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Ungewiss

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JAD

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05.08.2018
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Ungewiss

Sie hörte schon wieder dieses Geräusch, dieses Rumpeln im Keller. In den vergangenen Wochen und Monaten wurde es immer häufiger. Warum dies so war, konnte sie sich nicht erklären.
Wieder kam ein leises aber definitives Geräusch aus dem Keller.
Sie entschloss sich, heute wäre der Tag, an dem sie in den Keller gehen und nachsehen würde, was im Keller eigentlich los war. Sie verließ das Wohnzimmer, ging in den Flur und legte ihre linke Hand an den Türgriff. Eine Weile verging und ihre Hand ruhte immer noch am Griff der Tür, welche den Keller freigeben könnte und das Geheime offenbaren würde. Aber, wollte sie wirklich runtergehen? Wollte sie wirklich herausfinden, was unten auf sie wartete? Sie hatte den Lärm im Keller schon öfter gehört aber war immer oben geblieben. Oben war sie sicher, Oben kannte sie. Unten jedoch war unbekannt, laut und dunkel. Unten war ein großes Geheimnis.
Wären dem ihre Hand weiterhin ruhig auf dem Türgriff lag, merkte sie, wie ihr Inneres kämpfte. Einerseits wollte sie nach unten in den Keller gehen und herausfinden, was sich dort unten verbirgt und ein Risiko eingehen. Irgendwie war diese Ungewissheit über den Inhalt ihres Kellers doch immer im Hinterkopf geblieben und kam auch immer wieder in ihre Alltagsgedanken. Andererseits wollte sie den Keller aus ihrem Bewusstsein verdrängen und im Sicheren bleiben, dass, was sie wusste und kannte.
Erneut drang ein leises Geräusch aus dem Keller nach oben zu ihr. Was wollte sie den mehr, wozu wurde sie innerlich mehr gedrängt? Oben oder Unten? Sicherheit oder Risiko? Neues, Unbekannte oder altes, Bekannte?
Langsam drückte sie die Türklinke herunter und lehnte mit ihrem Körpergewicht gegen die Tür, damit sie sich etwas öffnete. Dann machte sie die Tür ganz weit auf, sodass sie fast wieder die andere Wand berührte. Sie konnte nur einige Meter vor ihr etwas erkennen, soweit wie der Lichtkegel aus dem Flur in den Keller schien. Im Lichtkegel konnte sie die Treppenstufen bis ganz nach unten erkennen und dann noch einen halben Meter Boden. Außerhalb des Lichtkegels war alles schwarz, ganz und gar dunkel.
Für eine Sekunde dachte sie, die Tür wieder zu schließen, doch jetzt war es auch dafür zu spät. Jetzt ging es nur noch weiter, tiefer und mehr. Jetzt musste sie herausfinden, was in ihrem Keller lag und immer wieder ihre Ruhe störte, ihre Neugierde weckte, aber auch ihre Angst speiste. Die Ungewissheit würde heute ein Ende finden.
Mit ruhigen aber auch festen Schritten ging sie die ersten Stufen herunter. Die Stufen, welche mit dem Licht von hinten erleuchtet wurden, waren nicht der schwierige Part, sondern viel mehr der Lichtschalter im Dunkeln an der Wand. Auf der anderen Seite des Kellers war der Lichtschalter, den sie betätigen musste, um den Keller zu erleuchten. Warum dieser nicht direkt neben der Tür war, konnte sie sich nicht erklären, aber dieser Umstand machte ihr Unterfangen um so schwieriger. Unheimlich war auch, dass sie hier unten keinen Laut mehr vernahm. Die Geräusche kamen ganz sicher aus dem Keller, auch ihre Freunde hatten den Lärm bemerkt, aber jetzt war alles ganz ruhig. Ob das ein gutes Zeichen war oder nicht, konnte sie in ihrer Aufregung nicht benennen. Sie nahm die letzten Stufen und ihre Füße machten ein dumpfes Geräusch, als sie den Kellerboden betrat.
