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Abgelehnter Beitrag für den Wettbewerb "Erstkontakt"
Unheimliche Begegnung der asozialen Art
Hoffentlich stürzt der Aufzug nicht ab.
Auch wenn die Metallplakette das Maximalgewicht mit mehreren Tonnen angibt, das Ego von Generalmajor Laubert wiegt schwerer.
Sein uniformierter Rücken direkt vor meiner Nase erspart mir die Sicht auf Lauberts missgelaunten Gesichtsausdruck. Ich halte die Luft an und warte darauf, dass die digitalen Ziffern aufhören zu fallen.
Die Anspannung in der Kabine steigt, exponentiell zur Anzahl der sinkenden Stockwerke.
Ping.
Endlich gleiten die Türen auseinander. Ich habe Mühe Schritt zu halten, der Aluminiumkoffer ist schwer und unhandlich. Das grelle Weiß der Wände blendet mich, meine Augen verengen sich zu Schlitzen. Am Ende des langen Flurs steht ein einzelner Wachposten vor einer Schleuse.
Noch jünger als ich, wirkt er trotz Flecktarn und G36 ein wenig nervös, was wahrscheinlich an Lauberts Aura liegt. Mit straffen Schritten eilt der große Commander NATO Airborne Early Warning & Control Force Command schnurstracks auf den Soldaten zu.
Die Wache salutiert, Laubert erwidert den Gruß, ich schließe zu ihnen auf und versuche, die aufsteigende Hitze zwischen meinen Schläfen zu ignorieren. Ein Rinnsal perlt an meinem Rückgrat hinunter, es kitzelt mich unter dem weißen Hemd. Ich sollte wirklich mit dem Rauchen aufhören.
»Ist die Verteidigungsministerin bereits eingetroffen?«, herrscht Laubert den Wachposten an.
»Jawohl, Herr Generalmajor! Soweit ich weiß, warten alle bloß noch auf Sie!« Die Wache starrt zwischen uns hindurch, auf einen Punkt am nicht vorhandenen Horizont.
Lauberts Miene verfinstert sich, er dreht den Kopf in meine Richtung und knurrt: »Ich wurde … aufgehalten.«
Ich gebe zu, es hat ein wenig gedauert, vorm Betreten des Fahrstuhls die Geheimhaltungserklärung durchzulesen. Aber ich leiste nun mal keine Unterschrift, ohne vorher Gewissheit über ihre Gewichtung zu haben. Stichwort: Waschmaschine. Jetzt und hier bin ich so klug und halte den Mund, der Koffer in meinen Händen wird immer schwerer.
»Aufmachen«, befiehlt Laubert dem Soldaten, der Kopf des Generalmajors zuckt dabei in Richtung der Schleuse.
Zehn Sekunden später stehe ich schon wieder mit ihm in einem zu kleinen Raum. Die Kammer ist luftdicht versiegelt und Dampfstrahlen schießen aus Düsen an Wänden und Decke. Meine Brille beschlägt wie in einer Sauna.
»Dekontamination … abgeschlossen«, säuselt eine angenehm weibliche Elektronikstimme.
Die Schleusentore öffnen sich, der Generalmajor lässt mich blindlings stehen. Nachdem ich die Gläser am Hemdzipfel kläre, raubt es mir den Atem.
Vor mir liegt ein unterirdischer Hangar von gigantischen Ausmaßen. Hellgrauer Stahlbeton so weit das Auge reicht, über massiven Luftschutztoren drehen sich orangefarbene Signalwarnleuchten. Es riecht nach Kerosin und schweren Industriemaschinen.
Mit offenem Mund stehe ich da, das Gewicht des Koffers ist für den Moment vergessen.
Arbeiter in Overalls, uniformierte Soldaten und Wissenschaftler in weißen Kitteln laufen umher, Gabelstapler transportieren Güter zu den zahlreichen Kampfjets, Hubschraubern und Panzern, die ungeordnet überall herumstehen. Ein militärischer Ameisenhaufen, direkt unterhalb von Köln.
