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Unmögliches möglich machen

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21.04.2016
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Unmögliches möglich machen

Unmögliches möglich machen


Er sitzt auf der Bank und lauscht dem Gezwitscher der Vögel. Seinen Blindenstock hat er zwischen seine Beine gestellt. Er stützt das Kinn auf die Krücke. So sitzt er eine ganze Weile, denkt angeregt über seinen neuesten Fall nach und stellt sich vor, wie er anstelle seines Klienten reagiert hätte.

Jemand nähert sich der Bank, verharrt kurz und fragt dann höflich: „Stört es Sie, wenn ich mich zu Ihnen setze?“
„Ach wo, setzen Sie sich.“
„Ein herrlicher Tag heute. Der Himmel so blau, mit kleinen Wölkchen bestückt. Gerade so, als wäre eine Schafherde auf dem Weg zur Weide. Ach, wenn ich mich kurz vorstellen darf. Ich bin Peter Wibbel, seines Zeichens einsamer Astronaut und damit befasst, Unmögliches möglich zu machen.“

„Das ist ja höchst interessant. Mein Name ist Eugen Rathenau, seines Zeichens blinder Detektiv und mit einem außerordentlich prekären Fall befasst. Was schwebt Ihnen denn so vor, dass sie möglich machen wollen?“
„Liegt auf der Hand. Ich möchte auf den Wolken spazieren gehen, ohne Netz und doppelten Boden.“
„Das ist schier unmöglich. Wie soll das denn wohl funktionieren?“
„Ich werde mich mittels einer Kanone auf eine üppige Wolkenbank schießen lassen. Wenn ich dort angekommen bin, werde ich mich an ihr festhalten, ganz langsam aufrichten und dann gemächlichen Schrittes diese nämliche Wolkenbank abschreiten. Meine Atemtechnik und meine Astronautenausbildung werden mir diesen Spaziergang ermöglichen.“
„So ein Quatsch. Sie sind viel zu schwer und werden mit Pauken und Trompeten nur so vom Himmel fallen und sich am Ende das Genick brechen. Das war dann Ihr Spaziergang auf den Wolken.“
„Das wird nicht passieren, weil ich die Voraussetzungen und den Willen habe, diese Unmöglichkeit zu schaffen.“
„Dummes Gerede. Wille hin oder her. Wenn Sie schon nicht durch die Wolken sausen, werden Sie ersticken. Denn es ist ja hinlänglich bekannt, dass es da oben so gut wie keinen Sauerstoff hat.“
„Wie schon gesagt, meine besondere Atemtechnik wird mich vor dem Erstickungstod bewahren.“
„OK, dann klappt es mit der Luft. Allerdings werden Sie in kürzester Zeit so steif gefroren sein, dass Sie nicht mehr ein Bein vor das andere setzen können. Dann werden Sie wie eine Eiskugel zu Boden sausen und dort zerschellen.“
„Auch das wird nicht passieren, weil ich mir einen Thermoanzug fertigen lassen werde, der mich vor dem Erfrieren bewahrt. Wie Sie sehen, pardon hören, bin ich in der Lage, diese Unmöglichkeit tatsächlich möglich zu machen.“
„OK, ich gebe mich geschlagen. Aber eines würde ich doch noch gerne wissen. Wozu soll das gut sein?“
„Äh, darüber habe ich allerdings noch nicht nachgedacht. Auf Wiedersehen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“

 

Hallo KPW 1202.

Also "seltsam" ist deine Geschichte in der Tat - für meinen Geschmack ein wenig zu seltsam. Denn ich habe mich vor, während und nach dem Lesen gefragt:

a) was das Ganze soll
b) wo der Witz an der Sache liegt
c) und was du mir damit jetzt sagen willst?

Wenn es sich um die Aussage handelt, dass man mit genug Willenenskraft auch scheinbar Unmögliches schaffen kann, dann hättest du das anders verpacken sollen.
So, in dieser Form aber ist dieser Text nur eine Groteske. Insbesondere, weil mich die Dialoge irgendwann eher an zwei Sechsjährige denken ließen, die sich im Sandkasten gegenseitig Kindermärchen und diesen für Vorschulkinder typischen, infantilen Blödsinn erzählen.

Apropos Dialoge: nach jedem (!) gesprochenen Satz eine neue Zeile! Nach jedem!!! Aber ein Gespräch in einem Fließtext, und dann auch noch verschiedene Sätze in derselben Zeile - das geht mal gar nicht!!

