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Ungnade

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14.09.2016
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Ungnade

Das leise Plätschern beruhigte meine lauten Gedanken. Die Hitze vertrieb den Rest aus meinem Kopf. Der Geruch von Fichtennadel machte mich träge, fast so sehr, dass meine Augen zufielen.
Langsam sank ich tiefer in das heiße Wasser, den erschöpften Blick noch auf die weiße Decke und die blaue Lampe über mir gerichtet.
Mein Atem strich über die Wasseroberfläche, welche sich leicht kräuselte. Der Geruch fing an in der Nase zu beißen, aber ich war zu müde, um was dagegen zu tun.
Meine Augenlider verloren gegen die Schwere, alles wurde schwarz.
Mein Kopf fühlte sich schwerer und schwerer an, meine Lunge brannte und schrie. Ich schlug meine Augen auf, bloß um auch meinen Mund zu einem erstaunten Schrei aufzureißen.
Wieder plätschernde Geräusche, dann entkam ich der nassen, heißen Hölle.
Tropfen fielen auf die warmen, weißen Fliesen.
Der Spiegel war beschlagen, verzerrt konnte ich mich als schemenhaften Umriss wahrnehmen.
Demotiviert, mit rasendem Herzen und pochendem Schädel stand ich nun da.
Wohin?
Raus aus diesem Raum. Meine nassen Fußabdrücke sind auf dem Boden im Flur nicht zu übersehen. Beim Gehen macht es leise Geräusche.
Helles Licht fällt auf die Möbel, alles glänzt silbrig, so sehr, dass andere Farben nicht zu erkennen sind.
Ich versinke in zwei weichen Kissen, mein Kopf wird immer schwerer und meine Augen brennen.
Leises Ticken begleitet von leisem, nervigem Summen.
Vermischt mit meinem unregelmäßigen Atem und dem kaum zu hörenden Klopfen meines Herzens, das sich bloß langsam beruhigt.
Noch ist alles andere still.
Keine Sorgen.
Keine nichtigen Sachen.
Keine Gedanken.
Alles still.
Wie nutzlos das doch sein kann, wie leer man sich fühlt und wie überflüssig.
Dann kamen die sinnlosen, nichtssagenden Sachen.
Ich bin zwar froh, wieder zu denken, jedoch fühlt es sich an wie ein einziger Betrug.
Warum an solches denken, wenn doch so viel mehr möglich wäre?
Mein Sichtfeld verschwimmt, als mein Atem ruhig und tief wird.
Nun beginnt mein Körper endlich zu ruhen, doch in meinem Kopf bricht ein Sturm aus, ein Haus ein, eine Welt wird zerstört und eine Stadt wiederaufgebaut.
Wirre Dinge, die mir große Angst machen, drängen sich mir auf.
Bunte Lichter, laute Pieptöne, Klacken und Rascheln.
Stimmen, die weinerlich sangen und beteten. Und Druck auf meinem Oberkörper, der zu meinen Zehen wanderte und zu meinen Fingerkuppen. Druck, der mich paralysiert zurückließ.
Dann ist einfach alles still.
Alles dunkel. Pechschwarz.
Ich fühle weder Druck noch Wärme oder Kälte. Schwebe ich, sitze, liege, stehe ich?
Um mich herum ist nichts, jedoch falle ich nicht und steige ich nicht.
Am Ende waren da nur wieder diese Worte.
Die mich verfolgten. Die mich hassten und mir Angst einjagen wollten.
Wie ein stolzer Ritter, der im Kampfe gegen den schrecklichen Drachen verliert. Der alles verliert. Ruhm, Ehre, Liebe - das Leben.
So verliere ich gegen diese Worte.


unnütz
überflüssig
schwach
ungeliebt
verantwortungslos
einsam
verlassen


Verlassen, verlassen, verlassen.
Selbst Schuld.
Ich bin schuldig, ich, bloß ich ganz allein.
Ich habe gesündigt. Die Worte sind meine Strafe.
Oh, so verzeiht mir doch!
Aber sie sind nicht gnädig, nicht gütig, nicht mitfühlend, denn das war ich auch nicht gewesen.

 

Hallo Amalia Cosma
Willkommen bei uns :D

Also:

Warum an solches Denken, wenn doch so viel mehr möglich wäre?
"denken" schreibt man hier klein
"solches" hört sich ein bisschen alt an, finde ich. Besser ist "so etwas".