Fünfzehn Stockwerke über uns befindet sich die ›Kindertagesstätte Hüppekästchen‹, denke ich, gleich neben dem ›Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt‹, meinem Arbeitsplatz, seit fast zehn Jahren. Du kriegst die Tür nicht zu.
Eine Hand packt meinen Arm und zerrt mich und meinen Koffer aus dem Eingangsbereich. »Wenn Sie noch langsamer werden, gehen Sie rückwärts«, zischt Laubert und lotst mich zu einer olivgrünen Stahltür.
Ein gutes Dutzend Personen schaut auf, als wir in den karg eingerichteten Verwaltungsraum eintreten. Die Verteidigungsministerin kenne ich aus dem Fernsehen, ihre Visage erinnert mich irgendwie an eine Feldmaus. Sie lauscht den Ausführungen zweier Männer in Laborkitteln, der Personenschutz hält sich dezent im Hintergrund. Generalmajor Laubert gesellt sich zu weiteren Alphatieren des Militärs, es sind so viele Sterne vergeben, jede Internetbewertung wäre neidisch.
Ich bin nicht besonders gut im Umgang mit anderen Menschen, doch selbst mir entgehen nicht die merkwürdigen Schwingungen zwischen den Anwesenden. Leuchtende Augen überall, ab und an blitzt ein Lächeln auf. Zuversichtliches Nicken, an mein Ohr dringen Satzfetzen wie ›Chance‹, ›Geschichtsträchtig‹ und ›Meilenstein‹.
So langsam dämmert mir, dass das hier wohl doch keine Übung ist und ich morgen früh entweder befördert oder gefeuert bin. Meine Handflächen schwitzen, beinahe entgleitet mir der Alukoffer.
»Frau Ministerin, meine Herren, wenn Sie mir jetzt bitte alle folgen würden?«, fragt einer der Weißkittel rhetorisch und bringt uns über den Gang in einen anderen Bereich. Soldaten mit Sturmgewehren bewachen den Durchgang.
Vor einem abgetrennten Raum mit einer großen Milchglasscheibe endet die Tour. Der Wissenschaftler stellt sich neben eine Konsole und wartet kurz ab, bis er sicher ist, die Aufmerksamkeit aller zu haben, dann betätigt er einen Knopf.
Das Glas wird klar.
Kollektives Ausatmen, Stöhnen. Meine Gedanken setzen aus, mir wird schwindelig.
Auf der anderen Seite sitzt ein fremdartiges Wesen an einem Tisch. Seine lila Haut ist von dunklen Pusteln übersät, anstelle der Nase trägt es einen kurzen Rüssel. Seine Facettenaugen sind riesig, darüber wächst eine Flut aus dicken Borstensträngen, wie Dreadlocks fallen sie über die Schultern. Zwei feingliedrige Arme liegen locker auf der Tischplatte auf, die fünf wurmartigen Fortsätze an jedem Ende bewegen sich sachte hin und her.
Beeindruckte Stille.
Ich zucke zusammen, als das Wesen plötzlich Geräusche von sich gibt: »Brrrschubluschgrrrbrutsch!«, macht es und klingt dabei wie ein gurgelnder Abfluss.
»Ekelhaft«, flüstert einer der Uniformierten neben mir.
»Schicken Sie den Spezialisten rein«, murmelt die Verteidigungsministerin.
Ein Ellenbogen stößt mich an. Es ist Generalmajor Laubert. »Sie sind dran.«
»Bitte?«, frage ich.
»Ihr Einsatz«, sagt er ernst und schaut auf den Koffer zu meinen Füßen.
In diesem Moment, wird mir bewusst, wird sich endlich zeigen, ob mein Doktorgrad in quantitativer Linguistik und die Überstunden der letzten Jahre die Mühe wert war. Das ist es. Meine Chance.
Vielleicht hätte ich meinen letzten Willen notieren sollen, denke ich, während eine unsichtbare Hand meinen Körper in die angrenzende Luftschleuse bugsiert.
Pneumatisches Zischen, dichte Dampfstrahlen, die Brille beschlägt wieder.
