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Unfall

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25.05.2002
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Unfall

Karl-August hackte Holz. Er arbeitete neben seinem Wohnwagen an einem Waldrand. Die Sonne glitzerte durch das bunte Oktoberlaub und malte Lichtflecke auf die Erde. Foxterrier Nelli schnüffelte nach Mäusen. Karl-August hackte Holz für den Winter. Zu Weihnachten wollten sie wieder hier sein. Erika würde dann im alten Ofen des Bauern ihr Brot backen.
Er arbeitete aufmerksam, ruhig, aber kraftvoll. Rund um den Hauklotz wuchs der Stapel. Besonders schöne Stücke spaltete Karl-August in schmale Streifen; in „Stiftel", wie er sie nannte, schnell brennende Späne zum Anmachen des Feuers.
Wieder und wieder hob er sein Beil, lies es niedersausen, drängte die Schneide in das Weiß des Sägeschnittes. Rechts und links schossen die Teile zu Boden. Wieder so ein schlankes, gerades Stück, wie gemacht für Späne. Seine linke Hand hielt es, in der Rechten schwang er die Axt, jetzt sauste sie durch die Luft. Da bellte Nelli, die Schneide traf seinen Daumen. Blut schoß heraus. Karl-August starrte ungläubig auf seine Linke. Er spürte nichts.
„Erika", brüllte er.
Sie kam aus dem Wagen.
„Was ist? Mein Gott, du blutest, was ist los?"
Wortlos zeigte er seinen Daumen. Erika wurde blaß. Sie sprang in ihre Behausung, kam wieder mit einem Taschentuch, wickelte es um die Wunde.
„Wo ist das fehlende Stück?"
Er zeigte nur mit dem Kinn, irgendwo dort zwischen den Holzscheiten, dort wo Nelli frißt. Es wurde um ihn schwarz. Sie fing ihn, rüttelte an seinen Schultern, schleppte ihn in den Wohnwagen und setzte ihn auf einen Hocker. Sie holte die Flasche mit dem Fusel. Klaren, reinen Alkohol, immerhin 90 Prozent. Davon goß sie in ein Glas und zwei Drittel Wasser dazu.
„Trink!"
Er schluckte das Zeug hinunter, Farbe zog wieder in sein Gesicht. Erika goß nach, wickelte das Tuch vom Daumen, tränkte es mit dem Hochprozentigen und verband den Stumpf neu.
„Ich renne zum Telefon. Rufe den Notarzt. Vielleicht kann er noch was machen! Komme gleich zurück!"
Sie schnappte das Glas, goß den Rest in das Chemieklo, stellte es auf die Spüle und sprang aus dem Fahrzeug.
Auf dem Tisch lag die Schachtel mit Camel. Mit der rechten Hand fummelte er eine Zigarette heraus. Klemmte sie zwischen die Lippen, brannte sie mit dem Feuerzug an und stand vom Hocker auf. Er wankte zur Toilette, mit Mühe bekam er seine Hose auf und setzte sich auf den runden Sitz. Ihm wurde wieder schlecht. Er nahm den Glimmstengel und warf ihn hinter sich. Eine Flamme schlug hoch, er roch verbranntes Fleisch. Karl-August stürzte nach vorn und blieb auf dem Bauch liegen. Erika kam zurück.
„Der Arzt kommt sofort! Mein Gott, was ist jetzt schon wieder? Wie siehst Du denn aus? Dein ganzer Po ist verbrannt! Bleib liegen! Da ist schon der Doktor!"
„Hallöchen, der Daumen ist ab? So, so, aber was ist mit dem Hintern? Sieht ja toll aus! Sie kriegen erst einmal eine Spritze! Liegen bleiben!"
Der Mediziner rannte zu seinem Notarztwagen, rief über Funk die Rettung, kam zurück mit seinem Köfferchen, zog eine Spritze auf und stach sie Karl-August in den Oberschenkel.
„So, das wird erst einmal helfen. Sie bleiben ruhig liegen, bis die Sanitäter hier sind. Für sie, junge Frau, schreibe ich noch die Einweisung in das Krankenhaus, mehr kann ich nicht machen."
Mit Blaulicht und Martinshorn tobte das Rot-Kreuz-Auto heran. Zwei weiße Männer stürzten heraus, liefen im Trab zum Wohnwagen, schnappten Karl-August an Armen und Beinen, schleppten ihn um Ecken und über Stufen hinaus auf den Rasen. Dann legten sie ihn in Bauchlage auf das weiße Linnen der Trage und liefen zum Sanitätswagen.
Karl-August erzählte wie alles gekommen war. Da lachten Beide, ihre Körper schüttelten sich, die Liege erzitterte, sie begann zu schwingen und der Patient fiel auf die Erde.
„Au, ah, ah, es tut so weh," jammerte er. „Mein Bein, mein Bein, was ist mit meinem Bein"?
„Das Rechte ist gebrochen, der Hintern ist verbrannt und vom Daumen fehlt auch ein ganzes Stück!" Brummelte einer von den zwei Rettern und dann lachten sie wieder.

