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Unschöne Wahrheit

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21.07.2018
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Unschöne Wahrheit

Es ist mitten in der Nacht und doch bekomme ich kein Auge zu. Wieder und wieder schaue ich mir das Bild an, das mir anonym geschickt worden ist. Meine Augen sind verquollen und meine Nase läuft ununterbrochen. Meine Finger sind verkrampft und starr wie der Rest meines Körpers. Ich weiß nicht, wie lange ich schon in dieser angespannten Position liege . Gerne würde ich meine steifen Glieder bewegen, doch ich kann mich nicht rühren. Den Blick unabwendbar auf mein Handy gerichtet. Ich atme tief durch den Mund ein und wieder aus, in der Hoffnung mich beruhigen zu können. Tränen steigen mir wieder in die Augen und ich lass sie einfach laufen, keine Kraft sie weg zu wischen. Es ärgert mich, dass ich so schwach bin. So schwach wegen ihm.
Plötzlich überkommt mich eine Wut, eine Wut, die ich vorher noch nie in mir gespürt habe.
Alles tobt in mir, meine Hände zittern unkontrollierbar.
„Du verdammtes Arschloch!'', schreie ich, während ich mein Handy durch mein Schlafzimmer schmeiße. Zum Glück treffe ich das Bild mit meinem ''tollen Freund'', das an der Wand hängt. Als ich mein Handy sehe, wie es mit einem Knall auf den Boden landet, zucke ich zusammen.
„Scheiße!", fluche ich und springe vom Bett auf.
Sobald meine Füße den Boden berühren, knicken diese auch schon ein, durch das stundenlange liegen.
Die Wut brodelt immer noch in mir und schlage besinnungslos auf meinen Boden ein.
„Ich hasse dich!'' brülle ich noch lauter als zu vor.
Wut, Trauer, Ekel und Enttäuschung. Diese Gefühle beherrschen gleichzeitig meinen Körper.
Das Bild flammt wieder vor meinen Augen auf. Das Bild wie mein Freund zurück gelehnt auf einem Bett sitzt und die Augen geschlossen hat. Vor ihm eine fremde Blondine kniend die seinen Schwanz im Mund hat. Es ist einfach zu viel, der Ekel überkommt mich so heftig, dass ich mitten auf meinen Boden kotze. Ich übergebe mich so lange, bis nur noch Galle hoch kommt.

Schlapp krieche ich auf alle viere in mein gegenüberliegendes Badezimmer und ziehe mich an meiner Heizung hoch. Endlich am Waschbecken angekommen, stelle ich den Wasserhahn auf eiskalt. Ich hebe meinen Blick und sehe mein Spiegelbild. Erschrocken von mir selbst, lasse ich sofort meine Augen wieder Richtung Wasser sinken.
Meine blauen Augen sind nicht nur komplett geschwollen, sondern auch noch knallrot. An meinem Mundwinkel hängt noch erbrochenes und meine schwarzen Haare sehen aus wie ein Vogelnest.
Mit dem kalten Wasser wische ich mir übers Gesicht, in der Hoffnung auch wieder klar denken zu können.
Nachdem ich mein Gesicht gereinigt habe, schnappe ich mir meine Zahnbürste und bürste mir sorgfältig die Zähne.
Während ich meinen Mund ausspüle, höre ich plötzlich mein Handy klingeln.
Schnell renne ich in mein Schlafzimmer zurück, meinem erbrochenes ausweichend. Darum muss ich mich gleich kümmern.
Als ich auf mein Handy blicke, rast mein Puls. Es ist Tyler. Mein jetzt Ex-Freund.
Selbstverständlich drücke ich ihn weg, wie sooft heute schon.
Als mich das Bild vorhin erreicht hat, habe ich es ihm weitergeleitet mit den Worten ''Falls das Bild nicht aussagekräftig genug ist, verpiss dich aus meinem Leben Arschloch!''
Seit dem hat er schon 10 mal versucht anzurufen, mir viele Nachrichten geschickt das es ihm leid täte und wir doch darüber sprechen können. Worüber will er denn jetzt noch sprechen?
Ob sein verdammter Blowjob gut war ?
Schnell lass ich mein Handy sinken, um nicht wieder in die Versuchung zu kommen mir das Bild anzuschauen. Es tut einfach so unfassbar weh. Ich frage mich was ihn dazu veranlassen konnte mich zu betrügen. Was habe ich verbrochen? Ich schüttle mein Kopf, versuche die bösen Gedanken zu vertreiben. Es ist nicht deine Schuld das Tyler ein Arschloch ist. Diese Worte gehe ich wie ein Mantra durch, während ich ins Badezimmer gehe um mein Putzmittel zu holen.
Als ich gerade einen Putzeimer voll laufen lasse, klingelt es an der Tür. Ich rühre mich nicht, bin komplett starr. Langsam dreh ich den Wasserhahn zu.
Es klingelt wieder, nur diesmal im Sturm. Dann fällt mir ein das dies bestimmt Mia ist, meine Beste Freundin. Ich habe mich den ganzen Tag nicht bei ihr gemeldet. Wollte heute einfach keinen sehen.
Als es wieder klingelt, kann ich mich nun doch aufrappeln und renne auf die Tür zu.
„ Mein Gott Mia du bist so.." Meine Worte bleiben im Hals stecken, als ich die Tür aufreiße.