»Dekontamination … abgeschlossen.«
Meine Füße bewegen sich vorwärts, als bestünde der Fußboden aus Eierschale. Der Außerirdische schaut mich an und neigt seinen Kopf leicht zur Seite wie ein Hund, der auf ein Signal wartet.
Ich kann mich nicht bewegen. Meine Hände zittern und meine Blase drückt.
»Herr Müller, beginnen Sie mit der Justierung des ›OUT-Prototypen‹«, tönt Lauberts Befehl blechern aus einem Lautsprecher. Ich wische über die Brillengläser und drehe langsam den Kopf in Richtung des Fensters. Von dieser Seite aus ist es verspiegelt. Ich habe schon menschlicher ausgesehen, hinter mir sitzt das Alien da wie zuvor.
Es scheint aufmerksam jede meiner Bewegungen zu verfolgen; als ich den Koffer auf den Tisch wuchte, rückt es ein wenig zurück. Die Scharniere schnappen hoch, aufgeklappt liegt der ›OUT‹, der ›OmniUniversalTranslator‹ vor mir. Meine Erfindung. Mein Baby.
Schweißgebadet kalibriere ich die ersten Parameter, ohne eine wirkliche Ahnung, wo ich ansetzen soll. Der Kopf des Aliens schiebt sich in mein Blickfeld. Sein lila Rüssel zuckt hin und her.
»Bruutschlullubrrruu!«
Der ›OUT‹ findet eine Wellenlänge! Mein Baby erwacht zum Leben und die KI berechnet umgehend die Schwellenbereiche möglicher Potenzialbarrieren.
Es funktioniert. Es funktioniert wirklich! Meine Angst vor diesem Wesen wird von einem unfassbaren Glücksgefühl verdrängt, ich grinse bis über beide Ohren. Es muss noch etwas sagen! Ich fuchtle mit dem Finger vor seinem Gesicht herum, während meine Augen die Anzeigen im Blick behalten, etwas Besseres fällt mir nicht ein.
»Ruullurrubrrsch«, macht der Außerirdische. Ich drücke einen Knopf.
»Buradeki herkes senin gibi aptal mi?«, übersetzt der ›OUT‹.
Der Lautsprecher knistert. »War das gerade Türkisch?«, fragt Laubert.
»Die Türken, ich wusste es«, höre ich die Verteidigungsministerin flüstern.
Ich drücke auf einen Knopf.
»Sind alle hier solche Idioten wie du?«, wiederholt der ›OUT‹ den letzten Satz auf Deutsch.
Ich starre das Alien an.
Es spricht: »Hast du gerade einen Schlaganfall?«, fragt es aus dem ›OUT‹.
Mit zittrigen Fingern initiiere ich das Programm ›Alpha-Omega-Schleife‹.
»K-kannst du mich … verstehen?«, krächze ich.
»Na klaro, ich bin ja nicht behindert.«
Ich sacke auf meinem Stuhl zusammen. Geschafft. Ich habe es tatsächlich geschafft.
»Wie heißt du, Schwachmat?«, fragt das Alien.
»W-Was?«
Es seufzt. »Die ganze Nummer hier wird erheblich einfacher, wenn wir uns mit Namen ansprechen können. Also, noch mal für die billigen Plätze: Wie … ist … dein … Name?« Es spricht langsam, als hätte es mit einem Kind zu tun.
Gerade setze ich zu einer Antwort an, da kommt mir Laubert zuvor: »Das reicht. Herr Müller, kommen sie wieder raus!«
Das Alien schaut zu der schwarzen Box an der Decke. »Wer ist denn der Vollpfosten?«
»Mein … ähm … Boss. Also … irgendwie.«
»Aha. Er klingt wie ein echtes Arschloch.«
»Äh ...«
»Herr Müller! Verlassen Sie umgehend den Raum!«, schnauzt Laubert.
Das Alien führt eine der handartigen Tentakelfortsätze an seinen Kopf. »Halt’s Maul.«
»Herr Müller...«, Funken sprühen aus dem Lautsprecher, Lauberts Stimme verstummt.
