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Unkaputtbar

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13.06.2002
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Unkaputtbar

Die Nacht begann damit, daß Schinkenpaul seinem besten Kumpel einen Chinakracher mit brennender Lunte ins Maurerdekolletee klemmte. Einfach, um mal zu sehen, was passiert. Antwort: etwas Unangenehmes.

Wir stehen auf dem Flachdach des höchsten Supermarktes der Stadt, der zugleich auch der niedrigste ist. Und alle dazwischen. Der Mond taucht die Szenerie in dieses gespenstisch fahle Licht, das man nur aus Horrorfilmen und alten Kunstpornos kennt. Herbert hat aus irgendeinem Grund keine Schuhe an, was mich aber nicht besonders interessiert. Ich sag immer, solange jeder männliche Beteiligte mindestens eine Hose trägt, ist alles im Lack.
Zwischen uns steht eine leere Colakiste, diese einsfünfer unkaputtbaren Plastikflaschen, die nur deshalb erfunden wurden, weil die normalen Flaschen immer kaputt gehen, wenn man ne Rakete reinsteckt. Ja, und genug Sprengstoff, um die Steinzeit ins Mittelalter zu bomben. Oder andersrum, wen juckts.
Heute ist übrigens nicht Silvester. Gestern auch nicht.

"Macht die Funken?"
"Das sind Raketen. Die machen alle Funken."
"Du weißt, was ich meine", sage ich.
"Diese buschigen Funkenregen?"
"Exakt."
"Da muss ich mal auf die Tü... Ach, verdammt, die haben wir ja benutzt, um die Tauben zu verjagen."
"Ja, das war lustig. Warte, heisst das etwa, wir wissen jetzt nicht, welche Rakete was macht?"
"Funken."
"Außer Funken."
"Äh... Wärme?"

Klebeband. Hab ich vergessen zu erwähnen. Das haben wir nämlich auch auf dem Dach. Und hier ist der Grund: unkaputtbare Plastikflaschen eignen sich hervorragend als Abschussrampen für Raketen, allerdings nur nach oben. Will man eine Rakete, sagen wir, nach links feuern, muss man die Flasche hinlegen, was aufgrund ihrer runden Form, verbunden mit dem natürlichen Hang alles Runden zum Wegrollen nur unter größten Anstrengungen möglich ist. Vereinfacht ausgedrückt ist es einfach unmöglich, damit ordentlich zu zielen. Wenn man nach rechts schießen will, gilt übrigens das gleiche Prinzip, nur andersrum. Oder so.
Herbert schnappt sich ein paar Flaschen und klebt sie auf dem Sims fest. Richtung Feuerleiter. Die ist der einzige Zugang zu unserem Dach und damit ein wesentlicher Bestandteil des Plans. Sicherheitsmaßnahmen.

"Lasst euch Zeit", röchelt Paul und das tut er verdammt überzeugend. Man könnte fast meinen, er müsste gleich sterben, was durch den erstaunlich realistischen Blutfluss aus seiner Stirn sehr gut untermalt wird. "Gut vier Liter sollten noch drin sein."
Herbert und ich wissen, was das bedeutet. Wir werfen eine Münze.

...

Es begann vor vier Wochen. Irgendwo hat irgendwer irgendwie irgendwas erstaunlich Dummes getan und - zack! - zwei Tage später sah sich die Welt der größten Zombieepidemie seit... Moment, ich fang nochmal an: sah sich die Welt der ersten Zombieepidemie aller Zeiten gegenüber. Es breitete sich aus, wie ein Virus. Menschen, wie du und ich, die auf einmal einen unstillbaren Appetit auf Gehirne verspüren und ab und zu Körperteile verlieren. Ja, so fing das alles an.

...


Zahl.
Die Apotheke ist auf der anderen Straßenseite, direkt gegenüber. Klingt nicht weit, aber dazu muss man etwas über mich wissen: Ich war nie der sportlichste Mensch auf diesem Planeten und halte Marathonläufer generell einfach nur für zu blöd, den Bus zu benutzen. Wenn es nicht unbedingt sein muss, versuche ich, körperliche Anstrengung so gut es geht zu vermeiden und war in dieser Disziplin bisher echt gut.
Herbert klopft mir kameradschaftlich auf die Schulter, als will er sagen: "Du machst das schon und ich bin sehr froh, daß ich es nicht machen muss".
"Du machst das schon", sagt er.
"Ja." Ich versuche, Testosteron in meine Stimme zu legen, kann aber keines finden. "Halt du nur die Böller bereit."