Es ist nicht Mia. Es ist er.

Mein Herz setzt kurz aus, die Luft beibt mir weg.
Ich bin schockiert. Ich liebe ihn. Ich hasse ihn. Ich will ihn nie wieder sehen. Glaub ich.
Tyler steht einfach nur da und blickt mich nervös an. Seine braunen Augen sehen traurig aus. Was bildet er sich ein traurig zu sein!
„Was willst du? War meine Nachricht nicht eindeutig genug?" frage ich ihn schnippisch.
„Ich wollte mit dir sprechen, mich persönlich bei dir entschuldigen. Es war ein Fehler, ein blödes Missgeschick.."
„Ein blödes Missgeschick? Du bist dein eigener Herr und hast mich betrogen! Du hast alles kautt gemacht!" schreie ich ihn an.
„ Bitte Lucy, lass uns drüber sprechen. Gib uns doch nicht einfach so auf." bettelt er.
Nun bin ich mir doch sicher. Er hat was in mir kaputt gemacht, hat mein Herz zerbrochen. Ich will diesen Menschen nie wieder sehen und mache endlich das was ich sofort hätte tun sollen. Ich hole aus und verpasse ihm eine kräftige Ohrfeige. Sein Kopf fliegt zurück und er schaut mich schockiert an.
„Tyler, du hast uns aufgegeben. Es war allein dein Werk! Und jetzt verschwindest du aus meinem Leben. Ich will dich nie wieder sehen." brülle ich und hasse mich dafür, dass man hören kann wie verletzt ich bin. Schnell schlage ich ihm die Tür vor der Nase zu.
Erleichtert atme ich aus. Ich habe es geschafft. Ich bin stark geblieben und habe ihm nicht verziehen. Es klopft nochmal an der Tür aber dieses mal mache ich nicht auf.
Ich schleppe mich zurück ins Bad und hole endlich den Putzeimer.
Es tut wirklich verdammt weh. Doch ich werde darüber hinweg kommen. Vielleicht nicht morgen, vielleicht auch nicht in drei Monaten. Aber ich werde wieder glücklich. Da bin ich mir ganz sicher.

 

Hallo @Samantha07,

und herzlich willkommen hier!

Ich finde der Einstieg in deine Geschichte ist dir gut gelungen. Der erste Satz macht direkt neugierig.

Wieder und wieder schaue ich mir das Bild an was mir anonym geschickt worden ist.
Hier würde ich „das“ anstatt „was“ schreiben und ein Komma davor setzen.

Meine Augen sind verquollen vom ständigen Geheul und meine Nase läuft ununterbrochen. Meine Finger sind verkrampft und starr wie der Rest meines Körpers.
Du verwendest sehr viele Possessivpronomen. Das ist gar nicht notwendig, denn es ist eigentlich klar wem Augen, Nase, Finger und Körper gehören. Versuche sie etwas zu reduzieren. Ersetze ein paar davon durch der, die, das und du wirst merken das der Lesefluss angenehmer wird und man trotzdem noch alles versteht.

Ich weiß nicht wie lange ich schon in der verkrampften Position liege.
Komma nach nicht

Ich atme tief durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus,
Also wenn ich verheult bin, geht automatisch die Nase zu und dann bekomm ich dadurch erst recht keine Luft. Kann ich mir daher nicht ganz vorstellen.