Das leise Plätschern beruhigte meine lauten Gedanken. Die Hitze vertrieb den Rest der nun beruhigten Gedanken.
In den ersten beiden Sätzen wiederholst du schon zwei Wörter (also "beruhigt" und "Gedanken")!
Das hört sich nicht schön an und das schreckt auch ein wenig vom Lesen ab, weil es ganz am Anfang steht.

Die Handlung an sich ist ziemlich... platt. Die Geschichte hat mehr Fragen in den Raum geworfen, als beantwortet:
Was hat der Prot jetzt konkret gemacht, weswegen er(oder sie?) so ein schlechtes Gewissen hat?
Wann hat denn der Prot die Handlung getan? Kurz bevor sie(oder er?) in die Badewanne gegangen war oder viel früher? Warum war er(oder sie?) in der Badewanne? Wollte sie sich von ihrer Tat reinigen? Wer ist überhaupt er(oder sie?)?
Du als Schöpfer der Geschichte hast dir bestimmt voll die coole Vorgeschichte ausgedacht. Ich kann leider nicht in dein Gehirn gucken. Trau dich, mir alles über deinen Prot zu erzählen :D

Ok du scheinst noch eine ziemliche Anfängerin zu sein. Mein Rat: bleib am Ball und du wirst bestimmt sehr schöne Geschichten schreiben.
Deine Sprache hat mir persönlich gefallen. Vor allem die letzten sechs Zeilen fand ich schön beschrieben.

Ich hoffe ich war jetzt nicht zu hart zu dir
Liebe Grüße,
alexei

 

Hallo Amalia,

willkommen bei den Wortkriegern!

Ich habe ähnliche Probleme mit deiner Geschichte wie alexei. Sie scheint gar keine rechte Handlung zu haben: Der/die Prot liegt in der Badewanne, steigt irgendwann wieder heraus und macht sich die ganze Zeit depressive Gedanken aufgrund irgendeiner Schuld aus der Vergangenheit, über die wir aber nichts weiter erfahren. Das lässt mich ziemlich ratlos und deshalb leider auch weitgehend unbeteiligt zurück.

Außerdem sehe ich hier weder die Rubrik "Horror" noch "Philosophisches" wirklich getroffen. Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle mögen für den Betroffenen schrecklich sein, aber das macht noch keine Schreckens- (= Horror-) Literatur. Und philosophisch wird es m.E. erst, wenn man über sein eigenes kleines Leben hinausdenkt und sich Gedanken über größere Zusammenhänge macht. "Seltsam" kann man sicher stehenlassen; vielleicht wäre "Alltag" passend?

Manchmal werden derartige Texte von den Autoren als eine Art Fingerübung für das Erzeugen bestimmter Stimmungen gepostet. Falls das deine Intention war, muss ich leider sagen, dass es für mich nicht funktioniert hat. Ich denke, auch das hat damit zu tun, dass ich zu wenig darüber erfahre, was die/den Prot umtreibt.

Auf sprachlicher Ebene sind einige Fehler drin vor allem im Bereich Groß-/Kleinschreibung, aber auch ein paar andere Tippfehler. Mit den Zeiten springst du zwischen Gegenwart und Vergangenheit, im letzten Satz gehst du unnötigerweise ins Plusquamperfekt. Das sieht mir eher nach Flüchtigkeit als nach Unwissen aus, deshalb möchte ich dir einfach nahelegen, das selbst noch einmal durchzusehen.

Sorry, dass das jetzt erst mal ziemlich negativ ist. Positiv möchte ich anmerken, dass du mit der Sprache durchaus gut umgehen kannst und ein, zwei schöne Formulierungen drin hast, z.B.

in meinem Kopf bricht ein Sturm aus, ein Haus ein, eine Welt wird zerstört und eine Stadt wiederaufgebaut.

Bleib dran und schreib weiter. Mein Rat für den nächsten Text: Baue eine richtige Handlung ein, damit nicht nur Bilder aneinandergereiht werden. Und generell: Versuche dich in deinen Leser zu versetzen. Was erwartest du, was er in deinem Text finden soll?

Grüße vom Holg ...

 

Hallo Amalia Cosma,

und ein herzliches Willkommen bei den Wortkriegern :)!

Du schreibst in deinem Profil, dass du endlich mal eine konstruktive Kritik bekommen willst und nicht immer nur Lobgesänge à la tolle Story, in deinem Alter konnte ich das nicht etc. Das kenne ich alles sehr gut, auch die Sache mit den Lehrer/innen kommt mir bekannt vor.