Ich beginne den Abstieg. Die Sprossen sind glitschig, was aber auch an meinen schwitzigen Händen liegen kann. Man begibt sich schließlich nicht jeden Tag auf eine Mission auf Leben und Tod, nachdem man diesem am Vortag erst so gerade eben entkommen ist. Rein in den Supermarkt, bewaffnen - wenn man die Wahl hat zwischen Klopapier, Feuerwerkskörpern und Mais in Dosen, dann fällt die Entscheidung leicht - und dann ab aufs Dach. Und jetzt wieder runter.
Wenn es hart auf hart kommt, kann man Menschen grundsätzlich in zwei Gruppen einteilen. Da gibt es einmal diejenigen, die sich bei einer Zombieepidemie im Keller verstecken und auf der anderen Seite diejenigen, die sich eine Schrotflinte schnappen, sich einen coolen Spruch überlegen und den Zombies in den Arsch treten.
Dummerweise war die zweite Gruppe von Anfang an in der Überzahl. Liegt nur am Fernsehen. Da lernt man solche Sachen. Die Straßen waren seit Wochen voll von Menschen, die mir gerne mal mit der Schaufel ins Gesicht schlagen würden und meine Existenz damit zu einem täglichen Spießrutenlauf machen. "Man muss das Hirn zerstören", heisst es. Leck mich doch.

Es ist nicht schwer, nachts in eine Apotheke einzubrechen. Man braucht nur einen Stein und eine Glastür. Ich stecke Pflaster ein, Verbandszeug und Alkohol. Nicht zum Desinfizieren, sondern für den Rückweg. Desinfizieren der Wunde würde keinen Effekt haben. Nicht bei Paul. Es geht hier nur darum, irgendwie die Blutung zu stoppen. Die Mullbinden solange um seinen Schädel wickeln, bis nichts mehr rauskommt, das ist der Plan.
Es ist schwer, nachts in eine Apotheke einzubrechen, ohne Lärm zu machen. Man sollte auf keinen Fall einen Stein durch eine Glastür werfen. Selbsternannte Zombiejäger haben gute Ohren. Und Waffen. Und sie haben mich gefunden.

"Da ist er! In der Apotheke!", rufen sie. Und: "Denkt dran, man muss das Hirn zerstören!" Ja danke, gebt euch ruhig Tips.
Ich nehme Anlauf und springe durch die Glastür. Der erste Angreifer ist zum Glück dümmer, als ein Bund Spargel ohne Kopf und greift mich frontal und im vollen Lauf an. Er schwingt dabei einen Spaten, vermutlich weil er mal in einem Film gesehen hat, daß es unglaublich cool aussieht, wenn Leute das mit Schwertern aus buntem Licht machen. Und so gelingt es sogar einem Motoriklegastheniker wie mir, ihm auszuweichen.
Er rennt ungebremst gegen die Apothekenwand und bleibt regungslos liegen. Einen Moment überlege ich, ob ich ihn anknabbern soll, als Wegzehrung - doch dann fällt mir ein, daß an dem Typen gehirntechnisch nicht viel dran sein wird.
Der zweite Angreifer trägt Tarnklamotten, eine Sonnenbrille und einen Baseballschläger spazieren. Er hat sich eine rote Socke um die Stirn gewickelt, vermutlich weil das besser zum Dschungel passt. Außerdem trägt er Badeschlappen. Offenbar habe ich ihn nach Feierabend erwischt. Beziehungsweise er mich. Er schreit "Wuzaaah!" und "Geronimo!" und "Hasta la Vista!" und dann nichts mehr. Herbert hat ihm nämlich soeben einen Chinaböller an den Kopf geworfen. Pfui!
Auch die weiteren Typen erwischen mich nicht, was einer Mischung aus verdammtem Glück, erstaunlichen Mengen aus Adrenalin gewonnener Agilität meinerseits und Herberts Wurfkünsten zu verdanken ist.