Mich ärgert es das ich so schwach bin.
Mich ärgert es, dass ich so schwach bin.

eine Wut die ich vorher noch nie in mir gespürt habe.
Komma nach Wut

'' DU VERDAMMTES ARSCHLOCH!'' schreie ich,
ich sehe du hast bereits deine Pfeile in so etwas ähnliches wie Anführungszeichen umgewandelt, aber die richtigen Zeichen sind das noch nicht. Außerdem gehört hinter das abschließende ein Komma. Die Großbuchstaben brauchst du auch nicht. So müsste es aussehen:
„Du verdammtes Arschloch!“, schreie ich,
Falls du die Zeichen bei dir nicht findest kannst du sie dir auch kopieren und in deinem text ersetzen.

Nur hab ich nicht bedacht das ich ein Ordnungs-Freak bin und natürlich gleich aufspringen muss, als ich mein selbst angerichtetes Chaos sehe.
Der Satz passt nicht wirklich in die Stimmung in der sie grade ist. Wahrscheinlich sagt die eher „Scheiße!“ und springt dann auf um aufzuräumen. Dann wird auch so klar, dass sie Ordnung liebt.

das stundenlange liegen.
Liegen groß-

Das Bild wie mein Freund von einer fremden Blondine befriedigt wird.
Das würde ich anders beschreiben. Genauer.
Die blonden Haare über den nackten Beinen meines Freundes, sein Schwanz in ihrem ekelhaften Mund.

Ich übergebe mich so lange bis nur noch Galle hoch kommt.
Komma nach bis

Wie du siehst haben sich da noch einige Fehler eingeschlichen. Gehe doch bitte noch mal den gesamten Text in Ruhe durch und versuche diese zu beseitigen.

Ich finde, du stellst die Gefühlswelt der Erzählerin gut dar, dieses Schwanken zwischen Wut und Schmerz und dann kommt auch diese Scheiß Liebe dazwischen.
Ein paar Formulierungen sind noch etwas unrund, aber ich das finde ich nicht so schlimm. Der Text lässt sich auf jeden Fall gut lesen. Jetzt fehlt noch der Feinschliff.

Viel Spaß hier,
Nichtgeburtstagskind

 

Hi Samantha07,

Muss mich erstmal im neuen Design zurecht finden, ist etwas her, als ich das letzte Mal hier war.

Wieder und wieder schaue ich mir das Bild an, was das mir anonym geschickt worden ist.

Meine Finger sind verkrampft und starr wie der Rest meines Körpers. Ich weiß nicht wie lange ich schon in der verkrampften Position liege.

Hier verwendest du zwei mal verkrampft. Ich bin sicher, da fällt dir noch ein passendes Synonym ein.

Mich ärgert es, dass ich so schwach bin.

Wenn du das "mich" voran stellst, betonst du es, was es hier gar nicht braucht. Ich würde schreiben: Es ärgert mich ...

'' DU VERDAMMTES ARSCHLOCH!''

Über Großbuchstaben wird viel diskutiert. Kann man wohl machen, ich bleibe aber dabei, dass es gar nicht nötig ist. Oben benutzt du zur Betonung schon die verbreitete Kursivschrift. Du sagst, sie schreit es, außerdem lässt sich aus der Wortwahl schließen, dass sie es nicht säußelt. Man weiß ja, dass sie sauer ist. Ein guter Text vermittelt, wie die direkten Reden ausgesprochen werden, da brauchst du keine großen Lettern, das hast du ausreichend beschrieben. Auch fortan im Text dasselbe...

was das an der Wand hängt. Zufrieden beobachte ich, wie mein Handy, (kein Komma) samt Bild auf meinen Laminat Boden Laminatboden einschlägt.
Nur hab ich nicht bedacht, dass ich ein Ordnungs-Freak bin und natürlich gleich aufspringen muss, als ich mein selbst angerichtetes Chaos sehe.

Ich bin sicher, demnächst kommt ein Mod vorbei, der deinen Text ins Korrektur-Center verlegt, damit du die orthographischen und grammatikalischen Fehler ausbessern kannst. Ich werde mich daher ausschließlich auf die inhaltliche Ebene verlegen.

Ich bin schockiert. Ich liebe ihn. Ich hasse ihn. Ich will ihn nie wieder sehen. Glaub ich.

Gut!

>>Tyler, DU hast uns aufgegeben. Es war allein dein Werk! Und jetzt verschwindest du aus meinem Leben. Ich will dich nie wieder sehen!<< knurre ich

Ehrlich, das knurrt sie? Gerade noch so aufgebracht und plötzlich lässig und kühl? Hm, passt für mich nicht.