 

Hallo altegise!
Ich frage mich, warum deine Geschichte unter Horror steht? Klar, die Vorstellung ist schon ein wenig horrormäßig, dennoch habe ich eher geschmunzelt.
Ansonsten haute sie mich nicht so sehr vom Hocker. Vielleicht weil nicht so viele Gefühle des Betroffenen beschrieben wird. Ihm ist schlecht-schon klar, aber ich glaube ich würde brüllen, wenn mir jemand hochprozentigen Alkohol über die Wunde gießen würde...
Vielleicht magst du es ja noch ausbauen...

LG Joker

 

Hallo altegise,

sorry wenn ich es so deutlich sage, aber die Geschichte ist ziemlicher Murks. Ich habe sie heute Nachmittag schonmal gelesen und mein Gesichtsausdruck war hinterher ungefähr so: :susp:
Wo soll in der Story der Horror versteckt sein?
Und warum finden die Knalltüten von Sanitätern es so witzig, dass da ein Mann durch einen Unfall fast gestorben wäre? Selbst wenn sie die Umstände amüsant finden, was ich noch verstehen könnte, würden sie sich bestimmt hinterher im Stillen darüber unterhalten - und nicht in Gegenwart des Patienten losprusten. Damit wären sie nämlich gegebenenfalls ihren Job los. Und dann würden sie vermutlich nicht mehr so lachen.

Details:

Wieder und wieder hob er sein Beil, lies es niedersausen,
-> "ließ
Seine linke Hand hielt es, in der Rechten schwang er die Axt, jetzt sauste sie durch die Luft.
Mhm ... Ich bin selbst mit Feuerholz und Ofen aufgewachsen und ich kann kaum glauben, dass ein Mann wirklich so dämlich ist und einen Scheit mit den Fingern festhält, während er mit der Axt zuschlägt ... die Möglichkeit, dass er sich damit einen Finger absäbelt ist doch verdammt hoch. Es gibt zwar bestimmt Leute, die so verfahren, aber irgendwie kommt es mir doch seltsam vor. Eine Axt ist schließlich keine Säge, wo alles ganz gemächlich zugeht und man genug Zeit hat um auszuweichen.
Apropos: Mit einer Säge finde ich es realistischer. Das ist nicht so gefährlich, man hält die Finger schon öfter mal in der Nähe des Blattes und man könnte z.B. einbauen, dass der Protagonist durch seinen Hund abgelenkt wurde, eine Sekudne nicht aufpasst und sich dann in den Daumen schneidet - mal so als unverbindlichen Vorschlag.
Da bellte Nelli, die Schneide traf seinen Daumen.
Bezugsfehler, liest sich fälschlicherweise so, als würde der Daumen des Hundes gemeint sein. Außerdem: Warum bellt der Hund? Soll sein Bellen der Auslöser sein, damit die Axt den Daumen trifft? - Da fehlt aber noch der Zusammenhang.
Karl-August starrte ungläubig auf seine Linke. Er spürte nichts.
Hm ... Entweder müsste er höllische Schmerzen verspüren oder er steht unter einem Schock. Hier offenbar letzteres, aber das würde ich noch etwas klarer herausstellen.
Er zeigte nur mit dem Kinn, irgendwo dort zwischen den Holzscheiten, dort wo Nelli frißt.
Unnötiger Tempuswechsel ins Präsens.
Mein Gott, was ist jetzt schon wieder?
Sehr zartfühlend von seiner Frau. Da säbelt sich der Mann einen Finger ab und kaum dreht man ihm den Rücken zu, da schlittert er auch schon in die nächste Katastrophe - so jedenfalls klingt ihr Ausspruch.
Für Sie, junge Frau,
Tja, viel konnte ich mit der Geschichte beim besten Willen nicht anfangen. Mir ist noch nicht eimal klar, in welche Richtung dein Text überhaupt tendieren will, was für Gefühle er beim Leser ansprechen soll, welche Atmosphäre er kreiieren möchte. Man könnte natürlich eine Satire daraus machen ... aber da du unter "Horror" gepostet hast, denke ich, dass halt der Horror im Vordergrund stehen sollte.
Spontan fällt mir dazu ein, dass man die ganze Szenerie surrealistischer gestalten könnte. Der Mann verletzt sich und alle Beteiligten reagieren aber ganz anders als erwartet ... die Sanitäter lachen, seine Frau ... ist irgendwie gleichgültig bzw spielt es herunter und der Mann wird immer konfuser während die Welt um ihn verrückt zu spielen scheint ... so eine Art Groteske könnte man daraus machen. Kafkaesk irgendwie.