"Hier ist das Verbandszeug", übergebe ich Paul den Beutel, nachdem ich mit letzter Kraft das Dach erreicht habe. Herbert zückt sein Feuerzeug.
"Hab ich dir nicht gesagt, du sollst keinen Krach machen? Ninjastyle war die Devise."
"Wie oft bist du schon Ninjastyle in ne Apotheke eingebrochen, Herbert? Die Tür war zu, ich hatte nen Stein und da hab ich eins und eins zusammengezählt."
"Und drei rausbekommen. Man, manchmal bist du echt dämlich! War doch klar, daß die das hören."
"Nein." Doch. Herbert hat Recht. Aber ich würde mir lieber in den Fuß schießen, als das zuzugeben. "Immerhin hab ich sie abgehängt."
"Nen Dreck hast du! Die haben doch gesehen, daß du hier hoch bist. Ist nur ne Frage der Zeit, bis sie dir folgen."
"Ja, Mann. Das war echt dämlich", mischt sich nun Schinkenpaul ein. Er hat sich inzwischen seinen Kopf turbaniert und blutet nur noch ein bisschen.
"Misch du dich nicht ein! Du hast uns den ganzen Mist doch eingebrockt. Warum hast du deinem Kumpel auch den Böller in die Hose gesteckt."
"Ich wollte mal sehen, was passiert. Hast du schonmal gesehen, was passiert, wenn einem toten Zombie der Arsch platzt? Kann doch keiner ahnen, daß mir gleich sein Oberschenkel an den Kopf knallt, oder? Woher hätte ich das wissen sollen?"
"Klappe zu, alle beide!", flüstert Herbert gerade noch rechtzeitig. Die Leiter macht nämlich in diesem Moment genau jene Geräusche, die eine Leiter nun einmal so macht, wenn jemand sie hinaufsteigt. Und in diesem speziellen Fall kann das nur eine Horde schwitzender Freizeithelden sein.
Herbert nimmt sein Feuerzeug und zündet die Lunte der ersten Rakete. Sekunden später zischt das Geschoss Richtung Leiter und prallt dem ersten Kletterer an den Kopf. Volltreffer.

"Funkenregen", höre ich mich sagen.
"Scheiße!", höre ich Herbert sagen.
"Was?"
"Mein Feuerzeug ist alle."
"Wie, alle?"
"Auf wieviele Arten kann man das interpretieren? Alle halt."
"Heisst das, wir können uns nicht wehren?"
"Tut mir Leid."
"Kein Problem. Sind wir wohl quitt in Sachen Sachen verkacken."
"Ja. Quitt."

Eine leere Colakiste. Klebeband. Genug Sprengstoff, um alle Jahreszeiten ineinander zu bomben. Und kein Feuerzeug. Die Welt stinkt.

 

Lieber gnoebel,

zu Beginn denkt man an "Shaun of Dead" - dann aber ist manch Ungebissener plötzlich viel dümmer als der gemeine Zombie. Mir hat die Geschichte gefallen und lustig war sie auch.

Hier ein paar Anmerkungen:

kaputtgehen
kaputt gehen

Oder andersrum, wen juckts.
... wen juckts?
Ob Apostroph oder nicht - ich weiß es nicht genau.

Will man eine Rakete, sagen wir, nach links feuern, muss man die Flasche hinlegen, was aufgrund ihres natürlichen Hanges zum Wegrollen nur sehr unpräzise möglich ist.
Warum statt "unpräzise" nicht einfach "schwer" sagen?

Es ist einfach verteufelt schwer, damit ordentlich zu zielen.
Okay - hier käme dann eine Wiederholung. Vorschlag: Damit ordentlich zu zielen, ist wie verteufelt.