Inhaltlich natürlich keine Geschichte, die das Rad neu erfindet, aber auf jeden Fall ein guter Anfang. Der nächste Schritt wäre - so unangenehm das auch ist - dich mit Rechtschreibung und Grammatik auseinanderzusetzen, das stört den Lesefluss erheblich. Keep going!

Viele Grüße und viel Spaß im Forum,
dein @Salomon

 

Danke für die ehrliche Kritik und die Positiven Antworten. Ich denke und hoffe, dass ich soweit alles gut überarbeitet habe.
Lg

 
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Apropos unschöne Wahrheit

Du solltest dir bei diesem Text mal den Spaß machen, Samantha07, das Possessivpronomen „mein“ in die Suchfunktion deines Schreibprogramms einzugeben.
Das Ergebnis schaut dann ungefähr so aus:

Meine Augen sind verquollen und meine Nase läuft ununterbrochen. Meine Finger sind verkrampft und starr wie der Rest meines Körpers. Ich weiß nicht, wie lange ich schon in dieser angespannten Position liege . Gerne würde ich meine steifen Glieder bewegen, doch ich kann mich nicht rühren. Den Blick unabwendbar auf mein Handy gerichtet.

Alles tobt in mir, meine Hände zittern unkontrollierbar.
Du verdammtes Arschloch!'', schreie ich, während ich mein Handy durch mein Schlafzimmer schmeiße. Zum Glück treffe ich das Bild mit meinem ''tollen Freund'', das an der Wand hängt. Als ich mein Handy sehe, ...

Die Wut brodelt immer noch in mir und [ich] schlage besinnungslos auf meinen Boden ein.

Diese Gefühle beherrschen gleichzeitig meinen Körper.
Das Bild flammt wieder vor meinen Augen auf.

Schlapp krieche ich auf alle viere [allen Vieren] in mein gegenüberliegendes Badezimmer und ziehe mich an meiner Heizung hoch. Endlich am Waschbecken angekommen, stelle ich den Wasserhahn auf eiskalt. Ich hebe meinen Blick und sehe mein Spiegelbild. Erschrocken von mir selbst, lasse ich sofort meine Augen wieder Richtung Wasser sinken.
Meine blauen Augen sind nicht nur komplett geschwollen, sondern auch noch knallrot. An meinem Mundwinkel hängt noch erbrochenes [Erbrochenes] und meine schwarzen Haare sehen aus wie ein Vogelnest.

Nachdem ich mein Gesicht gereinigt habe, schnappe ich mir meine Zahnbürste und bürste mir sorgfältig die Zähne.
Während ich meinen Mund ausspüle, höre ich plötzlich mein Handy klingeln.
Schnell renne ich in mein Schlafzimmer zurück, meinem erbrochenes [Erbrochenem] ausweichend. Darum muss ich mich gleich kümmern.
Als ich auf mein Handy blicke, rast mein Puls.

usw., usw.


Wenn du dann sagst: „Na und? Genau so wollte ich den Text ja haben“, tja, dann schalte die Suchfunktion einfach wieder aus und wir reden nicht mehr drüber.

Solltest du hingegen meinen: „Ups! Das sind aber schon verflucht viele! Ist mir beim Schreiben gar nicht aufgefallen“, tja, dann solltest du dir den Text vielleicht noch einmal vornehmen. Und dir bei jedem, und ich meinen wirklich bei jedem „mein/meine/meiner/meinem usw.“ überlegen, ob es an der Stelle notwendig ist. Schon klar, hin und wieder braucht man ein Possessivpronomen, sei es - selten genug - der Satzmelodie*) wegen oder um unschöne Wiederholungen bestimmter Artikel zu vermeiden (Ich stecke die Hand in die Tasche, zum Beispiel), oder um darzustellen, wem nun tatsächlich dieses oder jenes gehört. (Sie ergreift meine Hand.) Aber, tschuldige, „meine Heizung, mein Handy, meine Zahnbürste, mein Fußboden, usw.“ ... meinst, du, ich als Leser check‘s nicht, dass der ganze Krempel ihr gehört? Ganz zu schweigen von ihren diversen Körperteilen. Die werden ja wohl kaum dem Nachbarn gehören.

*) Sich den eigenen Text hin und wieder mal laut vorzulesen, kann Wunder wirken. In aller Regel fallen einem da nämlich neben Wortwiederholungen alle möglichen holprigen Stellen sofort auf. (Und meist sind es gerade vollkommen entbehrliche Wörter, die einem die Satzrhythmik zamhauen. Also raus damit.)


Herzlich willkommen hier, Samantha

offshore

 

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