Ginny

 

Hallo alte Gisela,

mich würde auch mal interessieren: Aus welchem Grund hast du die Story unter "Horror" gepostet?
Es geht zwar arschheiß her in der Geschichte, aber Horror... hm...

Gruß
Somebody

 

Hallo Gynni-Rose,
Du magst eine tolle Kritikerin oder Kritiker sein, doch bei aller Liebe finde ich deinen Verriß nicht angemessen.
Abgesehen von der einmal übersehenen Kleinschreibung bei "Sie" und dem falschen s bei "ließ", gratuliere ich Dir zum Finden des Tempiwechsel bei der lieben Nelli. Das war meine Falle.
Erschüttert bin ich über deine geringe Phantasie, aber vielleicht wird das noch, wenn du an Alter zugemonnen hast.
Nichts für ungut.
Einen schönen Sonntag wünscht
altegise
P.S.: Die Einstellung in HORROR geschah aus dem Blickwinkel des Opfers. Sanitäter sind abgebrühte Rauhbeine, selten kann man Bewerber für diesen grauenvollen Job finden. Denke doch nur einmal an das Herausholen von Schwerverletzten aus Bäumen. Der Holzhacker stand selbstverständlich unter Schock, nach meiner Meinung nicht ausdrücklich zu erwähnen.
Gut, der Bezug zum Bellen von Nelli ist noch zu verbessern.
Sinn und Zweck der Story ist reine Unterhaltung.

 

Hallo altegise,

Du magst eine tolle Kritikerin oder Kritiker sein, doch bei aller Liebe finde ich deinen Verriß nicht angemessen.

Ich finde den Verriß dagegen sehr angemessen. Die Handlung selbst ist nicht unbedingt das, was ich mir unter Horror vorstelle. Nun ja, da gehen die Geschmäcker häufig auseinander.
Sinn und Zweck der Story ist nach deiner Aussage „reine Unterhaltung“. Gut, unterhaltsam war sie für mich durchaus. Das lag aber nicht am Horror – den ich vergebens suchte -, sondern an einer Reihe logischer Patzer und unfreiwillig komischer Formulierungen (bei denen ich übrigens hier und da das Gefühl hatte, daß sie so übertrieben sind, daß es fast schon wieder wie gewollt wirkte; an einigen Stellen geriet der Plot in die Nähe einer Satire).

Beispiele:

Sie holte die Flasche mit dem Fusel. Klaren, reinen Alkohol, immerhin 90 Prozent. Davon goß sie in ein Glas und zwei Drittel Wasser dazu.
„Trink!"

Gut, eigentlich eine Bilderbuch-Ehefrau. Sie fordert den Mann auf, Alkohol zu sich zu nehmen. Aber der Fusel hat schlappe 90% - das Mischungsverhältnis von 1:2 deutet dann wieder darauf hin, daß die Frau ihren Mann nicht mag. Hast du selbst schon mal so einen brisanten Cocktail getrunken? Danach brauchst du dir über Zungenbelag wochenlang keine Gedanken mehr machen.
Und das hier ist kein Satz, jedenfalls kein sinnstiftender: „Davon goß sie in ein Glas und zwei Drittel Wasser dazu.“

Sie schnappte das Glas, goß den Rest in das Chemieklo, stellte es auf die Spüle und sprang aus dem Fahrzeug.

Nein, sie mag ihren Mann wirklich nicht. Warum um alles in der Welt kippt sie den Brennstoff denn ins Klo, statt sich umgehend auf die Suche nach Hilfe für ihren Liebsten zu begeben? Doch nur, damit er sich gleich die Backenhaare ordentlich versengen kann – das ist ja mal arg konstruiert.

