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Unerwarteter Zeitsprung... oder Zeitsprung ins ungewisse...
Achtung: Diese Geschichte bezieht sich auf wahre Begebenheiten. Deswegen habe ich teilweise Dialogenicht sehr ausgeführt.
Nürnberg den 4. November 1934
(vertraulicher offener Brief für Ulla)
Hallo Ulla,
wenn du diese Brief liesst, werde ich möglicherweise längst to oder älter sein. Da du die einzige Person
bist, mit der ich meine Gedanken offen teilen kann, will ich versuchen es Dir zu erklären:
Es war gegen Ende September 2003 - ich habe Dir einige SMS geschickt? hast Du sie empfangen? - Ich war gerade im Auto unterwegs in die Stadt. Die ganze Zeit über herrschte starkes Unwetter, ich konnte deutlich den Donner hören. Ich fuhr die Straße am Südfreidhof entlang in die Stadt. In der Mitte des Weges mit der Abzweigung zum Weiherhaus und zur Nadine schaltete plötzlich die Ampel auf gelb... ich war noch 20m entfernt, ich versuchte, die Kreuzung nochb zu überqueren. Also beschleunigte ich noch, bis ich kurz nach der Kreuzung ein sehr sehr helles Licht und ein lautes Geräusch in Form eines Knalls hörte. Ich drückte sofort auf die Bremse, da ich zuerst dachte ich hätte einen Unfall. Ich schaltete die Warnblinkanlage ein, stieg aus um mich zu vergwissern: Es herrschte immer noch Dunkelheit und regnete - wenn auch nicht mehr so heftig - in Strömen. Ich wurde naß... Auf den ersten Blick schien alles gleichgeblieben, dann vielen mir allmählig einige
merkwürdige Unstimmigkeiten in der Szenerie auf: wo waren die Straßenlampen geblieben? Obwohl es dunkel war, konnte ich nur schemenhaft die Umrisse einige Gebäude erkennen, es schienen mir aber weniger Gebäude zu sein als noch vor einigen Minuten?...
Ich suchte nach einer plausiblen Erklärung für die Dunkelheit. Möglicherweise ein Stromausfall, aber dann bemerkte ich das eine Bushaltestelle rechts neben der Straße fehlte. Ich wollte noch überprüfen, ob die Ampel noch immer rot zeigte: aber die Ampel... sie fehlte zu meinem Erschrecken auch. Vielleicht litt ich unter einem Schock oder eine Amnesie.
Also beschloss ich weiter zu fahren, und stieg ins Auto. Ich suchte nach nach einem Radiosender um mich nach einem Grund für den Lichtausfall zu informieren. Ich betätigte den Sucher: einmal, nichts... noch einmal: ich erschrack - ich hörte nur rauschen dann wieder ein bessere Signal, es hörte sich so an wie ein Sender in den 40ern Jahren. Und dann: eine nationalsozialistische Rede und ein Datum der Nachrichten - 4. November 1934. Ich sank erstmal in
Gedaken zusammen...
Ulla, ich bin hier am schlimmste Ort gelandet denn man sich vorstellen kann. Und das schlimmste: Ich könnte es auch nicht verhindern und wenn ich mich einmische
könnte dass die ganze Zeitlinie verändern und unsere gemeinsame Zeit! Ich will Dir nur sagen Ich bin froh Dich zu kennen und glücklich, dass ich in Dir
jemanden habe dem ich vertrauen kann und mit dem ich meine Gedanken ond Sorgen offen teilen kann. Ich bin glücklich über unsere geistige Beziehung und weiss - in welcher Situation ich mich auch befinde - dass Du mich verstehst.
Ich habe beschlossen, irgendwie nach Osteuropa zu gelangen. Den Leuten hier habe ich gesagt ich komme aus Kanada, bzw. den Vereinigten Staaten, um ihnen meine Kleidung und moderne Ausstattung zu erklären. Ich weiss nicht inwiefern sie mir die Geschichte geglaubt haben.
Ich habe vor nicht allzulanger Zeit die wahre Geshichte Nirgendwo in Afrika über eine jüdische Familie gesehen, die aus dem heutigen Polen in Osteuropa (damals zu Deutschland, wie Du ja weisst) nach Afrika gefahren sind. Ihre Tochter hat später über ihre Erlebnisse in Afrika berichtet. Von ihnen könnt ich mir noch irgendwie erhoffen dass sie mich verstehen würden wenn auch schwer: wer glaubt schon
einem Zeitreisenden?
Na ja, wie auch immer: ich werde jetzt Richtung Osteuropa fahren und mich nach ihnen erkundigen. Ich muss aber auch wahnsinnig aufpassen auf die vielen Rechtsradikalen Nationalsozialisten, die fast überall
stehen. Das schlimmst ist, ich sehe wie die Menschen hier leiden - und obwohl Leid nur menschlich ist ist es sehr sehr traurig - und ich kann nichts machen. Ich habe das Auto getarnt mit Tarnfarben, die ich mir heimlich in einer Nacht besorgt habe. Der Tank ist noch voll. Trotzdem weiss ich nicht, ob ich es bis zur Familien schaffe.
Ich verstecke diesen Brief in Deinem Haus - ich hoffe, Du findest ihn. Es ist einfach zu gefährlich in dieser Zeit jemandem zu vertrauen - womöglich werde ich noch in ein Konzentrationslager geschickt. Die Vorstellung daran wäre schon schlimm. Ich möchte, dass Du versuchst meinen Zeitsprung rückgängig zu machen. indem Du mich davon abhältst an besagten Tag 14.09.2003 in die Stadt zu fahren.
Soweit ich weiss, wirst Du bzw./wirst noch zu dieser Zeit zusammen mit Stefan in Dänemark - ach danke für die Postkarte - sein. Aber bitte lass Dir was einfallen, ich vertraue Dir und Du bist die einzige die mich versteht. Deswegen vertraue ich Dir, bitte versuch es mich aufzuhalten...
Ansonsten bin ich glücklich, in Dir jemanden zu kennen mit dem Ich meine offen teilen kann,
David.
ps. es wäre gut, wenn du mich erst kurz davor aufhalten würdest.
...
Ich legte den Brief gerade hinter den Briefkasten in Ullas Wohnung und wollte gerade wieder hinausgehen, bis sich plötzlich die Umgebung um mich herum zu verändern begann... Die Szenerie wurde heller und ich schien mich wieder zu Hause zu befinden. Ich lag auf meinem Bett, neben mir stand Ulla. "Ich bin so glücklich, ich habe keine Worte, oder doch...", erwähnte ich und umarmte sie überglücklich darüber wieder in meiner Zeit zu sein. "Ich hoffe es war nicht zu aufwendig, aus Dänemark zurückzukommen." Sie sah mich offen, glücklich und unbesorgt an: "Nein, überhaupt nicht."
Wie redeten noch ein wenig über unsere Gedanken, ihre Erlebnisse in Dänemark, und dass sie den Brief schon vor einigen Monaten gefunden hatte, mich allerdings erst einer Woche for dem vierzehnten informieren wollte, um nichts falsch zu machen (und die Zeitlinie zu verändern).