»Schon besser«, murmelt das Alien.
»Was zum ...«, entfährt es mir.
»Hast du nicht auch den Wunsch nach ein wenig Privatsphäre?«, fragt es.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
»Du bist nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte, was? Moment.« Wieder führt es seine Hand zum Kopf. Eine Sekunde später fahren metallene Barrieren über den Spiegel und die äußere Tür.
»Sicherheitsprotokoll … aktiviert«, höre ich die Elektronikstimme in der Luftschleuse leise säuseln.
»So. Das sollte fürs Erste reichen. Also, nochmal von vorne. Wie heißt du?«
Zum ersten Mal schaue ich mir das Alien in Ruhe an. Die Facettenaugen und das Fehlen jeglicher Mimik sorgen für ein hundertprozentiges Pokerface. Es ist mir unmöglich, einen Gemütszustand abzulesen. Seiner Körperhaltung nach zu urteilen, wie es da so auf dem Stuhl lümmelt, ist es extrem entspannt. »Kevin. Kevin Müller«, sage ich.
»Scheiße, Kevin! Konnten deine Eltern dich nicht leiden, oder was war da los?«
Seine freche Art versetzt mir einen Stich. Schon seit der Schulzeit hatte ich unter meinem Namen zu leiden. »Es ist ja nicht so, dass ich eine Wahl hatte«, erwidere ich trotzig. »Wie heißt du denn?«
»Tja, da seid ihr ›DAS‹ echt in den Arsch gekniffen, was? Momentan heiße ich ›Bruuhl, der einzig wahre Obermacker‹, aber du kannst mich ›Bru‹ nennen.«
Ich runzle die Stirn. »Dein Name ist ›Bruuhl, der einzig wahre Obermacker‹?«
»Bruuhl. Das ›l‹ ist stumm. Zurzeit. Das kann sich aber jederzeit ändern. Ich bin schließlich Bukanier. Sind das da Zichten?«
»Wie bitte?«
Bru zeigt mit einer Tentakelhand auf die Brusttasche meines Hemdes. »Zichten. Fluppen. Kippen? Kann ich eine haben? Ich hab dermaßen Schmacht, das glaubst du nicht, Kevin.«
In meinem Kopf dreht sich alles. Ich rede als erster Mensch auf der Erde mit einem Außerirdischen und er schnorrt mich um eine Zigarette an. Irgendetwas sagt mir, dass dieses Gespräch so nicht in die Geschichtsbücher eingehen wird.
»Klar«, antworte ich resigniert, hole eine Kippe aus der Schachtel und reiche sie rüber. Bru steckt sie sich in den Rüssel.
Ich warte ab.
Er schaut mich an. Dieses Bild werde ich so schnell nicht vergessen. Es entsteht eine unangenehme Stille. »Man braucht auch Feuer, weißt du?«, sagt er.
»Ich dachte, vielleicht kannst du das irgendwie … anders«, murmle ich und fische das Feuerzeug aus meiner Tasche.
»Ja, klar, sehe ich etwa aus, als komme ich von Igni-Zwo? Man, Kevin … du bedienst echt jedes Klischee. Ihr ›DAS‹ müsst euch mal schleunigst weiterentwickeln«, sagt er und beugt sich vor. Ich gebe ihm Feuer.
»Das hast du eben schon mal gesagt«, sage ich.
»Was?«, fragt er. Die Zigarettenspitze glüht auf, kurz darauf entweicht der Qualm aus den Pusteln an seinem Oberkörper. Ich korrigiere meinen ersten Eindruck, es scheinen in Wahrheit Drüsen zu sein. »›DAS‹. Du hast mich ›DAS‹ genannt«, sage ich.
»Ach so. Ja, nichts für ungut. So nennen wir euch.« Er nimmt einen weiteren Zug.
»Wir. Also, ihr ›Bukanier‹?«
»Nö. Wir alle. Also … alle auf der Milchstraße.«
Ich setze mich kerzengerade auf. »Es gibt noch mehr Lebewesen außer euch da draußen?«
Mit einem Mal zittert Brus Kopf, der Rüssel schlenkert herum, die Dreadlocks wackeln. Er gibt grunzende Geräusche von sich, er klingt wie ein Schwein. Ich brauche einen Moment, bis ich verstehe. Er lacht.