Es begann vor vier Wochen. Irgendwo hat irgendwer irgendwie irgendwas erstaunlich Dummes getan und - zack! - zwei Tage später sah sich die Welt der größten Zombieepidemie seit...
genial ... zack! da war die Zombieepidemie ;)

Herbert klopft mir kameradschaftlich auf die Schulter, als wollte er sagen: "Du machst das schon und ich bin sehr froh, daß ich es nicht machen muss".
"Du machst das schon", sagt er. Den Rest behält er für sich.
Du wechselt von Absatz zu Absatz das Tempus. Dagegen sage ich nichts, aber jetzt mischst du beide in einem Satz. "klopft" und "wollte" - ich weiß nicht, ob das beabsichtigt ist ...

Ich versuche, Testosteron in meine Stimme zu legen, kann aber keines finden.
Was ich mir denke, wenn ich das lese: Der hat keine Eier.
Du könntest den Witz noch verfeinern, wenn du den Ich-Erzähler die Passage "Halt du nur die Böller bereit." in sehr hohem Ton sagen lässt. ;)

Es ist nicht schwer, nachts in eine Apotheke einzubrechen. Man braucht nur einen Stein und eine Glastür. Ich stecke Pflaster ein, Verbandszeug und Alkohol.
Mit dem Pflasterstein zum Pflaster. Diesen Abschnitt finde ich besonders schön formuliert.

Motoriklegastheniker
angesichts der sehr umgangssprachlichen Ausdrücke wirkt dieser Begriff etwas zu stark;
ich höre immer nur "Bewegungslegastheniker", wenn ich mir beim Schwimmen die Knie aufschürfe ;)

Er hat sich eine Rote Socke um die Stirn gewickelt, vermutlich weil das besser zum Dschungel passt.
Die Vorstellung daran ... ;) - aber trotzdem "rote Socke"

erstaunlicher Agilität meinerseits
Motoriklegastheniker
Das widerspricht sich doch irgendwie, oder spielt der Ich-Erzähler hier Forrest Gump?

Er hat sich inzwischen seinen Kopf turbaniert und blutet nur noch ein Bisschen.
bisschen

"Scheiße!", höre ich Herbert sagen.
So weit ich weiß, musst du hier auf das Ausrufezeichen verzichten.

Eine leere Colakiste. Klebeband. Genug Sprengstoff, um alle Jahreszeiten ineinander zu bomben. Und kein Feuerzeug. Die Welt stinkt.
Das kann man wohl so sagen.

Der anfängliche "Zombiefurz" endet für alle Teilnehmer böse, denn "Die Welt stinkt." Haha ... ich musste so lachen, als ich auf diese Interpretation stieß.

Gern gelesen.

Beste Grüße
markus.

 

Wir stehen auf dem Flachdach des höchsten Supermarktes der Stadt, der zugleich auch der niedrigste ist,
also auf'm einzig(st)en,

lieber gnoebel,

und da man F[alternativ: f]este feiern soll, wie s'e fall'n, nehm ich no'n Maiböckche.

Gruß

Friedel

Macht Spaß ... wenn auch nich' janz so wie der Vorgänger, äh, -läufer.

 

Hi Markus und Friedel,


Danke fürs Kommentieren euch beiden.

Okay - hier käme dann eine Wiederholung. Vorschlag: Damit ordentlich zu zielen, ist wie verteufelt.
Ja, da hab ich ne Weile dran gesessen. Aus genau dem Grund, daß ich die Wiederholung von "schwer" vermeiden wollte. Deine Version gefällt mir schon besser, aber mir ist da gerade noch ein Gedanke gekommen.
aber jetzt mischst du beide in einem Satz. "klopft" und "wollte" - ich weiß nicht, ob das beabsichtigt ist ...
Nein, war es nicht ;)
wenn du den Ich-Erzähler die Passage "Halt du nur die Böller bereit." in sehr hohem Ton sagen lässt.
Macht er ja vielleicht auch. Ein beinharter Zombie würde das als Erzähler allerdings niemals freiwillig zugeben.
angesichts der sehr umgangssprachlichen Ausdrücke wirkt dieser Begriff etwas zu stark;
Ja, das stimmt. Ich baue in meine Umgangssprache sehr gerne immer mal wieder etwas gestelzte (und daher nicht ganz passende) Begriffe ein. Ist so ein Tick von mir.
Das widerspricht sich doch irgendwie, oder spielt der Ich-Erzähler hier Forrest Gump?
Ich meinte das so, daß er trotz seiner ungelenken Motorik in der Lage ist, seinen Häschern irgendwie auszuweichen. Und das wundert ihn im Nachhinein selbst. Muss ich mal schauen, ob man das noch deutlicher machen kann, ohne den Satz zu sehr ausufern zu lassen.
So weit ich weiß, musst du hier auf das Ausrufezeichen verzichten.
Warum? Wegen dem "sagte"?