Das leise Plätschern beruhigte meine lauten Gedanken. Die Hitze vertrieb den Rest der nun beruhigten Gedanken.
Ich weiß, es wurde schon angemerkt, aber ich sage es trotzdem nochmal: Die Doppellung von "beruhigt" und "Gedanken" stört hier. Zudem frage ich mich, wie man einen lauten Gedanken haben kann, ohne dabei zu sprechen?!

Bein Gehen macht es leise Geräusche.
Schwebe ich, sitze , liege, stehe ich?
Der Teil "...sitze" und das Komma dürfen hier getrost ein wenig näher zusammenrücken ;).

Dann ist einfach alles still.
Das hast du ein paar Zeilen weiter oben schon einmal geschrieben. War es nicht davor schon still?

Du wirst feststellen, dass das alles nur Kleinigkeiten sind, denn auch meiner Meinung nach ist das Problem des Textes etwas ganz Grundliegendes: Die Handlung. Wie schon alexei sehr treffend geschrieben hat, wirft die Geschicht mehr Fragen auf, als sie Antworten parat hat. Auch ich tue mich bei Handlungen schwer, meine Geschichten sind in den meisten Fällen nicht mehr als ausufernde Momentaufnahmen, die durch Anekdoten und einem bisschen Geschwafel am Leben gehalten werden (sollen). Aber daraus habe ich bereits viel gelernt. Vielleicht könnte das ein Aspekt für dich beim Überarbeiten sein.

liebe Grüße,
SCFuchs

 

Vielen Dank für all die Kritik, aber auch das Lob :)
Ich verstehe eure Probleme, mit der Geschichte gut ^^"
Sie entsrpicht weitgehend meinem Schreibstil, es soll gerne auch etwas surealles haben, etwas, worüber man am Ende auch gerne nachdenkt :).
In meiner nächsten Geschichte versuche ich jedoch, besser auf die Protagonisten einzugehen und auch mehr der Fragen zu beantworten, welche ich selbst stelle :D.
Die Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichenfehler habe ich ganz oft, leider überlese ich diese auch jedesmal, wenn ich meine eigenen Geschichten nochmal auf Fehler prüfe :/ Ich traue mich bloß leider nicht, jemanden mit Erfahrung (z.B einen Deutschlehrer) um Hilfe zu bitten.
Auch die Zeitsprünge sind unbeabsichtigt drin, es sind oft Flüchtigkeitsfehler, aber auch die übrlese ich meist :(.
Ich werde versuchen, von nun an eine bessere Handlung zu schreiben, nicht zu viele Fragen offen zu lassen und mich auch ein wenig mehr auf die Protas und ihre Hintergründe zu konzentrieren.
Jedoch gehört dieses surealle und sehr offene eher zu meinem Stil :) es sollen halt Geschichten dabei herauskommen, die den Leser nachdenklich stimmen, nicht unbedingt zu einem bestimmten Thema, sondern manchmal auch einfach über die Geschichte selbst!
Vielen, vielen Dank nochmal für eure ehrlichen Worte!!
LG AC~

 

Die Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichenfehler habe ich ganz oft, leider überlese ich diese auch jedesmal, wenn ich meine eigenen Geschichten nochmal auf Fehler prüfe :/ Ich traue mich bloß leider nicht, jemanden mit Erfahrung (z.B einen Deutschlehrer) um Hilfe zu bitten.
Auch die Zeitsprünge sind unbeabsichtigt drin, es sind oft Flüchtigkeitsfehler, aber auch die übrlese ich meist :(.

Es muss ja nicht gleich ein Lehrer sein, oft reicht einfach ein zweites Paar Augen, weil man fremde Fehler eben leichter sieht als eigene. Es kann also auch jemand aus dem Freundeskreis oder der Verwandtschaft sein, falls du kein Problem damit hast, dass die deine Geschichten lesen. Für die Zwecke dieses Forums ist es jedenfalls vorteilhaft, wenn nicht zu viele Schreibfehler drin sind, denn die führen oft dazu, dass die Leute nur deine Rechtschreibung korrigieren und weniger Tipps für den Inhalt geben.

In diesem Zusammenhang möchte ich kurz einflechten, dass sich diese Seite als Textwerkstatt versteht und es deshalb gern gesehen wird, wenn Autoren ihre Texte auch überarbeiten, statt sich nur höflich für die Kommentare zu bedanken. Soll heißen: Es wäre gut, wenn du die angemerkten Fehler auch korrigierst, bevor du neue Geschichten einstellst (eine weitere ist ja schon draußen), damit deine Lernbereitschaft auch sichtbar wird. Dafür hast du unter deinem ursprünglichen Post einen "Bearbeiten"-Button.