Auch innerhalb der Dialoge sind mir (bei aller Skurrilität) einige Unstimmigkeiten aufgefallen. Wieso soll es "auf der Hand liegen", auf Wolken spazieren zu gehen? Wieso soll es auf einer Wolkenbank keine atembare Luft geben? Man kann noch in 7.000 Metern Höhe atmen. Du solltest in diesem Fall vielleicht erwähnen, dass es sich um sehr hohe Wolken handelt.

Sorry, KPW 1202 - es mag sein, dass du dir irgendetwas Tiefsinniges bei diesem Text gedacht hast - bei mir ist es jedenfalls nicht so richtig angekommen.
Daher fürchte ich, dass mir dieses Ding unterm Strich leider ein wenig zu unmöglich ist.

Viele Grüße vom EISENMANN

 

Hallo Eisenmann,

Die Geschichte soll zeigen, dass man Unmögliches nicht möglich machen kann; auch wenn man noch so sehr danach strebt. Ich habe es ja nicht umsonst als Fantasy und seltsam bezeichnet.
Mit auf der Hand liegen meine ich, dass es bei einem Astronauten eben was mit dem Weltall zu tun haben soll.
Dass man nach jedem gesprochenen Satz eine neue Zeile beginnen muss, ist mir unbekannt. Wo steht das?
Irgendwie gehst Du kleinlich damit um - Sauerstoff in der Höhe.

Muss ein Witz in jeder Sache sein?
Den Anspruch der Tiefsinnigkeit habe ich nie gestellt. Ich wollte lediglich unterhalten.

Trotz allem, vielen Dank für Deine Antwort.

Viele Grüße

KPW1202

 

Hallo KPW1202,

KPW1202 schrieb:
Dass man nach jedem gesprochenen Satz eine neue Zeile beginnen muss, ist mir unbekannt. Wo steht das?
Hier z.B.

Zur Geschichte selbst: Wenn du darstellen wolltest, dass man das Unmögliche nicht möglich machen kann, hätte Peter Wibbel sein Unterfangen vielleicht durchziehen sollen. Er wäre abgestürzt und alle wüssten Bescheid. So scheitert er nur an der Sinnfrage: Es ist vielleicht sogar möglich, er kann nur nicht sagen, wozu man es überhaupt versuchen sollte. Das kann natürlich auch eine Aussage sein, aber ich verstehe Eisenmanns Frustration darüber. Denn einen Text verstehen zu wollen, ist ein natürlicher Vorgang beim Lesen, auch ich fühle mich nicht gut unterhalten, wenn ich daran scheitere.

Allerdings hatte ich doch ein wenig Spaß beim Lesen, weil du gut und kreativ schreibst. Nur muss es zum Ende hin einen Sinn ergeben und es dürfen nicht zu viel lose Enden in der Luft hängenbleiben. Ein loses Ende ist z.B. der blinde Detektiv. Kreativ erdacht und skurril ausgeführt, aber ohne eigentlichen Zweck für die Geschichte. Es sei denn, es zählt das "Das sieht doch ein Blinder, dass das nicht geht", das durch deinen Eugen Rathenau zwischen den Zeilen versteckt ist. Aber auch da stört mich dann wieder, dass als Pointe die "Wozu"-Frage gestellt wird.

Vielleicht schaffst du es ja noch, aus der Defensive wieder etwas herauszukommen und die Geschichte noch etwas runder zu machen. Ich wünsche es dir und auch uns, weil ich wirklich finde, dass du schreiben kannst.

Viele Grüße
Ella Fitz

 

Hallo Ella Fitz,

vielen Dank für den Hinweis. Ich werde in Zukunft diese Regel in Zukunft beachten. Ich stimme mit dir überein, dass, wenn Peter Wibbel gescheitert wäre, es tatsächlich gezeigt hätte, dass man Unmögliches nicht möglich machen kann.
Über den Schluss werde ich noch einmal nachdenken.
Vielen Dank für Deine konstruktive Kritik.

Viele Grüße

KPW1202

 

Hallo maria.meerhaba,

habe ich begriffen, dass Dialoge anders dargestellt werden müssen. Wird geändert. Versprochen.

Sitzt auf der Bank....., sollte einfach nur der Beginn der Geschichte sein. An ein Protokoll habe ich dabei sicherlich nicht gedacht.

"Geschichte" in Anführungsstrichen heißt: es handelt sich um keine Geschichte?!


Übrigens, ich habe schon etliche Kindergeschichten und auch Märchen geschrieben.

Mit den Kurzgeschichten habe ich er vor kurzem angefangen.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wenn wir alle Bestsellerautoren wären, erschienen unsere Geschichten an anderer Stelle.

Ich habe die fünfzig überschritten. Wie alt bist du?

Danke für Deine Aufmerksamkeit.

Viele Grüße
KPW1202

 

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