Sehr konstruktiver Kommentar insgesamt übrigens, vielen Dank.

Friedel schrieb:
Macht Spaß ... wenn auch nich' janz so wie der Vorgänger, äh, -läufer.
Danke, das freut mich.
Moment ... Es gibt dazu einen Vorgänger?

Prost ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo gnoebel, du Speedfeuerwerker.

Dein Zombiekracher hat mir gefallen.
Zuerst dachte ich, so SK mässig, an "kleiner Haufen Überlebender verschanzt sich vor der tödlichen Gefahr auf dem Dach", doch dann war alles andersrum.
Coole Irreführung des Lesers, Absicht?

Ich weiss, mit Logikgebrabbel gewinnt man hier keinen Chinaböller, aber ich möchte dir trotzdem meinen kurzen Gedanken zur Wesensart von Zombies weitergeben:
Warum muss dein Prot in die Apotheke? Weshalb lassen sie Paul nicht einfach ausbluten? Zombies sind doch Untote. Sie verlieren Körperteile, den Verstand und eben auch Blut, stapfen aber trotzdem wacker weiter auf der Suche nach Futter.


Irgendwo hat irgendwer irgendwie irgendwas erstaunlich Dummes getan und - zack! -
Kommt immer wieder gut! :)

"Nein." Doch. Herbert hat Recht. Aber ich würde mir lieber in den Fuß schießen, als das zuzugeben. "Aber ich hab sie abgehängt."
Das zweite 'Aber' bremst irgendwie.
"Immerhin habe ich sie abgehängt." oder einfach "Ich habe sie abgehängt!"

Herbert klopft mir kameradschaftlich auf die Schulter, als will er sagen: "Du machst das schon und ich bin sehr froh, daß ich es nicht machen muss".
"Du machst das schon", sagt er. Den Rest behält er für sich.
Witz erklärt, ich würde "den Rest" weglassen. ;)
Und die Gedanken besser in ' ' statt " " setzen.

Das verkackte offene Ende prima in Szene gesetzt.

kurz&gut, erfüllt.
Gruss dot.

 

Hallo Gnoebel,

war nett zu lesen diese kleine Zombiestory.

Hatte aber irgendwie mehr erwartet, mehr Humor, mehr Spannung, mehr witzige Dialoge. Aber so ist das nunmal, wenn man bereits oft genug auf hohem Niveau-Geschichten hier auf kg reingestellt hat. :D

Diesen Part fand ich zu fad geschrieben, das geht garantiert spritziger zu formulieren:

Klebeband. Hab ich vergessen zu erwähnen. Das haben wir nämlich auch auf dem Dach. Und hier ist der Grund: unkaputtbare Plastikflaschen eignen sich super als Abschussrampen für Raketen, aber nur nach oben. Will man eine Rakete, sagen wir, nach links feuern, muss man die Flasche hinlegen, was aufgrund ihres natürlichen Hanges zum Wegrollen nur sehr schwer möglich ist. Es ist einfach unmöglich, damit ordentlich zu zielen. Wenn man nach rechts schießen will, gilt natürlich das gleiche Prinzip, nur andersrum. Oder so.
Herbert schnappt sich ein paar Flaschen und klebt sie auf dem Sims fest. Richtung Feuerleiter. Die ist der einzige Zugang zu unserem Dach und damit ein wesentlicher Bestandteil des Plans. Sicherheitsmaßnahmen.

Und dann schließ ich mich Dotslashs Frage an, wozu ein Zombie gemullbindet werden muss?

Lieben Gruß
lakita

 

Verschoben nach „Horror“.