Und was sollte sie jetzt machen? Noch stand sie im Lichtkegel aus dem Flurlicht von oben. Noch war sie sicher. Einen Schritt könnte sie noch ins Erleuchtete machen, aber ab dann war es nur noch dunkel. Was würde passieren, wenn sie die Sicherheit des bekannten Lichtes verlassen würde? Würde die Überwindung ihrer Angst sie zu einer besseren Person machen, oder würde sie charakterlich wachsen? Würde es anderen Menschen auffallen, dass sie ihre Angst überwunden hatte, oder würde es vielleicht auch keinem Auffallen? Und was würde passieren, wenn sie jetzt auf dem Absatz umdrehen würde, die Stufen wieder hochrannte und den Keller wieder abschloss? Würde das aus ihr einen schlechteren Menschen machen und würde dies Anderen auffallen? Hätte die Angst nun über ihr triumphiert oder würde sie vor anderen Dingen jetzt auch Angst bekommen? Was sollte sie tun? Was konnte sie tun?
Sie fing an zu zittern. Ob es kalt im Keller war, konnte sie nicht sagen, aber zittern musste sie trotzdem. Bald müsse sie sich entscheiden, denn in dieser Starre könnte sie nicht lange verharren. In welche Richtung sie sich bewegen wollte, war jedoch immer noch unklar. Aber, was würde sie verlieren, wenn sie wieder zurückgehen würde? Wahrscheinlich fiele es keinem auf. Keinem außer ihr. Aber wenn sie weiter in den Keller treten würde und herausfand, was in ihrem Keller ist, würde es vermutlich auch keinem auffallen. Keinem außer ihr.
Ihre Füße fingen an zu schmerzen und sie zitterte nun noch heftiger. Sie musste sich endlich bewegen, nur wo hin? Sie wurde noch nervöser, denn auf einmal kamen ihr schreckliche Ideen, was im Dunkeln auf sie warten könnte. Ein Tiger könnte sie anspringen, oder ein Axtmörder würde sie im dunklen erwarten und noch weitere absurde Gedanken strömten vor ihr inneres Auge und sie begann zu keuchen. Sie musste aufhören, sich von ihren Gedanken einengen zu lassen, sie durfte das jetzt nicht zulassen. Sie wollte das nicht zulassen! Viel eher war es, dass sich eine Ratte im Keller verzogen hatte, oder auch Mäuse. Vielleicht war sogar ein Kätzchen in ihrem Keller und wartete nur darauf, dass man sie hochholte, in ihr warmes Wohnzimmer. Vielleicht würde das, was in ihrem Keller war, sie bereichern. Vielleicht war der Inhalt ihres Kellers ja interessant und schön. Sie würde sich jetzt bewegen. Jetzt.
Sie tat ein Schritt nach vorne, und noch ein, und schon war alles dunkel um sie rum. War das wirklich schlau von ihr, nach vorne zu gehen, und nicht zurück. Aber sie hatte sich entschieden, sie würde weiter vorwärtsgehen. Mit langsamen Schritten näherte sie sich der anderen Seite des Kellers. Ihre Arme streckte sie von sich und ihre Beine hob sie extra hoch, damit sie sich nicht an etwas stoße, sondern eher auftreten würde, nur für den Fall der Fälle. Bald müsste sie auch die gegenüberliegende Wand erreichen und dann den Lichtschalter finden. Sie hatte aufgehört zu zittern und ihre Füße taten auch nicht mehr so weh. Sogar ihr Hertz schlug erstaunlich normal. Endlich konnte sie die Wand ertasten und suchte nach dem Kabel, welches zum Lichtschalter führte. Die Wand war etwas kühl. Langsam fuhr sie mit ihren Fingern das Kabel entlang zum Schalter. Sie hatte erwartet, dass die Wand voller Spinnennetze sein würde und sie alle paar Sekunden erschreckend zusammenfahren würde, weil etwas Seltsames an ihren Beinen oder an ihren Händen war, aber das geschah nicht, es war alles ruhig. Sie erreichte den Lichtschalter und machte das Licht an. Wegen des hellen Lichtes musste sie ihre Augen schützen und konnte deswegen die ersten Sekunden nichts erkennen. Nur das leichte Summen der Glühbirne war zu hören. Langsam konnte sie ihre Augen öffnen und sich im Keller umschauen. Der Keller war leer. Keine Ratte, kein Axtmörder und auch kein süßes Kätzchen waren in ihrem Keller. Der Keller war einfach leer. Sie schaute um sich, in die Ecken, an die Decke und auf den Boden. Neben ihren Füßen war doch etwas auf dem Boden. Sie hob es an und betrachtete erstaunt den Gegenstand in ihrer Hand, verwundert darüber, dass sie deswegen solche Angst verspürt hatte.