„Der Arzt kommt sofort! Mein Gott, was ist jetzt schon wieder? Wie siehst Du denn aus? Dein ganzer Po ist verbrannt! Bleib liegen! Da ist schon der Doktor!"

Vielleicht doch eine Geschichte für Science Fiction – der Mediziner hat scheinbar so eine Art Zeitreise gemacht.
Gerade noch verließ Erika den Wohnwagen, Karl-August paffte eine Camel, und die auch nur zum Teil – dann war schon sein Sitzflisch gegart und Erika wieder bei ihm.
Über den Daumen gepeilt: Fünf Minuten sind ins Land gegangen.
Und der Doktor ist tatsächlich schon da? Campen die neben einer Klinik?

„Hallöchen, der Daumen ist ab? So, so, aber was ist mit dem Hintern? Sieht ja toll aus! Sie kriegen erst einmal eine Spritze! Liegen bleiben!"

Angenommen, du hast die Story ernst gemeint: Die Worte des Arztes sind ja wohl mal höchst albern.

„So, das wird erst einmal helfen. Sie bleiben ruhig liegen, bis die Sanitäter hier sind. Für sie, junge Frau, schreibe ich noch die Einweisung in das Krankenhaus, mehr kann ich nicht machen."

Er schreibt die Einweisung ins Krankenhaus für die junge Frau? Was soll Karl-Augusts Gattin denn da?

Mit Blaulicht und Martinshorn tobte das Rot-Kreuz-Auto heran.

:lol:
Die Rettung kommt wie ein Sturm über den armen Mann.

Zwei weiße Männer stürzten heraus, liefen im Trab zum Wohnwagen,

„Zwei weiße Männer“ klingt wie aus der Sicht einer Dschungelbewohnerin beschrieben.
Daß sie im Trab laufen, erinnert mich zudem eher an eine Galopprennbahn denn an einen Rettungseinsatz.

Karl-August erzählte wie alles gekommen war. Da lachten Beide, ihre Körper schüttelten sich, die Liege erzitterte, sie begann zu schwingen und der Patient fiel auf die Erde.

Satire? Dummfug? Sowas schreibt niemand ernsthaft. Glaub ich nicht.

„Au, ah, ah, es tut so weh," jammerte er. „Mein Bein, mein Bein, was ist mit meinem Bein"?
„Das Rechte ist gebrochen, der Hintern ist verbrannt und vom Daumen fehlt auch ein ganzes Stück!" Brummelte einer von den zwei Rettern und dann lachten sie wieder.

Argh!

Fazit: die Story ist Murks! Schlicht und ergreifend. Das hat nichts mit fehlender Phantasie in jüngeren Jahren zu tun – da könntest du neben vielen anderen Dingen noch einiges von Ginny lernen. Deine Geschichte macht auf mich den Eindruck, daß sie am Frühstückstisch entstanden ist, während du darauf gewartet hast, daß der Kaffee durchläuft.

Somebody

 

Ach herrje.

@altegise:

Erschüttert bin ich über deine geringe Phantasie, aber vielleicht wird das noch, wenn du an Alter zugemonnen hast.
Ja, hoffen wir das Beste. Vielleicht gibt es mit zunehmendem Alter noch eine Chance für ein blondes Mädchen wie mich ... :dozey:

Im Ernst: Ich hatte nicht vor, dich mit meinem Kommentar anzugreifen. Sollte mein "Veriss" so angekommen sein tut es mir Leid und ich entschuldige mich, wenn mein teilweise ironischer Ton falsch angekommen ist. Das war nicht meine Absicht.

Inhaltlich allerdings bleibe ich bei meinen Kritikpunkten. Auf mich wirkt die Story, als habest du sie keinmal überarbeitet und dir nicht viel Mühe damit gegeben.

Die Einstellung in HORROR geschah aus dem Blickwinkel des Opfers. Sanitäter sind abgebrühte Rauhbeine, selten kann man Bewerber für diesen grauenvollen Job finden.
Das ändert nix daran, dass mir ihre Reaktionen unrealistisch vorkommen ... und damit stehe ich offenbar nicht allein (s. Somebody). Ich muss mir auch keine mangelnde Phantasie vorwerfen lassen - es ist nicht meine Aufgabe als Leser, den Text in meinen Gedanken auszuschmücken oder zu ergänzen. Die Glaubwürdigkeit muss schon der Autor bieten.

