Schreiben und Kommentieren. ;)

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Mein Hauptkritikpunkt an der Kurzgeschichte ist, dass sie sogar für eine Kurzgeschichte ZU kurz ist. Sie besteht mehr aus Halbsätzen, als fertigen und das wirft bei mir als Leser eine ganze Menge Fragen auf. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Charakter eine extreme Form von ADHS hat und mitten im Gedanken aufhört, um einem beliebigem Nagetier hinterher zu laufen, denn dann würden sie mit "Uh, Eichhörnchen!" enden und dem Leser eine Erklärung bieten.

Mutters Schrei kam aus der Küche, es war nicht ganz klar ob aus Freude.

Es war nicht ganz klar, ob aus Freude? "ob es Freude war" würde an dieser Stelle mMn besser klingen. "Ob aus Freude" klingt für mich nach einem "entweder oder" und da warte ich natürlich auf eine zweite Auswahlmöglichkeit, die aber nicht kommt. Also sitze ich hier und frage mich "Oder was?!"

Die Maulwürfe hatten aufgehört, sie hatten sich tief in den Boden verzogen, deswegen war der Schnee noch ganz weiß.

Womit? Ist draussen eine kleine Baustelle und sie sind den ganzen Tag mit gelben Helmen am herumfuhrwerken? Du kannst deine Leser nicht einfach im dunkeln tappen lassen; dein Charakter weiß eindeutig, womit sie aufgehört haben, also warum sagt er es nicht?

Die Lichter spiegelten sich an der großen Glasfront im Wohnzimmer, die meine Mutter letzten Sommer hatte machen lassen. Jeden Monat kam die Reinigungsfirma und putzte die Fenster, damit sie sich darin spiegeln konnte. So hatte Sie Ihn kennen gelernt. Jamie meinte immer, Mutters neuer Freund wäre daran schuld gewesen, dass ich den Brief meines Vaters nie gelesen hatte.

Geht doch! Gute und knappe Exposition, die alles enthält, was wir als Leser wissen müssen.

Ich ging raus, seit ein paar Monaten das erste Mal. Ich ging zu unserem Baumhaus, dass ich seit Jahren nicht mehr betreten hatte.

Hier hast du doppelt gemoppelt. Wo wir dabei sind:

Er meinte er wolle mich mitnehmen. Er meinte meine Meinung würde sich ändern. Inzwischen war der Brief aus weißem Pergament schon ziemlich zerknittert, und das Siegel aufgerissen. Er meinte er würde nicht wollen, dass ich bei ihnen bleibe.

Dreimal so kurz hintereinander geht nicht. Als Leser passiert es mir schnell, dass ich im Satz verrutsche.
Die ersten beiden Sätze könntest du zu einem zusammenfassen, meine ich. "Er meinte, dass er mich mitnehmen wolle und dass sich meine Meinung schon noch ändern würde"

Ich ging zu Mutter in die Küche, die stoß gerade mit ihrem Freund an, die Scheidungspapiere waren angekommen.

Hier stelle ich mir vor, dass sie mit Hut und Koffer im Türrahmen stehen. Ich glaube aber kaum, dass sie zu Besuch gekommen sind. Etwas zu knapp, einfach zu pragmatisch.

Der Nagellackentferner war das einzige worum ich mir sorgen machte. Mutter würde sauer werden.

Kann ich mir nicht vorstellen. Der ganze Baum fackelt ab, kippt vielleicht noch um und kracht aufs Nachbarsgrundstück und alles woran sie denkt ist der Nagellackentferner? Nein, Sir. Glaube ich nicht.

Das war's bis hier hin. Tut mir leid, falls es etwas harsch rüberkommt.

 

Hallo neliacbg,

ein Text darf gerne auch mal kurz sein, es dürfen auch Fragen offen bleiben - hier sind es nur zu viele Fragen, die Anakreon auch schon herausgegriffen hat.
Mich würde jetzt interessieren, was genau dahinter steckt und wie das alles zusammengeht. Vielleicht nimmst du dir den Text ja nochmals vor und versuchst, diese Fragen innerhalb der Geschichte zu beantworten.

herzlichst
schneestern

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke für deine Kritik Anakreon,
als erstes mal, dachte ich mir, als ich die Geschichte geschrieben habe, die Hauptperson würde ein Mädchen darstellen. Was lässt dich denken das es ein Junge ist? Ich möchte dies ggf. klarer rüberbringen.
Ich vermute, die teilweise unvollständigen Sätze und Wiederholungen liegen an meinem Schreibstil, und da so auch meine Gedankengänge verlaufen. Ich habe mich selbst ein bisschen in dem Hauptcharakter wiedergespiegelt.
Ich habe mir eine Komplette, durchaus, kompliziert Geschichte hinter der "Fassade", die die Geschichte beschreibt, vorgestellt. Nun gut, ich sehe ein, man erkennt die Geschichte hinter der Geschichte sehr schlecht, oder vielleicht sogar gar nicht. Nicht wenn man die Metaphern genauer prüft und in Verbindung zueinander bringt.
Danke nochmal, deine Kritik hat mir wirklich weitergeholfen, die Geschichte ist zwar nur für mich, aber ich möchte sie so gut wie möglich machen.