-Ende-

 

Hallo @JAD,

und herzlich willkommen bei uns.

Du versuchst in deiner Geschichte Spannung zu erzeugen, indem du ein paar Minuten endlos ausdehnst. Bei funktioniert es leider nicht, ich finde es langweilig.

Ich kenne diese Frau nicht, mir ist egal was ihr passiert und denke mir nur: Jetzt mach mal hinne.

Warum dies so war, konnte sie sich nicht erklären.
Ist ja klar, weil sonst wäre die Geschichte sinnlos.

Wieder kam ein leises aber definitives Geräusch aus dem Keller.
Du willst sagen, dass sie sich das Geräusch bestimmt nicht einbildet, oder? Das definitive Geräusch gefällt mir nicht.

Sie entschloss sich, heute wäre der Tag, an dem sie in den Keller gehen und nachsehen würde, was im Keller eigentlich los war.
Lass sie sich nicht dazu entschließen, lass sie es einfach tun.

Sie verließ das Wohnzimmer, ging in den Flur und legte ihre linke Hand an den Türgriff. Eine Weile verging und ihre Hand ruhte immer noch am Griff der Tür, welche den Keller freigeben könnte und das Geheime offenbaren würde
Mensch, die macht ja krasse Sachen ... nicht. Du beschreibst etwas so alltägliches, dass ich anfange zu überfliegen. Du könntest hier ganz schön kürzen:
Sie legte eine Hand auf den Griff der Kellertür und zögerte.

Sie hatte den Lärm im Keller schon öfter gehört aber war immer oben geblieben. Oben war sie sicher, Oben kannte sie. Unten jedoch war unbekannt, laut und dunkel. Unten war ein großes Geheimnis.
Das ist mir viel zu aufgeplustert. Was ist denn mit diesem Keller los? Geht sie da sonst nie hin? Und ein Geräusch ist jetzt nicht so verrückt, da könnte einfach ein Tier wohnen, die Heizung knacken oder sonst was.

Ich habe dann den Text überflogen, hab gedacht, es kann nicht wirklich so lange dauern, die Treppe hinunterzugehen. Kann es ...
Und das Ende ist dann auch eher unbefriedigend.

Wie du siehst, zündet deine Idee bei mir leider gar nicht. Ich frage mich, welche Genres du so liest.
Übrigens wäre es super, wenn du noch Tags vergeben könntest, damit potentielle Leser deine Geschichte besser verorten können.

Schau dich doch bei uns etwas um, schon durch das Lesen und auch das Schreiben von Kommentaren lernt man sehr viel.


Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo JAD und willkommen hier!

Ein paar Korrekturen und Verbesserungsvorschläge:

Warum dies so war, konnte sie sich nicht erklären.

"Warum das so war" klingt hier für meinen Geschmack besser.

in den Keller gehen und nachsehen würde, was im Keller eigentlich los war.

Wortwiederholung - Hier würde ich "dort" schreiben und nicht "im Keller".

Wären dem ihre Hand weiterhin ruhig auf dem Türgriff lag

"Währenddem"

und im Sicheren bleiben, dass, was sie wusste und kannte.

"das" scheint in dem Fall ein Demonstrativpronomen zu sein und wird deshalb mit einem "s" geschrieben.

Was wollte sie den mehr, wozu wurde sie innerlich mehr gedrängt?

"denn"

Neues, Unbekannte oder altes, Bekannte?

Vielleicht eher: "Neues Unbekanntes oder altes Bekanntes?"

Jetzt ging es nur noch weiter, tiefer und mehr.

Das verstehe ich nicht so recht. Wie "mehr"? Wovon "mehr"?

dieser Umstand machte ihr Unterfangen um so schwieriger.

"umso"

oder würde es vielleicht auch keinem Auffallen?

"auffallen"

oder ein Axtmörder würde sie im dunklen erwarten

"im Dunkeln"

Viel eher war es, dass sich eine Ratte im Keller verzogen hatte

Hier würde ich schreiben: "Viel wahrscheinlicher war es,..."

Vielleicht war sogar ein Kätzchen in ihrem Keller und wartete nur darauf, dass man sie hochholte,

"dass man es hochholte"

Sie tat ein Schritt nach vorne, und noch ein

Besser klingt: "Sie machte einen Schritt nach vorne, und noch einen."

Neben ihren Füßen war doch etwas auf dem Boden. Sie hob es an und betrachtete erstaunt den Gegenstand in ihrer Hand, verwundert darüber, dass sie deswegen solche Angst verspürt hatte.

Ich würde diesen Gegenstand beschreiben. Sonst kann sich der Leser nichts darunter vorstellen und die Pointe funktioniert nicht wirklich. Vielleicht war es ja ein alter, defekter Gameboy, der dort herumlag und die Geräusche gemacht hat? I don't know, überleg dir halt was.

-Ende-

Das solltest du weglassen. Der Leser merkt ja selbst, dass die Geschichte zu Ende ist.


So. Vielleicht schreib ich später noch mehr zu deiner Geschichte, fürs Erste wars das von mir. :)


LG, Markus

 

Hallo @JAD

Ich finde du stellst in deiner Geschichte die innere Welt der Protagonistin überzeugend dar. Der Konflikt zwischen, es herausfinden wollen und zuviel Angst davor haben, ist ausführlich aufgearbeitet. Sicher, Du nimmst einen sehr kurzen Zeitraum und dehnst ihn durch die genaue Beschreibung der Vorgänge sehr, sehr weit. Aber für mich ist das ok. Dass wir am Ende nicht erfahren, was das Geräusch im Keller eigentlich verursacht hat, macht nichts. Man will ja als Autor nicht alle seine Geheimnisse preisgeben ;)

Grüße
VVK

 

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