Die andere Möglichkeit erwähnte ich bereits in meinem ersten Statement - die Story könnte zu einer Groteske gemacht werden, wenn man die Reaktionen der Beteiligten noch stärker verzerren und die Betonung auf die Verzweiflung des Protagonisten legen würde.

So wie es jetzt ist, kommt für mich der Horror der Hauptfigur noch nicht angemessen rüber. Zudem gibt es noch weitere Unstimmigkeiten, die Somebody aufzählte, die den Gesamteindruck trüben.

Und mir bleibt als Fazit, dass ich sicher bin, dass du mit etwas Mühe die Geschichte verbessern kannst.

Ginny

 

Vielen Dank für die aufrüttelnden Worte!
Versuche mich in Zukunft zu verbessern.
Allerdings kommt Dir, verehrte Ginny-Rose, noch der edle Ritter Somebody zur Hilfe.
Kritik kann aufbauend sein, sie kann zerstören, wie bekannt.
Die Geschichte ist nicht beim Frühstück entstanden. Auch wurde sie in einer Gruppe von vier Personen überarbeitet.
Schönen Sonntag
altegise

 

Hallo Altegise,

ich bin niemandes Ritter :)

Zugegeben, mein Kommentar war wohl sehr ironisch/zynisch. Ich fand deine Reaktion auf Ginnys konstruktiven Kommentar allerdings gleichermaßen belehrend und sarkastisch.
Na ja, jedenfalls schreibe ich solche Kommentare wie meinen obigen extrem selten - mir geht es nicht darum, mit Kritik zu zerstören.
Tut mir leid, wenn es zu harsch rüberkam.
Aber die inhaltlichen Punkte solltest du dennoch überdenken. Deine Geschichte wirkt halt wie ein Schnellschuß.

Somebody

 

Kritik kann aufbauend sein, sie kann zerstören, wie bekannt.

Oh! Wieder was dazugelernt. Das war mir bislang nämlich nicht bekannt.

Auch wurde sie in einer Gruppe von vier Personen überarbeitet.

Ja und? Was besagt das? Wer waren diese vier Personen? Lektoren von Bertelsmann?
Warum sind dann Fehler in der Geschichte wie:

Wieder und wieder hob er sein Beil, lies es niedersausen
?

Bei allem Respekt: Aber dieses krampfhafte Verteidigen der Geschichte wirkt auf mich befremdlich. Ich finde es wirklich toll, wenn man hinter einer Geschichte steht, weil man sie selber gut findet. Doch du kannst nicht die meiner Meinung nach mehr als berechtigten Kritikpunkte auf altersmäßig bedingte Unmündigkeit einer Kritikerin oder väterlichen Beschützerinstinkt eines anderen Kritikers derselben gegenüber abtun.

Keine Ahnung, ob es dich noch interessiert. Ich finde die Geschichte jedenfalls auch ziemlich daneben. Sie ist von vorne bis hinten extrem konstruiert, und das merke ich als Leser einfach. Da wird Alkohol ins Klo geleert, damit der Protagonist ein Streichholz reinschmeißen und sich den Arsch abfackeln kann. Möglich, dass dies in der Geschichte der Menschheit bereits vorgekommen ist. Nur wirkt es auf mich wenig glaubwürdig.
Ich habe mich allerdings schon zuvor gefragt, ob sich jemand beim Holzhacken durch das gewiss schauderhafte, monströse Gebell eines kleinen Hündchens dermaßen erschrecken kann, dass er mit dem Beil daneben schlägt. Nicht minder seltsam dünkt mir ja, dass der Typ das Holzstück mit der einen Hand hält. Ich habe nicht viel Erfahrung mit Holzhacken, denke jedoch, dass der Selbstverstümmelungstrieb beim Brennholz hacken nicht dermaßen groß sein dürfte, dass man mit der freien Hand das Holzstück hält, auf das man einhackt. Jedenfalls habe ich so etwas noch nie gesehen und deshalb wirkt deine Schilderung merkwürdig auf mich alten Schweden.
Ich bin mir auch irgendwie ziemlich sicher, dass man Verletzten keinen Alkohol gibt, noch dazu 90prozentigen.
Und dass ein Arzt vermutlich erst mal die Wunden versorgen würde, anstatt ihm irgend eine Spritze zu geben.