Aber nichts für ungut, du bist ja neu hier. Und damit du auch richtig Futter zum Korrigieren hast, bin ich jetzt doch mal durch den Text gegangen:

Das leise Plätschern beruhigte meine lauten Gedanken. Die Hitze vertrieb den Rest der nun beruhigten Gedanken.
Unschöne Wortwiederholungen.

Der Geruch von Fichtennadel machte mich träge, fast so sehr, das meine Augen zufielen.
dass

Der Geruch fing an in der Nase zu beißen, aber ich war zu müdeKomma um was dagegen zu tun.

Meine Nassen Fußabdrücke sind auf dem Boden im Flur nicht zu übersehen. Bein Gehen macht es leise Geräusche.
nassen
Beim

Leise Ticken begleitet von leisem, nervigen Summen.
Leises
nervigem

Vermischt mit meinem unregelmäßigen Atem und dem kaum zu hörenden Klopfen meines Herzen, das sich bloß langsam beruhigt.
Noch ist alles andere Still.
Herzens
still

Warum an solches Denken, wenn doch so viel mehr möglich wäre?
an solches denken oder
ein solches Denken (je nachdem, was du meinst)

Mein Sichtfeld verschwimmtKomma als mein Atem ruhig und tief wird.

Bunte Lichter, laute Piep-töne, Klacken und Rascheln.
Pieptöne

Ich fühle weder DruckKomma raus noch Wärme oder Kälte. Schwebe ich, sitzeLeerschritt raus, liege, stehe ich?

Selbst Schuld.
Ich bin schuldig, ich, bloß ich ganz allein bin daran Schuld.
schuld (2x)

Da sind jetzt nicht die Zeitfehler drin, weil ich schlicht nicht weiß, ob du in Gegenwart oder Vergangenheit schreiben wolltest; momentan ist es ungefähr 50:50.

Bleib dran. ;)

Grüße vom Holg ...

 

Vielen dank für die ganz konkrete Hilfe :)
Ich werde es sofort berichtigen!
Ich hatte kurz Angst, dass ich meinen Text auch in der Handlung überarbeiten soll :D
Aber was ich auch schon bei meiner zweiten Geschichte erwähnt habe:
Geschichten dieser Art, welche auf ein bestimmtes Gefühl, einen Eindruck, eine Meinung bzw persönliche Sichtweise oder einen kurzen Handlungsabschnitt mehr eingehen, entsprechen meinem Schreibstil.
Es soll gerne sureal sein, zum Nachdenken anregen. Nicht bloß- gelesen und vergessen.
Denn ich glaube, dass man Geschichten ohne offene Fragen bzw offenes Ende schnell vergisst. Mit offenen Fragen und auch einer kurzen Handlung, macht sich der Leser ebefalls Gedanken und genau das ist es, was ich erreichen will.
Nochmals danke, ich setzte mich sofort an die Berichtigung :)
Lg AC~

 

Ich hatte kurz Angst, dass ich meinen Text auch in der Handlung überarbeiten soll
Nun, wie weit so eine Überarbeitung geht, hängt nicht nur von den Kommentaren, sondern auch von deinen Zielen ab. Ich gehe mal davon aus, dass du möchtest, dass deine Geschichte gut wird, aber was "gut" heißt, ist ja - bis auf Rechtschreibung - Ansichtssache. Insofern sind die Kommentare natürlich nur Vorschläge, nach denen du dich richten kannst, aber nicht musst. Als Kommentierender ist man zufrieden, wenn man das Gefühl hat, du setzt dich ernsthaft mit den Leseeindrücken auseinander.

Es soll gerne sureal sein, zum Nachdenken anregen. Nicht bloß- gelesen und vergessen.
Denn ich glaube, dass man Geschichten ohne offene Fragen bzw offenes Ende schnell vergisst. Mit offenen Fragen und auch einer kurzen Handlung, macht sich der Leser ebefalls Gedanken und genau das ist es, was ich erreichen will.
Wenn es denn so klappt, wie du dir das vorstellst. Die bisherigen Kommentare zu deinen beiden Geschichten deuten ja darauf hin, dass du deinen Lesern zu wenig Informationen gibst, als dass sie sich eine echte Vorstellung vom Geschehen und damit auch von den Gefühlen der Protagonisten machen können. (Das hat Peeperkorn m.E. in dem anderen Thread gut auf den Punkt gebracht.) Dann können sie sich nicht wirklich die Gedanken machen, zu denen du sie anregen willst, und in der Folge bleibt die Geschichte auch nicht so "hängen", wie du es gerne hättest.

Grüße vom Holg ...

 

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