Gruß

Asterix

:p

Eine gelungene Persiflage des Zombiemotivs, hätt ich beinahe gesagt, denn, sind nicht alle Zombiestorys eine Persiflage? So kommts mir jedenfalls vor. Nur was ist dann das Original? Vielleicht diese uralten haitianischen Voodoo Geschichten. Egal, deine find ich jedenfalls am lustigsten.

Auch die Zombie-Perspektive find ich ganz originell. Natürlich war da ein kleiner Trick aus der Griffkiste nötig, das Gehirn darf eben nicht zu breischleimig sein, sonst würden die Typen keine anderen Gedanken haben als: Hungaar – fressi-speckie. Oder so. Das wär dann bestimmt nicht lustig, irgendwie. Also kaum, sag ich mal.

Tja, wird zwar nur eine Rakete gezündet, dennoch jede Menge (Gag-) Feuerwerk in deiner Geschichte.

Lieben Gruß

Asterix

 

Moin dotslash, lakita und Asterix,


Danke fürs Lesen und alles erstmal.

dotslash schrieb:
Coole Irreführung des Lesers, Absicht
Japp.
Freut mich, wenn es funktioniert hat.
Warum muss dein Prot in die Apotheke? Weshalb lassen sie Paul nicht einfach ausbluten? Zombies sind doch Untote. Sie verlieren Körperteile, den Verstand und eben auch Blut, stapfen aber trotzdem wacker weiter auf der Suche nach Futter.
Eben nicht.
Der Zombie an sich ist zwar etwas schmerzunempfindlicher, als ein lebender Mensch, aber auch er sieht betrübt an seinem Körper herunter, wenn er einen Arm verliert. Auch ein Zombie weint nachts die ein oder andere Träne, wenn er nur noch ein Bein sein Eigen nennt und er sich wieder daran erinnert fühlt, nie wieder über eine Wiese tollen zu können. Und auch ein Zombie zieht es natürlich vor, wenn sein Blut sich zum Großteil im inneren seines Körpers befindet, weil es da einfach viel besser hinpasst.
Alles andere ist eine bösartige Verleumdungskampagne der Medien. So.
Witz erklärt, ich würde "den Rest" weglassen.
Oh ja, du hast Recht. Das muss auf jeden Fall weg, danke.
Lakita schrieb:
Und dann schließ ich mich Dotslashs Frage an, wozu ein Zombie gemullbindet werden muss
Er hat einen Oberschenkel an den Kopf gekriegt und verliert Blut. Ihr seid ja alle so herzlos... nur, weil er tot ist ;)
Diesen Part fand ich zu fad geschrieben, das geht garantiert spritziger zu formulieren:
Ja, muss ich mal nen Blick drauf werfen. Danke für den Hinweis.
Asterix schrieb:
sind nicht alle Zombiestorys eine Persiflage?
Ich weiß nicht, ehrlich gesagt, finde jedoch alle Zombiefilme, die ich kenne, mehr witzig als gruselig (der gruselige Satzbau dient der Veranschaulichung).
das Gehirn darf eben nicht zu breischleimig sein, sonst würden die Typen keine anderen Gedanken haben als: Hungaar – fressi-speckie. Oder so.
Ja, das stimmt. Mit dem klassischen Filmzombie, der nur von jetzt bis eben denken kann, wäre das nicht möglich gewesen. Aber ich finde diese Variante sehr reizvoll.

 

hi gnoebel,

ach was habe ich mich herrlich amüsiert, als ich deine Geschichte gelesen habe! Am Anfang wirkt ja alles noch "normal". Betrunkene Jungendlich, die ihren freien Abend genießen, bis dann die Wendung zu den Zombies kommt. Hat mir sehr gut gefallen.
Brauchte allerdings etwas, bis ich durchgestiegen bin...
Hier noch eine Stelle, dir mir besonders gut gefallen hat:

"Hab ich dir nicht gesagt, du sollst keinen Krach machen? Ninjastyle war die Devise."
"Wie oft bist du schon Ninjastyle in ne Apotheke eingebrochen, Herbert? Die Tür war zu, ich hatte nen Stein und da hab ich eins und eins zusammengezählt."

lg Saiana

 

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