Der haha-lustige Einfach, dass die Sanitäter ihn vor Lachen fallen lassen, entlarvt die Story als das, was sie ist: Eine missglückte Parodie. Worauf auch immer.
Ich könnte mir deinen Sketch gut in einer Comedy-Show im deutschen Fernsehen vorstellen. Als Leser fühle ich mich da nicht ganz voll genommen, und so etwas macht mich ziemlich sauer. Bitte bemühe dich in Zukunft um mehr Ernsthaftigkeit. Und vielleicht auch einen angemesseneren Ton gegenüber Leuten, die sich lang und breit Gedanken über deine Geschichte machen und viel Zeit und Fleiß in ihre Kritiken investieren.

 

Gern versuche ich, auf alle Kritikpunkte einzugehen, doch vorab zu meiner Bemerkung „Kritik
kann aufbauend sein". So z. B. mit einem Hinweis auf den Spannungsbogen und Idee.
Nun zu den einzelnen Punkten:
«Zwei weiße Männer stürzten heraus, liefen im Trab zum Wohnwagen.»
- Statt weiße Männer «weißgekleidete Männer» hm, vielleicht.
- Sie laufen im Trab, na gut, hier hätte auch das Wörtchen schnell gereicht.
Nächstes Zitat:
Wie soll ich es einordnen? Dummfug? Satire?
Nächstes Zitat:
Die wörtliche Rede am Schluß, nicht korrekt, zugegeben.
Fazit: die Story ist Murks!
Das ist die Meinung von Somebody

Hier möchte ich mich ausdrücklich entschuldigen. Weder wollte ich Somebody, noch Ginny-Rose angreifen.

Die Bemerkungen von ProgMan wurden oben schon behandelt.
In welche Rubrik würde denn die KG passen? Keiner hat hier einen Vorschlag gemacht und so denke ich, es ist einfach MURKS.
Ich gebe ja zu, daß ich ein alter Esel bin und mit der wörtlichen Rede Schwierigkeiten habe. Aber, vielleicht lerne ich es noch einmal.
Nach meiner unmaßgeblichen Meinung sollten Kurzgeschichten kurz sein. Hinein in die Story, einen Hinweis geben auf das folgende Geschehen, Spannung aufbauen und halten, mit der im versteckten Hinweis gegebenen Überraschung enden. Aber das ist nur meine Sicht.
Außerdem würde ich gern die „Quelle" (als Ente) von ProgMan erfahren.

Vielen Dank Rainer!
Erster Absatz sehr gut. Siehe meine Entschuldigung.
Absatz zwei, weiß nicht, soll passiert sein, hörte diese Stelle als Gerücht.
Zum Holzhacken:
Es ist denkbar und üblich besonders zu behandelnde Holzstücke, wenn sie nicht stehen bleiben, mit der linken Hand festzuhalten und mit der von der rechten Hand geführten Axt vorsichtig zu spalten. Jedenfalls habe ich es so gelernt und arbeite auch so. Allerdings setze ich dann in der Regel die Schneide des Beiles auf die Oberkante des Holzes, halte fest, hebe das ganze Stück hoch und lasse es dann auf den Hauklotz niederprellen. So dringt die Axt immer weiter ein und spaltet „Stiftel" ab.
Meine Familie hatte einen Foxterrier. Wir gaben ihm den Namen Nelli. Dieses Hündchen hat uns verflucht in Trab gehalten!
Verletzten gibt man keinen Alkohol. War das Erika bekannt? (Verwundete im Krieg!) Die 90% hat sie mit Wasser verdünnt. Hier hatte ich schon Sorge, daß die Kritik lauten würde, «so dünnes Gesöff entflammt nicht mehr.»
Der, mit erhobenen Zeigefinger, dargebotene letzte Absatz, hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Also bitte ich nochmals um Verzeihung.
Leider waren es keine Lektoren von Bertelsmann, schließlich sieht man das dem Ergebnis an.
Zum Schluß noch einmal zu Ginny-Rose
«..es ist nicht meine Aufgabe als Leser, den Text in meinen Gedanken auszuschmücken oder zu ergänzen. Die Glaubwürdigkeit muß schon der Autor bieten.»
Wo sie Recht hat, hat sie Recht und vielleicht ist dieser Teil nun besser:
«Seine linke Hand hielt es, in der Rechten schwang er die Axt. Nelli bellte. Die Schneide sauste herab. Sie traf den Daumen von Karl-August.»

 

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