»Was ist so komisch?«, frage ich.
»Lebewesen …«, grunzt er und kriegt sich nur langsam wieder ein. Ein weiterer, langer Zug von der Kippe. »Ja, Kevin. Es gibt noch mehr ›Lebewesen‹ da draußen.«
»Und wir sind die ›DAS‹?«
»Yep«, sagt er, zieht ein letztes Mal an der Zigarette und saugt den Stummel anschließend mitsamt dem Filter durch den Rüssel. »Geiler Stoff« kommentiert er und Qualm steigt auf.
Mich beschleicht ein ungutes Gefühl. »Wofür steht ›DAS‹?«, frage ich argwöhnisch.
»Dümmste anzunehmende Spezies.«
Unangenehme Stille.
Bru scheint sich auf einmal sehr für die fünf Tentakel am Ende seines rechten Arms zu interessieren.
»So seht ihr uns?«, frage ich leise. Mit einem Mal überkommt mich ein Gefühl großer Traurigkeit.
»Hey, Kevin … es ist ja nicht so, dass wir euch absichtlich mobben, oder so. Aber ihr tut einfach alles dafür, bei jeder Gelegenheit wie die letzten Dorftrottel rüber zu kommen.«
»Das verstehe ich nicht.«
Bru scheint zu seufzen. »Ihr erwählt oft die letzten Idioten zu euren Anführern, vernichtet euch gegenseitig, schlagt euch wegen Nichtigkeiten die Schädel ein. Ihr zerstört eure Heimat, ohne Rücksicht auf Verluste und unterdrückt die Vielzahl an Minderheiten, für das Wohl einiger Weniger.«
Ich schweige ihn an, denn ich habe das Gefühl, da kommt noch mehr. Ich muss nicht lange warten.
»Anstatt aus euren Fehlern zu lernen und miteinander zu kommunizieren, begeht ihr sie in unregelmäßigen Abständen jedes Mal aufs Neue, technologische Fortschritte nutzt ihr zur Verdummung der Massen, anstatt sie ausreichend in Bildung und Forschung zu investieren.«
Und da ist noch mehr.
»Die ganze Galaxis weiß von euch und will aufgrund eures minderbemittelten Verhaltens keinen Kontakt aufnehmen. Ihr seid so dermaßen peinlich, die Lachnummer des Universums; und alle, wirklich alle sind der Meinung, dass es nicht mehr lange dauert, bis ihr euch und euren Planeten selbst zerstört habt.«
Ich starre ihn an, sage nichts.
»Hast du verstanden, was ich gesagt habe, oder war das zu hoch für d...«
»Ja, danke Bru.«
Er hebt abwehrend beide Arme, so als wolle er andeuten: ›Okay, nichts für ungut‹.
Ich habe eine Idee. Es ist wohl eher ein Wunsch. »Zeig’s mir«, sage ich.
»Häh?«
»Kannst du mich mitnehmen? Wenn du später von hier verschwindest?« Ich gehe einfach davon aus, das wir es nicht schaffen werden, dieses Wesen gegen seinen Willen, hier in einem Bunker unter Köln, gefangenzuhalten.
»Klar, kein Problem. Wobei, eines gibt’s da vielleicht doch.«
»Nämlich?«
»Ich komme nicht wieder zurück. Euer Planet liegt am Arsch der Galaxie, hier will man echt nicht tot überm Zaun hängen. Du buchst also ein Ticket ohne Rückfahrkarte und siehst deine Leute wahrscheinlich nie mehr wieder.«
Ich drehe den Kopf, schaue über die Schulter in den Spiegel. »Das ist kein Problem, die meisten, die ich kenne sind ohnehin ziemliche Vollpfosten.«
Bru grunzt. »Du gefällst mir, Kevin. Aber sag mal Alter, … hast du zufällig noch ’ne Fluppe?«