 

Hallo,


Mutters Schrei kam aus der Küche, es war nicht ganz klar ob aus Freude. Ich saß im Wohnzimmer, und las für die Schule den Artikel über Guerickes Halbkugelversuch. Es war eine perfekte Nacht. Die Maulwürfe hatten aufgehört, sie hatten sich tief in den Boden verzogen, deswegen war der Schnee noch ganz weiß. Draußen leuchtete der Weihnachtsbaum. Die Lichter spiegelten sich an der großen Glasfront im Wohnzimmer, die meine Mutter letzten Sommer hatte machen lassen. Jeden Monat kam die Reinigungsfirma und putzte die Fenster, damit sie sich darin spiegeln konnte

Der erste Teil ist grandios, danach flacht sie ab. Das Ende ist wieder gut. Nein, lass dich nicht bequatschen, feil an dem Teil so, wie sie ist. Lass beknackte Namen wie "Jamie" weg. Nimm Kevin. Oder Igor. Oder sonst einen echten Namen. Ändere: Er meinte meine Meinung würde sich ändern. Lies das mal laut? Wie klingt das? Wie Lady Gaga aus der Mülltonne. Achte bei solch minimalistischen Texten auf Rechtschreibung: selbst ich sehe Fehler.

Konstruktiv: Kompakter, reduzierter, präziser. Dranbleiben. Unbeirrt weiterschreiben.

Gruss Jimmy

 

Hallo neliacbg

Au, da bin ich in ein Fettnäpfchen getreten, mit der Zuordnung auf einen Jungen.:shy: Deine Rückfrage erfolgt vollkommen zu Recht, darum habe ich den Text nochmals durchgesehen, was meine Annahme bewirkte. Ambivalenten Gewissens darf ich sagen, es war kein Macho-Vorurteil von mir einen männlichen Protagonisten vorauszusetzen, aber im ganzen Handlungsstrang sah ich kein konkretes Indiz auf eine weibliche Ich-Erzählerin. Das alte physikalische Experiment in den Text einfliessen zu lassen, gab mir Anlass zur Annahme, es sei ein Junge. Da das Mädchen auch keinen Namen erhielt, war ich endgültig auf dem Holzweg eingependelt.

Ich denke es wird Dir schon gelingen, Deine Gedankengänge und Deinen Schreibstil so einzubinden, dass sich die Handlung konkretisiert und die Raffung Deiner kompletten Vorstellung auf eine Kurzgeschichte, sich fokussiert.

Also viel Glück!

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Schönen guten Morgen,
also ich habe das das Ich auch mit einem Jungen gleichgesetzt, ganz automatisch, ohne auf den Gedanken zu kommen, dass es natürlich auch ein Mädchen sein könnte. Um das deutlicher herauszustellen, müsstest du dem Ich nicht zwingend einen Namen geben, es könnte sich z. B. eine Locke aus dem Gesicht streichen, oder über den Saum ihres Kleides/Nachthemd stolpern auf dem Wg zum Baumhaus. Na, so etwas in der Art halt.
Und was die komplizierte Geschichte hinter der Geschichte betrifft: lass einfach ein bisserl mehr davon raus :-)

LG
schneestern

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo neliacbg,

dein Nick ist so sperrig wie Teile deines Textes ;)

Herzlich Willkommen hier bei uns Wortkriegern.
Der Text hat mich neugierig gemacht, weil er anders ist, aber das bedeutet noch nicht, dass er deswegen schon gut ist :).
Ich möchte mich Jimmys Worten anschließen, dir aber konkreter sagen, wo ich meine Probleme damit habe.
Den Anfang finde ich auch stark und ja, ich habe schon Maulwurfshügel im Winter gesehen Anakreon, das fällt dann immer besonders auf. Ich finde z.B. auch, dass der Satz: Die Maulwürfe hatten aufgehört schon so passt. Denn was machen Maulwürfe? Einen Haufen nach einem anderen. Wenn ich schreibe: Die Musiker haben aufgehört und ich trank mein Glas leer - würde man sich da auch an einem unfertigen Satz festhängen?

Wo es anfängt, kompliziert zu werden, ist bei folgenden Infos:

Jamie meinte immer, Mutters neuer Freund wäre daran schuld gewesen, dass ich den Brief meines Vaters nie gelesen hatte.
Da steckt soviel drin: Vater ist nicht präsent. In dem Brief stehen wichtige Dinge. Jamie beschuldigt Mutters neuen Freund, dass er nicht ehrlich ist.

Das Licht brannte.
Im Baumhaus? Baumhäuser sind einfache Holzverschläge, normalerweise.
Ich stieg die Stufen hinauf, immer zwei auf einmal nehmend. Jamie und ich hatten die Stufen dazwischen angesägt, so dass unsere Eltern nicht heraufkommen konnten.
Das sieht der Erzähler absolut. Aber so blöde sind Eltern auch nicht. Besser wäre:
Jamie und ich hatten die Stufen dazwischen angesägt, wir dachten, dass unsere Eltern dann nicht heraufkommen könnten.

Okay, vor Jahren war der Papa noch im Hause.

Er meinte er wolle mich mitnehmen. Er meinte meine Meinung würde sich ändern.
Hier wusste ich nicht, ob Jamie den Vater zitiert, dass der im Brief schreibt, er würde die Erzählerin mitnehmen. Das ist mir zu konfus. Wenn du Jamie hier wörtlich reden lassen würdest, wäre es für mich jedenfalls viel klarer.

Inzwischen war der Brief aus weißem Pergament schon ziemlich zerknittert, und das Siegel aufgerissen.
Das mit dem Siegel geht so gar nicht. Ein Siegel reißt man zuerst auf. Wenn dann das Papier zerknittert ist, ist doch klar, dass der Brief schon oft gelesen wurde und der Siegel ganz zu Anfang aufgerissen werden musste.

Das liest sich dann wie: Die Schuhe hatte sie schon oft getragen und den Schuhkarton geöffnet.

Siegel? Das bedeutet vielleicht ein Testament und der Vater ist tot?
Das ist zu kryptisch.


Er meinte er würde nicht wollen, dass ich bei ihnen bleibe. Ich wusste, dass er nicht so schnell abhauen würde. Dazu war er auch nicht in der Lage.

Das kann ich auch nicht nachvollziehen. Ihr Bruder möchte, dass sie nicht bei Mutter und Freund bleibt.
Aber wer würde nicht abhauen? Der Bruder oder Mutters Freund? Das ist zu undeutlich formuliert.

Meine nackten Füße taten vom Schnee weh, aber das bemerkte ich schon lange nicht mehr.
Entweder sie bemerkt es und dann tun sie weh oder sie bemerkt es nicht, dann tun sie nicht weh.
Es ist wichtig, sich das wirklich durchzudenken, was man schreibt.


„Jamie ist da“, war das einzige was ich sagte. Einige Minuten später war der Wagen da, mit dem Jamie abgeholt wurde.
Jamie wohnt nicht zu Hause. Im Heim? Wieso? Woher weiß dann die Erzählerin, dass er grade jetzt im Baumhaus sitzt?


Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, holte ich die Kerze, die Jamie mir zum 15. Geburtstag geschenkt hatte. Ich stellte sie oben auf das Dach des Baumhauses, und verschüttete den teuren Nagellackentferner meiner Mutter. Nach einer Weile stand das Baumhaus in Flammen. Ich bereute nicht einmal den Brief, den ich nie gelesen hatte. Der Nagellackentferner war das einzige worum ich mir sorgen machte. Mutter würde sauer werden.

Das finde ich wieder sehr stark. Gerade das mit dem Nagellackentferner NWZed zeigt doch auf, wie Gleichgültig die Mutter auf die Bedürfnisse der Tochter reagiert. Das einzige, was schlimm wäre, wäre der fehlende Nagellackentferner. Da sprüht doch richtig die fehlende Mutterliebe raus, finde ich.

Nun ja, aber da der Text einfach einige Informationen zu wenig hat, wird er auch vielfach falsch interpretiert oder gar nicht der Versuch dazu gemacht werden, weil Fleisch am Knochen fehlt.

Das von mir,
bleib dran, nelia,
und überleg genauer, was du schreibst, denn der andere weiß nicht soviel wie du als Erzähler.

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo an alle,
Ich habe mich gerade noch daran gesetzt und die Geschichte mithilfe mit Hilfe von euren Vorschlägen bearbeitet. Ich habe mir die Geschichte nochmal vorgenommen und die ungeklärten Fragen, hoffentlich, ein bisschen klären können :). Ich habe sie Geschichte hinter der Geschichte, ein wenig vereinfacht, um so nicht so viele Aspekte zu haben, die kompiziert geklärt werden müssen. Es würde mich freuen, wenn ich von euch eine kurze Rückmeldung erhalten könnte, wie ihr die Geschichte nun findet.
Alles Liebe, Nelia.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Nelia,

ich denke, du solltest dir viel mehr Zeit nehmen und sorgfältiger arbeiten. Und dir, wie ich schon sagte, überlegen, was du schreibst. z.B. :

Mutters Schrei kam aus der Küche, es war nicht ganz klar ob aus Freude, jedenfalls hatte der Briefträger etwas vorbei gebracht. Ich saß im Wohnzimmer und las für die Schule den Artikel über Guerickes Halbkugelversuch. Es war eine perfekte Nacht.
Merkst du es? Nachts bringt der Briefträger etwas vorbei?


Solche „Ausflüge“ wie heute, machte er oft. Die Oberschwester war schon ganz erschöpft, nur von Ihm.
Solche Ausflüge wie heute kamen bei ihm oft vor. Die Oberschwester war nur schon von ihm ganz erschöpft.

Der Nagellackentferner war das einzige, worum ich mir sorgen machte.
Sorgen

Vielleicht gehst du auch noch mehr auf den Mittelteil ein, der nicht klar ist. Und lass' dir Zeit, es geht hier nicht darum, schnell die Hausaufgaben zu erledigen

 

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